12 Erdkunde Band XXI BEZIEHUNGEN ZWISCHEN OBERFLACHENGESTALT, KLIMA UND VEGETATION VON NORD-TRANSVAAL Mit 2 Abbildungen und 12 Bildern Wilhelm Summary: vegetation between Relationships in the Northern relief, Transvaal. F. Schmidt-Eisenlohr climate and The of geomorphological, and climatic interdependence factors is shown by examples found in the nor vegetation thern part of South Africa. The high ridge of the Sout pansberg, which runs from west to east, significantly divides the low Limpopo Valley in the north from the high veld in the south. The of Pietersburg latter is bordered by the Great Escarpment in the east, which is the result of cyclic lifting and conditions. erosion of the continent, are another influenced result of arid or semi-arid "Inselberge" a small zone around Within them, favourable water allow and conditions plant growth this is in contrast settlement; all round. Climatic Messina arid to the generally at the author's gathered situation up the particular data effects. underground consequently dry ground residence west of Soutpansberg precipitation The Lowveld of to The the Limpopo very hot and Valley. low plains of climate of the neighbouring the touches Northern Transvaal. Mozambique just Both river systems and run-off must have changed during river beds are mostly time. Recent dry previous geological are of this region. But and "spruits" ("rivier") typical similar way humid tropical torrents rush down rainfall by heavy 1958 a number for a few hours. In January of heavy rains had catastrophic consequences, especially roads. by destroying are inti and groundwater soil formation Weathering, occasionally the riverbeds caused and connected with the climatic conditions. Calcrete mately at the surface are typical secon as incrustations magnicrete areas of low rainfall under this dary formations within climate. climate. type is also due to the semi-arid vegetation and humid from the river beds, only the mountainous a special flora. The vegetation of the Bushveld regions show areas is not uniform, but shows variations and Lowveld The Apart and transitions within narrow distances. are described in characteristic the most plants to edaphic, condi and climatic geomorphologie of Baobabs in the Limpopo tions. The abundance Valley area is remarkable and therefore their distri and Messina in particular. of growth are discussed bution and manner Some of relation is the Mopane. Furthermore, typical bush-plant etc. (the original such as aloes, euphorbiae succulents are described. hearth area of which is South Africa) some have and cultivation influence Human changed Another other and have partly destroyed features of vegetation All in all, the natural balance. the natural scenery is still area. similar to the original one in this vast, thinly populated area around Messina an island-like with its within Only natural copper mines have conditions strongly changed. quium Bonn gehaltenen Vortrag. Besondere verdankt Herrn der Verfasser Forderung dessen Schriften iiber Klimaund Vege C. Troll, Er dankt der Tropen ihn begleiteten. auch seinen der Universitat und Anregung Professor tation Kollegen an Ort Dr. W. und phologische Vegetation heit, wird und E. A. Ermert fiirHinweise Jacobsen Stelle. Es wird versucht, geologisch-geomor und sich ergebender Ziige mit Klimaeinfliissen zu verkniipfen. Nord-Transvaal ist keine Ein vielmehr durch Hohenund Reliefunterschiede seine Lage zum Innern Afrikas einerseits, zum Ozean Naturraume anderseits in unterschiedliche Lage gegliedert. zu des Gebietes sind der beigefiigten Karte und Begrenzung sowie within the semi area. The humid this periodically tropical as well as the Escarpment receives higher caused by humid air from the Indian Ocean. at the base of the Escarpment in a behaves show bush by climatic In mehreren Vortragen hat der Verfasser Beobachtungen die er wahrend fast dreijahriger in dargelegt, Tatigkeit Nordtransvaal machen konnte. Der Inhalt dieses Aufsatzes 1961 im Geographischen Kollo erganzt seinen am 15. Mai entnehmen. 1. Geologische Struktur Hauptanlafi vorherrschenden fiir die griindlicheDurchforschung des war Grundgebirges der Kupferberg bau von Messina. Prospektion, Spezialkartierung und Auswertung von Tiefbohrungen lieferten die notigen Unterlagen. Viele Ergebnisse blieben unveroffentlicht. Die grundlichste Einfuhrung gibt die Arbeit von Sohnge (1946). Anlasse zu geologischer Untersuchung waren auch die Gewinnung von Hochland von Korund, dessen Welt ab 1922 fiirmehrere Jahr lieferant Nordtransvaal zehnte war, friiheGoldgewinnung und der Granitab bau imHochland von Pietersburg. Limpoposenke, und Pietersburg Low veld imOsten (Abb. 1) bestehen vorwiegend aus alte stem kristallinem Grundgebirge (palaoafrizidisch, ca. 3000 Mill. J.!). Eine ?Messina-Formation" wurde aus geschieden. Wie bewegt ihr Bau ist, zeigt die Karte 1 : 50 000 von Sohnge. Beteiligte Gesteine sindMeta quarzite, bolite, Magnetitquarzite, Serpentinite, Gneise, vergneiste gebanderte Anorthosite. Amphi Zu Der sammenfassung der geotektonischen Entwicklung Siid afrikas von A. Leube (1962) entnehmen wir, dafi aufier der altesten palaoafrizidischen auch die jungere, ebenfalls prakambrische mesoafrizidische Geschichte das Limpopobecken mitgestaltete. Gesteine mit ? 2000 Mill. Jahren absoluten Alters wurden bestimmt. Auf die palaoafrizidische Stabilisierung folgte eine Regene ration, wahrend der die Messina-Formation abgelagert wurde. Weitere Faltungsphasen folgten. Uberreste des alteren Zyklus wurden iiberpragt (Faltenvergitte rungen). Gleichzeitig eroberten Granite betrachtliche Raume. Gneise und Granite folgen vielfach dem Strei chen der Faltenachsen und der regionalen Schieferung. Einformige Granite beherrschenweithin das Feld. Zwi Wilhelm F. Schmidt-Eisenlohr: Klima Oberflachengestalt, sehen ihnen blieben Oberreste der kristallinen Schiefer erhalten. Spater entstanden breite Spalten, die sichmit dunklen Ganggesteinen fullten (Bild 3). Die Gange wurden zu wichtigen Leitlinien. Hydrothermale Umwandlung des Grundgebirges liefi Gesteine entstehen (Epidotgranite, Chloritschiefer u. und Vegetation von Nord-Transvaal 13 a.), die sich leichter zersetzen und abtragen lassen als ihre stabileren Ausgangsgesteine. Genetisch damit ver kniipft istdie Kupfervererzung (Abb. 2). Dafi jenesGe schehen unterirdisch noch fortgeht, zeigen die heifien, schwefeligenQuellen von Chipise siidostlich von Mes sina. ^Ofio* o w.*P|fe^^ )^Co0mPMn: 1^ B u sc h v? d . SchQ^ 3^ 7: Karte ... 4^ 0 10 /^^^^|^ :6 - ?? 7* von Nord-Transvaal aus Watersberg-Sandstein; 2 Inselberge; 3 Grofie Randstufe Signaturen: begrenzte Gebirge (Great Escarp 4 Gebirgsnebelwald; 5 Ufer-(Galerie-)Wald; 6 Siidgrenze 7 Lage der Textbilder des Baobab ment); (Affenbrotbaum); mit Aufnahmerichtung Au Gold; Bodenschatze: Cu Kupfer; Cr Chrom; P Phosphor; Sb Antimon; Sn Zinn 1 Scharf Ziffern inder Karte: 1 InselbergMt. Tokwe (1003m); 2 Bloukop (860m); 3 Rhodes-Drift; 4 Ziervogelkop (1433m); 5 Granit-Inselberge von Pietersburg; von Penge; auf dem Hochland 6 Chrome-Mine 7 Asbestgruben 8 Farm Jagdlust; von Gravelotte Westfalia 9 Forststation 10 Bergwerk (Merensky); Agatha; (Antimon u. a.); 11 Strijdom-Tunnel (seit 12 Chuniespoort 1959); 14 Erdkunde Band XXI 2: Lage Abb. von Messina der Kupferbergwerke 1 Strukturen des gefalteten kristallinen entlang Gleitverwiirfen Grundgebirges; Das Limpopotal beherrschenWSW-ONO verlau fende Storzonen des Prakambriums. Die ?Limpopo Depression" (Brock 1959) ist eine sehr alte Struktur. Cloos (1937) hatte auf die linearen mobilen Giirtel oder Scharniere hingewiesen. Das Limpopo-Scharnier vermittelt zwischen einem starren Block im Norden (Siid-Rhodesien) und einem solchen von Transvaal, als dessen eingebrochenes Mittelstiick der magmatische Buschveld-Komplex aufgefafitwird (Brock 1959). Von den ehedem iiber dem Grundgebirge lagernden Gesteinen sind nur wenige erhalten geblieben, so vul kanogene Lagen der ?Dominion-Reef-Serie" und der quarzitischen Waterbergfolge. Etwa 2000 m machtig beherrschen sie Soutpansberg und Blouberg und setzen sichbreit nach Siidwesten fort (Abb. 1). Die Soutpans berg-Blouberg-Linie lauft der Limpopostruktur paral (slip breiten faults) mit 2 in die ?Messina-Formation" lei. Dominion-Reef- Quarz-Gangbreccien vorgedrungener Granit und Waterbergserie wurden ge deformiert. Sie fallen gegen Norden zur Limpoposenke hin ein, wodurch die asymmetrische Form des Soutpansberges entsteht.Die wesentlich jiin geren Ablagerungen der Karru-Formation blieben in dem spater wieder tektonisch aktiven Trog nordlich meinsam des Soutpansberges erhalten, in Graben, deren Bruch rander dem Gebirge gleichlaufen. Die Karruschichten wurden nur noch als Blocke verstellt. In der Karruzeit erfiillte sich der Felsgrund mit sehr vielen machtigen und Hunderte von Kilometern verfolgbaren basischen Gangen. Jiinger als die Karruzeit sind gewaltige Ver schiebungen,denen wir imGelande inGestalt niedriger Riicken aus verquarzter Breccie, Quarzgangen, Calcit und Prehnitgangen begegnen. Spater wurden auch diese und Gange schoben Umwandlungsfelder verworfen und ver Wilhelm F. Schmidt-Eisenlohr: Oberfl'dchengestalt, 2. Regionale Geomorphologie a) Die Limpoposenke Die niedrige Limpoposenke nordlich des Soutpans berges ist alt und tektonisch angelegt. Vom Indischen Ozean aus konnten sich langs dieser Senke Erosion und Denudation weit in den Erdteil hinein vorarbeiten und breite Flachen schaffen. Inmittenweiter Rumpfflachen stromtder Limpopo (Bild 1 u. 5). Schwer zu uberwin dende Katarakte bezeichnen die Obergrenze der Aus ebnungszyklen.Wie tropische Flusse diese Flachen nur sehr langsam durchsagen, hat Budel geschildert (1957, bes. S. 205 ff.).Der Limpopo nimmt eine Obergangs stellung ein, weil sein Einzugsgebiet nicht nur durch chemischeVerwitterung bestimmtwird. Doch selbst bei Hochwasser beobachtet man nur Schlammfuhrung, und grober Schutt fehlt.Dennoch gelangen ihm Zerschnei dungen des Granits (?Gorge" oberhalb Beitbridge). Die Landschaft um den Strom wird bestimmt durch Ziige des Beharrens. Oberhalb Messina ist die Ausebnung so weit vorge schritten,dafi selbst Inselberge seiten sind.Doch 45 km westlich Messina erhebt sich der Dongola (815 m) scharf iiber die 650 m hohe Ebene, die sich zum Lim popo rasch auf 500 m MH. senkt.Die Inselberge zeigen meist strukturbedingt unterschiedliche Gestalt, wofiir der Bloukop (860 m) 30 km SSW von Messina (Bild 1) und der Mt. Tokwe (1003 m) zwischen Dongola und Bloukop Beispiele sind (Abb. 1). Auch fiir die Berg gruppen imOsten von Messina gilt dies. Niedriger und einformiger gestaltet sind die Granit koppies. Ihre Lebensdauer istkurzer. Dstlich von Beit bridge wird das Flufital enger. Bis Pafuri istdas Relief meist bewegter. Das ostliche Soutpansgebirge greiftmit seinenAuslaufern bis in das Tal des Stromes vor, wo bei es sich in Berggruppen und Inselberge auflost. Wo der Limpopo schliefilichin die niedrige Landschaft von Mozambique eintritt,betragt die Meereshohe nur noch 300 m. b) Der Soutpansberg 2) Auf 125 km Lange ziehen die Kamme dieses weithin sichtbarenGebirges fast genau west-ostlich (Bild 11). Im Osten folgt breit und weniger schroffein niedriger von Siid-Afrika der Union 1 : 1Mill., *) Vgl. Geol. Karte E. Blatt, 1 : 125 000, Bl. 46: 1957, sowie Geol. Karte Pretoria 1 : 50 000 d. Mes Messina, 1948, und Geol. Karte sinagebiets (2 Bl.) zu Sohnge 1964, ferner: Topographische 1 : 500 000. Ubersichtskarten 1 : 125 000, Geological Map sheet 42: Soutpansberg, Geol. Pretoria 1956. Geo Survey N. logicalMap Pretoria 1959. 1 :250 000 (N. 2328) Pietersburg,Geol. Surv. 2) Der Name ?Salzpfannengebirge" fien Siedlern nach der Salzpfanne birges (Bild 10) gegeben.Die wurde von im Nordwesten den wei des Ge friiheredem Hollandischen war Schreibweise folgende Zoutpansberg. wurde in Afrikaans das Z durch S ersetzt. Neuerdings Klima von Nord-Transvaal und Vegetation 15 werdender Gebirgsteil von 80 km Lange. Er streicht WSW-ONO und verbindet allmahlich mit dem Low veld-Niveau (Obst u. Kayser 1949, S. 110 ff. u. S. 114-116). Bei der jungenHebung des Kontinents wur de der bereits bestehende Soutpansberg gemeinsam mit der umgebenden Rumpflandschaft gehoben. Dabei blieb der Ostteil zuriick. Die Abbiegung des ostlichen Soutpansberges entsprichtnach Obst undKAYSER weit gehend Randstufenniveaus, welche siidlich viel deut licherausgebildet sind. Wie erklart sich die Gestalt dieses Gebirges? An langs streichenden Storungen ist das Gebirge zerlegt und verkippt (Tiltblocs). Parallele schroffeRiicken entstanden, deren Fronten nach Siiden weisen, da die Schichten gegenNorden einfallen. Die Riicken werden von Slid nach Nord niedriger. An der Nordseite des verlauft Soutpansberges eine mit er Karruschichten fiillteGrabensenke. Von der alten Erosionsbasis der Limpoponiederung aus erfolgte ein kraftiger Riickwartseinschnitt vom Nordfufi desGebirges in das Gebirge hinein. Enge Fels schluchten (Kloofs, Poorts) zerschneiden die nordlichste Kette. Dahinter werden Langstaler zur Erosionsbasis fiirweitere Einschnitte. Ein ausgezeichnetes Beispiel findet sich imNordtal des westlichen Soutpansberges siidlichWaterpoort beiderseits der Durchbruchsschlucht des Sand River bei der Bahnstation Pereng (Abb. 1). Ein anderes ausgedehntes Langstal liegt innerhalb der Wyllies Poort, der grofiartigsten und bekanntesten Durchschneidung. Durch sie legte man die nach Nor den fiihrende Nationalstrafie (Teil der Kap-Kairo Verbindung). Im Osten des Gebirges fliefitder obere Njeleleflufi in einer solchenWeitung. Im ostlichen Teil des Soutpansberges schneiden die Wasserlaufe von NO gegen SW ein, etwa gleichlaufend zu den Schichten und Langsbriichen. Gebirgsumbiegung und vorriickende Randstufe haben hier einen alteren Formenstil iiberpragt. Die Zerschneidung des westlichen und mittleren Soutpansberges von Norden her ist bis an den hohen siidlichen Hauptkamm vorgeriickt. Diesen auch zu durchsagen, gelang nur dem Sand River. Der heutige, meist wenig Wasser fiihrende Flufi kann das nicht ge schaffthaben, selbst wenn eine Querstorung benutzt wurde. Zwar ist hier das Gebirge recht schmal, doch besonders hoch. Der Sand-River-Durchbruch ist jung. Der alte Strom, welcher das mittlere und nordliche Hochland von Pietersburg entwasserte (in wasserrei cheren Zeiten), flofi durch die breite Liicke zwischen Blouberg und Soutpansberg. Dort mag einst ein ahn licherEinschnitt von Norden her erfolgt sein. Als sich spater der Flufimehr und mehr Einzugsgebiet eroberte, imWesten ferner die vom Magalakwin her einschnei denden Wasserlaufe Gelande gewannen, wurde das jenige des Brakriviers immerkleiner, bis er endlich nur noch Zuflufi vom Blauberg und aus einem kleinen Be reich des Hochlandes erhielt.Vermutlich flofider alte 16 Erdkunde Band XXI langs des Westendes des Soutpansberges in SSO-NNW-Richtung, und der Brakrivier war nur ein Nebengewasser. Da es hart am Sudostflufi des Blouber ges flofi,wird dieses Gebirge, anders als der westliche Abflufi von Soutpansberg, c) Das Siiden her zerschnitten. von Hochland Pietersburg Granite und Gneise bilden den Untergrund der Hochflache. Nur stellenweise sind gefaltete meta morphe Gesteine desSwazilandsystems undUltrabasite eingeschaltet. Die sedimentaren Oberdeckungen sind Die abgetragen. Entwasserung erfolgt fast ausschliefi lichdurch den Sand River und seineZufliisse. Der Ein schnittderWasserlaufe von der Grofien Randstufe her ist nichtweit in das Hochland vorgedrungen. Auch die imWesten beanspruchen nur Zufliisse des Magalakwin einen geringenAnteil der Hochflache. Die Einformigkeit der alten Rumpflandschaft istbe eindruckend grofiziigig und wird belebt durch Grup pen, wenn auch meist niedriger Inselberge (Obst und Kayser, S. 87 ff.).Wie Festungen ragen nordlich Pie tersburg mehrere auf. Als Inselbergmassive In hoher selberg uberragt der Ziervogelkop (1433 m) weithin sichtbar die Hochflache um 350 m. Vom grofitenTeil des Hochlandes siehtman die umrahmenden Gebirge, so dieMauer des Soutpansberges imNorden schon vom Wendekreis an, zumal die Oberflache bis an den Ge man birgsfufi standig abfallt. An klaren Tagen sieht das Massiv des Blauberges tief blau iiber dem von der untergehenden Sonne rot und gelb verfarbten Hori zont jenseits der vom letztenWiderschein aufgehellten Dornbuschsavanne stehen. Kein treffenderer Name konnte ihm gegeben werden. Das Feinrelief wird durch die spitzen Termitenbauten bestimmt, die hier bis 2 m hoch aus dem Grasland auf ragen. d) Die fienfront des Bollwerke weshalb voraus, Escarpments noch stehen blieben, wo hinter ihnen, hochlandwarts, schon breite stattfand. Ausraumung der e) Genese Formen Kein Erdteil bietet sich fiir eine grofiziigigeDeutung durch Erosions-(Denudations-) Zyklen so an wie Afrika (L. C. King 1951, S. 239 ff.). Seit dem Ende Kon den aufsteigenden Festland pragte von ab als Erosionszyklen unterscheidet Alter: Afrikanisch Victoria-Falle Kongo. der Karruzeit tinent. King nehmendem Gondwana Die Langsamkeit der afrikanischen Entwicklung pragte ausgedehnte zusammengehorige Oberflachen aus. Da grofie Flusse nur inweiten Abstanden in den Erdteil einschneiden, ist den Fastebenen und Rumpf flachen der grofiteRaum belassen. Der Formenstil des siidlichenAfrikas ist zugleich Folge des stets vorherr schenden semiariden bis ariden Klimas. Auf die Be 3) Ausfiihrlich auch meine Vgl. bei Obst u. Kayser. von L. C. King: Besprechung of theEarth" inErdkundeXVIII "Morphology (1964). zwischen 1: Rumpfflache und Trockenbusch-Savanne mit den Inselbergen und Soutpansberg Bild Bloukop Limpopo Grofie Randstufe (860m) und Liliput (740m) (Escarpment) Die Grofie Randstufe (Great Escarpment) istweder gesteinsmafiig noch tektonisch bedingt, vielmehr Er gebnis der zyklischenHebung und vordringenden Ab tragung. Ihr Formbild wird in den einzelnen Abschnit ten dennoch ganz wesentlich durch das Gestein und dessen Lagerung mitbestimmt. So ist die Auspragung der Grofien Randstufe in den aus Dominion-Reef- und Waterberggesteinen aufgebauten ostlichen Soutpans bergen eine ganz andere als weiter siidlich,wo sie bis Tsaneen im granitischen Grundgebirge verlauft (Abb. 1). Im allgemeinen sind dort die Formen unscharf, und ein breites Zwischengelande vermittelt zwischen dem Rand des Highvelds und dem Lowveld. Dafi die Ge staltung auch stark vom geologischen Sachverhalt ge pragt sein kann, zeigt jener Abschnitt der Randstufe, der Aufienrand zugleich treten ist. In steilen Mauern der hervor (Bild 12). Im Gegensatz zu den sich nur sehr langsam verandernden Rumpfflachen wird die Grofie Randstufe relativ rasch ruckverlegt. Sie ist das aktive Element in der siidafrikanischen Oberflachengestal tung.Wenn, wie King (1951, 1957, 1962) hervorhob, ebene Flache und Steilrand (Scarp) die entscheiden den Ziige in der afrikanischen Geomorphologie sind, dann stellt die Grofie Randstufe die grofite Steigerung dieses Prinzips dar 3). Dabei eilen die tiefen Schluchten und Taler der Au der dort ?Transvaal-Schiissel" im Transvaaler 550-600 Vordergrund bis zum Gebirgsrand Gebirges Bild 2: Die Dra m Kupferminensiedlung nach Osten Blick Messina, Bild 3: SchwarzerGang (DoleriteDyke) quert imTal des Sand River siidostlich 4: Bild Granit-Inselberge eine den Felsberg Um vegetation; vorne von Messina die hellen Gneise. westlich Groot-Bulai feuchtere Zone rechts Baobab mit (Adansonia Messina Baum uppiger digitata) Bild 5: Der Limpopo von der Beit Bridge; Blick stromab warts Bild 6: Baobab-(Adansonia sina digitata-jSavanne westlich Mes (Limpoposenke) Affen 7: Abgestorbener, in sich zusammengesturzter dauert nur dieser Zustand brotbaum; volliger Auflosung kurze Zeit. Bild Bild der kensberg die Schichtkopfe der harten Black-Reef-Serie 1500-1700 m Meereshohe, nach hinten (Siiden) Kamm des auf 800 m ansteigend. 8: Baum-Aloe'n dichten Soutpansberg und Kandelaber-Euphorbien eines Tales Trockenvegetation inmitten im mittleren Aufn. d. Verf. Wilhelm 1 Si F. Schmidt-Eisenlohr: Oherflachengestalt, Klima und Vegetation von Nord-Transvaal 17 18 Erdkunde Band XXI und der raschen Verdun den hohen Tagestemperaturen deutung der Tektonik fiirdie afrikanischeOberflachen die erscheinen Brock hat stung Niederschlage episodisch imRah hingewiesen. gestaltung Da inNordtransvaal Inselberge haufig sind, sei ein men der sog. Regenzeit. Zwischen April und Oktober fallt kein Regen. Wahrend der Regenzeit kommt es Beitrag zur Frage ihrerEntstehung eingefiigt. bei Temperatursteige Abstanden nach mehrtagigen Westlich von Messina erhebt sich der kahle Groot Bulai (Groot Platje) aus grobkornigem Granit asym rung auf 40? C bis max. 44? C zu Gewitterregen. Sie setzen im allgemeinen am spatenNachmittag ein, sind metrisch iiber eine Felsplatte aus Granit (Bild 4). sehr heftig und wandern standig. Bei Messina riicken Seine steile Seite blicktwie bei anderen Inselbergen des heran. Die die Gewitter meist aus Nordwesten dies offenbar als Folge von Gebiets nach NNW, schwarzeWolkenwand verdiistert die Landschaft, und Sonnen- und Regenexposition. Den Felsdom umgibt eine feuchteZone aus feinem Sand und Schluff, deren grollender Donner und grelle Blitze wahren bis in die Nacht hinein. dichter und hoher Bewuchs zur Umgebung inGegen Der fiir diese Gegend ermittelte Jahresniederschlag satz steht.Die chemischeVerwitterung wahrend der heifienRegenzeit liefium Inselberge dieses Typs tiefe, von rund 350 mm schwankt von Ort zu Ort, bleibt je doch kennzeichnend. In den Ubergangszeiten, auch in oberflachlich verhiillte Partien miirben Gesteins ent der Trockenzeit, bedeckt sich bisweilen iiber Stunden an ahnlichen stehen.Kernbohrungen Felsbergen zeig und halbe Tage derHimmel mit einer diinnenWolken ten, dafi unter gering machtigen Platten und Blocken wodurch die Sonneneinstrahlung gedampft wird aus frischemFels 10-15 m machtig miirber, verwitter schicht, und die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Doch es regnet dann ter Fels folgt, und erst dann wieder das frischeGe stein.Die Vorliebe der eingeborenen Bevolkerung, ihre nie. Dieser Einflufi kommt vom Osten und Siidosten. her als Fernwirkung der Passate des Indischen Hiitten und kleinen Dorfer an den Fufi von Insel Ozeans. zu des die dafi bauen, zeigt, Wasserfiihrung bergen Bodens erkanntwurde. Dies hat ganz ahnlich C. Gill Nach eigenenMessungen (1955/58) 10 km SW von Mes mann in Unjamwesi sina (Hohenlage 590 m) ergeben sich folgende Feststellun (Ostafrika) festgestellt (1949). be tiefste in 2 V? Jahren gemessene Temperatur Bei Regen stromt das Wasser an den kahlen Felswan gen: Die nur an 4 Ta unter + 10? C wurden 7? C, Minima trug + den rasch ab und sickert in die umgebende Lockerzone Im Nov. 1957 betrugen: Durch gen des Jahres gemessen. ein.Uberragt eine verwitterte Felsmasse die umgebende Ebene, so ist sie der chemischen Verwitterung entzogen. Die weitere Zerstorung geht nur sehr langsam vor sich. Weit mehr Zersetzung spielt sich unter der scheinbar passiven Verebnungsflache ab als iiber ihr (Budel 1957,Wilhelmy 1958). schn. Temp. Maximum 32,6? C, hochste gem. Temperatur durchschn. 19,0? C, 42,0? C, gemess. Temp. niedrigste um 18 Grade, schwankten Minimum 22,0? C. Die Maxima um 7 Grade. Der Gesamtdurchschnitt die Minima jenes war Monats 27,3? C. Durchschn. a) Jahresablauf und Osten fortsetzenden mit Randtropenzone von heifierRegenzeit und war periodischemWechsel mer Trockenzeit. Gemafi der Lage siidlich des Aqua tors wird der hochste Sonnenstand gegen Jahresende erreicht. Die Zeit des Sommerregens dauert von No vember bis Marz. Gewitter setzen bisweilen schon in der zweiten Oktoberhalfte ein, ausnahmsweise fallt bereits im September Regen (1956). Dem Regen fol gende geringe Temperatursenkung ist nach eineinhalb Tagen bereits ausgeglichen. Besonders regnerischwar die Zeit von Anfang No vember 1957 bis zum 5. Januar 1958, in der oft tage un lang das Gelande aufierhalb befestigter Strafien befahrbar war. Doch auch dabei regnete es nur an einem Viertel der Tage, allerdings imDezember und Anfang Januar an je vier aufeinanderfolgenden Tagen, davon nur an sechsTagen heftig. Den Niederschlagen des Novembers waren drei regenlose Wochen voraus gegangen, und auf die Regen der ersten Januartage an folgtenwieder vierWochen ohne Regen. Gemessen eines Sommermonats). Im kontrastreicheren Winter 30 betrug 22? ? C 7? C 17,3? C. Jahres 1957 (Aug./Sept.) bis 20? C, taglichen Temperaturdifferenzen nur 8-10? Sommer (Nov./ Jan.) + Extreme: 22,9? C 11,8? C + Monatsgesamtdurchschnitt des Durchschnittstemp. Die Die Limpoposenke gehort zu der sich gegenWesten, Norden Max. durchschn. Min 3. Klima bei Messina (Beispiel Fiir denWinter gelte Juni 1957: C. die betragen im humideren C. un Tropische, frostempfindlichePflanzen herrschen ter diesen Bedingungen vor, und nur solche konnten sich entfalten, Klima lichen blattern, b) Der welche dem ausgesprochen gewachsen sind. Daher mit Lebensgemeinschaften und mannigfacher Dornen Klimacharakter semiariden finden sich die pflanz Fieder Hartlaub, Sukkulenz. Nordtransvaals ist klimatisch nicht einheitlich, son Nordtransvaal dern wird durch die Oberflachengestaltung inmehrere Bereiche gegliedert. Die Limpoposenke (Beitbridge in 500 m MH.) ist gegen das Innere Afrikas und nach Osten zum IndischenOzean hin weit geoffnet,und ihr Klima zeigt semiariden tropischenCharakter. Als be deutende Klimascheide erhebt sich im Siiden in fast geradliniger West-Ost-Erstreckung der Soutpansberg als hohe Bergmauer. An ihm entladt die vom Indischen Ozean eindringende Luft ihre Feuchtigkeit, vor allem Wilhelm F. Schmidt-Eisenlohr: an der schattigen Siidseite, selbst im sonst trockenen Winter. Diese erhalt wie der ostliche Teil insgesamt eineweit grofiereNiederschlagsmenge als die Limpopo senke. Deutlich zeigen sich die Klimaunterschiede im Pflanzenwuchs (Grober, 1940). Dem Klima am Sud hang des Soutpansbergs ahnelt das der Hange und Schluchttaler der Randstufe, die das siidlich anschlie von Pietersburg im fiende subtropische Hochland Osten begrenzt. An diesen Hangen bilden sichNebel, stauen sichdie Wolken und steigen die Regenfalle auf 1000-1500 mm an. Wie dort konnte sich hochgewach entfalten und gelang sener, lianenreicherNebelwald die Aufforstung. Am Fufi der Stufe entstanden blii hende Plantagen. Mit grofieremAbstand von der Randstufe geht das Vorland in eine tropische Savanne iiber, ahnlich der bei Messina. Das heifi-wechselfeuchte tropischeKlima, das in den niedrigen Ebenen von Mosambik bis zum Ozean herrscht, erreicht nur Transvaal noch im nordlichen Kriigerpark. c) Wasserabflufi auf der Rumpfflache Die Landschaft der Rumpfflache wird durch ein ab bis Kleinrelief belebt. wechslungsreiches Mittelmit Felswanden sind siidlich und ost Quarzitriicken lich von Messina haufig. Gneise, Anorthosite, Magne titquarzite und Quarzbreccien werden felsbildend und treten als strukturbedingte Erhebungen hervor. Sehr flache Felsriicken wechseln mit Sandeinschiittungen iiber den tiefer weicheren ausgeraumten Gesteins zonen. Der Landschaft gemeinsam sind die vielen Trockenbette oder ,,Spruits" 4) mit ihren starken Spuren gelegentlicherWasserstromung. Spruits endi gen willkiirlich in einer Sandebene oder erreichen einen Flufi, wie den Sand River oder den Limpopo. In den Hauptfliissen und Trockenbetten der Neben fliisse folgen ebenfalls weite Sandbette und Felsbarren aufeinander. Felsabschnitte werden Klima Oherflachengestalt, zu Katarakten. In von Nord-Transvaal und Vegetation 19 Kann man auf dem Boden sicher mit dem Kraftwagen, so ist dies nach mehrtagigem da der Boden tief aufgeweicht ist. Dann Regen unmoglich, heifit es zu warten, bis er wieder ist.Die leblos ausgetrocknet anmutende Landschaft kann sich plotzlich in das Gegenteil dehnte schluffige Einlagerungen. der Savanne in trockener Zeit auch abseits der Wege, fahren, nieder. Irgendwo geht ein heftiges Gewitter rasch vereinigt in einem ? Spruit" sich das Wasser und walzt sich in ihm mit hoher Wasserfront vorwarts. Als nach mehrtagigen in den ersten Januartagen Regenfallen verwandeln. Cberaus 1958 der breite Sand River die Wassermengen des Sout mit sich fiihrte, schwoll er im sonst leeren Bett pansberges 8 Meter hoch an. Flufiiibergange blieben tagelang unpassier war stark derNationalstrafie bar, und die hohe Betonbrucke entleerten Verheerend sich die Wassermengen gefahrdet. aus dem nordlichen des Soutpansberges durch die L'angsteil wobei sie die im Bau befindliche Strafie enge Wylliespoort, und mehrere Meter weite Wasserrohre zerstorten (Bild 9). war eine Durchfahrt Strafien Wochenlang unmoglich. Der verkehr von Messina nach Siiden mufite mit 100 km Umweg durch die Pforte westlich des Soutpansberges umgeleitet wer den, wobei Hindernisse sich unbefestigte erwiesen. und d) Verwitterung Bodenbildung neue als Umgehungsstrafien neogene Je nach Art und Struktur der Gesteine reicht die Verwitterung ganz verschieden tief. Das Bild der Oberflache wird zu stark durch die widerstandigen Gesteine beherrscht, denn sie sind das Material der Felsriicken und Felsschilde. Doch dazwischen verhiil len feinsandigeLockerdecken ein unruhigesFelsrelief. In den Senken reichtdie Sandiiberlagerung einige bis viele Meter tief.Unter dem Sand folgen Gesteine, welche tief delte, vor verwittern, deren Mineralien allem und umgewan hydrothermal Textur Oberflachenwas sern und Atmospharilien mehr Wege Nachbargesteine aus ten Gesteinen enthalten hochmetamorphem offnen als die Grundgebirge. Am tiefsten reicht die Zersetzung dort, wo leicht oxy dierbare Metallsulphide (Pyrit!) in den umgewandel sind. mitten des Sandbodens erhalten sich auch in der trok Was man in den Bergwerken von Messina beobachten kenen Zeit feuchte Flachen und schmutzige kann, wird durch Tiefbohrungen bestatigt, dafi in Tiimpel, Herde der Bilharziose. In geringer Tiefe findet sich solchen Zonen Oxydation und Verwitterung 150 bis noch ein Wasserspiegel, der fiir die immergrunen 200 m tief reichen.Noch tiefer geht diese Einwirkung Galeriewalder Voraussetzung an ist. Im trockenen Busch bemerkt man fast iiberall die Spuren flachenhafterAbspiilung (sheet erosion). Der Boden wurde so weit abgewaschen, dafi die Dorn biische unmittelbar aus dem kahlen Sand aufragen. man im machtigen Sand 1-2 m tiefe stiirzten Schichtfluten in eine sich rasch for mende Schlucht (Donga). Da hier auf eine Regenkatastrophe sofort wieder die Austrocknung solche Vor folgt, bleiben gange auch im Lockergrund lange in den erzeugten Formen sichtbar. Zwischen dem Feinsande finden sich auch ausge Bisweilen Fallstufen. beobachtet Hier die breiten meist 4) Spruits sind Trockenbachbette; kenen Flufibette werden Riviere genannt. trok Ruscheln, Storungen, besonders Gesteinsgrenzen, am Rande der Gange. Dafi die feuchte Jahreszeit zu gleich die heifie Zeit ist, verstarkt die periodische chemische Zersetzung im Untergrund. Bei der lang samen Veranderung der Rumpfflache konnte ein Teil dieser tiefenVerwitterung ererbt sein,mindestens aus dem regenreicheren Altquartar. Vom hoheren Fels gelande lauft das Regenwasser sofort ab oder sickert in Kliifte. Es sammelt sich in ungezahlten Senken, denen es feinen Sand zufuhrt. Hier versickert das meiste Wasser und erfiilltdas zerriitteteGestein. Ober Amphiboliten, Anorthositen, Serpentin und anderen Ca-Mg-reichen Gesteinen bilden sich harte Krusten aus sog. ?Calcrete". Herrscht Mg vor, dann XXI 20_Erdkunde_Band Diese entsteht ?Magnicrete". Kalk-Dolomit-Krusten sehr verkitten dichten harten, und Gesteinsbrocken miirbe Zonen zwischen dem festenGestein. Sie werden einige Zentimeter bis viele Meter machtig. Darunter ist das gleicheMaterial weich und poros (nach Du Toit entstehtCalcrete nur, wo weniger als 625 mm Nieder tation ausgezeichnet. Durch Oberweidung wurde iiber weiten Flachen das urspriinglicheNaturbild zerstort. Ubrig blieb eine von Flachenerosion heimgesuchte mit Graslandschaft Schirmakaziengruppen. Im Umkreis des Blouberges und westlichsten Sout pansberges geht die Dornbuschsavanne in den arten reicherenTrockenbusch der Limpoposenke iiber (Bild 6). schlag fallt). Entsprechende kieselige Oberflachenkrusten heifien Eine Sonderstellung nehmen Salzpfannen mit ihrer ?Silicrete". Haufig begegnen wir einem Gemisch von angepafiten Flora ein, als grofite die Salzpfanne Calcrete und Silicrete. (Soutpan) am Nordwestende des gleichnamigen Ge In einer Landschaft, die der Zertalung entzogen ist, birges (Grober 1940, S. 241). Die Siidseite des mitt Gesteinszonen tieferen Unter des zermiirbte werden leren und ostlichen Soutpansberges und der Abfall der grundes konserviert. Diese labilen Zonen konnen in Gr. Randstufe weisen hydrophile, immergriineBerg der Tiefe Wasser speichern und bieten sich daher fiir Nebelwalder auf5) (Abb. 1). Betrachtliche Flachen Brunnenbohrungen Messina westlich Wasserspiegel meist hart und an. war Beim z. B. des Verfassers Wohnsitz in einer in 45 m Tiefe erbohrt. Das Wasser aggressiv, mit tiefenWurzeln u. U. ungeniefibar. (Mopane) Wasserschluckzonen lange konnen wurden der Zone solchen ist Pflanzen iiber solchen iiberdauern. Trockenzeiten Die quartaren Klimaanderungen miissen sich in der Oberflachengestaltung ausgewirkt haben. Es gibt ge wisse Anhaltspunkte. Schiirfgraben legten Anhaufun gen grofier Felsblocke aus dem der Verwitterung am widerstehenden starksten flachen Wannen lagern Magnetitquarzit dem sie auf In frei. anstehenden m Grundgebirge (Gneis). Einige Blocke hatten etwa 2 Durchmesser, Tonnen mehrere also Gewicht. Meist sind die Blocke von Sand iiberdeckt.Wo sie zutage treten, kann man sie leicht fiir anstehendes Gestein halten, sofernman ihre Schichtung nicht beachtet. Es war moglich anzugeben, von woher solche Blocke ge kommen seinmiissen. Sie liegen an Stellen, wohin sie nach dem heutigen Oberflachengefalle nicht gelangen konnten, ganz abgesehen davon, dafi derzeit solche Blocke uberhaupt nicht bewegt wurden. Diese Block massen zwingen in einer viel Schlammstrome zu ungewohnlicher feuchteren Zeit entstehen, die Erklarung. Nur konnten Block- und das Material derart ver die lagerten. Hierfiir bieten sich, wie in Ostafrika, Pluvialzeiten an, iiber die aus Transvaal noch wenig bekannt ist. JungereEinschnitte haben seitherdie Ver bindung zwischen dem Ort des anstehenden Gesteins und der Blockanhaufung unterbrochen. 4. Vegetation - und klima a) Vegetationstypen, edaphookologisch Das Hochland von Pietersburg (Highveld) tragt nahe dem Soutpansberg als naturliches Pflanzen kleid eine Akazien-Dornbuschsavanne (Thornveld) (Bild 11), der Trockeninseln mit Dornbusch und Baumeuphorbien eingeschaltet sind (Bild 8). West warts wird der Dornbusch zur lichten Dornbusch steppe. Der hohe siidlicheTeil istGrasland. Feuchtere und bodenreichere Senken sind durch iippigere Vege aufgeforstet. Buschveld und Lowveld lassen sich kaum trennen, denn die feuchtheifieniedrige Lowveldlandschaft wird nur vor noch dem Ostende des an Soutspansberges getroffen. Viele Buschpflanzen sind beiden gemein sam, doch es gibt zahlreiche Abwandlungen. Busch veldvegetation beherrscht auch das niedrige Land ost lich der Randstufe, u. a. im Nordteil des Kriiger National-Parks. dieser Buschformationen 1. Das Savanne sind: Combretum-Terminalia-Busch grobblattrige veld (Suurveld), 2. das Rooibosveld (Combretum apiculatum), 3. das Knoppiesdoring- (Acacia nigrescens) und Ma rula-Buschveld, 4. das Sandveld mossamb.y Entsprechend Mopanebusch, (mit Burkea africana, Diplorhynchus Henkel's zu dem Typisierung er die Limpoposenke der Wechsel Doch gelten. Soutspansberg typen spielt sich engraumiger Ohne maprouneae Pseudolachnostylis scharfe Grenzen u. a.). miifite rechnet, bis zum der Vegetations ab. verzahnen folia in Rhodesien sich die verwand ten Bereiche der Trocken- mit denen der Dornbusch und Sukkulenten-Savanne. Neben den 7-9 ariden Mo naten enthalt die Regenzeit selbst langere aride Zeiten, ist daher nur zeitweilig humid. Hieraus erklart sich die Uberschneidung der genannten Vegetationstypen. Auf weiten Flachen der Limpoposenke wie auch im Lowveld herrscht der Mopanebusch vor, in dem der Rooibos nie fehlt.Damit verzahnt sich ein Busch mit den stattlichen Marulabaumen (Sclerocaya) neben finden sich ofters Gras Dornakazien. Dazwischen flachenmit Baobabs und Akaziengruppen sowie aus gesprochen trockene Flachen mit Aloen, Flaschenbaum chen und Euphorbien. Die riesigenAffenbrotbaume iiberragen den Busch ein zeln oder inGruppen. Stellenweise stehen diese Baume so dicht beieinander, dafi Reisende die Gegend siidlich mit Podocarpus 5) Berg-Nebelwald u. a., Croton Cussonia, Aphloia, und Epiphyten Lianen (vgl. Henkel). Ocotea, (Yellowwood), Baumfarnen, haufigen F. Schmidt-Eisenlohr: Wilhelm 9 Oberfldchengestalt, 9: Die durch National Road" das Hochwasser nordlich zerstorte des ?Great North nach den Soutpansberges starken Regenfallen der ersten ungewohnlich 1958 (Aufn. P. Bannemann) Januartage am Nord westende 10: Die des Soutpan (Salzpfanne) iiber die Fastebene Blick nach Norden Soutpansberges; Die der Limpoposenke. wird wirtschaftlich Salzpfanne Bild genutzt Bild (Aufn. 11: Das lande d. Verf.) Westende von Siiden; Ge des Soutpansberges rd. 850 m hoch, Gebirgskamm mit der hochsten Erhebung des des Vordergrundes m Hohe in 1600-1700 dem Lejuma (1745 m); Gebirges, buschsavanne (Aufn. d. Verf.) trockene offene Dorn Messina als formliche Baobab-Savanne schilderten 1949, S. 30, Bild 6). Der Soutpansberg (Obst-Kayser und im Lowveld der Olifantsriver bilden die Siid grenze des Verbreitungsgebietes des Baobab, zugleich des semi-ariden tropischenKlimabereichs in Sudafrika. Nur meist seiten findetman noch stattlicheMopanebaume; wurden von Nord-Transvaal und Vegetation 21 jail WB Bild Klima sie herausgeschlagen, so dafi ein verarm ter Mopanebusch zeigt zugleich iibrigblieb. Mopane den Kalkgehalt des Untergrundes an. Anorthosite, an dere plagioklasreiche kristalline Schiefer und Mar more, iiber denen sich sekundar Oberflachenkalk bil den konnte, sind ihr Standort. Ganz anders als der offene Buschwald (Tree Veld) verhalten sich die schmalenGiirtel der Flufiufer- oder Galeriewalder (fringing forest) (Abb. 1). Beschrankt auf einen schmalen Streifen entfaltet sich eine iippige Pflanzengesellschaft mit dichtemWuchs, hohen Bau men und Lianen. Nur, wo im sandigen Untergrund sich auch wahrend der trockenenMonate noch reich lichWasser halt, istdiese Uferformation moglich. Auch die Unterlaufe der grofien Zufliisse des Limpopo zei gen Uferwalder, so der Sand River vom Soutpansberg bis zu seinerMiindung, soweit er nicht durch Felsgebiet schneidet.Aus der lichten Buschsavanne trittman in den dichten, schattigenUferwaldbereich ein, und plotz lich istman von riesigen Baumkulissen mit gewaltigen Kronen umgeben. Beispielhaft sei der Limpopo uferwald ostlich Messina Charakterbaume Tricbilia emetica Ebenholzbaume, genannt. sind (Ficus sycomorus), Sycomoren Thunder (Rooiessenhout, Tree), riesige von den Buren Jakkalsbessie genannt (Dio seltsame Wurstbaum, nach seinen ferner eine stattliche pinnata), var. galpinii), Rubiacee der prachtige (Adina microcephala Lon (Pseudocadia immergriine Njalaboom zambesiaca), spyros mespiliformis), Friichten so benannt chocarpus capassa der (Kigelia (Appelblaar) u. a. Wie in alien periodisch-feuchten Tropengebieten driickt sich die bodenokologische Beziehung in der 22 Erdkunde Band XXI Bild 12: Grofie Randstufe von Ost-Transvaal Savanne (500 m aus der ostlich (1800 m ii. NN), aufgenommen vorn Termitenhugel ii.NN); (Aufn. d. Verf.) kleinraumig abwechselnden Besiedlung durch be stimmte Pflanzengesellschaften aus, welche sich im Laufe langer Zeit, angelehnt an den besonderen geo morphologischen Werdegang, herausbildete. Die zwischen Geologie und Vegetation enge Beziehung von mehr als 4 Fufi zeigt sich noch bei einer Bodenschicht 1939, S. 269 ff. u. 271 oben). Weit machtigere (C. Troll bestimmen Flachen, Lockeriiberdeckungen jedoch weite denen grofiere bodenokologische eigen ist. Unabhangigkeit von der Nahrstoffarmut soldier Gesteine wie Abgesehen Quarzite, reichender steine spielen Grad Storungen, ihre Rolle. der Durchkluftung, Anzahl Einkeilen anderer reichhaltiger tief Ge b) Charakterpflanzen 1. Der Baobab oder Affenbrotbaum (Adansonia digitata L.)6) ist nordlich des Soutpansberges auffalli ger Charakterbaum. Die dicken Riesengestalten der von ?Creme a abzuleiten ?Kremetartboom", 6)Afrikaans Buren Die stellten es aus diesen Tartar". Friichten her. Im Englischen: Bread Tree" und "Lemonade "Monkey In Ostafrika Tree". In Mozambique "Mbuju", (Sjangaan) "Shimuwu". vorgelagerten lichten Baobabs zeigen das Griin ihrerBlatter bereits nach den ersten Regen am Ende der winterlichen Trockenzeit, wenn der umgebende Busch noch kahl und braun ist. Bald anschliefiend erscheinen die grofien,weifien, un angenehm riechendenBliiten und die Baobabs verlieren ihr Laub wieder. Nun erheben sie sich kahl iiber dem noch monatelang griinen Busch der zweiten Halfte der Regenzeit. Ihre Frostempfindlichkeit macht sie zu In dikatoren echt tropischenKlimas. Zugleich kennzeich nen sie Gebiete zeitweise grofiterWasserarmut. Als Stammsukkulente speichern sie viel Wasser. Ihre wei chen, dicken Wurzeln sind selbst in trockensterZeit wassererfiillt. Es lafit sich beobachten, wie Affenbrot baume entlang tiefreichenderSpalten des Felsgrundes oder iiber Nordtransvaal Verwitterungszonen angeordnet stehen sie unter Naturschutz, sind. In seit Ver suche, eineZellstoffindustrie mitHilfe derBaobabs auf zubauen, vollig fehlgeschlagen waren. In Unkenntnis ihrerwirklichen Beschaffenheit hatte man die Holz menge dieser Riesenbaume vollig iiberschatzt. So blieb eines der schonstenMerkmale jener Gegend erhalten. In der ?Dongola Botanical Reserve" westlich von Messina steht einer der grofiten je bekannt geworde F. Schmidt-Eisenlohr: Wilhelm Oberflachengestalt, nen Affenbrotbaume, dessen Umfang mit 120 Fufi ge messen wurde. dafi man junge Baobabs sind weit jugendlichenExemplare als die alten Baume, da die Stammverdickung unauffalliger noch kaum zu erkennen ist.Wachsen sie heran, dann pragt Grober (1940, S. 244) nur seiten beobachtet. Die sich die Tonnenform des erwahnt, Stammes Sicher aus. deutlich plotzlich ehe sie schon zugrunde, gehen viele junge Pflanzen eine auffallige Gestalt haben. angenommen Das der Affenbrotbaume grofie Alter zu friiheren Annahmen Gegensatz (Grober, im gilt heute, S. 244), als un und ihre Beschaffen Ihr schwammiges Holz als man zunachst annimmt, sprechen dagegen. Haufiger, sterben diese Baumriesen. stehen wir vor einer Uberrascht ver die sich bald hernach in einen wirren, Baumruine, wahrscheinlich. heit der von Termiten rasch auf Haufen verwandelt, vernichtet Blitzschlag gezehrt wird (Bild 7). Wahrscheinlich solche Baobabs, sind sie doch durch Hohe und Wasserfiih wesenden rung gute Leiter und daher bei den heftigen Gewittern besonders gefahrdet. der Regenzeit 2. Mopanebusche Wasserarmut und -baume bestens Die angepafit. sind der leder glatten, artigen Blatter werden imWinter (Juni, Juli) braun und fallen erst spat (August, September) ab. Ihre leuch tenden Farben erinnern an herbstliche Buchenwalder. Eine dicke, rissige Rinde iiberzieht das dichte Hart holz, das von den Eingeborenen als Baumaterial sehr geschatzt ist. Starke Wurzeln mit feinemGeflecht rei chen tief hinab und wurden beim Bohren in verwit tertemGestein noch in 50 m Tiefe angetroffen. 3. Einen wesentlichen Bestandteil der Savanne bil den die Akazienarten. Von den rund 700 Arten der Erde entfallen 40 auf Siidafrika. Sie sind die Dornbaume eigentlichen und Dornbusche. Wo sie vor herrschen,wird der Busch fast undurchdringlich. Ver standlicherweise werden sie von den Eingeborenen moglichst stehen gelassen. Auf armen Boden iiber wiegen haufig Akazienbiische. Eine bezeichnende Art ist Acacia ataxacantha DC. Schon der treffende bu rische Name (?warte ein bifi Rank-wag-n'-bietjie chen") zeigt uns an, dafi dieser Strauch ein Hindernis ist, da seine vielen Widerhakendornen allzufest an haften. In Siidafrika sehr verbreitet istAcacia karroo HAYNE (Soetdoring). Eine bezeichnende Schirm krone hat Acacia heteracantha BURCH. (Haak-en Steek). Sie erreicht 10m Hohe. Siidafrikanische Varie tat der Acacia Senegal ist der ?Geelhaak" der Buren. Ein auffallender hoher Baum mit glatter, gelblicher Rinde istAcacia xanthophloea (Fever Tree, Sulphur bark, Koorsboom). Fiir Dornsukkulenz bezeichnend ist Acacia nigres cens (Knoppiesdoring) mit dicken Dornen am Stamm. Er findet sich auf besonders trockenenPlatzen und in Gesellschaft von Mopane und Marula. Im Kriigerpark wurde er bevorzugt auf Dolerit beobachtet. 4. Der stattliche Marulabaum (Sclerocaya caffra SOND.) ist durch seinemachtige dichte Krone ausgezeichnet. Langst vor dem umgebenden Busch Klima von Nord-Transvaal und Vegetation 23 wirft er das Laub ab, erfreut sich jedoch noch lange des Schmuckes seiner gelben, wohlriechenden und wohlschmeckenden Friichte. Diese werden von den Afrikanern geerntet und zu Marmelade oder Schnaps verarbeitet. 5. Wichtige Trockensavanne und haufige Baume sind zahlreiche Combretaceen, so Combretum apiculatum SOND., der busch), zusammen mit und Biische der der Rooibos (Rot vorkommt. Ein Mopane schoner grofier Baum, der mehr als 15 m hoch wird, ist Combretum imberbe (Loodhout, Leadwood). Er findet sich auf besseren Boden oder an Uferwallen. Es seien ferner genannt Combretum celastroides, C. ga zense (Rhodesian Bush-Willow), C. gueinzii (Baster Rooibos, C. Samtblatt-Buschweide), mossambicense (wird 5 m hoch), C. suluense (Zulu-C), C. trans vaalense, C. zeyberi SOND. (7-8 m hoch). Zur Gesellschaft des Trockenbusches mit vorherr schendenMopane und Rooibos gesellt sich die Com bretacee Terminalia prunoides (Sterkbos), welche 5m Hohe erreicht.Von den nur vier in Siidafrika vor kommenden sei noch Combretaceen Terminalia sericea (Vaalboom, Sandgeelhout, Silber-Terminalia) erwahnt. Der Baum erreichtmehr als 10 m Hohe, steht auf Sandboden und ist verbreitet von Kenya bis Nord Transvaal. 6. Zahlreiche, oft stattlichewilde Feigenbaume nehmen vielfach beherrschende Stellung ein. Ihre glatte Rinde und das wirre Nebeneinander von Luftwur zeln und Stammen macht sie weithin kenntlich (z. B. Ficus gossweileri HUCH.). Einige Arten bevorzugen ganz bestimmte Standorte, so besiedelt Ficus sycomo rus die Uferwalder der Fliisse, jedoch Ficus sonderi kahle Felskuppen. Dieser ist befahigt,mit seinenWur zeln tief in die Felsspalten vorzudringen. Er steht dann vollig unvermittelt an den Flanken der kahlen Granitkoppies. 7. Als Ausdruck besonders ariden Milieus begegnen uns nicht seiten auffallig sukkulente Klein baume wie der Speckbaum (Portulacaria afra und Sesamothamus JACQ.) lugardiiy gelegentlich auch Miniatur-Baobab Ein seltener, genannt. doch aufierst bezeichnender stamm sukkulenterBusch (Flaschenbaumchen) istdie ?Impala Lilie" (Adenium multiflorum). Die grofien ovalen Blatter fallen im Trockenwinter ab. Aus dem blatt losen Stamm treten im Friihjahr die prachtigen, hell roten Bliiten heraus. Sehr langsam wachsend erreichen die Biische 2 bis 3m Hohe; die Bliitenpracht ist schwer lich zu iibertreffen.Aus Njassaland und Mozambique bekannt, reicht die ?Irnpala-Lilie" von der Limpopo senke noch bis in das ostliche Lowveld. 8. Von den fiirSiidafrika so bezeichnenden A 1o e n begegnet man Aloe mirtiformis ofters in der offenen Savanne. Hingegen iiberragen bis 4 m hohe Baum aloen (Aloe marlothii Berger) im Soutpansberg sehr 24 Erdkunde Band XXI auffallig das sie umgebende Gebiisch (Bild 8). Felswan de und felsigeHange des gleichen Gebirges sind von Aloe sessiliformisbesiedelt. 9. Im erscheinen trockenen Felsengelande der stammsukkulenten Bestande gedehnte ofters aus Euphor vor allem mehrere Meter hohe Kandelaber bien, euphorbien (Euphorbia ingens. Bild 10). Dieser ?Na boom" spielt fiir die heimische Ortsbezeichnung eine Rolle (Naboomspruit). Fiir den Reisenden iiben die Baumeuphorbien stets ihreAnziehungskraft aus. Dem Farmer hingegen sind sie verhafit, ist doch ihre Ro dung aufierst schwierig, und fiirchtetman mit Recht ihren giftigen,milchigen Saft. Auf felsigen, der Sonne zugekehrtenHangen oderKuppen formenKandelaber gern euphorbien chen Inselbergen an man besonders Bestande, z. B. am Nordabhang dichte und des west lichen Soutpansberges. In den Granithiigeln knapp nordlich des Wendekreises quert die Nationalstrafie (Great North Road) einen Naturpark aus Gruppen hoher Euphorbien. Die eigentiimlicheEuphorbia cooperi vereinigt ihre kakteenartigen Zweige iiber dem hohen, schlanken Einzelstamm zur Krone. Sie steht in sehr trockenem Busch. Eine sukkulent-rutenastige,nicht dornige Euphorbie ist Euphorbia tirucalli (Gummieuphorbie). Auf den Bodenanschwemmungen der Senken nordlich des Sout pansberges bildet sie grofiere Bestande, auch wird sie zu Feld- dieser benutzt, entsprechend afrikanischen Trockengebie und Kraalhecken in anderen Verwendung ten, z. B. in Ostafrika. 10. Ein sehrwiderstandiger Bewohner dieser trok kenen Buschsavanne ist die Facherpalme Hyphaene crinita. Sie zeigt die unter dem Sande der trockenen an. Tief Spruits und Flusse verborgene Feuchtigkeit greifen ihre zahen Wurzeln hinab in die Spalten des felsigenUntergrundes. 11. Den Typus der feuchten ver Hohen-Savanne treten siidafrikanischeCharakterbaume wie der prach tig rot bliihende Kafferbaum Erythrina caffra, Cus sonia spicata (Cabbage Tree) und Protea (Kap-Rosen). Ihnen begegnen wir haufig am Sudhang des Soutpans berges und an der Gr. Randstufe zwischen den Nebel waldinseln (Bild 12). c) Der Einflufi des Menschen auf die Vegetation Das Gebiet ist sehr diinn besiedelt. Entlegene Ge genden sind noch im Naturzustand. Grofie Gebiete wurden in umzaunte Farmflachen eingeteilt oder kol lektiv an die Eingeborenen ubergeben. Weite Flachen sind Staatsland oder Naturschutzgebiet. Die Zahl der Bantus im Soutpansberg Wendas, zwischen Blouberg und Pietersburg Sothos, ist besonders grofi,wo Wasser vorhanden Mauch ist, z. B. im und am Soutpansberg. Carl schilderte ihn schon vor hundert Jahren als dicht zur menschenleeren Lim im Gegensatz Das Vordrin ihrer Wasserarmut. bewohnt mit poponiederung Farmer gen weifier war vom Wasser Was unabhangig. sermufite meist erbohrtwerden, was sich nicht seiten als zu kostspielig erwies. Im Tal des Njelele wurden und Staudamme Kanale ein und angelegt Bewasse rungssystem geschaffen. Fiir das Land ostlich Louis Trichardt spielt derAlbassinidamm eine ahnliche Rolle. Ein eigenes Farmprojekt entstand in den letzten Jah ren am Limpopoufer. Obervolkert und iiberweidet sind weite Landereien der Bantus auf dem Hochland von Pietersburg und siidlichdes Blouberges. Am deutlichstenwirkt sichmenschlicher Eingriff im Umkreis von Messina aus, wo Stra Bergwerksanlagen, fien und Wohnviertel fiirWeifi und Schwarz und Flugplatze Sportsind alte stattliche entstanden. Hartholz begehrt Fast sowie verschwunden deren besonders Baume, wie war, solche, die Mopanebaume. Ein pragsam beherrschen noch die gewaltigen Affenbrot baume das Bild, auch inmittender Siedlung. Wer von Siiden kommend den Soutpansberg iiber quert, ist beeindruckt vom fast geschlossenen Wald wuchs bis zum Limpopo im Gegensatz zu dem viel offenerenCharakter siidlich des Soutpansberges. Wie trocken die Savanne der Limpoposenke sein kann, erfahrenwir bereits von dem deutschen Afrika forscherCarl Mauch, der imAugust 1871 das Gebiet unterhalb Messina durchwanderte. Er schildert es als und unfruchtbar nennt die Hitze steinig, bar aller und Lebewesen, fast unertraglich. Angesichts der an schonen Garten reichen Berg werkssiedlung Messina ist jener Bericht aufschlufireich. Nur die moderne Technik mit ihrerMoglichkeit kiinst licherWassererschliefiung hat die menschliche Besied lung gestattet.Wie haufig inAfrika, sowird das Was ser zugeteilt, um Verschwendung vorzubeugen. Die von Wasserversorgung Messina erfolgt zum grofien Teil iiber eineRohrleitung aus dem Limpopo. Dennoch hat sich das Gesamtbild durch den Men schen kaum zumal verandert, der Busch sich auch nach Rodung nach ein bis zwei Jahren zu erholen pflegt, wobei edaphische Faktoren von Bedeutung sind. Die schrankt Gras- und und Buschbrande sind nur noch wurden unter Aufsicht sehr einge gestattet. Allerdings brennen die Wendas im Soutpansberg all jahrlich grofieFlachen ab. Gespenstisch ergliihen nachts die Bergriicken. Doch auch sonst kommt es haufig zu unvorhergesehenen Branden, teils durch Unachtsam keit, teils beabsichtigt, teils durch den Funkenflug der Eisenbahn. Vor allem entfalten sich die Brande gegen Ende der Trockenzeit (September, Oktober). Fiir ein same Farmer werden sie leicht gefahrlich, da es an Wasser fehlt. Daher finden wir kahle Streifen rings um alle Siedlungen angelegt. Tiere fliehen vor den Branden oder finden im Boden Schutz. Seiten brennen die hohen Baume ab, doch verschwindet das niedere Buschwerk und das Gras. Gefahrlich ist die raschwan Wilhelm F. Schmidt-Eisenlohr: dernde Feuerfront. Hinter Wenn auch gen, scharfen Graser den angepafke, weiter. ihr schwelen Brandinseln das Niederbrennen durch vorubergehend die beseitigt werden, Vegetation (?Pyrophyten"). Kaum beeintrachtigtwird derMopanebusch mit seinem tiefreichendenWurzelgeflecht. Die Wiilste auf der Rinde der Affenbrotbaume sollen von den Branden herriihren. A.: Leube, der Grundziige Geol. Rundschau und Krustenbewegungen Beetz, W.: Klimaschwankungen von der Kreidezeit in Afrika siidlich des Aquators bis zum Diluvium, Ill d. Geogr. Ges. Hanno Sonderveroff. ver 1938. 25 geotektonischen Entwicklung 52, 1963, S. 721-744. 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