Leitthema Gynäkologische Endokrinologie 2015 · 13:226–231 DOI 10.1007/s10304-015-0021-7 Online publiziert: 17. Juli 2015 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 Redaktion M. Bohlmann, Lübeck Michael K. Bohlmann1 · A. Hornemann1 · N. Sänger2 · A. Hackethal3 · K. von Horn4 · P.S. Wilkens5 · F. Hoellen5 1 Frauenklinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Deutschland 2 Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt, Deutschland 3 Tagesklinik Altona, Hamburg, Deutschland 4 Universitäres Kinderwunschzentrum Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland 5 Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland Medikamentöse Myomtherapie Myome sind hormonabhängig wachsen­ de benigne Tumoren des Myometriums, die bei bis zu 40 % der Frauen im gebär­ fähigen Alter auftreten [19, 38]. Sie stellen damit die häufigsten benignen Uterustu­ moren dar. Ihre exakte Ätiologie ist un­ klar, wobei eine Reihe von Risikofaktoren für das Auftreten von Myomen etabliert ist [22], so etwa 55eine positive Familienanamnese, 55eine frühe Menarche, 55Nulliparität, 55Alter und 55afrikanische Ethnizität. Myome können eine Vielzahl von Symp­ tomen hervorrufen: Neben häufig auftre­ tenden, potenziell anämisierenden Hy­ permenorrhöen in Kombination mit Me­ no- bzw. Metrorrhagien können in Ab­ hängigkeit von Lage und Größe der My­ ome auch Dysmenorrhöen, druckbeding­ te Beschwerden an Nachbarorganen sowie Sterilität und Infertilität resultieren. Hier­ durch kann die Lebensqualität betroffe­ ner Frauen deutlich einschränkt sein [16]. Symptomatische Myome haben somit ei­ ne hohe soziale und durch Krankschrei­ bungen der Patientinnen bedingte ökono­ mische Bedeutung [37]. DDDas Vorhandensein von Myomen ist jedoch nicht automatisch mit einer Behandlungsnotwendigkeit gleichzusetzen. Diese ist nur bei symptomatischen Befun­ den oder bei bestehender Sterilität bzw. Infertilität gegeben, soweit andere Ste­ 226 | Gynäkologische Endokrinologie 4 · 2015 rilitätsfaktoren ausgeschlossen wurden. Mehr als 50 % der Frauen mit Myomen weisen keine Symptome auf [22]. Neben operativen und radiologischinterventionellen Methoden, die in den anderen Beiträgen dieses Leitthemas be­ sprochen werden, kommen in der Myom­ behandlung auch medikamentöse Ansät­ ze zur Anwendung. Da durch diese me­ dikamentösen Ansätze idealerweise zwar die myombedingten Symptome behandelt werden, die Myome selbst aber nicht voll­ ständig größenregredient sind, ist von ei­ nem nichtkurativen Behandlungsansatz auszugehen. Neben den erwünschten Ef­ fekten sind somit auch 55die maximale Anwendungsdauer, 55therapiebedingte Nebenwirkungen und 55das Risiko eines erneuten Auftretens von Symptomen nach Absetzen der jeweiligen medikamentösen Therapie Daher wäre das postmenopausale Wachs­ tum eines vermeintlichen Myoms bei Pa­ tientinnen ohne Hormonersatztherapie sehr ungewöhnlich und im Hinblick auf das Risiko eines malignen Prozesses ab­ klärungsbedürftig. Myome weisen im Vergleich zu normalem Myometrium ver­ mehrt Progesteronrezeptoren (PR) auf [1], in der Lutealphase ist die mitotische Ak­ tivität erhöht. Die Dichte der PR im My­ omgewebe nimmt mit zunehmendem Al­ ter der Patientin sowie der Anzahl der lo­ kalisierten Myome zu [34]. Progesteron gilt als ein Faktor, der in Myomgewebe antiapoptotisch und wachstumsstimulierend wirkt. Daher steht ein über Hormonrezeptoren ver­ mittelter Therapieansatz bei Uterusmy­ omen im Vordergrund der medikamen­ tösen Behandlung. Eine Übersicht über die verschiedenen Therapieoptionen bie­ tet . Tab. 1. zu berücksichtigen. Im Falle eines rein medikamentösen Vorgehens muss die Pa­ tientin über die Notwendigkeit regelmä­ ßiger sonographischer Kontrollen aufge­ klärt werden, da eine abschließende his­ topathologische Klärung der Dignität im Falle einer konservativen Therapie unter­ bleibt. Kombinierte orale Kontrazeptiva Pathomechanismus des Myomwachstums Es wird allgemein angenommen, dass weibliche Geschlechtshormone für das Myomwachstum ebenso essenziell sind wie spezifische Wachstumsfaktoren [16]. Die Einnahme kombinierter oraler Kon­ trazeptiva (COC) wurde lange als Risiko für ein Myomwachstum angesehen [22]. Diese Annahme ist gemäß einer neueren Metaanalyse nicht mehr haltbar: Die Au­ toren berichten unter der Einschränkung einer bedeutsamen Heterogenität der un­ tersuchten Studien von einer um 17 % re­ duzierten Morbidität bei einer COC-Ein­ nahme über zumindest 5 Jahre [27]. Im Vergleich zu Placebo findet sich unter COC in einer Studie mit 121 asymptoma­ tischen Patientinnen eine verkürzte Blu­ tungsdauer ohne Hinweis auf eine Vergrö­ Tab. 1 Medikamentöse Therapieansätze bei Uterusmyomen. (Modifiziert nach [22], mit eigenen Ergänzungen) Präparateklasse Wirkmechanismus Effekte Risiken Nebenwirkungen Kombinierte orale Kontrazeptiva Ovulationshemmung, Hemmung der Freisetzung ovarieller Sexualsteroide Thromboembolische Ereignisse, hepatozelluläre Adenome Spotting, Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden Gestagene Unter Umständen Ovulationshemmung, Hemmung der Sexualsteroidsynthese, endometriale Dezidualisierung Endometriale Atrophie Verkleinerung des Myomvolumens (bis 17 %), Verbesserung des Blutungsmusters und Hämatokriten Verkleinerung des Uterusvolumens, Verbesserung des Blutungsmusters und Hämatokriten Abnahme der Knochendichte bei dauerhafter Depotanwendung Spotting, irreguläre Blutungen, Ovarialzysten „Off label“ Spontanexpulsion Ovarialzysten, Akne „Off label“ Knochendichteverlust bei längerer Anwendung Für Wechseljahre typische Beschwerden; Beeinflussung der Libido „Off label“ Knochendichteverlust bei verlängerter Anwendung Für Wechseljahre typische Beschwerden; Beeinflussung der Libido Zulassung vorliegend Unklare endometriale Langzeiteffekte, unbekannte Langzeiteffekte (> 1 Jahr) bezüglich der Myomgröße nach Absetzen Knochendichteverlust bei längerer Anwendung denkbar PAEC, für Wechseljahre typische Beschwerden Zulassung vorliegend (Ulipristalacetat) Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Dyslipidämie, Neigung zur Insulinresistenz Allergische Reaktionen, Sehstörungen „Off label“ Intrauterine Systeme GnRH-Antagonisten GnRH-Agonisten SPRM Hypoöstrogenismus durch Hemmung der hypophysären GnRHFreisetzung Hypoöstrogenismus durch Hemmung der hypophysären GnRHFreisetzung Direkte Hemmung der Progesteronwirkung am myomatösen Gewebe; Ovulationshemmung Verkleinerung des Uterusvolumens (bis 50 %), Verbesserung des Blutungsmusters Verkleinerung des Myomvolumens, Verbesserung des Blutungsmusters Verkleinerung des Myomvolumens, Verbesserung des Blutungsmusters Verkleinerung des Myomvolumens, rasche Verbesserung des Blutungsmusters Aromataseinhibitoren Hemmung der Konversion von Androgenen zu Östrogenen Verkleinerung des Myomvolumens (bis 50 %) Tranexamsäure Gerinnungsbeeinflussung Verbesserung des Blutungsmusters, keine direkten Effekte auf Myomgröße Thromboembolische Ereignisse Zulassungsstatus zur Myomtherapie „Off label“ „Off label“ GnRH Gonadotropin-Releasing-Hormon; PAEC „progesterone receptor modulator-associated endometrial changes“; SPRM selektiver Progesteronrezeptormodulator. ßerung des Myomvolumens [24]. Da aber der Vergleich zu etablierten Verfahren in größeren Studien fehlt, kann die Myom­ therapie mit COC zum aktuellen Zeit­ punkt nicht generell empfohlen werden. Gestagene Unter den genannten pathophysiologi­ schen Gegebenheiten erscheint es prin­ zipiell wenig logisch, orale Gestagene zur Kontrolle des Myomwachstums einzuset­ zen. Zwar ist ihre therapeutische Anwen­ dung zur Blutungskontrolle denkbar und in Fällen einer Hypermenorrhö durch en­ dometriale Atrophierung auch etabliert [20], ihre Gabe im Falle von Myomen je­ » doch nicht systematisch untersucht [28]. Es liegen im Gegenteil Hinweise vor, dass orale Gestagene ein Myomwachstum be­ günstigen können [4, 23, 40]. Hormonfreisetzende IUS vermindern die Größe der Myome nicht Levonorgestrelfreisetzende intrauterine Systeme Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die Größe der Myome zumindest nicht ver­ mindert wird. Einige Autoren [28, 29] geben zudem an, dass Frauen mit Cavu­ manomalien – also mit rein intrakavitären oder direkt submukösen Myomen – von den entsprechenden Studien ausgeschlos­ sen wurden, obwohl gerade diese My­ omlokalisationen am häufigsten für Blu­ tungsstörungen verantwortlich sind. Zu­ dem müssen erhöhte Expulsionsraten der IUS sowie irreguläre Zwischenblutungen Abhängig von der zugrunde liegenden Symptomatik können hormonfreisetzen­ de intrauterine Systeme (IUS) in der Be­ handlung myombedingter Symptome ihre Berechtigung haben. Insbesondere in Be­ zug auf die Blutungsmenge sowie den Hä­ moglobinwert wurden positive Effekte be­ schrieben [30]. Gynäkologische Endokrinologie 4 · 2015 | 227 Zusammenfassung · Abstract bei vorhandenen Myomen berücksichtigt werden [42]. Gynäkologische Endokrinologie 2015 · 13:226–231 DOI 10.1007/s10304-015-0021-7 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 Beeinflussung der Freisetzung des GonadotropinReleasing-Hormons M.K. Bohlmann · A. Hornemann · N. Sänger · A. Hackethal · K. von Horn · P.S. Wilkens · F. Hoellen Gonadotropin-ReleasingHormon-Antagonisten Die hypophysäre Depletion der Gonado­ tropine durch Gonadotropin-ReleasingHormon(GnRH)-Antagonisten sorgt für eine „Ruhigstellung“ der Ovarien, sodass dadurch der stimulierende Effekt der ova­ riellen Sexualsteroide auf Myomzellen entfällt. In der Tat zeigen entsprechende In-vitro-Untersuchungen direkte Effek­ te einer Antagonistenbehandlung auf den Wasserhaushalt der Myomzellen [3]. Trotz kleinerer Studien, die im prä­ operativen Setting signifikante Effekte ei­ ner Antagonistengabe auf die Myomgröße nachweisen konnten [11, 13], hat sich diese Behandlungsmethode nicht durchgesetzt. GnRH-Antagonisten sind für die Myom­ behandlung nicht zugelassen [6]. Gonadotropin-ReleasingHormon-Agonisten GnRH-Agonisten sind zur Behandlung von Uterusmyomen zugelassen und stel­ len eine sehr wirksame Therapieoption dar. So bewirken sie nach anfänglichem Flare-up-Effekt durch die Suppression der ovariellen Östrogenbildung zu einem sehr hohen Prozentsatz eine Amenorrhö und führen zu einer relevanten Myomverklei­ nerung (Übersicht in [28]). DDAls problematisch muss das Nebenwirkungsspektrum der GnRH-Agonisten gesehen werden. So treten bei mehr als zwei Dritteln der Patientinnen Beschwerden auf, die für die Wechseljahre typisch sind [33]. Zudem besteht das Risiko eines Knochendichte­ verlusts bei längerer Anwendung (> 6 Mo­ nate) und einer Vaginalatrophie. Ebenfalls problematisch ist die rasche erneute Grö­ ßenzunahme der Myome nach Absetzen der GnRH-Agonisten [20]. GnRH-Agonisten sind wegen des Ri­ sikos eines Knochendichteverlusts nur 228 | Gynäkologische Endokrinologie 4 · 2015 Medikamentöse Myomtherapie Zusammenfassung Hintergrund. Uterusmyome treten bei vielen Frauen im reproduktiven Alter auf. Therapie. Die Behandlung symptomatischer Befunde umfasst neben operativen und radiologisch-interventionellen Methoden auch medikamentöse Ansätze. Letztere werden insbesondere zur Blutungskontrolle, bei Kontraindikationen der genannten Alternativen und zur Verbesserung der präoperativen Ausgangslage eingesetzt. Da das Myomwachstum durch Hormone beeinflusst wird, fanden über längere Zeit besonders GonadotropinReleasing-Hormon(GnRH)-Agonisten Anwendung, während zur Blutungskontrolle traditionell kombinierte orale Kontrazeptiva, Gestagene oder hormonfreisetzende Intrauterin­ systeme im Sinne eines „off label use“ verschrieben wurden. Im Jahr 2012 hat die Europäische Arzneimittel-Agentur Ulipristalacetat aus der Wirkstoffklasse der selektiven Progesteronrezeptormodulatoren für die Anwendung bei Frauen mit symptomatischen Uterusmyomen zugelassen. Zielsetzung des Beitrags. Diese Übersichtsarbeit beleuchtet Vor- und Nachteile der einzelnen medikamentösen Wirkstoffe. Schlüsselwörter Uterusmyome · Kombinierte orale Kontrazeptiva · Gonadotropin-ReleasingHormon-Agonisten · Ulipristalacetat · Selektive Progesteronrezeptormodulatoren Drug therapy of uterine fibroids Abstract Background. Uterine fibroids affect a large number of women in the reproductive years. Treatment. Therapeutic options of symptomatic fibroids include surgical, radiological interventional and conservative approaches with drugs. Medicinal approaches are mainly used to control bleeding, in cases of contraindications to surgical or radiological treatment and preoperatively to improve the initial situation. Due to the hormone-responsive growth of uterine fibroids, gonadotropin-releasing hormone (GnRH) analogs played a major role in the treatment, whereas combined oral contraceptives, progestogens and intrauterine systems that release hormones für eine Kurzzeitbehandlung zugelassen. Studien zum Nutzen einer hormonellen Add-back-Therapie mit Sexualsteroiden [31] – in Analogie zur Endometriosebe­ handlung [39] – liegen für die Myombe­ handlung nicht in ausreichendem Um­ fang vor [28]. Die präoperative Gabe von GnRH-Agonisten vor einer Myomenu­ kleation kann den intraoperativen Blut­ verlust günstig beeinflussen [5]. Anderer­ seits beschreiben auch erfahrene Opera­ teuren vermehrt Schwierigkeiten bei der Präparation der Kapsel im Rahmen einer Myomenukleation, wenn dieser eine GnRH-Behandlung vorausgeht. Auch vor einer Embolisation gilt die GnRH-Thera­ pie als obsolet. were administered in an off-label setting. In 2012 ulipristal acetate, a selective progesterone receptor modulator, was approved by the European Medicines Agency to be used in women with symptomatic fibroids. Aim. This review article illustrates the advantages and disadvantages of the individual drug treatment options. Keywords Fibroids, uterine · Contraceptives, oral, combined · Gonadotropin-releasing hormone, agonists · Ulipristal acetate · Selective progesterone receptor modulators Selektive Progesteronre­ zeptormodulatoren Aufgrund der Bedeutung von Progeste­ ron für das Myomwachstum erscheint es konsequent, Präparate mit Beeinflussung der Progesteronsignalkaskade auf ihre Wirksamkeit zu untersuchen. Aus In-vi­ tro-Versuchen war bereits bekannt, dass Ulipristalacetat (UPA), ein Vertreter die­ ser Wirkstoffklasse, antiproliferative und proapoptotische Effekte auf Leiomyome, jedoch nicht auf normales Myometrium, hat [41]. Daher wird UPA auch als selektiver Progesteronrezeptormodulator (SPRM) – und nicht als Antagonist – verstanden. Abb. 1 9 Sonographische Darstellung eines hochaufgebauten PAEC-Endometriums (grüne Pfeile) sowie eines intramuralen Myoms (blauer Pfeil). PAEC „Progesterone receptor modulator-associated endometrial changes“ UPA wird eine ovulationshemmen­ de Wirkung zugeschrieben, zudem fin­ det sich eine spezifische Wirkung am En­ dometrium mit deutlicher Reduktion der Blutungsstärke und hoher Amenorrhö­ rate (Übersicht in [28]). Die 2012 erfolg­ te Zulassung von UPA zur Behandlung symptomatischer, für eine Operation vor­ gesehener Uterusmyome trug den Ergeb­ nissen zweier großer Multicenterstudien Rechnung. In diesen wurde der Wirkstoff mit Placebo [7] und mit dem bisherigen Goldstandard, dem GnRH-Agonisten Leuprorelin [8], verglichen. Dabei zeigten sich für die Aspekte Symptomkontrolle, Myomgröße und Lebensqualität im Ver­ gleich zu Placebo deutlich bessere Ergeb­ nisse. Der Vergleich mit Leuprorelin er­ gab einen schnelleren Wirkungseintritt, ein besseres Nebenwirkungsprofil sowie eine verlängerte Wirksamkeit von UPA nach Absetzen der Präparate. Eine neue kanadische Studie kam zu dem Ergebnis, dass UPA ein kosteneffek­ tives Vorgehen bei symptomatischen Ute­ rusmyomen ermöglicht [35]. Die Zulas­ sung des oral einzunehmenden Medika­ ments erfolgte für den Einsatz bei Frauen mit für eine Operation vorgesehenen Ute­ rusmyomen und „mittleren bis starken Symptomen“. Die Dauer der zugelassenen Anwendung wurde seit der Erstzulassung von einem Zyklus à 3 Monate auf 2 Zyklen à 3 Monate bei einem mindestens 8-wö­ chigen Intervall verlängert (Stand 4/2015). Seitens des Herstellers wurde der Antrag auf Zulassung zur dauerhaften Anwen­ dung gestellt. DDAls Besonderheit sind die UPA-spezifischen endometrialen Veränderungen anzusehen. Bei diesen auch als „progesterone recep­ tor modulator-associated endometrial changes“ (PAEC) bezeichneten Verände­ rungen findet sich eine benigne, reversib­ le endometriale Hyperplasie mit zystisch dilatierten Drüsen (. Abb. 1). Langzeit­ daten über einen Zeitraum von > 1 Jahr zur Dauer der Myomverkleinerung nach UPA-Anwendung und -Absetzen lie­ gen bis dato nicht vor. Relevante Neben­ wirkungen betreffen zudem den Bewe­ gungsapparat mit Muskel- und Knochen­ schmerzen sowie den neurologischen Be­ reich mit Kopfschmerzen und Schwindel. Auch nach Anwendung von UPA werden von erfahrenen Operateuren vermehrt Schwierigkeiten bei der Präparation der Myomkapsel im Rahmen einer Enuklea­ tion beschrieben. Antifibrinolytika Tranexamsäure wird als Antifibrinolyti­ kum bei Patienten mit Blutungsstörun­ gen angewendet und kann oral appliziert werden. Es ist bei Frauen mit Menorrha­ gie und Metrorrhagie zugelassen. Sowohl bei Patientinnen mit als auch bei Patien­ tinnen ohne Myome finden sich Hinwei­ se, dass Tranexamsäure eine Hyperme­ norrhö signifikant verbessern kann [10]. Die Einnahme von Tranexamsäure ist mit der Induktion von Thrombosen und In­ farkten im Myomgewebe assoziiert [17]. Ein direkter Effekt auf die Myomgröße wurde dabei allerdings nicht beschrieben, sodass nach Absetzen des Medikaments mit einem Wiederauftreten der Sympto­ me gerechnet werden muss [26]. Als be­ deutsame systemische Nebenwirkung der Einnahme von Tranexamsäure muss das Risiko thromboembolischer Ereignisse angesehen werden – insbesondere bei der gleichzeitigen Einnahme oraler Kontra­ zeptiva [12]. Aromataseinhibitoren Im Myomgewebe wird eine verstärkte Aromataseexpression beschrieben [18]. Die Zulassung von Aromataseinhibito­ ren (AI) beschränkt sich auf das postme­ nopausale Mammakarzinom. Es liegen jedoch Hinweise aus nichtkontrollierten Studien vor, dass AI bei prä- bzw. peri­ menopausalen Patientinnen mit sympto­ matischen Uterusmyomen therapeutisch wirksam sein können [2, 9, 14, 15, 36]. So fand sich nach Ende einer 12-wöchigen Behandlungsphase mit dem AI Letrozol eine etwa 50 %ige Größenreduktion von Myomen bei gleichzeitiger Verbesserung der myomassoziierten Symptome. Als Ne­ benwirkungen wurden Übelkeit und Hit­ zewallungen beschrieben. Die Wirkung dauerte bis zu 3 Monate an [9]. Ein Ef­ fekt der AI-Behandlung auf die Myom­ durchblutung war dabei nicht zu beob­ achten [2]. In der einzigen bis dato publi­ zierten kontrollierten Studie bewirkte Le­ trozol im Vergleich zu einem GnRH-Ago­ nisten eine höhere Größenreduktion der Myome [25]. Die aktuelle Cochrane-Ana­ lyse zum Einsatz von AI bei symptomati­ schen Myomen kommt jedoch aufgrund der limitierten Datenlage zum Schluss, dass zu Effektivität und Sicherheit keine ausreichenden Aussagen getroffen wer­ den können [32]. Zudem ist keine zufrie­ denstellende Aussage in Bezug auf das Ne­ benwirkungsspektrum bei einer AI-Dau­ eranwendung möglich, das im onkologi­ schen Setting etabliert ist (Osteoporose, Knochenschmerzen). Fazit für die Praxis 55Die Behandlung symptomatischer Uterusmyome bedarf eines individualisierten Vorgehens, das neben operativen und radiologisch-interventionellen Methoden auch medikamentöse Ansätze beinhalten kann. Gynäkologische Endokrinologie 4 · 2015 | 229 Leitthema 55Beim medikamentösen Vorgehen ist neben der Frage nach der drängendsten Symptomatik (Blutungsneigung, Druckbeschwerden bzw. Kinderwunsch) auch auf den Zulassungsstatus der einzelnen Präparate zu achten. 55Nur GnRH-Analoga sowie der SPRM UPA weisen eine solche Zulassung auf, wobei sich insbesondere die Nebenwirkungen sowie die Rezidivrate dieser nichtablativen Therapien deutlich unterscheiden. 55Der neuartige und sonographisch in etwa 30 % der Fälle nachweisbare PAEC-Befund sollte als benigne Nebenwirkung einer Therapie mit SPRM bekannt sein und auch als solche erkannt werden. Korrespondenzadresse PD Dr. M.K. Bohlmann Frauenklinik Universitätsmedizin Mannheim Mannheim [email protected] Einhaltung ethischer Richtlinien Interessenkonflikt. F. Hoellen und P.S. Wilkens geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. K. Bohlmann erhielt Vortragshonorare von CSL Behring, Gedeon Richter und LEO Pharma. A. Hackethal ist als Berater für Olympus, Johnson & Johnson und Nordic Pharma tätig und erhielt Honorare für Vorträge sowie für die Durchführung von Live-Operationen. N. Sänger erhielt Vortragshonorare von Gedeon Richter. A. Hornemann ist als Berater für Olympus und Aesculap tätig und erhielt Vortragshonorare von Gedeon Richter. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren. Literatur 1. Brandon DD, Bethea CL, Strawn EY et al (1993) Progesterone receptor messenger ribonucleic acid and protein are overexpressed in human uterine leiomyomas. Am J Obstet Gynecol 169:78–85 2. 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Praxisrechner zu sperren, wenn etwa Medizinische Fachangestellte (MFA) ihren Arbeitsplatz für eine Pause verlassen. Anhänge in einer E-Mail sollten nur geöffnet werden, wenn klar ist, wer der Absender ist. 60 bis 70% der Angriffe kommen von innen, z.B. über einen online-Terminkalender der Praxis. Wichtige Zugangsdaten sollten in regelmäßigen Intervallen erneuert werden, etwa alle drei Monate. Gegen Zugriffe von Bots - kleinen Schadprogrammen, die systematisch das Internet auf der Suche nach Sicherheitslücken durchkämmen, auf den Praxisserver helfen Firewall und Antivirenprogramme. Dabei hält es der Experten bereits für riskant, die Programme länger als eine Woche nicht zu aktualisieren. Werden USBSticks in der Praxis verwendet, sollten diese verschlüsselt sein. Tablet-PC oder Laptops, die Ärzte beispielsweise auf Kongressen nutzen, sollten ebenfalls eine Festplattenverschlüsselung aktiviert haben. Auch bei den immer beliebter werdenden Cloud-Lösungen (Microsoft OneDrive, Google Drive, Dropbox, etc.) müssen die Daten mit Programmen wie z.B. Boxcryptor verschlüsselt werden. 43,8% der Ärzte in Deutschland erwarten, dass therapieunterstützende Apps innerhalb der nächsten zehn Jahre in die Leitlinien aufgenommen werden. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle eHealth-Studie 2015 aus der Studienreihe „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ der Stiftung Gesundheit. Noch im Vorjahr hatten mehr als zwei Drittel der befragten Ärzte bezweifelt, dass Apps in Zukunft überhaupt den Gesundheitszustand ihrer Patienten überwachen könnten oder sich in dieser Funktion durchsetzen würden. In der Vergangenheit hatten sich Ärzte bei diesem Thema sehr kritisch und zurückhaltend bis ablehnend gezeigt. Die initialen Berührungsängste mit den neuen Medien und Möglichkeiten haben sie offenbar nun aber abgelegt. Dies betrifft nicht nur jüngere Ärzte, bei denen dies thematisch bedingt zu erwarten gewesen wäre, sondern ganz im Gegenteil: Die Altersstruktur der Ärzte, die sich an der Studie beteiligt haben, entspricht weitgehend den Anteilen in der Gesamtärzteschaft, wobei die Altersgruppen über 51 Jahren sogar überproportional vertreten waren. Die aktuelle Studie sowie alle bisherigen Ausgaben der Studienreihe „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ sind auf der Website der Stiftung Gesundheit zugänglich: www.stiftung-gesundheit.de/ stiftung/studien.htm www.aerztezeitung.de Gynäkologische Endokrinologie 4 · 2015 | 231