Fach: Angewandte Computertechnik (PE4) Datum: 25. Mai 2008, 10.30Uhr Prof. Dr.-Ing. J. Hönig Test Name:................................... Vorname:........................................ Unterschrift:......................... Matrikelnummer:............................ Dauer: 90 Minuten Anforderungen: Gegliederte Ansätze mit erläuternden Stichworten in deutlich lesbarer Form. Vollständige, übersichtliche Berechnungen in Größengleichungen. Ergebnisse müssen, wenn nicht anders gefordert, mit drei signifikanten Stellen und mit zulässigen Einheiten und zweckmäßigen Vorsatzzeichen angegeben werden (z. B.: falsch: U = 0,00631779 V , richtig: U = 6,32 mV). Vollständig beschriftete Diagramme (Achsen, Größen, Einheiten) und Schaltungen. Wenn eine allgemeine Berechnung verlangt ist, müssen Konstanten und Variablen mit ihren vorgegebenen Symbolen benutzt werden (z. B.: R1, UB, ie,...). Bedingungen: Lichtbildausweis, Taschenrechner mit gelöschtem Speicher. Als Hilfsmittel sind nur eigene Skripte erlaubt. Bücher und sonstige fremde Unterlagen dürfen nicht benutzt werden. Bitte nur Kugel- oder Tintenschreiber verwenden. Bitte keine rote Farbe (Tinte, Faserschreiber) verwenden. Bitte jede Aufgabe auf einem neuen Blatt beginnen. Zur Abgabe bitte die Arbeits- und Lösungsblätterblätter in das gefaltete Aufgabenblatt einlegen. 841123091 -1- 1. Aufgabe: Problem "Ampel" mit Mikrocontroller Die Ausgabeperipherie der Ampel besteht aus roter, gelber und grüner Leuchtdiode, jeweils für jede der beiden Fahrtrichtungen. Eine Grünphase soll etwa 10sec lang sein, alle anderen Phasen etwa 1sec. 1.1. Skizzieren Sie einen realisierbaren Vorschlag, die Leuchtdioden an P4 eines 80517a zu betreiben. 1.2. Zeichnen Sie ein maßstabsgerechtes Zeitdiagramm (ordentliche Handskizze) der Ampelfunktion für rund 25sec. Tragen Sie in die Funktions-Intervalle die notwendigen Werte für P4 zur Erzeugung der Lichtmuster ein. Benutzen Sie die hexadezimale Schreibweise zur Darstellung der Daten. 1.3. Sie sollen nun ein Programm formulieren, das dieses Zeitdiagramm auf dem Mikrocontrollersystem realisiert. Nutzen Sie zur Zeitverwaltung nicht die Timer. Berücksichtigen Sie, dass die Ampelphasen kontinuierlich durchlaufen werden. Kommentieren Sie jede Anweisung Ihres Programmes. 2. Aufgabe: Umgang mit Entwicklungs-Werkzeugen Ein in symbolischer Form geschriebenes Programm befindet sich beigefügt. 2.1. Welche Arbeitsschritte gehen unbedingt einer Programmniederschrift voraus? Was hat man zu erwarten, wenn diese Vorbereitungen unterlassen werden? 2.2. In letzter Konsequenz wird auf der Basis eines ausgetesteten Programmes ein EPROM (z. B. 27C256) "programmiert". Erläutern Sie diesen Vorgang in Stichworten. 2.3. In Vorbereitung zu dem Vorgang nach 2.2 sollte man sich von dem Soll-ProgrammAblauf überzeugen können. Welche beiden grundsätzlichen Möglichkeiten hierzu haben Sie kennen gelernt? Worin bestehen Unterschiede? 2.4. Alle Auswirkungen der einzelnen Anweisungen des Programmes seien ausreichend geprüft. Einzig Anweisung#7 soll in der Detailauswirkung genau studiert werden können. Wie gehen Sie vor? Symbolisches Programm zur 2. Aufgabe: Anweisung#1 Anweisung#2 Anweisung#3 Anweisung#4 Do Anweisung#5 Anweisung#6 Anweisung#7 Anweisung#8 Loop End 841123091 -2- 3. Aufgabe: Rote Leucht-Diode (pn-Übergang) am Port eines µControllers Zunächst ist nur an Port 1.6 die Serienschaltung von roter Leuchtdiode (LED D1) und Arbeitswiderstand angeschlossen. T1 und R2 werden erst unter Aufgabenpunkt 3.4 benötigt. 3.1. Mit welcher Spannung (etwa) an P1.6 gegenüber Masse leuchtet LED D1? Mit welcher anderen Spannung (etwa) an P1.6 bleibt LED D1 dunkel? 3.2. Mit welcher Anweisung im Verlauf eines Programmes erzielen Sie für obige Schaltung die leuchtende LED? Wie lautet die Anweisung, um eine dunkele LED zu erhalten? Schreiben Sie zu jeder Anweisung einen geeigneten und formal korrekten Kommentar. 3.3. Berechnen Sie ggf. unter Mithilfe des beigefügten Arbeitsblattes aus „Digitaltechnik interaktiv“ eine geeignete Größe von R1. Wie groß muß die Belastbarkeit von R1 (ausgedrückt in Watt) sein? 3.4. Mit dem Ziel, über Port 1.7 einen Strom von 500mA in R2 zu erreichen, soll T1 mit einem Stromverstärkungsfaktor 100 eingesetzt werden. Ergänzen Sie die Schaltung geeignet. Welchen Basiswiderstand RB für T1 benötigen Sie? 841123091 -3- 4. Aufgabe: Kommunikation (I2C-Bus) Der I2C-Bus ist zur Kommunikation zwischen Mikrocontroller und dem Baustein PCF8583 (Uhr, RAM, hexadezimale Bausteinadresse &HA0) benutzt worden. 4.1. Skizzieren Sie die grundsätzliche Leitungsanordnung eines I2C-Bus-Systemes zum Datenaustausch zwischen einem Master und einigen Slaves. Wie werden dominante bzw. rezessive Zustände auf den Busleitungen realisiert? 4.2. Erläutern Sie mit Hilfe einer maßstäblichen Skizze der Zeitfunktionen der Signale SCL und SDA die Gestaltung einer Startbedingung. Skizzieren Sie in entsprechender Weise die Stopbedingung. 4.3. Erklären Sie den grundsätzlichen Unterschied zwischen der Gestaltung eines Datentransfers und der Gestaltung der Start- bzw. Stopbedingung. In Fig. 17 ist das Datenübertragungsprotokoll einer Sendung vom Master zum Slave dargestellt (Kopie aus dem Datenblatt des PCF 8583), Fig. 1 zeigt das vereinfachte Blockdiagramm. 841123091 -4- 4.4. Geben Sie einen kommentierten Programm-Ausschnitt zur Übertragung des hexadezimalen Wertes &H08 in die Speicherstelle mit der hexadezimalen Adresse &H00 („Memory Word Address“) des PCF8583 an. Welche der Uhrenfunktion zugeordnete Bedeutung hat der Speicherplatz mit der Adresse &H00? 4.5. Erweitern Sie das Programm zu einer Übertragung in fortlaufend adressierte Speicherplätze (hexadezimale Adressen &H01, &H02, &H03, &H04) mit den hexadezimalen Daten &H00, &H17, &H30, &H09. Benutzen Sie hierbei die Fähigkeit zum Autoincrement der „Memory Word Address“. Welche der Uhrenfunktion zugeordnete Bedeutung haben die Speicherplätze mit den Adressen &H01 … &H04? 4.6. Mit welchem Startwert wurde der Uhrenbaustein bei diesem Vorgang beschrieben? 841123091 -5-