Supraleitung als effizienzsteigernde

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PRESSEINFORMATION
8. Mai 2006
Industrieverband Supraleitung während der Hannover Messe gegründet
Supraleitung als effizienzsteigernde
Querschnittstechnologie verdient mehr Beachtung
Acht Hersteller von Werkstoffen und Komponenten für Supraleiter-Systeme
haben am 24. April 2006 im Rahmen der Hannover Messe den
„Industrieverband Supraleitung“ gegründet. Ihr Ziel ist es, Politik und
Öffentlichkeit über das Potenzial der innovativen Technik zu informieren und
so für den Einsatz und die Kommerzialisierung der Supraleitung geeignete
Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Mitglieder des Verbandes sehen in
der politischen Diskussion um eine nachhaltige und sichere
Energieversorgung gute Chancen, ihre hocheffiziente Technologie in Stellung
zu bringen, denn die Supraleitung hat bereits heute marktreife Produkte
vorzuweisen.
„Jetzt brauchen wir den Durchbruch am Markt. Das wird aber ohne staatliche
Unterstützung nicht gehen“, zitierte die „Frankfurter Allgemeine“ am 27.April
Dr. Werner Prusseit, den Verbandsvorsitzenden und Chef der Theva
Dünnschichttechnik GmbH. Dr. Joachim Bock, erster Stellvertreter im
Verbandsvorsitz und Geschäftsführer der Nexans SuperConductors: „Derzeit
finden Clean Coal und regenerative Energie besondere Beachtung, viele
Querschnittstechnologien hingegen stehen im Schatten dieser Techniken.
Wir möchten uns dafür einsetzen, dass Politik und Wirtschaft die Bedeutung
der Supraleitung kennen lernt und Projekte finanziell fördert, denn sie
ermöglicht sowohl bei der Energieerzeugung als auch der -verteilung eine
deutliche Effizienzsteigerung.“ Als Beispiel nennt er
Kurzschlussstrombegrenzer auf Basis von Hochtemperatur-Supraleitern
(HTS), die ein optimiertes Nutzen von Höchstspannungsnetzen ermöglichen
würden. Weitere Beispiele sind bereits laufende Prototypen hochkompakter
HTS-Motoren und -Generatoren, unter anderem für Schiffe. Diese werden
künftig nicht nur effizienter und kleiner sein als konventionelle, sondern auch
kostengünstiger.
Kommunikationserfolge konnte der Verband schon während der Hannover
Messe erzielen: Fachbesucher und Journalisten widmeten den Exponaten
der in Halle 2 ausstellenden Mitglieder Aufmerksamkeit, Repräsentanten
namhafter Unternehmen – potenzielle Anwender und Hersteller von
Supraleitern – zeigten Interesse, dem Verband beizutreten. Beachtung auch
seitens der Politik: Georg Wilhelm Adamowitsch, Staatssekretär beim
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, informierte sich auf der
Hannover Messe ebenso über die Technik von morgen wie Volkmar Strauch,
Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und
Frauen. Sie ließen sich Anwendungen der Supraleitung und den zugrunde
liegenden Effekt erklären.
Der Clou der Supraleiter: Im Vergleich zu klassischem Leitungsdraht können
supraleitende Werkstoffe bei Unterschreiten einer bestimmten Temperatur
bis zu einhundert Mal mehr Strom beim gleichen Leitungsquerschnitt
transportieren – und das mit extrem geringen Verlusten. Bekannt ist dieser
Effekt seit etlichen Jahrzehnten; ausgenutzt wird er unter anderem in der
Medizin für die Kernspintomographie, wo besonders starke Magnetfelder
gefragt sind. Doch erst die Entdeckung der so genannten HochtemperaturSupraleiter in den 80er Jahren machte breitere Anwendungen attraktiv. Denn
zuvor war ein immenser Aufwand nötig, um Supraleiter fast auf den
absoluten Nullpunkt von -273 °C zu kühlen. Hochtemperatur-Supraleiter
(HTS) hingegen begnügen sich mit ungefähr -180 °C. Das erlaubt das
kostengünstige Kühlen mit flüssigem Stickstoff (-196 °C) oder mit
Kühlmaschinen.
Demonstratoren und Prototypen von HTS-Systemen haben sich bereits als
kompakte Motoren und Generatoren, Magnetlager, Kabel, Strombegrenzer
und Induktionsheizer bewährt. Dabei übertrifft die HTS-Technik
konventionelle Lösungen in dreifacher Hinsicht: Sie ermöglicht mehr Leistung
auf gleichem Raum, ein geringeres Leistungsgewicht und erheblich geringere
elektrische Verluste. Die Komponenten sind daher kompakter und benötigen
weniger Material. Dank der quasi verlustfreien Stromleitung sinkt außerdem
der erforderliche Energieeinsatz, damit auch die CO2-Emission. Mit den
heute verfügbaren, verbesserten Materialien gelingt es sogar,
Hochtemperatur-Supraleiter in Form flexibler Bandleiter in großen Längen
herzustellen und fast wie gewöhnlichen Kupferdraht zu verarbeiten. „Damit ist
der breite Einsatz in Energietechnik und Maschinenbau in greifbare Nähe
gerückt“, sagt Dr. Prusseit.
Die Gründungsmitglieder des Industrieverbands Supraleitung sind:

Adelwitz Technologiezentrum GmbH (ATZ), Adelwitz

Bruker BioSpin GmbH, Karlsruhe

ERT Refrigeration Technology GmbH, Hamburg

European High Temperature Superconductors GmbH & Co. KG, Hanau

Evico GmbH, Dresden

Nexans SuperConductors GmbH, Hürth

Theva Dünnschichttechnik GmbH, Ismaning

Trithor GmbH, Rheinbach
Den Verbandsvorsitz hat Dr. Werner Prusseit (Theva) inne, sein 1.
Stellvertreter und Pressesprecher ist Dr. Joachim Bock (Nexans
SuperConductors), 2. Stellvertreter ist Dr. Burkhard Prause (European High
Temperature Superconductors), Peter Damjonat (Nexans SuperConductors)
wurde Schatzmeister.
www.ivsupra.de
Bilder:
1.) Volkmar Strauch, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Arbeit und Frauen (3. v. l.) lässt sich das Prinzip eines
supraleitenden Lagers erklären.
2.) Die Gründungsväter des Industrieverbands Supraleitung nach ihrer ersten
offiziellen Verbandssitzung auf der Hannover Messe 2006.
3.) Fand reges Interesse bei Besuchern der Hannover Messe: Ein Lager auf
Basis von Supraleitern, entwickelt und gefertigt von Nexans
SuperConductors. Im Bild sind die mit Permanentmagneten versehene Welle
und eine halbe, mit Supraleitern bestückte Lagerschale zu sehen.
Weitere Informationen/Pressekontakt
Industrieverband Supraleitung
c/o Nexans SuperConductors GmbH (NSC)
Dr. Joachim Bock
Chemiepark Knapsack
50351 Hürth
Telefon: +49 (0)2233 48-6688
Fax:
+49 (0)2233 48-6847
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