PROGRAMMHINWEIS Montag, 05. Juli 2010, ab 20.15 Uhr Unser blauer Planet 3/8: Im offenen Meer Endloses Blau, Grün oder Grau dehnt sich in alle Richtungen bis zum Horizont aus. Vom Meeresspiegel bis zum Grund sind es mancherorts unheimliche 10.000 Meter. Es gibt nur wenig Nährstoffe. Das nächste Festland, und sei es auch nur eine kleine Insel, ist 500 Kilometer entfernt: Das offene Meer ist eine unermessliche Fläche zwischen sengender Sonne und kalter Finsternis. Mit verblüffendem Tempo taucht ein riesiger Umriss aus dem Dunkel auf. Heute führt die Reise u.a. in Korallenriffe. Wenn sich dort Drückerfische fortpflanzen, gelangen Millionen befruchteter Eier ins Wasser, die mit den Strömungen ins offene Meer treiben. Ihre Überlebenschance ist gering: Von einer Million Eier werden vielleicht zwei heranreifen. Bevor die Jungfische noch schlüpfen, verschwinden unzählige Eier im Schlund von Teufelsrochen, die mit weit aufgesperrten Mäulern durch die Eiswolken gleiten. Plankton kann nicht gegen die Strömung schwimmen, stattdessen treibt es mit den Wassermassen – manchmal ins Verderben. Immer wieder erheben sich Vulkane mehrere tausend Meter hoch über den Meeresboden. Wenn die Strömung an die Flanken des Seeberges aufprallt, wird sie aufwärts gelenkt und mit ihr das Plankton. Dann brechen fette Zeiten für die Planktonfresser an, die sich an den Seebergen versammelt haben. Aber das Leben auf dem offenen Ozean ist nicht weniger gefährlich. Zahlreiche Tiere haben sich auf das Hochseeleben spezialisiert. Die Kammqualle etwa jagt Plankton an der Grenze von Wasser und Luft, darunter durchsieben riesige Sardinenschulen das Meer nach Nahrung, über Wasser lauern die Schnäbel von Sturmvögeln. Klein zu sein ist auf dem offenen Ozean von Nachteil. Die beste Lösung für das Hochseeleben ist es, groß und kräftig genug zu sein, um aus eigener Kraft überall hin gelangen zu können. Delfine etwa legen auf der Suche nach Beute Hunderte Kilometer zurück, Gestreifte Marline können den Geruch von Sardinen wahrnehmen und folgen ihnen kilometerweit. Und über Wasser folgen Sturmtaucher den jagenden Fischen, die sie verlässlich an einen Fressplatz führen. Film von Alastair Fothergill (PHOENIX/WDR/2003) Alle PHOENIX-Pressematerialien finden Sie unter http://presse.phoenix.de Als angemeldeter User stehen Ihnen hier weitere Services zur Verfügung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: PHOENIX-Pressestelle · Telefon 0228 9584-193 · [email protected] Montag, 04. Juli 2010, ab 20.15 Uhr Unser blauer Planet 4/8: Im Eismeer Ein eisiger Sturm fegt über die weiße Wildnis. Die einzige Zuflucht ist eine Höhle unter dem Eis. Hier unterbrechen nur die entfernten Schreie der Robben die Stille. Das ist die Antarktis. Oder ist es die Arktis? In der Vorstellung der meisten Menschen sind die Polarregionen der Erde völlig identisch, obwohl sie verschiedener nicht sein könnten. Die Antarktis ist ein Kontinent, eine Landmasse, die von Eis umschlossen ist. Die Arktis hingegen ist mit Eis bedecktes Meer, umgeben von Land. Heute zeigt der englische Filmemacher in beeindruckenden Bildern, wie an den Rändern der Polarmeere das Leben an seine äußersten Grenzen stößt. Das Leben der Tierwelt beider Pole ist geprägt von der unerbittlichen Umklammerung des Eises im Winter und einer kurzen Periode des Überflusses in den Frühjahrs- und Sommermonaten. Doch während die Tierwelt des Südpols keine Landraubtiere zu fürchten hat, ist die Arktis die Heimat eines der größten, des Eisbären. Seine Nahrungspalette ist breit gefächert: Weder Robben, noch Wale oder Vögel sind vor ihm sicher. Die meisten Tiere verlassen die Antarktis im Winter. Nicht so die Kaiserpinguine. Bei denkbar schlechtestem Wetter beginnen sie nun, ihre Eier auszubrüten und die Jungen großzuziehen. In riesigen Kolonien kuscheln sie sich monatelang aneinander, um sich vor den Eisstürmen zu schützen. Auch die Weddell-Robben trotzen der bitteren Kälte. Sie schaben regelmäßig mit ihren Zähnen an der Eisdecke, die das Meer überzieht, damit ihre Atemlöcher nicht zufrieren. Für sie ist das Meer im antarktischen Winter der gefragteste Aufenthaltsort: Hier bleiben die Robben vor den heftigen Stürmen verschont. Film von Alastair Fothergill (PHOENIX/WDR/2003) -2-