74. Extraktion der oberen 6er: (und unteren 8er) Front-Torque: Li/R. Lingual im OK zur Kompensation des Drahtbogenspins im Bracketslot und für den zu erwartenden skelettalen Widerstandes. Roth im UK, um etwas Advancement der Front zu erlauben und zur Reduktion des skelettalen Widerstandes. Labialer Wurzeltorque UK bei mittleren Engstand (6mm) Eckzahn-Torque: Li/Li. Lingualer Wurzeltorque im OK, um die Retraktion auf Kantdraht zu erleichtern, Li im UK für beste Okklusion mit dem OK. Bukkale Tuben Molar: 17/27R2tipDsh für TPA und Tip-Lötung für Wurzelparallelität. 36/46CIIE zur Kompensation bei Anwendung von Klasse II Gummizügen. Beklebung oder Bebänderung der unteren 7er zur Nivellierung der Spee’schen Kurve und zur Kontrolle der anterioren vertikalen Dimension. Drahtbögen: um Form und Größe des unteren Zahnbogens zu erhalten. Auswahl eines schmalen Drahtbogens im OK als Kompensation für die TPA Expansion, zur Unterstützung des lingualen Wurzeltorques und zur Vergrößerung des anterioren Overjets. Rotationen: bei der Modellvermessung ausgewählt und anhand des Studienmodells mit der Schablone des gewählten Drahtbogens bestätigt Positionierung: Normal 0% bei normalem Überbiss, 51% Tiefbiss bei normaler Spee’scher Kurve, 81% Tiefbiss bei tiefer Spee’scher Kurve. Zusammenfassung 1. Einreihen mit 012N, gefolgt von 18x25N hitzeaktiviert. kühlen und retie, um das Einreihen abzuschließen, Torque und Bogenform zu etablieren. 8-10wöchige Terminintervalle werden für beste klinische Effizienz empfohlen. TPA 7-7 expandiert in die bukkale Kortikalis. 2. Drahtwechsel auf 19x25ss T Loop im OK mit Gabel Bend (15-20°) distal des T Loops für zusätzliche Intrusion und Torque und 19x25ss (keine Loops) UK. 3. Vorgefertigte Zugfeder von 7-5, dann 7-4, dann 7-3, Aktivierung Stufe 2 mit 4wöchigen Aktivierungsintervallen bei 9mm Federn, 8wöchige Aktivierungsintervalle bei 12mm Federn. Diese Mechanik fortführen bis Prämolaren und Eckzahn Klasse I 4. Aktivierung des 19x25ss T Loops zur Retraktion der Front, wenn posterior keine Lücken vorhanden sind. Sind im Bereich der 6er noch Lücken vorhanden, dann Entfernen des TPAs und Verwendung von vorgefertigten Zugfedern 7-T, Aktivierung Stufe 4 mit 8wöchigen Aktivierungsintervallen. 5. Entfernung des TPAs und Feineinstellung mit 4wöchigen Aktivierungsintervallen. Indikationen: Skelettal offen oder normal – keine Fälle mit skelettal geschlossenen Biss Zerstörte oder fehlende obere 6er Vorhandene obere 8er (sichtbar am Panoramaröntgen ab dem 7. bis 15. Lebensjahr....keep looking!), ausreichende mesio-distale Größe, gute Position Nicht kooperativer Patient – Mechanik wird vom Zahnarzt kontrolliert Skelettale Klasse I – In Fällen mit skelettaler Klasse II sollte ein Headgear verwendet werden. Bei einer Extraktion der oberen 6er ist das aber nicht möglich. Hüten Sie sich bei 6er Extraktion in Fällen mit skelettaler Klasse II vor der Notwendigkeit einer lingualen Kortikotomie . Meiden Sie skelettale Klasse II, da es bei diesem Behandlungsplan zu einer reinen dentalen Korrektur kommt. TPA von 7-7, bis der Eckzahn in Klasse I ist. Frühe Extraktion im Wechselgebiss: Erlaubt ein Driften zur dentalen Korrektur der Klasse II. Kann im Wechselgebiss bei Fällen mit skelettal geschlossenen Biss angewandt werden. Hohe oder normale Kieferhöhle – 6er Extraktion nie bei tiefer Kieferhöhle. Kontraindikationen: Posteriorer Kreuzbiss Skelettal geschlossener Biss. Im Wechselgebiss können die oberen 6er frühzeitig extrahiert werden (vor Durchbruch der 5er),um eine Selbstheilung der dentalen Klasse II zu ermöglichen. Fehlende obere 8er oder kleine obere 8er Tiefe Kieferhöhle. Alter über 30 Jahre, da die 8er wahrscheinlich nicht mehr vollständig durchbrechen. Extraktion der oberen 6er sollte in Klasse II Fällen, besonders, wenn die Patientenkooperation fraglich ist, in Erwägung gezogen werden. Die besten Fälle weisen folgende Kriterien auf: 1) Skelettal offener Biss. Skelettal geschlossen stellt eine Kontraindikation für 6er Extraktion dar. Mittlere vertikale Dimension ist gut, aber nicht die Beste. 2) Hohe Kieferhöhle. Die beste Situation besteht, wenn die Wurzel des Molaren die Kieferhöhle überhaupt nicht berührt. Ein tiefer Sinus verursacht zu viel Kippung in die Extraktionslücke und möglicherweise einen inkompletten Lückenschluss. 3) Vorhandene obere dritte Molaren. Fehlende dritte Molaren, schlechte Position oder geringe mesio-distale Kronenbreite sind Kontraindikationen für die obere 6er Extraktion. Ob dieser Behandlungsplan verwendet wird, hängt im wesentlichen von den Weisheitszähnen ab. Die dritten Molaren werden gewöhnlich, nach Abschluss eines Non-Extraktions-Falles, entfernt. Dritte Molaren werden auch bei Fällen mit Prämolaren-Extraktion, nach Beendigung der Behandlung, entfernt, was bedeutet, dass es sich eigentlich um einen Fall mit multiplen Extraktionen handelt. Aus diesem Grund, ist die Extraktion der oberen 6er und der unteren 8er ein konservativerer Behandlungsplan als Extraktion der Prämolaren. IP Apparatur ® Design Wählen Sie IP Rotationsbrackets in der richtigen Richtung der Rotation entsprechend Größe und Form des verwendeten Drahtbogens. Sind der Eckzähne gerade, verwenden Sie normale Roth-Brackets für alle Quadranten. Sind die Eckzähne nach mesial rotiert, verwenden Sie Mesial-Rotationsbrackets. Sind die Eckzähne nach distal rotiert, verwenden Sie DistalRotationsbrackets. Verwenden Sie obere 7er Bänder mit TPA Schlössern. Zusätzlicher mesialer Wurzeltip (distalen Kronentip), um die zu erwartende Kippung in die Extraktionslücke zu kompensieren. (17R2tipDsh, 27R2tipDsh) Erwartet man, dass die 8er vor Ende der aktiven Behandlung in den Zahnbogen eingereiht werden, dann verwenden Sie konvertierbare Tuben an den 7ern, um Biegungen machen zu können, wenn die 8er beklebt oder bebändert werden. Normalerweise macht man das in der Feineinstellungs-Phase. Bestellen sie 7er Bänder mit angelöteten 6er Brackets. (16R2tipDsh, 26R2tipDsh werden an den 7ern verwendet). Bestellen Sie auch Brackets, um die 8er zu bekleben. (17R, 27R) Verwenden Sie an den oberen 3,4,5er Distal-Rotationsbrackets, um die retrahierenden Kräfte, die während der Distalisation auftreten, zu kompensieren. Ist einer dieser Zähne nach mesial rotiert, dann verwenden Sie ein Mesialrotations-Bracket, da die zusätzliche Distalrotation durch die Mechanik eine Überkorrektur der Rotation bewirkt. Verwenden Sie Frontbrackets mit zusätzlichem lingualem Wurzeltorque im OK. Da die Extraktion der oberen 6er nur dann gewählt wird, wenn viel Klasse II vorhanden ist, ist eine Retraktion der Front von mindestens 3mm zu erwarten. (12Li, 11Li, 21Li, 22Li). Haben diese Zähne außerdem Rotationen, dann wählen Sie Kombinations-Brackets mit der richtigen Rotation und zusätzlichem lingualem Wurzeltorque. Verwenden Sie im OK Eckzahn-Brackets mit zusätzlichem lingualem Wurzeltorque, um Interferenz mit der bukkalen Kortikalis während der Retraktion am Kantdraht zu vermeiden. (13Li, 23Li). Die Drahtbögen sollten so gewählt werden, dass die ursprüngliche Bogenform im UK erhalten bleibt. Wählen Sie schmale Drahtbögen im OK zur Kompensation der TPA Expansion, zur Unterstützung des lingualen Wurzeltorques und zur Vergrößerung des anterioren Overjets.Verwenden Sie keine expandierten Drahtbögen im UK, da das während der Behandlung zu posteriorem Kreuzbiss führen kann. Ist der OK komprimiert, verwenden Sie im OK größere Drahtbögen als im UK, wenn möglich, um der natürlichen Verkleinerung durch die Extraktion entgegen zu wirken. Mechanik: 1) Einreihen: Einreihen mit 012N, dann 18x25N hitzeaktiviert, kühlen und retie, um das Einreihen abzuschließen, Torque und Bogenform zu etablieren. 8-10wöchige Terminintervalle werden für beste klinische Effizienz empfohlen. TPA oben 7-7, um ein mesial Driften zu vermeiden, und um die Verankerung für die Retraktion des Eckzahnes zu erhöhen. Achten Sie darauf, dass die Molaren, zur besseren Verankerung, in die bukkale Kortikalis expandiert werden. Die 7er sollten expandiert werden, auch wenn die Molaren über-expandiert werden. Wenn die 7er nach vorne in die Extraktionslücke driften, ist das ein schwerer Fehler. Wenn die oberen 8er während der aktiven Behandlung durchbrechen, verwenden Sie konvertierbare Brackets an den oberen 7ern, da 7-8 während der Feineinstellung zusammenligiert werden. Kontrolle der Bracketposition: Kontrollieren Sie die Position der Brackets mit einem Studienmodell und einem Panoramaröntgen. Korrekturen, die jetzt gemacht werden vermeiden Biegungen der Drähte später in der Behandlung, und eliminieren unter Umständen die Feineinstellungs-Phase. Wenn notwendig, kleben Sie Brackets neu und verwenden Sie einen Nickeltitandraht, um die Zähne vollständig einzureihen. Endgültige Bracketpositionierung auf Nickeltitandrähten abschließen, danach mindesten 2 Monate abwarten, bevor auf Stahlkantdraht gewechselt wird. 2) Drahtwechsel auf 19x25ss T Loop im OK mit Gabel Bend (15-20°) distal des T Loops für zusätzliche Intrusion und Torque. 19x25ss (keine Loops) im UKIn diesen Fällen braucht man, aufgrund der großen Extraktionslücke, den steifen Kantdraht zur Retraktion der Prämolaren und des Eckzahnes. 3) Retraktion des oberen Eckzahnes: Vorgefertigte Zugfeder, Aktiviertung Stufe 2 von oben 7-5, bis der Prämolar in Klasse I ist. Dann Zugfeder 7-4, und eventuell 7-3 bis Klasse I im Prämolaren- und Eckzahnbereich. Für die Retraktion des Eckzahnes können 8wöchige Terminintervalle bei 12mm Niti Zugfeder gewählt werden. Je länger die Feder, umso gößer ist der Aktivierungsbereich. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der Eckzahn in Klasse I ist. 4) Retraktion der oberen Front: Abhängig von der Größe der Extraktionslücke, kann die Front auf folgende Weise retrahiert werden. a) Verbleibende Extraktionslücke (aber Eckzahn ist in Klasse I): In dieser Situation, wollen wir die Front retrahieren während der zweite Molar nach mesial wandert in die Extraktionslücke. Entfernen Sie den TPA und platzieren Sie im OK vorgefertigte Zugfedern von 7-T, Aktivierung Stufe 4 mit 8wöchigen Terminintervallen Bleibt sehr viel Extraktionslücke bestehen, können zusätzlich Klasse III Gummizüge eingesetzt werden. Beachten Sie die Tendenz des Molars zu rotieren, und verwenden Sie zur Kontrolle eine Kette vom Häkchen lingual am TPA-Schloss, nach bukkal zum 5er. b) Extraktionslücke ist geschlossen, nachdem der Eckzahn Klasse I erreicht hat: In dieser Situation, wird der TPA belassen und der T Loop wird alle 4 Wochen 1mm aktiviert. Aktivierung der vertikalen Schenkel des T Loop in 4wöchigen Intervallen 1mm durch Cinchback. Diese Aktivierung bewirkt eine Retraktion der Front, während die Klasse I im Seitenzahnbereich erhalten bleibt. 5) 018ss Feineinstellung in 4wöchigen Terminintervallen: Lacing von 7-7, um die Lücken geschlossen zu halten. Die oberen 8er sollten, wenn durchgebrochen, beklebt oder bebändert werden. Copyright 2006 Progressive Orthodontic Seminars