Reinhard Kummer 8AUK 2009 11. Instrumentell-analytische Koppelungstechniken GC-MS: Prinzipiell befindet sich der Masseanalysator (Quadrupol, Paul-Falle, usw.) im Hochvakuum. Das Vakuum wird durch eine leistungstarke Vorpumpe und einer Turbomolekularpumpe aufrecht erhalten. Der Trägergasstrom aus der Kapillar-GC (ca. 1-10 ml He) muss abgepumpt werden können. Direkte Koppelung: Vorteilhaft ist, dass die Probe vollständig das MS erreicht. Nachteilig können sich aber hohe Konzentrationen von unerwünschten Stoffen (Trägergas) auswirken. Offener Split: Die die Trägheit der schwereren Molekülen, welche nicht von ihrer Flugbahn von der GC-Säule zur Ionenquelle abgelenkt werden, bewirkt die Abtrennung des leichten Heliums, dass mit einem orthogonalen Spülgasstrom ausgespült werden kann. Trägergasabtrennung: 11. Instrumentell-analytische Koppelungstechniken 1/4 Reinhard Kummer 8AUK 2009 Bei dieser mehrstufigen Trägergasabtrennung wird wiederum der Trägheitsunterschied von Probenmolekül zu dem viel leichtern Trägergas ausgenutzt. LC-MS: Typischer Flow bei der HPLC ist 1 ml/min. Dies bedeutet, dass nach dem Verdampfen des Eluenten etwa das 1000fache Volumen vorliegt. Dieses Volumen ist mit keinem Vakuumpumpensystem mehr zu bewältigen. Der Eluent wird deshalb durch Verdampfen bei Atmosphärendruck schon vor dem MS entfernt. ESI (Elektrosprayionisation): Der Eluent wird über eine geheizte und elektrisch geladene Düse versprüht und eingedampft. Die Oberfläche der mehrfach geladenen Tröpfchen wird beim Eindampfen immer kleiner, bis die gleichen Ladungen sich nicht weiter annähern können. Es kommt zur Coulombexplosion, die Molekülionen und ev. Ionencluster liefert, welche über elektrische Linsen in das MS geleitet werden. Dadurch kommt die LCMS mit entsprechend leistungsstarken Vorpumpen und Turbomolekularpumpen aus. Coulumbsche Explosion: Eine typische ESI Anordnung schematisiert: 11. Instrumentell-analytische Koppelungstechniken 2/4 Reinhard Kummer 8AUK 2009 Eine solche Anordnung gilt als veraltet. Der Eluentenspray wird orthogonal oder in einem stumpfen Winkel am MS-Eintritt vorbei geführt. Eine moderne ESI Quelle: Hier ist zu erkennen, dass zusätzlich zum Elektrospray noch aus dem MS Heizgas gegen den Ionenstrom den Eintritt störender Tröpfchen verhindert. Das elektrischen Linsen System leitet die Ionen trotz des N2 Gegenstroms zum Massenanalysator. ICP-MS: Schematische Messanordnung: Die zu analysierende Probe wird, wie bei einer ICP in das Ar-Plasma eingeführt. Neben der Atomisierung wird ein großer Anteil an Elementen Ionisiert und über ein elektrisches Linsensystem dem Massenanalysator zu geführt. Die Eintrittsöffnung und das Linsensystem in den Masseanalysator wird mit einem N2 Strom gekühlt 11. Instrumentell-analytische Koppelungstechniken 3/4 Reinhard Kummer 8AUK 2009 Tandem-MS: Bei der der Tandem MS kann die Probe durch einen GC oder eine HPLC mit der jeweils notwendigen Ionisationstechnik eingesetzt werden. Das Tandem MS kann mit seinen verschiedenen Messanordnungen die mangelnde Empfindlichkeit der GCMS- oder LCMS-Koppelung ausgleichen. Zum Beispiel: Das Q1 trennt die Molekülionen von restlichen Ionen. ImQ2 wird durch Molekülionenstoß (mit He, Ar oder N2) das Molekülion fragmentiert. Im Q3 werden diese Fragmente analysiert. Es resultiert ein hervorragendes Signal/Rausch-Verhältnis, was quantitative Bestimmungen bis in den ppb Bereich erlaubt, aber bei hervorragender Selektivität, weil ein bestimmtes Molekülion und einige, nur von diesem Vorläuferion (Mutterion) stammende Produktionen (Tochterionen) gemessen werden. 11. Instrumentell-analytische Koppelungstechniken 4/4