Fachinformation 1. Bezeichnung des Arzneimittels Cyclocaps Budesonid 800 µg Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Eine Hartkapsel mit Pulver zur Inhalation enthält 0,92 mg Budesonid; dies entspricht einer (aus dem Mundstück) abgegebenen Dosis von 0,8 mg Budesonid Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete Cyclocaps Budesonid 800 µg wird angewendet zur Dauerbehandlung des persistierenden Asthma bronchiale Cyclocaps Budesonid 800 µg wird angewendet zur Verminderung der Häufigkeit und der Schwere von Exazerbationen und des Abbaus des allgemeinen Gesundheitszustandes bei einer fortgeschrittenen chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), wenn das Ansprechen auf inhalative Glukokortikoide klinisch und/oder spirometrisch nachgewiesen werden konnte. Hinweis: Cyclocaps Budesonid 800 µg ist nicht zur Behandlung des akuten Asthmaanfalls geeignet. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Es ist notwendig Cyclocaps Budesonid 800 µg regelmäßig anzuwenden, um den vollen Therapieeffekt zu erreichen. Die Wirkung von Cyclocaps Budesonid 800 µg setzt nach wenigen Tagen ein. Der volle Therapieeffekt wird nach 2-4 Wochen kontinuierlicher Behandlung erreicht. Dosierung: Die Tagesdosis sollte in 2 Gaben (morgens und abends) aufgeteilt werden. Bei manchen Patienten ist die einmal tägliche Gabe möglich. Seite: 1 von 9 Asthma bronchiale: Die Dosis sollte sich nach den Erfordernissen des einzelnen Patienten (z.B. Schweregrad der Erkrankung) richten. Erwachsene und Kinder über 12 Jahren kommen in der Regel mit 400 bis 800 Mikrogramm Cyclocaps Budesonid 800 µg aus. Die Dosis sollte zunächst solange angepasst werden, bis eine gute Krankheitskontrolle erreicht ist. Nach Stabilisierung der Symptome sollte dann auf die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle der Erkrankung aufrechterhalten werden kann, eingestellt werden. In der Regel sollte die Tageshöchstdosis bei Jugendlichen und Erwachsenen 1,6 mg Budesonid nicht überschreiten. Tagesdosen oberhalb 800 Mikrogramm bei Erwachsenen und Jugendlichen sollten nach Möglichkeit nicht längerfristig eingesetzt werden. Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 1-2 x täglich 1 Pulverinhalationen, entsprechend 800 bis 1600 Mikrogramm Budesonid pro Tag. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Sofern eine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte, sollte die Dosis sich nach den Erfordernissen des einzelnen Patienten (z.B. Schweregrad der Erkrankung) richten. Eine Tageshöchstdosis von 1,6 mg Budesonid sollte nicht überschritten werden. Tagesdosen oberhalb von 800 Mikrogramm sollten nach Möglichkeit nicht längerfristig eingesetzt werden. Cyclocaps Budesonid 800 µg sollte vor einer Mahlzeit angewendet werden, wenn dieses nicht möglich ist, sollten nach der Inhalation die Zähne geputzt oder der Mund ausgespült werden. Die Anwendung sollte möglichst im Sitzen oder Stehen erfolgen. Cyclocaps Budesonid 800 µg wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit. 4.3 Gegenanzeigen Cyclocaps Budesonid 800 µg darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Budesonid, Milchprotein oder einem der sonstigen Bestandteile. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Cyclocaps Budesonid 800 µg ist nicht geeignet zur Behandlung der akuten Dyspnoe oder des Status asthmaticus. Hierzu sollten schnell-wirkende ß2-Sympathomimetika oder vergleichbare Medikamente zur Anwendung kommen. Falls die Erkrankung auch mit hohen Dosen von Budesonid nicht kontrolliert werden kann, ist eventuell die kurzzeitige Gabe systemischer Glukokortikoide notwendig. Die inhalative Behandlung sollte währenddessen weitergeführt werden. Sollte die Exazerbation durch eine bakterielle Infektion verursacht sein, sollte ein geeignetes Antibiotikum verabreicht werden. Seite: 2 von 9 Bei Lungentuberkulose, Mykosen oder anderen Infektionen im Bereich der Atemwege soll Cyclocaps Budesonid 800 µg nur eingesetzt werden, wenn diese angemessen behandelt werden. Um das Risiko einer Candida-Infektion im Mund-Rachenbereich zu verringern, sollte Cyclocaps Budesonid 800 µg vor den Mahlzeiten angewendet, der Mund nach jeder Inhalation ausgespült oder die Zähne geputzt werden. Gegebenfalls kann eine antimykotische Lokaltherapie der Candidose erforderlich sein. Die Behandlung mit Cyclocaps Budesonid 800 µg muss dabei nicht unterbrochen werden. Inhalativ anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Solche Reaktionen treten deutlich seltener auf als bei oraler Glukokortikoidgabe. Mögliche systemische Effekte umfassen das Cushing-Syndrom, die adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt und Glaukom und seltener eine Reihe von psychologischen Effekten und Verhaltensauffälligkeiten einschließlich psychomotorischer Überaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression oder Aggression (insbesondere bei Kindern). Deshalb ist es wichtig, dass die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle der Erkrankung aufrechterhalten werden kann, verabreicht wird. Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern, die eine Langzeittherapie mit inhalativ anzuwendenden Glukokortikoiden erhalten, regelmäßig zu kontrollieren. Bei Wachstumsverzögerungen sollte die Therapie überdacht werden mit dem Ziel, die Dosis des inhalativ anzuwendenden Glukokortikoids auf die niedrigste Dosis zu verringern, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrecht erhalten werden kann. Bei der Behandlung mit hohen Dosen, insbesondere bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung, kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennierenrinde mit einer verminderten Produktion bzw. einer bei gesteigertem Bedarf (Stresssituationen) nicht mehr ausreichend steigerbaren Produktion körpereigener Glukokortikoide auftreten. In solchen Fällen sollte in Stresssituationen oder Notfällen (z.B. schwere Infektionen und Verletzungen, vor Operationen) eine vorübergehende zusätzliche Glukokortikoidgabe zum Ausgleich der verminderten natürlichen Glukokortikoidproduktion erwogen werden. Bei schweren Leberfunktionsstörungen kann die Metabolisierung von Budesonid verzögert sein, was zu erhöhten Plasmaspiegeln führen kann. Durch die Anwendung von Cyclocaps Budesonid 800 µg kann ein paradoxer Bronchospasmus ausgelöst werden. Dieser äußert sich mit Symptomen wie Atemnot und Giemen, die direkt nach der Inhalation auftreten. In diesem Fall sollte sofort ein Bronchodilatator mit schnellem Wirkungseintritt inhaliert werden. Die Behandlung mit Cyclocaps Budesonid 800 µg sollte unverzüglich abgebrochen und ein Arzt konsultiert werden. Sonstige Hinweise Hinweise für nicht mit Glukokortikoiden vorbehandelte Patienten: Bei Patienten, die zuvor keine oder nur gelegentlich eine kurzzeitige Glukokortikoidbehandlung erhalten haben, sollte die vorschriftsmäßige, regelmäßige Anwendung von Cyclocaps Budesonid 800 µg nach ca. 10 Tagen zu einer Verbesserung der Atmung führen. Starke Verschleimung und entzündliche Veränderungen können allerdings die Bronchien soweit verstopfen, dass Budesonid lokal nicht voll wirksam Seite: 3 von 9 werden kann. In diesen Fällen sollte die Einleitung der Therapie mit systemischen Glukokortikoiden (beginnend mit 40 - 60 mg Prednisonäquivalent pro Tag) ergänzt werden. Die Inhalationen werden auch nach schrittweisem Abbau der systemischen Glukokortikoidgabe fortgesetzt. Hinweise für die Umstellung einer systemischen auf eine inhalative Glukokortikoidtherapie: Patienten, die systemisch mit Glukokortikoiden behandelt werden, sollten bei vollständiger Kontrolle der Beschwerden auf eine inhalative Therapie mit Cyclocaps Budesonid 800 µg umgestellt werden. Bei Patienten, die über längere Zeit systemische Glukokortikoide erhalten haben, ist die Nebennierenrindenfunktion gewöhnlich eingeschränkt. Daher muss die systemische Glukokortikoidgabe allmählich beendet werden. Zunächst sollte eine hohe Dosis an Budesonid als 2 mal tägliche Gabe verabreicht werden. Nach etwa 10 Tagen kann mit der Reduzierung der systemisch verabreichten Glukokortikoide begonnen werden (z. B. Reduktion um 2,5 mg Prednisolonäquivalent pro 1 - 2 Wochen). Kommt es innerhalb der ersten Monate nach Umstellung von der systemischen Glukokortikoidgabe auf die Inhalationsbehandlung zu besonderen Stresssituationen oder Notfällen (z. B. schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen), kann eine erneute systemische Glukokortikoidgabe notwendig werden, da aufgrund einer noch bestehenden Nebennierenrindeninsuffizienz die körpereigene Kortisolproduktion nicht ausreichend ist. Dies gilt auch für Patienten, die über längere Zeit hohe Dosen inhalativer Glukokortikoide erhalten haben. Nach der Umstellung auf inhalative Glukokortikoide können Symptome auftreten, die durch die vorhergehende systemische Gabe von Glukokortikoiden unterdrückt waren. Hierzu gehören z. B. Symptome einer allergischen Rhinitis, eines allergischen Ekzems oder rheumatoide Beschwerden. Diese Symptome sollten zusätzlich mit geeigneten Arzneimitteln behandelt werden. Manche Patienten leiden während der Umstellung unter unspezifischen Entzugssymptomen, obwohl sich ihre Lungenfunktion stabilisiert oder sogar verbessert hat. Diese Patienten sollten dazu angehalten werden, die Reduzierung des systemischen Glukokortikoides fortzusetzen, außer wenn klinische Zeichen, z. B. einer Nebennierenrindeninsuffizienz dem entgegenstehen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Cyclocaps Budesonid 800 µg kann die Wirksamkeit von 2-Sympathomimetika zur Inhalation verstärken. Die Metabolisierung von Budesonid wird durch Inhibitoren des Cytochrom-P450-3A4– Systems (u.a. Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol, Ritonavir, Ciclosporin, Ethinylestradiol und Troleandomycin) gehemmt, wodurch es zu einem Anstieg der systemischen Budesonidkonzentration kommen kann. Dies hat eine geringe klinische Bedeutung bei einer Kurzzeitbehandlung (1 – 2 Wochen), sollte aber bei Langzeitbehandlungen beachtet werden. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Seite: 4 von 9 Schwangerschaft: Erfahrungen mit der inhalativen Anwendung von Budesonid im ersten Trimenon an ca. 2500 Schwangeren haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für teratogene Effekte ergeben. Ebenso wurden keine Hinweise auf eine Erhöhung der Rate an Früh- oder Totgeburten und auf eine Erniedrigung des Geburtsgewichtes nach einer in utero Exposition während des ersten Trimenons (basierend auf ca. 3000 Schwangerschaften) bzw. während der gesamten Schwangerschaft (basierend auf ca. 200 Schwangerschaften) gefunden. Eine Anwendung von Cyclocaps Budesonid 800 µg während der Schwangerschaft sollte aufgrund der in tierexperimentellen Studien beobachteten Nebenwirkungen (siehe 5.3) und der nicht abschließend beurteilten klinischen Relevanz für den Menschen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und so kurz wie möglich erfolgen. Es ist die zur Aufrechterhaltung einer Asthmakontrolle erforderliche geringste wirksame Dosis an Budesonid einzusetzen. Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Budesonid wie andere Glukokortikoide in die Muttermilch übertritt. Obwohl die systemische Exposition mit Budesonid nach einer Inhalationstherapie gering ist (siehe 5.2), sollte eine Gabe von Cyclocaps Budesonid 800 µg während der Stillzeit nur erwogen werden, wenn der für die Mutter erwartete Nutzen größer ist als ein mögliches Risiko für das Kind. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nicht zutreffend. 4.8 Nebenwirkungen Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig (> 10 %) Häufig (> 1 % - < 10 %) Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %) Selten (> 0,01 % - < 0,1 %) Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt) Folgende Nebenwirkungen können unter der Behandlung mit Cyclocaps Budesonid 800 µg auftreten: Sehr häufig (>1/10) Infektionen und parasitäre Erkrankungen Erkrankungen des Immunsystems Erkrankungen des Endokriniums Psychiatrische häufig (>1/100<1/10) gelegent lich (>1/1000 <1/100) selten (>1/10 000<1/1000) sehr selten (<1/10 000, einschließlich Einzelfällen) oropharyngeale Candidiasis Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktischer Schock Hypo- und Hyperkortizismus Psychomotorische adrenale Suppression Seite: 5 von 9 Erkrankungen Hyperaktivität, Schlafstörungen, Ängstlichkeit, Depression, Aggressivität, Verhaltensauffälligkeiten (insbesondere bei Kindern) Augenerkrankungen Erkrankungen der Atemwege und des Mediastinums Katarakt, Glaukom Heiserkeit Husten Irritationen des Mund- und Rachenraumes Bronchospasmen (s. 4.4) Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes Exantheme, Urtikaria, Pruritus, Erythem, Angioödem Erkrankungen der Muskulatur, des Skelettes und des Bindegewebes Wachstumsverzögerung Minderung der Knochendichte Inhalativ anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Mögliche Nebenwirkungen schließen die adrenale Suppression, die Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Katarakt und Glaukom mit ein. Lactose, der nicht-wirksame Bestandteil von Cyclocaps Budesonid 800 µg , enthält geringe Mengen an Milchproteinen und kann Allergien hervorrufen. 4.9 Überdosierung a) Symptome einer Überdosierung Akute Intoxikationen mit Cyclocaps Budesonid 800 µg nicht bekannt. Bei chronischer Überdosierung können systemische Glukokortikoideffekte, wie z. B. eine erhöhte Infektanfälligkeit, ein Hyperkortizismus und eine Nebennierenrindeninsuffizienz auftreten. b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung Bei kurzfristiger Überdosierung ist keine spezielle Notfallbehandlung erforderlich. Die Inhalationsbehandlung sollte in der vorgeschriebenen Dosierung fortgesetzt werden. Die Nebennierenrindenfunktion erholt sich innerhalb weniger Tage. In Stresssituationen kann eine "Kortikoidschutzbehandlung" (z. B. hochdosierte Gabe von Hydrocortison) erforderlich sein. Bei einer chronischen Überdosierung kann eine Nebennierenrindenatrophie auftreten. Diese Patienten sind Glukokortikoidabhängig und müssen bis zur Stabilisierung des Zustandes auf die entsprechende Erhaltungsdosis eines systemischen Glukokortikoids eingestellt werden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Seite: 6 von 9 Pharmakotherapeutische Gruppe: topisches Glukokortikoid ATC-Code: R03BA02 Budesonid ist ein synthetisches Glukokortikoid. Nach oraler Inhalation hat es einen lokalen entzündungshemmenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut. Der Wirkungsmechanismus der Glukokortikoide ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Glukokortikoide wirken sowohl auf T-Zellen, Eosinophile, Neutrophile, Makrophagen als auch auf Mastzellen. Wichtige antientzündliche Effekte sind zum Beispiel die Hemmung der Ausschüttung von Entzündungsmediatoren und die Zytokin-vermittelte Immunantwort. Klinisch macht sich dieser Effekt zum Beispiel durch eine Reduktion krankheitsbezogener Symptome (z. B. Atemnot)bemerkbar. Die Hyperreagibilität des Bronchialsystems auf exogene Reize wird reduziert. Die Affinität von Budesonid zum Glukokortikoidrezeptor ist etwa 15-mal stärker als die von Prednisolon. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Absorption: Etwa 25 – 30% des inhalierten Budesonids gelangen in die Lunge. Der Rest setzt sich im Mund-Nasen-Rachenraum ab und wird zum großen Teil verschluckt. Maximale Plasmaspiegel treten ca. 30 Min. nach Inhalation auf. Verteilung: Das Verteilungsvolumen von Budesonid bei Erwachsenen beträgt etwa 300 l. Die Plasmaproteinbindung beträgt 85%. Metabolismus: Der verschluckte Anteil unterliegt einem hohen First-Pass-Effekt in der Leber. Budesonid wird im Wesentlichen durch Cytochrom P 450 3A4 verstoffwechselt. Die hauptsächlichen Metaboliten sind 6-Hydroxybudesonid und 16-Hydroxyprednisolon, welche deutlich weniger pharmakologisch aktiv sind. Damit sind die systemische Bioverfügbarkeit und Toxizität begrenzt. Elimination: Budesonid wird über den Urin und die Fäzes ausgeschieden. Die Clearance-Rate ist hoch: 84 l/h. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt bei Erwachsenen ca. 2,8 h und liegt bei Kindern deutlich niedriger (1,5 h). 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Toxikologische Eigenschaften a) Akute Toxizität Die akute Toxizität von Budesonid wurde bei verschiedenen Applikationsarten bei Ratten und Mäusen untersucht. Die nachfolgende Tabelle gibt die Ergebnisse wieder: Spezies Applikationsart LD50(mg/kg) Maus oral > 800 Ratte subkutan 20 Seite: 7 von 9 Ratte b) oral 400 Subakute und chronische Toxizität Budesonid wurde inhalativ über 12 Monate bei Hunden und Ratten verabreicht. Selbst bei 10 - 40fach – im Vergleich zum klinischen Gebrauch - höheren Dosen wurden keine Zeichen lokaler toxischer Effekte in den Atemwegen beobachtet. c) Mutagenes und Tumorerzeugendes Potential Die mutagenen Eigenschaften von Budesonid wurden in sechs unterschiedlichen Testmodellen überprüft. Budesonid zeigte in keinem dieser Tests mutagene oder klastogene Eigenschaften. In einer Kanzerogenitätsstudie wurde eine erhöhte Inzidenz von Gliomen im Gehirn männlicher Ratten gefunden, die in einer Wiederholungsstudie nicht verifiziert werden konnte. In dieser Studie unterschied sich die Inzidenz der mit Verum behandelten Gruppen (Budesonid, Prednisolon, Triamcinolonacetonid) und der Kontrollgruppe nicht. Leberveränderungen (vornehmlich hepatozelluläre Neoplasmen), die sowohl in der ersten Kanzerogenitätsstudie als auch in der Wiederholungsstudie für Budesonid gefunden wurden, traten in gleichem Maße auch bei den Referenz-Glukokortikoiden auf. Diese Effekte sind höchstwahrscheinlich als Rezeptoreffekt zu interpretieren und stellen somit einen Klasseneffekt dar. d) Reproduktionstoxizität Glukokortikoide zeigten in Tierversuchen teratogene Aktivitäten (z. B. Gaumenspalte, skelettale Anomalien). Die klinische Relevanz dieser Eigenschaften ist bisher nicht geklärt. Budesonid zeigte bei Nagern nach subkutaner Gabe die schon von anderen Glukokortikoiden bekannten Veränderungen; diese waren bei Budesonid im Vergleich zu anderen topischen Glukokortikoiden jedoch oft weniger ausgeprägt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Lactose-Monohydrat (enthält geringe Mengen an Milchproteinen) 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25 °C aufbewahren. Seite: 8 von 9 Im Originalbehältnis (Blister) aufbewahren, um die Hartkapseln vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses PVC/PVDC/Aluminium Blisterpackung mit 2x10, 6x10 und 20x10 Hartkapseln mit Pulver zur Inhhalation mit oder ohne Inhalator, unverkäufliches Muster mit 2x10 Hartkapseln mit Pulver zur Inhhalation mit oder ohne Inhalator 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. Inhaber der Zulassung PB Pharma GmbH Lise-Meitner-Straße 10 40670 Meerbusch Telefon: 02159 / 91 44 70 Telefax: 02159 / 91 44 45 8. Zulassungsnummer 63082.00.00 9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung 09. Januar 2006 10. Stand der Information 08/2012 11. Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig Seite: 9 von 9