Predigtgedanken zu Jes. 49,14-15 und Mt 6,24

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Predigtgedanken zu Jes. 49,14-15 und Mt 6,24-34
wie eine Mutter ihr Kind…
Ich lade Sie ein: Stellen Sie sich vor Ihrem inneren Auge eine
junge Mutter mit einem Kind vor, das gestillt wird.
Erinnern sie sich an ein Bild, als sie vielleicht selber Eltern waren.
Holen sie ein Bild von ihrer eigenen Mutter her, wie sie sich um
sie gesorgt hat.
Im Jesajatext wird Gott so dargestellt: „Ich bin für Dich da wie eine Mutter. Meine zärtliche Fürsorge gilt Dir - unbedingt. Du
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kannst Dich auf mich verlassen. Selbst wenn die Mutter ihr Kind
vergessen würde: ich vergesse Dich nicht.“
Haben wir eine solche Erfahrung nahe? Können wir uns da hineinbegeben? Können wir das in uns einlassen, können wir es
spüren? Falls das gelingt – wie wohl tut das!
In Gott können wir aufgehoben sein. Der mütterliche Gott umsorgt, beschützt und trägt uns.
Eigene Sorgen, schlaflose Nächte
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Aber wir haben doch alle unsere Sorgen, manchmal sogar schlaflose Nächte. Der Druck an der Arbeitsstelle ist fast unerträglich,
der Konkurrenzkampf macht müde und aggressiv. Die lange Arbeitssuche zermürbt und zerrt an den Nerven. Dann die Sorge
um die eigenen Kinder: Finden sie den richtigen Weg? Passiert
ihnen nichts Schlimmes? Werden sie eine gute Ausbildung machen und eine Arbeit finden können? Wann hört das Ausgelacht
werden auf? Wo werde ich gebraucht, geschätzt, wie eine erwünschte Person behandelt? Und die Altersbeschwerden, die
schlecht zu ertragende Krankheit? Die Einsamkeit…
Dann durch die Zeitung der Blick in die Welt: Wachsende Ungerechtigkeit, grassierender Egoismus, alles wird vermarktet, Fremdenangst, Angst vor dem Islam, das hungernde Kind, Hunger,
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Kriege, Überschwemmungen. Viele eigene Sorgen, dazu Betroffenheit und Hilflosigkeit mit Blick in die Medien. So ist unsere
Welt beschaffen.
Der Kummer der andern
Heute kommt die Caritas St. Gallen auf Besuch. Sie bringt ein
Plakat mit. Darauf steht das Wort KUMMER, die Hälfte ist ausradiert.
Caritas macht auf den Kummer aufmerksam, mit dem sie jeden
Tag konfrontiert ist:
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 Eine alleinerziehende Mutter weiss nicht mehr aus noch ein
mit ihren Geldsorgen.
 Für die 5 köpfige Familie wird es immer schwieriger, den
Kindern noch einigermassen gerecht zu werden.
 Jugendliche fallen in Lethargie, weil sie einfach keine entsprechende Lehrstelle finden.
 Flüchtlinge, die kein Arbeitnehmer anstellt,
 Erwerbslose, die ihre Hoffnung verlieren,
 ausländische Menschen, denen Fremdenfeindlichkeit ins
Gesicht schlägt.
Nun können Sie fragen: „Was kümmert mich das alles?“
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Eine Geschichte
Ein frisch verheiratetes Paar fragte:“Was sollen wir tun, damit unsere Liebe von Dauer ist?“ Da gab der Weise zur Antwort: „Liebt
gemeinsam andere.“
In der Tat wird mein Leben farbiger, wenn ich teile. Anteilnahme,
an andere denken, für sie beten, mitgehen sowohl innerlich wie
äusserlich gibt meinem Alltag Sinn und macht Freude. Neue Untersuchungen bestätigen, was wir eigentlich schon immer wussten: Wer viel gibt, ist zufriedener mit seinem Leben und lebt
glücklicher. Teilen macht glücklich.
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Das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit
Im Evangelium sagt Jesus: „Sorget Euch nicht um euer Leben
und um das, was ihr essen oder anziehen sollt…“ Da sind wir
wieder bei der Zusage unseres mütterlich liebenden Gottes.
Ihr braucht Euch nicht zu sorgen.
„Euch soll es zuerst um das Reich Gottes und um seine Gerechtigkeit gehen.“ Wie könnte denn das aussehen, wo ereignet sich
solches?
 Wenn der ausgeschlossene angesprochen wird, kommt
Hoffnung in sein Leben.
 Wenn die Alleinerziehende Entlastung erhält, atmet sie auf.
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 Wenn der Jugendliche eine neue Chance erhält, wird er lebendig.
 Wenn dem ausländischen Menschen zugehört wird, fasst er
Vertrauen.
 Wenn die Erwerbslose eine Arbeitsmöglichkeit bekommt, erhält ihr Leben Zukunft.
In unserer Gemeinde
In unserer Pfarrei, in unserm Seelsorgeverband geschieht auch
viel an Solidarität. Die Diakonie ist lebendig in vielen spontanen
Besuchen und Nachbarschaftshilfen. Die Sorgfalt mit andern
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Menschen ist präsent in manchen Gruppen und Vereinen. Initiativen und Projekte entlasten Menschen in Not. Die geteilte Aufmerksamkeit trägt zur gelebten Diakonie bei.
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Caritas St. Gallen, unser Hilfswerk, arbeitet wirksam
Caritas St. Gallen, die wir heute mit unserm Opfer unterstützen,
engagiert sich ebenfalls für Arme und Ausgegrenzte.
 Mit Überbrückungshilfe und Schuldenberatung und hilft sie
vor allem in Not geratenen Familien.
 Der Caritas Markt erleichtert Armutsbetroffenen das tägliche
Leben und gibt etwas Handlungsspielraum im Budget.
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 In den Erwerbslosenprojekten bekommen Langzeitarbeitslose eine Gelegenheit, sich im Arbeitsalltag wieder zu Recht
zu finden.
 Im Mentoringprojekt erhalten Flüchtlinge Unterstützung bei
der Arbeitssuche.
 Gesprächsrunden von ausländischen Frauen holen diese
aus der Isolation und geben Impulse für Gesundheit und Erziehung.
 Freiwillige in der Hospizarbeit erhalten Weiterbildung und
Support.
 Pfarreien erhalten Unterstützung für ihr diakonisches Wirken.
Nochmals: Sorge dich nicht
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Unser Leben bringt uns ein stetes Auf und Ab. Sorgen sind natürlich und gehören zu unserm Alltag. Sie kommen und gehen,
wachsen an und verlieren an Dringlichkeit.
Aber wir dürfen gewiss sein und manchmal wird es erfahrbar:
„Hinter allem und durch alles hindurch scheint Gottes liebende
Gegenwart auf. In ihr sind wir nicht mehr Einzelkämpfer, jeder
gegen jeden, die nichts anderes als um das Überleben kämpfen
müssen. Wir sind auch und vor allem Teil dieser wunderbaren
Schöpfung, die noch nicht an ihrem Ende ist, sondern die sich –
mit uns – weiter entfalten will.“
In dieser Gewissheit können wir unsere Hand öffnen, zum teilen.
Reich Gottes ist nahe.
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Die elektronische Fassung finden sie unter:
www.caritas-stgallen.ch > Diakonieanimation > Caritas Sonntag
2011
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