Gehirnjogging: Training für den Geist

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Bedienungsanleitungen für das Gedächtnis
Ein Überblick
von Daniel Quathamer1
Trainings zu Lern- und Arbeitstechniken haben seit Jahrzehnten Hochkonjunktur.
Durch gewisse Modeströmungen gelangen spezielle Trainingsprogramme immer wieder
zu außerordentlicher Popularität. Im Amerika der 70er Jahre wurde z.B. das „dynamische
Lesen“ von Evelyn Wood populär, als Präsident J.F. Kennedy bekannte, an einem
solchen Training teilgenommen zu haben.
Dieser Text gibt eine Übersicht über aktuelle Trends zum Thema Gedächtnistrainings
und zu entsprechenden Ratgebern bzw. Lernprogrammen. Daneben werden
wissenschaftliche Grundlagen und methodisches Vorgehen der Trainings aus
psychologischer Sicht beleuchtet. Den Abschluß bildet eine kritische Würdigung der
Trainings.
Der Text soll als Ausgangspunkt für einen Erfahrungsaustausch innerhalb des
Verbandes dienen. Da ich bisher Lern- und Arbeitstechniken nur an Volkshochschulen
unterrichte, war der Text ursprünglich als Übersicht über Lerntrainings für Erwachsene
gedacht. Jedoch habe ich vor, die Übersicht auch auf Lerntrainings für Schüler (mit Hilfe
von Verbandsmitgliedern) zu erweitern. Deshalb habe ich parallel eine homepage mit
einer ausführlicheren Version dieses Textes eingerichtet, wo außerdem Anregungen,
Hinweise und Kritik gesammelt werden (http://www.memtext.cjb.net). Da ich an
computerbasierten Gedächtnistrainings interessiert bin, bemühe ich mich insbesondere
um eine Erweiterung der Liste der elektronischen Trainings.
1
Für eine Rezension dieser Rezension danke ich Heike Ollesch.
Themen und Trends
Die Print- und Fernsehmedien benutzen Modeworte und Schlagworte, um Interesse an
den Themen zu wecken. Dabei werden um bestimmte Begriffe ganze Industriezweige
entwickelt, wie z.B. seinerzeit mit dem Schlagwort der „emotionalen Intelligenz“. Kurz
nach der Popularisierung wurden dutzende Ratgeber gedruckt und Mini-Tests entwickelt.
Der Erfinder des Begriffs, Daniel Goleman, hat eine Unternehmensberatung gegründet.
Häufig sind es Fernsehsendungen oder wissenschaftsjournalistische Zeitschriften, die
einen Trend begründen, indem sie wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten.
Erfolgreiche Konzepte werden von Ratgeber-Verlagen aufgegriffen und in
Massenproduktion verfielfältigt.
Die Schlagworte bei Gedächtnistrainings sind Gehirnjogging, IQ-Training, Mind
Mapping und Lebenslanges Lernen.
Gehirnjogging: Training für den Geist
Der Begriff des Gehirnjoggings ist aufgrund seiner einfachen und doch zutreffenden
Metaphorik bekannt geworden: der Geist soll „fit“ gehalten werden, indem man ihn
regelmäßig „trainiert“. Das Training selbst ist traditioneller als man es zunächst
erwarten würde: Häufig werden Aufgaben gegeben, die an Rätselhefte oder
Intelligenztests erinnern. Die regelmäßige Bearbeitung der Aufgaben, so die Autoren, soll
zu einem perfekten Gedächtnis verhelfen. So kann man beispielsweise ein Übungsheft
bei PM abonnieren, das die „Jogger“ ständig mit Übungsmaterial versorgt.
Viele Autoren beanspruchen für sich den Namen Gehirnjogging, und bilden um dieses
Konzept herum ein Trainingsprogramm, eine eingetragene Gesellschaft, eine Zeitschrift,
eine Gruppe von Kursleitern, wie z.B. das Gehirnjogging - Programm von Fischer-Lehrl.
Interessanterweise bemühen sich die professionellen Autoren, wissenschaftlich
anerkannte Methoden einzusetzen. Dadurch gelangte das Gehirngjogging vor allem an
Universitäten zu außerordentlicher Verbreitung. Eine empirische Überprüfung der
Effektivität eines Gehirnjogging-Programms ist mir allerdings nicht bekannt.
IQ-Training: Lebenserfolg steigern
Der Modebegriff der Intelligenz ist im Zuge der neuen Generation von
Intelligenztheorien wiedergekehrt. Neben der emotionalen Intelligenz spricht man von
musikalischer Intelligenz oder Handlungsintelligenz. Autoren wie Sternberg setzen
intelligentes Verhalten mit strategischem und adaptivem Verhalten gleich. Auch das
Gedächtnistraining würde hier eine wichtige Rolle spielen.
Die modernen Intelligenztheorien haben sich allerdings noch nicht in der Ratgeberszene
etabliert. Bei den Traninigs handelt es sich meist um Abwandlungen von klassischen
Intelligenztest-Aufgaben (diese werden auch beim Gehirnjogging eingesetzt). Andere
Aufgaben bestehen in Merkspielen, die an das Kinderspiel Memory erinnern. Das
IQ-Training ist also ein Training geistiger Funktionen, wie z.B des Gedächtnisses.
Andere Trainings versprechen sogar die Erfassung und Verbesserung des emotionalen
"IQs". Interessant ist immerhin, dass Intelligenz nicht mehr als stabiles
Persönlichkeitsmerkmal dargestellt wird, sondern als durch Übung (und Anstrengung)
veränderliches Merkmal.
Use both sides of your brain: Mind Mapping und Hirnphysiologie
Das Mind Mapping ist ein relativ altes Trainingsprogramm (der Erfinder Tony Buzan
entwickelte es bereits in dern 70er Jahren), doch erst seit kurzem hat es eine
außerordentliche Verbreitung bekommen. Mehrere Aspekte haben dem Training zur
Popularität verholfen. Das breite Interesse der Bevölkerung an Neuroanatomie,
insbesondere an der Spezialisierung von Hirnhälften auf unterschiedliche Denkprozesse.
Außerdem haben graphische Darstellungsformen durch die Verbreitung des Internet als
Informationsmedium gegenüber textlastigen Darstellungsfomen an Gewicht gewonnen.
Mind-Mapping als Gedächtnistraining ist auch deswegen bekannt geworden, weil Tony
Buzan eine regelrechte Industrie daraus entwickelt hat: Lizenzierung seines Programms
in aller Welt (in Deutschland z.B. http://www.mindmap.de), Patentierung und Schutz des
Begriffs, Workshops und Trainingsprogramme in aller Welt, regelmäßige
Veröffentlichungen, Qualifizierungszentren (sog. Buzan Centers) etc. Vieles davon spielt
sich ausschließlich im Internet ab, von der Newsgroup bis hin zu Mindmap-Galerien und
vernetzten Homepages.
Lebenslanges Lernen
Nicht erst seit der Rede von Bundespräsident Roman Herzog im Hotel Adlon am 26. 4.
1997 wird die „Wissensgesellschaft“ oder die „Informationsgesellschaft“ verkündet. Hier
heißt es
" Die einfache Wahrheit ist heute doch: Niemand darf sich darauf einrichten, in
seinem Leben nur einen Beruf zu haben. Ich rufe auf zu mehr Flexibilität! In
der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts werden wir alle lebenslang
lernen, neue Techniken und Fertigkeiten erwerben und uns an den Gedanken
gewöhnen müssen, später einmal in zwei, drei oder sogar vier verschiedenen
Berufen zu arbeiten." (Herzog, 1997)
Daraus läßt sich ableiten, daß der Umgang mit Information eine Zukunftsressource
darstellt. Gefordert wird die Ausbildung von Schlüsselqualifikationen, eine davon ist das
Lebenslange Lernen und somit auch das Gedächtnis. Besonders "betroffen" sind davon
ältere Arbeitnehmer, deren Berufssituation sich gewandelt hat und von denen nun
verlangt wird, sich neue Inhaltsgebiete oder Fertigkeiten anzueignen. Dementsprechend
entsteht der Bedarf an speziellen Trainings für Ältere, der von vielen Ratgebern gedeckt
wird. Der Verkauserfolg ist fast garantiert. Psychologen sehen allerdings die Aneignung
von "inhaltsunabhängigen Schlüsselqualifikationen" sehr problematisch (Weinert, 1998).
Verbunden mit der Forderung des lebenslangen Lernens ist die Forderung nach
alternativen Weiterbildungsmöglichkeiten, z.B. moderierten Lerngruppen und
elektronischen Fernstudienmaterialien. Diesem Trend tragen elektronische "Tutoren" und
Lernmedien Rechnung, allerdings liegen auch hier die Erwartungen weit höher als die
Praxis es rechtfertigt. Interaktive Lernsoftware allein wird keine selbstgesteuerten Lerner
erzeugen, ebensowenig wie multimediale "Hypertexte" automatisch den Aufbau von
netzwerkartigen Wissensstrukturen fördern (Issing & Klimsa, 1997). Bei sorgfältiger
Gestaltung von Lernmaterialien und einem ausgeprägten Vorwissen der Lerner können
allerdings durchaus gute Lernergebnisse erzielt werden (z.B. Gerdes, 1997).
Was wird vermittelt: Inhalte
Bei einem Gedächtnistraining wird nicht nur vermittelt, wie man sein Gedächtnis
trainiert, sondern auch
 Was das Gedächtnis eigentlich ist
 Wie das Gedächtnis funktioniert bzw. wie es zu Störungen kommt
Versteckt, aber mindestens ebenso wichtig ist,

welche Einstellung man als Leser zu dem Gedächtnis und zu dem speziellen
Gedächtnistraining hat.
Strategien
Es gibt verschiedene Arten von Strategien - manche beziehen sich auf ganz konkrete
Denkprozesse, andere auf umfassendere Arbeitstechniken. Ich übernehme hier die
nützliche Einteilung von Strategien in Primär- und Stützstrategien (Dansereau, 1978).
Primärstrategien
Primärstrategien beziehen sich auf konkrete Denkprozesse. Die in Gedächtnistrainings
häufig eingesetzten Strategien sind (in der Reihenfolge der Häufigkeit)
 Visualisierung (z.B. die Loci-Methode) und Verbalisierung (z.B. Reime)
 Aufmerksamkeit und Konzentration
 Wiederholung
 Strukturierung (z.B. Mind-mapping)
 Reduktion (z.B. Notizen)
 Elaboration (z.B. Fragen stellen)
 Vorschau und Rückblick
Stützstrategien
Stützstrategien beziehen sich auf die Planung und den Einsatz der Primärstrategien. Die
Trainings und Ratgeber bieten folgende Strategien an (auch hier in der Reihenfolge des
Auftretens):
 Zeit- und Arbeitsplanung
 Gestaltung des Arbeitsplatzes
 Motivierung und Belohnung
 Streßbewältigung
 Angstbewältigung
 Kognitive Selbststeuerung und Überwachung ("Metakognition")
Stützstrategien sind mindestens ebenso bedeutsam wie Primärstrategien. Die Forschung
in Amerika hat gezeigt, daß insbesondere die Trainings erfolgreich sind, in denen
"Metakognition" als weitere Stützstrategie eingesetzt wird. Metakognition meint das
"Denken über das Denken" und bedeutet konkret, den Einsatz von Strategien zu
reflektieren - z.B. welche Visualisierungsstrategie bei welchem Material besonders
hilfreich ist. Deutsche Ratgeber behandeln das Thema nicht explizit, aber immerhin sind
manche Tips metakognitiv, z.B.
"Bildhafte Namen wie Löwe, Vogel, Fuchs, Baum, Zimmermann, Scheider
kann man sich verhältnismäßig leicht bildlich vorstellen. Schwierigkeiten
ergeben sich beim Visualisieren, wenn der Name, den Sie behalten wollen,
weder irgendeine Bedeutung hat noch gegenständlich ist. Um in solchen Fällen
weiterzukommen, zerlegen Sie den Namen so, daß sich mehrere kurze,
sinnvolle und möglichst anschauliche Wörter ergeben." (Gose & Levi, 1992,
109f).
Dieser Hinweis bezieht sich darauf, daß die Visualisierungsstrategie bei konkretem
Wortmaterial einfacher anzuwenden ist als bei abstraktem Material. Es geht also darum,
Strategien an bestimmte Materialien anzupassen - geschieht dies, so handelt es sich um
metakognitives Handeln. Eine weitere wichtige metakognitive Strategie ist es, gewisse
Strategien für spezielle Personengruppen anzupassen. Nicht jedem liegt die
Visualisierung in gleichem Maße, und manche Personen müssen viel mehr üben als
andere. Gute Ratgeber weisen auf solche Mechanismen hin.
Anwendungsgebiete
Die Gedächtnistrainings beziehen sich meist auf gewisse Themengebiete, die sozusagen
"klassisch" sind. Die folgenden Anwendungsgebiete finden sich immer wieder:

Wie behalten wir Namen und Gesichter?

Wie behalten wir Telefonnummern und Termine?

Wie merken wir uns den Platz von aufbewahrten Gegenständen (z.B. Schlüssel)?

Wie erinnern wir uns an Handlungsziele und Anweisungen (z.B. Einkaufszettel)?

Wie lernen wir eine Fremdsprache?

Wie lernen wir im Studium und für eine Prüfung?

Wie lernen wir spezielle Schulfächer (Mathe, Chemie etc.)?

Wie merken wir uns Orte und Routen?
Bei jedem Anwendungsgebiet finden wir immer wieder die gleichen Strategien (siehe
oben).
Wissen
Jedes Gedächtnistraining beruft sich auf wissenschaftliche Theorien und Befunde. Die
Theorien werden meist in einem getrennten Kapitel allgemeinverständlich beschrieben.
Natürlich werden keine eingehenden wissenschaftlichen Analysen geliefert, dies wäre
auch völlig unsinning. Dennoch kann man sagen, daß kein Ratgeber ohne ein Minimum
an solcher Information auskommen (will).
Psychologische Theorien
Die 90er Jahre wurden als „Jahrzehnt der Hirnforschung“ deklariert, und tatsächlich
gibt es im Bereich der Neuroanatomie viele neue und relevante Erkenntnisse zu
Gedächtnisfunktionen, insbesondere zur Gedächtnisstörungen und bzgl. der
Lokalisierung von Gedächtnisfunktionen im Gehirn.
Neben diesen Erkenntnissen werden auch viele psychologische Prinzipien des
Gedächtnisses beschrieben. Diese Prinzipien sind meist 20-30 Jahre alt und werden kaum
in Frage gestellt. Die Fortschritte auf diesem Gebiet haben die Welt der Ratgeber noch
nicht erreicht.
Zum Grundstock psychologischen Wissens gehören hier (in der Reihenfolge der
Häufigkeit)
 Die lerntheoretisch fundierten Mechanismen der Konditionierung
 das Mehrspeichermodell des Gedächtnisses, d.h. die Lehre vom Kurz- und
Langzeitgedächtnis
 Die duale Codierung von Information in bildhafte und verbale Modalitäten
 das (ältere) Netzwerkmodell des Langzeitgedächtnisses, insbesondere die Organisation
von Informationen in Kategorien und Hierarchien
 die Lehre von den Verarbeitungsebenen (oberflächliche und tiefe Verarbeitung)
 Mechanismen des Vergessens (Interferenz, Spuren-Zerfall)
Neuere Theorien, die die alten Modelle teilweise bedeutsam erweitert oder gar
widerlegt haben, werden nicht beschrieben:
 Das Prinzip der Kodierungsvariabilität, d.h. daß der Abruf von Information abhängig
ist vom Kontext der Aufnahme.

Hierzu gehört insbesondere der Ansatz der transfer-angemessenen Verarbeitung und
der situierten Kognition.
 Die Theorie des Arbeitsgedächtnisses, die z.B. besagt, daß das KZG aus
unterschiedlichen und unabhängigen Subsystemen besteht. So können räumliche und
verbale Information im Arbeitsgedächtnis gleichzeitig verarbeitet werden kann
 Die Theorien des Erwerbs von Fertigkeiten, z.B. das ACT*-Modell von Anderson.
Dieses Modell ist insbesondere für die Vermittlung von Strategien relevant.
 Erweiterungen der traditionellen Netzwerktheorie um parallele verteilte Verarbeitung
(sog. neuronale Netze).
 Die Befunde der Metakognitionsforschung, daß z.B. der Einsatz von Strategien
reflektiert werden muß im Hinblick auf Person,- Material- und Aufgabenvariablen.
Insbesondere bei Kindern haben Strategietrainings den erheblichen Einfluß
metakognitiver Variablen hervorgehoben .
Abgesehen davon, daß manche ältere Theorien schlichtweg unzutreffend dargestellt
werden (z.B. in der Top-im-Kopf-Broschüre der AOK), ist auffällig, daß neuere Befunde
der psychologischen Gedächtnisforschung nicht berücksichtigt werden. Dies kann zum
einen an der Unkenntnis der Autoren liegen, zum anderen aber auch an der mangelnden
Anwendbarkeit der neueren Ergebnisse. Es ist weiterhin möglich, daß gewisse
Erkenntnisse erst nach einigen Jahren ausgiebiger Forschung so weit „bestätigt“ werden,
daß sie auch von Journalisten und Autoren berücksichtigt werden. Dies ist z.T. durchaus
sinnvoll, bedenklich wird es jedoch, wenn Theorien dargestellt werden, die dem heutigen
Wissensstand eindeutig widersprechen und falsche Rückschlüsse für die Praxis liefern.
Neuroanatomie
Neuroanatomische Befunde, die in Gedächtnistrainings aufgenommen werden,
beziehen sich auf folgende Phänomene:
 Spezialisierung der linken und rechten Hirnhälften auf spezielle Denk- und
Gedächtnisprozesse ("Lateralisierung")
 Lokalisierung, d.h. Beschreibung des Hirnareals, vom Arbeitsgedächtnis
 Lokalisierung von räumlich-visueller Verarbeitung
 Erklärung von Gedächtnisstörungen wie z.B. Alzheimer
 Nervenimpulse und deren Fortleitung: Synapsen, Neurotransmitter etc.
Neuroanatomische Befunde werden zwar häufig dargestellt, aber vielfach ist es nur die
Lateralisierung, die einen konkreten Anhaltspunkt für Gedächtnisstrategien liefert.
Die übrigen Erkenntnisse aus der Hirnphysiologie lasssen sich nur schwer in
Gedächtnistrainings anwenden.
Als der bekannte Hirnforscher Prof. Linke in einem Interview nach einer
Beschreibung der Ergebnisse zur Alzheimer-Krankheit gebeten wurde, zwei
ganz praktische Ratschläge für ältere Menschen zu geben, konnte er lediglich
sagen, daß Ältere viel trinken sollen und viel Vitamin C zu sich nehmen
sollen (Gesundheitsmagazin Praxis, "Top im Kopf 2000").
Das Beispiel zeigt, daß zwar neure neuroanatomische Befunde beschrieben werden,
aber nicht für die Praxis umgesetzt werden können. Im Gegensatz zum psychologischen
Grundwissen, das in relativ alten Prinzipien besteht, das aber dennoch praktisch
umgesetzt wird, finden wir also aktuelle neuroanatomische Befunde, die nicht in der
Praxis umgesetzt werden können.
Einstellungen
Gedächtnistrainings beinhalten nicht nur sachliche Information, sondern auch gewisse
Einstellungen. Damit versuchen die Autoren, Leser suggestiv zu beeinflussen. Diese
Beeinflussung dürfte den Lesern meist nicht bewußt sein.
Gedächtniskünstler
Seit Alexander Lurias Buch „The mind of a mnemonist“ ist der Gedächtniskünstler
nicht mehr nur ein Varieté-Phänomen oder ein Genie, sondern ein ‘normaler’ Mensch,
der durch besondere Strategien beeindruckende Gedächtnisleistungen erbringt. Einige
Beispiele:
 Der Mathematiker A.C. Aiken konnte die Zahl Pi bis auf 1000 Kommastellen
auswendig lernen (Baddeley, 1993, S.29)
 Lurias "Fallstudie" Shereshevskii konnte sich beliebig über 100 Elemente lange
Wortlisten und Zahlenkombinationen merken, teilweise sogar über einen Zeitraum von
Jahren (Luria, 1968)
Die Beschäftigung mit Gedächtniskünstlern führte dazu, daß man Interesse an dem
Gedächtnis als einen „Muskel“ entwickelt. Personen mit einem guten Gedächtnis können
sich in der Öffentlichkeit als erfolgreiche Sportler oder eben Künstler präsentieren. Die
Beschreibung von Gedächtniskünstlern bietet also den Lesern Vorbilder und führt zu
einer positiven Einstellung zum professionellen Gedächtnistraining. Indirekt werben die
Gedächtnistrainings für sich, und die positive Einstellung zum Gedächtnistraining führt
vielleicht zum nächsten Schritt, dem Selbstmanagement.
Selbstmanagement
Selbstmanagement bedeutet, sein Handeln bewußt zu steuern und zu kontrollieren. Im
Zusammenhang mit Gedächtnistrainings bedeutet dies, seine eigene Kapazität zu
erhöhen. Häufig wird sogar ein Zeitrahmen angegeben: In 10 Tagen zum vollkommenen
Gedächtnis. Am Beispiel der Gedächtniskünstler haben wir gesehen, daß Personen zu
beträchtlichen Gedächtnisleistungen in der Lage sind. Die Gedächtnistrainer wollen nun
die Einstellung vermitteln, daß niemand seine Gedächtniskapazität als angeboren oder
"gottgegeben" hinnehmen muß, sondern daß jeder es schaffen kann, durch eigene
Anstrengung sein Gedächtnis entscheidend zu verbessern und Erfolg im Leben zu haben.
Dem Selbstmanagement liegen folgende Überzeugungen zugrunde:
 Ich kann meine Gedächtniskapazität erhöhen
 Bisher habe ich nur 10% meiner Gedächtniskapazität ausgenutzt (diese Formulierung
geht vermutlich auf William James zurück)
 Durch ein besseres Gedächtnis habe ich mehr Erfolg im Privat- und Berufsleben
Wie wird es vermittelt: Methoden
Die Frage nach dem Wie ist mindestens ebenso wichtig wie die Frage nach dem Was:
Wie versuchen Autoren, Gedächtnisstrategien zu vermitteln? Neben einer Beschreibung
der Methoden will ich auch auf deren Effektivität eingehen.
Explizite Instruktion
Die klassische Methode der Wissensvermittlung ist die Darstellung und Anleitung. In
der Instruktionspsychologie wird dies "explizite" oder "direkte Instruktion" genannt.
Diese Methode der Wissensvermittlung besitzt folgende Kennzeichen (für einen
Überblick siehe Friedrich & Mandl, 1992; Klauer, 1993; Renkl, 1996):





Starke Lehrerzentrierung, schwache Lernerzentrierung
Passive Informationsaufnahme durch mangelnde Steuerung der Lerner
Wenig Flexibilität bei der Anpassung der Information an das Vorwissen der Lerner
Vermittlung großer Informationsmengen in kurzer Zeit
Ausbildung von Faktenwissen, mitunter auch von „trägem“ Wissen, das im Alltag
kaum angewandt wird.
Die explizite Instruktion ist nur eine Methode von vielen, Wissen zu vermitteln. Sie ist
geeignet für die Vermittlung von Faktenwissen (siehe oben), doch sie ist ungeeignet für
die Vermittlung von Strategien.
Übungen
Die meisten Ratgeber beschreiben eine Strategie und bieten dann ein oder zwei
exemplarische Übungen. Je mehr mechanische Übungen mit Feedback ein Ratgeber
enthält, desto eher läßt er sich als „Drill-and-Practice“-Ratgeber klassifizieren.
Exemplarische Übungen
Neben der expliziten Instruktion finden sich in den Ratgebern Übungseinheiten, bei
denen man Strategien praktisch einsetzen soll. Dazu wird ein gewisses Übungsmaterial
bereitgestellt, und zunächst ohne jegliche Strategie bearbeitet. Folgende Übung stammt
aus einem älteren Ratgeber.
Es geht in diesem Beispiel darum, Namen von Personen besser zu behalten. Es werden
eine Reihe von Portraitfotos gezeigt, und der Name der Person wird darunter dargeboten.
Die Leser haben die Aufgabe, sich die Namen der Personen zu merken. Nach dieser
Lernphase wird ein Test durchgeführt: Die Leser sehen wieder die Bilder der Personen,
und müssen nun die Namen darunter ergänzen. Nach einer solchen Übung wird der
Erfolg "gemessen", und es wird eine Rückmeldung über die Leistung gegeben. Danach
stellt der Autor einige Strategien vor, mit denen man die Aufgabe auch hätte lösen
können.
In vielen Ratgebern schließen sich dann weitere Trainingseinheiten an. Dies wäre dann
bereits „Drill & Practice“.
Drill & Practice
Der Begriff Drill & Practice stammt aus der Fremdsprachendidaktik und meint die
Übung einer Regel an verschiedenen, aber ähnlichen Materialien bei unmittelbarem
Feedback. Diese Trainingsmaßnahme wird wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten
eingesetzt, und sie hat im Zuge des Behaviorismus Einzug in die Fachdidaktik
eingehalten. Obwohl dieser Ansatz mittlerweile obsolet ist, finden sich noch viele
Ratgeber, die diese Methode verfolgen. Dies liegt u.a. daran, daß ältere Bücher wegen der
großen Nachfrage häufig neu aufgelegt werden.
Ein neueres Drill & Practice-Werk ist das Arbeitsbuch Gedächtnistraining, in dem eine
(und nur eine) Gedächtnisstrategie, nämlich die der Visualisierung, praktisch eingeübt
wird. Es sollen Sprichwörter visualisiert werden, um dadurch das Behalten zu verbessern
(aus Keller, 1998). Das Buch enthält hunderte solcher Übungen. Allerdings ist eine
solche Beschränkung auf nur eine Gedächtnisstrategie eher die Ausnahme als die Regel.
Zur Effektivität der Übungen
Evaluationen der beiden Instruktionsmethoden Explizite Instruktion und Drill &
Practice haben gezeigt, daß sie nicht geeignet sind, kognitive Strategien zu vermitteln.
Dies zeigen z.B. Evaluationsstudien von Trainingsprogrammen bei Gedächtnisstörungen
im Alter (Deisinger & Markowitsch, 1991). Folgende Gründe lassen sich aufführen:
 Eine Papier-Bleistift-Übung wird nicht auf konkrete Alltagssituationen transferiert. Je
weniger „situiert“ eine Übung ist, desto weniger kann sie angewandt werden.
 Eine Übung ist nur ein Zwischenstadium beim Erwerb von Fertigkeiten. Nach den
Übungen sollte eine Feinabstimmung stattfinden, in der die Leser lernen, Strategien in
bestimmten Situationen einzusetzen
 Lerner besitzen vielleicht Strategien, die durch die Einübung einer neuen Strategie
überlagert werden. Die Leistung der Lerner sinkt dadurch sogar ab
Das obige Beispiel des Lernens von Personnamen zeigt das Problem sehr deutlich: Die
Darbietung von Personbildern mit Namen ist vollkommen unterschiedlich von der
Alltagssituation. Folgende Unterschiede lassen sich (mindestens) anführen
 Im Alltag lesen wir die Personnamen nicht (in einem von uns gewählten Tempo),
sondern wir hören sie. Wir können die Dauer und Abfolge meist weniger
kontrollieren.
 Uns werden nicht nur die Namen gesagt, sondern auch weitere Details zu der Person;
außerdem ist immer mit Ablenkungen von Außen zu rechnen
 Wir sind in Vorstellungsrunden nicht nur mit den Namen beschäftigt, sondern mit dem
Führen einer Konversation, d.h. wir selbst sprechen auch und müssen uns auf
Gesprächspartner einstellen
 Die Vorstellung ist eine kommunikative Situation, und Information wird nicht nur
verbal mitgeteilt, sondern auch nonverbal, z.B. durch Gesten
Diese Unterschiede verdeutlichen, daß das oben vorgestellte "Training" zum Merken von
Namen und Gesichtern höchstens den Anfangspunkt eines echten Strategietrainings
bilden kann.
Identifikation und Suggestion
Ich habe dargestellt, daß Ratgeber nicht nur Wissen und Strategien vermitteln, sondern
auch Einstellungen. Diese wiederum lassen sich nicht durch bloße Fakten vermitteln,
sondern durch Suggestion. Viele Ratgeber sind belletristisch geschrieben, d.h. wie in
einem Roman werden Lebensgeschichten erzählt und kommentiert. Dies dient zum einen
der Erleichterung und Auflockerung des Lesens. Andererseits werden über die
biographischen Momente Suggestionen transportiert.
Der Autor als Vorbild
Viele Gedächtnistrainings sind geschrieben wie Romane über Erfolgsgeschichten meist von den Autoren selbst. So handelt z.B. das Training In 10 Tagen zum
vollkommenen Gedächtnis von dem Erfolgsrezept der Autorin: Sie, eine Psychologin, hat
nach der Geburt ihrer Tochter den Berauf aufgegeben, um nur noch Mutter zu sein (Zitat:
„Ich bin der Meinung, daß der Platz einer Mutter - wenn irgend möglich- zu Hause ist.“,
S. 24). Als ihre Familie daraufhin zu wenig Geld verdiente, entschloß sie sich, an einem
Fernsehquiz teilzunehmen, in dem Personen, die viel wissen, viel Preisgeld gewinnen
können. Sie hat sich in einem beliebigen Thema (hier das Thema Boxen) zur Expertin
gemacht, indem sie Gedächtnistechniken anwandte. Und tatsächlich gewann sie 64 000
Dollar. Das Buch handelt davon, mit welchen Techniken sie zum Erfolg gelangt ist.
Es ist offensichtlich, daß neben der Vermittlung von Gedächtnisstrategien noch viel
mehr geleistet wird: Die Autorin macht sich zur Identifikationsfigur für den Leser
(zumindest für den Leser der amerikanischen 50er Jahre). Der Leser ist gebannt von
dieser Erfolgsstory und möchte ähnliches erreichen. Die vielen perönlichen Details und
der autobiographische Charakter des Buches förden also die Vorbildfunktion des Autors.
Solche impliziten Suggestionen haben den Nebeneffekt, daß die Leser sich an die
Autorin gebunden fühlen. Dies wird unterstützt duch den Abdruck von Zitaten anderer
Leser, die ihren Erfolg ebenfalls auf ihr Training zurückführen.
Das Training als Mittel zur Selbstwerdung
Eine weitere Suggestion der Ratgeber ist, daß sich das Leben der Leser durch das
entsprechende Training dramatisch verbessern wird. Das Gedächtnis wird dazu
eingebettet in den Alltag von Personen - sei es die Vergeßlichkeit der Oma, die
Erinnerung an den Hochzeitstag, oder der berufliche Erfolg eines Managers.
In jedem Fall wird hervorgehoben, daß das Gedächtnis das Sozialverhalten und die
persönliche Entwicklung fördert. Als solches gewinnt die Beschäftigung mit dem
Gedächtnis einen viel höheren Stellenwert als das herkömmliche „Vokabellernen“ oder
„Pauken“. Auch diese Botschaft wird mehr oder weniger suggestiv vermittelt, indem
Episoden aus dem Leben von Personen geschildert werden (z.B. Brost, 1994).
Kritische Würdigung
Auch wenn die Stiftung Warentest (10/95) dies suggeriert: Man kann meist nicht
einfach zwischen "guten" und "schlechten" Trainings unterscheiden - zu sehr hängt dies
von den Personen und den Aufgabenstellungen ab. Leser, die einer Ermunterung oder
Ermutigung bedürfen, profitieren von Trainings, die entsprechende Einstellungen
vermitteln. Andere Leser wiederum wollen praxisnahe Tips ohne wissenschaftliches
Brimborium.
Zu einer kritischen Würdigung gehört es, abzuwägen, welche Vor- und Nachteile die
Trainings haben. Gefährlich finde ich es, wenn wissenschaftliche Ergebnisse schlichtweg
falsch dargestellt werden.
Pro und Contra
Die Mehrheit der Gedächtnistrainings haben folgende Vorzüge und Nachteile:
Pro
Contra






sie regen zur Beschäftigung mit dem
Gedächtnis an
das Gedächtnis wird als trainierbar
dargestellt; entsprechende Werte und
Motive werden suggeriert
sie sind meist recht billig
sie heben das Thema Gedächtnis vom
Podest und beziehen es auf den Alltag
sie sind nicht akademisch, sondern
praxisnah
sie enthalten viele Beispiele und
Fallstudien sowie praktische Ratschläge






der autobiographische Stil der Bücher
erschwert das selektive Lesen; eine
thematische Ordnung wäre
angebrachter
die Autoren werben für ihre
Trainingsmethoden
sie beruhen auf veralteten
gedächtnispsychologischen Theorien
Sie bieten keine Übungen in
realistischen Alltagssituationen
("situierte Übung")
sie stellen Mnemotechniken unkritisch
und mit einem "Sensationismus" vor
viele Programme sind äußerst
aufwendig
Wissenschaftlicher Unsinn
Der Versuch, wissenschaftliche Erkenntnisse allgemeinverständlich wiederzugeben, ist
sicher sehr ehrenvoll und eine große Herausforderung. Es geht darum, meist komplexe
Wirkungszusammenhänge einfach und handlungsrelevant darzustellen und anzuwenden eine Leistung, die die meisten Wissenschaftler selbst meist nicht erbringen können oder
wollen. Umso größer ist meine Hochachtung vor Wissenschaftsjournalisten und
Schriftstellern, die dies versuchen. Manche machen sich die Arbeit jedoch zu leicht: sie
lesen nicht in den Originalquellen, sondern übernehmen "wissenschaftliche" Erkenntnisse
von anderen Ratgebern. So festigen sich Alltagstheorien, die schlichtweg falsch sind und
das Ansehen der Psychologie gefährden. Folgende "Theorien" oder Falschaussagen
tauchen immer wieder auf :
Falsch ist...
Das "Ultrakurzzeitgedächtnis" hat eine
Verfallszeit von 15-30 Sek.
Das Kurzzeitgedächtnis hat eine
Verfallszeit von ca. 24 Stunden
Information im Langzeitgedächtnis wird in
Eiweißmolekülen chemisch verankert
In der rechten Hirnhälfte werden Gefühle
verarbeitet
Ein Karteikarten-System fördert das
Behalten und Abrufen
Mnemotechniken fördern das Behalten von
wichtigen Informationen
Man sollte nur am Schreibtisch lernen
Der heutige IQ ist ein Quotient von
Leistung in einem Intelligenztest relativiert
auf das Lebensalter
Richtig wäre...
Die sensorischen Register haben (je nach
Modalität) eine Verfallszeit von 20-250 ms.
Das Kurzzeitgedächtnis hat keine
Verfallszeit. Information, die nicht
wiederholt wird, verfällt sofort, wenn neue
Information ins KZG gelangt.
Information im Langzeitgedächtnis wird in
Form von elektrischen Erregungsmustern
gespeichert; es existiert aber nur wenig
gesichertes Wissen über die "stoffliche"
Grundlage des Gedächtnisses.
In der rechten Hirnhälfte werden keine
Gefühle verarbeitet; Gefühle lassen sich,
wenn überhaupt, im limbischen System
(Zwischenhirn) lokalisieren
Ein Karteikarten-System ist ein
Gedächtnis-"Grab", da es meist nur ein
Ordnungssystem (z.B. alphabetische
Reihenfolge) für den Abruf bietet
Mnemotechniken fördern das Behalten von
Informationen, die eigentlich sinn- und
bedeutungslos sind
Man sollte (wenn man keine starken
Konzentrationsschwächen hat) an
verschiedenen Orten und in verschiedenen
Kontexten lernen
Dies ist ein uralter und längst überholter
Begriff, der sich nur aus historischen
Gründen gehalten hat. Bei heutigen IQs
werden Leistungen mittels einer
Normentabelle auf eine gewisse
Altersgruppe hin eingeordnet. Tests, die
ohne Normentabelle arbeiten, lassen keine
Berechnung eines IQ zu.
Einen Ratgeber, der viele Aussagen vertritt, die Sie auf der linken Seite finden, sollten
Sie tunlichst meiden - er offenbart die geringe Sachkompetenz und Bereitschaft der
Autoren, die wissenschaftliche Literatur tatsächlich zu studieren.
Fazit
Ich habe den aktuellen Markt der Gedächtnistrainings analysiert, um herauszufinden,
wie hilfreich wirkungsvoll die populären Trainings sind. Leider gibt es kaum "Trainings",
die ihren Anspruch (die Gedächtnisleistung zu trainieren) erfüllen. Dabei sind die Inhalte
und auch die vermittelten Einstellungen nicht das Problem. Hauptproblem sind die
Übungen: Entweder es gibt keine, oder sie sind praxisfern und unrealistisch. Außerdem
arbeiten viele Ratgeber mit veralteten gedächtnispsychologischen Prinzipien.
Ein ideales Gedächtnistraining bietet Übungen, die perfekt auf den Alltag des Einzelnen
abgestimmt sind. Dies erleichtert dem Leser, Strategien im Alltag tatsächlich einzusetzen.
So gesehen steht der hohe Aufwand, den manche Trainings erfordern (z.B.
Gehirnjogging), in keinem Verhältnis zum Erfolg. Ein idealer Anwender eines
Gedächtnistrainings ist kritisch und wirft nicht aufgrund eines Ratgebers seine 'alten'
Strategien über Bord. Viele Menschen entwickeln unbewußt in einem gewissen Gebiet
Strategien und Fertigkeiten, die man als Expertenwissen umschreiben kann - so wußte
Lurias Gedächtniskünstler zunächst gar nicht, daß er ein Gedächtniskünstler ist...
Vor der Übernahme einer neuen Strategie sollte man also unbedingt durch
Selbstexperimente vergleichen, ob das "neue" Vorgehen wirklich besser ist als das alte.
Beim Lesen von Ratgebern muß man sich bewußt sein, daß dies nur ein Anfangspunkt
ist; da es sich um Strategien bzw. Fertigkeiten handelt, muß man sie einüben und in
seinem Alltag einsetzen. Dies ist schwieriger als viele "Crash-Kurse" suggerieren.
Man sollte schließlich immer beachten, daß Gedächtnistrainings nur dazu eingesetzt
werden sollen, wichtige Dinge besser zu behalten - keine unwichtigen Dinge. Die
Bewertung dessen, was wichtig und unwichtig ist, muß ebenfalls der Einzelne leisten.
Zum Schluß möchte ich vorsichtig zwei Empfehlungen aussprechen: Ein differenzierter
und anschaulicher Ratgeber für Schüler und Studierende ist das Buch "Nichts mehr
Vergessen" von Danielle Lapp. Für diejenigen, die es eher praktisch und
"arbeitsplatznah" mögen, empfehle ich den Ratgeber von Wolfgang Zielke (1991). Eine
hervorragende internetbasierte Einführung finden Sie unter der homepage Das Lernen
Lernen (http://www.muenster.de/~sunnyboy/).
.
Quellen
Die Medien zum Thema Gedächtnistrainings umfassen einerseits konkrete
Ratgeber-Bücher, und andererseits elektronische Medien.
Ratgeber-Bücher: Eine kommentierte Bibliographie
Anm.: Bei den hier aufgeführten Ratgebern handelt es sich um relativ neue Bücher - es
wurden nur Werke aus den 90er Jahren aufgenommen. Dennoch ist es möglich, daß
einige Werke nicht mehr im Handel erhältlich sind, oder daß es bereits neue Auflagen
gibt.
Berchem, Frank (1996). Das große Buch vom Gehirnjogging. München: Mosaik.
Ein typisches Gehirnjogging, das dem Prinzip von Fischer-Lehrl folgt:
Inhaltslose Rätsel und Gedächtnisspiele, mit denen man (in 4 Wochen) die
KZG-Kapazität erhöhen will. Das Programm ist auf einen konkreten Tages- und
Wochenplan abgestimmt und kommt ohne Inhaltsverzeichnis aus. Die Stiftung
Warentest hat das Training positiv bewertet (test, 10/95). Na dann...
Brost, Hauke (1994). Jogging für den Kopf. München: Herbig.
Locker-flockig verfaßtes Gedächtnistraining im Stile des "Gehirnjogging", d.h.
es ist gespickt mit kleinen Behaltens- und Rätselaufgaben. Die unsystematische
Kapitelstruktur und kumpelhafte Anrede lockert zwar das Lesen auf, doch es
erschwert das selektive Lesen. Die Krönung dieses Trainings ist ein Kapitel über
die Vorzüge von Knoblauch.
Brothers, Joyce & Eagan, Edward P.F. (1994). In 10 Tagen zum vollkommenen
Gedächtnis. München: Heyne (Original: 1957).
Das uralte aber immer neu aufgelegte Training handelt von dem Erfolgsrezept
der Autorin: Techniken, mit denen sie in einem Quiz 64000 Dollar gewann. Die
Techniken beziehen sich auf traditionelle Mnemotechniken und auf Zeit- und
Arbeitsplanung. Im dritten Teil geht sie auf spezielle Themengebiete ein, z.B.
Namen und Gesichter merken.
Als Beigabe gibt es noch zwei Audiokassetten, in denen Entspannungsübungen
und Suggestionen in Sprache und Musik geboten werden.
Buzan, Tony (1993). Kopftraining. Anleitung zum kreativen Denken. München:
Goldmann.
Ratgeber zu Gedächtnisstrategien (u.a. Mindmapping) und Lesetechniken.
Buzan bündelt Lese- und Lernstrategien zu einer "organischen Studienmethode".
Bekannt wurde das Werk vor allem durch das Mindmapping.
Hülshoff, F. & Kaldewey, R. (1992). Training rationeller lernen und arbeiten. Stuttgart:
Klett (10. Auflage).
Lernpsychologie für Schüler (Prüfung, Hausaufgaben etc.), aber auch für
Studierende geeignet. Positiv zu vermerken ist, daß die Autoren Lernstrategien
in die allgemeine Tages- und Arbeitsplanung einbeziehen. So kommen auch
Themen wie Motivation und Entspannung nicht zu kurz.
Keller, G. (1998). Arbeitsbuch Gedächtnistraining. München: Südwest.
Ein echtes "Arbeitsbuch", das ohne jegliche Gedächtnistheorie o.ä. auskommt.
Auch die Praxis ist sehr eingeschränkt: der Leser soll die Strategie der
Visualisierung von Sprache anhand von Sprichworten erlernen. Praktisch soll
man Sprichwörter lesen und visualisieren, um sie dann wiederzugeben.
Das Ganze wird ergänzt um ein paar Gedächtnistips, z.B. Arbeit mit Notizen.
Krämer, Sabine & Walter, Klaus-Dieter (1996). Konzentration und Gedächtnis: ein
Trainingsprogramm für 30 mal 20 Minuten. München: Lexika.
Kurze Einführung in die Gedächtnispsychologie, insbesondere auch zu
Konzentration (und Störungen). Den Haupttteil des Buches machen praktische
Übungen aus zur Visualisierung, Strukturierung und Konzentration. Zwischen
den Übungen finden sich praktische Tips für die Arbeit.
Lapp, Danielle C. (1998). Nichts mehr vergessen. Hamburg: Rowohlt.
Leider wurde der amerikanische Titel des Buchs "Don't Forget" unglücklich
übersetzt - es geht der Autorin, einer amerikanischen Psychologin, gar nicht
darum, "nichts mehr zu vergessen". Vielmehr gibt sie eine differenzierte
Übersicht über Befunde und Strategien aus der Gedächtnisforschung, die mit
Zitaten bekannter Autoren aufgelockert wird. Sie schreibt sehr klar und
verständlich, das Buch enthält auch viele praktische Übungen. Folgende Themen
sind enthalten:
-Aufbewahrte Dinge wiederfinden
-Namen und Gesichter merken
-Anleitungen und Texte behalten
-Sprachenlernen
Zunächst erläutert sie allgemeinverständlich, wie das Gedächtnis funktioniert,
insbesondere im Alter. Dann stellt sie grundlegende Strategien vor, z.B.
Konzentration, Visualisierung (hier leider doch ein paar Mnemotechniken),
Strukturierung. In den folgenden Kapiteln gibt sie praktische Tips und Übungen.
Ihre Tips sind sehr alltagsnah, und die Autorin hebt ständig hervor, daß
Gedächtnis, auch das Gedächtnis im Alter, von der persönlichen Anstrengung
abhängt.
Sehr lesenswert ist das Kapitel über "Zerstreutheit" - hier gibt sie nicht nur Tips,
sondern auch Erklärungen, die Zerstreutheit in anderem Licht erscheinen lassen..
Lehrl, Siegfried (1996). Gedächtnistraining: das Drei-Phasen-Programm für Alltag,
Studium und Beruf. Augsburg: Augustus.
Ein modern gestaltetes "Gehirnjogging", das eher mit praktischen Übungen als
mit Theorien oder Tips arbeitet. Es geht darum, durch Übungen seine
Aufmerksamkeitsspanne zu erhöhen ("Kurzspeicher"). Der Autor gibt sich
Mühe, auf seinen wissenschaftlichen Hintergrund hinzuweisen. Dieser beruht
auf traditionellen Intelligenzmodellen, in denen der Mensch eine gewisse
Verarbeitungskapazität und Verarbeitungsgeschwindigkeit besitzt, die
unabhängig vom Vorwissen oder von Inhaltsgebieten ist. Dementsprechend
haben auch die Übungen nichts mit realistischen "Gedächtnissituationen" zu tun.
Nach modernen Gedächtnis- und Intelligenztheorien ist dieser Ansatz leider
zweifelhaft, und dementsprechend ist nicht zu erwarten, daß man durch die
Übungen automatisch besser denken kann. Durch die motivierenden Leitsätze,
unbeirrbaren Glauben an die Effektivität der Methode und durch Ernährung, die
sich an den Maßgaben des Buches orientiert, ist jedoch nicht auszuschließen,
daß ein Leser auch von diesem Buch profitieren kann.
Interessant ist auch, wie um ein Gedächtnistraining eine ganze Industrie gestrickt
wird: eine Gesellschaft, eine Zeitschrift, ein Netzwerk von "Wissenschaftlern"
etc. Der aktuelle Boom des Gehrinjogging bestätigt den Erfolg dieses Ansatzes.
Metzig, Werner & Schuster, Martin (1993). Lernen zu lernen. Berlin: Springer (2.
Auflage).
Lehrbuch über Lernstrategien, das relativ eingehend über Theorien und
Forschungsergebnisse berichtet, das aber auch praktische Übungen enthält. Für
einen Ratgeber ist es zu akademisch geraten, aber für Studierende ist es durchaus
lesenswert. Störend wirkt hier allerdings die unkritische Darstellung von
Mnemotechniken.
Oppolzer, U. (1996). Super lernen. Tips & Tricks von A-Z. München: humboldt (2.
Aufl.).
Ein typischer Ratgeber mit vielen Tips zur geistigen Arbeit. Interessant ist dabei
der Aufbau: das Inhaltsverzeichnis besteht aus Stichworten, und jedem
Stichwort wird ca. eine Seite gewidmet. Dies ermöglicht das gezielte,
problemorientierte Lesen.
Zielke, Wolfgang (1991). Handbuch der Lern-, Denk- und Arbeitstechniken. München:
mvg.
Ein echtes "Handbuch" und Nachschlagewerk zur Gestaltung des Arbeitplatzes
und der Arbeit (inkl. Lese-, Lern- und Denkstrategien). Der Ratgeber ist
ungemein praktisch und enthält viele Beispiele und Zeichnungen. Ein
"Klassiker" unter den Ratgebern.
Zündorf, Uwe (1997). Top im Kopf. Testen und trainieren Sie Ihre grauen Zellen.
Leverkusen: Bayer AG (Hrsg.).
Gemeinschaftsaktion von ZDF (Gesundheitsmagazin Praxis, ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, AOK, Bundesärztekammer
und Bayer AG. Eine Mappe mit einem Text über das Gehirn und einem "Top im
Kopf-Spiel".
Ein gut verständlicher Text über das Gedächtnis, der aber wissenschaftlich nicht
mehr haltbare Thesen enthält.
Zündorf, Uwe (1999). Top im Kopf 2000. Gehirnfit ins nächste Jahrtausend. Leverkusen:
Bayer AG (Hrsg.).
Gemeinschaftsaktion von ZDF (Gesundheitsmagazin Praxis, ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, AOK, Bundesärztekammer
und Bayer AG. Eine Mappe mit einem Text über das Gehirn, einem
Kreativitätstest und einem "Top im Kopf-Spiel".
Leider hat der Autor Uwe Zündorf die wissenschaftlich nicht mehr haltbaren
Thesen aus der ersten Ausgabe (s.o.) von Top im Kopf nicht korrigiert.
Elektronische Medien & Co
Click!, The Learning Company (1999). Gehirnjogging. Oberhaching (CD-Rom Win
3.1/95/98).
Brandneue CD, die ich noch nicht gesehen habe. Rezensiert in der
Computerzeitschrift c't 18,1999, S.220.
Harriefeld, P., Müller, F. Wolter, M. (1998). Aktiv lernen - erfolgreich sein. Berlin:
Deutsche Post Consult GmbH. CD-Rom f. Windows (3.1-98, NT 4.0).
Die Autoren haben das Ziel, Lern- und Denkstrategien in bestimmten
Arbeitsbereichen bzw. Situationen zu vermitteln. Der Aufbau der Kurseinheiten
ist dementsprechend schlüssig: einerseits können die Lerner bestimmte
Situationen (z.B. eine Bedienungsanleitung lesen oder einem Seminarvortrag
zuhören) abrufen, und dort jeweils Strategien kennenlernen (z.B. Selektives
Lesen oder Zuhören).
Folgendes ist zur Benutzeroberfläche, zum Inhalt und zum didaktischen Ansatz
zu sagen:
Benutzeroberfläche. Die Einfachheit und Sparsamkeit des Kursaufbaus
erleichtert die Orientierung. Das Programm benötigt nur wenige Menüs, und
man "verirrt" sich dadurch nicht in den Lerneinheiten. Die graphischen Elemente
sind ebenfalls sehr sparsam und bestehen aus Cartoons, die meist eher
schmückendes Beiwerk sind als bildhafte Veranschaulichung von Inhalten.
Durch die Sparsamkeit der Menüoberfläche ist der gezielte Informationszugriff
erschwert - man muss sich durch viele Menüs "vortasten" und kann nicht gezielt
Arbeiten. Durch die zeitraubende akustische Darbietung gestaltet sich die Arbeit
etwas zäh und unflexibel. Das Programm bietet auch keine Möglichkeit der
Anpassung an den Wissensstand der Lerner. Ein individuelles, gezieltes
Arbeiten ist so nur schwer möglich. Die Benutzeroberfläche ist aus diesen
Gründen eher für Kinder als für Erwachsene geeignet.
Inhalt. Die Strategien und Tips sind schlagwortartig und verständlich formuliert,
und akustische Darbietung sowie verbale Beschreibung ergänzen sich dadurch
relativ gut. Auch die Inhalte sind aus wissenschaftlicher Sicht durchaus
angemessen. Viele Ratschläge sind jedoch zu abstrakt, und ohne Bearbeitung der
Übungen sind sie nicht im Alltag anwendbar.
Didaktischer Ansatz. Es handelt sich um eine "schulische" Form der
Wissensvermittlung: Es wird ein Problem formuliert ("Wir verlieren uns in der
Informationsflut", es werden Regeln für die Lösung geboten (z.B. "Verschaffen
Sie sich Orientierung"), und manche dieser Regeln werden dann in einer Übung
angewandt. Bei der Anwendung gibt es wiederum ein sofortiges Feedback,
wobei oft nur eine Lösung die richtige ist. Dieser Aufbau entspricht einem
klassischen Schulbuch; aus diesem Grunde und wegen der Gestaltung der
Bedienoberfläche kann man es eher als "elektronisches Schulbuch" denn als
interaktives Lernprogramm bezeichnen.
Generell sind die praktischen Übungen ein Schwachpunkt: die Situationen sind
sehr unrealistisch, und manchmal wird sogar das Falsche geübt; in der Übung
zum selektiven Lesen sollen z.B. nicht die wichtigen Sätze eines Textes gesucht
werden, sondern die unwichtigen. Es ist fraglich, ob die Lerner bei solchen
Übungen ohne erhebliche "Eigenleistung" dazu in der Lage sein werden, die
Tips in ihrem Alltag richtig anzuwenden.
humboldt Taschenbuch-Verlag Jacobi KG (1998). Mind mapping: effektiv planen, sicher
organisieren und kreativ Probleme lösen. München, 1 CD-Rom mit Beiheft.
Ein elektronischer Text zum Mindmapping und als Beigabe eine Software zur
Erstellung von Mindmaps (Mindman Personal).
Oppolzer, Ursula (1994). Der phantasievolle Weg zum guten Gedächtnis. Dortmund:
borgmann (1 Audiokassette mit Beiheft).
Eine kurze Einfühnrung in die Gedächtnispsychologie, ergänzt um praktische
Übungen, die einen interessanten Ansatz verfolgen: Realistische
Alltagssituationen werden erzählt, und daran schließen sich Gedächtnisübungen
an. Man hört z.B. eine Beschreibung eines Weges beim Einkaufen, es wird
beschrieben, was gekauft wird, und im Behaltenstest soll man die Gegenstände
wiedergeben.
Ravensburger Interactive Media GmbH (1998). IQ-Expander. Ravensburg, CD-Rom mit
Beiheft.
Intelligenzübungen zur Merkfähigkeit, die in Form von kleinen Videospielen
realisiert wurden. Die Spiele können in Gruppen eingesetzt werden.
TLC TEWI Verlag GmbH (1997). IQ-Test. München: TEWI (1 CD-Rom mit Beiheft).
Test für den kognitiven und emotionalen "IQ" auf CD-Rom.
Hotlinks
Es gibt im Internet ein reichhaltiges Angebot an Informationen und Trainings. Durch
die Masse spare ich hier mit Kommentaren. Diese Liste ist ständig in Arbeit, und ich
würde mich über Mitteilungen bzgl. weiterer Links freuen.
Gedächtnis

Ein Hypertext zum Thema Gedächtnis:
http://planet.ipn.uni-kiel.de/kalthoff/htdocs/

Ein Klassiker unter den Homepages zu Lerntechniken: Das Lernen lernen
http://www.muenster.de/~sunnyboy/

Gedächtnis- und Lesekursen mit Online-Fragebögen zu Lerntechniken
http://www.silkwood.co.uk

Ein Gedächtnistraining online (aber Englisch):
http://www.leadersoft.com/mind/index.htm

Noch ein Gedächtnistraining online (auch Englisch):
http://www.demon.co.uk/sharpsw/total.html

Online-Kurs Allgemeine Psychologie:
www.incops.de

Experimente online zur Denkpsychologie aus Tübingen:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/sii/Ulf/Lab/WebExpPsyLabD.html
Mindmapping

Mindmapping-Homepage eines Studierenden aus Essen:
http://www.zmija.de

Häufig gestellte Fragen zum Mindmapping:
http://world.std.com/~emagic/mindmap.html

Infos zu einer Variante des Mindmapping, das "Concept Mapping":
http://www.to.utwente.nl/user/ism/lanzing/cm_home.htm

Deutsche Mindmapping-Homepage (inkl. Mailing-Liste) :
http://www.mindmap.de

Ein hervorragendes Programm zur Erstellung von Mindmaps am Rechner:
www.mindman.com
Weitere Themen

Software zur Kreativität:
http://www.ozemail.com.au/~caveman/Creative/Software/swindex.htm

Lesetechniken und Mindmapping:
http://home.t-online.de/home/Wkasper/

Lesetechniken:
www.sintonia.de
Wissenschaftliche Beiträge
Baddeley, A. (1993). Your memory: a user's guide. London: Multimedia Books.
Dansereau, D. (1978). The development of a learning strategies curriculum. In H.F.
O'Neil Jr. (Hrsg.). Learning strategies. New York: Academic Press, 1-30.
Deisinger, K. & Markowitsch, H.J. (1991). Die Wirksamkeit von Gedächtnistrainings in
der Behandlung von Gedächtnisstörungen. Psychologische Rundschau, 42, 55-65.
Klauer, K.J. (Hrsg). Kognitives Training. Göttingen: Hogrefe, 1993
Luria, A.R. (1968). The mind of a mnemonist. New York: Basic Books.
Friedrich, H.F. & Mandl, H. (1992). Lern- und Denkstrategien - ein Problemaufriß. In
H. Mandl & H.F. Friedrich (Hrsg.). Lern- und Denkstrategien. Analyse und
Intervention. Göttingen: Hogrefe, 3-54.
Gerdes, H. (1997). Lernen mit Text und Hypertext. Lengerich: Pabst.
Issing, L.J. & Klimsa, P. (Hrsg.) (1997). Information und Lernen mit Multimedia.
Weinheim: PVU.
Renkl, A. (1996). Träges Wissen: Wenn Erlerntes nicht genutzt wird. Psychologische
Rundschau, 47, 78-92.
Weinert, F.E. (1998). Neue Unterrichtskonzepte zwischen gesellschaftlichen
Notwendigkeiten, pädagogischen Visionen und psychologischen Möglichkeiten.
In Bayerisches Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
(Hrsg.). Wissen und Werte für die Welt von Morgen. Dokumentation zum
Bildungskongreß des Bayerischen Staatsministeriums. 29./ 30. April 1998,
München, 101-125.
Kontakt:
Daniel Quathamer
Bernkasteler Str. 61
50969 Köln
email: [email protected]
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