03/2015 als PDF

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SFR. 8.– l AUSGABE 3 l MAI 2015
Bildquelle: Stock photo © NiDerLander / Bilderbox.com
DAS FACHMAGAZIN DER GEHOBENEN GASTRONOMIE
Fischgerichte
von Familie Fischer
5 Jahre
RAUCHVERBOT
BierORDEN
2015
Igeho
BESUCHERMARKETING
SPINAS CIVIL VOICES
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Editorial
SEHR GEEHRTE LESERIN
SEHR GEEHRTER LESER
M
anchmal hat man das Gefühl, der Mensch gleiche einem Automotor. Jahrelang, Jahrzehnte lang
«schnurrt» er wie ein Kätzchen und plötzlich kommt
die »Panne». Sie kommt unverhofft und wirft einen aus der
Bahn.
Foto: Alpha Foto GmbH, Dietikon
Da hockt oder besser liegt man nun im Spital und harrt der
Dinge, die da kommen. Endlos die Untersuchungen, die
Transporte in die verschiedenen Stationen im riesigen Spital,
allein am ersten Tag lernte ich etwa 50 Personen von
Pflegern, Pflegefachfrauen, Azubis, natürlich Ärzten, Ärztinnen, Oberarzt und Fachspezialisten kennen. Und alle
stellten sich mit Handschlag namentlich vor.
Die Zeit vergeht und eben doch nicht, die Tage sind endlos lang, von morgens
06.30 bis 22.30 Uhr kommt buchstäblich alle zwei Stunden jemand um den Blutdruck oder –zucker zu messen und mithilfe rollender Minicomputer anderes zu
analysieren. Man fühlt sich gut betreut und versorgt aber im Einzelzimmer schon
einsam. Der Fernseher mit dem Babybildschirm tröstet nur wenig darüber hinweg.
Irgendwann findet das Personal heraus, dass ich Redaktor einer Kochfachzeitschrift
bin, der Spitalkoch ist übrigens Oliver Boser, der auch in diesem Heft schreibt! Man
bittet um mein Urteil. Trotz Schonkost wird eine Auswahl geboten, aber halt eben
ungewürzt. Und aufgrund meines Mineralwasserkonsums (Alkohol gibt’s natürlich
nicht) müsste ich jetzt Mitaktionär von Valser sein….
Dann kommt das Gespräch mit der Ernährungsberarterin, sehr persönlich und
direkt im Zimmer mit der Bitte, Fragen zu stellen. Sie zeigt mir die mir natürlich aus
dem «Pauli» bekannte «Ernährungspyramide», die darlegt, wie man sich gesund und
dennoch schmackhaft ernähren kann, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt.
Obst und Gemüse stehen ganz oben.
Nicht nur Menschen im Gastgewerbe, alle sollten sich Gedanken über eine ausgewogenere Nahrung machen. Im breiten Angebot, das die heutige Gastronomie
bereit hält, offenbaren sich zahlreiche Möglichkeiten, sich bewusster und damit
gesünder zu ernähren. Auch Schonkost, Gerichte für Allergiker, natürlich
Vegetarisches usw. sind heute selbstverständlich.
Machen Sie davon Gebrauch. Es lohnt sich!
Mit freundlichen Grüssen
Peter Blattner,
Redaktor
Telefon 044 306 47 02
[email protected]
Mai 2015 | swiss-cuisine | 3
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Foto: zVg
Inhalt
5
TREND
6 Fünf Jahre Rauchverbot
FISCHKÜCHE
12 Fischgerichte von Familie Fischer
Foto: SWISScuisine
BIER
17 Verleihung Bierorden 2015
19 Diät- und alkoholfreie Biere
22 Die Brasserie Valaisanne feiert den 150. Geburtstag
19
SPARGELN
26 Saisonstart für die Königin
SAUERKRAUT
30 Ein neues Kapitel Sauerkraut-Geschichte
SCHWEINEFLEISCH
35 Die Schweizer Schweinezucht ist der Qualität verpflichtet
EINKAUFEN
Foto: Therese Kramarz
38 Rungis – der grösste Engrosmarkt der Welt
KARTOFFELN
38
43 Von Agate und dem blauschaligen Bristen
IGEHO
46 Professionelles Besuchermarketing
PROSECCO
SAFRAN
Foto: Albedo / pixelio.de
50 Safran in aller Mund
TABLE TOP
54 Vintage-Trend, Farben und individuelle Dekore
50
REISEBERICHT
56 Die Normandie, Käse, Fisch und Calvados
Mai 2015 | swiss-cuisine | 5
Bildquelle: Stock photo © NiDerLander /
Bilderbox.com
48 «The Bottle» lädt zu Prosecco ein
Trend
RAUCHVERBOT
Foto: zVg
Das
gemütliche
Restaurant
«Rütli» ist
erfolgreich
rauchfrei.
Das Rauchverbot, das vor fünf Jahren eingeführt
wurde, zeigt fast nur Vorteile für das Gastgewerbe,
die Gäste und das Personal.
Text Michael Hostmann
V
or fünf Jahren am
1. Mai 2010 trat das
Rauchverbot in der
Schweiz (das Gesetz «Schutz
vor Passivrauchen») in Kraft. Im
Kanton Zug schon 2 Monate
vorher. Welche Auswirkungen
hat das Verbot auf das Gast6 | swiss-cuisine | Mai 2015
gewerbe, die Gäste und das
Personal in diesen fünf Jahren
gehabt?
Das Kompetenz-Zentrum
für das Gastgewerbe und die
Hotellerie AG, Kriens hat 2011
und 2015 die Auswirkungen
des Rauchverbotes für die Gastronomie im Kanton Zug genau
untersucht. Ganz wichtig:
Generell ist kein Umsatzverlust
für das Gastgewerbe auf Grund
des Rauchverbotes festzustellen. (Natürlich gibt es einzelne,
aber ganz wenige Ausnahmen.)
Fakten aus dem Kanton Zug
Die erste wichtige Zahl: Heute
2015 kann der Gast in 96 (56
Raucher-Restaurants und 40
Fumoirs) von total 531 gastgewerblichen Betrieben, die
es im Kanton Zug aktuell gibt,
rauchen.
In über 18 Prozent aller gastgewerblichen Betriebe kann
der Gast also rauchen. Neue
Betriebe, in denen geraucht
werden kann, wird es in Zukunft wohl kaum noch geben.
Aber in den letzten vier Jahren
sind schon zwölf Raucherrestaurants/Fumoirs im Kanton
Zug geschlossen worden!
Darunter u.a. die Lorze Bar in
Cham, Restaurant Rebstock in
Hünenberg, Restaurant Freihof
Mengini in Baar, Landhaus
in Baar, Restaurant Ochsen
Foto: Mike Bink
in Neuheim, Bistro/Bar zum
Neugässli (Unterägeri). Also
nahm die Anzahl der Raucherrestaurants/Fumoirs um gut 10
Prozent ab.
Smoking Table Die Raucher geraten
etwas unter Druck.
In welcher Art von gastgewerblichen Betrieben kann
heute 2015 am meisten
geraucht werden?
Die aktuellen Zahlen von 2015
werden viele überraschen.
Geraucht werden kann:
– in fast der Hälfte der Bars,
Pubs und Bistros
– in 40 Prozent der Alpwirtschaften und Besenbeizen
– bei den Restaurants, Hotels
und Cafés sind es ganz erheblich weniger
– und in den Personalrestaurants wird gar nicht geraucht!
Fast alle Raucher rauchen jetzt
gerne draussen, oder gehen in
die Raucher-Restaurants oder
Fumoirs. Sie passen sich der
jeweiligen Situation an. Selbst
wenn die Raucher am Stammtisch im rauchfreien Restaurant
sitzen, gehen sie nur ab und
zu kurz nach draussen, um zu
rauchen.
Ausserdem zeigte eine Studie der Uni Luzern, dass seit
dem Start des Rauchverbotes
– vor fünf Jahren – knapp 10
Prozent der Raucher aufgehört
haben zu rauchen.
Das rauchfreie
Speiserestaurant profitiert
z.T. sehr vom Rauchverbot
Die Speiserestaurants haben
durch das Rauchverbot ein
Umsatzplus.
Zum Beispiel im «Rütli» in
Zug hat das Rauchverbot
keinerlei negativen Einfluss
auf den Umsatz gehabt, im
Gegenteil: «Die Gäste essen
mehr – und das ist gut für den
Umsatz», meinen Otto und
Luzia Zenger vom Restaurant
Rütli.
Die Raucher gehen zwischendurch auf die Terrasse
– ihrem Raucherparadies, aber
das Rütli ist weiterhin doch
eine traditionelle Beiz! In der
Wirtschaft Freimann in Zug ist
es genau so.
Stand 01.02.2015
Kt.
gilt ab
CH
01.05.10
AG
01.05.10
AI
01.05.10
AR
01.01.11
BE
01.07.09
BL
01.05.10
BS
01.04.10
FR
01.01.10
GE
01.11.09
GL
01.05.10
GR
01.03.08
JU
01.05.10
LU
01.05.10
NE
01.04.09
NW
01.05.10
OW
01.05.10
SG
01.07.10
SH
01.05.10
SO
01.01.09
SZ
01.05.10
TG
01.05.10
TI
12.04.07
UR
01.09.09
VD
15.09.09
VS
01.07.09
ZG
01.03.10
ZH
01.05.10
weiter
gehende
Regelung
ohne
Raucherraum
Raucherraum
unbedient
Raucherraum
bedient
Raucherbetriebe
Bemerkungen
Volksinitiative «Ja zum
Passivraucherschutz mit
Augenmass» lanciert
(Keine weiter gehende
Regelung)
Quelle: Bundesamt für Gesundheit
Die Raucher zeigen sich
sehr anpassungsfähig
SCHUTZ VOR PASSIVRAUBEN
IN DEN KANTONEN (GASTRONOMIE)
Mai 2015 | swiss-cuisine | 7
Trend
Dass der Gast draussen vor
der Tür, auf der Terrasse oder
in einem attraktiven, beheizbaren Raucherzelt wie beim
«Restaurant Breitfeld» in Risch
oder in der Smokers-Lounge
vor dem Swiss-Hotel in der
Kollermühle rauchen kann, ist
für die Raucher notwendig.
Richtige Cafés sind und
bleiben rauchfrei
Cafés z.B. in einer Konditorei
sind und bleiben rauchfrei,
denn wenn die Lüftung noch
so gut wäre, schadet der Rauch
von Zigaretten den Patisserie-Produkten, und vor allem
der Schokolade.
Bars, Pubs und Bistros profitieren sehr vom Rauchverbot
Junge Gäste rauchen ja fast doppelt so viel wie die älteren Gäste, deshalb suchen sie Betriebe,
wo geraucht werden kann. In
fast der Hälfte aller Bars, Pubs
und Bistros im Kanton Zug
kann ja geraucht werden. Und
wo es nicht drinnen geht, raucht
man vor der Tür. In diesem
Bereich zeigt sich, dass die
amtlichen Anforderungen an die
Lüftung für ein Raucherlokal für
alle sehr positiv sind. Rauchen
vor dem Lokal kann aber zu
Lärmbelästigungen für die Nachbarschaft führen, darum wird im
Restaurant Meeting in Zug um 22
Uhr die Terrasse vor dem Restaurant geschlossen.
In Discos sind Fumoirs oder
ein guter Aussen-Rauchplatz
«ein Must»
In jeder Disco sind für die Gäste
Fumoirs und/oder ein sehr guter
Aussen-Rauchplatz heute ein
Must, denn diese Gästezielgruppe raucht ja gerne – vor allem in
der Freizeit und beim Ausgang.
Das Personal freut sich über
das Rauchverbot
Und was meint das Personal?
Eine Serviertochter, selber Rau-
Die Smokers Lounge
des Swisshotel Zug
8 | swiss-cuisine | Mai 2015
Foto: zVg
cherin, sagte vor fünf Jahren
nach Einführung des Rauchverbotes: «Nun stinken meine
Kleider abends nicht mehr nach
Rauch, das ist schön und mir
ist es wohler.» Dies meinen alle,
die im Service beschäftigt sind
und befragt wurden. In einer
früheren Umfrage der «Hotelund Gastro-Union» fühlten sich
75 Prozent der Serviceangestellten vom Zigarettenqualm
belästigt.
Rauchen in der Küche ist
nicht gestattet. Die Mitarbeiter in der Küche stehen daher
beim Hinterausgang, während
das Servicepersonal vor der
Eingangstüre mit den Gästen
eins raucht.
Alpwirtschaften und
Besenbeizen sind oft ein
Paradies für die Gäste
In fast 40 Prozent der Alpwirtschaften und Besenbeizen im
Kanton Zug kann geraucht
werden. Dies ist auf dem ersten
Blick unverständlich, aber der
Gast, vor allem der Stammgast,
wünscht dies sehr. Und natürlich auch der Wanderer, der sich
nach einer langen Zeit in der
frischen Luft ausruhen und gerne eine Zigarette rauchen will.
Und noch eine
Besonderheit:
Die Gemeinde Menzingen
In der Gemeinde Menzingen
gibt es am 1. März 2015 weder
ein Raucher-Restaurant noch
ein Fumoir/Raucherraum. Und
dies bei über 4300 Einwohnern. Ist das Bedürfnis nach
einem Raucher-Restaurant
oder Fumoir nicht vorhanden?
Oder hat das Gastgewerbe
diese Raucherbedürfnisse nicht
erkannt?
Der Gast lebt mit dem
Rauchverbot generell im
Kanton Zug sehr gut
Der Gast muss sich in einem
gastgewerblichen Betrieb wohl
fühlen, sonst kommt er nicht
oder nur noch selten. Durch
die Kantonale Gesetzgebung
des Kantons Zug hat der
Gast die optimalen Möglichkeiten, in den Betrieb zu gehen, wo er möchte, mit oder
ohne Rauchermöglichkeit.
Und die Rauchermöglichkeit wird noch unterteilt in
Raucherbetriebe und Fumoir.
Diese Zuger Lösung ist für
die Gäste und das Gastgewerbe optimal und wird
auch so in den Kantonen
AG, AI, GL, JU, LU, NW, OW,
SH, SZ und TG genutzt.
In den Kantonen BL, BS,
FR, GE, NE, VD und VS
jedoch gibt es nur unbediente Raucherräume. In allen
übrigen Kantonen gibt es
die Möglichkeit, ein Fumoir
zu eröffnen. Diese Unterschiede pro Kanton sind
einfach unverständlich – also
«Kantönli-Geist»! Und das bei
einem so wichtigen Thema,
wie es das Rauchverbot für
das Gastgewerbe ist.
Die Zuger Politiker und die
Zuger Behörden haben die
beste Lösung für das Zuger
Gastgewerbe getroffen!
5 Jahre Rauchverbot:
«Das Rauchverbot»
ist eine gute Lösung
5 Jahre Rauchverbot in der
Schweiz: Fast nur Vorteile
für das Gastgewerbe, die
Gäste und das Personal!
Das Rauchverbot wird aber
oft als Ausrede benutzt,
wenn in einem Betrieb
der Stammtisch nicht mehr
funktioniert oder ein Betrieb
geschlossen wird.
* Michael Hostmann
Kompetenz-Zentrum
für das Gastgewerbe und
die Hotellerie AG, Kriens
Telefon 041 741 70 02
[email protected]
www.kompetenz-zentrum.com
Quelle:
Die Untersuchung über die konkreten
Auswirkungen des Rauchverbotes
für die Gastronomie im Kanton Zug
führte das Kompetenz-Zentrum für das
Gastgewerbe und die Hotellerie AG,
Kriens das erste Mal 2011 und jetzt
zum zweiten Mal 2015 durch.
5 JAHRE RAUCHVERBOT –
AUS DER SICHT DER BRAUEREI BAAR
«D
as Rauchverbot existiert
am 1. Mai 2015 bereits
fünf Jahre. Wow, wie die Zeit
vergeht! Ich denke, der Mensch
hat sich daran gewöhnt. Aus
unserer Sicht ist einzig zu
beobachten, dass in einigen
Restaurants der Stammtisch
ausgestorben ist. Jedoch kann
das auch mit der Generation zu
tun haben. Die heutige Jugend
braucht sich nicht mehr am
Stammtisch zu informieren,
was wo und wie läuft. Die
Raucher haben immer noch
die Gelegenheit, ihre Raucherbetriebe aufzusuchen (in Baar
sind das Restaurant Baarburg
oder Silvia’s Café, Rest. Brauerei (Saal) oder Café Sunshine,
oder das BBQ beim Bahnhof).
Diese Betriebe haben um den
Feierabend immer relativ gute
Besucherfrequenzen.
Ich denke, dass sich teilweise
der Konsum verlagert hat. Der
Konsument (Raucher) trinkt
nun sein Bier eher zuhause
oder nach der Arbeit und nicht
im Restaurant. Er beschränkt
sich auf ein bis zwei Bier (muss
ja evtl. noch Auto fahren) und
damit hat es sich. Wir stellen
das fest bei unseren eigenen
Mitarbeitern in der Brauerei. Ein, zwei Bier nach dem
Feierabend gemeinsam (30-45
Minuten) z.B. im Leergutraum
(dort darf geraucht werden)
und dann ist Feierabend.
Ich denke, die Speiserestaurants haben nicht gelitten seit
der Einführung des Rauchver-
Martin Uster, Geschäftsführer der Brauerei Baar AG
botes, sondern eher profitiert
von der sauberen Luft und der
angenehmeren Wahrnehmung.
Die Raucherbetriebe sind dafür
sehr rauchig geworden, weil
nun jeder raucht, der in diesen
Betrieben einkehrt. Die Nichtraucher halten es auch kaum
aus.
Für die Brauerei hat sich nicht
viel geändert. Ausser, dass der
Einweggebindeanteil zugenommen hat gegenüber dem Mehrweggebinde. Das heisst, dass
Foto: zVg
mehr Bier zuhause konsumiert
und mitgenommen wird und
somit die Marge etwas schlechter geworden ist. Aber ansonsten hat man sich an diese
Situation gewöhnt.»
●
Brauerei Baar AG
Langgasse 41, Postfach 1223, 6341 Baar
Tel ++41 (0) 41 761 12 08
[email protected]
www.brauereibaar.ch
facebook.com/BrauereiBaar
KOMMENTAR DER LUNGENLIGA ZU 5 JAHREN RAUCHVERBOT
«Die positiven Rückmeldungen aus
der Bevölkerung bestätigen uns, dass
diese zufrieden ist mit der im Mai
2010 in Kraft getretenen Regelung
zum Schutz vor Passivrauchen. Das
Rauchverbot in der Gastronomie
stösst in der Bevölkerung auf breite
Akzeptanz, und man kann sich kaum
mehr etwas anderes vorstellen. Für
die Lungenliga sind insbesondre die
gesundheitlichen Auswirkungen des
Rauchverbotes von Interesse. Es gibt
Evidenzen aus der Schweiz, die sowohl
für den wirtschaftlichen als auch für
den gesundheitlichen Bereich positive
Auswirkungen des Rauchverbotes in der
Gastronomie belegen.»
Die Lungenliga verweist zudem auf
einige wissenschaftliche Studien, die
dieses beweisen: z.B. «Studie Economic
Impact Smoking Ban Switzerland»,
«europub.oxfordjournals» oder das
«Suchtmonotoring» vom BAG.»
Claudia Künzli
Projektleiterin Politik und Prävention
Lungenliga Schweiz
Bern
Mai 2015 | swiss-cuisine | 9
Promotion
VIP-KitchenBattle als Auftakt
Unmittelbar nach Ostermontag fand am Dienstag in der neueren Restaurant-Boucherie
AuGust des Hotel Widder am Rennweg 1 in
8001 Zürich der Pop-Up Launch inklusive VIP«Küchenschlacht» zum IL TAVOLO Food Festival
2015 statt. Dieser lockte gleichermassen zahlreiche Journalisten wie prominente Hobbyköche
und -köchinnen an.
Model und Ski-Akrobatin Mirjam Jäger
mit Bachelor 2014 Rafael Beutl.
Foto: David Biedert
Texte Jean-Pierre E. Reinle*
B
ei der VIP-KitchenBattle traten die Persönlichkeiten in
Teams gegen- und miteinander an. Und zwar mit Unterstützung der Chefköche Ingo
Kühn und Patrick Hetz vom Dolder
Grand, Fredi Nussbaum des Storchen Zürich, Maurice Marro und
Olivier Rais vom Baur au Lac, Robert
Jentzsch des Park Hyatt ZH, Kay
Schultz und Tino Staub vom Hotel
Widder selbst, sowie Oliver Fischer
des Gate Gourmet mit Rebecca
Clopath als Max Havelaar Ambassador.
DIE PROMI-TEAMS:
Im Übrigen lädt «Il Tavolo – Zürich
bei Tisch» nunmehr bereits zum vierten Mal in Folge ein breites Publikum
dazu ein, nachdem vergangenes
Jahr bis zu 3 000 Besucher für das
erfolgreiche Food Festival sorgten.
Dabei werden Gate Gourmet beim
Flughafen Zürich, die Gastgeberhotels
und der Zürcher Engrosmarkt wiederum die kulinarisch begeisterten Gäste
verwöhnen.
Vom 24. bis zum 28. Juni 2015
wird das Motto einmal mehr lauten: Verkosten, Geniessen und
Schlemmen!
●
Smoke on the water...
Am 26. März 2015 startete das Zürichsee-Schiff «MS Davidoff» bereits in die neunte Saison der höchst beliebten, genüsslich-beschaulichen Abende rund um feine Zigarren aus dem Hause Davidoff.
Was Frühling bis Herbst alljährlich wiederum entspannten Genuss
nach dem Davidoff-Motto «Time Beautifully Filled» auf See bedeutet.
S
chon immer stand bewusstes
Geniessen bei gleichzeitiger
Überwindung von Distanzen für
puren Luxus. Was Davidoff zusammen mit der Crew von GammaCatering 2015 auf der schwimmen-
10 | swiss-cuisine | Mai 2015
den «MS Davidoff Lounge» für seine
Gäste zum Event-Inhalt erhebt. Sei
es während der geschätzten Rundfahrten unter dem Titel des Megahits der englischen Qualitäts-Rockband Deep Purple oder eben auch
Storchen-Team
Park Hyatt ZH Team
Dominique Rinderknecht,
Ex-Miss Schweiz‚ 2013
Luisa Rossi, Stylistin
Claudio Zuccolini, Comedian
Karina Berger,
Management D. Rinderknecht,
Organisationskomitee Presseball &
Ex-Miss Schweiz Organisatorin
Baur au Lac Team
Gerry Hofstetter,
als hauptberuflicher Lichtkünstler
Sara Wicki, Vize-Miss Schweiz 2013
Silvia Affolter, Medien-Unternehmerin
(CityGuide TV) & Ex-Miss Schweiz
Clifford Lilley – Stylist
The Dolder Grand Team
Martin Sturzenegger,
CEO Zürich Tourismus
Ursin Mirer,
Gastronom
bei exklusiven Gourmet-Anlässen:
Es geht dabei darum, eine aussergewöhnliche Erlebniswelt in sich aufzusaugen, in angenehm bereichernder Gesellschaft zu plaudern und zu
lachen. Oder ganz einfach die traumhafte Kulisse des Zürichsees wieder
einmal auf sich wirken zu lassen.
Während einer jeweils dreistündigen
Panoramafahrt auf der «MS Davidoff» verwöhnt GammaCatering
mit kulinarischen Häppchen sowie
exzellenten Weinen und Spirituosen.
Wonach der Abend mit exquisiten
Davidoff-Zigarren ganz im Sinne der
eingangs erwähnten Philosophie
Davidoffs abgerundet wird. Let’s get
up in smoke!
●
Gate Gourmet &
Rebecca Clopath Team
Kerstin Cook, Ex-Miss Schweiz 2010
Rolf Hiltl, Gastronom
TREFFPUNKT
UND PROGRAMM-ABLAUF
DER ABENDE:
Theatersteg am Bellevueplatz
(NICHT Bürkliplatz)
ab 19.00 – 19.30
«Leinen-los»-Ereignis
19.30 Behende Ab- und Rundfahrt
22.30 Rückkehr an Land
und Ende der Veranstaltung
Stanglwirt zu Gast in Jackys Sonnenberg
Zwei Welten trafen kürzlich zum zweiten Mal aufeinander, um ihre Synergien auszuloten. Auf der einen
die lebende Legende Jacky Donatz als Gastgeber. Auf der anderen der sagenumwobene Stanglwirt als
Oberhaupt der urigen Gastgeber-Familie Balthasar-Hauser aus dem Tirol Österreichs. Beide verwöhnten
sie interessierte Gäste in der Wohlfühloase Zürich’s mit atemberaubenden Blick über Berge, Stadt und See.
D
Widder Hotel Team
Doris Fiala, FDP-Politikerin
Mirjam Jäger, Model & Ski-Athletin
Rafael Beutl, Bachelor 2014
Programm «Il Tavolo»
Mi,
Do.,
Fr.,
Sa.,
So.,
24.6.,
25.6.,
26.6.,
27.6.,
28.6.,
Opening Night
Der rasende Koch
No Limits Night
Il Mercato- & -Dinner
Familien-Brunch
Tickets ab sofort erhältlich bei Jelmoli,
+41(0)44 220 44 66 oder über
www.il-tavolo.ch
www.ticketino.com
Foto: Robert Georg Kroese
ie Kulisse dazu bildete der bei
Spaziergängern und Geniessern jederzeit beliebte, von Weinberg und Wald umgebene Kraftort
oberhalb von Zürich: Bei sonnigem
Wetter ein Genuss für alle Sinne.
Dann lädt die Terrasse zum Entspannen und Verweilen, Diskutieren und
Träumen ein.
Ebenso das Verwöhn-Paradies
des Stanglwirten ist in die überwältigende Natur des Tirols eingebettet. Sie ist allgegenwärtig
wie die aus tiefster Überzeugung
gelebte Tradition desselben. Auch
dieses ein Kraftplatz für den stillen, passiven und meditativen
Entspannungsrückzug.
Hier wie dort Welten fernab urbaner Hektik und Nervosität, wo stattdessen behende Beschaulichkeit
gelebt wird. Und welche Zürcher
Gaststätte hätte sich inmitten dieser
bestechenden Aussicht für das «get
together» zweier Koch-Philosophien
besser geeignet als die Institution
Sonnenberg?
Beiden gemeinsam ist überdies
deren klassische, marktfrische
Küche, die positiv international
inspiriert ist. Sowie der in vielen
neuzeitlichen Betrieben oftmals
sträflichst vernachlässigte, stets persönliche Austausch mit den Gästen.
In Zürich wirkt der charismatische
Gastgeber Jacky Donatz mit seinem Team. Während Thomas Ritzer
und Team normalerweise in Going
am Wilden Kaiser mit Pfannen
hantieren, in Töpfen rühren und
Kochlöffel schwingen.
●
Stanglwirt
Zürich
Brunnthaler
MIT NACHSTEHENDEN
«HANDSCHRIFTEN»
DER KÖCHE WURDEN
DIE GÄSTE VERWÖHNT
Baliklachsvariatio oder Königskrabbensalat,
Pink Grapefruit und Brunnenkresse
Badische Spargeln mit Hollandaise und Tinezio-Rohschinken
oder Suprême vom Schwarzfederhuhn, Spinat und Morcheln
Bündner Rindstagliata, Oliven bella di cerignola & Annabelle-Kartoffeln
oderZweierlei vom Kalb mit Erdäpfelpüree
Passionsfruchtsoufflé
oder Topfenmousse und Erdbeersorbet
Wer die Wahl, hat bekanntlich auch die Qual...
Dazu wurden uns als Weisswein ein Sauvignon Blanc 2013 von Josef Umathum,
als Roter ein Carnuntum Zweigelt 2012 vom Weingut Trapl –
beide aus dem Burgenland – kredenzt.
«Das Leben besteht aus den Tagen, an die man sich erinnert.»
Unbekannter Autor, jedoch wie wahr!
[email protected]
www.davidoffschiff.ch/de/
events.cfm
www.parkhaus-opera.ch
(als nächstgelegener Parkplatz.)
Sonnenberg Restaurant
& FIFA Club
Sonnenberg
Convention Center
Biohotel Stanglwirt
Hitzigweg 15
CH-8032 Zürich
Tel: +41(0)44 266 97 97
[email protected]
[email protected]
www.sonnenberg-zh.ch
Aurorastrasse 100
CH-8032 Zürich
Au-6353
Going am Wilden Kaiser Tirol
Tel: +43(0)5358 2000
[email protected]
www.stanglwirt.com
Zum Autor
* Jean-Pierre E. Reinle
ist Redaktor, Rewriter,
Lektor und Korrektor.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 11
Fischküche
FISCHGERICHTE
VON
FAMILIE FISCHER
Das unweit von der Schiffsstation «Hallwilerseeflotte» direkt
am Wasser gelegene Seehotel DELPHIN ist seit 1996 mit
dem Prädikat «Goldener Fisch» ausgezeichnet. Hier lässt sich
nicht nur bei sonnigem Wetter die Aussicht auf den See vor
dem Haus geniessen. Am besten in Begleitung einer feinen
Fischküche und edlen Tropfen – prioritär aus der Umgebung
und der ganzen Schweiz.
Text Jean-Pierre E. Reinle*
D
er Familienbetrieb
wird bereits in vierter Generation mit
eigener Fischerei und -zucht
geführt. U.a. mit moderner
Seewasserfiltrier- und Entkeimungstechnik achtet und
pflegt diese aktiv die heimische Fauna und setzt sich ganz
besonders für den nachhaltigen
Erhalt des Bestandes ein. Weshalb stets fangfrische, gesunde
Fische aus Hallwiler-, Sempacher- und Neuenburgersee
verarbeitet, zubereitet und serviert werden. Je nach Fang und
Saison sind dies Balchen, Egli,
Zander und Hecht. Diese können für den Privatverbrauch
auch direkt in der hauseigenen
Fischerei gegenüber eingekauft
werden.
Für Fisch-Muffel oder -Allergiker gelangen aber auch
Fleischgerichte und vegetarische Köstlichkeiten auf den
Tisch. Bei unserem Besuch fiel
hierzu etwa ein Lammkarree
am Knochen mit Kräuterkruste,
12 | swiss-cuisine | Mai 2015
Rosmarinjus, frischem Spargel
und Röstikroketten auf. Selbst
beschränkten wir uns an dem
nahezu ausgebuchten Samstag-Mittag jedoch bewusst auf
zwei Fischmenüs, welche nachstehend erwähnt sind.
Ob Geburtstags- oder Familienfeier, Hochzeit, Seminare,
Tagungen, Geschäftsessen, Firmen-, Verbands- oder Vereinsanlässe: Im Hotel Delphin gibt
es dafür Platz in ruhiger und
entspannter Atmosphäre für bis
zu 180 Personen. Dessen Lage
direkt am See erlaubt zudem
attraktive Kombinationsmöglichkeiten mit der lokalen
Schifffahrt. Die Gastfreundschaft des Seetals lässt sich
nach einem erlebnisreichen
Tag des weiteren in einem der
15 charmant-stilvollen Wohlfühlzimmer des Hotels fortsetzen. Liebevoll und individuell eingerichtet bieten diese
zeitgemässen Schlafkomfort
mit grosszügigem Bad, Dusche,
WC, TV, WiFi und praktischem,
direkt vor dem Haus befindlichen Parkplatz. Auf Wunsch
gar mit Balkon und Seesicht
im Nebengebäude namens
«Fischerhof».
Schiffssteg direkt vor dem
Haus
Unmittelbar vor dem Hotel
liegt die Anlegestelle für Seerundfahrten mit der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee. In
Kooperation mit dieser lassen
sich jederzeit «Apéro riche» mit
oder ohne anschliessendem
Lunch oder Dinner für Gäste
veranstalten. Der Ort ist aber
auch bequemer Ausgangspunkt für Schiffausflüge, etwa
zum Wasserschloss Hallwil in
Seengen. Nur wenige Schritte
entfernt liegt auch der sogenannte «Seezopf», der mit Kiesstrand zum abkühlenden Bade
nach anstrengendem Tag lädt.
Oder Frau und Mann promenieren den romantischen Seeuferweg entlang. Und eine kurze Autofahrt vom Hotel entfernt
findet sich der Erlebnispark
«Schongiland» mit bekannter
Sommer-Rodelbahn und vielen
weiteren Attraktionen.
Zander auf frischem Spargel
mit gehacktem Ei und Brotbrösel,
Salzkartoffeln
INTERVIEW
MIT DEM
GESCHÄFTSFÜHRENDEN
EIGENTÜMER
CLAUDE FISCHER
Gibt es bei Ihnen eine
Deklaration bezüglich der
Fang-Methoden zu den von
Ihnen angebotenen Binnensee-Fischen?
Weil wir eigentlich keine Fische
aus den Weltmeeren beziehen
und verarbeiten, deklarieren
wir die Herkunft aus Hallwiler-,
Sempacher- und Neuenburgersee.
Bei den wenigen internationalen, die Feinkost-Importeur
Braschler zwischendurch auch
für uns frisch aus Estland und
Finnland einführt, handelt es
sich um Zuchttiere. Wir verwenden strikt keine zuvor eingefrorenen Fische, bei welchen
man nie weiss, ob diese erst
aufgrund von örtlich sporadischer Überschüssigkeit tiefgekühlt wurden...
Ihr Vater soll noch selber
fischen?
Das ist richtig, allerdings in
Ergänzung zu einem von uns
permanent beauftragten Berufsfischer. Und dieses Getier
wird dann in unserer eigenen
Fischerei verarbeitet, mit welchem wir im Laden auch Handel
betreiben. Wobei der Bestand
im Hallwilersee rückläufig ist,
weil letzterer – wie etwa der
Zugersee – inzwischen allzu
sauber geworden ist. Wie wir
schon länger wissen, zeitigt dies
absolut kontraproduktive Auswirkungen...
Die unterschiedliche Tiefe der
Seen soll dabei ebenso eine
Rolle spielen...
Diese Erklärung ist mir auch
bekannt, und dem kann absolut
so sein.
Zum Bezug von Fisch aus internationalen Gewässern gäbs ja
auch noch weitere, renommierte
Importeure und Händler...
Richtig, und einer von diesen
versucht stets aufs Neue,
Mai 2015 | swiss-cuisine | 13
Fotos: Walther Zimmermann und
Seehotel Delphin
SwissCuisine: Vorab Dank
für die beiden interessanten
Lunch-Menu-Varianten, die
uns mundeten...
Claude Fischer: Meinerseits
Dank für Ihren Besuch, der uns
freut.
Fischküche
Ernsthaft?
Leider ja; ich gehöre ja nicht zu
den Gebrüdern Grimm: Man
muss bei Fischhändlern wirklich
alles von A-Z kontrollieren und
gegebenenfalls eine Teil- oder
gar ganze Lieferung retournieren. In diesem Kontext erhalten
wir übrigens vom Fischändler
BASILAC in der Westschweiz
manchmal hervorragende Egli
aus dem Genfersee. Und zwei
Berufsfischer beschäftigen wir
auch im Semparchersee, einen
im Neuenburger-See. Balen
(=Balchen) aus dem Hallwilersee lassen wir hingegen direkt
beim Spezialisten Hofer in
Meggen/LU räuchern. Auch lassen wir das ganze Jahr fischen,
da die Seen ja nicht gefroren
sind und die Balen Mitte Januar
laichen, was wir zum Ausbrüten in die Fischzucht nehmen.
Dann brichts bald mal für die
Ruhephase ein, worauf wir
jeweils auf Karfreitag Engpässe
verzeichnen müssen...
Wir bemerken, dass Ihr Service-Personal eine langjährige
Konstanz aufweist, was wir
als positiv werten.
Dem ist so, und wir schätzen
dies ebenso.
AM SAMSTAG15.APRIL
VERKOSTETE LUNCH-MENUS:
Delphin-Menu I
Kaufen Sie ebenso Salate,
Gemüse und Fleisch möglichst
in der umliegenden Gegend ein?
Wo auch immer möglich, auf
jeden Fall. So haben wir aktuell
gerade den grünen Spargel
aus der näheren Umgebung.
Andererseits ist der badische
Weiss-Spargel noch extrem
teuer, weil hierzu der Boden an
Ort vorher künstlich und aufwändig erwärmt werden muss...
Auch Ihre Weinkarte besteht
positiverweise vorwiegend aus
regionalen Weinen.
Richtig, denn wir haben
rund um den Hallwilersee ja die Weinbauern
Huwiler in Aesch und
Lindenmann in Seengen sowie Hartmann
in Remigen/AG, von
welchen wir die meisten
Abfüllungen ausschenken
dürfen. Ansonsten prioritär
aus allen Schweizer Gegenden,
etwas Europa und lediglich
punktuell Übersee.
In diesem Kontext gratulieren
wir Ihnen zur grossen Auswahl beim Offenausschank –
beispielhaft!
Danke fürs Kompliment!
●
Räumlichkeiten:
Speisesaal, Delphinstübli, Kleiner Saal, Panora- und Speisesaal, Bistro.
Im Übrigen vom Boden bis zum Dach behindertengerecht und mit einem Behinderten-WC
im Restaurant-Bereich eingerichtet!
14 | swiss-cuisine | Mai 2015
Balchenfilets «Valaisanne» in Butter gebraten auf frischem Spargel, Weissweinsauce
und Salzkartoffeln
Erdbeer-Bavaroise mit Erdbeer-Orangensalat
Hecht-Menu
Bunter Saisonsalat mit frischen Spargeln und Gemüsestreifen an Balsamicodressing
Hechtfilet im Sud pochiert «Provençale»
an Champignons, Tomaten und frischen Gartenkräutern mit Wildreismischung
Hechttranchen gebacken, Sauce Remoulade & Salzkartoffeln
Vanilleparfait mit warmen Wald- und Erdbeeren
Preislich beide um
vernünftige 60 Franken
REZEPT VON CHEFKOCH BART MEIJER:
ZANDER POLONAISE MIT SPARGEL UND
FRÜHLINGSKARTOFFELN
Zum Autor
* Jean-Pierre E. Reinle
ist Redaktor, Rewriter, Lektor
und Korrektor.
[email protected]
–
–600 Gramm Zanderfilet
mit oder ohne Haut
Familie Fischer
Delphinstrasse 26, 5616 Meisterschwanden, 056 676 66 80
[email protected], www.hotel-delphin.ch
Mo.-Di. ab 10.00 Uhr
Mi. und Do. geschlossen
Fr.-So. ab 10.00 Uhr
Zander auf frischem Spargel mit gehacktem Ei und Brotbrösel sowie Salzkartoffeln
Zutaten (für 4 Personen)
Herr Fischer, wir bedanken
uns herzlich für das sympathische und aufschlussreiche
Gespräch!
Seehotel Delphin
Öffnungszeiten
Bärlauchcreme-Suppe
– 20 Gramm Erdnussöl oder Bratbutter
zum Anbraten der Fische
2 hart gekochte Eier
– 10 Gramm. Paniermehl
oder Brotbrösel
–
2 Gramm fein gehackte Petersilie
– 12 Stück weissen und/oder
grünen Spargel
–
2 Gramm
fein geschnittener Schnittlauch
– 12 Stück Frühjahrskartoffeln
(festkochend) oder Trockenreis
–
– 50 Gramm Butter
Mehrsalz (oder «Fleur de Sel»
oder «de Gerande») und Pfeffer
zum Würzen
Zubereitung
Sowohl die ungeschälten Frühlingskartoffeln als auch den Spargel im Steamer oder
Vapeur 15 bis 20 Minuten dämpfen. Eier schälen und durch ein grobes Sieb drücken,
sodass kleine Würfel entstehen.
Weder zu dünn noch zu dick geschnittene Fischtranchen dezent würzen und im Mehl
wenden. Auf beiden Seiten in Öl oder Butter rund 1 bis höchstens 1,5 Minuten goldgelb braten. Jene 50g Butter schmelzen und bräunlich werden lassen. Gehackte Eier
dazu geben und nur kurz mitbrutzeln lassen. Dann Paniermehl oder Brotbrösel sowie
Kräuter dazu geben. Abschmecken mit Fleur de sel und Pfeffer.
Spargel auf dem Teller anrichten, Fischfilet d‘rauf legen, die spezielle Mischung aus
Butter, Ei, Paniermehl und Kräutern darüber giessen und mit Frühjahrskartoffeln oder
Reis servieren.
Fotos: Walther Zimmermann und Seehotel Delphin
bei uns «Fuss zu fassen». Grundsätzlich verfügt er auch meistens
über einwandfreie Ware, aber
es ist leider bei allen Händlern
dasselbe: Zuerst kriegt man
hervorragende Qualität, sobald
die Geschäftsbeziehung jedoch
eingespielt sein sollte, lässt
deren Bewusstsein dafür nach.
Kaum zu glauben, aber manchmal werden von diesen bei der
Lieferung oben gar frische auf
liegen gebliebene Ware gelegt...
News
Vor einigen Jahren hatten Vegetarier noch schlechte Karten,
Foto: Peter G. Allinson, M.D./Marine Photobank
FISCHREZEPTE
OHNE FISCH
FAIR-FISH LANCIERT
EINEN
REZEPTWETTBEWERB
wenn sie sich im Restaurant mit einem fleischlosen Menü verwöhnen lassen wollten.
M
ittlerweile hat sich dank
kreativen Köchinnen und
Köchen einiges getan. Statt nur
einen Beilagenteller zu erhalten,
schlemmen die vegetarischen
Gäste nun dank innovativen Rezepten oft auf höchstem Niveau.
Wie steht es aber um die Gäste,
die zwar Fisch aus gesundheitlichen oder kulinarischen
Gründen schätzen, denen aber
angesichts der beinahe leergefischten Meere oder des miserablen Umgangs mit Fischen und
Fischern der Appetit auf Fisch
vergangen ist ?
Der Verein fair-fish, der sich
seit 15 Jahren für Fische, den
Schutz der Meere und für faire
Arbeitsbedingungen für die in
der Fischindustrie Tätigen einsetzt, möchte es diesen Gästen
ermöglichen, auch ohne Fisch
gesund und schmackhaft zu
essen und sucht daher innovative Köchinnen und Köche, die
ihr Lieblingsrezept, in dem Fisch
entweder geschmacklich oder
bezüglich Omega-3-Fettsäurengehalt ersetzt wird, für einen
Rezeptwettbewerb zur Verfügung stellen wollen. Als erster
Preis für den Gewinner des
Wettbewerbs winkt ein Essen zu
zweit im Restaurant des Koches,
der oder die das beliebteste
Rezept beigesteuert hat. Rezepte
können bis Ende Juni an folgende Adresse eingereicht werden:
fair-fish
Zentralstrasse 156, 8003 Zürich
oder an: [email protected]
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Bier
16 | swiss-cuisine | Mai 2015
BIERORDEN GEHT AN
KIKI MAEDER
Im Rahmen der aktuellen Feierlichkeiten
zum Tag des Schweizer Bieres am 24. April
fand abends das traditionelle Ordensfest statt.
Dabei wurde der mittlerweile längst bekannten, charmanten Kiki Maeder vor zahlreichen
OrdensträgerInnen sowie Gästen aus Politik,
Wirtschaft und Kultur der jährlich neu vergebene
Orden «ad gloriam cerevisiae» verliehen.
Text Jean-Pierre E. Reinle
D
abei passen die in
der Schweiz glückselig gebrauten Biersorten geradezu ideal zur Lebensphilosophie der inzwischen
erfahrenen, attraktiven und
prominenten Schweizerin. Sie
liebt es, Menschen zum Glück
verhelfen zu dürfen. Was sie
einerseits als Aussenmoderatorin der Sendung «Happy Day»
des Schweizer Fernsehens,
andererseits als Schauspielerin in Paraderollen wie der
Pippi Langstrumpf und Hexe
Rumpumpel für Kinder, in
zeitgemässer Interpretation der
«Kleinen Niederdorfoper» für
Erwachsene umsetzt. Bei ersterem bewegt sie mit einfühlsam
herzlicher Art gleichermassen
die Protagonisten als auch
TV-Zuschauer. Beim zweitgenannten lässt sie im Theater
zahlreiche Zuschauerherzen
höher schlagen.
Braukunst, Innovation,
Kreativität, Geselligkeit und
Brauchtum...
...lauten die Stichworte, welche Kiki Maeder zum Tag des
Schweizer Bieres einfallen.
Weshalb sie sich grundsätzlich
begeistert von der dynamischen
Brauszene der Schweiz und deren stetig wachsenden Vielfalt
zeigt. Als bekennende Bier-Geniesserin zählen zu ihren absoluten Favoriten offenbar frische,
naturtrübe Spezialitäten-Biere.
Aktuell selbst gerade im sechsten Monat schwanger, nimmt
Kiki Maeder dennoch ihre
Verantwortung als werdende
Mutter wahr, indem sie bewusst
auf den Genuss jedwelchen
Alkohols verzichtet. Deshalb
eröffnete sie nach ihrem gelungenen Fassanstich die bierige
Saison mit einem fröhlichen
«zum Wohl» und einem herzhaften Schluck eines alkoholfreien
Biermischgetränkes.
Vorsteherschaft des
Bierordens zeigt sich
begeistert
Von links nach rechts:
Kiki Maeder, Toni Glanzmann,
Meta Hiltebrand und Miriam Rickli
Foto: zVg Schweizer Brauerei-Verband
Zitieren wir hierzu kurz den
Präsident des Schweizer Brauerei-Verbandes und Zeremonienmeister des Ordens: «Dank ihrer
Berufung, Menschen glücklich
zu machen, und Kenntnisse zur
Braulandschaft und Bierkultur,
war es für die Ordensvorsteherschaft ein Leichtes, aus zahlreichen Kandidatinnen und Kandidaten Kiki Maeder als aktuelle
Trägerin des Ordens ‹ad gloriam
cerevisiae› h.c. zu küren.» Die
menschliche und natürliche
Moderatorin und Schauspielerin
tritt heute die Nachfolge von
Schauspieler Mike Müller an,
dem derselbe Orden im Jahre
2014 zugestanden wurde.
Der Orden «ad gloriam
cerevisiae» = «zum Ruhme
des Bieres»...
...existiert seit 1972 und wurde
mittlerweile bereits an 400 Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens verliehen. Der Schweizer Brauerei-Verband zeichnet
mit dem goldenen Ehrenorden
aus. Es nahmen jedoch auch
braunfarbene Ordensträger teil;
diese Farbe wird von Mitgliedsbrauereien an Personen
vergeben, welche sich generell
um Bier und Braukunst verdient gemacht haben. «Last but
not least» ist der grüne Orden
der Ordensvorsteherschaft
selbst vorbehalten.
●
Mai 2015 | swiss-cuisine | 17
Wir sind Köche
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Bier
DIÄT- UND
ALKOHOLFREIE
BIERE
Der Absatz von alkoholfreien Bieren stagniert in der Schweiz auf tiefem Niveau,
während er in anderen europäischen Ländern
stetig steigt. Ausserdem müssen DiätBiere, die zwar Alkohol, jedoch nur wenig
Kohlenhydrate enthalten dürfen, aus dem
Ausland importiert werden. Gibt es in der
Schweiz wirklich keinen Markt für diese
Produkte?
Text Dr. Alfred Kuhn
W
enn jemand im
Restaurant ein alkoholfreies Bier bestellt, tönt es auch heute noch
häufig so: «Ein Clausthaler bitte!»
Clausthaler (Slogan: «Nicht immer, aber immer öfter») gibt es
seit 1979. Seither haben diverse
andere Brauereien weltweit
begonnen, alkoholfreie und
alkoholreduzierte Biere herzustellen. Clausthaler, hergestellt
von der Binding Brauerei in
Deutschland, ist heutzutage
auch auf dem Schweizer Markt
nicht mehr das einzige alkoholfreie Bier. Seit Einführung
der 0,5 Promille-Grenze für
Autofahrer im Jahr 2005 haben
auch die Brauereien Locher,
Feldschlösschen, Eichhof und
Cardinal alkoholfreie und alkoholreduzierte Biere im Angebot.
Letztere werden auch Leichtbiere oder kurz «2.4» genannt,
da sie nur 2,4 Prozent Alkohol
enthalten, also rund die Hälfte
des normalen Alkoholgehalts.
Wer hat’s erfunden?
Clausthaler war nicht das erste
alkoholfreie Bier, doch mit ihrem patentierten Brauverfahren
und geschicktem Marketing hat
Clausthaler dem alkoholfreien
Bier europaweit zum Siegeszug verholfen. Die Geschichte
des alkoholfreien Biers begann
eigentlich in der Schweiz vor
mehr als einem Jahrhundert.
Bereits 1908 hat die Brauerei
Haldengut in Winterthur eine
alkoholfreie Alternative aus
Malz und Hopfen mit dem
Namen «Perplex» hergestellt.
Es verschwand fünf Jahren
später wieder vom Markt.
1937 versuchte es die Brauerei
Gurten (seit 1997 zu Feldschlösschen gehörend) mit einem
alkoholfreien Bier namens «Ex».
Aber erst in den 1960er-Jahren,
nach Einführung der 0,8 Promille-Grenze für Fahrzeuglenker,
kam es zu einem ersten kleinen
Boom bei den alkoholfreien
Bieren. In anderen Ländern Europas, wie etwa Deutschland
Foto:
SWISScuisine
Mai 2015 | swiss-cuisine | 19
Bier
und Spanien, steigt der Absatz
alkoholfreier Biere seither
laufend. Anders in der Schweiz:
Der Marktanteil stagniert seit
Jahren bei weniger als vier Prozent. Fehlt es in der Schweiz
am richtigen Marketing? Das
verwundert schon etwas, denn
während es bei alkoholhaltigen
Produkten verboten ist, mit
einem möglichen Gesundheitswert Werbung zu machen, wäre
dies beim alkoholfreien Bier
möglich. Denn es handelt sich
bei Bier um ein gesundes Naturprodukt mit nennenswerten
Mengen an Mineralstoffen und
Vitaminen.
die «gestoppte Gärung» angewendet: Bevor ein Alkoholgehalt von 0,5 Volumenprozent
erreicht ist, wird die Gärung abgebrochen. Bei Feldschlösschen
wird beispielsweise die Gärung
durch Kälte gebremst. Um
aber ein Bier mit 0,0 Volumenprozent herzustellen, müssen
andere Methoden angewendet
werden: Der Alkohol wird im
Vakuum mittels Destillation
entfernt oder durch Umkehrosmose über eine Membran. Teils
wird auch eine Kombination
von Umkehrosmose und Destillation verwendet.
Alkoholfreies Bier
ist ein sehr gutes
isotonisches Getränk.
Foto:
SWISScuisine
Diät-Biere
Alkoholfrei ist nicht immer
0,0 Prozent
Nur wenn «0,0» draufsteht, ist
auch 0,0 Prozent Alkohol drin!
Obwohl alkoholfreie Biere mit
«alkoholfrei» deklariert sind,
enthalten viele noch einen Rest
an Alkohol. Gemäss Schweizer
Gesetzgebung ist dies erlaubt.
Der Alkoholgehalt alkoholfreier
Biere darf bis 0,5 Volumenprozent betragen. Im Institut
für Rechtsmedizin wurden die
alkoholfreien Biere vor einigen
Jahren untersucht, mit dem
Resultat, dass nur vier Biere
wirklich gar keinen Alkohol
enthalten (siehe Box).
Verfahren zur
Alkoholreduktion
Obwohl viele Brauereien die
Herstellung des alkoholfreien
Biers als Fabrikationsgeheimnis
behandeln, kennt man doch die
zugrunde liegenden Prinzipien.
Grundsätzlich gibt es mindestens fünf Methoden zur Alkoholreduktion. Früher wurde oft
Diät-Biere besitzen etwa gleich
wenig Kalorien wie die alkoholfreien Biere. Sie werden
wegen ihres meist typischen
Pils-Charakters oft auch «Diät
Pils» genannt. Es handelt sich
um Biere, deren nicht-vergärbare Zucker in vergärbare
Zucker umgewandelt werden.
Anschliessend werden diese
durch Vergärung abgebaut und
vollständig in Alkohol umgewandelt. Diese Biere haben
deshalb in der Regel einen
hohen Alkoholgehalt, der oft
nach Beendigung des Gärungsvorganges wieder reduziert
wird. Der Anteil verbleibender
Kohlenhydrate ist deutlich
niedriger als beim normalen
Bier. Deshalb sind Diät-Biere
geeignet für Diabetiker, nicht
aber alkoholfreie Biere, die
noch viel unvergorenen Restzucker enthalten.
Seit der Schliessung der
Brauerei Karbacher in Schönenwerd SO im Jahr 2011, die das
Diätbier «Skiff» hergestellt hat,
werden in der Schweiz kaum
mehr Diätbiere produziert.
Beliebt ist hierzulande Maisel’s
Edelhopfen aus Deutschland,
erhältlich in vielen Getränkehandlungen in der Schweiz. In
Deutschland gibt es, im Gegensatz zur Schweiz, viele Brauereien, die Diät-Biere herstellen:
Paulaner Diät-Bier, Wickküler
D-Pils, St.Petri Diät-Pils, Köstritzer Spezial Pils, DAB Diät-Pils,
Einbecker Diät-Pils, Sternquell
Siebziger Diät-Pils etc.
Anfänglich war es schwierig,
ein Diät-Pils herzustellen, das
Zum Autor
Dr. Alfred Kuhn ist
Dipl. Biochemiker,
Wissenschaftsjournalist
und Übersetzer.
den richtigen Biergeschmack
aufwies; ein Problem, das sich
übrigens auch bei den alkoholfreien Bieren zu Beginn stellte.
Mittlerweile sollen gemäss
Bierkennern aber viele der angebotenen Diät-Pils-Sorten sehr
wohl geniessbar sein.
Kaloriengehalt
SCHWEIZER BIER-SORTEN OHNE/MIT WENIG ALKOHOL
Diese Biere enthalten laut Institut für Rechtsmedizin der Uni Zürich gar keinen Alkohol (0,0 Vol.%):
Biere mit wenig Alkohol
(max. 0,5 Vol.%):
Egger alkoholfrei
Feldschlösschen alkoholfrei
Sonnwendlig alkoholfrei
(Brauerei Locher)
Cardinal alkoholfrei
Leermond-Bier alkoholfrei
(Brauerei Locher)
Flauder Panache alkoholfrei
(Brauerei Locher)
20 | swiss-cuisine | Mai 2015
Eichhof alkoholfrei
Schützengold alkoholfrei
Calanda Senza alkoholfrei
Malz, Hopfen, Hefe und Wasser
- Diätbiere und alkoholfreie
Biere werden aus den genau
gleichen Zutaten gebraut wie
normale Biere. Was bestimmt
aber den Kaloriengehalt? Da
die Nährstoffe im Bier, neben
Spuren von Mineralstoffen und
Vitaminen, im Wesentlichen aus
den darin enthaltenen Kohlenhydraten sowie Alkohol bestehen, sind alleine diese zwei
Stoffgruppen für den Kaloriengehalt von Bier verantwortlich. ●
DAS FACHMAGAZIN DER GEHOBENEN GASTRONOMIE
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beruflichen
Alltag.
Schneider
Weisse
Aventinus
Höchste Bayrische Braukunst
Wie kommt ...
... die rote Farbe in den Lachs?
Das Fleisch eines gezüchteten Lachses hat
normalerweise eine weisse Farbe. Nur
das Fleisch des Wildlachses ist rot gefärbt. Das
rote Farbpigment nimmt der Lachs durch
die natürliche Nahrung auf, die unter anderem
aus kleinsten Krustentieren besteht. Auch
die Krustentiere stellen das rote Farbpigment
nicht selber her. Ihre Nahrung besteht aus
mikroskopisch kleinen Algen, die ein Karotinoid
mit dem Namen Astaxanthin enthalten.
Astaxanthin ist nah verwandt mit dem Karotin.
Futterzusatz
Beim Fischmehlfutter des Zuchtlachses ist es
nicht möglich, die mikroskopisch kleinen
Algen beizumischen. Doch das Astaxanthin wird
synthetisch hergestellt. In Europa darf der
Fischzüchter nur den synthetischen Lebensmittelzusatzstoff mit der Kennnummer 161
verwenden. In Amerika kann natürliches Astaxanthin eingesetzt werden, das direkt aus
Algen und einer roten Hefe gewonnen wird.
Braucht es roten Zuchtlachs?
Mit der Menge Astaxanthin im Fischmehl bestimmt der Fischzüchter die Intensität der roten
Farbe im Fisch. Diese hat keinen Einfluss auf
Geschmack und Frische. Der Gast erwartet aber
beim Lachs die rote Farbe, obwohl er sich
bewusst ist, dass die Fische mit der synthetisch
hergestellten Farbe gefüttert werden. Hellrosa
oder weisser Lachs ist in den Augen des Gastes
minderwertig und verkauft sich sehr schlecht.
Weitere Berichte finden Sie unter:
www.pistor.ch/lebensmittel
Als Georg Schneider I. als erster Bürgerlicher
das Recht zugesprochen bekam, Weissbier
zu brauen und 1872 den ersten Sud
aufsetzte, konnte er wohl noch nicht ahnen,
welche Erfolgsgeschichte daraus entstehen
würde. Seit über 140 Jahren steht das Weisse
Bräuhaus Georg Schneider und Sohn für
innovative Produkte – ohne jedoch die
traditionellen Braumethoden zu verlassen.
Und lesen
Sie, was
anderswo nicht
geschrieben
steht!
WWW.SWISS-CUISINE.CH
1907 wurde von den Braumeistern das erste
Weizenstarkbier Bayerns gebraut und auf
dem Markt eingeführt. Seither begeistert der
Aventinus Weizendoppelbock die Bierfans
ständig aufs Neue. Die dunkelrubinfarbene
Genuss-Weisse ist stark, vollmundig und
dennoch weich. Der kräftige Körper in Kombination mit seiner malzaromatischen Süsse
bietet echten Tiefengenuss und schmeckt
aus dem Original Aventinus-Glas mit der
charakteristischen Wölbung am besten.
Schneider Weisse Aventinus und weitere
interessante Bierspezialitäten findet man in
der Schweiz beim House of Beer:
www.houseofbeer.ch
Lachs.indd 1
20.04.2015 15:55:58
Bier
DIE BRASSERIE VALAISANNE FEIERT
In der Schweiz gibt es 512 Betriebe, die Bier herstellen und
damit die grösste Brauereidichte pro Kopf der Bevölkerung
weltweit! SWISScuisine konnte sich die kleine aber umso
beeindruckendere Brauerei «Brasserie Valaisanne» anschauen.
Text und Fotos
Robert George Kroese
I
nmitten der Walliser Berge
steht das eher alte Gebäude
der 1865 von einem Walliser Brauer und vom Apotheker
Maurice de Quay gegründeten
Brauerei «Brasserie Valaisanne».
Zwischen 1951 und 1965 hatte
die Brauerei eine besondere
Blütezeit: die «Grande-DixenceStaumauer» (17 Kilometer südlich von Sion) wurde gebaut
und der Durst der Mauerbauer
wurde mit dem Bier aus Sion
gelöscht. Der Bedarf nach Bier
war so gross, dass die Fässer
in allen Ecken und Enden des
Betriebs gelagert werden muss-
ten. Die Brasserie Valaisanne
versprüht noch heute den
Charme von damals. Dass die
Anlage nicht neuesten Datums
ist, tut der Qualität aber keinen
Abbruch.
«Mit Herzblut haben wir in
Sion unsere kleine, persönliche
Brauerei aufgebaut und pflegen
dort unsere Leidenschaft für
hohe Braukunst», so Michael
Ruppert, der Standortleiter.
Michael Ruppert ist gelernter
Bierbrauer aus Frankfurt am
Main und hat seine Ausbildung
bei der Brauakademie Doemens in München gemacht. Als
er sich 2008 bei der Brasserie
Valaisanne bewarb, in Sion
aus dem Zug stieg, Berge und
Schnee sah, entschied er sich,
hier zu bleiben. Inzwischen
spricht er übrigens perfektes
Französisch.
Ruppert erzählt engagiert:
«Aus unserer Brauerei stammen
einzigartige Biere, wie sie nur
Walliser machen können.» Die
Walliser sind stolz darauf, dass
wir hier richtige Craft-Biere
brauen.
Die Lagertanks der
Brauerei
«Bière Valaisanne»
22 | swiss-cuisine | Mai 2015
DEN 150. GEBURTSTAG
Die Brauerei
Grosse Palette
Sehr beliebt ist das Valaisanne Spéciale: die feine herbe
Note kommt vom böhmischen
Saazer Hopfen. Das Bier ist
aromatisch, gradlinig und charaktervoll.
– Der Klassiker, das Valaisanne Lager wird mit einer
Extraportion Spalter-Select
Hopfen gebraut, ist leicht
vollmundig mit einem angenehm bierigen, prickelnden
Mundgefühl.
– Valaisanne Ämrich Weizen
hat seinen Namen durch den
Aprikosenduft, des Amarillo-Hopfens. Im Oberwallis
nennt man die Aprikose
«Ämrich».
– Valaisanne Pale Ale: wird
gebraut mit dem feinen Bravo
Hopfen. Das bringt leichte
Noten von Malz und Mandarinen.
Dazu kommen noch saisonale
Biere, Premium-Spezialitäten
und Limited Editions, die in der
Brasserie Valaisanne gebraut
werden. Es sind diese:
– Cardinal Rousse, ein Red
Ale,bei dem geröstetes und
dunkles Malz verwendet
wird. Im Geschmack domi-
Die Filteranlage
nieren kräftige Malzaromen,
gepaart mit einer harmonischen Bittere. Eine feine
obergärige Hefenote und
eine leichte Säure runden das
Geschmackserlebnis ab.
– Cardinal Brunette ist ein
Brown Ale mit leichtem
Geschmack nach dunklen
Früchten wie Pflaumen und
Rosinen. Der sehr intensive
Geschmack ist für ungeübte
Spezialitätengeniesser eine
Herausforderung.
– Valaisanne Zwickel: ungefilterte Bierspezialität frisch aus
dem Fass. «Hat liebenswerte
Ecken und Kanten, ist ausgewogen fruchtig mit einer
kraftvollen Hopfenbittere.»
Brauverfahren
Die Brasserie Valaisanne ist
eine Spezialitätenbrauerei mit
150 jähriger Tradition und Regionalität. Sie hat einen hohen
Stellenwert bei den Wallisern,
sagte mir ein biertrinkender
Walliser in der Beiz in seinem
zauberhaften Dialekt.
In der Brasserie Valaisanne
wird nach dem Dekoktionsverfahren gebraut. Das heisst, ein
Teil der Maische wird gekocht
und dann der Restmaische
Der Aussendienst
wieder zugemischt. Die Temperatur der ganzen Maische
steigt somit schrittweise an.
Dieser Vorgang wird mehrmals
wiederholt, bis die Abmaischtemperatur erreicht ist. Dadurch
wird die Lösung der Stärke
und anderer Inhaltsstoffe des
Malzes begünstigt. In der Brasserie Valaisanne wird sogar ein
Zweimaischverfahren angewendet. Auch die teilweise offenen
Gärtanks beeinflussen den
Geschmack. Nach alter Brauereitradition schreibt man hier
«GGG» auf die Gärbottiche: Gott
geb‘ Glück und Segen drein.
Der Kontrast alt – neu
ist reizend:
–
–
–
–
–
–
–
alte Behälter
alte Gebäude
alte Tanks
moderne Steuerung
moderne Technologie
moderne Dampfaufbereitung
hohe Arbeits- und
Betriebssicherheit
– gut ausgestattetes Labor
Das Wasser stammt aus den
Walliser Bergen (Quelle La Fille
bei Arbaz) von einer Höhe
von 1850 Metern, das Malz aus
Frankreich und Deutschland
und der Hopfen aus Deutschland, Tschechien, USA und aus
der Schweiz.
Es werden sechs bis zwölf
Sude pro Woche gebraut. Ein
Sud braucht etwa acht Stunden
im Sudhaus, ungefähr eine
Woche in der Gärung und etwa
drei Wochen in der Lagerung.
Der Malzbedarf liegt bei rund
20 Tonnen pro Woche.
Es gibt einen Drei-SchichtBetrieb. Sonntags ab 22.00 Uhr
werden Fässer (20, 30 und 50
Liter) abgefüllt, bis die bestellte
Menge erreicht ist. Anschliessend arbeiten die Mitarbeitenden im Sudhaus weiter und
brauen Bier bis Freitagnachmittag. Der Gärkeller und die
Filtration werden nicht im
Schichtbetrieb betrieben.
80 Prozent des Ausstosses
wird im Wallis getrunken.
●
Besuch in der Brauerei
Ein Besuch in der Brauerei kann bestens
empfohlen werden:
Brasserie Valaisanne
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1950 Sion
www.valaisanne.ch
Mai 2015 | swiss-cuisine | 23
Craft Beer
EINE IKONE KOMMT IN
DIE SCHWEIZ
Seit 2014 vertritt Feldschlösschen die amerikanische
Bier-Kultmarke Brooklyn. Mit diesem Craftbeer wurde
eine Lücke im Angebotsportfolio geschlossen.
Text Robert George Kroese
D
er pro-Kopf-Konsum von Bier in der
Schweiz stagniert seit
Jahren leicht und liegt derzeit
bei rund 57 Litern/Jahr.
Als Wachstumstreiber des
Biermarktes wurden drei Faktoren identifiziert:
24 | swiss-cuisine | Mai 2015
– importierte Premiumbiere
(teilweise auch Graumarkt)
– importierte Discountbiere
(z.B. Oettinger, Karlkrone
usw.)
– steigende Nachfrage nach
Craftbeer (sowohl importiert
als auch Inland)
Das Portfolio von Feldschlösschen (Eigenprodukte)
deckt eher Mainstream, Premium und lokale Brands ab.
Die Abteilung House of Beer
verfügt über einige «klassische»
Premiumbiere aus dem Ausland
wie Grimmbergen, Leffe oder
Schneider Weisse (SWISScuisine berichtete). Allerdings fehlte
bisher eine Craftbeer-Ikone –
diese Lücke wurde von Brooklyn geschlossen.
Was ist Craftbeer?
Der Begriff Craftbeer ist seit
einiger Zeit populär geworden.
Was aber ist Craftbeer? Wörtlich übersetzt: handwerklich
(craft) gebrautes Bier (Beer).
Der Begriff wurde in den USA
von Bauern geprägt, die kleine
Mengen Bier unabhängig von
grossen Konzernen brauten. Somit wird der Eindruck
geweckt, dass «Craft Beer»
und «kleine Brauerei» dasselbe seien. Ebenso herrscht die
landläufige Meinung «Craft
Beer» habe die Eigenschaften
von IPA (Indian Pale Ale). Dem
ist nicht so: Wenn Bierexperten
von Craft Beer sprechen, geht
es in erster Linie um die Unterscheidbarkeit eines Bieres von
anderen Bieren. Biere mit eigenem Charakter, die sich von
DIE PRODUKTE, WELCHE FELDSCHLÖSSCHEN IMPORTIERT
Brooklyn East India Pale Ale
Brooklyn Lager
Beschreibung: Zitronengras, Pinien,
Zitrusfrüchte. Robust herb.
Warmer Malz- und Hopfengeschmack im Abgang
Beschreibung: Bernstein-farben, ausgeprägter Malzgeschmack, herb. Bei der
kalten Gärung wird frischer Hopfen beigefügt, der dem Bier zusätzliches Aroma
beifügt (sogenanntes Dry Hopping).
Alkohol:
6,9%
Zum Käse:
Manchego, Cheddar, milder Gruyère
Zum Essen:
Schweinefleisch, frittierter Fisch
Fotos: Matthew Klein
Alkohol:
5,2%
Foto: Brett Casper
Brooklyn Brown Ale
Beschreibung: Verbindet die Vorzüge
klassischer englischer Biertypen wie dem
Stout mit amerikanischen Noten kräftigen
Hopfens.
Brooklyn Blast!
der Masse abheben, können als
«Craft Beer» klassiert werden.
(www.bierclub.de)
Brooklyn – die Geschichte
Der Start von Brooklyn Beer
ist eher ungewöhnlich. Steve
Hindy, ein Mittel-Ost-Korrespondent von Associated Press,
machte Bekanntschaft mit
Diplomaten in Saudi Arabien,
wo die islamischen Gesetze Alkohol verbieten. Diese Herren
brauten aber ihr schmackhaftes
«Garagenbier» selber und brachten Steve Hindy auf die Idee,
das selber zu probieren.
Als er 1984 nach Brooklyn
zurückkehrte, fing er an, in sei-
www.feldschlösschen.ch
«You don’t even know what hit you!»
Double IPA aus 11 verschiedenen
Hopfensorten. Vollmundiges Bier mit
einem Tsunami an Aromen.
Zum Käse:
Gereifter Cheddar, Schafskäse
Alkohol:
8,4%
Alkohol:
5,6%
ner Wohnung Bier zu brauen,
damit «die New Yorker auch
mal ein richtiges Bier trinken
könnten». Bis dahin war vierprozentiges Bier Standard.
Seinen Nachbarn Tom Potter,
ein Banker, konnte er überzeugen, gemeinsam eine Brauerei
in Brooklyn zu starten. Der
Stadtteil Brooklyn war schon
immer Konglomerat von Artisten, Kreativen und Emigranten.
Im neunzehnten Jahrhundert
gab es 48 Brauereien, die
durch die Prohibition 1919
weitgehend verschwanden.
1976 machte die letzte Brauerei in Brooklyn zu. Obschon
sie kein Geld hatten für einen
Logodesigner, sprachen sie
den berühmten Milton Glaser an, der sich schon für das
Design des «I love New York»
verantwortlich zeichnete.
Schlussendlich konnten sie
ihn überzeugen, Teilhaber
zu werden. Mit der Hilfe von
Zum Essen:
Grillfleisch, Wild, Schweinebraten
Brauer William M. Moeller,
der alte Rezepte von seinem
Grossvater mitbrachte, konnten sie ihr erstes Lagerbier
brauen.
1994 stiess Braumeister Garrett Oliver (Gallionsfigur der
internationalen Craft Beer-Szene) zum Team und braute
die ersten Bierspezialitäten
– lange bevor der Begriff
«Craftbeer» geprägt wurde.
Die Philosophie «Brooklyn
der amerikanischen Handwerker, back to the roots» ist nach
wie vor eine treibende Kraft
hinter der Firma.
Seit der Jahrtausendwende wird der Brauerei durch
den Gewinn vieler Beer
Awards eine enorme mediale
Aufmerksamkeit zuteil. Sie
beschäftigt heute knapp 180
Mitarbeiter und erwirtschaftet
einen Umsatz von 40 Mio.
Dollar. 2012 wurden rund
240 000 Hektoliter produziert.●
Steve Hindy ist Gründer der
Brauerei «Brooklyn».
Braumeister Garrett Oliver
kam 1994 dazu.
Fotos: Brett Casper
Mai 2015 | swiss-cuisine | 25
Spargel
SAISONSTART FÜR DIE
«KÖNIGIN»
Der Klassiker:
Spargel mit Sauce
Hollandaiise und
Rohschinken
Foto: ExQuisine - Fotolia
Spargelzeit. Grüner, weisser oder
violetter Spargel. Wer welchen
Spargel bevorzugt, ist überwiegend
Geschmackssache und wird häufig
auch regional bestimmt.
Das edle Stangengemüse wird von
den Spargelliebhabern als «Königin
des Gemüses» bezeichnet und hat
jetzt wieder Hochsaison.
26 | swiss-cuisine | Mai 2015
Text Jeannette Hersener
I
m deutschsprachigen
Raum ist über die Geschichte des Spargelanbaus wenig überliefert
worden. Es wird vermutet,
dass die Römer den Spargel
nach Deutschland einführten.
Ebenfalls eine Vermutung ist,
dass zurückkehrende Kreuzfahrer in der Mitte des 13.
Jahrhunderts Spargelsamen
mitgebracht haben sollen. Die
ersten Spargelbeete in Deutschland entstanden erst Mitte des
16. Jahrhunderts im «Stuttgarter
Lustgarten». Zu dieser Zeit war
der Spargelanbau in Frank-
reich und England schon weit
verbreitet. Bilder aus jener
Zeit belegen, dass mit dem
Anbau des grünen Spargels
begonnen wurde. Lediglich in
Norddeutschland wurde der
weisse Spargel gegenüber dem
grünen bevorzugt. Auch in der
Schweiz erfreut sich die «Königin des Gemüses» mittlerweile
immer grösserer Beliebtheit.
180 Produzenten kultivieren
das Schweizer Stangengemüse auf insgesamt 355 Hektar
Anbaufläche. Laut dem Verband
Schweizer Gemüseproduzenten
werden weltweit auf 200 000
Hektar Spargel zum Verkauf
angebaut. Interessant ist auch,
dass in Europa Spanien vor
Deutschland, Ungarn, Italien,
Österreich und Frankreich der
grösste Spargelproduzent ist. Im
Jahre 2014 wurden 872 Tonnen
Schweizer Spargeln verkauft,
und 10 855 Tonnen importiert.
Kleine Spargelkunde
Noch vor 5 000 Jahren galt das
Gemüse als reine Heilpflanze.
In den Stangenköpfen verstecken sich verstärkt wichtige
Vitamine und Spurenelemente.
Ebenfalls wird der Stange eine
entschlackende Wirkung nachgesagt. Auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen soll das
Edelgemüse schützen.
Spargel ist ein Staudengewächs. Der Wurzelstock einer
Pflanze kann bis zu 15 Jahre alt
werden, allerdings werden die
Stangen im Laufe der Zeit dünner. Nach etwa acht bis zehn
Jahren haben die Pflanzen ausgedient und werden ausgerissen. Neu gepflanzte Spargelwurzeln erbringen nach drei Jahren
die erste Ernte und erreichen
ab dem vierten Jahr den vollen
Ernteertrag. Damit die Pflanze
nicht zu sehr erschöpft wird,
endet die Saison Mitte Juni. So
kann sich die Pflanze über die
Sommerzeit erholen, bewässert
werden und Kraft für die nächste Saison tanken.
Weiss, grün oder lieber
violett?
Ursprünglich entstanden die
drei verschiedenen Spargelsorten lediglich durch verschiedenen Anbau. Der Bleichspargel
wächst unter der Erde und wird
geerntet, sobald der «Kopf» das
Licht erblickt. Lässt man ihn
länger in der Sonne, verfärbt
er sich violett. Lange Zeit galt
dieser als minderwertig. Nur der
edle Spargel mit weissem und
geschlossenem Kopf wurde als
hochwertig angesehen und dementsprechend teurer verkauft.
Der violette Spargel schützt
sich lediglich mit der Färbung
gegen schädliche UV-Strahlen.
Durch die Sonneneinstrahlung
entsteht im Spargel ein Stoff
namens Anthozyan, der die
Entwicklung von Krebszellen
verhindert. Violetter Spargel
schmeckt sehr pikant: Süsser,
nussiger und würziger als weißer Spargel.
Der Grünspargel hingegen
wird nicht angehäufelt und
wächst bereits in der Sonne.
Dadurch bildet er die Stoffe, die er zur Photosynthese
(Erzeugung von energiereichen
Stoffen mithilfe von Lichtenergie) benötigt, und wird grün.
Der Grünspargel ist gesünder
als weisser Spargel, da er mehr
Inhaltsstoffe und Vitamine
enthält. Weiterer kleiner Vorteil:
Er muss zum Verzehr nicht
geschält werden. Mittlerweile
gibt es für jede Sorte Spargel
spezielle Pflanzenzüchtungen.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. In den USA ist
grüner Spargel mehr verbreitet,
in Frankreich gilt der violette als
besondere Delikatesse und in
Deutschland ist die «Königin des
Gemüses» weiss. In der Schweiz
sind Grün- und Bleichspargel
fast gleichermassen beliebt, kleinen Vorsprung gilt es noch für
den grünen zu verzeichnen.
Roh oder gekocht
Rezepte zur Zubereitung des
Gemüses gibt es viele. Die
Möglichkeiten sind derart vielfältig, dass man eine komplette
Saison täglich Spargel verzehren kann, ohne dass man eine
eintönige Küche befürchten
muss. Ob zur Garnierung auf
Canapés, als delikate Vorsuppe, Frikasse, in der Suppe als
Beilage zu Fleischgerichten
oder Spargel pur. Selbst roh ist
der Spargel eine Delikatesse,
allerdings ist es dann zu empfehlen, nur die oberen Enden
vom dünnen Spargel zu essen.
Je dicker der Spargel, desto
herber der Geschmack.
Dünne Spargelspitzen eignen
sich besonders gut für Schinkenröllchen, Spargel-Lasagne
oder Salate. Auch die Art der
Zubereitung als Beilage variiert
regional. In manchen Regionen
wird Spargel ausschliesslich mit
Sauce Hollandaise angerichtet.
Dazu Salzkartoffeln und roher
Schinken. Andere hingegen
richten ihn mit ausgelassener
Butter und Zitrone an und wiederum andere mit ausgebackenem Paniermehl. Ist es für die
einen fast verwerflich, dazu ein
Schnitzel oder Steak zu reichen,
gehört für die anderen ein
richtiges Fleischgericht dazu. So
unterschiedlich die Meinungen
auch sind, in einem sind sich
alle Spargelliebhaber einig: Zu
einem richtigen Spargelgericht
gehört der passende Wein.
Edles Gemüse erfordert
einen edlen Wein
Die Wahl des richtigen Spargelweines ist keine leichte
Aufgabe. Grundsätzlich geniesst der Gourmet zu weissem
Spargel Weisswein, zu grünem
darf auch Rosé oder Rotwein
gereicht werden. Wer bei «Spargelwein» an leichte Frühlingsweine des neuen Jahrgangs
denkt, irrt gewaltig. Ein trockener Weisswein mit nicht zu viel
Alkohol trifft passender auf die
zarten Aromen des Spargels.
Weine mit einer Lagerung von
zwei bis drei Jahren sind daher
der ideale Spargelbegleiter.
Das ideale Zusammenspiel
von Weinen mit den verschiedenen Spargelrezepten ist komplex, eine überlegte Komposition lohnt sich jedoch. Wer auf
dem Gebiet unsicher ist, kann
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Mai 2015 | swiss-cuisine | 27
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Mai 2015 | swiss-cuisine | 29
Sauerkraut
EIN NEUES KAPITEL
SAUERKRAUTGESCHICHTE
Alle singen das Hohelied auf naturnahe Regionalprodukte.
Doch immer öfter verhallt es im Getöse der Produktionsmaximierung. So wie viele konsumentennahe Dorfkäsereien vor den Grossmolkereien kapitulieren mussten, so
sind – im bernischen «Chabisland» Gürbetal – nun auch
die alteingesessenen, dörflichen Sauerkrautfabriken von
einem standortfernen Grossbetrieb geschluckt worden.
Sand zu stecken, gründete er
2013 im Nachbardorf Burgistein
– zusammen mit seiner Frau
und den beiden Söhnen – mit
viel Gespür für den Zeitgeist
und unter Verzicht auf Protektion durch den Fachverband
unter der Bezeichnung «RoyalSauerkraut AG» einen Familienbetrieb im Bereich Nischenproduktion und brachte diesen in
kürzester Zeit zur Blüte.
Dabei konnte er auf zwanzig
Jahre eigenes Know-how und
in Bezug auf seine in Mühlethurnen heimatberechtigte Frau
sogar auf die Erfahrung im
Kabisanbau von drei Generationen aufbauen. Diese Vorfahren
waren die Vorreiter bei der
Gründung der einstigen Vorzeigegenossenschaft Sauerkrautfabrik Thurnen gewesen, weshalb
sich der Anteilschein mit der
Nummer eins – neben anderen
– im Familienbesitz befand.
Und er ging noch einen Schritt
weiter, indem er die gesamte
Wertschöpfung – Anbau, Verarbeitung und Vermarktung – im
eigenen Betrieb vereinte, neue
Nischenprodukte kreierte und
eine bodenschonende Methode
für den Kohlanbau einführte.
Geniale Anbautechnik
Text Heini Hofmann
D
och erfreulicherweise blüht aus Ruinen
auch immer neues Leben. So hat sich als Gegentrend
zu der vom Marktdruck diktierten Zentralisierung sowohl bei
Milch und Käse als auch beim
Bier im Nischenbereich erfolgreich Neues etabliert; dasselbe
geschieht nun beim Sauerkraut.
«Chabisland» Gürbetal
Gesamtschweizerisch produzieren heute etwa 200 Landwirte
auf rund 100 Hektaren weit
über eine Million Kohlköpfe,
woraus rund 6 000 Tonnen
Einschneidkabis resultieren, der
in ganz wenigen Betrieben zu
etwa 3 300 Tonnen Sauerkraut
verarbeitet wird. Hauptanbaugebiet in der Schweiz für
Weisskabis ist mit rund 50
Prozent das bernische Gürbetal,
eingebettet zwischen Längenund Belpberg, im Volksmund
30 | swiss-cuisine | Mai 2015
liebevoll «Chabisland» genannt.
Weitere je knapp 25 Prozent
werden im Berner Seeland und
im Zürcher Oberland angebaut;
der kleine Rest verteilt sich
auf Baselland, Ostschweiz und
Waadtland.
Früher kamen die Kabisköpfe
vom Gürbetal auf die Berner
Märkte; der älteste Hinweis findet sich bei Jeremias Gotthelf
in seinen Kalendergeschichten
von 1844: «Und die Kabinettsköpfe wachsen wie die Kabisköpfe im Thurnenmoos.» Doch
bereits 1890 begann man, sie
einzuschneiden und in Standen
zu pressen, und 1917 organisierten sich die Gürbetaler
Kabispflanzer genossenschaftlich. Doch der Preiskampf
bescherte den traditionsreichen,
dörflichen Sauerkrautfabriken
zunehmend Fusionen oder
unfreundliche Übernahmen;
dadurch mutierten die genossenschaftlichen Strukturen zu
Monopolbetrieben.
Flucht nach vorne
So hat Jürg Trachsel-Balsiger,
der langjährige engagierte
Leiter der traditionsreichen
«Surchruti» Thurnen, als durch
Umstrukturierungen des Monopolisten samt Teilverlagerung
der Produktion praktisch alle
seine Mitarbeiter die Arbeit
verloren, sich mit diesen solidarisiert. Statt den Kopf in den
Jürg Trachsel begnügte sich
nicht damit, in vorgespurten
Karrengeleisen weiterzufahren.
Er wollte nicht nur kreative
neue Nischenprodukte erzeugen, sondern auch den Kohlanbau durch eine nachhaltige
Methode revolutionieren. Das
gelang ihm mittels der neuartigen Streifen-Frässaat-Technik,
die bereits erfolgreich beim
NAHRUNGSMITTEL UND ARZNEI
Das Wissen um die vorbeugenden und heilenden Nebenwirkungen von Sauerkraut ist
alt: Sebastian Kneipp verordnete frisches Sauerkraut bei Wunden und Entzündungen,
Kräuterpfarrer Künzle verschrieb es bei hartnäckiger Verstopfung. Und selbst Wilhelm
Busch kalauerte: «Nur der ist klug und weise, der auf Gesundheit schaut. Denk
an die gsunde Speise, iss täglich Sauerkraut.» Grossmütter wussten zudem, dass
Sauerkrautsaft nicht nur ein gutes Fleckenmittel ist, sondern dass damit der Brotteig
besser aufgeht.
Neuere Untersuchungen belegen, dass Sauerkraut nicht nur eine intakte Darmflora fördert, sondern auch vorbeugend hilft gegen Infektionen, Magengeschwüre und Krebs,
den Blutdruck- und Cholesterinspiegel senkt, mit der Substanz Acetylcholin wie ein
natürliches Antidepressivum wirkt, dieweil Ballaststoffe und abführende Wirkung die
Rolle des Schlankmachers übernehmen. Kurz: Das milchsauer vergorene Gemüse ist
Nahrung und Arznei in einem.
DER «CHABISFAMILIE»
IHR LIEBLINGSREZEPT
Sauerkraut mit Ragout
und Salzkartoffeln
Zutaten
800g
Rindsragout
etwas
Mehl und Butter
300g
Rüebli und Sellerie
2dl
Rotwein
2dl
Bouillon
1
gespickte Zwiebel
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Fleisch in Butter kräftig anbraten, mit
Mehl bestäuben.
Aus der Pfanne nehmen. Gemüse anbraten und mit Wein ablöschen.
Fleisch, Bouillon und Gemüse zusammengeben. Würzen.
1½ bis 2 Stunden garen.
Salzkartoffeln und Sauerkraut zubereiten.
Anrichten.
Ein Familenbetrieb schreibt ein neues
Kapitel Sauerkraut-Geschichte.
Die «Chabisfamilie» im Element, wenn
bei der Ernte die Kabisköpfe rollen:
vorne Jürg und Käthi Trachsel, hinten
die Söhne, Administrator Urs (links) und
Bauer Beat.
Ein Teil der NischenproduktPalette der Royal-Sauerkraut AG
im bernischen Burgistein.
Mais, nicht aber beim Weisskohl
angewendet worden ist. Statt
vor der Bepflanzung den Boden
flächendeckend zu strapazieren
durch tiefes Umpflügen der
vorbestandenen Kunstwiese mit
anschliessendem Voreggen und
Eggen, werden lediglich Pflanzstreifen ins Wiesland gefräst.
Dadurch reduzieren sich drei
Arbeitsgänge mit dem Traktor
auf einen, was weniger Dieselverbrauch und Schonung der
Mikrolebewesen zur Folge hat,
wodurch ein aktiver Boden
resultiert, der sich schneller
erwärmt und im Herbst bei der
Ernte tragfähiger ist. Zudem
verbessert sich die Nährstoffund Kohlenstoffbilanz des
Landwirtschaftsbetriebs. Ergo:
Wenn über Jahre dank Frässaat
Fotos:
Royal-Sauerkraut
AG
auf tiefgründige Bodenbearbeitung verzichtet wird, führt dies
zu nachhaltiger Verbesserung
der Bodenstruktur mit weniger
Erosion oder Verschlämmung,
was sich in überdurchschnittlichen Erträgen der Folgekulturen niederschlägt. Win-win für
Bauer und Boden.
Blau-violette Kulturen
Doch vor dem Ernten kommt
das Pflanzen. So wie in der
Wirtschaftsgeflügelhaltung, wo
Hybrid- statt Rassehühner im
Einsatz stehen, die Basisgeneration als Eintagsküken importiert
wird, so stammen auch die Kabissetzlinge nicht aus einheimischer Zucht, sondern meistens
aus Holland. Dort werden sie
im Januar bestellt und treffen
anfangs Mai zum Auspflanzen ein. Während rund einem
Monat werden dann Früh- und
Spätsorten gesetzt, damit von
Anfang August bis im Dezember Kabisköpfe erntereif sind
und die Verarbeitung zu Sauerkraut gestaffelt erfolgen kann.
Welch spezieller Anblick,
wenn im Herbst im Gürbetal,
das nach dem gleichnamigen
Fluss benannt ist, die blau-violetten Kabisfelder das Landschaftsbild prägen, eine für
bäuerliche Kulturen ungewohnte Farbnuance. Kabis gehört
zur Familie der Kreuzblütler
und ist eine Kohlart.
Weil die Kohlköpfe – im Gürbetal «Chabisgringe» genannt
– im Schnitt ein stattliches
Gewicht von vier bis sieben
Kilogramm erreichen, muss
zwischen den einzelnen Setzlingen ein genügend grosser
Abstand von rund einem halben Meter eingehalten werden.
Deshalb sind Weisskohl-Kulturen bei starken Niederschlägen
im Frühling besonders erosionsgefährdet; daher die neue
Anbautechnik.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 31
Sauerkraut
ABSTAND
Beim neuen System
Frässaat wird die
vorbestandene Kunstwiese
nicht gepflügt und
geeggt, sondern es
werden bodenschonend
lediglich Setzstreifen ins
Gras gefräst.
EINHEIMISCH, GESUND UND PREISWERT
Eigentlich entspricht Sauerkraut genau den heutigen Ernährungswünschen: reich an
Milchsäure, Mineralstoffen und Vitamin A,B,C (somit wichtiger Vitamin-C-Lieferant,
der selbst Südfrüchte in den Schatten stellt), sehr kalorienarm, praktisch fettfrei, mit
wenig Kohlehydraten und Protein, als Konservierungsmittel nur Salz enthaltend, ein
preiswertes einheimisches Produkt, übers ganze Jahr verfügbar und denkbar einfach
in der Zubereitung. Ergo: Sauerkraut ist kein banales Armleute-Wintergemüse, sondern ein eigentliches Lifestyle-Convenience-Fitness-Produkt.
So fand denn Sauerkraut in den letzten Jahren zunehmend Eingang auch in die
Nobelgastronomie – als Süppchen oder leichte Beigabe, mit unzähligen neuen
Kreationen, ja sogar als Sorbet und Glacé. In der Volksseele allerdings ist die
Assoziation von Sauerkraut mit Rippli, Speck und Wurst tief verwurzelt. Trotzdem
liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum gesamtschweizerisch heute bloss etwas
über einem halben Kilo.
Interessanterweise wird in der Welschschweiz wesentlich mehr Choucroute konsumiert als in der Deutschschweiz. Sauerkraut-Produzent Jürg Trachsel ist da eine
Ausnahme: «Ich esse ungefähr zehn Kilogramm Sauerkraut pro Jahr, am liebsten
als Teil der Berner Platte, im Sommer auch als Salat.» Und er hält es wie Wilhelm
Buschs Witwe Bolte in «Max und Moritz», die vom Sauerkohl «besonders schwärmt,
wenn er wieder aufgewärmt…»
Ein uraltes Verfahren
Bei der Ernte, wenn «im Gürbetal die Köpfe rollen», ist heute
noch Handarbeit angesagt.
Dann gelangen per Traktor statt
mit Pferdefuhrwerk wie früher
die weissen Kugeln zur Verarbeitung in die «Surchruti». Hier
wird ihnen, nach Entfernung
letzter grüner Blätter, der Strunk
ausgebohrt. Anschliessend
werden sie maschinell in Streifen geschnitten. Diese Masse
gelangt via Förderband in die
Gärbottiche, wo der Kabis unter
Beigabe von Kochsalz (ca. 1,5
Prozent) gut verteilt und dann
unter Luftabschluss und dem
Gewicht eines Wasserbehälters
gepresst wird. Nach einigen Tagen setzt die Milchsäuregärung
(eine anaerobe Fermentation)
ein, und nach drei bis vier Wochen ist das Sauerkraut fertig.
Wie manch andere kulinarische Köstlichkeit, so beispielsweise Wein und Käse, wird
auch Sauerkraut gemäss dem
32 | swiss-cuisine | Mai 2015
uralten, bewährten Prinzip «Veredeln durch dosiertes Verderben» erzeugt. Dabei verändern
Enzyme und Mikroorganismen
wie Hefepilze oder Milchsäurebakterien die Lebensmittel;
mit Sauerstoff fermentieren sie,
ohne ihn gären sie – wie eben
das Sauerkraut – und werden
dadurch haltbarer und geschmacklich interessanter. Aus
100 Kilogramm Kabis resultiert etwas mehr als die Hälfte
Sauerkraut, das entweder roh
oder gekocht in den Verkauf
gelangt.
Der Kunde als König
Nicht nur das Produkt der
«Chabisfamilie» Trachsel heisst
«Royal», auch der Kunde ist hier
König; denn im Familienbetrieb wird noch auf spezifische
Kundenwünsche eingegangen.
Neben den Standardartikeln
Sauerkraut roh oder gekocht in500 Gramm-Beuteln bis 10-Kilogramm-Gebinden werden
zudem Sauerkraut-Chargen
nach Kundenrezept gekocht,
für Grossmetzgereien oder
den Traiteur beim Grossisten,
auf Wunsch mit firmeneigener
Etikettierung oder in eigenen Gebinden. Eine weitere
Spezialität ist der Presskabis,
der für Chabiswürste (Waadtländer-Spezialität «Saucisson
choux») verwendet wird. 100
Kilogramm Kabis ergeben –
nach Blanchieren und Pressen
– 25 Kilogramm Trockenmasse.
Parallel zum Sauerkraut sind
natürlich auch Sauerrüben roh
und gekocht im Angebot.
Aber auch kleine Individualwünsche werden erfüllt, da
immer mehr Familien auf den
Geschmack kommen, wieder
selber Sauerkraut herzustellen.
Jeden zweiten Samstag im Oktober und November von 09.00
bis 11.00 Uhr können sie in
Burgistein den «Imachet» miterleben, auf Wunsch kombiniert
mit Apéro und Imbiss (www.
royal-sauerkraut.ch). Dort können sie ganze Kabisköpfe oder
den geschnittenen Kohl samt
Gewürzen beziehen und zu
Hause selber verarbeiten. Und
notabene: Der Familienbetrieb
Trachsel ist nicht nur SwissGarantie-zertifiziert, er führt
auch noch eine Bio-Linie und
profitiert zudem vom Naturpark-Label Region Gantrisch.
Mit der traktorgezogenen,
aber von Hand alimentierten
Setzmaschine werden
die Jungpflanzen in die
vorgefrästen Setzstreifen
eingebracht.
Im Trend der Zeit
Kurz: Dieser Stehaufbetrieb, der
im Strudel der Zentralisierung
den Mut zur Eigenständigkeit
hatte und sich eine Marktnische
erarbeitete, liegt ganz im Trend
der Zeit. Wie dieser lautet,
formulierte jüngst der CEO
eines Schweizer Grossverteilers
unüberhörbar deutlich: «Wir
wollen weg von der Globalisierung im Nahrungsbereich, die
Nähe und das Vertraute wieder
suchen.»
Deshalb setzen Grossisten
heute vermehrt auf kleinere
Direktvermarkter, welche die
gesamte Wertschöpfung kontrollierbar im gleichen Betrieb
erbringen, statt auf anonymen
industriellen Grosshandel. Eine
Entwicklung, die sich notabene
kulinarisch bis auf den Teller
positiv auswirkt.
●
Ausgewachsen erreichen
die einzelnen Kabisköpfe
ein stattliches Gewicht von
vier bis sieben Kilo.
Fotos: Royal-Sauerkraut AG
Promotion
Ein revolutionäres Milchsystem
wird zum Garant für hochwertige
Kaffee-Milch-Spezialitäten:
Best Foam liefert ausgezeichnete Milch­schaumqualität auf Barista-Niveau.
­
D
er traditionsreiche Schweizer
Kaffeemaschinenhersteller
Schaerer
bringt
mit Best Foam ein revolutionäres,
patentiertes Milchsystem auf den
Markt. Dank der innovativen Technologie profitieren Gastronomen
bei der Zubereitung köstlicher Kaffee-Milch-Spezialitäten ab sofort
von Milchschaum auf höchstem
Barista-Niveau.
Im Handumdrehen erhalten Gäste
einen vorzüglichen Cappuccino
nach WBC-Standard (World Barista
Championship) mit typisch dunklem
Espresso-Rand genauso wie einen
Cappuccino «Latte Art» – ganz ohne
den typischen «Kaffeeabdruck»
eines Kaffeevollautomaten und
mit dem besonders «milchig-cremigen» Geschmack sowie der perfekten Symbiose aus Milchschaum
und Crema. Wer es ausgefallener
mag, kredenzt einen Chociatto
«Fujiyama» oder den White
Americano «Macchiato».
Und für Kids sind die aromatisierten Kaltmilchkreationen mit
luftigem, löffelbarem Schaum ein
verlockendes Angebot.
Für jede gewünschte Rezeptur
stellt das System ausgezeichnete
Milchschaum-Varianten
nach SCAE-Standard (Speciality
Coffee Association of Europe) zur
Verfügung – und das in konstanter
Qualität und super einfach dank
«Easy-Setting»-Prinzip. Unter dem
Anspruch «Barista inside» führt
Schaerer die vollautomatische
Zubereitung individueller milchbasierter Kaffeekreationen auf diese
Weise zur Perfektion. Best Foam
ist ab Mitte 2015 für die Schaerer
Coffee Art Plus erhältlich.
Foto: zVg
Best Foam liefert ausgezeichnete Milchschaumqualität auf Barista-Niveau.
Das neue Milchsystem ist ab Mitte 2015 für die Schaerer Coffee Art Plus erhältlich.
Innovationskraft und Wissen
Die Innovationskraft von Best Foam
basiert neben dem weitreichenden
Wissen rund um Kaffee, Milch und
die Automatisierung von Rezepten
auf Schaerers globaler Kaffee- und
Servicekompetenz. Bei der Entwicklung des revolutionären Systems
standen insbesondere Milchschaumqualität und -konsistenz im Fokus.
Wunderbar cremig und gleichzeitig
stabil, wie handgemacht – mit Best
Foam zubereiteter Milchschaum
steht dem eines Spitzen-Baristas in
nichts nach. «Es ist uns gelungen,
ein Milchsystem zu entwickeln, mit
dem jeder Anwender ausgezeichneten Milchschaum als Basis für aussergewöhnliche
Kaffee-Milch-Kreationen zubereiten kann», so Peter
Marques, Direktor Produktmanagement und Marketing bei der
Schaerer AG. «Best Foam ist quasi
der ‹Barista inside› – er zaubert die
perfekte Spezialität, schnell und
in konstanter Qualität.» Noch nie
war die automatische Zubereitung
von hochwertigen milchbasierten
Kaffeekompositionen so einfach,
schnell und hygienisch wie mit dem
neuen Milchsystem. «Das ‹Easy Setting›-Prinzip erlaubt dem Anwender
ganz ohne Kenntnis der technischen
Prozesse, relevante Getränkekomponenten einfach entsprechend
seiner Wünsche anzupassen», erläutert Marques. Internationale Trends,
Geschmacksvorlieben der Gäste,
hauseigene Kompositionen: Für jede
Rezeptur können Gastronomen so
die perfekte Milchschaumkonsistenz
– von sehr flüssig bis fest – sowie die
ideale Milchtemperatur individuell
hinterlegen. Per Knopfdruck wird
das ausgewählte Kaffeeprodukt
mit konstanter optischer Anmutung
und gleichbleibendem Geschmack
zubereitet. Eine weitere Besonderheit von Best Foam: Cappuccino,
Flat White, Latte Macchiato & Co.
lassen sich ganz ohne den typischen
«Kaffeeabdruck» eines Kaffeevollautomaten zubereiten, da die Ausgabe-Reihenfolge von Milch, Milchschaum und Espresso bzw. Café
crème individuell festgelegt werden
www.schaerer.com
kann. Die Kaffee-Milch-Spezialitäten
sehen so aus wie vom Barista handgemacht.
Zukunftsweisende Technologie
Der patentierte Mixer verarbeitet
praktisch jede Milch zu köstlichem,
stabilem Milchschaum mit einer
seidig glänzenden, schneeweissen
Oberfläche. Dank der Erhitzung
via Dampf entspricht das Ergebnis
einer manuellen Barista-Schäumung
und besticht durch den besonders
«milchigen» Geschmack sowie die
perfekte Symbiose aus Milchschaum
und Crema. Dabei ist das System
unglaublich schnell: Die Zubereitung
eines köstlich heissen Cappuccinos
wie aus dem Bilderbuch ist in kürzester Zeit möglich. Darüber hinaus führt
ein ständiger Wechsel von heissen auf
kalte Getränke zu keinerlei Verzögerungen im gastronomischen Alltag.
Und auch in Sachen Reinigung überzeugt das neue Milchsystem auf ganzer Linie. In nur zehn Minuten sorgt
das vollautomatische Reinigungsprogramm für maximale Hygiene. ●
Mai 2015 | swiss-cuisine | 33 Umfrage
Z MOR GE Z ÄH LT
Hero hat 1 000 Schweizerinnen und Schweizer nach
Text Peter Blattner
ihrenFrühstücksgewohnheiten befragt. Sechs von zehn
E
Schweizern frühstücken unter der Woche
regel-mässig, am Wochenende sind es fast 80 Prozent.
s ist eine Tatsache, dass die
erste Mahlzeit des Tages
Voraussetzung dafür ist, dass der
Tag gut abläuft. Das Frühstück
liefert Energie und verhindert
den sogenannten Hungerast, der
jene befällt, die nüchtern aus
dem Haus gehen. Das hat damit
zu tun, dass der Blutzuckerspiegel sinkt und die Konzentration
bei der Arbeit nachlässt.
Tipps von der
Ernährungswissenschaftlerin
Das Frühstück ist oft die einzige Gelegenheit, dass die
ganze Familie gemeinsam am Tisch sitzt.
Foto: egliwintsch GmbH, Zürich
Stephanie Baumgartner empfiehlt
Morgenmuffeln früher aufzustehen und sich an einem Frühstück
zu erfreuen. Ein Glas warmes
Wasser hilft, den Magen anzuwärmen. Der Kaloriengehalt von
Frühstück und Znüni dürfe ruhig
einen Drittel des Tagesbedarfs
betragen. Auch zu den Hauptmahlzeiten gehören Milch, Brot
und Früchte. Das ideale Schweizer Frühstück besteht noch
immer aus Milchkaffee, Brot und
Konfitüre. Leider hat die digitale
Revolution nicht vor dem Frühstückstisch haltgemacht, statt zur
Zeitung greifen viele zum Mobiltelefon, die Westschweizer häufiger als die Deutschschweizer.
Einem unsympathischen Trend
begegnen Pendler täglich: der
Unsitte, sich «fliegend» zu verpflegen. Bald an jeder Ecke steht ein
Kiosk oder ein Fastfood-Betrieb,
der schon zeitig öffnet und Getränke und Imbisse anbietet, die
dann den Geruch im Zug oder
Tram bereichern, ganz abgesehen von den Abfallbergen, die
meistens liegen bleiben… Da ist
ein richtiges Frühstück zuhause
und am Sonntag vielleicht ein
Brunch doch vorzuziehen.
●
Anzeige
Eine Information des Schweizer Tierschutz STS
«Kälberquäler» erkennt man an
der Farbe – helles Kalbfleisch ist das
Zeichen für mangelhafte Aufzucht.
Ihren Gästen,
Tipp: Zeigen Sie
nur deren
dass Ihnen nicht
liegt, sondern
Wohl am Herzen
. Verzichten
auch das der Tiere
elles KalbSie deshalb auf h
ie auf artgefleisch, setzen S
ANKE
rechte Haltung! D
Der Bundesrat verschärfte im September 2013 die Tierschutzvorschriften für die
Kälberhaltung. Diese verpflichten die Mastbetriebe, den Kälbern auch Raufutter (wie
z. B. Heu) zur Verfügung zu stellen. Die eisenhaltigen Futterstoffe färben das Kalbfleisch rosa bis rötlich. Durch die vermehrte Eisenaufnahme sind die Tiere weniger
krankheitsanfällig und brauchen weniger Medikamente (Stichwort Antibiotika!).
Es gibt jedoch in der Gastronomie noch «schwarze Schafe», die ihren Gästen weiterhin helles Kalbfleisch servieren wollen, obwohl die Farbe ein Zeichen für eine
schlechte Tierhaltung ist. Die Gäste wollen jedoch ein artgerecht produziertes und
somit hochwertiges Produkt auf ihrem Teller. Sie bezahlen ja auch dafür.
Weitere Infos finden Sie unter www.essenmitherz.ch.
Schweizer Tierschutz STS, Dornacherstrasse 101, Postfach, 4018 Basel
Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90, Postkonto 40-33680-3
[email protected], www.tierschutz.com
SCHWEIZER
ER TIERSCHUTZ
TIERSCH
STS
Foto:Suisag
Schweinefleisch
IST DER QUALITÄT VERPFLICHTET
Damit das Schweinsplätzli noch
zarter und noch saftiger wird,
überprüfen Mitarbeiter der
Mastleistungsprüfanstalt MLP
Sempach Woche für Woche die
Fleischqualität von Schweizer
Schweinen.
Text Martina Müller Richli, Martin Scheeder
SUISAG Dienstleitungszentrum für die Schweineproduktion
E
s ist still. Zu hören ist
nur das Messer, das mit
scharfem Schnitt die
Fettschicht vom Muskel trennt.
Mitarbeiter in weissen Kitteln
stehen am Tisch und arbeiten
konzentriert: Gewebeproben in
Plastikröhrchen stecken, Fleischstücke wiegen, Probensäckchen
beschriften. Ruhig arbeitet jeder
für sich. Es dürfen keine Fehler,
keine Verwechslungen passieren.
Denn die Mitarbeiter der Mast-
und Prüfungsanstalt MLP Sempach bereiten gerade Proben von
Prüftieren für die Untersuchung
der Fleischqualität auf. Am Tag
vorher wurden im Schlachthof
bereits Merkmale wie Schlachtkörpergewicht, Magerfleischanteil
(MFA) und die pH-Werte gemessen. An der MLP wird das Fleisch
nun genauer auf seine Qualität
untersucht. Die Resultate dieser
Untersuchungen werden für die
Zuchtarbeit benötigt.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 35
Schweinefleisch
IMF – für zarten Biss und
vollen Geschmack
Für viele Konsumenten ist,
neben niedrigem Preis und
Frische, ein tiefer Fettgehalt
das wichtigste Kriterium beim
Einkauf von Frischfleisch. Ist
das Fleisch aber zu mager,
leidet häufig der Genusswert.
Denn die Fettäderchen im Muskelfleisch, die als Marmorierung
sichtbar werden, sind mitverantwortlich für Geschmack und
Zartheit. Dieses Fett innerhalb
des Muskelfleisches wird als
intramuskuläres Fett (IMF)
bezeichnet. Der ideale IMF
liegt nach derzeitiger Auffassung bei rund zwei Prozent.
Bei Gehalten darunter wird das
Fleisch häufig als weniger saftig
und schmackhaft empfunden.
Gleichzeitig wird bei zwei
Prozent IMF-Gehalt die Marmorierung gerade erst sichtbar.
Eine starke Marmorierung wird
von den meisten Konsumenten
nicht gewünscht. Seit mehr als
25 Jahren wird der IMF routinemässig bei allen Prüftieren der
MLP in Sempach gemessen und
im Zuchtindex berücksichtigt.
Bei den Schweizer Schweinen
wird der gewünschte Anteil
von zwei Prozent im Mittel der
Tiere daher heute erreicht.
Tropfsaftverlust – gegen
«schwimmendes» Fleisch
Ein wichtiges Merkmal der
Fleischqualität ist der Tropfsaftverlust. Das ist das Wasser, welches das Fleisch nicht halten
kann und das dann als Wasserlache in der Verpackung zurückbleibt. Ungefähr 75 Prozent
der Muskelmasse bestehen aus
Wasser, jedes Fleisch verliert
einen Teil dieses Wassers, doch
bei zu hohen Saftverlusten werden die Verarbeitung und der
Genusswert negativ beeinflusst.
Deshalb wird an der MLP auch
der Tropfsaftverlust erhoben.
Dabei wird eine Scheibe des
Nierstückes genau definiert
zugeschnitten und gewogen.
Dann kommt das Fleischstück
für 48 Stunden hängend in den
Kühlraum. Nach 48 Stunden
wird das Fleisch zurückgewogen und der Gewichtsverlust
berechnet. Je weniger Wasser
verloren ging, desto besser.
Lebende Muskeln speichern
Kohlenhydrate als Energiere­
serve. Nach der Schlachtung,
bei der Umwandlung von
Muskel in Fleisch, werden
diese Kohlenhydrate langsam
zu Milchsäure abgebaut. Im
Normalfall fällt der pH-Wert
innerhalb von 24 Stunden nach
der Schlachtung auf einen Wert
von ungefähr 5,4. Die Säure
im Fleisch verhindert einen raschen bakteriellen Verderb und
fördert auch die Fleischreifung.
Werden Tiere aber kurz vor der
Schlachtung durch hektischen
Zutrieb etc. gestresst oder sind
DIE MLP
An der MLP werden jedes Jahr bei
annähernd 4 000 Prüf-Mastschweinen
etliche Fleischqualitätsmerkmale routinemässig erfasst, um sie für die
Zuchtwertschätzung weiterzuverwenden.
Die Leistungsprüfung wird in der Schweiz
seit 1967 durchgeführt und ist die
Grundlage für züchterische Verbesserung
der Schlachtkörperzusammensetzung und
Fleischqualität.
GEWINNEN SIE
EINE QUALITÄTSGEPRÜFTE
SCHWEINEHÄLFTE
Helfen Sie uns, das Schweizer
Schweinefleisch noch besser zu machen.
Unter folgendem Weblink:
www.suisag.ch/gastro-schwein/
tabid/501
Im Schlachthof werden an einer
genau definierten Stelle Nierstücke
für die Qualitätsuntersuchung
entnommen.
Foto: Suisag
36 | swiss-cuisine | Mai 2015
können Sie nach dem Beantworten
von ein paar kurzen Fragen ein
Schweinskarree (zweiter und dritter Preis)
oder eine ganze qualitätsgeprüfte und
nach Wunsch zerlegte Schweinehälfte
gewinnen.
Zur Ermittlung des Tropfsaftverlustes
werden Fleischstücke in einem Plastiksack
aufgehängt.
Foto:Suisag
die Tiere genetisch stressanfällig, dann werden die Kohlenhydratspeicher schnell angezapft
und innert kurzer Zeit wird,
teils im noch lebenden Tier, viel
Milchsäure produziert. Das führt
dazu, dass die Temperatur im
Fleisch stark steigt und der pHWert sehr schnell absinkt und
bereits nach 45 Minuten einen
pH-Wert von unter 5,6 hat. Das
Fleisch ist dann häufig blass,
weich und wasserlässig, man
spricht vom Fleischfehler PSE
(pale, soft, exudative). Es gibt
aber auch das andere Extrem:
Wenn die Tiere vor der Schlachtung ungewohnten Anstrengungen und/oder chronischem
Stress ausgesetzt waren, sind
die Kohlehydratspeicher der
Muskeln erschöpft, nach der
Schlachtung kann kaum noch
Milchsäure entstehen und das
Fleisch säuert unzureichend. Es
kommt zum Fleischfehler DFD
(dark, firm, dry), das Fleisch ist
dunkel, fest und sehr trocken.
Der pH-Wert des DFD-Fleisches
sinkt auch 24 bis 30 Stunden
nach der Schlachtung nicht unter 6,2. in der Schweiz kommen
diese Fleischfehler dank konsequenter Zucht auf stressstabile
Schweine kaum noch vor.
Fettqualität –
ist nicht wurst
Fett ist ein wichtiger Rohstoff
bei der Herstellung von Fleischprodukten. Jedes Fett besteht
aus unterschiedlichen Anteilen
gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten
Fettsäuren. Je mehr ungesättigte
Fettsäuren in einem Fett vorkommen, desto weicher ist es.
Farbe – lieber hell
oder dunkel?
Der pH-Wert (im Bild die Mess-Sonde) gibt Hinweise auf Fleischfehler wie
PSE oder DFD.
Foto:Suisag
Je mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren in einem Fett
vorkommen, desto eher wird
es ranzig. Die Fettzusammensetzung im Rückenspeck hängt
zu einem grossen Teil von der
Fütterung ab. Aber auch die
Genetik spielt eine Rolle:
In mehreren Studien wurden hohe Erblichkeiten für
die Fettzusammensetzung im
Rückenspeck belegt. An der
MLP ist nun eine Messmethode entwickelt worden, mit der
innerhalb weniger Minuten
die Fettzusammensetzung von
Einzeltieren bestimmt werden
kann. Noch wird untersucht,
ob und wie man diese Daten
züchterisch verarbeiten kann.
An der MLP wird bei allen
Prüftieren die Fleischfarbe gemessen. Die
Farbe liefert, neben den
pH-Werten, auch einen
Hinweis, ob Fleischfehler wie PSE oder
DFD vorliegen. Daneben kann die Fleischfarbe als sichtbares
Qualitätsmerkmal für
den Kaufentscheid
von grosser Bedeutung
sein. Welche Fleischfarben welche Konsumentensegmente ansprechen,
darüber bestehen noch
einige Unsicherheiten. Es gibt
nur wenige Untersuchungen zu
diesem Thema. Es ist ein Ziel,
zusammen mit der Hochschule
für Land-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, entsprechende Forschungsarbeiten
durchzuführen.
●
So sieht ein Steak mit einer
guten Fettverteilung und einem
idealen IMF aus.
Foto:Suisag
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Selbst Slow Food kann
schnell sein.
KONTAKTLOS
BEZAHLEN!
Ein mobiles Aduno-Zahlterminal gehört zum guten Service dazu. Denn das leichte Gerät kommt zu Ihren Gästen,
nicht umgekehrt. Das ist bargeldloses und schnelles Zahlen in seiner kundenfreundlichsten Form. Mit beleuchteter
Tastatur für die Bedienung bei Kerzenlicht. Der besondere Clou: die Freiheit, kontaktlos zu bezahlen – Kleinbeträge
sogar ohne PIN, ohne Unterschrift, ohne Aufwand. www.aduno.ch oder 058 234 51 44.
Aduno-Terminals akzeptieren alle in der Schweiz gängigen Zahlkarten.
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Ein Unternehmen der Aduno Gruppe
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Einkaufen
RUNGIS –
DER GRÖSSTE
ENGROSMARKT DER WELT
Wenige Kilometer ausserhalb von Paris befindet sich der
grösste Engrosmarkt der Welt. Die schiere Grösse sowie die
ausgezeichnete Qualität üben auf Besucher und Einkäufer
gleichermassen Faszination aus.
Text und Fotos Therese Kramarz
E
s ist dunkel und nur
ein Dunst von orangem
Licht liegt auf dem
Areal. Es riecht nach Diesel
und stellenweise ganz gewaltig
nach Fisch, Fleisch, Gemüse,
Kräutern und Früchten. Der
Betrieb ist emsig. Die Lastwagen und Transporter fahren in
rasantem Tempo die Einfahrten
und Ladebrücken an. In die
Hallen zu gelangen ist eine
Herausforderung. Allein für
Gemüse und Früchte sind es
deren neun! Rungis öffnet seine
Tore kurz nach Mitternacht.
Ab zwei Uhr werden Marée
(Fisch und Meeresfrüchte), eine
Stunde später Fleisch, Wild und
Geflügel und danach Milchprodukte und zuletzt Früchte und
Gemüse gehandelt. Von Montag
bis Freitag als Auflage, jeweils
vier bis fünf Stunden, die restlichen Tage nach Bedarf. Seit
dem Abbruch 1968 von «Les
Halles» im Zentrum von Paris,
liegt der Markt ausserhalb; circa
12 Kilometer südlich in der
Pariser Banlieue.
Es ist eine unglaublich bunte
Welt. Die Konkurrenz ist gross.
Die Auslagen sind sehr gepflegt
und schöner als bei manchem
Endanbieter. Grafische Vintage Elemente schmücken die
38 | swiss-cuisine | Mai 2015
bunten Kisten. Sie zeigen die
Produkte in ihrer besten
Form oder locken mit Tierund Blumensujets. Hier
dieses Eine, Grossartige
zu finden, gleicht der
Suche nach der Nadel im
Heuhaufen.
232 Hektaren Auswahl
Mit einer Fläche circa
so gross wie der Kanton
Zug oder wie Monaco ist
Rungis mit 232 Hektaren der
grösste Engrosmarkt der Welt.
Insgesamt 1,5 Millionen Tonnen Lebensmittel werden hier
jährlich umgeschlagen. Über
18 Millionen Menschen werden
damit europaweit versorgt; 11
Millionen davon allein im Grossraum Paris. 12 000 Beschäftigte
arbeiten in den rund 1 200 hier
präsenten Handelsfirmen, welche jährlich rund 7,6 Milliarden
Euro erwirtschaften.
Abends ab 22 Uhr werden
die Produkte angeliefert. Diese
kommen aus der französischen
Provinz, aus Italien, Deutschland, Belgien, Dänemark, Holland, Irland und aus aller Welt.
Rund 50 Prozent der Waren
werden an den Detailhandel,
35 Prozent in die Gastronomie/
Hotellerie und 15 Prozent GMS
(Hypermarkt) verkauft. Nur 10
Prozent davon gehen in Export.
Der «Master»
geht neue Wege
Und genau hier knüpft Nenad
Ivanovic an. Er, der erste
Master of Advanced Studies
Excellence in Food; eine Weiterbildung, welche die Fachhochschule ZHAW Wädenswil
zusammen mit Foodward
anbietet, will seinen Kunden
Primeurs bieten.
Seit einem halben Jahr ist er
der Geschäftsführer der Handelsfirma Gebrüder Marksteiner in Basel. Nach 16 Jahren
Tätigkeit im Detailhandel,
zuletzt als Category Manager
bei Magazine zum Globus, will
er überraschen und so entstand
das Projekt Rungis.
Interview mit
NENAD IVANOVIC
SWISSCuisine: Wie sind Sie auf
die Idee gekommen, dass dies
ein erfolgreiches Geschäftsfeld
sein könnte.
Nenad Ivanovic Wir wollen
unsere Position als Gastronomielieferant ausbauen und
unterschiedliche Bedürfnisse
unserer Kunden abdecken.
Diese Neuheit, der Einkauf
auf dem Grossmarkt Rungis,
ist eine Ergänzung zu unseren
traditionellen Werten.
Was ist das Spezielle an dieser
Einkaufstour, diesem Service?
Heute importieren wir Früchte
und Gemüse aus vielen Ländern direkt und arbeiten eng
mit regionalen Produzenten
zusammen. Rungis bietet uns
die Möglichkeit, schneller und
exklusiver zu sein. Wenn es
saisonbedingt wenig Ware auf
dem Markt gibt, die Produkte
speziell und rar sind, wenn die
Mengen für den klassischen
Import zu klein sind oder
wenn die Qualität besser ist.
In Rungis sind wir näher und
schneller am Markt und haben
zahlreiche neue Quellen und
Möglichkeiten.
Wie läuft das konkret ab?
Einerseits kennen wir die
Kundenwünsche und unsere
Bedarfsmengen und kaufen auf
dem Markt entsprechend ein.
Anderseits bieten wir spezielle
Produkte an, welche wir ent-
deckt haben. Wir telefonieren,
versenden Bilder oder bringen
Muster mit.
Ist diese Dienstleistung nur für
Spitzenköche interessant oder
sehen Sie auch andere Möglichkeiten?
Es ist sicherlich eher eine
Dienstleitung für die gehobene Gastronomie. Es kommt
jedoch stark auf die Philosophie
und Ausrichtung an. Manche
Kunden sind preisbewusster,
bei andern steht die Qualität
über allem. Wenn immer unsere
Kunden etwas Besonderes
benötigen, wollen wir da sein.
Dies kann auch temporär sein
für einen besonderen Anlass,
während einer Messe oder
einer Spezialitätenwoche.
Wie wurde Ihre Idee von
Ihrem Team aufgenommen?
Wir waren vor dem ersten
Entdeckungsrundgang auf
dem Grossmarkt Rungis sehr
neugierig, wollten das Angebot
gemeinsam begutachten, um
einschätzen zu können, ob das
Potential vorhanden ist.
Natürlich waren wir alle
skeptisch. Es ging ja vorher
auch ohne... Doch die Begeisterung ist gross; bei uns und
bei den Kunden! Einige haben
es sich bereits vorgemerkt, uns
zu begleiten. Wenn immer
es passt, machen wir dies
möglich.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 39
Einkaufen
Interview mit
METI ALIJOVSKI
VIEL ERFAHRUNG
UND OFFEN FÜR NEUES
Der Einkäufer Meti Alijovski
koordiniert die Einkäufe und
Fahrten; auch diese nach Rungis. Er ist seit 25 Jahren für die
Gebrüder Marksteiner tätig und
hat die Markthallen Basel, die
Übernahme – Gebrüder Marksteiner gehört heute zur frigemo-Gruppe – und vieles mehr
erlebt. War er von Anfang an
überzeugt vom neuen Projekt?
Wir fragen nach.
SWISSCuisine: Sie sind schon
lange im Einkauf tätig, haben
Lieferanten kommen und
gehen sehen. Was ist für Sie
das Neue, das Rungis bietet?
Meti Alijovski Die Grösse des
Marktes und die Vielfalt der
Produkte lassen mein Einkäuferherz höher schlagen. Nie
zuvor hatte ich die Möglichkeit,
Produkte von so vielen Produzenten und Händler an einem
Ort auszuwählen. Die Art, wie
die Produkte zum Verkauf angeboten werden, die Präsentationen und die Vielfalt begeistern
mich jedes Mal.
Gibt es tatsächlich Produkte,
die Sie zuvor noch nie gesehen
haben oder die nicht oder selten erhältlich waren?
Inzwischen habe ich Produkte
eingekauft, die ich so noch nie
gesehen habe; andere Kalibrierungen, andere Formen
und auch ganz neu entdeckte
Produkte. Zum Beispiel hat sich
eine speziell kleine und spitze
Rüeblisorte in Violett und Gelb
bei einigen Kunden bereits etabliert. Zudem haben wir spezielle weisse Radiesli, rot-weisse
Randen, roter Rucola, Gurkenund Kapuzinerblüten und zarter
40 | swiss-cuisine | Mai 2015
Löwenzahnsalat in Gelb und
sattem Grün gefunden.
Was empfehlen Sie Ihren Kundinnen und Kunden, welche
Produkte sind speziell und
aktuell erhältlich?
In den letzten Wochen habe ich
folgende Produkte aus Rungis
mitgebracht: die ersten französischen Wild-Spargeln (weiss und
grün), Clery-Erdbeeren (als in
der Schweiz noch niemand solche hatte) und Gariguette und
Mara des Bois, spezielle Radiesli, rot-weisse spitzige Rettiche,
Navets, Pastinaken in Topqualität, wunderschöne frische
Morcheln, Minigemüse in viel
breiterer Auswahl als es bisher
erhältlich war, spezielle Salate
wie bereits vorher erwähnt,
aber auch eine tolle Auswahl an
Kartoffeln (Truffe de Chine, die
französische violette Trüffelkartoffel, la Ratte oder Grenaille),
Tomaten aller Art und eine tolle
Auswahl an Beeren und Blüten.
Ist eine solche Bestellung sehr
teuer?
Ich habe den Eindruck, dass
die Preise auf dem Grossmarkt
Rungis sehr realistisch und
marktkonform sind. Aktuell
kommt uns zudem der Eurokurs entgegen, so dass wir
Produkte zu attraktiven Konditionen an unsere Kunden weitergeben können. Aber auch in
Rungis bestimmen Angebot und
Nachfrage den Preis. Und beste
Qualität hat ihren Preis.
Diese Dienstleistung ist mit viel
Aufwand verbunden; der Weg,
die Auswahl vor Ort – das ist
schon eine Herausforderung.
Foto: Therese
Kramarz
Wir fahren am Vortag gegen
Mittag los, so erreichen wir
Rungis am Vorabend. Die
Nacht im Hotel ist kurz –
bereits ab 4 Uhr sind wir in
den Hallen unterwegs und
kaufen bis ca. 8 oder 9 Uhr
ein. Dann gönnen wir uns
einen Kaffee und ein französisches Croissant. Danach
geht es wieder zurück nach
Basel. In der Regel sind wir
am Nachmittag zwischen 16
und 17 Uhr zurück. Die Kollegen von der Abend-/Nachtschicht übernehmen dann die
Kommissionierung, damit die
frische Ware am folgenden
Morgen bei den Kunden ist.
Das ist anstrengend, bestimmt, aber als Einkäufer
hat man wohl das mit dem
kurzen Schlaf im Blut. Würde
ich die fehlenden Stunden
kompensieren wollen, dann
müsste ich wohl mehr als
drei Jahre nachschlafen.
Rund 18 000 Besucher
jährlich
Rungis ist der Dreh- und Angelpunkt für beste Esswaren.
Die Marktstadt ist ein in sich
funktionierender Kosmos mit
eigener Bank und Polizeiposten, 18 Restaurants, Bistros
oder Cafés und ebenso vielen
Hotels. Mit der partiellen Öffnung in Form von Führungen
für das Publikum entsprach
man einem Bedürfnis. Rund
18 000 Besucher wurden letztes
Jahr durch Rungis geschleust.
Märkte sind «in». Die Führungen
sind in verschiedenen Sprachen
buchbar. Wir haben an diesem
Morgen eine Touristengruppe
aus Japan getroffen. Diese war
um 4.30 Uhr gestartet und ca.
zwei Stunden später unterwegs
zum Frühstück in eines der
Restaurants. In Rungis unterwegs zu sein, gleicht einem
Taumel zwischen Faszination
und Überforderung.
●
Rezepte
ERDBEER- SINFONIE
sie eine saisonale Küche und
diese so weit wie möglich mit
regionalen Produkten. «Unsere
Gerichte basieren meist auf
ursprünglichen und bekannten
Geschmackskompositionen;
allerdings interpretieren wir sie
etwas anders», sagt Julie Jaberg
Wiegand. «Zudem machen wir
fast alles selber; vom Brot über
die Pasta bis hin zum Eis und
den Pralinen. Wir kochen viel
und ausgiebig, auch in unserer
Freizeit. Auch deshalb, weil
wir gerne und oft Freunde
einladen. Meistens kochen
wir beide. Wobei ich für die
Aperohäppchen und Vorspeisen zuständig bin und mein
Mann für das Fleisch – genau
wie im Restaurant. Auch zu
Hause sind die Jahreszeiten ein
wichtiger Faktor. Während der
kommenden Sommerzeit liebe
ich es, mediterrane Salate und
viele verschiedene Vorspeisen
Basilikum-Pistazien Couscous
Erdbeerwolken
Zutaten
Zutaten
4 Kaninchenfilets
(oder Kalbsfilet)
300g Couscous
1 Bund Basilikum
davon 4 Blätter für den Couscous
und ein paar kleine Blättchen
für die Deko
100g Rapsöl
70g Pistazien
Gemüsebouillon
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Den Couscous in einer Schüssel mit lauwarmer Gemüsebouillon übergiessen, bis der
Couscous knapp bedeckt ist. Den Couscous abgedeckt quellen lassen. Basilikum
Blätter vom Stiel zupfen und in kochendem Wasser 30 Sekunden blanchieren, abseien
und sofort im Eiswasser abschrecken. Die Basilikumblätter in einem Küchentuch gut ausdrücken. Die Basilikumblätter mit dem Rapsöl im Standmixer mixen. Das entstandene
Basilikumöl durch ein feines Sieb tropfen lassen.
Wir danken für diese
exklusiven Rezepte:
Julie Jaberg Wiegand und Philipp Wiegand
Gasthof Neubad, Binningen
www.gasthofneubad.ch
150g Erdbeeren
20g Puderzucker
50g Wasser
2 Blatt Gelatine
Zubereitung
Bei den Erdbeeren die Stielansätze entfernen und mit dem Puderzucker und Wasser
im Standmixer fein pürieren. Die Erdbeersauce durch ein feines Sieb passieren. Die
Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Zwei Esslöffel der Erdbeersauce in einem kleinen Topf erwärmen und die aufgeweichte und gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Die warme Erdbeersauce mit der restlichen Erdbeersauce in eine Schüssel geben
und mit dem Handrührgerät in einem Eiswasserbad, auf höchster Stufe aufschlagen,
bis die Masse locker aufgeschlagenem Eiweiss ähnelt. Mit einem Kaffeelöffel Nocken
ausstechen und auf ein mit Klarsichtfolie ausgelegten Teller geben und bis zum anrichten kaltstellen.
Foto: Jaberg Wiegand
S
ie lernten sich im Teufelhof in Basel kennen.
2012 haben sie den
Gasthof Neubad in Binningen
übernommen. Beide stehen am
Herd und beide haben einen
kulinarisch interessanten Weg
hinter sich. Sie oder er haben
bei Stucki, dem Schifferhaus,
der Traube Tonbach oder bei
Thomas Henkelmann (USA)
gearbeitet. Kochen ist ihre Leidenschaft. Im Neubad pflegen
auf dem Tisch zu haben. Wir
hoffen, dass Sie Gefallen an
unseren Erdbeerkreationen finden. Nicht immer sind unsere
Rezepte so aufwändig. Aber
es gefällt uns, verschiedene
Elemente und Geschmackserlebnisse zu komponieren und
zu arrangieren.»
●
Pistazien in einer Pfanne mit etwas Rapsöl leicht rösten und mit Salz würzen.
Die Pistazien auf ein Küchenpapier geben und abkühlen lassen.
20 Gramm von den Pistazien in der Mulinette zu Staub mixen.
Erdbeer-Gazpachoespuma
Kaninchenfilet mit Salz und Pfeffer würzen. Kurz anbraten, danach zwei Minuten ruhen
lassen. Den Couscous mit dem Basilikumöl in einer kleinen Pfanne lauwarmrühren, mit
Salz und Pfeffer abschmecken. Die gerösteten und gesalzenen Pistazien und ein paar
in dünne Streifen geschnittene Blätter Basilikum darrunterrühren.
Zutaten
33g Olivenöl
Erdbeerconfit
Zutaten
16 kleine Erdbeeren, Stielansätze
entfernt und längs halbiert
½ Knoblauchzehe
50g Tomatensaft
1 Scheibe Vollkornbrot ohne Kruste,
gewürfelt
12g Rotweinessig
1 kleiner Zweig Thymian
7,5ml Olivenöl extra vergine
14g Puderzucker
50g rote Peperoni
200g Erdbeeren, Stielansätze entfernt
und geviertelt
60g Gurken, geschält und Kerngehäuse
entfernt und gewürfelt
Salz
Pfeffer
Tabasco-Sauce
0,5g Xantan
50g Sahne
Zubereitung
Erdbeerragout mit Basilikum
Zutaten
4 Erdbeeren
4 Blatt Basilikum
Zubereitung
Erdbeeren in kleine Würfel schneiden. Basilikum fein hacken und vermengen.
Zubereitung
In einem kleinem Topf bei mässiger Hitze einen Esslöffel Olivenöl zusammen mit dem
Knoblauch erhitzen. Danach die Brotwürfel und den Thymian dazugeben und langsam
goldbraun rösten. Die Brotwürfel in eine Schüssel geben, Knoblauch und Thymian
entfernen. Die übrigen Zutaten (bis auf den Tabasco) sorgfältig mit dem Brot mischen.
Drei Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen. Danach alles im Standmixer mixen und
das Xantan dazu geben und kurz mit mixen. Mit Tabasco, Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss die Sahne mit dem Rührbesen unterrühren. Die Erdbeer-Gazpacho
in einen Siphon abfüllen und zwei CO2-Kapseln einfüllen.
Anrichten
Alles auf einem Teller anrichten und ausgarnieren.
Zum Schluss etwas von dem Espuma dazugeben und mit ein paar kleinen
Basilikumblättchen garnieren.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 41
Foto: Bilderbox.com
Backofen auf 91 °C vorheizen. Erdbeerhälften im Olivenöl vorsichtig vermischen.
Die Erdbeerhälften mit der Schnittseite auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen
und mit Puderzucker bestäuben. Die Erdbeeren im Ofen 1,5 Stunden backen.
Danach die Erdbeeren wenden und weitere 30 Minuten backen.
Die Erdbeeren auf dem Blech auskühlen lassen.
Promotion
Erfolgreich in die Spargelsaison
Bald beginnt die neue Spargelsaison und das VarioCooking Center®
von FRIMA ist der ideale Partner bei der einfachen Zubereitung
grosser Mengen von Spargel.
das VarioCooking Center® eine ideale Gartemperatur und kann somit
besonders schnell erneut beladen
werden. Das spart Zeit und sorgt für
höchste Produktivität in der Küche.
Der zum Spargel passende Schinken
kann über Nacht perfekt gegart
werden und Kartoffeln sind mit
Hilfe der Druckgarfunktion innerhalb weniger Minuten fertig.
Wer sich von der Schnelligkeit und
Leistungsstärke des VarioCooking
Center® selbst überzeugen möchte,
hat die Möglichkeit, ein kostenloses FRIMA CookingLIVE FrühjahrsSpecial zu besuchen. An ausgewählten Standorten in der ganzen
Schweiz finden von April bis Juni
www.frima-online.com
Kochseminare zum Thema Spargel
statt. Interessierte Küchenchefs
haben dort die Gelegenheit, das revolutionäre Multifunktionsgargerät
hautnah zu erleben und neue
Kochtechniken zu entdecken. Die
FRIMA Küchenmeister produzieren
in diesem zweistündigen Seminar ein
komplettes Frühjahrsmenü in einem
Gerät – vom pikanten Geflügelcurry
mit grünem Spargel und Tomaten
über gekochten Osterschinken bis
hin zu Griesspudding mit ErdbeerIngwer Chutney.
Multifunktionale Gargeräte
Mit mehr als 15 000 installierten
Geräten allein in Europa ist FRIMA
der unangefochtene Marktführer
bei multifunktionalen Gargeräten.
Mehr als 70 Patente, Patentanmeldungen und Gebrauchsmuster
unterstreichen diese herausragende Marktstellung, die von den
Kunden uneingeschränkt bestätigt
wird: 96 Prozent würden jederzeit
wieder ein VarioCooking Center®
kaufen (FRIMA Marktforschung
2012 in D, CH und F). ●
Schützengarten-Panaché:
Ein erfrischender Schluck Heimat
Die Brauerei Schützengarten erweitert das Sortiment der Spezialbiere mit
einem sommerlichen Durstlöscher. Das «Schützengarten Panaché» ist ein
erfrischender Schluck Heimat, die perfekte Symbiose aus traditionellem LagerBier, natürlicher Zitronenlimonade und einer Prise Edelweiss.
D
ie Braumeister von Schützengarten haben lange und intensiv nach einer fruchtigen Erweiterung des Biersortiments geforscht.
Mit dem neuen Schützengarten
Panaché präsentiert die traditionsreiche Ostschweizer Brauerei nicht
einfach ein weiteres Zitronen-BierMixgetränk, sondern eine erfrischende und geheimnisvoll raffinierte Symbiose aus feinem, kaltgereiftem Schützengarten Lagerbier,
natürlicher Zitronenlimonade und
einer Note von echtem Schweizer
Edelweiss mit seinem einzigartig blumigen Geschmack.
Wie Reto Preisig, Vorsitzender der
Geschäftsleitung, betont, wird das
Edelweiss auf über 1 000 Meter
über Meer an den sonnigen Hängen
42 | swiss-cuisine | Mai 2015
des Wallis angebaut. Das Extrakt der
Alpenblume vermischt sich zusammen mit der Frische der Zitrone und
der perlenden Kühle des Lager-Biers
zu einem erfrischenden Schluck
Heimat. Für die warmen Frühlingsund heissen Sommertage ist das
Schützengarten Panaché der ideale
Durstlöscher.
Das Schützengarten Panaché ist
ab sofort in der Gastronomie, im
Getränkehandel und im ausgewählten Detailhandel erhältlich. Es
wird als 33cl-Einheit in der EinwegKlarsichtflasche und in der braunen Mehrwegflasche angeboten.
Das erfrischende und geheimnisvoll
raffinierte Schützengarten Panaché
darf direkt aus der Flasche genossen
werden.
●
www.schuetzengarten.ch
Foto: zVg FRIMA
beliebte Gemüse ist
gekochtem
Zustand
sehr emp­
findlich und sollte
daher sorgfältig zubereitet werden. Das VarioCooking Center
MULTIFICIENCY® 311 gart 200 Portionen Spargel in nur 12 Minuten
auf den Punkt – ohne Überwachung
und mit einer Energieersparnis von
bis zu 40 Prozent im Vergleich zu
herkömmlicher Küchentechnik.
Die speziell für das VarioCooking
Center® entwickelten Kochkörbe
machen das Be- und Entladen
besonders einfach und sorgen für einen reibungslosen
Arbeitsablauf. Dank seines leistungsstarken Heizsystems sichert
Fotos: zVg Schützengarten
D
as
in
Kartoffeln
VON
AGATE UND DEM
BLAUSCHALIGEN
BRISTEN
«A little bit...» von allen Sorten, welche die
Züchterkunst hergibt.
Foto: Sylvan Müller
Lou Begas Hit Mambo Nr. 5. Und genau so müsste es sein,
los bezeichnet wird. Da Solanin
in allen Nachtschattengewächsen, d.h. Solanaceen, vorkommt,
findet man es natürlich auch in
Tomaten, wo es dann Tomatin
genannt wird.
denn Kartoffeln sind attraktiv, vielfältig und wertvoll.
Selbstversorger
A little bit of Monica in my life, a little bit of Erica by my
side, a little bit of Rita is all I need... heisst es im Text von
Text Therese Kramarz
W
eshalb die Knolle, vor allem die
gängigen Sorten,
meist Frauennamen tragen, erklärt Christine Heller von Swiss
Patat damit, dass die Bauern in
Deutschland früher diese nach
der schönsten Tochter benannt
haben. So heissen sie Agate, Agria, Alexandra, Amandine, Annabelle, Charlotte, Désirée, Erika,
Lady Felicia etc. und als Ausnahme auch mal Bintje. «Solanum
tuberosum», wie die Kartoffel
botanisch heisst, gehört der
Familie der Nachtschattenge-
wächse an; wie übrigens auch
die Tomate, Aubergine oder die
Gemüsepaprika (Peperoni).
Der Knolle wurde lange Zeit
Unrecht getan. Als Dickmacher
wurde sie hingestellt, dabei ist
das Gegenteil der Fall. Kartoffeln haben mit 77kcal pro 100
Gramm massiv weniger Kalorien als Teigwaren oder Reis;
ins Gewicht fallen Zubereitung
und Beigaben. Die Kartoffel
wird sogar bei Herz-Kreislaufbeschwerden empfohlen und kann
mit Intoleranzen und Glutenunverträglichkeiten umgehen. Im
Gespräch ist immer wieder der
Pflanzenwirkstoff Solanin, wel-
cher an einen Zucker (Stärke)
gebunden ist. Dieser Stoff bildet
sich unter Lichteinwirkung.
Meist wird er durch grüne
Stellen angezeigt. Bei richtiger
Lagerung, kühl bei ca. 8-10 °C,
dunkel und bei hoher Luftfeuchtigkeit (85 Prozent), kann dieser
eigentlich nicht entstehen. Falls
doch, können kleine – wirklich
nur kleine! – allfällige grüne
Stellen grosszügig weggeschnitten, sowie kleine Keime und
Augen entfernt werden. Der
Solaningehalt einer geschälten
Knolle liegt bei 5mg/kg, ein
Wert, der pharmakologisch als
unbedeutend und somit harm-
Weltweit ist die Kartoffel einer
der wichtigsten Bestandteile der
Ernährung. Sie enthält wertvolles
Eiweiss und essentielle Aminosäuren, die von anderen Pflanzen
nicht produziert werden können. Der weltweite Anbau wird
auf ca. 20,3 Millionen Hektaren
geschätzt. Somit liegt die Kartoffel
an vierter Stelle hinter Weizen,
Reis und Mais. In der Schweiz
beträgt der jährliche Kartoffelanbau auf ca. 11 000ha Fläche rund
50 000 Tonnen. Davon sind vier
Prozent Bioanbau, zehn Prozent
integrierte Produktion und 85
Prozent Anbau mit ÖLN-Nachweis*. Der Selbstversorgungsgrad
liegt somit in der Schweiz bei stolzen 95 Prozent. Jährlich essen wir
im Durchschnitt 43 Kilogramm
Kartoffeln.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 43
Kartoffeln
Reifezeit und Kochtypen
Es wird unterschieden zwischen
frühreifen Sorten, wie die Agate,
Amandine, Lady Christl etc. mit
einer Vegetationszeit von 90 bis
110 Tagen, welche ab Frühling
erhältlich sind, mittelfrühreifen
(120 bis 140 Tage) wie Gourmandine, Bintje, Nicola etc. und
mittelfrüh-späten Sorten (140 bis
160 Tage) wie z.B. Atlanta, Lady
Jo, Lady Claire. Für die Küche
ausschlaggebend ist jedoch der
Kochtyp. Hier sind der Kochtyp
A für festkochende Kartoffeln,
bei welchen das Fleisch glatt,
feucht und schnittfest ist erhältlich. Der Kochtyp B ist im Allgemeinen fest, die Schale springt
jedoch gerne auf. Die Kartoffel
ist etwas mehlig und hat einen
mittleren Stärkegehalt. Der Kochtyp C hat einen mittleren bis
hohen Stärkegehalt, ist trocken,
mehlig und mit stark aufspringender Schale. Bei Prodega/
Growa setzt man auf bewährte
Sorten. Das Angebot umfasst ca.
15 verschiedene Kartoffelsorten,
die je nach Jahreszeit erhältlich
sind. Alle Sorten sind auf der offiziellen und geprüften Sortenliste
von swisspatat aufgeführt. Die
Kartoffeln wählt man je nach
Verarbeitung aus. Und dann
ist natürlich Handwerk gefragt.
Die 22 verschiedenen Schnittarten gemäss dem Lehrbuch der
Küche nach «Pauli» kommen
hier zur Anwendung.
Im Trend – seltene Sorten
ProSpecieRara hat rund 80
Kartoffelsorten in Verwahrung.
Dank der Unterstützung des Projektes durch den Bund ist damit
die Erhaltung der gesammelten
Kartoffelsorten mit Bezug zur
Schweiz gesichert. In den zwei
Schaugärten in Flawil und Maran
Arosa kann im Sommer eine
grosse Anzahl Sorten im Feld
begutachtet werden. Hier gedeihen nicht nur die mittlerweile
fast schon berühmten Blauen
Schweden, sondern auch alte
Bergsorten wie Parli, Acht-Wochen-Nüdeli, Pfavi, Vriner, Rote
und Weisse Lötschentaler und
viele mehr. Dank dem Engagement der Partner, der Saatzuchtgenossenschaft St. Gallen und
Coop, sind bereits drei Sorten
im Grosshandel erhältlich (Blaue
Schweden, Parli und Acht-Wochen-Nüdeli). Zusammen mit
dem Bio-Fachhandel sollen weitere Sorten in die Vermarktung
gelangen.
Bergkartoffeln aus dem
Albulatal
Der Bio-Bergbauer Marcel Heinrich begann bereits 2005 im Albulatal mit dem Anbau von raren
und einmaligen Bergkartoffeln.
Auf Anfrage von SWISSCuisine
sagte er: «Wir hatten schwierige
Zeiten und es gab Momente,
da habe ich meinen Entscheid
beinahe bereut. Heute kann ich
sagen, dass sich der Aufwand,
welcher mindestens dreimal so
gross ist wie bei den herkömmlichen Sorten, gelohnt hat». Es
muss seine grosse Leidenschaft
sein, die ihn dazu geführt hat, in
einem Tal auf 1 000 Meter über
Meer biologisch Raritäten anzubauen. Und es ist eine Wissenschaft für sich, denn die Knolle
ist fragil.
Das Ergebnis ist eine Pracht.
Die Farben der Blüten, der
Schalen und des Fleisches
sind so vielfältig, wie sich die
«Herdöpfel» auch in Form und
Geschmack unterscheiden.
Dies erkannte der Foodscout
und Genusstrainer Freddy
Christandl sofort; es entstand
eine Zusammenarbeit. Zusammen sammelten sie Erfahrungen
im Anbau von über 60 Sorten.
«Dabei belebten wir altes Wissen
und brachten vergessene Werte
ins bäuerliche Bewusstsein
zurück», sagt Christandl. Er fügt
an: «Marcel Heinrich hat die Anbaumethoden weiterentwickelt;
der Boden auf «La Sorts» wird
von Jahr zu Jahr noch besser.
Die Bergkartoffeln können ihre
Stärke dadurch voll ausreifen.
Weisse Lötschentaler
und Blauschalige Bristen
Foto: ProSpezieRara
INFOS
Quellen und interessante Seiten:
www.christandl.ch
www.lasorts.ch
www.prospecierara.ch
www.kartoffel.ch
www.landwirtschaft.ch
44 | swiss-cuisine | Mai 2015
Das ist leider heute fast einmalig. Eine längere Reifezeit
führt zu einem intensiveren
Geschmack. Der sandige und
steinige Boden trägt dazu bei,
dass sich der Geschmack und
die Sättigungs- und Kocheigenschaften wunderbar entwickeln
können». Dies entschädigt die
Familie Heinrich dafür, dass die
Ernte oft beschwerlich und ein
Grossteil von Hand erledigt
werden muss.
Vorbestellen
So sind es nicht nur private
Freaks, welche die Kartoffeln
unbedingt haben müssen, sondern auch innovative Köche.
Die Möglichkeiten sind vielfältig und werden vor allem in
der gehobenen Gastronomie
gerne eingesetzt. Christandl
macht es möglich, dass die
wertvollen Knollen auch zu
ihnen kommen.
So sind folgende Raritäten zu
ordern:
– «Ditta», eine wunderbare
Kartoffel, schmeckt dieses
Jahr nach Marroni und ist eine
der genialsten Salatkartoffeln.
– «Roseval», als Gratin oder
Stock unübertrefflich.
– «Blauschalige Bristen»,
das Urgestein aus dem Kanton
Uri ist eine der köstlichsten
Bratkartoffeln.
– «Weisse Lötschentaler»,
eine eher kleine, hellgelbe
und sehr aromatische Knolle.
– «Granola klein & fein»,
die Kartoffel des Jahres 2014!
Genial zu Spargeln; eine
wachsweiche Aromabombe.
– «Corne de gattes»,
die kleinste, aber für viele
die Grösste, ob als Brätler,
Geschwellte, Salz- oder Backkartoffel
– «Burgandy Red»,
die einzige rotfleischige Kartoffel ist eine Aromabombe.
– «Vitelotte noire»,
der nachtblaue Trüffel unter
den Albulatalern, fast wie
80-prozentige Schokolade ●
* ÖLN-Nachweis =
Ökologischer Leistungsnachweis
www. blw.admin.ch/
themen/00006/00049/
Promotion
Willi Klinger
am Klavier
30 Jahre
Weinbau Hartmann feiert
mit einem Neubau
Vor 30 Jahren hatten Bruno und Ruth Hartmann den ehemaligen
konventionellen elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit ursprünglich
50 Aren Reben in ein professionelles Weingut umgewandelt und
zu einem der grösseren und innovativsten privaten Winzerbetriebe
im Aargau entwickelt. Am 17. April fand die Jubiläumsund Einweihungsfeier des Neubaus statt.
Text und Fotos Robert George Kroese
H
Der Willi
am Klavier
Willi Klinger, Geschäftsführer von Österreich Weinmarketing,
lud zur Österreich Wine Party im Folium in der
Sihl-Papierfabrik in Zürich.
Text und Foto Robert George Kroese
D
en 250 geladenen Gästen standen am Sonntag 19. April 120
Weine aus der Magnumflasche zur
Degustation zur Verfügung. Die
erste Stunde der Party stand aber
dem liebenswürdigen Geschäftsführer und Weinspezialisten von Österreich Weinmarketing als Alleinunterhalter zur Verfügung. Mit seinem
Programm «Solo Willi» begeisterte
er die Gäste mit seinen «Wine Lectures from the Piano». Singend und
superb spielend beschrieb er humorvoll sein ganz persönliches «Amarcord» auf dem Weg vom oberösterreichischen Wirtsbuben zum Chef
von Österreich Weinmarketing.
Mit «I am from Austria», Österreichs neue Hymne (im Auftrag von
ÖWM), beschloss er sein Konzert
und konnte eine begeisterte Ovation entgegennehmen. Da er Durst
hatte, lag keine Zugabe mehr darin.
Danach standen die 120 Weine
aus der Magnumflasche österreichischer Top-Winzer zur Degustation
bereit. Begleitet mit Catering vom
Feinsten durch «Franzoli», Zürich.
Kalte Gerichte wie geräucherte Barbarie Entenbrust und dünne
Scheiben von hausgebeiztem Rind
wurden gefolgt von verschiedenen warmen Gerichten wie
Weissweinrisotto und hübschen
«Mini-Hamburgerli» und gebratene Maispoularde. Eine grosse
Auswahl von Süssspeisen rundete
das gelungene Menü ab.
Zu späterer Stunde übernahm
die Winzer-Band aus Österreich
(Weingüter Allacher, Anita & Hans
Nittnaus, Schloss Gobelsburg und
Schilhan) die Bühne.
Ein absolut gelungener Abend.
●
eute keltern Hartmanns Trauben aus 13 Hektaren Reben. Sie
gedeihen an sonnigen Jura-Südhängen in der Gegend des Zusammenflusses von Aare, Reuss und Limmat
sowie in der Nähe der Habsburg und
des Legionslagers Vindonissa, in das
die Römer vor 2 000 Jahren den Rebbau brachten. Das alte Kulturerbe
pflegen sie mit Leidenschaft. Sie keltern 17 sortenspezifische Rot- und
Weissweine sowie Spezialitäten und
testen diese regelmässig erfolgreich
an Qualitätswettbewerben.
Bruno Hartmann über seine Weine
(Interview der AZ vom 28.3): «Jedes
Weingut hat seine Ausstrahlung
und seinen Charakter. Wir produzieren fruchtige, kräftige, gehaltvolle und sortentypische Weine.
Grossen Wert legen wir auf Qualität,
Originalität und Nachhaltigkeit – von
der naturnahen Produktion über die
Verwertung bis zur Vermarktung.»
Der Betrieb ist ständig gewachsen,
was eine Erweiterung der Gebäude
notwendig machte. Diese umfasst
grosszügige Degustations- und
Verkaufsräume, einen erweiterten
Barriquekeller und Flaschenlager.
Die Betriebsabläufe können damit
optimiert werden und ermöglichen
vermehrte Kundenkontakte. Es
werden demnächst Degustationen,
Sensorikkurse und Weinseminare
angeboten. Der Anlass wurde
begleitet von zwei erfolgver-
sprechenden Jungmusikern: der
Klarinettist Moritz Roelcke und die
Pianistin Rahel Sohn, die u.a. Solo
de Concours von André Messager
und Humoresken von Dvorak spielten. Sie hatten sich da wahrlich
keine einfachen Werke ausgesucht.
Das ausgezeichnete Nachtessen
wurde zubereitet von Emil Bolli,
Hotel Bern und Koch der Schweizer
Fussball-Nationalmannschaft.
●
Bruno
Hartmann
(links)
Weinbau Hartmann AG
Tel 056 284 27 43
[email protected]
www.weinbau-hartmann.ch
Österreich Wein Marketing GmbH
Prinz-Eugen-Straße 34
A-1040 Wien
Telefon: +43 1 503 92 67-0
[email protected]
www.oesterreichwein.at
Mai 2015 | swiss-cuisine | 45
Igeho
PROFESSIONELLES
BESUCHERMARKETING
Die nächste Igeho findet vom 21. bis 25. November 2015 in Basel statt.
Die Internationale Jubiläums-Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie und
Ausser-Haus-Konsum präsentiert etwa 800 Aussteller aus dem In- und
Ausland. Diese Firmen investieren viel Geld. Es lohnt sich also, ein integriertes Besuchermarketing rechtzeitig in Angriff zu nehmen.
Text Peter Blattner
DIE PLATZIERUNG IM CONGRESS CENTER BASEL
Halle 1.1
Halle 1.0 / 1.1 / 1.2
Messeturm
Halle 3
Halle 2
Isteine
rstrass
Rieh
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Parkhaus
enrin
he
ns
tr
as
se
g
Eingang
City Lounge
Rie
A
n der Informationsveranstaltung für Messeteilnehmer im Januar
fand das Referat der messemacher GmbH St. Gallen besondere Beachtung. Die Frage für
eine ausstellende Firma lautet:
Wie bringe ich den Besucher
der Igeho an meinen Stand?
Und wenn er vorbeikommt, wie
kann ich dafür sorgen, dass ich
mit ihm ins Geschäft komme?
Und, ganz wichtig: Wie bleibe
ich nach der Messe mit ihm in
Kontakt? Der Messeorganisator,
also die MCH Messe Schweiz
(Basel) AG ist dafür besorgt,
Besucher bis in die Hallen
zu «locken». Dann liegt es am
Aussteller, ob er die Besucher
abholen kann.
se
Halle 1
as
str
a
lar
C
Halle 4
Integriertes
Besuchermarketing
Die einzelnen Massnahmen
müssen aufeinander abgestimmt
sein. Das Besuchermarketing
sollte kreativ sein und durch andersartige Auffälligkeit auf sich
aufmerksam machen. Ein roter
Faden zieht sich durch das Ganze, beliebt ist es, ein Thema zu
zelebrieren. Gute Planung und
Umsetzung sind matchentscheidend, dies bedingt auch eine
46 | swiss-cuisine | Mai 2015
Quelle: zVg IGEHO
gewisse Flexibilität. Der Aussteller sollte sich überlegen, was er
exklusiv an seinem Stand vermitteln könnte, also etwas, das der
Besucher nur bei ihm erfährt.
Der Messestand ist nicht mehr
und nicht weniger als die Bühne, auf dem der Auftritt abläuft.
Nach Untersuchungen (Quelle
AUMA, Verband der deutschen
Messewirtschaft, www.auma.
de) führt der Messebesucher im
Schnitt 16 Messegespräche. Was
braucht es, dass er eines dieser
Gespräche an unserem Stand
führt? Man kann unterhalten
oder informieren, im optimalen
Fall unterhaltend informieren. ●
messemacher GmbH
Kontakt: Kurt Klaus
Herbrigstrasse 18
9011 St. Gallen
Telefon 071 260 20 10
[email protected]
www.messemacher.ch
www.k-bt.ch
Massnahmen VOR der Messe
– VIP-Anlass auf dem Stand,
z.B. eine Expertenrunde oder
eine Degustation
– Messefrühstück (gibt Gelegenheit, sich zu unterhalten)
– Abend-Apéro zum Ausklang
des Messetages (gelöste Stimmung, Erinnerungseffekt)
– Eintrittsgutscheine (Hallenplan mit eingezeichnetem
Stand beilegen!)
– Vernetzung mit Igeho-Kanälen
wie Facebook, Twitter
usw.
– Igeho-Kleber auf jeder Korrespondenz anbringen
– Aussendienst soll bei Besuchen auf Igeho aufmerksam
machen
– Gutschein für Geschenk bei
Besuch des Standes organisieren
– Wettbewerbsteilnahmeberechtigung persönlich zustellen
– Etwas Spezielles ankündigen,
ohne das Geheimnis schon zu
lüften
– Online-Banner aufschalten
– Inserate im Igeho Magazin
schalten und diese Magazine
verteilen
– Versuchen, PR-Berichte in
der Fachpresse zu platzieren, echte Story, keine billige
Werbung
– Das Messepersonal briefen
und für einen guten Auftritt
befähigen
Massnahmen WÄHREND der Messe
– Aktiv auf alle Besucher
zugehen
– Als Erster und Letzter am
Stand sein
– Live-Elemente wie Testimonials einbauen
– Besucher zu einer Interaktion
motivieren (auch über das
Web möglich)
– An Workshops teilnehmen
und Networking betreiben
– Medienberichte platzieren
– Werbemöglichkeiten:
Fassadenfahnen,
LED-Werbung, Bandenwerbung, Werbeflächen
auf Infosäulen, in Liften,
auf Passerellen
– Besuch anderer Aussteller,
um Ideen zu sammeln
– Usw.
Fotos: MCH Messe Schweiz (Basel) AG
Massnahmen
NACH der Messe
– Messebesuch verdanken
– Nachfassen
– Feedback einholen,
bei Besuchern und solchen,
die NICHT vorbeikamen
– Auswertung des Auftritts,
Erstellen einer Verbesserungsliste zuhanden der Vorbereitung des nächsten Messeauftritts.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 47
DOC
DOCG
Menzioni
speciali
Schutzgemeinschaft
der Prosecco DOC
Asolo und Conegliano Valdobbiadene
DOCG-Bereich
PROSECCO DOC
ANBAUGEBIET
Besondere Erwähnung
Treviso und Trieste
«THE BOTTLE»
LÄDT ZUM PROSECCO EIN
Die Prosecco Rebe heisst seit 2009 Glera. Seit dem 1. Januar
2010 ist Prosecco laut Dekret des italienischen Landwirtschaftsministers eine Herkunftsbezeichnung. «The Bottle»,
die Abteilung der Weinexperten von Feldschlösschen,
importiert exklusiv Prosecco von der Azienda Vinicola Serena,
der zweitgrössten Prosecco Kelterei Italiens.
Text und Fotos
Robert George Kroese
«T
he Bottle» hat sich
spezialisiert auf
die Beratung von
Gastronomen für die richtige
Weinauswahl. Hierzu hat sie
nur Weine im Sortiment, die
exzellent zu den beliebtesten
Gerichten der Schweiz gehören (SWISScuisine berichtete
darüber in der Oktoberausgabe
2014).
48 | swiss-cuisine | Mai 2015
«The Bottle» bietet ihren Kunden ein paar Mal im Jahr Loyalitätsreisen zu exklusiven Weinkeltereien an. In diesem Fall zu
der Azienda Vinicola Serena in
Cogneliano, der zweitgrössten
Prosecco Kelterei Italiens. «The
Bottle» ist Exklusiv Importeur
von deren Prosecco DOC.
Ideale Bedingungen
«The Bottle» bietet dafür einen
zweitägigen Besuch beim Produzenten, Hin- und Rückreise,
Übernachtung und Verpflegung, und natürlich exklusive
Weindegustationen. Schön war
der Abschluss des ersten Tages
mit einem perfekten Diner im
spannend abgelegenen Gästehaus der Familie Serena.
Prosecco DOC wird ausschliesslich im Nordosten
Italiens hergestellt und zwar
in den fünf Provinzen Venetos
(Treviso, Venedig, Vicenza,
Padua und Belluno) sowie in
deren vier des Friaul (Goriza,
Pordenone, Triest und Udine).
Wenn die Ernte, Verarbeitung
und Abfüllung in Treviso oder
Triest stattfindet, darf diese Ursprungsbezeichnung aufgrund
der hohen Qualität separat auf
der Etikette vermerkt werden.
Das gesamte Prosecco Gebiet
umfasst 20 000 Hektaren. Die
Reben werden nur auf den sonnigsten Parzellen auf einer Höhe
von 50 bis 500 Meter kultiviert.
Das Klima wird vom milden
Luftstrom der Adria im Sommer bestimmt und bringt auch
ausreichend Regen für ein
gutes Wachstum der Reben.
Das Ende des Sommers wird
charakterisiert durch extreme Temperaturunterschiede
zwischen Tag und Nacht, die
das charakteristische Aroma der
Trauben hervorhebt.
Der Boden ist alluvialen
(Schwemmböden an Küsten
und Ufern) Ursprungs und
somit vorwiegend tonig-lehmig,
reich an Mineralstoffen und
Spurenelementen. Er bildet
Prosecco
Die Rebe
Die Rebsorte, die verwendet
für die Herstellung von Prosecco DOC wird, ist vornehmlich
Glera, eine Sorte die noch aus
Römerzeiten stammt.
Die Reben werden während
der ersten Septemberwoche
von Hand geerntet wenn die
organoleptische Qualitäten (Zucker, Säure und Aromastoffe) so
ausgeprägt sind, dass sie perfekt
für intensiv oder mild sprudelnde Prosecco sind. Bei der
Ernte ist Vorsicht geboten, damit
die Trauben nicht beschädigt
werden und spontane Fermentierung einsetzen würde.
Anschliessend werden sie
zerdrückt und die Stiele entfernt. Der Most wird durch
vorsichtiges Pressen extrahiert.
Ausgewählte Hefen wandeln
den Zucker in Alkohol und
CO2 um. Die Aktivität des
Hefens (Fermentation) dauert
15 bis 20 Tage bei einer maximalen Temperatur von 18 °C
damit das Aroma der Originaltrauben erhalten bleibt.
Die Conegliano
Valdobbiadene-Methode
Anschliessend an die Fermentation fängt der Alterungsprozess
an. Vor dem Abfüllen in
Flaschen und Fässer wird der
Wein durch Filterung geklärt.
Prosecco Tranquillo (stille Version) wird in Flaschen
abgefüllt, während die Sorten
Frizzante und Spumante einer
natürlichen zweiten Fermentation unterzogen werden. Die
zweite Fermentation erfolgt unter Druck in Autoklaven nach
der italienischen oder Martinotti Methode. Hierdurch wird das
berühmte Sprudeln verursacht.
Dies unterscheidet sich von
der zweiten Fermentation in
der Flasche wie bei Champagner und Franciacorte.
Nach dem Ende der zweiten
Fermentation, die mindestens
30 Tage dauert, wird die Temperatur langsam herabgesetzt,
aber nur so lange, dass der
Restzucker das harmonische
Gleichgewicht erhalten lässt.
Die weniger spritzige Version
wird in der Flasche fermentiert,
wo der runde Geschmack von
Hefe und Brotkrusten im Gaumen zurückbleibt.
Alle Stufen des Produktionsprozesses von der Rebe bis zur
Flasche werden von Valoritalia
und der Handelskammer überprüft. Jede Flasche erhält nach
der Schlussprüfung ein Siegel
mit einer eindeutigen Identifikationsnummer.
Glera Parzelle
Foto: Monica Pradal
ein ideales Gelände für den
Weinbau.
Gleratrauben
Die Firma
Es gibt auch Rotwein
Vinicola Serena wurde 1881
gegründet und die Infrastruktur
wurde ständig den Bedürfnissen angepasst. Die Betriebsleitung liegt in den Händen
der fünften Generation bei
Giorgio Serena. Die Produktionsanlagen befinden sich
auf dem neuesten Stand und
können auch grosse Mengen
produzieren. Erweiterungen
sind geplant. Es werden nicht
nur DOC und DOCG Prosecco
hergestellt, sondern auch Rotund Weissweine mit Herkunftsbezeichnung IGT von höchster
Qualität.
Die gesamte in Cogneliano
angesiedelte Produktions- und
Lagefläche umfasst 35 000 Quadratmeter, die Lagerkapazität
56 000 Hektoliter. Die Produktionskapazität beträgt 7 000
Flaschen pro Stunde.
●
Die
Keller anlage
Bar in
Treviso
Mai 2015 | swiss-cuisine | 49
Safran
SAFRAN IN ALLER MUND
Safran ist ein echter Gaumenschmaus und verleiht einem Gericht das
«besondere Etwas». In der Schweiz wird Safran seit Jahrhunderten
produziert – im kleinen Oberwalliser Dorf Mund. Zudem haben in den
vergangenen Jahren zahlreiche Landwirte und Hobbygärtner begonnen,
Safran an verschiedenen Standorten anzubauen.
Text Dr. Alfred Kuhn
D
Bildquelle: Wikipedia / KENPEI
Wikipedia / Rainer Zenz
ie Safran-Pflanze ist
eine Krokus-Art (Crocus sativus), die eine
violette Blüte trägt. Sie blüht
nur einmal im Jahr im Herbst
für einige Wochen. Safran wird
aus den Stempeln dieser Blüten
gewonnen. Die süss-aromatisch duftenden Stempelfäden
werden getrocknet und dann
als Gewürz verwendet. Für die
Gewinnung eines Kilogramms
Safran werden bis zu 200 000
50 | swiss-cuisine | Mai 2015
Blüten benötigt, entsprechend
einer Anbaufläche von 10 000
Quadratmetern. Deshalb und
weil die Ernte reine Handarbeit
ist, zählt Safran zu den teuersten Gewürzen der Welt. Es wird
deshalb oft auch «rotes Gold»
genannt. Angebaut wird Crocus sativus in Kaschmir, Iran,
Afghanistan, Marokko sowie
in Süd-Europa: Südfrankreich,
Griechenland, Spanien, Türkei,
Italien. Mit rund 250 Tonnen
pro Jahr ist der Iran grösster
Safranproduzent, entsprechend
ca. 90 Prozent der weltweiten
Safranproduktion.
In der Schweiz existiert seit
Jahrhunderten ein kleines
Anbaugebiet in Mund (VS). In
den vergangenen Jahren erlebte
der Safrananbau in der Schweiz
eine Renaissance, nachdem die
Safrankultur im 20. Jahrhundert in der Schweiz praktisch
verschwunden war. Zahlreiche
Landwirte und Hobbygärtner
haben begonnen, Safran an
verschiedenen Standorten
anzubauen. Die Forschungsanstalt Agroscope unterstützt den
Aufschwung des Safran-Anbaus
durch landwirtschaftliche Begleitung und Herkunftsstudien.
Safran aus dem Wallis
Die exotische Krokuspflanze
gedeiht in den Steilhängen der
Gemeinde Mund (VS) prächtig.
Sie wächst dort heute auf einer
Fläche von rund 18 000 Quadratmetern. In den 1970er-Jahren
war das Anbaugebiet auf eine
Fläche von nur noch 500 Quadratmeter geschrumpft. Als Reaktion auf die rückläufige Anbaufläche gründeten die Einwohner
des Oberwalliser Dorfes Mund
1979 die «Safranzunft», die heute
mehr als 100 Mitglieder zählt.
Im Mittelalter war Safran
wertvoller als Gold. Es wird angenommen, dass Söldner oder
Pilger die Pflanze in jener Zeit
aus Spanien unter Lebensgefahr
nach Mund geschmuggelt haben. Dort wird die Krokuspflanze seit dem 14. Jahrhundert
angebaut und gehandelt. Die
Jahresernte in Mund schwankt
zwischen 1 1/2 und 3 Kilogramm. Die Nachfrage nach der
Kostbarkeit ist aber viel höher
als das Angebot.
Ernte und Verarbeitung
geschehen ausschliesslich in
Handarbeit, denn es handelt
sich um ein kostbares Gut, von
dem nichts vergeudet werden
darf. Der Munder Safran wurde
wegen seiner hohen Qualität
2004 mit dem AOC-Label (Appellation d’Origine Contrôlée)
zertifiziert. Das hat seinen Preis:
Stolze 18 Franken kostet ein
Gramm Munder Safran.
Qualitätsunterschiede beim
Safran
Die wichtigsten Faktoren für
die Beurteilung der Qualität
von Safran sind die Inhaltsstoffe
Crocin (gelb-roter Farbstoff),
Picrocrocin (Bitterstoff) und Safranal (Duftstoff). Die verschiedenen Safransorten können
stark in ihrer Qualität schwanken. Deshalb musste eine
Methode gefunden werden,
welche die physikalischen und
chemischen Eigenschaften des
Das Restaurant
Safran und
der Dorfladen
in Mund (VS).
Foto:
Wikipedia / Roland Zumbuehl
REZEPT VON PETER SCHALLER,
KOCH IM RESTAURANT SAFRAN, MUND
SAFRAN-PARFAIT
Zutaten
3 Eigelb
3 Eiweiss
150 Gramm Zucker
3 dl Rahm
1 Messerspitze Safranpulver
Zirka 10 Safranfäden
2 cl Cognac à l’orange
Früchte oder frische Beeren
Safrans normiert. Safran wird
heute nach der ISO-Norm
3632-2 beurteilt und in verschiedene Qualitätsklassen
eingestuft. Die höchste Klasse
I steht für einen Crocin-Gehalt von mindestens 190. Die
niedrigste Klasse IV weißt einen
Crocin-Gehalt unter 110 auf
und steht für mindere Qualität.
Safran wird zudem nach
Herkunftsgebiet und Reinheit
unterteilt. Zur Qualitätsklasse
I zählen die persischen Sorten
«Sargol» und «Negin» sowie der
spanische «Safran Coupé». Gourmets und Kenner schwören
auf den persischen Safran und
ziehen diesen allen anderen
Qualitäten vor.
Achtung: Da Safran teuer ist,
sind auch Fälschungen auf dem
Markt. Als künstlicher Safran gilt
der Farbstoff Tartrazin (E-102).
Erkennen kann man gefälschten
Safran am fehlenden, typischen
Safran-Geruch.
Zubereitung
Die Safranfäden im Cognac einlegen
und über Nacht stehen lassen.
Darauf achten, dass die Masse luftig
bleibt.
Das Eigelb zusammen mit dem Zucker
schaumig rühren und den eingelegten
Safran als Flüssigkeit dazugeben.
Die Parfait-Masse in die gewünschten
Formen geben und über Nacht tiefgefrieren.
Das Eiweiss zu Eischnee schlagen
Zum Servieren die Formen auf einen
Dessertteller stürzen.
Den Rahm mit einer Messerspitze
Safranpulver steif schlagen und zwei
Drittel davon unter die Masse ziehen.
Spezialitäten mit Safran
Viele bekannte Gerichte werden mit Safran zubereitet: die
spanische Paella, die französische Bouillabaisse oder das italienische Risotto alla Milanese.
Gerne wird Safran auch für
Meeresfrüchte, Pilaws, Ragouts,
Saucen sowie zur Verfeinerung
von Desserts verwendet (siehe
Rezept: Safran-Parfait). Auch
Getränke wie Tee oder Wein
können durch Zugabe einiger Safranfäden aufgewertet
werden.
Im Restaurant Safran in Mund
kann die bezaubernde Wirkung
des Gewürzes gleich vor Ort
getestet werden, beispielweise in Form von Safran-Risotto oder Safran-Teigwaren.
In Mund können ausserdem
Safran-Brote und Safran-Käse
gekostet und gekauft werden.
Erwähnenswert ist auch der
Safran-Likör, das so genannte
«Munder Gold», der dank des
Mit Früchten oder frischen Beeren und
dem restlichen Schlagrahm garnieren.
Safrans eine besondere Würze
erhält.
Erforschung von Crocus
sativus
Die Forschungsanstalt Agroscope unterstützt den Aufschwung
des Safran-Anbaus in der
Schweiz durch landwirtschaftliche Begleitung und Herkunftsstudien.
Um die Produzentinnen
und Produzenten über die mit
dieser Kultur verbundenen
Chancen und Risiken aufmerksam zu machen, organisiert
Agroscope am 25. April 2015
im Forschungszentrum Conthey
eine Informationstagung zum
Safrananbau.
In Mund will Agroscope die
Gründe der starken jährlichen
Produktionsschwankungen
untersuchen. Swiss Cuisine hat
aus diesem Anlass ein Interview mit Safran-Zunftmeister
Daniel Jeitziner geführt.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 51
Safran
INTERVIEW MIT SAFRAN-ZUNFTMEISTER
DANIEL JEITZINER
SwissCuisine: Welches sind
ideale Bedingungen für den
Anbau von Crocus sativus?
Daniel Jeitziner Ideale Bedingungen für den Safrananbau
sind vor allem trockenes Klima,
magerer sandiger Boden und
Süd-Hanglage.
Man hört manchmal, dass
Safran eine «mondsüchtige
Knolle» sei. Was bedeutet das?
Der Safran ist mit Sicherheit
mondsüchtig. Helle Mondnächte, vor allem Neumond, Temperaturen in der Nacht bis plus
4 Grad und tagsüber nicht zu
heiss, begünstigen das Wachstum des Safrans.
In Zusammenarbeit mit der
Forschungsanstalt Agroscope
werden gegenwärtig die
Gründe für die stark schwankenden Safran-Erträge bei der
Ernte untersucht. Wie geht
man dabei vor?
In Mund wurde 2011 ein
Projekt mit je 50 Zwiebeln aus
fünf verschiedenen Anbaugebieten gestartet. Die Zwiebeln
kommen aus Spanien, Marokko, Kaschmir und aus zwei
Anbaugebieten in Frankreich,
Gâtinais und Vaucluse. Es wird
Statistik geführt über die Ernte
und über die Vermehrung der
Zwiebeln.
Gibt es schon erste Resultate
aus diesen Untersuchungen?
Vom Blüten-Ertrag her haben
die Zwiebeln aus Marokko,
Spanien und Gâtinais aus
Frankreich am besten abgeschnitten. Ein anderes Bild
zeigt sich bei der Vermehrung
der Zwiebeln. Man hat festgestellt, dass die Hälfte aller
Zwiebeln eingegangen ist.
Trotzdem gibt es nach zwei
Jahren von allen Sorten mehr
als 50 Zwiebeln, mit Ausnahme
derjenigen aus Kaschmir.
Meines Erachtens ist nicht nur
der Blüten-Ertrag in den ersten
Jahren wichtig, sondern die
Entwicklung der Zwiebeln. Die
Statistik zeigt in der Regel, dass
man erst nach 7 Jahren sagen
kann, welche Zwiebeln sich am
besten bewähren. 1984 wurde beispielsweise eine grosse
Menge Zwiebeln aus Kaschmir
importiert, diese haben sich
über die Jahre in Mund am besten integriert. Wenn man nach
drei Jahren das jetzige Projekt
in Mund analysiert, ist der Blüten-Ertrag der Kaschmir-Zwiebeln aber am geringsten. Andererseits hat sich dieses Jahr der
Ertrag der Kaschmir-Zwiebeln
zu den vorhergehenden zwei
Jahren fast verdreifacht.
●
Safran-Zwiebeln
Die Zwiebeln aus Marokko, Spanien und
Gâtinais aus Frankreich bringen die besten
Blüten-Erträge
Foto:
Wikipedia / RudolfSimon
ZUR SAFRANBLÜTE IN MUND (VS)
IM HERBST
Das Bergdorf Mund im Oberwallis erreicht man mit der Bahn über Brig und von dort
geht es weiter mit dem Postbus.
Anfahrt mit dem Auto: Durch den Lötschberg-Tunnel (Autoverlad) nach Goppenstein,
weiter über Brig bis nach Mund.
Unterkunft:
Restaurant & Pension Jägerheim:
Tel.: 027 923 46 63
Ferienhäuser und Appartements, auch tageweise Vermietung.
Auskunft:
Gemeindeverwaltung Mund
CH-3903 Mund
Telefon 027 922 75 56
DAS SAFRAN MUSEUM IN MUND
Der Zehndenstadel aus dem Jahr 1437, in dem sich das Museum befindet, gehört zu
den ältesten Holzbauten der Schweiz. Im Museum zu sehen sind Gerätschaften für den
Anbau und die Ernte. Der Besucher erhält zudem Informationen über Safranprodukte
und das Besondere an der Munder Safrankultur: die Doppelkultur von Safran und
Winterroggen.
Foto: zVg von Leo Albert,
Safran Museum Mund
Kontakt Safran Museum:
Tel: 079 409 35 36
Zum Autor
Dr. Alfred Kuhn ist
Dipl. Biochemiker,
Wissenschaftsjournalist
und Übersetzer.
52 | swiss-cuisine | Mai 2015
Promotion
HOFEX 2015 in Hong Kong
MKN FlexiCombi wird mit Asian Catering Equipment Award
ausgezeichnet
ieses Jahr verleiht die Hofex Messe
Hong Kong gemeinsam mit dem
FCSI erstmalig den Asian Catering
Equipment Award (ACE Award). Der
Preis würdigt Hersteller und Designer
der Foodservice Equipment Industrie,
die mit ihren Produkten für eine Effizi­
enzsteigerung in Profiküchen sorgen
und sich für eine geringere Belastung
der Umwelt einsetzen. In der Katego­
rie «Heavy Labour Saving» sieht die
Jury bestehend aus internationalen
Branchenprofis den FlexiCombi als
Sieger. Nicht zuletzt wegen der Ver­
brauchsanzeige GreenInside und den
energiesparenden Features wie der
Dreifachverglasung und dem Wärme­
tauscher konnte der MKN FlexiCombi
überzeugen.
Die offizielle Preisverleihung findet
im Rahmen der Hofex Messe Hong
Kong Anfang Mai statt.
MKN
Maschinenfabrik
Foto: zVg
D
Kurt Neubauer GmbH & Co.
Halberstädter Strasse 2a
38300 Wolfenbüttel
05331-89-368
[email protected]
www.mkn.eu
www.kombidaempfer-flexicombi.de
Klimawatt öffnete den Weinklimahimmel
Seit einem halben Jahr ist Reto Kräutli Geschäftsführer des Klimaspezialisten „Klimawatt“ im zürcherischen Kilchberg. Die von
Anfang an geplante Übernahme der Klimawatt AG fand am 12.3.2015 statt. Der neu gestaltete Showroom sowie die neuen Büroräume waren
Grund genug um den treuen Kunden, Partner, Lieferanten etc. in Form eines Eröffnungsevent vom 24. und 25.4.2015 zu danken.
Text und Foto
Robert George Kroese
or 38 Jahren hat Rolf Jaeger
die Firma Klimawatt AG ge­
­
gründet und zum Fachspezialisten
für Raum- und Weinklima ausge­baut. Als Klimaspezialist für Verkauf,
Be­­ratung, Installation und Instand­
haltung von Klimaanlagen in Ein­
familienhäusern, Arztpraxen, Res­
taurants usw., baute er auch solche
Systeme in Wein­keller ein.
Durch die Übernahme der exklu­
siven Vertriebsrechte der franzö­
sischen Firma EuroCave im Jahr
1985 konnte er diese damalig
noch kleine Nische besetzen. Die
Zielgruppe wird einerseits direkt
angegangen und andrerseits über
den Wiederverkauf betreut.
Die Weinklimaschränke der
Marke EuroCave verfügen über ein
einzigartiges Kühlverfahren. Bei
den üblichen Geräten wird Wärme
entzogen aber keine Feuchte pro­
duziert. Bei dem einmalig aufwän­
digen EuroCave-System gibt es
in den Wänden aufgeschäumte
Verdampfer. Eine Austrocknung der
Korken wird dadurch verhindert.
Foto: zVg
V
Vor rund einem Jahr zog sich Rolf
Jaeger aus dem operativen Geschäft
zurück und fand in der Person von
Reto Kräutli einen, aus seiner Sicht,
fähigen Nachfolger.
Als
Mehrheitsaktionär
wird
Reto Kräutli zusammen mit
der Mitinhaberin Doris Jaeger
die Firma in die Zukunft führen.
Durch die Erschliessung von
neuen Geschäftsfeldern steht die
Wachstumsstrategie im Fokus der
Unternehmung.
Nicht zuletzt sollen die neu ge­stal­
teten Geschäftsräume, nebst einem
Neustart, auch ein Dankeschön
an die gesamte Belegschaft be­deuten.
●
Klimawatt AG
Seestrasse18
8802 Kilchberg
www.klimawatt.ch
Mai 2015 | swiss-cuisine | 53 Table Top
VINTAGE-TREND, FARBEN
UND
INDIVIDUELLE DEKORE
Immer mehr neue Gastrokonzepte beruhen auf dem
Wohlfühlfaktor. Gesucht sind antik wirkendes Porzellan,
Besteck und Gläser. Ein weiterer Trend ist das Spiel mit
Farben und ungewohnten Formen. SwissCuisine hat sich
nach innovativen neuen Produkten umgesehen.
Text Marc Benedetti
I
m Bereich des professionellen Hotel- und Restaurantgeschirrs beobachtet man
momentan einen starken Trend
hin zu Farbe auf dem Tisch.
Die Kombination unterschiedlicher Geschirrformen und
Material miteinander ist in.
Individuelles Dekor
Eine starke Individualisierung von
Dekoren ist ein weiteres Merkmal.
Die Folge: Immer mehr gehobene
Betriebe lassen ganze Serien beim Geschirr beispielsweise - mit
dem Firmenlogo, einem Slogan
oder einem Emblem versehen und
investieren in dieses Plus. «Die
Nachfrage nach Spezialanfertigungen ist steigend», sagt Carmen
Leinenweber von Villeroy & Boch.
«Wir haben zum Beispiel für den
Venice-Simplon-Orient-Express
oder das Luxus-Hotel Emirates Palace in Abu Dhabi eigene Dekore
entwickeln dürfen.»
An der Internorga 2015 vorgestellt hat Villeroy & Boch zwei
Neuheiten: die Hotelkollektionen Artesano Professionale und
Artesano Barista. «Bei Artesano
Professionale handelt es sich um
eine raffinierte und unprätentiöse
Kollektion, die sich sowohl für
die gutbürgerliche als auch die
Sterneküche eignet», sagt Carmen
Leinenweber. Artesano Barista
hingegen sei ideal, um Tee und
Kaffeespezialitäten im Gastronomiebereich zu präsentieren.
Frühlingshafte Natur
Stakiframboise
Foto: Villeroy & Boch AG
54 | swiss-cuisine | Mai 2015
Zur Frühlingszeit passt auch
die Geschirrserie Arborescence
der französischen Marke Revol.
Sie wird in der Schweiz durch
Vetrag vertrieben. Von der Natur
inspiriert, wurden die Teller und
Becher mit Baumlinien modellliert, sodass sich individuelle
Kontraste widerspiegeln. Mit den
drei verschiedenen Dekors Pfeffer, Lakritze und Elfenbein lassen
sich effektvolle Arrangements
zusammenstellen.Wer es lieber
schlichter und klassisch mag,
ist mit der Geschirrserie Suite
der portugiesischen Marke Spal
gut bedient. Die einzigartigen
Geschirrserien bringen südländisches Licht und Lebensfreude auf
den Tisch. Spal wird ebenfalls
durch Vetrag vertrieben und eignet sich gut für die leichte und
mediterrane Sommerküche.
Buntheit in den Betrieb
bringen auch die neuen Stacky
Dessertschalen von «Zak!design».
Man erhält sie in den Farben
Grün, Koralle, Himbeere und
Aqua oder transparent. Mit einer
Grösse von 44cl bieten sie genügend Platz für farbige Glacés.
Doch sie machen sich auch
schön für andere Desserts wie
Vermicelle oder ein Zimtsorbet.
Elegante Breite
Die Porzellanfabrik Langenthal
bringt zum Frühling zwei innovative Geschirrserien auf den
Markt: «Essklasse» und «Isabelle
Coup». «Beide spiegeln den
Trend zu runden, organischen
Formen», erklärt Geschäftsfrü-
her Adrian Berchtold.Essklasse
ist eine Teller-Serie mit eleganter
breiter Fahne (Rand). «Damit lassen sich Akzente setzen, durch
die breite Tellerfahne werden
kleine Portionen besser zur Geltung gebracht und grossflächig
präsentiert», sagt Berchtold. Die
Essklasse-Teller sind erhältlich in
uni weiss, matt glasiert oder mit
Weiss-Relief (Nadelstreifen). Der
Pastateller eignet sich auch für
Salate, Desserts und Vorspeisen.
Die neue Serie Isabelle Coup
aus Langenthal ist eine Komplettserie ohne Tellerfahne. Erhältlich
sind zu den Tellern viele verschiedene Schalen. Das Geschirr
in seinem zeitlosem und schnörkellosem Design ist erhältlich
in uni-weiss und matt-glasiert.
Dekore sollen in nächster Zeit
folgen. Lieferbar sind auch
grosse Tassensets und elegante
Teekannen.
Neuheitliches Porzellan
Auch die Firma Vega Gastronomiebedarf hat im Porzellanbereich einige Neuheiten, die man
über den Online-Shop bestellen
kann.
Neu sind die flachen Teller der
erfolgreichen Bone-China-Serie Skyline. Mit breiter Fahne
inszeniert die Serie edle Speisen
perfekt auf dem stilvoll gedeckten Tisch. Die Formensprache ist
modern, das Relief ist aufwändig
mit natürlichen Strukturen in
cremig-warmem Farbton. Skyline
mit seiner hochwertigen Glasur
und hoher Kantenschlagfestigkeit
hat eine 10-Jahres-Nachkaufgarantie, versichert Vega.
Das Relief des hochwertigen
Hotelporzellans Taifun erinnert
an die Verflechtungen von zarten
Porzellanserie
Jardin,
«Exclusive by VEGA».
Foto: zVg Vega
Teku 2014
Ästen, sie ziehen sich als erhabene Linien am Tellerrand entlang.
Es gibt zwei flache und einen
tiefen Teller. Basierend auf der
Teller-Serie Noon sind alle Elemente miteinander kombinierbar.
Zur edlen Bühne für stilvoll arrangierte Kochkunst werden die
flachen Teller mit den Glas-Clochen Gravy und Elegia.
Neu ist das moderne Dekor
der eleganten Porzellan-Serie
Pallais mit ihren optisch weichen,
fliessenden Formen ohne Ecken
und Kanten. Die Dekoration ist
dezent, in Form leicht gebogener
Streifen in den Farben Brombeere und Grau. Zur Serie gehören
flache Teller in fünf Grössen, ein
tiefer Teller sowie Kaffee- und
Cappuccinotassen.
Traditionell und mit Raffinesse zeigt sich die Porzellan-Serie
Jardin, «Exclusive by VEGA».
Das Relief der Serie weist eine
dezente Kante mit feiner Netzstruktur für den edlen Akzent
auf. Hier verbindet sich klassisches Porzellan mit einem Hauch
Landhaus-Flair. Zur Serie Jardin
gehören flache Teller in fünf
Grössen, ein tiefer Teller, ovale
Platten, stapelbare Schalen und
Kaffeetassen und Becher.
Textiles Dekor
Auch bei den Tischservietten
kann die Gastgeberin oder der
Gastgeber punkten, denn das
Auge isst bekanntlich mit. Ein
schönes Dekor trägt zur gastlichen Atmosphäre bei. Tela bringt
zwei neue Sommerdesigns auf
den Markt: eine Kombination von
Karo und Blumenmuster und ein
sehr fröhliches Vogeldesign.
Organische Formen
«Im klassischen Tabletop finden
wir immer mehr organische
Formen», sagt Markus Holzhammer von der Firma Trendsense.
Beispiele von solchen Formen
haben die Porzellanfabriken
Christian Seltmann mit den neuen Formen Maxim und Organic
Meran auf den Markt gebracht.
Die italienische Marke Mepra
vereint Vintage-Bestecke mit Naturmaterialien wie Holz. Sie sind
zwar pflegeintensiv, bringen aber
auch einen exklusiven Touch in
einen Restaurationsbetrieb.
Steigend seien auch gemäss
dem Spezialisten die Verkaufszahlen von Bestecken mit
Ornamenten auf PVD-beschichtetem Besteck. «Zusätzlich
beobachten wir ein Revival der
Kupferpfannen und Accessoires
in diversen Betrieben», erklärt
Holzhammer.
Fliessend und modern
Flow heisst die neue Tischwäsche-Kollektion von Schwob.
Sie wurde entwickelt, gewoben
und konfektioniert in der Leinenweberei in Burgdorf.
«Nach wie vor werden eher
Strukturen gewünscht – und falls
Designs, dann eher moderne,
aber doch einfache und fliessende. Von daher auch der Name
Flow», erklärt Sabrina Roth von
der Schwob AG. Minimalistisch
und doch edel, so präsentiert
Handwerklich hergestelltes
Bier
Craft-Beer oder – vielleicht eher
schweizerischer ausgedrückt – regionales, handwerklich hergestelltes Bier ist weiter auf dem Vormarsch. Die Firma Rastal aus Chur
entwickelte in den vergangenen
Monaten interessante Gläser, die
sich vor allem für den Ausschank
solcher Craft-Biere eignen. «Wir
wollen damit den Biergenuss in
der Gastronomie verstärkt in den
Vordergrund rücken», sagt Christoph Zindel von Rastal.
Dazu gehört ein Becher namens Craft Moster One, dessen
dünner Mundrand das optimale
Geschmackserlebnis bei jeder
Biersorte garantiert. Der lange
Kamin sorgt für eine Bündelung der Aromen. Gleichzeitig
hat Glas funktionelle optische
Einschankhilfen von 0,1 Liter bis
maximal 16oz (Letzteres ist das
Ausschankmass in der US-amerikanischen Craftbierszene).
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IMMER
EINE IDEE MEHR
Gastronomie / Hotellerie / Catering
Fotos: Werner Baumann
zVg Teku
sich «Flow». Im Spiel vom Fluss
des Schusses zeigen sich wellige
Streifen, frei, modern und anmutend. Die Kollektion kann zur
Kombination beispielsweise mit
Satin uni ergänzt werden.
Flow gibt es in sanften, aber
auch kräftigen Farben. «Inspiriert von der positiven Ausstrahlung, beglückt von den
frischen Farben bringen Sie mit
dieser Tischwäsche ein unverwechselbares Ambiente in Ihr
Haus. Damit überzeugen Sie als
Gastgeber mit Swissness und
hohem Qualitätsanspruch», sagt
Sabrina Roth.
Reisebericht
DIE NORMANDIE
Die OmahaBeach
KÄSE, FISCH UND CALVADOS
Die Normandie liegt in der oberen linken Ecke im
Westen Frankreichs und empfängt den Besucher
mit üppigem Weideland, herrlichen Sandstränden,
Klippen und Kiesstränden.
Text und Bilder Oliver Boser*
Camembert
D
Saftige Wiesen und Weiden mit
trägen, zufrieden wirkenden
und wohlgenährten Kühen,
die unter Apfelbäumen grasen,
prägen das Landschaftsbild der
Normandie. Das relativ feuchte
und milde Klima bietet denn
auch ideale Voraussetzung für
die Viehhaltung. Die daraus
hergestellten Milch- und Rahmprodukte gehören unbestritten
zu den feinsten der Welt und
bilden neben Äpfeln und Cidre
as friedvolle Bild
erinnert nur den geschichtlich interessierten Besucher an die blutigen
Zeiten des 9. Jahrhunderts, als
die eroberungslustigen Wikinger das Land annektierten und
es zu einem in der damaligen
Zeit mächtigen Königreich
machten. Sein Name erinnert
noch heute an die «Normannen».
56 | swiss-cuisine | Mai 2015
(später Calvados) die Grundlage der regionalen Küche. In
fast allen Gerichten, von der
Suppe über Salatdressings bis
hin zu den delikaten Desserts
wird Rahm und Butter verwendet. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass in Frankreich eine
unglaubliche Vielfalt an Käse
vorhanden ist, fast 400 offizielle
Sorten. Werden die im ganzen
Land auf Bauernhöfen und in
Klöstern hergestellten Sorten
mitgezählt, dürften es über 700
Sorten sein. Drei der berühmtesten und über die Landesgrenzen hinaus bekanntesten
Käsesorten stammen aus der
Normandie. Es sind dies die
«Aromakünstler» Camembert,
Livarot und Pont l’Eveque.
Die Region ist zu Recht stolz
auf diese erlesenen Rohmilchkäse. Die einen sind mild im
Geschmack und scheinen auf
der Zunge zu vergehen, wieder
andere sind pikant, würzig
oder feurig. Entscheidend für
das unverwechselbare Aroma
beispielsweise eines Camemberts ist zum einen die Qualität
der Rohmilch der heimischen
Kühe und zum anderen das
traditionelle Herstellungsverfahren mit der mehrere Wochen
dauernden Reifephase, in der
der noch junge Camembert seinen typischen weissen Schimmel bildet. Obwohl Camembert
heute in ganz Frankreich und
sogar in der Schweiz herge-
stellt wird, muss der echte aus
Milch normannischer Kühe aus
einem genau definierten Gebiet
stammen. Tausende Camembertsorten, die aus von ganz
Frankreich in die Normandie
transportierter Milch hergestellt
werden, dürfen die Bezeichnung «Camembert aus der Normandie» tragen, aber niemals
die geschützte Herkunftsbezeichnung «Appellation Camembert Controllée». Ein echter
Camembert kann süsslich
schmecken, eine feine Würze
entwickeln, mit einer nussigen
Note und einem Hauch von
Apfel. Ein Nachahmer-Produkt aus pasteurisierter Milch
erreicht eine solche Vielfalt an
Aromen nie! Die typische Holzschachtel erlaubt es den Produzenten ausserdem, ihren Käse
weit weg zu verschicken. Echte
Camemberts, besonders die aus
der Ortschaft Camembert aus
dem Gebiet «Calvados», werden immer seltener. Deshalb
muss immer auf die geschützte
Ursprungsbezeichnung geachtet
werden.
Fische, Krustentiere und
Austern
Auch der Atlantik ist den Bewohnern der Normandie wohl
gesinnt. Aus den Häfen am Ärmelkanal werden reiche Fänge
von Fisch und Krustentieren
angeliefert, ganz zu schweigen
von den berühmten Austernbänken nahe der Halbinsel
Cotentin, im Nordwesten der
Normandie. Auch die Jakobsmuscheln aus dieser Gegend
gehören zu den besten der
Welt, dürfen aber nur zu be-
Ein typisches
Fachwerkhaus
stimmten Zeiten im Herbst und
Winter gefischt werden. Beliebt
sind Seezunge, Seeteufel oder
Steinbutt. Vieles davon bleibt
nicht in der Normandie, sondern geht direkt nach Rungis
– dem «Bauch von Paris». Von
diesem Grossmarkt aus werden
ganz Paris und die anspruchsvollsten Restaurants in halb
Europa beliefert.
Die Normandie profitiert von
einer langgestreckten Küste im
Nordwesten des Landes. Die
dortigen Seebäder Deauville
und Trouville profitieren noch
heute vom einstigen Glanz
der Schönen und Reichen und
noch immer sind sie an heissen Tagen im Sommer Anziehungspunkt für gutbetuchte
Bewohner aus den nahen
Städten. Trouville besitzt zudem
einen attraktiven Markt, wo die
Fischer ihre Fänge präsentieren
und verkaufen. Hier können
Meeresfrüchte und Fische von
absoluter Frische genossen
werden.
Calvados
Es gibt nur wenige Regionen in
Frankreich, in denen kein Wein
produziert wird. Die Normandie ist eine davon. Dafür existieren über 100 unterschiedliche Apfelsorten, die sich alle
für die Herstellung von Cidre
eignen. Cidre, ein vergorener
Apfelsaft, ist ein äusserst beliebtes Getränk und wird in der
Normandie eigentlich zu jeder
Tageszeit gerne getrunken. Man
unterscheidet zwischen einer
Spitzenqualität, Cidre bouché,
die in der Flasche vergoren
wird und einem eher trocke-
nem Apfelwein, Cidre sec, der
ausschliesslich zum Kochen
verwendet wird. Der Apfelwein Cidre bildet die Basis von
Calvados, vergleichbar wie das
Basisprodukt von Cognac ein
leichter, trockener Basiswein
ist. Dies unterscheidet Calvados
beispielsweise von einem
Grappa oder Marc, der aus den
Rückständen der Weinproduktion, dem Trester, gebrannt wird.
Die besten Qualitäten von
Calvados stammen aus dem
Valle d’Auge, einem Landstrich
im Departement Calvados. Das
Valle d’Auge bietet Postkartenund Bilderbuchlandschaften,
wie man sich die Normandie
gerne vorstellt: Kleine gemütliche Dörfer, Riegel- oder
Fachwerkhäuser, umgeben von
kleinen Wiesen und Feldern,
die oft von niedrigen Büschen
umgeben sind. Hier ist auch
das Reich der Milchkühe, die
bis zu 30 Liter Milch pro Tag
geben. Der aussergewöhnlich
guten Qualität dieser Milch verdankt die beste normannische
Butter ihr herrliches, süssliches
Aroma. Kommen wir zurück
zum Calvados und stellen
uns die Frage: Wie schmeckt
er nun, ein guter Calvados?
Das Wichtigste sind Äpfel von
bester Qualität, mehrere Sorten
gemischt, süss und fruchtig.
Nur dann entsteht nach traditionellen Methoden ein wahrhaft grosser Calvados, niemals
künstlich gesüsst, mit komplexen Aromen und Geschmäckern, wie bei einem guten
Cuvée-Cognac. Die Aromen
wollen entdeckt werden; dicht,
reif, konzentriert und fein,
komplex und finessenreich. Ein
guter Calvados ist mindestens 3
Jahre alt, vorteilhaft entwickeln
sich die Aromen ab 15 Jahren
Reife im Holzfass. Age d’Or
bedeutet ein Alter von mindestens 30 Jahren. Solch gereiften
Calvados weisen neben den
Fruchtaromen Nuancen von
Holz, Vanille oder Karamell auf.
Die Normandie ist eine
der landschaftlich schönsten,
kulinarisch spannendsten und
historisch interessantesten
Gegenden Frankreichs. Anfangs
noch einige Male mit dem
eigenen Auto bereist, empfehle
Austern von Cotentin
Käse aus der Normandie
Markt in Trouville
ich heute aufgrund des relativ langen Anfahrtsweges die
Erkundung (in der Nebensaison!) mit einem Mietauto ab
Paris. Von dort ist das Herz
der Normandie in 2.5 Stunden
bequem erreicht. Nach weiteren 60 Fahrminuten kann man
ab einer Böschung auf die
Omaha-Beach und den Atlantik
blicken. Vergessen sind für einige Minuten die Ereignisse des
2. Weltkrieges, überwältigt von
der Einsamkeit dieses Traumstrandes, kilometerlang und viele Meter breit, feinsandig und
schneeweiss.
●
* Oliver Boser ist Leiter Gastronomie &
Räume Zollikerberg.
Mai 2015 | swiss-cuisine | 57
Vorschau
Marc Benedetti:
Hygiene –
persönliche Schuhe, Berufskleidung, Körperpflege
Fabrice Müller:
Kochgeräte
Fritteusen
Therese Kramarz:
Alpkäse
Heini Hofmann:
Alpkäserei Urnerboden
Dr. Alfred Kuhn:
Milchrodukte
Foto: Philipp Joss / pixelio.de
Themenprogramm A
usgabe 4 / 2015
Probiotika (LC1 Joghurt)
Peter Blattner:
Eier
Änderungen vorbehalten
Erscheinungsdatum: 30. Juni 2015
Redaktionsschluss: 20. Mai 2015
Anzeigenschluss: 27. Mai 2015
In allen Ausgaben erscheint die Standardrubrik «Food and Beverage» und «Technik»
Für Buchungen und weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an
Swiss Businesspress SA, Robert G. Kroese, Rebmatt 362, 5276 Wil/Mettauertal
Telefon 079 353 25 20, 062 867 20 54, Email: [email protected]
Impressum
Nr. 3 vom 12. Mai 2015
SWISScuisine® Das Fachmagazin der gehobenen Gastronomie, 2. Jahrgang Nr. 1/2014 (14. Jahrgang «Pauli cuisine»). Erscheint siebenmal jährlich in der SWISS
BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39, 8952 Schlieren, Telefon 044 306 47 00, [email protected] Medienpartnerschaft Kompetenz-Zentrum für das Gastgewerbe und
die Hotellerie AG, 6010 Kriens, Telefon 041 741 70 02, [email protected], www.kompetenz-zentrum.com Redaktion: Peter Blattner, [email protected],
044 306 47 02, 079 687 20 69; Technische und Fotoreportagen: Robert G. Kroese, [email protected] Mitarbeitende an dieser Ausgabe: Martina Müller Richli,
Martin Scheeder, Oliver Boser, Therese Kramarz, Heini Hofmann, Michael Hostmann, Dr. Alfred Kuhn, Jean-Pierre E. Reinle, Jeannette Hersener Anzeigenverkauf: IMC Robert
G. Kroese, Telefon 062 867 20 54, 079 353 25 20, E-Mail: [email protected] Layout: Angelina Sofia, Bruno Strupler Druck: Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern
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Heute eine Adresse ...
... morgen Ihr Kunde!
Das Schweizer Gastgewerbe ist geprägt von Klein- und Kleinstbetrieben. Gut jeder zweite
Betrieb zählt zu diesen. Städtische Gebiete verzeichnen einen jährlichen Wechsel von bis zu
25%! Wir kommen zuverlässig zu Betriebsschliessungen, sehr früh zu deren Wiedereröffnungen
und zu den Wirtewechseln. Über die Baubewilligungen kommen wir vorzeitig auch zu den
Neueröffnungen. Das aktualisieren von Gastro-Adressen ist unsere tägliche Arbeit. So erhält
ein Kunde top-aktuelle Adressen!
Unsere Adressen lassen sich sortieren zum Beispiel nach Betriebsarten, Betriebsgrössen
(bei Restaurants Anzahl Mahlzeiten pro Tag, bei Hotels Anzahl Zimmer), nach Gebieten,
Vereinigungen, Auszeichnungen, E-Mail-Adressen, usw.
Diese Adressen verkaufen und vermieten wir. Verkaufte Adressen aktualisieren wir. Unsere
Kunden setzten sie ein für den Versand von Katalogen, Zeitungen und Zeitschriften, klassische
Direktwerbung, E-Mail-Marketing, usw. Planen auch Sie Marketing mit Adressen, dann rufen
Sie einfach an oder senden uns ein E-Mail.
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Fon +41 44 844 06 33, Fax +41 44 844 06 51
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