Aktuell Topthema uf a n e g Au f u a k n i beim E Der große Supermarkt-Report Einkaufen gehört für die meisten von uns zum Alltag. Doch der Besuch im Supermarkt birgt einige Tücken, die wir als Verbraucher unbedingt kennen sollten Nie ohne Einkaufszettel in den Supermarkt gehen Wer nach dem Lebensmitteleinkauf unzufrieden ist, sollte sein Einkaufsverhalten grundsätzlich überdenken. Als ersten Schritt sollte man einen Einkaufszettel schreiben und auch wirklich nur das kaufen, was man braucht. Au- ßerdem geht man am besten niemals hungrig in den Supermarkt – mit leerem Magen kaufen wir viel zu große Mengen Lebensmittel, die wir am Ende vielleicht auch noch wegwerfen müssen. Einkaufswagen werden immer größer – damit wir mehr kaufen. Denn wenn wir nur fünf Artikel im Riesen-Wagen haben, entsteht beim Draufschauen der Eindruck, dass ja noch irgendetwas fehlen muss. Und schon schlagen wir mehr oder weniger wahllos zu. Kassenbereich: Besonders Mütter mit Kindern haben es in der sogenannten „Quengelzone“ an der Kasse schwer. Aber auch wir selbst greifen häufig noch einmal nach einem Schokoriegel oder Kaugummi. Die Bilanz für die Geschäfte: 8 bis 10% des Umsatzes werden hier gemacht! immer so aufgebaut, dass wir möglichst lange Wege zurücklegen müssen. Daher befindet sich die Frischetheke meist auch ganz hinten, und Grundnahrungsmittel werden weit auseinander platziert. Auf unseren „Zwangsspaziergängen“ sollen wir nämlich noch möglichst viele Lebensmittel entdecken und kaufen. Die Bremszone: Gleich beim Betreten eines Supermarktes empfängt uns die Gemüse- und ObstAbteilung. Hoch 12 Lange Wege: Supermärkte sind Beleuchtung: In bestimmten Licht- verhältnissen sehen Lebensmittel automatisch frischer und verlockender aus: So wird am Obst- und Gemüsestand ein warmes Licht eingesetzt und zusätzlich oft Sprühnebel eingesetzt. An der Fleischtheke ist das Licht rot – dadurch sehen auch helle Fleischstücke frisch und saftig aus. 1. In den unteren Bereichen der Supermarkt-Regale befinden sich meist die günstigen Produkte, auf Augenhöhe die teuren. Bücken lohnt sich in diesem Fall also. Auf den langen Wegen begegnen uns hunderte verlockende Produkte Rotlicht an der Fleischtheke lässt Koteletts, Hackfleisch & Co. viel appetitlicher aussehen Kann man abgepacktes Fleisch kaufen? „Vakuum- oder unter Schutzatmosphäre verpacktes Fleisch kann man bedenkenlos kaufen. Es sind allerdings Fälle bekannt geworden, in denen Fleisch nach Ablauf des Verbrauchsdatums umgepackt und mit neuem Verbrauchsdatum etikettiert wurde. Diese Praxis ist selbstverständlich unzulässig. Auch hohe Sauerstoffkonzentrationen in der Schutzatmosphäre können den Verbraucher über den Frischezustand des Fleisches täuschen, da zwar die rote Farbe erhalten bleibt, jedoch der Geschmack und die Zartheit durch Auch immer unten in den Regalen schauen Ob Frischwaren, Süßigkeiten oder Gemüse – die Platzierung der Ware ist wohl durchdacht. Und nicht nur das beeinflusst unser Kaufverhalten … aufgetürmt stehen uns die Berge von „Frische“ förmlich im Weg. Wir müssen langsamer werden, um überhaupt vorbeizukommen. Alles Taktik: Je länger wir im Markt sind, umso mehr kaufen wir. Lebensmittelwissenschaftler an der Uni Hohenheim Besser zum Korb greifen als zum Einkaufswagen Wie wir manipuliert werden Temperatur: In Supermärkten ist es meist genau 19 Grad warm. Für frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse ist dies zwar nicht die ideal, aber: Mehrere Studien haben gezeigt, dass wir bei dieser Temperatur am meisten einkaufen. UNSER EXPERTe: Prof. Dr. Reinhold Carle Fotos: allesalltag, Colourbox, Comet Photoshopping/Dieter Enz, Getty Images, picture-alliance/dpa, shutterstock (2), Universität Hohenheim W ieder haben wir mehr gekauft als geplant – auch Sachen, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Und dann sieht das Stück Fleisch in der Küche auch noch nur halb so lecker aus wie an der Frischetheke. Oft ärgern wir uns nach dem Einkauf. Was uns klar sein sollte: Supermärkte manipulieren uns ganz gezielt, um möglichst viel zu verkaufen. Aber mit ein paar einfachen Methoden können wir uns gegen die professionellen Tricksereien wappnen. Ein Lebensmittel-Experte packt aus: „Keine aufgewölbten Dosen kaufen!“ Schädigung der Fette bzw. Proteine gemindert sein können.“ 2. Und folienverpacktes Gemüse? „Die industrielle Herstellung verzehrfertiger Salate und Gemüsemischungen genügt hohen hygienischen Anforderungen, sodass Risiken durch Keime eher ausgeschlossen werden können als bei der haushaltsüblichen Verarbeitung. Folienverpackte Rohkostprodukte sind aber äußerst verderblich Ist die Dose nur verbeult, nicht gewölbt, besteht keine Gefahr Pilze verbraucht man am besten schnellstmöglich und somit nur wenige Tage haltbar. Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum und legen Sie die Produkte zu Hause sofort in den Kühlschrank.“ 3. Kann man verbeulte Dosen noch kaufen? 4. Worauf sollte man bei Tiefkühlware achten? „Kaufen Sie keinesfalls Dosen, deren Deckel oder Boden aufgewölbt sind! Das lässt auf lebensgefährlichen Verderb schließen. Verbeulte Dosen können Schäden an der Schutzlackierung aufweisen. Der Kontakt des Inhalts mit dem Weißblech oder Zinn kann den Geschmack und die Farbe des Lebensmittels beeinträchtigen. Eine Gefahr für die Gesundheit ist jedoch nicht zu befürchten.“ „Die Temperatur in der Tiefkühltruhe sollte -18 Grad nicht überschreiten. Packungen, die an der Oberfläche Reifbildung (,Schnee´) aufweisen, lassen Sie besser liegen – hier ist die Kühlkette unterbrochen worden. Bei lichtdurchlässigen Verpackungen (transparente Folie) empfiehlt es sich, die vor Lichteinfluss besser geschützte Ware aus dem unteren Teil der Truhe zu nehmen. Ware mit Gefrierbrand, – erkennbar an weiß-grauen Verfärbungen an den Rändern – sollte man vermeiden. Auch wichtig: TK-Ware erst am Ende des Einkaufs aus der Truhe nehmen und in einer Kühlbox oder Isoliertasche unverzüglich nach Hause bringen.“ 5. Wie gut ist Ware vom „Backofen-Automaten“? „Vom Discounter angebotene Backwaren werden vorgebacken und dann nur innerhalb weniger Sekunden zu Ende erhitzt. Anspruchsvolle Genießer und kritische Verbraucher verzichten besser auf die Automaten-Ware.“ Was ist erlaubt, was nicht? Eine Pflaume vor dem Kauf probieren oder eine Verpackung aufreißen? Auch im Supermarkt gelten bestimmte Regeln! Immer wieder besteht Uneinigkeit darüber, was man als Kunde im Supermarkt darf und was hingegen rechtlich verboten ist. Hier die wichtigsten Punkte: Erst trinken, dann zahlen Auch wenn man Durst hat, ist es nicht erlaubt, schon vor dem Bezahlen etwas aus einer Flasche zu trinken. Denn: Rein rechtlich gehört die Ware bis dahin noch dem Supermarkt. Eine Traube kosten Klar: Niemand will ein Kilo Trauben kaufen, das dann womöglich sauer oder wässrig schmeckt. Dennoch ist das Probieren am Obststand rechtlich gesehen Diebstahl. Die meisten Supermärkte zeigen sich hier aber kulant. Verpackungen öffnen Dies ist nur erlaubt, wenn die Verpackung davon keinen Schaden nimmt, das heißt, wenn man sie problemlos wieder verschließen kann. So ist es erlaubt, eine Packung Eier aufzuklappen, um den Inhalt zu überprüfen. Eine Tafel Schokolade aufzureißen, ist hingegen verboten. Kleine Beträge mit Karte zahlen Gibt es an der Kasse ein Hinweisschild, dass der Supermarkt Zahlungen mit EC-Karte erst ab einem Betrag von fünf oder zehn Euro akzeptiert, müssen Sie sich als Kunde an diese Vorschrift halten. Lebensmittel anfassen Bei lose verkauftem Obst und Gemüse ist es erlaubt, mit der Hand zu testen, ob es zu hart oder weich ist. Anders sieht es bei unverpacktem Brot oder Brötchen aus: Haben Sie die Backwaren angefasst, müssen Sie sie auch kaufen. Die eigene Tasche benutzen Ware vor dem Bezahlen in der Handtasche oder im Rucksack zu transportieren, gilt rechtlich gesehen als Diebstahl! Beim Einkaufen einen Schluck trinken, bevor man bezahlt hat? Keine gute Idee E 13