Anatomie: Erganzende Notizen / ZF … je nach Lust und Laune das Eine bzw. das Andere … von AllesBeimAlten Kapitel 1: Lagebezeichnungen, Knochen, Gewebe, Kniegelenk und Rückenmark Lagebezeichnungen: Basics Deutsch Dexter Sinister Anterior/ventral Posterior/dorsal Inferior/cuadal Superior/cranial Aszendierend Deszendierend Latein Rechts Links vorn liegend Hinten liegend Unten liegend Oben liegend aufsteigend absteigend Lagebezeichnungen: Erweitert Deutsch Median Medial Paramedian Lateral Ipsi bzw. homolateral Kontralateral terminal subterminal Parietal Apikal Basal Proximal Distal Profund Superficial Axial Transversal Longitudinal Antegrad Retrograd ektop Latein IN der Mitte gelegen ZUR Mitte HIN gelegen Neben der Mitte gelegen Zur Seite hin gelegen Auf der Gleichen Seite gelegen Gegenüberliegend am Ende liegend mit Abstand vor dem Ende liegend zur Wand (z.B eines Organs) liegend An der Spitze gelegen fundamental, basisbildend zum Körperzentrum hin verlaufend vom Körperzentrum entfernt verlaufen auf das innere des Körpers zu auf die Oberfläche des Körpers zu zu einer (Gliedmaßen, …) Achse hin gelegen Senkrecht zur Sagittallebene (rechts/links) Entlang der Körperlängsachse (oben/unten) Zeitlich/örtlich nach vorn gerichtet Zeitlich/örtlich nach hinten gerichtet Am falschen Ort gelgen 1 Lagebezeichnungen: Spezifisch Deutsch Viszeral Dorsal Ventral Kranial Kaudal Postkranial Rostral Okzipital Temporal Nasal Oral Aboral Palmar/Volar Plantar Latein Zu den Eingeweiden gehörend Rückenseits, am Rücken gelegen Bauchseits, am Bauch gelegen Zum Schädel hin (nach oben) Zum Schwanze hin (nach unten) Hinter dem Schädel (unterhalb) Zur Kopfvorderseite Zum Hinterkopf hin gelegen Schläfenwärts Nasenwärts Mundwärts Vom Mund weg gelegen Handflächenseitig Fußsohlenseitig Knochen: Knochenaufbau Bindegewebe, welches hauptsächlich (50%) aus der kalziumreichen, anorganischen Knochenmatrix besteht. Die organischen Komponenten der Matrix werden von den Osteoblasten gebildet, welche bei der Verkalkung in den Knochen geschlossen werden und von da an Osteozyten (25-30%) genannt werden. Weiters sind im Knochen Osteoklasten anzutreffen, diese vielkernigen Riesenzellen können die Knochenmatrix abbauen. Der Knochen ist Außen und Innen (zum Mark hin) von einer Bindegewebsschicht, der Knochenhaut überzogen. Diese wird Innen als Endost und außen als Periost bezeichnet. 50% des Knochens ist anorganisch, wobei Kalzium und Phosphat als Hydroxapatitkristalle den Hauptanteil bilden. Diese beiden Stoffe können aber auch nicht kristallin vorliegen. Der organische Anteil der Matrix besteht zu 95% aus Kollagen 1, den Rest machen Proteoglykane und Glykoproteine aus. Knochen: Periost Ist wie bereits erwähnt mit dem Knochen verbunden. Funktionell besteht das Periost aus zwei unterschiedlichen Schichten: Stratum fibrosum (derb, außen) und Stratum osteogenicum (innen, zellund gefäßreich). Periost ist nicht im Bereiche des Gelenkknorpels auffindbar. Fibrosum: Straff angeordnete Kollagenfaserbündel. Einige davon dringen als Sharpey-Fasern zur Befestigung des Periosts in den Knochen ein. Andere stehen mit Sehnen und Bändern in Verbindung, die sich am Knochen befestigen. -> gehört somit auch zum Bindegewebssyste, des Bewegungsapparates Osteogenicum: Auch Kambiumschicht. Bildet Knochen neu. Enthält Stammzellen die zu Osteoblasten bzw. Osteoklasten differenzieren können und kümmert sich außerdem um Ernährung des Knochens. Periost ist schmerzempfindlich aufgrund von Nervenendungen hier. 2 Knochen: Leichtbauweise Minimum an Material erzielt Maximum an Festigkeit: Bei Menschen fallen nur 10% des Gesamtkörpergewichts an die Knochen Geringer Energiebedarf und grazile Skelettstruktur. Der Knochenaufbau weißt zwei verschiedene „Gebiete“ auf: Zur Außenseite hin ist eine dichte Knochensubstanz (Kompakta) aufzufinden und innen besteht er Knochen aus lockeren Bälkchen, (Spongiosa) deren Anordnung je nach Beanspruchung und Alter variiert. Besonders in Spongiosa kommt die trajektorielle Bauweise des Knochens zum Vorschein: Die Bälkchen der Spongiosa orientieren sich nach Richtung des größten Drucks bzw. Zuges, ähnlich den Verstrebungen eines Baukrans und geben so auf diese Belastungen maximale Stabilität. Diese Knochenbauweise wird als Lamellenknochen bezeichnet. Osteon = Grundeinheit der Kompakta eines Röhrenknochens. Knochen: Funktionelle Anpassung Auch wenn Knochen sehr hart, besteht ein ständiger innerer Umbau. Möglich durch relativ hohen Stoffwechsel des Knochens. Hier gibt’s zwei Arten: Aktivitätshypertrophie (übermäßiger Ausbau) und Inaktivitätsatrophie. (Kochenabbau) Ersteres entsteht durch verstärkte Beanspruchung des Knochens. Führt z.B. bei Röhrenknochen zu einer Verdickung von Kompakta und der SpongiosaBälkchen. Durch verminderte Beanspruchen (z.B. durch Gipsverband etc.), Alterung aber auch durch mechanischen Druck (Tumor) kann es zu einem Kochenabbau kommen. Erkennbar ist diese am Röntgenbild durch eine kontrastarme Spongiosaabzeichnung. Nach einem Bruch ist funktionelle Anpassung aufgrund möglicher neuer Spannungsverteilungen gut an veränderten Anbau / Abbau von Spongiosabälkchen an den betroffenen Stellen zu beobachten. Knochen: Versorgung Knochen ist der wichtigste Kalziumspeicher des Menschens. Das im Knochen angelagerte Kalzium kann (z.B. durch Hormono der Nebenschilddrüse) mobilisiert werden und ist für den Ablauf zahlreicher Lebensprozesse von großer Bedeutung. Im Knochen sind 2 Arten von Knochenmark auffindbar: Rotes, blutbildendes Knochenmark befindet sich in den Hohlräumen zwischen den Spongiosatrabekeln. Gelbes Knochenmark (Fettmark) ist im Bereich der Markhöhle der Diaphyse auffindbar. Die Versorgung des Knochens selbst geschieht über die Havers- und Volkmann- Kanäle, durch welche Blutgefäße verlaufen, die den organischen Anteil der Knochen versorgen. Die Gefäße entstammen dem Periost. Bewegungsapparat: Allgemeine Anatomie Besteht aus passivem und aktivem Teil. Passiv = Skelett, Knochen verbunden durch Gelenke und Bänder. Aktiv = Skelettmuskel, bewegt bzw. fixiert einzelne Skelettteile. Knochenformen: Lange Knochen: (auch Röhrenknochen) in den Extremitäten. Deutliche funktionellere Gliederung. (BILD RECHTS) Kurze Knochen: Vielgestaltig, ohne spezieller Gleiderung. Platte Knochen: (Rippen, Schulterblatt, Schädeldach, …): Unterschiedliche dicke Kompakta, bei sehr flachen Knochen kann die Spongosia sogar gänzlich fehlen. 3 Andere: z.B. Pneumatisierte Knochen des Schädels. Bindegewebe Allgemein umhüllt Bindegewebe Organe, Gefäße und Nerven und verbindet diese untereinander. Es besteht grob aus Bindegewebszellen (Fibroplasten, produzieren Zwischenzellsubstanz: Grundsubstanz und Bindegewebsfasern) und Zwischenzellsubstanz (Intrazellularsubstanz, Extrazellulärmatrix) Spezialform: Fettgewebe, wichtiger Energiespeicher. Unterscheidung der Fasern in 3 verschiedene Arten: kollagen (zugfest, entstehen unter Zugbeanspruchung), retikulär (biegungselastisch, bilden z.B. in Milz das Grundgerüst in Form räumlicher Netze) und elastisch (zugelastisch, können auf das 1 ½ fache reversibel gedehnt werden, 2 Anteile: im Zentrum Polymer des globulären Moleküls Elastin, umgeben von elastischem Mikrofibrillen die u.a. aus Fibrillin zusammengesetzt sind Marfan, Krankheit die zu Mutation des Fibrillins führt, Symtpome: Deformierung des Rückgrats, abnorme Beweglichkeit der Gelenke, …). Bindegewebe: Kollagen Wichtiges Strukturprotein des Bindegewebes. Das beim Menschen am Häufigsten vorkommende Protein. Man unterscheidet hier 4 Typen: Kollagen 1: 90% des Körperkollagens. Befindet sich hauptsächlich in Sehnen, Faszien, Organkapseln und Knochen, sowie im Stroma aller Organe. Kollagen 2: auffindbar in allen Knorpelarten. Kollagen 3: bildet Retikulinfasern, welche die Parenchymzellen (normale Zellen die in Organen „arbeiten“) aller Organe umgeben. Kollagen 4: baut die Basallamina (Proteinschicht, die Bindegewebe von Oberflächenepithel abgrenzt) auf. Bilder im Gegensatz zu Kollagen 1, 2 und 3 weder Fibrillen noch Fasern. Gelenke und Bänder Gelenke liegen als Synarthrosen und Diarthrosen. Synarthrosen besitzen keinen Gelenkspalt, dies resultiert in geringer (bis nicht vorhandener) Beweglichkeit. (z.B. knorpelige Knochenverbindungen) Diarthosen sind „echte“ Gelenke mit Gelenkspalten und Gelenkflächen, die mit Knorpel überzogen sind. Zusammenschluss der Gelenke entweder durch äußere Kräfte (Belastung, …) oder durch Zugkräfte der das Gelenk umgebenden Muskeln. Gelenke und Bänder: Diarthosen Der Bewegungsraum dieser „echten, beweglichen“ Gelenke ist sehr von dessen Konstruktion abhängig. Bei stark eingeschränkten Gelenken (z.B. Fußwurzelgelenken) spricht man von straffen Gelenken. Weiteres ist zu unterscheiden zwischen Gelenken an denen nur zwei Skelettteile beteiligt sind (Articulatio simplex) und solche an denen mehrere Teile beteiligt sind. (Articulatio composita) 4 Diarthrosen-Charakteristika nochmals im Detail: Gelenkfläche, Gelenkknorpel, Gelenkkapsel, Gelenkbänder, Gelenkhöhlen. Der die Gelenkflächen überziehende Gelenkknorpel ist je nach Bewegungserfordernissen unterschiedlich geformt. Je nach Enstehungsprozess des Knochens besteht der Knorpel entweder aus hyalinem Knorpel (indirekte Entstehung oder chrondale Ossifikation) oder Faserknorpel (direkte Entstehung oder desmale Ossifikation). Knorpel ist vielen Belastungen ausgesetzt, besonders übel durch Dreh-Gleit-Bewegungen. Eine besondere Eigenschaft des Gelenkknorpels ist dessen Verformbarkeit, wobei mit steigendem Druck die Kontaktfläche größer und damit die Druckverteilung besser wird. Die Gelenkskapsel umschließt das Gelenk und kann als Fortsetzung des Periostschlauchs gesehen werden. Somit besteht diese ebenfalls aus einer äußeren, straffen Kollagenfaserschicht (Membrana fibrosa) und einer inneren Schicht, die als Membrana synovialis das Stratum osteogenicum des Periosts fortsetzt. Die Membrana fibrosa kann bei einzelnen Gelenken sehr unterschiedlich dick sein. Die Membrana synovialis verfügt über gefäßreiche Falten und enthält zahlreiche Nervenfasern und Rezeptoren, wodurch sie äußerst Schmerzempfindlich ist. Gelenkbänder bestehen wie Sehnen aus weitgehend parallel verlaufenden Bündeln von Kollagenfasern. Meist als Verstärkung in Membrana fibrosa der Gelenkskapsel eingewebt, können aber auch „lose“ die Knochen verbinden. Funktion: Gelenkführung bzw. Begrenzung der Gelenkexkursion (Beweglichkeit). Der Zusammenschluss der Gelenkflächen wird durch äußere Kräfte (wie Körpergewicht), oder Muskeln aber nicht von den Bändern bewirkt. Die Gelenkhöhle ist ein kapillärer Spalt mit einer geringen Menge an Synovia, einer Art „Gleitmittel“, das auch zur Ernährung des gefäßlosen Gelenkknorpels dient. Fibrozyten der Membrana synovialis bilden diese. Gelenke und Bänder: Versorgung Besonders durch die stark kapillarisierte Synovialmembran werden die Gelenke reichlich mit Blut versorgt. Die Gefäße bilden herbei Gefäßringe am Übergang vom Periost zur Gelenkkapsel. Gelenke und Bänder: Anpassung und Alterung Beweglichkeit eines Gelenkes ist trainingsabhängig, tramautische und altersbedinge Schäden nur begrenzt reparabel. Die Grundform der Gelenke kann durch Training in gewissem Maße modifiziert werden. Hierbei kommt es auch zu einer Verbreiterung der überknorpelten Gelenksflächen bei gleichzeitiger Ausweitung von Gelenkkapselabschnitten und Verlängerungen der Hemmungsbänner. Somit steigert sich der Bewegungsumfang. Inaktivität führt zu Gegenteiligem. Hyaliner Gelenkknorpel kann sich aufgrund fehlenden Perichondriums NICHT regenerieren. Knorpeldefekte werden durch Bildung von Faserknorpel repariert. Bei bradytrophen Gewebe kann die Wiederherstellung nach einer Verletzung oft Monate dauern. (Gelenksbänder etc.) Alterung und Fehl- bzw. Überbelastung können den Bewegungsumfang von Gelenken einschränken. Knorpel: Knorpel ist Druck und bewegungselastisch. Die Art der Interzellulärsubstanz bestimmt dessen Art und man unterscheidet zwischen hyalinen, elastischen und Faserknorpel. Hyaliner Knorpel: Reichlich kollagene Fibrillen und vereinzelt elastische Netze. Gefäßlos, daher Begünstigung degenerativer Prozess im Knorpelinneren. Außerdem finden sich beim hyalinen Knorpel sehr frühzeitig Kalkeinlagerungen. Überzieht Gelenksflächen, bildet den 5 Rippenknorpel (Nasenscheidewand), das Kehlkopfskelett und die Spangen der Luftröhre und großer Bronchien. Farbe: bläulich-milchig, glasig. Elastischer Knorpel: Mehr elastische Netzte, weniger kollagene Fibrillen. Vorkommen und Ohrmuschel, etc. Faserknorpel: oder Bindegewebsknorpel, seeehr viele Kollagenfasern. Überall dort auffindbar, wo Sehnen oder Bänder auf Druck beanspruch werden. (z.B. in den Gelenkzwischenscheiben) Das Kniegelenk: Aufbau und Bennenungen: siehe Internet oder Buch deiner Wahl Gestreckt sind die Lig. Colleterale angespannt, gebeugt entspannen sie sich. Die normale Streckung beträgt 180°. Stellung bzw. Form des Beines hängt von Winkel des Oberschenkelknochens bzw. von der richtigen Ausbildung des Kniegelenks ab. Normal: Traglinie durch Mitte des Caput femoris, Mitte des Kniegelenks und in die Verlängerung durch die Mitte des Calcaneus. Laterale Abweichung = XBeine, sonst = O-Beine Die Wirbelsäule: Grundlage des Stammes, besteht aus 33-34 Wirbeln (Vertebrae), Zwischenwirbeln und Bandapparat. Wirbelsäule eines gesunden Erwachsenen ist S-förmig (doppelt, 2x vor, 2x zurück) gekrümmt. Gliederung in 7 Hals, 12 Brust, 5 Lenden, 5 Kreuz und 4-5 Steißwirbel. Kreuzwirbel verschmelzen zum Kreuzbein (Os sacrum) und die Steißwirbel zum Steißbein (Os coccygis). Vor und Rückwärtsbeugen hauptsächlich per Hals und Lendenwirbelsäule. Seitwertsbeugung im Brustbereich am größten. Drehbewegungen besonders im Kopfbereich, aber auch bei Brust und Halswirbelsäule. Die Wirbelsäule: Aufbau von Wirbeln Besondere Halswirbel: 1. Atlas, 2. Axis und der 7. Vertebra prominens. Der Wirbelkörper (corpus vertebrae) Wirbel besitzen mit Ausnahme von Atlas einen einheitlichen Bau: In der Mitte befindet sich ein Wirbelloch, davor ein Wirbelkörper, dahinter ein Wirbelbogen samt Dornfortsatz. Links und rechts zum Wirbelbogen findet man die 2 Querfortsätze. 4 Gelenkfortsätze finden sich quadratisch um das Wirbelloch herum. Atlas besitzt keinen Wirbelkörper und hat die Form eines Ringes. Gesamtheit der Wirbellöcher bildet den Wirbelkanal, in diesem liegt das Rückenmark. Durch Einbuchtungen ergibt sich aus zwei benachbarten Wirbeln ein sog. Zwischenwirbelloch, durch diese treten Spinalnerven des Rückenmarks aus. Die Wirbelsäule: Zwischenwirbelscheiben Auch genannt Bandscheiben oder Disci invertebrales bestehen aus einem äußeren, straffen Anulus fibrosus und einem weichen galleartigen Kern (Nucleus pulposus). Anulus fibrosus ist aus kreisförmig angeordneten kollagenen Fasern und Faserknorpel aufgebaut, wodurch der Kern unter Spannung gehalten wird. Die Dicke der Bandscheiben nimmt von oben nach unten zu. Die Zwischenwirbel sind durch das Band Ligg. Longitudinalia noch zusätzlich in ihrer Lage gesichert, welches flächenhaft mit ihnen verwachsen ist. Funktion: Druckausgleich, gleich einem Stoßdämpfer. Durch Alterung kann der Kern schrumpfen, wodurch der Anulus fibrosus an Spannung verliert und wesentlich leichter einreißt. Durch Verlagerung von Zwischenwirbelscheibenanteilen kann es zu Gefährdung des Rückenmarks bzw. einzelner Spinalwurzeln kommen. Ein Discusprolaps (Bandscheibenvorfall) entstehet durch Rutschen des Anulus fibrosus in den Wirbelkanal, yo. 6 7 Das Rückenmark: Das Rückenmark verläuft vom oberen Rand des Atlas bis etwa in Höhe des zweiten Lendenwirbels. Hier endet es schließlich in bis zur Höhe des zweiten Steißbeinreichenden Filum terminale. (Besteht nur noch aus Glia-Zellen). Die Länge beträgt ca. 40cm. Das Rückenmark ist annährend symmetrisch bzw. zylindrisch geformt. Das Rückenmark hat zwei Schwellungen, eines für Hals und obere Extremitäten und am Abgang der Wurzeln für die unteren Extremitäten. Das Rückenmark: Spiralnerven Die Spiralnerven entspringen aus den Zwischenwirbellöchern aus den Wurzelzellen. Hier entspringen jeweils zwei aus Hinterwurzeln (Radix dorsalis, sensibel) und aus den Vorderwurzeln (Radix ventralis, motorisch). Bei den Hinterwurzeln befindet sich auch das Spinalganglion, eine Schwellung der sich sensible Nervenzellen der afferenten Nervenbahnen aus der Peripherie befinden. Beide Wurzeln vereinigen sich kurz zur einem gemischten Spinalnerv um sich kurz danach in wieder in 4 Teile aufzugliedern. Ramus dorsalis: Versorgung der wirbelsäulennahen Haut und Muskulatur Ramus ventralis: Sensible motorische Versorgung der ventralen Rumpfwand und der Extremitäten Ramus communicans: Verbindung zum Truncus sympathicus Ramus meningeus: Versorgung der Rückenmarkshäute Rückenmark und Spinalwurzel sind von den gleichen drei Häuten wie das Gehirn umschlossen: (da auch ZNS) Dura mater (harte Hirnhaut, außen-derb, austrende Nerven werden ein Stück von ihr begleitet), Arachnoidea (weiche Spinngewebshaut, bildet äußere Begrenzung des äußeren Liquorraums: hier befindet sich Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit) und Pia mater (weich, am Rückenmark anliegend, innere Grenze des Liquorraums). Zwischen der Dura mater und dem Periost, das die Innenwand des Wirbelkanals auskleidet, befindet sich ein mit Fett- und Bindegewebe sowie einem Venengeflecht (Plexus venosus vertebralis) ausgefüllter Epiduralraum. Im Epiduralraum liegen die Nervenwurzeln der abgehenden Rückenmarksnerven und das Spinalganglion. Über eine Injektion eines örtlich wirkenden Betäubungsmittels in diesen Raum kann man diese Nervenwurzeln ausschalten (Periduralanästhesie). Kapitel 2: Der Schädel: Knochen, Arterien, Venen, Muskeln und Gehirn Schädel: Knochiger Aufbau Grundlage: knöcherne Kapsel für das Gehirn und Grundlage für das Gesicht, daher 2 grobe Teile: Hirnschädel (Neurocranium) und Gesichtsschädel (Viszerocranium). Die äußerlich sichtbare Grenze zwischen Beiden liegt im Bereich der Nasenwurzel, dem oberen Rand der Augenhöhlen und reicht bis zu den äußeren Gehörgängen. Neurocranium, wichtig: Stirnbein (os frontale), 2x Scheitelbein (os parietalia), 2x Schläfenbein (os temporalia), 2x Keilbein (Os sphenoidale) und der oberste Hinterhauptbeinanteil (Os occipitale) Viszerocranium, wichtig: Oberkiefer (Maxilla), Jochbein (Os zygomaticum), Nasenbein (Os nasale), Tränenbein (Os lacrimale), Gaumenbein (Os palatinum), Pflugscharbein (Vomer) und Unterkiefer (Mandibula) 8 Die Schädelbasis bezeichnet den Boden der Gehirnhöhle auf dem das Gehirn aufliegt. Der Boden der hinteren unpaaren Schädelgruppe wird fast ganz vom Hinterhauptbein gebildet, welches in der Mitte vom großen Hinterhauptloch durchbrochen wird. Über dieses ist das Gehirn mit dem Rückenmark verbunden. Schädel: Muskulatur Hier unterscheidet man 2 Muskelgruppen: 1. Kaumuskeln (von Schädelbasis/Seitenwand bis Unterkiefer) und 2. Mimische Muskulatur (für Mimik und Schutz) Kaumuskel, wichtig: der Kaumuskel (M. masseter), die inneren und äußeren Flügelmuskel (M. pterygoideus lateralis und M. pterygoideus medialis – öffnen Kiefer durch Vorzug des Unterkiefers) und der Schläfenmuskel (M. temporalis - der kräftigste) Angeregt werden sie alle vom motorischen Anteil des N. trigeminus. Die Mimikmuskeln sind Hautmuskeln und bestehen größtenteils aus dünnen Muskelfaserplatten, welche unmittelbar unter dem Unterhautfettgewebe liegen. Sie spannen sich zwischen Knochen und Haut aus und können so die Haut bewegen. Alle mimischen Muskeln werden vom 7. Hirnnerv (N. facialis) versorgt. Ein paar Beispiele: Ringmuskeln der Augenhöhle (M. orbicularis oculi), Anheber des Mundwinkels (M. levator anguli oris) und Nasenmuskel (Mm. Nasales) Schädel: Kiefergelenk Die Kiefergelenke sind Schaniergelenke, wichtig für Essen, Sprechen und Gestik. Sie verbinden Unterkiefer und Schläfe. Die Gelenkpfanne befindet sich hierbei am Schläfenbein, in diesem „greift“ der walzenförmige Gelenkkopf des Unterkiefers. Hauptbewegungen: Heben (Adduktion) und Senken (Abduktion) des Unterkiefers und natürlich Mahlbewegungen. Schädel: Artieren und Venen Wichtige Venen: V. facialis (Gesichtsvene), V. angularis, V. jugularis interna, V. retromendibularis Wichtige Arterien: A. carotis externa (von interna) mündet in A. carotis facialis, A. palatina ascendens, A. labialis superior/inferior 9 Das Gehirn: Das Großhirn (Telencephalon) setzt sich aus 4 Lappen zusammen: Frontallappen (Lobus frontalis, motorisches Zentrum & Persönlichkeit), Parietallappen (Lobus parietalis), Okzipitallappen (Lobus okzipitalis) und Temporallappen (Lobus temporalis). Die Windungen (Gyri) des Großhirnes werden von den Furchen (Sulci) getrennt. Die Auftrennung in die Lappen erfolgt durch die seitlichen Hirnfurchen (Sulcus lateralis) und die Zentralfurche (Sulcus centralis). Zwischen den Hemispähren gibt es eine breite Verbindung (Corpus callosum). Die Großhirnrinde (Cortex) unterteilt sich in eine graue Substanz (Nervenzellen), sowie ein eine weiße Substanz. (auch Markschicht, besteht aus Nervenfasern) Das Kleinhirn kümmert sich um Gleichgewicht, Bewegung und Feinmotorik. Das Zwischenhirn beinhält Thalamus (besitzt viele Kerngebiete mit Verbindung zu Großhirn, die als Filter fungiere), Hypothalamus (Steuerzentrum des veg. Nervensystems) und Hypophyse. (Hormondrüse, sehr wichtig für Regulation des hormonellen Systems) Das Gehirn: Funktionale Areale & Nerven Prä/primärer-motorischer Cortex = willkürliche Motorik, Planung komplexer Bewegungsabläufe Sekundärer/primärer-somatosensibler Cotext = Haptische Sensor (Fühlen mit Haut) Extrastriärer/primärer-visueller Cortex = Visuelle Wahrnehmung Primärer akustischer Cortex = Akustische Wahrnehmung Temporaler Assozationscortex = Verschaltung für Reizerkennung / Reizkategorisierung und Langzeitgedächtnis Broca und Wernicke Areal = Hauptkomponenten des Sprachzentrums 10 Hippocampus = Zentrale Schaltstation des limbischen Systems (Emotionen und Triebe) Archicortex = besteht aus Hippocampus, Gyrus dentatus und Fimbria fornicis und gehört auch zum limbischen System. Bulbus und Tractus olfactorius = Riechkolben, dienen zum Riechen Lingulärer Cortex = NICHT AUFFINDBAR IM INERNET, vermutlich Sprechen 11 Das Gehirn: Blutversorgung Bei den Zuflüssen unterscheidet man zwischen hinterem und vorderem Kreislauf. Vorderer Kreislauf: Hauptversorger ist die A. carotis interna sinistra und dextra, (linke / rechte innere Halsschlagader) die einer Aufteilung der A. carotis interna comminus vom Aortabogen entspringen. Nach Eintritt in dem Schädel gibt es auf jeder Seite je eine Abzweigung zu einem Auge und schließlich kommt es zur Teilung in mittlerer Hirnarterie (Arteria cerebri media) und die vorderer Hirnarterie (Arteria cerebri anterior). Erstere versorgt die seitlichen (lateralen), letztere die der Mitte zugewandten (medialen) Teile der jeweiligen Großhirnhemisphäre mit Ausnahme von Teilen des Temporallappens und des gesamten Occipitallappens, die vom hinteren Kreislauf gespeist werden. Die beiden vorderen Hirnarterien sind durch die sehr kurze Arteria communicans anterior miteinander verbunden. Hinterer Kreislauf: Die rechte und linke Wirbelarterie (Arteria vertebralis dextra und sinistra), die aus den Schlüsselbein-Schlagadern (Arteria subclavia) entspringen und entlang der Halswirbelsäule verlaufen, vereinigen sich in der Schädelhöhle auf Höhe der kaudalen Brücke zur unpaaren Arteria basilaris. Die Wirbelarterien und die Arteria basilaris entsenden Äste zum Hirnstamm und Kleinhirn (A. cerebelli inferior posterior/anterior/inferior). Oberhalb der Brücke teilt sich die Arteria basilaris abermals und wird zu den beiden hinteren Hirnarterien, die sich in die Arteriae occipitales medialis bzw. lateralis teilen und die hinteren Bezirke des Großhirns sowie Teile des Zwischenhirns versorgen. Eine individuell unterschiedlich stark angelegte Arteria communicans posterior verbindet die hintere Hirnarterie jeder Seite mit der inneren Halsschlagader. Abstransport: Das Gehirn besitzt eine Vielzahl an Venen und Venolen zum Blutabtransport. Diese werden in tiefer gelegene und oberflächlich gelegene Gruppen unterteilt. Die größte Hirnvene ist die Vena magna cerebri. Weitere: V. basalis, V. anterior cerebri, Sinus rectus. Kapitel 3: Muskel, Blutkreislauf (Venen und Arterien) und Lunge Der Muskel: Glattes Muskelgewebe ist hauptsächlich in den Wänden von Hohlorganen zu finden. (Magen, Darm, Gallenblase, Blutgefäße, …) Es steht unter Einfluss des vegetativen Nervensystems (nicht willkürlich steuerbar). Die glatte Muskelzelle ist Spindelförmig und hat einen zentral gelegenen länglichen Zellkern. Die Kontraktionsstrukturen (Myofilamente) des glatten Muskels liegen unregelmäßig im Zytoplasma. Sie können Einzeln, in Bündeln oder als kleine Muskeln vorliegen. Glatte Muskeln können sich sehr langsam kontrahieren und auch länger in Kontraktion verharren. Die Muskelzellen sind durch Bindegewebsfasern (Retikulinfasern) untereinander und mit der Umgebung verbunden. Dort wo zwischen benachbarten glatten Muskelzellen zahlreiche GapJunctions (Nexus, Porenbildende Proteinkomplexe die Kanäle zwischen angrenzende Zellen legen) vorkommen, entstehen Einheiten die zur autonomen Kontraktion fähig sind. Erregung durch „Synapsen en Distance“ Der Muskel: Quergestreiftes Muskelgewebe oder Skelettmuskulatur zeichnet sich vom zellulären Aufbau durch eine sehr regelmäßige Anordnung von Myofibrillen, der Kontraktionsstruktur des quergestreiften Muskels, aus, welche durch ihr Erscheinungsbild auch dem Gewebe zu seinem Namen verhelfen. Quergestreiftes Muskelgewebe ist die Muskulatur des Bewegungsapparats (als 12 Skelettmuskulatur), kommt aber auch in spezieller Form im Herzen vor. Die Muskelfasern sind vielkernig und besitzen bis zu 100 Zellkerne. Der Muskel: Ultrastruktureller Aufbau Aktin und Myosin sind Motorproteine die sich zu Fadenförmigen Strukturen, sogenannten (dünnen) Aktinfilamenten und (dicken) Myosinfilamenten zusammenschließen, welche grundlegende Ultrastrukturen der Myofibrillen und Myofilamente ausmachen. Sie liegen ein Reihen und sind miteinander verzahnt. Ein der schmäleren Aktinfilamente ragt in die Myosinfilamente, das andere liegt frei. Der A-Streifen erscheint bei Färbungen dunkel, er repräsentiert den Teil einer Myofibrille in dem Myosinfilamente, teils auch „eingeschoben“ in Aktinfilamente, liegen. (Der mittige Bereich, in dem nur Myosinfilament liegt, wird als H-Zone bezeichnet, in dessen Mitte ein weiterer dunkler Streifen (M-Streifen) auffindbar ist.). Der I-Streifen erscheint bei Färbungen hell und ist dort definiert, wo nur Aktinfilamente (ohne eingeschobene Myosinfilamente) liegen. Der Z-Streifen ist die dunkle Querlinie in der Mitte des I-Streifens. Zwei Z-Streifen gliedern die Muskelzelle in etwa 2,5 µm lange Einheiten. (Sarkomere). Sarkomerstruktur: Z-I-A-H-M-A-I-Z. Toller Link hierzu: http://flexikon.doccheck.com/de/Myofilament Weitere Einheiten: Sarkoplasmatische Retikulum (ER der Skelettmuskelfaser, umgibt Myofibrillen netzförmig, speichert Kalziumionen für Kontraktion) T-Tubuli (quer liegende, Invaginationen des Sarkolemms (Muskelzellmembran, für einheitliche Kontraktion), Triaden (komplexo, aber man hat‘s mal gehört!) Letztendlich: Nicht alle Skelettmuskelfasern sind gleich, es gibt hier unterschiedliche Fastertypen. (Slowfasern, Ausdauermuskeln, Schnellkraftmuskeln) Der Muskel: Kontraktionsablauf Kurz und Bündig: Ein vom Nerv gefeuertes Aktionspotential (elektrische Impuls) wandert per Axonende zur Synapse. Dies führt zu Einströmung von Ca2+ und Na+ in die Synapse, was wiederrum Vesikel (simple Bläschen, demfalls ist da ACh drin) dazu veranlasst zum synaptischen Spalt (Spalt zwischen Synapse und Muskel) zu wandern und dort ACh (Acytoncholin, ein Neurotransmitter) auszuschütten. Das ACh wandert zur postsynaptischen Zelle (demfalls Muskelzelle) und legt sich dort an ACh-Rezeptoren, welche daraufhin das Einströmen von Na+ (ferner das Ausströmen von K-) an der postsynaptischen Zelle auslösen. Im Muskel entsteht hierauf ein weiterer elektrischer Impuls, ein sogenannter EPSP. Dieser führt letztendlich zur Erregung (Kontraktion als Verkürzung) des Muskels, durch „Einschieben“ der A-Streifen in die I-Streifen. Nach der Reaktion wird das ACh per Transportproteine wieder zurück zur Synapse gebracht und dort wieder in Vesikel gepackt. Blutkreislauf: Venöses (sauerstoffarmes) Blut wird aus der Körperperipherie über obere und untere Hohlvenen dem rechten Vorhof des Herzes (Herz besteht aus zwei Herzhälften, welche über je eine Kammer und Vorhof verfügen und untereinander per Herzklappen verbunden sind) zugeführt, wo es über Öffnung der rechten Atrioventrikularklappe (AV-Klappe) in die rechte Kammer des Herzens gelangt. Bei Kontraktion des Herzen (Systole) wird die rechte AV-Klappe geschlossen und das Blut wird per Lungenarterie (Aa. Pulmonales) in die Lunge gepumpt, wo es mit Sauerstoff angereicht wird. Rückfluss bei Entspannung des Herzens (Diastole) wird durch die Pulmonalklappe (zwischen Kammer/Arterie) verhindert. Bei der Diastole gelangt das Blut aus der Lunge über die Lungenvene (Vv. Pulmonales) in den Linken Vorhof und per linker AV-Klappe in die linke Herzkammer. In der nächsten Systole versiegelt 13 die AV-Klappe und das Blut aus der linken Herzkammer wird in die Aorta gepumpt. Hier wird der Blutrückfluss durch die Aortenklappe verhindert. (In Diastole) Die Aorta verteilt das „frische“ Blut (über weitere Arterien, Arteriolen und Kapillaren) wieder auf den Rest des Körpers. Die Arteriolen können hierbei den Blutdruck und Blutzufluss (auf Kapillaren/Organe) durch Verengung oder Erweiterung regulieren. Wenn Sauerstoff und Näherstoffe vom Blut abgegeben werden geht’s über die Venen wieder zurück die sich letztendlich wieder in den Hohlvenen vereinigen. Hier erklärt wurde der große Kreislauf, der kleine Kreislauf spielt sich nur zwischen Herz/Lunge ab. (quasi als Teil des großen Kreislaufs) Pfortadersystem bezeichnet das ein System des Stoffwechsels, wobei Blut aus den Kapillarsystem der Wände von Magen und Darm über die Pfortader (V. portae hepatis) der Leber (natürlich über ein weiteres Kapillarsystem) zugeführt wird. (Für Entgiftung, etc. … Alkohol, Medikamente? ;-) ) Blutkreislauf: Arterien & Venen Eine Arterie besteht aus 3 Schichten, wobei deren Aufbau von der Arterienart abhängig ist. Elastische Arterien sind meist große herznahe Gefäße (z.B. Aorta, A. carotis communis, A. subclavia, …) Tunica intima (innen): Relativ dick, wegen mechanischer Beanspruchung. Tunica media (mittig): kozentrische angeordnete elastische Membranen (gefenstert, ermöglichen Stoffdurchtritt) und verzweigte glatte Muskelzellen (beeinflussen Dehnungswiederstand), bei elastischen schlecht abgegrenzt. Tunic adventitia (außen): Bindegewebig, hier verlaufen Nervenfasern und kleine Blutgefäße (Vasa vasorum). Muskuläre Arterien sind die kleinen bzw. mittelgroßen Arterien des Blutkreislaufs. Der Dreischichten-Bau ist hier besser differenziert. Tunica intima (innen): Bildet an der Grenze zur media eine deutliche, dicht vernetzte, elastische Membran. Tunica media (mittig): Mehrere Schichten zirkulär oder schraubenförmig angeordneten glatten Muskels, dazwischen zarte elastische Membranen die sich hin zur adventitia zu einer multilamellären Membra verdichten. (Wiedermal superscharf begrenzt) Venen sind weitlumiger und dünner als Arterien. Anstatt der Media-Muskulatur findet man hier Kollagenfaserbündel. Außerdem gibt’s Venenklappen. Blutkreislauf: Durchblutungsregulation Adrenerge sympathische Nervefasern können sowohl Gefäßverengend, (vasokonstriktorisch) als auch Gefäßerweiternd wirken (vasodilatatorisch) Alpha-adrenerge Rezeptoren wirken Gefäßverengend, Beta-adrenerge Rezeptoren wirken Gefäßerweiternd. Das unterschiedliche Verhältnis dieser Rezeptoren bestimmt das Reaktionsmuster: Afferente parasympathische (vagale) Nervenfasern kommen von Rezeptorgebieten der Gefäße und des Herzen, sie regulieren Blutdruck, Blutvolumen und Atmung. Gefäßnerven gehören zum veg. Nervensystem, zum Sympathikus als auch zum Parasympathikus. Sie führen efferente und afferente Fasern. Die efferenten Fasern sind meist adrenerg und Anteile des Sympathikus, sie verlaufen zwischen Adventitia und media. 14 Blutkreislauf: Die großen Arterien und Venen 15 16 Die Lunge: Kranial führt die Luftröhre (Trachea) in die Lunge, welche in 2 Flügel und 5 Lappen unterteilt ist. (Ego: links 2, rechts 3). Das Gewebe der Lunge kann in einen luftführenden Teil und einen in dem der tatsächliche Gasaustausch in den Lungenbläschen (Alveolen) stattfindet unterteilt werden. Das luftleitende System wird als Bronchialsystem bezeichnet. Das Deckgewebe (Epithel) der Lunge ist zu Beginn noch vielschichtig, nimmt jedoch bei Annährung zu den Alveolen, in welche die Bronchien blind enden, ab. Unter dem Deckgewebe findet sich glatte Muskulatur, welche genau gegensätzlich zu den Alveolen hin zunimmt. Sonst gibt’s hier auch noch viele in den Bronchus öffnende Drüsen, welche die Schleimhautoberfläche mit einem Schutzfilm auskleiden. Es findet sich in großen Bronchien auch hyaliner Knorpel um diese freizuhalten. In den sackartigen Alveolen findet die Oxygenisierung des Blutes statt. Bei einem erwachsenen Menschen gibt es in etwa 300 Millionen davon, die von ihnen gebildete Fläche wird als Respiratorische Fläche bezeichnet. Zwischen Blut und Luft befindet sich eine dreischichtige Trennwand, welche vom Alveolenepithel, der Basalmembran (Membran zwischen Epithel und Endothel) sowie dem Endothel (Membran INNERhalb der Gefäße) der Kapillaren gebildet wird. Das Bindegewebe zwischen Bronchien und Alveolen enthält die Aufzweigungen der Lungenartieren (führen Blut zu Alveolen) und –venen. Die Lunge: Atmung Das Einatmen (Inspiration) beginnt mit der Interkostalmuskulatur (spannt Brustwand aus) bzw. dem Zwerchfell (Diaphragma). Zwerchfellatmung: Das Zwerchfell ist hierbei der stärkste Inspirationsmuskel, es flacht sich bei der Einatmung ab und drück Bauch und Beckeneingeweide steißbeinwärts, wodurch sich das Thoraxvolumen vergrößert. Bei der Brustatmung kontrahieren sich die äußeren Zwischenrippenmuskeln (Musculi intercostales externi), wodurch der Brustkorb angehoben und inklusive Lunge erweitert wird. Dies geschieht durch die Pleura (Brustfell, eine dünne seröse Haut), die selbst in 2 Teile zerfällt. Die Lunge ist überzeugen von der Pleura visceralis und die Brusthöhle von innen von der Pleura parietalis. Durch relativen Unterdruck und kapillarer Adhärenz „pickt“ die Lunge gleich einer Karte auf einem nassen Tisch am Brustkorb fest. Um Anstrengung zu vermeiden können noch weitere Hilfsmuskeln herangezogen werden. 17 Das Ausatmen (Exspiration) geschieht durch die bei der Inspiration geleisteten elastischen Verformungsarbeit (und dadurch gespeicherte Energie) meist automatisch. Mit Hilfe der exspiratorischen Atemhilfsmuskulatur kann das Ausatmen und forciert werden. Dabei spielt die Kontraktion des Mmm. Intercostales interni eine wichtige Rolle. Kapitel 4: Thorax: Muskelgruppen, Bänder Atemmuskulatur, Zwerchfell und Herzbeutel und Knöcher. Thorax: Grober Aufbau Die Oberfläche wird von der Brust gebildet. Sie besteht aus Brustdrüsen und Brustmuskeln, stabilisert von den Rippen (Costae) und dem Brustbein (Sternum). Die Brusthöhle gliedert sich in zwei getrennte Pleurasäcke (umschließen Lungenflügel), zwischen welches sich das Mediastinum, ein gefäß- und nervenreicher Raum, befindet. Im Mediastinum liegt der Herzbeutel (Perikard) samt Herz, zahlreiche Nerven (N. phrenicus, N.vagus), Gefäße (Aorta, Aa. Pulmonales, V. cava superior, Vv. pulmonales) und Lymphbanen (Ductus thoracicus) befinden. Im oberen Bereich sitzt außerdem die Trachea mit den beiden Ästen der Hauptbronchien. Im hinteren Bereich befindet sich der Thymus (wichtiger Teil des lymphatischen Systems) und knapp vor der Wirbelsäule die Speiseröhre (Ösophagus). Thorax: Oberflächliche Muskulatur Im Thorax befinden sich 3 wichtige Muskeln: Der M. pectoralis major, welcher den gesamten vorderen Rippenbereich bedeckt. Die weiter unten gelegenen Muskelfasern setzen am Oberarm weiter oben an als die Fasern, welche vom Schlüsselbein kommen. Dadurch entsteht ein Bogen, der die vordere Begrenzung der Achselhöhle bildet. Der M. pectoralis major zieht den Arm zum Körper (Adduktion), dreht ihn nach innen (medial) und zieht ihn nach vorne (Anteversion). Außerdem gehört er zur Atemhilfsmuskulatur. Unter ihm befindet sich der M. pectoralis minor, der an der 3. bis 5. Rippe entspringt. Zum einen zieht der Muskel die Schulter nach schräg vorne unten, zum anderen dient er beim Aufstützen der Arme als Atemhilfsmuskel. Der M. subclavius entspringt am Brustbein in der Höhe der ersten Rippe und verläuft an der Unterseite des Schlüsselbeins in einer Knochenrinne. Er stabilisiert das Schlüsselbein gegen das Brustbein und zieht das Schlüsselbein vor und abwärts. Außerdem polstert er die Vasa subclavia. Gereizt werden die beiden M. pectoralis durch die Nerven N. pectoralis medialis und laterials, der M. subclavius wird vom N. subclavius innerviert. Thorax: Knöcherner- und Bänderthorax Besteht aus den 12 Rippenpaaren (Costae), dem Brustbein (Sternum, oben: Manubrium sterni – mitte: Corpus sterni) und den Brustwirbel (Vertebrae thoracicae). Die (von oben nach unten) ersten 7 18 Rippen sind direkt am Sternum befestigt („echte Rippen“), 8-10 am knorpeligen Rippenbogen („falsche Rippen“) und die letzten zwei Rippen liegen frei („Fleischrippen“). Zwischen den Rippen befinden sich die Interkostalräume. Der Angulus sterni ist ein tastbarer stumpfer Winkel der am Brustbein bei der 2. Rippe liegt, er dient bei Untersuchungen zur Orientierung. Der Thorax: Die Atem(hilfs)muskulatur Hier unterscheidet man zuerst mal zwischen Inspiration und Expiration: Inspiration: M. pectoralis major und minor (im Falle gestützter Arme), M. intercostales externi (verläuft im Interkostalraum, laufen schräg nach VORN-unten), M. serratus anterior (von Brust Richtung Rücken, Sägezahnmuster) und posterior superior. (Ansatz hinten bei Dornfortsätzen der Wirbelsäule, greift „nach vor“ auf 2. Bis 5. Rippe) Expiration: M. intercostales interni (im Interkostalraum, laufen schräg nach HINTEN-unten) und initimi (hinter M. intercostales interni), M. subcostales (überspringen von „innen“ die Rippen schräg von lateral-oben-hinten nach medial-unten-vorne) und M. transversus thoracis (quasi gegenteilig zu M. subcostales, hängt am Sternum und strahl schräg aufwärts zum Rippenknorpel) Die wichtigsten innervierenden Nerven hier sind der Nn. Intercostales und Rr. Anteriores. (der thorakalen Spinalnerven) Der Thorax: Zwerchfell Das Zwerchfell (Diaphragma) stellt natürlich den wichtigsten Atemmuskel dar. Es trennt als muskulös-sehnige Scheidewand außerdem Brustraum von Bauchraum. Die Muskeln des Zwerchfells ziehen bogenförmig Aufwärts und strahlen in eine zentrale Sehnenplatte. (Centrum tendineum) Entsprechend des Muskelursprungs unterscheidet man zwischen einem Rippenteil, Lendenteil (besteht aus Crus sinistrum und Crus dextrum) und Brustbeinteil. (Pars costalis, lumbalis und sternalis). Das Foramen venae cavae ist eine Öffnung der Sehnenplatte durch die untere Hohlvene (V. cava inferior) zieht. Aorta und Oesophagus treten durch eigene schlitzförmige Öffnungen. Bei Muskelerschlaffung (und Kontraktion der Bauchmuskeln) hebt sich das Zwerchfell an. (Exspiration) Hierbei werden auch andere Organe leicht verschoben. Nervenversorgung des Zwerchfells erfolgt größtenteils durch den N. phrenicus (Zwerchfellnerv, entspringt aus 3. Bis 5. Halssegment). Der Thorax: Herzbeutel (Perikard) Der Perikad liegt in zwei Teilen vor in Pericardium fibrosum (Kollagenfasern und eingelagerte elastische Fasernetze, Schutz vor Überdehnung des Herzen, verwachsen mit Pleura parietalis und Centrum tendineum – fest und außen) und Pericardium serosum (seröse Haut, verbunden mit Herzmuskel und Pericardium fibrosum – dünn und innen), welches einen Spaltraum (die Perikardhöhle, Cavitas pericardiaca) hat. Die Verbindung zwischen Pericardium serosum und Herzmuskel (Myokard) wird auch als Lamina visceralis oder Epikard bezeichnet. Hier verlaufen Herzkranzgefäße und Äste. Zwischen Epikard und der Verbindung zur pericardium fibrosum befindet sich noch die Cavitas pericardiaca, eine mit seröser Flüssigkeit gefüllte Höhle, die wichtig für Gleitbewegungen bei der Kontraktion des Herzen ist. Durch die Zuordnung vom Perikard zum Herzen ergeben sich zwei freie Räume im Herzbeutel. Der Sinus transversus (der freie Bereich zwischen den Umschlaglinien) trennt die abgehenden Gefäße von den zuführenden Gefäßen. Der Sinus obliquus befindet sich zwischen den zum Herz führenden V. pulmonales. Das Perikard wird von einem Ast des Nervus phrenicus innerviert. Funktionen nochmal 19 zusammengefasst: Verringerung des Reibungswiderstandes (Cavitas pericardiaca), Abtrennung des Herzen von restlichen Organen, Fixierung des Herzen, Verhinderung der Überdehnung. Kapitel 5: Abdomen: Gebiete, Muskeln, Versorgung und Organe Abdomen: Regionen Das Abdomen lässt sich grob in 9 Regionen unterteilen: 1. Epigastrium (mittlerer Oberbauch): medial unter den Rippenbögen (Magenfeld und Leberfeld, Organe liegen hier an) 2. Die beiden Hypochondiren sinistra/dextra, sie liegen lateral vom Epigastrium 3. Die Regio umbilicalis befindet sich in der Mitte, wo auch der Nabel sesshaft ist. (Dünndarmbeschwerden) 4. Die beiden Regiones laterales sinistra/dextra, sie liegen seitlich der Regio umbilicalis (dexter befindet sich hier der McBurney-Punkt, dieser ist druckschmerzhaft bei einer Blinddarmentzündung) 5. Die Region pubica, unterhalb der Regio umbilicalis. (Dickdarm-Endabschnitt Beschwerden) 6. Die Regiones inguinales dextra / sinistra, seitlich der Regio pubica. (Beschwerden bei Leistenbruch) Abdomen: Muskeln Wichtige Muskeln des Abdomens sind: M. rectus abdominis (erstreckt sich vorne am Bauch, „Sixpack“, Vorwärtsbeugen), M. pyramidalis (setzt am Schambein an und strahlt in die Linea alba, Anspannung Linea alba), M. obliquus externus abdominis (quasi links und rechts vom rectus abdominis, entspringt von Außenfläche unterer Rippen und zieht zur Linea Alba, Rumpfdrehung und Ausatmung), M. obliquus internus abdominis (unter externus, läuft aber geradliniger von untenaußen nach oben(leicht)-innen, Rumpfdrehung und Ausatmung), M. transversus abdominis (liegt 20 dem obliquus internus abdominis an, Einziehen des Bauches und Bauchpresse), M. cremaster (der [ja!] Hodenheber, umgreif den Hoden (wirklich das Ei, wie eine Hand) von oben) M. quadratus lumborum (quasi links/rechts des Kreuzes - bei den Lendenwirbeln, seitwärtsneigen der Lendenwirbelsäule) Das tranversospinale System ist ein Muskelsystem aus zwei Muskeln, welches von den Dornfortsätzen eines Wirbels zu den Querfortsätzen der nächstkranial liegenden Wirbels greift. Das sakrospinale System, welches auch zwei Muskeln umfasst, entspringt am Becken und inseriert an die Querfortsätze der Rippen. Die Rektusscheide (Vaina musculi recti abdominis) ist eine von den Sehnenplatten der Muskeln gebildete Hülle um den M. rectus abdominis (der gleitet darin, und rutscht daher nicht „aus“). In ihr verlaufen die Aa. Epigstrica superior und inferior und Endäste der N. intercostalis XI und N. subcostalis. Sie wird in Vorderblatt (Lamina anterior) und oberhalb des Nabels aus einem hinteren Blatt (Lamina posterior) gebildet. Am medialen Rand des M. rectus abdomins kreuzen und durchflechten sich die Senenfasern aller drei Bauchmuskeln (olbiquus internus/externus und transverus abdominis) mit denen der Gegenseite, es entsteht die Mittellinie Linea alba. Aufgaben: Schutz der Eingeweide, Steuerung des Bauchinneren Drucks und Rumpfbewegungen. Die Muskulatur passt sich den Füllungszustand der inneren Organe an. Abdomen: Cavitas abdominis bzw. Peritonealhöhle Ausgekleidet wird die Bauchhöhle (Peritonealhöhle) vom serös-häutigen Bauchfell (Peritoneum). Dieses besteht wiedermal aus 2 Schichten: Das Parietale Blatt nach außen zur Bauchwand, das viscerale Blatt nach innen zu den Eingeweiden. Organe lassen sich je nach Lage relativ zum Bauchfell in intraperitoneal (vom Bauchfell umschlossen, Verdauung: Magen, Darm, etc.), retroperitoneal (hinter dem Bauchfell: große Gefäße, Nerven, Nieren, … - sekundär: Pankreas, Teile des Dickdarms), subperitoneal (unter dem Bauchfell, Harnblase etc.) und extraperitoneal (keine Beziehung, z.B. unteres Rektum) kategorisieren. Weiters setzt sich das Peritoneum aus Tunica serosa (Nerven, Blut und Lymphgefäßreich: Flüssigkeitsaustausch durch Sekretion und Resorption, außerdem ermöglich die feuchte Oberfläche eine Verschiebung der intraperitonealen Organe aneinander) und Tela subserosa (besteht aus Bindegewebe und vielen Fettzellen, verankert das Peritoneum). Das Peritoneum bildet außerdem Mesos, das sind Auffaltungen des Bauchfells an welchen Organe „hängen“. Davon gibt’s einige Unterschiede, die Bennungen richten sich nach den Namen des jeweiligen Organs. (z.B. Mesogastrium für den Magen, Mesenterium für den Dünndarm). Das Mesos des Magen ist besonders, da es netzförmige Ausziehungen (Omentum majus und minus) ausbildet. Das 21 Omentum minus spannt zwischen Magen und Leber aus, das Omentum majus zieht gleich einer Schürze über die Darmschlingen in den Beckenbereich. (Kann man sich grob-unwissenschaftlich wie so einer Art Haut-Vorhang vorstellen, die einfach vom Magen ausgeht und den „Bauch“ runterhängt) Der Bauch lässt sich nun noch am Quercolon (im Bild rot, „querverlaufender“), dass mit dem Omentum majus fest verbunden ist, in Oberbauch (Leber, Gallenblase, Magen, Milz, Pankreas und obere Teile des Zwölffingerdarms) und Unterbauch (untere Teile des Zwölffingerdarms, Dünndarm und Dickdarm) unterteilen. Die Leber (Hepar) Wiegt bis zu 2kg, ist die größte Drüße des Menschen. Es handelt sich hierbei auf eine exokrine, galleproduzierende Drüse. Grob besteht sie aus 4 Lappen: Lobus dexter, Lobus sinister, Lobus quadratus und Lobus caudatus. (Trennung durch Bindegewebssepten) Durch intrahepatische Gefäße gibt es noch eine weitere Unterteilung der Leber, welche letztendlich in eine Aufteilung von 8 verschiedenen Lebersegmenten resultiert. Sie liegt unmittelbar unter dem Zwerchfell, mit welchem sie teilweise verwachsen ist. Seitlich verläuft der untere Leberrand mit dem Recht Rippenbogen, links reicht sie bis zum Magen. An der unteren, den Eingeweiden zugewandten Seite (Facies visceralis) liegt die Leberpforte (Porta hepatis) mit den ein- (A. hepatica propria per A. hep. communis von Truncus coeliacus weg, V. portae) und austrenden (Gallengang, Lymphgefäße) Gefäßen und Nerven. In einer rechten sagital verlaufenden Furche liegt ventral die Gallenblase und dorsal die untere Hohlvene. (V. cava inferior). Die Leber liegt intreperitoneal. Der Leber (Hepar): Feinbau und Funktion Unter der derben Leberkapsel liegt ein zartes, schwammartiges Bindegewebsgerüst, in welchem Blutgefäße verlaufen. Das Lebergewebe selbst ist in Leberläppchen (max. 1-2 mm) unterteilt Diese sind im Anschnitt sechseckige Gebilde, die vorwiegend aus Leberzellen (Hepatozyten) bestehen. Die Hepatozyten haben meist mehre Zellkerne und sind in Strängen angeordnet. An den Eckpunkten (Periportalfelder) benachbarter Leberläppchen liegt das Glissonische Dreieck, in diesem verlaufen jeweils ein Ast der Leberartiere, der Pfortader und ein Gallengang. Zwischen den Leberzellen liegen außerdem die erweiterten Kapillen (Sinusoide) der Leber, welche spezielle Makrophagen (Fresszellen), die Kupfferschen Sternzellen, behausen. Über die Sinusoide gelangt das eingehende Blut über die Leberläppchen Richtung der Läppchenzentren, wo es schließlich per kleinerer Venen (letztendliche Treffpunkt: Leber Vene, Vena hepatica) wieder abtransportiert wird. Der Raum zwischen den Lebersinusoiden und Leberzellen wird als Disse-Raum bezeichnet, hier findet der eigentliche Sotffaustausch zwischen Blut und Leberzellen statt. Die Lebererfüllt diverse Syntheseleistungen, Speicherungsdienste (Glucose in Form von Glykogen, Vitamine), bildet Galle, baut Stoffe (Medikamente, etc.) ab und entgiftet. Die Gallenblase (Vesica fellea) und Gallengang: Die Gallenblase ist ein dünnwändiger, birnenförmiger Sack, der an der Unterseite der Leber, mit welcher er verwachsen ist, liegt. Ventral grenzt die Gallenblase an das Peritoneum viscerale. Die Gallenblase wird von einem Ast der A. cystica (Ast der A. hepatica propria), mit Blut versorgt, der Abtransport läuft über die V. cystica. In der Gallenblase wird die Gallenflüssigkeit eingedickt und bei Bedarf über den Gallenblasengang (Ductus cysticus) in den großen Gallengang (Ductus choledochus) entlassen. Galle wird zur Verdauung von Fetten im Darf benötigt. 22 Der Magen: Der Magen (Ventriculus, oder Gaster) liegt im linken Oberbauch unter dem Zwechfell, wobei Form und Lage aufgrund des Füllungszustandes grobe Unterschiede aufweisen kann. Sein Füllvolumen beträgt in etwa +-1400ml und man unterscheidet folgende Abschnitte Teile: Cardia (Eingang), Fundus (Grund), Corpus (Körper), Antrum (Ausgang) und Pylorus (Pförtner). Am Carda öffnet sich die Speiseröhre (Ösophagus) unmittelbar unter dem Zwerchfell in den Magen, links davon erhebt sich Kuppelförmig der Magenfundus (Meist mit Luft gefüllt). Am Ausgang zum Zwölffingerdarm liegt der Antrum und unmittelbar dahinter der ringförmige Schließmuskel Pylorus. Die Oberfläche des Mangens ist von einer Schleimhaut bedeckt, welche von Nebenzellen der Magendrüsen gebildet wird. Die Hauptzellen szernieren Pepsinogen und weitere Spaltproteine zur Bildung des sauren Magensafts. (z.B. Parietalzellen bilden Wasserstoffionen) Der Speisebrei im Magen wird von der mehrschichten Muskulatur in dessen Wand (3-teilig: Schleimhaut, Bindegewebe mit Gefäßen und äußere Muskelschicht) durchmischt und sorgt für die Magenentleerung. Durchblutung: Am oberen Rand bei der kleinen Krümmung des Corpus (Curvatura minor) liegen die A. gastrica sinistra (von A. Truncus) und dextra (von Leberarterie), am unteren Rand bei der großen Krümmung des Corpus (Curvatura major) verlauf die A. gastroomentalis dextra (von Zwölffingerdarm-Magen-Artiere) und sinistra (von A. splenica). Der Magenfundus wird von mehreren Ästen der A. splenica versorgt. Nerven: Die nervöse Sekretion wird über den N. vagus (X. Hirnnerv) vermittelt und durch Sinneseindrücke stimuliert. Außerdem wird der Magen intrinsisch vom enterischen Nervensystem (Plexus myentericus Auerbach) innerviert. Der Dünndarm: Der Dünndarm beginnt jenseits des Magenpförtners (mit dem Zwölffingerdarm) und endet an der Einmündung in den Dickdarm. Der ca. 3-5m lange Dünndarm wird in 3 aufeinanderfolgende Schichten gegliedert: Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Das Duodenum umfasst den Kopf der Bauspeicheldrüse C-förmig, bei seinem absteigenden Teil mündet auf einer Erhebung der Gallengang zusammen mit dem Hauptausführungsgang der Bauchspeicheldrüse. Das Treit-Band fixiert den Zwölffingerdarm und dient als Grenze zwischen Dünndarm/Zwölffingerdarm und Ober/Unterbauch. Leerdarm (60%) und Krummdarm (40% d. Gesamtlänge) gehen ohne scharfe Grenze ineinander über. Sie sind über das Darmmeso (Mesenterium) an der hinteren Bauchhöhlenwand befestigt. Das Ende des Dünndarm ist bei der Bauhin-Klappe (funktioneller Verschluss zwischen Dünn/Dickdarm) definiert. Beschichtet ist der Dünndarm mit einer inneren Schleimhaut, (+GlatterschleimhautMuskelschicht+Bindegewebsschicht), Ring und Längsmuskulatur und Bauchfell (Serosa). Transport und Durchmischung des Darminhaltes passiert durch abwechselnde Kontraktion/Erschlaffung der Längs- und Ringmuskulatur. Der Mesenterialansatz des Dünndarms verläuft von links oben nach rechts unten. Die arterielle Durchblutung kommt aus der A. mesenterica superior. Das venöse Blut fließt über die V. mesenterica superior in die V. portae ab. Die Lymphgefäße verlaufen über 2–3 Lymphknotenstationen zur Cysterna chyli, die in den Ductus thoracicus mündet. Innervation per vagaler parasympathischer Nerven und symoather Fasern, aus dem 10. Thorakalsegment des Rückenmarks. 23 Die wichtigsten Funktionen des Dünndarms sind Nahrungstransport, Verdauung (Digestion, z.B. Spaltung von Kohlenhydraten zu einfachen Zuckern) und Aufnahme der Nahrungsbestandteile (Resorption). Auf den Dünndarm folgt der Dickdarm (Intestinum crassum), das letzte Organ des Verdauungstraktes, welcher letztendlich in Mastdarm bzw. Analkanal endet. Er verläuft von „rechtsunten nach rechts-oben“ (I), dann von „rechts nach links“(II) und schließlich von „links-oben nach links-unten“ (III). Hierbei wird kann er in Teile gegliedert werden: aufsteigendes Kolon (Colon ascendens, I), Querkolon (Colon transversum, II), absteigendes Kolon (Colon descendens, III), Sigma (Colon sigmoideum, S-förmiger Schlussteil zum …) und Rektum (kein wirklicher Teil des Colons mehr). Am „Anfang“ des Dickdarmes hängt noch der Blinddarm mit Wurmfortsatz (Appendix) „herunter“. Bauchspeicheldrüse: Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gliedert sich in Kopf (Caput), Körper (Corpus) und Schwanz (Cauda). Sie (Pankreas) liegt hinter dem Magen in Höhe des 2. Lendenwirbels sekundär retroperitoneal und hat die Form eines quergestellten Keils. Mit dem Kopf befindet sie sich in der CSchleife des Duodenums, ihr Schwanz reicht bis zum Milzhilum. (Gefäßstiel der Milz) Ihr etwa 2mm dicker Ausführungsgang (Ductus pancreaticus) durchzieht die Drüse in ihrer gesamten Länge und mündet mit dem Gallengang im absteigenden Teil des Zwölffingerdarms. Die Versorgung der Bauchspeicheldrüse erfolgt über die A. pancreaticoduodenalis superior/inferior (per A. gastroduodenalis von A. hepatica communis) und die A. splenica. (Ast der Truncus coeliacus) Das venöse Blut des Pankreas wird über die Milzvene (Vena splenica), die Bauchspeicheldrüsen-Zwölffingerdarm-Vene (Vena pancreaticoduodenalis) und über die Gekrösevenen (Venae mesentericae) in die Pfortader (Vena portae) geleitet. (Leber) Die Pankreas bildet als exokrine Drüse den alkalischen Pankreassaft, der das saure Millieu des Zwölffingerdarms neutralisiert und zahlreiche Enzyme zur Verdauung von Eiweißen, Fetten und Kohlehydraten enthält. Die enzymproduzierenden Azinuszellen werden parasympathisch per N. vagus und durch zwei Hormone (Sekretin, Pankreozymin) angeregt. Als endokrine Drüse erzeugen inselförmig angeordnete Langerhans-Zellen Hormone, welche direkt ins Blut abgegeben werden. AZellen produzieren Glukagon, B-Zellen Insulin, D-Zellen Somatostatin und PP-Zellen pankreatische Polypeptide. Milz: Die faustgroße Milz (Lien) liegt im linken Oberbauch unter dem Zwerchfell, oberhalb der Niere und ist durch die Rippen gut von außen geschützt. Sie Milz hat drei grundlegende Aufgaben: Vermehrung von Lymphozyten, Speicherung von Monozyten und Aussonderung überalterter roter Blutkörperchen. Sie kann optional zum Blutstrom zugeschalten werden und kann als Kontroll- und Filtrationsorgan des Blutes angesehen werden. Man unterscheidet die konkave Eingeweidefläche (Facies visceralis) und die konvexe Zwerchfellfläche (Facies diaphragmatica). Getrennt werden diese Flächen durch den dorsalen, stumpfen Rand (Margo inferior obtusus) und den ventralen, scharfen Rand (Margo superior acutus). Auf der Facies visceralis liegt der Hilus, durch die Gefässe und Nerven ziehen. Die gesamte Milz wird von einer bindegewebigen, von Peritonealepithel bedeckten Kapsel umgeben, von der ein bälkchenartiges (trabekuläres) Bindegewebsgerüst und einige glatte Muskelzellen in das Parenchym, die Milzpulpa (von lateinisch Pulpa „breiige Masse“), einstrahlen. 24 Innerhalb der Milz übernimmt die so genannte weiße Pulpa (Milzknötchen) als Innenorgan immunologische Aufgaben. Die rote Pulpa macht den Raum zwischen den Knötchen aus, (80% des Milzvolumens) entfernt schädliche Partikel aus dem Blut und hat Speicherfunktionen. Die Blutversorgung erfolgt über die am Hilus eintretende Arteria lienalis (Ast der Truncus coeliacus). Die Vena splenica führt das Blut von der Milz zur Pfortader. Kapitel 6: Das Becken: Urogenitalorgane, Knöchernes Becken und Muskeln Niere: Die im Retroperitonealraum gelegenen, bohnenförmigen Nieren (ren) sind etwa 12cm lang. Sie wiegen zwischen 120 und 300g und liegen in der Lendengegend beidseits der Wirbelsäule. Die rechte Niere liegt unterhalb der Leber, die linke Niere unterhalb der Milz. Die rechte Niere liegt meist ein wenig tiefer als die Linke. Jede Niere ist von einer Fettkapsel (Capsula adiposa) umgeben und von einem bindegewebigen Sack (Fasziensack) umhüllt. Mit Abnahme des Speicherfetts der Fettkapsel steigt die Beweglichkeit der Niere. (Achtung, Wanderniere – Knick in Harnleiter!!) Kranial(-medial) sitzt auf jeder Niere eine Nebenniere auf. An der zur Wirbelsäule gerichteten, eingedellten Seite befindet sich die Nierenpforte, (Hilum renale) ein Durchgang für Gefäße, Nerven und Harnleiter. Ihre Oberfläche ist glatt. Ihr inneres Gewebe lässt sich grob in Nierenrinde und Nierenmark gliedern. Das Nierenmark weist nach innen orientierte, pyramidische Form auf. Diese Pyramidenspitzen (Papillen) reichen in den Hohlraum der Nierenkelche (Calix renalis), die zum Nierenbecken (Pelvis renalis) zusammenschließen, aus dem der Harnleiter (Ureter) hervorgeht. In dieser Anordnung fließt der Urin aus den Papillen in Richtung Ureter. Die Nierenrinde liegt wie eine Kappe zwischen den Basen der Markpyramiden und der Organkapsel, erreicht aber zwischen den Pyramiden in säulenförmigen Abschnitten den Sinus renalis. (Erweiterung des Hilum) Blutzufuhr geschieht über die A. renales (Nierenmark, aus Aorta) und A. arcuata (Nierenrinde, Aus Aa. lobulares) Abtransport per Vv. Renales in die untere Hohlvene. Zur Aufgaben der Niere gehört die Steuerung des Flüssigkeits- und Salzhaushalts des Körpers, Entfernung der Abfallprodukte des Stoffwechsels und Produktion von Hormonen. 25 Niere: Segmente Niere: Nebenniere Die Nebenniere (Glandula suprarenalis) ist eine endokrine Drüse. Sie liegt beidseits kapuzenförmig auf den „Kopf“ der Nieren. Die Rechte berührt hierbei die Fascies visceralis der Leber und den Duodenum. Beide Nebennieren legen sich nach oben der Pars lumbalis des Zwerchfells an. Die Nebennieren produzieren Hormone wie (Nor-)Adrenalin und Steroidhormonoe, außerdem ist sie am Wasser-, Zucker- und Mineralstoffhaushalt beteiligt. Versorgung per A. renalis sinistra (Zufuhr, aus Aorta) und V. renalis Sinistra (Abfuhr in untere Hohlvene). Niere: Harnleiter Der Harnleiter (Ureter) dient dem Transport des Harns aus dem Nierenbecken i die Harnbalse. Er hat die Form eines leicht abgeplatteten Rohres. Die beiden Harnleiter beginnen am Nierenbecken und verlaufen dann an der hinteren Bauchwand abwärts, überkreuzen jeweils den M. psoas major und am Eingang in das kleine Becken die großen Beckengefäße. (A. und V. iliaca communis). Danach ziehen sie von beiden Seiten an den Boden der Harnblase und dringen schlitzförmig in diese schräg ein. Der 3-schichtige (Schleimhaut, Muskel, Bindegewebe) Harnleiter verfügt über 3 physiologische Engstellen (Ureterengen) an denen bevorzugt Nierensteine eingeklemmt werden. Becken: Knöchernes Becken und Muskeln 26 Der sogenannte Beckengürtel besteht aus den beiden Hüftbeinen (Ossa coxae), welche mit dem Kreuzbein (Os sacrum) das knöcherne Becken (Pelvis) bilden. Kreuzbein und Hüftbein sind hierbei durch die KreuzbeinDarmbein-Gelenke verbunden. Vorne sind die beiden Hüftbeine durch die Knorpelige Schambein(Os pubis)-Fuge verbunden. (Symphyse). Am Hüftbein selbst unterscheidet man 3 Anteile: Darmbein (Os ilium), Sitzbein (O ischii) und das bereits erwähnte Schambein. Weiters unterscheidet man zwischen großem und kleinem Becken, deren Trennlinie in Höhe der Beckeneingangsebene (Linea terminalis) liegt. Das große Becken wird seitlich von den Beckenschaufeln der Darmbeine sowie hinten vom Kreuzbein begrenzt. Das kleine Becken wird von den beiden Schambeinen und Sitzbeinen begrenzt. Zwischen Schambeinast und Sitzbein liegen auch die Hüftbeinlöcher (Foramen obturatum) Am „Treffpunkt“ der drei Hüftbeine befindet sich die Hüftpfanne, welche die Pfanne für das Hüftgelenk darstellt. Die große untere Öffnung des Beckens wird als Beckenausgang bezeichnet. (Apertura pelvis inferior) Die Form des Beckens ist bei den Geschlechtern sehr unterschiedlich. Bei der Frau laden die beiden Beckenschaufeln weiter seitlich aus. Die Winkel zwischen den beiden unteren Schambeinästen ist beim weiblichen Becken größer als beim männlichen, außerdem ist das Foramen obturatum des weiblichen Beckens quer oval, das des männlichen Beckens nahezu rund. Auch der Beckenausgang ist bei der Frau wesentlich breiter. Die Beckenbodenmuskulatur kann sich im Wesentlichen anspannen (Kontinenz), entspannen (Wasserlassung, Stuhlgang, Geschlechtsverkehr) und reflektorisch gegenhalten (Anspannung bei Husten etc. sonst kommt es zu Inkontinenz). Muskeln: Anusheber (M. levator ani), (Einer der) Harnröhrschließungsmuskel (M. transversus perinei profundus) Blase: Die Harnblase (vesica urinaria) befindet sich hinter der Symphyse. Getrennt ist sie von der Symphyse durch das Spatium retropbicum (ein Spaltraum hinter dem Schambein), welches kranial bis zum Nabel reicht und kaudal bis zum Blasenhals. Der Raum ist mit lockerem Bindegewebe ausgefüllt, das eine Ausdehnung der Blase bei Füllung ermöglicht. Hinten an der Harnblase setzen die Ureteren an, auf der Spitze (Apex) der Harnblase befindet sich ein Überbleibsel des Urharnganges. (Embryonal von Bedeutung) Nach unten hin verschmälert sich die Blase trichterförmig und geht letztendlich in Harnröhre über. Wie alle Hohlorgane besitzt die Blase eine Muskelschicht aus netzartigen verlaufenden, glatten Muskel. (M. detrusor vesicae). Am Blasengrund zwischen den Mündungen der Harnleiter und den Ausgang der Harnröhre ist die Schleimhaut im bereich des sog. Blasendreieck 27 (Trigonum vesicae) fest mit der Muskulatur verbunden. Die dort ansässige Muskelschicht bildet Verschluss und Öffnungseinrichten für Harnleitermündungen und Harnröhrenöffnung. Rektum: Das Rektum liegt mit der Flexura sacralis (eine Krümmung des Rektums) in der Konvexität des Kreuzbeins, wendet sich dann mit der ventral konvexen Flexura perinealis (ebenfalls eine Krümmung) dem Beckenboden zu, um mit dem Canalis analis, durch das Diaphragma pelvis (untere Begrenzung des Beckenkanals) den Beckenraum zu verlassen. Mit der Flexura Sacralis liegt das Rektum noch teils retroperitoneal, der Rest ist dann extra peritoneal. Das lockere Bindegewebe, welches sich dorsal und lateral des Rektums befindet, lässt bei Kotfüllung eine erhebliche Ausdehnung des Mastdarms zu. Das Rektum verfügt auch über eine Tunica muscularis. Prostata: Die kastaniengroße Prostata liegt unter der Harnblase auf dem Beckenboden und umgreift die Harnröhre. Dorsal berührt die Prostata die Flexura perinealis des Rektums. (tastbar) Die Harnröhre verlässt nach kurzem Verlauf den Beckenraum durch das Levatortor. Funktion: Spermaproduktion Geschlechts Organe werde ich hier nicht weiter erläuter, aber es schadet sicher nicht mal einen Blick über die Wikipediartikel o.ä. zu werfen. Kapitel 7: Sinnesorgane: Auge, Nase und Generell Das Auge: Das Auge (oculus) besteht grob gegliedert aus: Augapfel (Bulbus), Lederhaut (Sklera, außen, Abb 1), Hornhaut (Cornea, außen, Abb 5) und der Gefässhaut (Uvea, mittig). Die weiße Sklera umfasst fast den ganzen Augapfel und schützt diesen. Ebenfalls außen, jedoch an der „vorderen Spitze“ des Auges befindet sich die glasklare Cornea, welche mit 44 Dioptrien den größten Beitrag zu Brechkraft des Auges leistet. Die Uvea setzt sich aus Iris (Abb 6), Ziliarkörper (Kammerwassererzeugung, Nahakkommodation, Abb 10) und Aderhaut (Durchblutung, Versorgung der Rezeptoren, Temperaturregulation, Abb 2) zusammen. Die Pupille (Abb 7) ist quasi eine Öffnung der Iris hinter welcher sich die fokussierende (1/3 der Gesamtbrechzahl) Linse befindet, sie dient damit als Aperturblende. Die Linse (Abb 11) wird von den Zonulafasern (Abb 15) in Position gehalten. Die Netzhaut (Retina, Abb 13) ist die innere Augenhaut, sie verfügt über ein feines Geflecht aus Nervengewebe, lichtempfindliche Sinneszellen (Zapfen, Stäbchen) und setzt optische Bilder in Erregungsmuster um. 28 Es gibt insgesamt ca. 120 Millionen Zapfen (Farbe) und 5 Millionen Stäbchen (Hell/Dunkel). Ihre Verteilung ist sehr unregelmäßig und steigt in der Makula (gelber Fleck, straight hinten an Retina) auf ein Maximum an. Zentral im Makula befindet sich die Fovea, ein Einsenkung schärfsten Sehens, in der es nur Zäpfchen gibt. Stäbchen brauchen weniger Licht. Die Zapfen lassen sich weiters noch in die ungleich verteilten und ungleich empfindlichen L-Zapfen (Long-Wavelength, Rot), MZapfen (Middle, Grün) und S-Zapfen (Short, Blau), je nach Lichtwellenlängenempfindlichkeit, unterteilen. Die lichtreaktiven Zapfen und Stäbchen leiten dem auftreffenden Licht entsprechende Signale an den hinter der Retina liegen N. opticus (II Gehirnnerv) weiter. (Hinten am Chiasma überkreuzen sich noch 50% der Nervenfasern, gut für räumliches Sehen.) Für die Pupille relevante Muskulatur sind der M. sphincter pupillae (Pupillenverengung) und der M. dilatator puillae (Pupillenerweiterung). M. rectus superior/inferior dienen zur Senkung/Hebung und „Rollung“ des gesamten Augapfels (und damit Sichtbereichs). Der M. cilliaris „zieht“ an den Zonularfasern und kann somit die Linsenform beeinflussen. Die A. ophthalmica (Aufspaltung: Ziliararterien, Ursprung: A. carotis interna) versorgt das Auge mit Blut, venöser Abfluss per Ziliarvenen. Sinnesreize und Rezeptoren: Sinnesreize, welche äußere und innere Oberfläche des Körpers erreichen, führen zu Erregung afferenter sensorischer Nervenfasern, diese liegen vor als freie Nervenendigungen, eingekapselte Nervenendigungen und als in Sinnesorganen auf bestimme Sinneszellen spezialisierte Nervenendigungen. Bei freien Nervenendigungen handelt es sich um blind endende Nervenfasern. Bindegewebsstrukturen fehlen hier gänzlich. Sie dienen Ortsabhängig zur Wahrnehmung thermischer/mechanischer Reize und von Schmerzen. (Dehnungsrezeptoren, Pressrezeptoren, Thermorezeptoren und Schmerzrezeptoren). Eingekapselte und die in Sinnesorganen Spezialisierten sind Organe der somatischen und viszeralen Sensibilität, wie Sehorgan, Hör- und Gleichgewichtsorgan. Sie liegen überwiegen als sekundäre (treten mit Axonen synaptisch in Kontakt), aber auch als primäre (gehen aus dem Neuroepithel hervor, ihr Rezeptorzellen Axon erreicht das ZNS … z.B. im Auge) vor. Organe somatischer und viszeraler Sensibilität sind korpuskulär gebaut: Sie dienen der Mechanorezeption und der Chemorezeption. Mechanorezeptoren sind Träger von Oberflächen, Viszero, Tiefen und Oberflächensensibilität. Sie liegen in der Haut. Chemorezeptoren finden sich im Reichorgan, in Geschmacksorganen und in Spezialorganen zur Registrierung von Sauerstoff/CO2Spannunge des Blutes. Kapitel 8: Anhang: Überblickhafter Aufbau der Extremitäten und Nervensystem Arm: Knochen Oberarm (Humerus), Speiche (Radialis, daumenseitiger Unterarm), Ullna (Elle, anti-daumenseitiger Unterarm) verbunden per Ellbogengelenk (Articulatio cubiti) 29 Arm: Muskulatur M. teres major der große Rundmuskel (von unterem Rand des Schulterblatts: Für Heranführung, Einwärtsdrehung und Streckung), M. deltoideus der deltaförmige Muskel (von Schlüsselbein/Schulterdach: Für Rotation und Beugung/Streckung), M. triceps brachii der dreiköpfige Oberarmmuskel (Rückseite des Oberarms, Streckung des Ellenbogengelenkes), M. biceps brachii der zweiköpfige Oberarmmuskel (Vorderseite des Oberarms, Beugung des Ellenbogengelenks) , M. brachioradialis der Oberarmspeichenmuskel (Daumenseitiger Unterarm: Beugung des Ellbogengelenks, dreht Elle und Speiche so gegeneinander das Daumen nach Außen gelangt) M. brachialis der Oberarmmuskel (Hinter Biceps an Außenseite des Oberarms: Beugung der Ellenbeuge), M. pronator teres (gleich unter Ellenbeuge) und quadratus (oberhalb von Daumen, wo man Puls messen würde) für Einwärtsdrehung des Unterarmes, sonst gibt’s beim Unterarm noch einige Muskel zur Bewegung des Handgelenkes und einzelner Finger. Arm: Nerven Der Unterarm wird von dem Plexus brachialis („Armgeflecht“, Geflecht an Spiralnerven) stammenden Fasern des Nervus radialis, Nervus medianus und Nervus ulnaris innerviert. Der Oberarm wird von aus des Plexus brachialis stammend Fasern des Nervus musculocutaneus (Biceps, Brachialis), Nervus radialis (Triceps, Brachioradialis), und ebenfalls des des Nervus radialis, Nervus medianus und Nervus ulnaris innerviert. Interessant ist auch noch der Achselnerv (Nervus axillaris). Bein: Knochen Siehe beigelegte Skizze. Bein: Muskulatur Oberschenkel: Ventral „Strecker“ (z.B. M. Quadrizeps femoris, fett oben drauf und M. sartorius, lateral vom Becken quer vorne über den Oberschenkel bis zur medialien Innenseite des Schienbeins) dorsal „Beuger“ (z.B. M. bizeps femoris, straight unten) und an der medialen Innenseite „Heranführer“ (z.B. M. adductor brevis, longus und magnus von oben nach unten an der Innenseite des Oberschenkels bis zum Schambein des Beckens) Unterschenkel: Seitlich-vorne befinden sich Strecker (Extensoren, z.B. M. extensor hallucis longus / digitorum longus) und die Wadenbeinmuskulatur an der lateralen Seite des Wadenbeins. Hinten auf der Rückseite befinden sich oberflächlichen die Beuger (Flexoren), welche gemeinsam als Musculus triceps surae (dreiköpfiger Wadenmuskel) bezeichnet werden, und die tiefen Beuger (M. flexor hallucis longus / digitorum longus). Bein: Nerven Oberschenkel: Versorgung per Nerven des Plexus lumbosacralis versorgt. Unterschenkel: In der Kniekehle teilt sich der Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) in den gemeinsamen Wadenbeinnerv (Nervus peroneus communis) und den Schienbeinnerv (Nervus tibialis). Der gemeinsame Wadenbeinnerv teilt sich wiederum in den tiefen Wadenbeinnerv (Nervus peroneus profundus) und den oberflächlichen Wadenbeinnerv (Nervus peroneus superficialis). Der Schienbeinnerv teilt sich erst am Fuß auf. Überblick ZNS und VNS: Das Zentralnervensystem (ZNS) ist ein Teilsystem des Nervensystems und erfüllt in einem komplexeren Lebewesen verschiedene Aufgaben: Integration aller sensiblen Reize, Koordination 30 sämtlicher motorischer Eigenleistungen des Gesamtorganismus und Regulation aller dabei ablaufenden innerorganismischen Abstimmungsvorgänge zwischen den organismischen Subsystemen oder Organen, einschließlich solcher humoraler und insbesondere hormoneller Art. Bei Wirbeltierne umfasst das ZNS Gehirn und Rückenmark. Das vegetative Nervensystem (VNS) bildet zusammen mit dem somatischen Nervensystem das gesamte periphere und zentrale Nervensystem. Über das VNS werden biologisch automatisch ablaufende innerkörperliche Vorgänge angepasst und reguliert, sie unterliegen nicht der Willkür des Menschens Das somatische Nervensystem ermöglicht dagegen eine willkürliche und bewusste Reaktionsweise. Man gliedert das VNS in Parasympathisches Nervensystem (Ruhe, Erholung und Schonung), Sympathisches Nervensystem (gegenteilig zum Para.) und Enterisches Nervensystem (Nervensystem des Magen-Darm-Trakts, wird von Vegatativen nur modulieren beeinflusst) Die parasympathische Komponente bei der Verdauung fördert dabei generell die Verdauung durch eine Erhöhung der Peristaltik und der Sekretion von Verdauungsenzymen. 31