Natalia B. Leistungsphysiologie 30.05.06 Ernährung und körperliche Aktivität Bedingungen an vollwertige Ernährung Deckung Energiebedarf Deckung Stoffbedarf für Aufbau, Erhalt und Reparation der Zellen Ausreichende Zufuhr Vitamine und Mineralien Schmackhafte Zubereitung ohne Einschränkung des Nährwertes Extra Sporternährung erst ab einem zusätzlichen Energiebedarf von ca. 5000 kcal / Woche Wesentliche Nahrungsbestandteile Kohlenhydrate …wichtigster Energieträger Monosaccharide = Einfachzucker, zB Fructose Disaccharide = Zweifachzucker, zB Maltose, Galactose Oligosaccharide = Mehrfachzucker, zB Maltidextrin Polysaccharide = Vielfachzucker, zB Stärke Fette und fettähnliche Substanzen => Lipide Charakteristika: Unlöslichkeit in Wasser Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln (zB Benzol, Alkohol) Cholesterin o Pathophysiologische Bedeutung (Arteriosklerose) o Ausgangssubstanz für Hormone (zB Stereoidhormone) o Baustein der Zellmembran o in tierischen Lebensmitteln o auch im Organismus selbst synthetisiert o tägliche Cholesterinzufuhr nicht über 0,3 – 0,5 g / Tag o LDL – „schlechtes“ Cholesterin o HDL – „gutes“ Cholesterin (Schutzfaktor) Triglyceride (Fettspeicherdepot, nahezu unbegrenzt) o Transport über den Blutweg o Speicherung hauptsächlich im Fettgewebe (subkutan) o Bei Bedarf: Freisetzung von freien Fettsäuren o Funktion: wichtiger Energielieferant (besonders für Muskelzelle) Wärmeisolation im Unterhautfettgewebe Druckpolstern (z.B. Fußsohle, Niere, Augapfel) Kinder bis ca. 12 Jahre bauen Fettzellen auf, ab dann keine neuen Fettzellen, sondern nur mehr Hypertrophie, d.h. Anzahl der Fettzellen und daher Neigung zu Fettleibigkeit wird in Kindheit festgelegt – Ernährung !!! Fettsäuren o Gesättigte Fettsäuren 1 o Ungesättigte Fettsäuren (stoffwechselaktiver) einige ungesättigte Fettsäuren kann der menschliche Organismus nicht selbst synthetisieren und muss daher durch Nahrung aufgenommen werden => essentielle Fettsäuren Eiweiß aus Aminosäuren enthalten Stickstoff (ca. 16 %) Hauptanteil organischer Moleküle in den Zellen Können nicht gespeichert werden => funktionelle Proteine Im Darmtrakt zu Aminosäuren gespalten, wird resorbiert und von Leber aufgenommen (AS-Pool ca. 600g) Blut enthält freie AS und körpereigene Proteine (Albumine, Globuline) => Proteinsynthese in den Zellen 8 AS, die nicht selbst synthetisiert werden können: essentielle AS – müssen mit Nahrung aufgenommen werden Funktionen: o Transport o Abwehr o Blutgerinnung o Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks des Blutes o Stabilisierung von Geweben (Kollagen) Vitamin Chemische Verbindungen in geringen Mengen täglich benötigt, Ausnahme Vitamin C Notwendig für die Funktion von Enzymsystemen Körper kann sie nicht oder nicht in ausreichenden Mengen synthetisieren Fettlösliche Vitamine: o A, D, E, K => können gespeichert werden Wasserlösliche Vitamine: o B-Komplex (B1, B2, B6, B12, Folsäure, …) o Vitamin C (Askorbinsäure) Mineralstoffe anorganische Substanzen Elektrolyte Kationen +: Natrium, Kalium, Magnesium, Zink, Kupfer Anionen -: Phosphat, Chlorid, Jodit, Flourid wichtig für Skelett, Zähne, Muskulatur, Zellen können nicht selbst synthetisiert werden 2 Gruppen (nach Menge des Vorkommens) o Mengenelemente: Mineralien mit relativ hoher Konzentration im Organismus z.B. Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlor, Phosphat o Spurenelemente: Mineralien mit sehr geringer Konzentration im Organismus z.B. Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Jodit, Flourid Ballaststoffe vorwiegend pflanzlich keine Energielieferanten wichtige Bedeutung für die Funktion der Darmtätigkeit 2 hohes Wasserbindungsvermögen (Quellfähigkeit) positive Beeinflussung der Darmflora enthalten in: Obst, Gemüse, Vollkornprodukten Empfehlung für die prozentuale Zusammensetzung der Gesamtenergiemenge in der Nahrung Kohlenhydrate: 55 – 60 % (bes. Polysaccharide) Fette: 25 – 30 % (mind. 1/3 ungesättigte FS) Eiweiß: 10 – 15 % Nährstoffbedarf bei körperlicher Leistung Eiweiß erhöhter Eiweißbedarf bei Sportlern im Leistungsbereich (Ausdauer und Kraft) größere Eiweißdepots fehlen im Körper => Gefahr des vermehrten Abbaus von körpereigenem Muskeleiweiß Funktionelle Proteine => Körper kann nicht speichern durch starke Schweißproduktion gehen größere Stickstoffmengen verloren Eiweißzufuhr: o Normal 0,8 – 0,9 g / kg Körpergewicht / Tag o Ausdauersportler 1,2 – 1,8 g / kg Körpergewicht / Tag o Kraftsportler 2 g / kg Körpergewicht / Tag Glykogen Ausdauerbelastungen => Energielieferant Glykogen Belastungen unter 30 Min. (stärkere): Glykogendepots kein leistungslimitierender Faktor über 30 Min.: Glykogendepots reicht nicht mehr aus => je nach Intensität ist Leistung begrenzt während länger andauernden Belastungen: kohlenhydratreiche Flüssigkeiten zuführen möglichst große Menge an Glykogen in der Muskulatur speichern durch geeignete Kostform (kohlenhydratreiche Kost) Fettsäuren als Energielieferanten muskuläre Dauerleistung => Abbau von freien FS im Fettgewebe erhöht => Konzentration der freien FS im blut steigt mit der Intensität der Arbeit durch Ausdauertraining: Fettmobilisierung bei Arbeit verstärkt Während der Belastung o Adrenalinkonzentration im Blut steigt =>Adrenalin fördert Fettabbau o Extraktion der Kostzusammensetzung FS aus dem Blut in arbeitende Muskulatur => erhöht Verhältnis Kohlenhydrate – Fette an der Energiebereitstellung bei körperlicher Belastung durch folgende Faktoren bestimmt Arbeitsintensität (Fett geringere Energieflussrate => höhere Intensität andere Energieformen) Arbeitsdauer (je länger, desto mehr Energiegewinnung durch Fette) daraus ergibt sich o Leichte und mittelschwere Arbeit => KH (Glykogen) und Fette annähernd gleich für Energiebereitstellung o Mittelschwere Arbeit von längerer Dauer => Anteil Fette steigt o Arbeit hoher Intensität (begrenzte Zeit) => großer Anteil an Glykogendepots 3 o Erholungsphase => Wiederauffüllung Glykogenspeicher Forderung an die Nahrung der körperlich Aktiven Deckung des erhöhten Energiebedarfs Kohlenhydratreiche Kost vor allem für Dauerleistungen Fettangereicherte Kost bei extrem hohem Energiebedarf Ausreichende Zufuhr von Eiweiß mit hoher biologischer Wertigkeit (Eiweiß, dass in körpereigene Eiweiße umgewandelt werden kann) Gesteigerte Vitaminzufuhr Zusätzliche Eisenzufuhr bei weiblichen Sportlern (wegen Menstruation) Deckung der gesteigerten Wasser- und Elektrolytverluste Nahrungszusammensetzung und Sport Eiweiß Kraft (Gewichtheber) 22 % Schnellkraft (Sprinter) 18 % Spielsport (Handball) 18 % Ausdauer (Skilanglauf) 15 % Fette 36 % 30 % 28 % 25 % Kohlenhydrate 42 % 52 % 54 % 60 % Kohlenhydratreiche Kost Hoher Glykogengehalt => Muskulatur verlängert Arbeitsdauer Für typische Ausdauersportarten bzw. Spielsportarten Vorteile o erhöhte Ausdauerleistungsfähigkeit durch hohe Brennstoff-Konzentration in Muskelzelle o ca. 10 % größere Energieausbeutung/l Sauerstoff gegenüber Brennstoff Fett o erforderliche Verdauungsleistung geringer Nachteile o gesteigerte Gärungsneigungen im Darm (Durchfall) o Völlegefühl Fettreiche Kost verringerte Ausdauerleistungsfähigkeit lange Verweildauer im Magen-Darm-Trakt geringere Energieausbeutung/l Sauerstoff nur bei mehr als 20.000 kJ Energiebedarf /Tag Eiweißzufuhr Deckung des erhöhten Eiweißbedarfs bei Sport durch größere Gesamtnahrungsmenge Nahrungsmittel: z.B. Ei, Milch, Fleisch, Fisch Ergänzungspräparate entbehrlich, außer Kraft-Leistungssport Vitaminzufuhr erhöhter Vitaminbedarf bei Sportlern durch erhöhte Nahrungsaufnahme gedeckt Vitamine B, C oft nicht ausreichend Vitaminpräparate nicht kritiklos einnehmen => chronische Überdosierung Zusätzliche Eisenzufuhr Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämaglobin => für Sauerstofftransport wichtig Eisen ist auch in Enzymen der Atmungskette enthalten 4 Elektrolyt- und Wasserbedarf des Sportlers 3 lebenswichtige Aufgaben von Wasser im Körper o Lösungsmittel für viele Substanzen o Transportmittel: ca. 90 % Wassergehalt des Blutplasmas o Thermoregulation: Schweißbildung => Energie wird in Wärme freigesetzt Marathonläufer: ca. 2-4 Liter Schweiß 0,3 – 3 g NaCl/l Schweiß => muss durch Kochsalzzufuhr ausgeglichen werden 4 % (der Körpermasse) Wasserverlust =>Leistungsbeeinträchtigung; ab 10 % => lebensbedrohlich Nahrungsaufnahme bei Wettkämpfen Vorher: 4-8 Mahlzeiten gleichmäßig über Tag verteilen Ausdauersport – kohlenhydratreich; Kraft- und Schnellkraftsportarten – eiweißreich nicht zu knapp vorher (ca. 3 Stunden) und nicht zu voluminös Während: länger dauernde Belastungen (z.B. 10 km Lauf) => kohlenhydratreiche Flüssigkeiten alle 15-20 min. ca. 150-250 ml Nachher: leicht verdaulich, kohlenhydratreich, flüssigkeitsreich flüssige Nährstoffkonzentrate (auch bei Appetitmangel möglich) 5