AAP Astro-News 2/2007 - Sternwarte Nordschwarzwald

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Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e.V.
Astro-News
Ausgabe 2/2007
25 Jahre AAP
Die Mondfinsternis am 3. März
Erster erdähnlicher Planet entdeckt?
Sonneneruptionen
Die nächsten Veranstaltungen des AAP:
Sommerfest am 14./15. Juli
Spezialitätenwanderung am 9. September
2
Inhaltsverzeichnis
Editorial
3
In eigener Sache — PLZ AAP
3
Vorwort des Vorstands
3
Wissenschaft und Forschung
Lebensfähig? — Erster erdähnlicher Planet entdeckt . . . . . . . . .
Sonneneruptionen — Neue faszinierende Bilder . . . . . . . . . . .
Erstmals Wasserdampf auf Exoplaneten nachgewiesen . . . . . . .
Radar-Messungen — Riesige Eismassen am Mars-Südpol entdeckt .
Entdeckung dank Amateur — Schluckauf vor dem Sternentod . . .
Asteroid Itokawa — Vibrationen ordnen Steine nach Größe . . . . .
Enträtselt — Mysteriöse Leuchtwolke ist sichtbarer Weltraumschrott
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Verschiedenes
Astronomietag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sommerfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger (1765 - 1831) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Sternwarte Bieselsberg
Totale Mondfinsternis am 3. März . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Öffentliche Führungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Spezialitätenwanderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kepler-Sternwarte
Führungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Beobachtergruppe
Eine außerordentliche Vorstandssitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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eMail–Verteiler
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Beobachtungsobjekte
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Termine
Veranstaltungen und Treffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Astronomische Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Splitter
Scotty“ symbolisch im All bestattet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
”
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Impressum
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VORWORT DES VORSTANDS
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Editorial
Liebe Leser,
in dieser Ausgabe werden wir noch einmal zwei
Themen wissenschaftlich aufgreifen, die in den letzten Vereinstreffen schon Gegenstand von Vorträgen
waren: Exoplaneten und die Sonne. Beides sind Themen aktueller Forschungen und zeigen, dass unsere
Vortragsauswahl auch in diesem Bereich interessantes bietet.
Da der Termin für unser Sommerfest nun schnell
näherrückt möchte ich noch darauf hinweisen, dass
wir dafür noch Beiträge“ suchen, näheres hierzu auf
”
Seite 14.
Viel Spaß nun beim Lesen dieser Ausgabe
Martin Tischhäuser
In eigener Sache — PLZ AAP
Leider ist uns bei der Umstellung der Vereinsadresse ein kleiner Fehler unterlaufen. Die PLZ der Adresse
war falsch und so könnte es sein, dass manche Briefe nicht angekommen sind. Wir entschuldigen uns für
eventuelle Unannehmlichkeiten und bitten, in Zukunft die PLZ 75331 zu verwenden.
Der Vorstand
Vorwort des Vorstands
Liebe Vereinsmitglieder,
auch das 25ste Jahr unseres Vereinsbestehens
ist jetzt schon wieder
ein großes Stück vorangeschritten. Es konnten wieder einige Veranstaltungen des AAP besucht werden, wie unser
öffentliche Führungen
in den Sternwarten und die Vorträge im Kulturhaus
Osterfeld. Besonders erfreut es mich, wenn wir auf
unseren Treffen neue Gäste begrüßen dürfen. Dies
zeigt uns, dass wir durch unsere Öffentlichkeitsarbeit
auch neue Mitmenschen für unser interessantes Hobby begeistern können. Die großen Ereignisse stehen
uns aber noch bevor, wie unser Sommerfest und die
kulinarische Wanderung in und um Bieselsberg.
Anlässlich des 25–jährigen Bestehens des AAP
gibt es dieses Jahr auch ein Vereins-T-Shirt und weitere Textilien mit dem Vereinslogo. Durch die aktive Mitwirkung von einigen Mitgliedern sind auch
neue Veranstaltungen wie der Kontakt zum Stadttheater Pforzheim entstanden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten für die Mithilfe und die
Unterstützung bei diesem Projekt. Anlässlich eines
Konzertes die Planeten“ nach Gustav Holst haben
”
wir die Möglichkeit die Planeten und unseren Verein
einem großem Publikum im Stadttheater Pforzheim
zu präsentieren.
Ein weiteres spannendes Projekt ist sogar durch
einen Besucher bzw. Besucherin unserer Sternwarte
entstanden. So hat ein junges Team von Studenten
geplant, einen professionellen Film über den AAP
und seine Aktivitäten zu erstellen.
Dies alles zeigt uns, dass wir doch ein sehr aktiver Verein sind. Wir können gespannt sein auf die
uns bevorstehenden Veranstaltungen und Projekte.
Jeder ist aufgefordert weiterhin aktiv an unseren gemeinsamen Aktivitäten mitzuwirken und auch durch
die Bekanntmachung unseres Vereins noch mehr
Menschen für gemeinsame Aktivitäten zu gewinnen.
Neben den vielen Veranstaltungen stehen auch
noch der Umbau der Kuppelspaltmechanik und der
weitere Ausbau der Gebäude an.
Wie immer steht Ihnen der Vorstand für Anregungen und Vorschläge zur Verfügung, welche tolle und spannenden Projekte entstehen können zeigen
die oben genannten Beispiele. Weiter so!
Ihr
Kay Niemzig
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WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Wissenschaft und Forschung
Lebensfähig? — Erster erdähnlicher Pla- (habitable Zone) und somit biologisches Leben zu
ermöglichen, ging den Planetenfischern bislang nicht
net entdeckt
Es ist eine dieser Entdeckungen, die sich in den
Annalen der Wissenschaftsgeschichte einen festen
Platz erobern wird. Dank der Beflissenheit eines
internationalen Forscherteams und mithilfe eines
ausgeklügelten Teleskopsystems sowie einer optimierten Suchstrategie und -technik spürten Astronomen unter der Leitung von Michel Mayor einen
erdähnlichen Exoplaneten auf. Der nur 20,5 Lichtjahre von der Erde entfernte Planet hat die 5–fache
Masse und den 1,5–fachen Radius der Erde. Er
ist damit der kleinste bislang bekannte Planet außerhalb des Sonnensystems. Wie die Europäische
Südsternwarte (ESO) an 24. April offiziell verlautbarte, umkreist der Exoplanet einen Roten Zwergstern und liegt in einer habitablen Zone, wäre somit also ein heißer Kandidat für biologisches Leben,
weil auf ihm flüssiges Wasser existieren könnte.
in die Netze.
Zwölf Jahre nach seiner historischen Entdeckung
schreibt der Pionier der Planetenjagd, Michel Mayor, nunmehr erneut Wissenschaftsgeschichte. Zusammen mit Kollegen vom Genfer Observatorium
und französischen sowie portugiesischen Forschern
spürte er den bisher kleinsten und masseärmsten extrasolaren Planeten auf, der mit einer weiteren Qualität glänzt: Er liegt in einer habitablen Zone und
könnte daher flüssiges Wasser halten. Es sei ein
großer Meilenstein in der Geschichte astronomischer
Entdeckungen, so der Astronom Henri Boffin, der
für die Pressearbeit der Europäischen Südsternwarte
mitverantwortlich ist.
Unter Anwendung einer ausgefeilten Observationstaktik und -technik und einer speziellen Apparatur lokalisierten die Forscher mit dem 3,6–Meter–
Teleskop der ESO im Sternbild Waage einen Exoplaneten mit der nur 5–fachen Erdmasse. 20,5 Lichtjahre von der Erde entfernt, umrundet er seinen Heimatstern Gliese 581 einmal binnen 13 Tage. Obwohl
er seine Muttersonne in einer Distanz von nur 10,7
Millionen Kilometern umkreist (dies ist 14–mal geringer als der Abstand Erde–Sonne), herrschen auf
der fernen Welt annehmbare Temperaturen.
Heißer Gasriese — oft gefährlich nahe am
Zentralgestirn. Biologisches Leben hätte hier keine
Chance.
Seitdem die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz vom Genfer Observatorium
im Jahr 1995 bei dem Stern 51 Pegasi den ersten
Exoplaneten einer noch nicht erloschenen Sonne entdeckten, spürten Forscherteams rund um den Globus
mit erdgebundenen Observatorien und Weltraumteleskopen 227 Planeten in 186 verschiedenen Planetensystemen auf. Als extrem heiße Gasriesen in der
Größenklasse von Neptun (17–fache Erdmasse) bis
hin zu Jupiter und größer umflitzen viele von ihnen
ihren Heimatstern in geringem Abstand, oft binnen
weniger Tage einmal. Kurzum, ein erdähnlicher extrasolarer Planet, der den richtigen Abstand zu seinem Heimatstern hat, um flüssiges Wasser zu halten
Graphische Darstellung des Systems Gliese 581.
Sie schättzen, dass die Haupttemperatur auf dieser Super–Erde sich zwischen 0 und 40 Grad Celsius bewegte. Auf dieser Welt müsste deshalb Wasser
flüssig sein, erklärt Stéphane Udry vom Genfer Observatorium in der Schweiz, der Hauptautor der Studie, die im dem Fachmagazin Astronomy & Astro-
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
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physics veröffentlicht wird. Überdies dürfte der Radius dieses Planeten nur das 1,5–Fache der Erde aufweisen. Ihr Model sage außerdem voraus, dass der
Planet entweder felsig sei wie unsere Erde — oder
mit Ozeanen bedeckt sei.
ESO–Aufnahme des Sterns Gliese 581.
Dass unter diesen Bedingungen überhaupt einer
erdähnliche Welt in einer habitablen Zone eine Nische finden konnte, hängt mit dem Sternentyp des
Muttergestirns zusammen. Denn Gliese 581 ist ein so
genannter Roter Zwergstern vom Typ M. Rote Zwerge sind äußerst langlebige (je nach Masse werden sie
bis zu 50 Billionen Jahre alt), sehr licht- und massearme Sterne, die schätzungsweise mehr als 70 Prozent aller stellaren Gebilde in der Milchstraße stellen. Von den 100 erdnächsten Sternen, wozu auch
Gliese 581 zählt, sind allein 80 Rote Zwerge.
Da diese Sternklasse weitaus kleiner, kälter und
durchschnittlich 50 Mal schwächer leuchten als etwa Sterne vom Typ unserer Sonne, verschiebt sich in
solchen Systemen die habitable Zone näher zum Heimatstern hin. Rote Zwerge seien die idealen Zielsterne für die Suche nach solchen Planeten, weil sie weniger Licht emittieren und weil ihre habitable Zone
viel dichter an ihre Sonne reiche, erklärt das Teammitglied Xavier Bonfils von der Universität in Lissabon (Portugal).
Aufgespürt wurde der Exoplanet Gliese 581 c
mit der Radialgeschwindigkeitsmethode. Bei dieser
Technik richten die Planetenjäger ihre Aufmerksamkeit primär auf die Gravitationskraft des vermuteten Planeten und der daraus resultierenden kleinen
Bewegung seines Zentralsterns. Beginnt der observierte Stern zu eiern, lassen sich seine rhythmischen
Verschiebungen anhand der Änderung der Radialgeschwindigkeit feststellen.
Radialgeschwindigkeitsdiagramm der drei
Exoplaneten um den Roten Zwergstern Gliese 581.
Oben der Planet mit 15 Erdmassen; unten der jener
mit 8 und in der Mitte der neu entdeckte erdähnliche
Exoplanet mit 5 Erdmassen.
ESO–Computeranimation über das
Exoplaneten–Trio im Gliese–System.
Um die Messung zu optimieren, kam das relativ
neue Instrument HARPS (High Accuracy Radial Velocity Planet Searcher) zum Einsatz, das von Michel
Mayor entwickelt und am ESO–Teleskop montiert
wurde. HARPS sei eine einzigartige Maschine für
die Planetenjagd, so Mayor. Dank seiner unglaublichen Präzision könnten sie sich auf massearme Planeten fokussieren. Von 13 entdeckten Exoplaneten
mit einer Masse unter 20 Erdmassen, seien allein elf
von HARPS entdeckt worden. Sie seien zuversichtlich, dass erdähnliche Planeten um Rote Zwergsterne
für sie in Reichweite seien.
Besagte Anlage ermöglicht den Forschern eine
zehnmal genauere Ausnutzung der Messung der Radialgeschwindigkeit als zuvor. Sie ist derart empfindlich, dass sie mittels der Messung stellarer Lichtwellen selbst noch Änderungen der Geschwindigkeit eines 3,6 km/h schnellen Fußgängers messen kann —
und das in einem Radius von bis zu 160 Lichtjahren.
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WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
HARPS Detektor geöffnet.
Mit HARPS spürte bereits zwei Jahre zuvor dasselbe Astronomenteam um Gliese 581 einen Planeten mit der 15–fachen Erdmasse auf, der seinen Heimatstern in 5,4 Tagen einmal umkreist. Als sich abzeichnete, dass in demselben System weitere Exoplaneten existieren, nahmen die Forscher das ferne Sternsystem noch genauer unter die Lupe. Dabei
fanden sie Hinweise auf einen Planeten mit der 8–
fachen Erdmasse, der Gliese 581 in 84 Tagen einmal
umrundet — und eben besagten großen Bruder der
Erde.
im Gebiet des Gezeiten–Lock–In befände, so Walter. Das heiße, er zeige dem Roten Zwerg immer
dieselbe Seite zu, was bedeute: Auf der Vorderseite
herrschen extrem hohe Temperaturen — es gäbe keinen Ozean, nicht einmal einen See, wohingegen die
Rückseite permanent vereist wäre, vorausgesetzt, es
gäbe dort Wasser. Das wäre keineswegs erdähnlich.
Weitaus optimistischer klingt dagegen die Prognose von Xavier Delfosse, ein Mitglied des Teams
der Grenoble Universität in Frankreich. Wegen seiner Temperatur und relativen Nähe werde dieser Planet sehr wahrscheinlich ein sehr wichtiges Ziel für
zukünftige Weltraummissionen sein, die sich der Suche nach außerirdischem Leben widmen. Eine davon
wird im Jahr 2015 den nächsten Schritt wagen: die
ambitionierte ESA–Mission Darwin.
Sie besteht aus einer Flotte von acht Raumfahrzeugen, die am so genannten Lagrange–Punkt L 2,
1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, operieren, jenem Punkt auf einer Erdumlaufbahn hinter dem Mond, wo sich die Gravitationskräfte die
Waage halten, so dass Raumschiffe im Raum quasi
still stehen. Das Interferometrie–Superteleskop kann
die eingefangene Strahlung dergestalt überlagern,
dass die Bildschärfe einem 100 Meter großem Fernrohr entspricht, was Darwin dazu befähigt, nicht nur
erdähnliche Planeten aufzuspüren, sondern auch in
deren Atmosphären nach chemischen Spuren von
Leben zu suchen.
Das 3,6–Meter–Teleskop, mit dem die Entdeckung
gelang.
So groß der Jubel derweil bei der ESO auch
sein mag, der ehemalige deutsche Wissenschaftsastronaut und jetzige Lehrstuhlinhaber für den
Fachbereich Raumfahrttechnik der TU München
in Garching, Ulrich Walter, hat mit dem Begriff
erdähnlich“ so seine Schwierigkeiten. Der Planet
”
um Gliese 581 befinde sich am inneren Rand der
habitablen Zone. Das eigentliche Problem sei aber,
dass er sich, wie praktisch alle Planeten in der habitablen Zone, um einen Roten Zwerg ziemlich weit
Graphische Darstellung der Darwin–Flotte.
Um dies effektiv umzusetzen, zerlegen die teleskopeigenen Spektrographen der Darwin–Flotte das
von den Planeten reflektierte Licht in seine farblichen Bestandteile. Dadurch können sie Temperatur und chemische Zusammensetzung der Exoatmosphären ermitteln. Da jedes Element einen eindeutigen chemischen Fingerabdruck besitzt, verraten sich
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
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dabei alle potentiellen Biosignaturen, die auf Leben
Die japanische Sonde der Weltraumbehörde
hindeuten, wie etwa Methan oder Ozon.
JAXA ist mit einem optischen Teleskop, einem
Röntgenteleskop und einem ultravioletten Spektrometer ausgestattet, um die unterschiedlichen Schichten der Sonnenatmosphäre zu untersuchen. Damit
sei es jetzt zum ersten Mal möglich, so Dick Fisher von der NASA, auch die kurzlebigen Gasblasen,
die in der Sonnenatmosphäre aufsteigen und wieder
zurückfallen, zu erkennen. Mit den drei Instrumenten lässt sich verfolgen, wie sich die Struktur des
magnetischen Feldes verändert und Energie sich in
der Atmosphäre und durch die Korona ins Weltall
mit dem Sonnenwind ausbreitet. Die Partikelströme
und die magnetische Strahlung bestimmen das Weltraumwetter.
Nähme Darwin die Erde aus einer Entfernung von
25 Lichtjahren ins Visier, könnte er mithilfe seines
Spektrographen deutliche Hinweise auf dortiges
Leben finden.
Eines sei klar, so ESO–Astronom Henri Boffin,
der neu entdeckte erdähnliche Planet um Gliese werde einer der ersten sein, den Darwin anvisieren werde!
(ms)
Sonneneruptionen — Neue faszinierende
Bilder
2006 ist die japanische Sonde Hinode (Sonnenaufgang) — zunächst trug die Mission den Namen
Solar–B — gestartet, um das Magnetfeld der Sonne
und die Ausbreitung der durch Sonnenflecken und
Flares herausgeschleuderten Energie in der Sonnenatmosphäre zu untersuchen. Nach beeindruckenden
Aufnahmen, die jetzt von der NASA und dem National Astronomincal Observatory of Japan (NAOJ)
veröffentlicht wurden, ist das Magnetfeld der Sonne
in der Chromosphäre turbulenter, als bislang angenommen.
Bild von der Chromosphäre vom 11.11.2006.
Plasmafäden in der Chromosphäre.
Die Bedeutung der Chromosphäre, eine relativ
dünne Gasschicht zwischen der Photosphäre und der
Korona, in der die Temperatur stark ansteigt, wird
durch die Bilder deutlicher. Bislang nahm man an,
dass sie eher ruhig ist. Nach den Bildern sind die magnetischen Felder in dieser Schicht aber besonders
dynamisch.
Bislang ist unbekannt, warum und wann Flares ausbrechen, die das Weltraumwetter beeinflussen
und damit nicht nur Kommunikations- und Navigationssatelliten beeinträchtigen, sondern auch Astronauten gefährden können. Mit Hinode hoffen die
Astronomen, die Ursache der Flares entdecken und
so womöglich diese besser vorhersagen zu können.
Die von NAOJ veröffentlichten Aufnahmen vom
13. Dezember 2006 zeigen die Entstehung eines riesigen Flares, der einen gewaltigen Sonnensturm verursachte. An der Mission ist auch die europäische
ESA mit einer Bodenstation in Norwegen beteiligt.
Auf der ESA–Webseite sind zahlreiche Bilder und
Filme zu sehen.
(ms)
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WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Travis Barman vom Lowell Observatory konnte nun nach der Auswertung von Messungen, die
mit dem Imaging Spectrograph (STIS) des Hubble
Space Telescope erfolgt sind, zum ersten Mal bei
einem Exoplaneten nachweisen, dass in der Atmosphäre von Osiris auch Wasser vorhanden ist. Wegen
der großen Nähe der meisten bekannten Exoplaneten zu ihrer Sonne ist es meist schwer, in ihrer Atmosphäre Wasser oder andere Verbindungen zu entdecken.
Röntgenbild eines Flares in der Region NOAA
10930. NAOJ hat auch Filme veröffentlicht.
Optische Aufnahme eines Flares am 13. Dezember
2006.
So könnte die Atmosphäre von HD 209458b
aussehen.
Bei Osiris gibt es den Vorteil, dass er, aus der
Erstmals Wasserdampf auf Exoplaneten Perspektive der Erde, alle dreieinhalb Tage vor seiner Sonne vorüberzieht. Dadurch blockiert der Planachgewiesen
Erstmals haben Wissenschaftler mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem Exoplaneten die Existenz
von Wasser nachweisen können. Seit 1999 ist der
150 Lichtjahre von der Erde entfernte Exoplanet HD
209458b im Sternbild Pegasus, auch Osiris genannt,
bekannt. Vor zwei Jahren wurde bereits Sauerstoff
und Kohlenstoff in seiner Gashülle entdeckt.
Kohlenstoff und Sauerstoff sind Grundbausteine
des Lebens. Dass auf Osiris aber tatsächlich Leben
existiert, schlossen die Wissenschaftler schon 2004
aus, da Osiris mit der sehr geringen Distanz von nur
5,9 Millionen Kilometer seine Sonne umkreist und
seine Oberflächentemperatur bei 1000 Grad Celsius
und mehr liegt. Bei dem ersten Exoplaneten mit einer Atmosphäre verdampft Wasserstoff, der aus der
Gashülle mitsamt Kohlestoff- und Sauerstoffatomen
geschleudert wird. Dadurch schrumpft die Gashülle
von Osiris kontinuierlich.
net eine bestimmte Menge des Lichts der Sonne mit
unterschiedlichen Wellenlängen. Wenn in der Atmosphäre eines großen Planeten Wasserdampf enthalten
ist, dann erscheint er im Infrarotspektrum größer als
in den Wellenlängen des sichtbaren Spektrums. Eine
von Heather Knutson von der Harvard University im
letzten Jahr vorgenommene Analyse der von Hubble gemessenen Daten ermöglichten Barman einen
direkten Vergleich mit seinen neu entwickelten Modellen zur Vorhersage der Atmosphäre von Planeten.
Sie wüssten jetzt, so Barman, dass Wasserdampf in
der Atmosphäre eines extrasolaren Planeten existiere, und es gäbe gute Gründe dafür anzunehmen, dass
auch andere extrasolare Planeten Wasserdampf besitzen.
Auch wenn trotz des Vorhandenseins von Wasserdampf auf Osiris dort kein Leben wegen der
großen Hitze möglich ist, erhöht der Nachweis die
Wahrscheinlichkeit, dass es Wasser auch anderen
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
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Exoplaneten und damit auch irgendwo im Weltall Diese Menge würde reichen, den Mars unter einer elf
Leben geben könnte.
(ms) Metern dicken Wasserschicht verschwinden zu lassen, würde das Eis schmelzen.
Radar-Messungen — Riesige Eismassen
am Mars-Südpol entdeckt
Am Südpol des Mars schlummern gewaltige Mengen Eis — so viel, dass es geschmolzen den ganzen
Planeten elf Meter tief mit Wasser bedecken könnte.
Das haben sensationelle Radarmessungen ergeben.
Das gefrorene Wasser ist beinahe vollständig rein.
Topografie der Region um den Mars–Südpol: Der
Eispanzer (schwarzer Umriss) wurde hier
weggerechnet, so dass die Landschaft darunter
sichtbar wird.
Eiskappe: Wissenschaftler haben mit einem
Radar–Instrument den Mars–Südpol durchleuchtet.
Die Karte zeigt die Stärke der Eisschicht: Violett
markiert die dünnsten, Rot die dicksten Bereiche
von bis zu 3700 Metern.
Größere Eisvorräte haben Forscher schon seit
langem am Südpol des Mars vermutet. Doch
während der Nordpol schon auf Fotos ansehnliche
Eisschollen zeigt, mussten die Wissenschaftler am
Südpol ein Radargerät einsetzen, um das Eis genau
zu erkennen. Was das Marsis–Instrument an Bord
der europäischen Raumsonde Mars Express nun aber
entdeckte, übertraf die Erwartungen: eine bis zu
3700 Meter dicke Schicht aus fast reinem Eis.
Das gefrorene Wasser hat ein Gesamtvolumen
von 1,6 Millionen Kubikkilometern, schreiben die
Forscher um Jeffrey Plaut vom Jet Propulsion Laboratory der NASA im Fachblatt Science. Das entspricht in etwa zwei Dritteln des Grönland–Eises.
Die Menge entspräche in etwa früheren
Schätzungen, sagte Erling Nielsen vom Max–
Planck–Institut für Sonnensystemforschung in
Katlenburg–Lindau, der an der Studie beteiligt war.
überraschend sei allerdings der hohe Reinheitsgrad
des Eises gewesen: Die Radarsignale seien auf ihrem
Weg durchs Eis kaum abgeschwächt worden, sagte
Nielsen. Damit hatten Experten nicht unbedingt gerechnet, da das Eis am Südpol auf bisherigen Fotos
stärker verschmutzt aussah als das am Nordpol.
Sollten diese Ergebnisse zutreffen, wären sie eine Bestätigung der Vorstellung, dass der Mars einst
sehr feucht war, sagte der Berliner Planetenforscher
Gerhard Neukum, der an der Untersuchung nicht beteiligt war. Das werde sie zu neuem Nachdenken bewegen.
Mars Express hatte schon früher Fotos der im
Durchmesser rund 1000 Kilometer großen Südpol–
Eiskappe zur Erde geschickt. Doch erst die Auswertung der Daten von Marsis (Mars Advanced Radar
for Subsurface and Ionospheric Sounding), die in
über 300 Umrundungen zwischen November 2005
und April 2006 entstanden sind, erlaubten einen
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WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Blick ins Innere der Polkappe. Aus dem Zeitunter- tere Jahre, wie Foley und seine Kollegen im Fachschied zwischen dem Aussenden der Radarsignale blatt Astrophysical Journal Letters berichten.
und ihrem Echo konnten die Forscher auf die Dicke
der Eisschicht schließen.
(ms)
Radarbild des Mars-Südpols, diesmal mit Eis: Die
Eiskappe hat einen Durchmesser von rund 1000
Kilometern. Diese Karte zeigt ein Gebiet von 1670
mal 1800 Kilometern.
Supernova 2006jc: Die Aufnahme des
Swift-Satelliten der NASA zeigt die
Sternenexplosion im Bereich sichtbaren und
ultravioletten Lichts. Zwei Jahre vor der Supernova
hatte der Hobby–Astronom Koichi Itagaki einen
Ausbruch an dem Stern beobachtet, den er zunächst
für eine Supernova hielt.
Sie hätten diese Explosion ausgiebig mit den
Entdeckung dank Amateur — SchluckNASA–Satelliten Swift und Chandra und mit Teleauf vor dem Sternentod
2004 beobachtete ein Hobby–Astronom eine Erscheinung, die er für eine Supernova hielt. Doch
es war nur ein Ausbruch, wie Wissenschaftler heute wissen — nachdem sie zwei Jahre später dem
tatsächlichen Tod des Sterns zugesehen haben.
Sie hätten noch nie einen stellaren Ausbruch beobachtet und danach den Stern explodieren sehen,
sagte Ryan Foley von der University of California in
Berkeley. Der Astronom untersuchte die Supernova
2006jc in der Galaxie UGC4904 mit verschiedenen
erdgebundenen Teleskopen, darunter Keck I auf Hawaii.
Die Explosion am 11. Oktober 2006 war vor allem deshalb bemerkenswert, weil ihr zwei Jahre zuvor ein Ausbruch vorhergegangen war, den der japanische Amateur–Astronom Koichi Itagaki und auch
viele Forscher zunächst mit einer Supernova verwechselt hatten. Aber der Stern lebte noch zwei wei-
skopen auf der Erde über einen Zeitraum von sechs
Monaten beobachtet, schrieb Stefan Immler vom
Goddard Space Center der NASA. Dabei hätten sie
herausgefunden, dass der Ausbruch zwei Jahre zuvor
das Abschleudern der äußeren Sternhülle war. 2006
sei der Stern dann schließlich endgültig explodiert,
die ausgehende Schockwelle habe danach die abgeschleuderte Sternhülle getroffen und auf Temperaturen von einigen Millionen Grad erhitzt. Dabei wurden große Mengen an Röntgenstrahlung freigesetzt.
Durch ihre kontinuierliche Beobachtung konnten
die Wissenschaftler die Menge des Gases berechnen, das beim Ausbruch 2004 ausgestoßen worden
war: etwa ein Prozent der Sonnenmasse. Das Ereignis sei eine totale überraschung, sagte Alex Filippenko, Leiter der Keck–Gruppe in Berkeley. Es öffne eine völlig neue Perspektive darauf, wie Sterne sterben. Die Daten der Teleskope zeigen, dass es nur
wenige Stunden dauerte, bis das bei der Explosion
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
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herausgeschleuderte Material die zwei Jahre zuvor
abgestoßene Hülle erreichte.
Asteroid Itokawa: Loser Klumpen mit
zurechtgerüttelter Oberfläche.
Explosion in Röntgenaufnahme: Als die Schockwelle
die zwei Jahre zuvor abgeschleuderte Sternhülle
getroffen hat, erhitzte sich diese auf Temperaturen
von einigen Millionen Grad. Dabei wurden große
Mengen an Röntgenstrahlung freigesetzt.
Eine Supernova markiert das Ende eines Sterns.
Der nukleare Brennstoff ist aufgebraucht, der Stern
leuchtet noch einmal kurz und heftig auf, bevor er
seine Leuchtkraft verliert. Das Aufleuchten ist mitunter mit bloßem Auge am Himmel zu sehen. Massereiche Sterne verwandeln sich danach in ein Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern.
(ms)
Asteroid Itokawa — Vibrationen ordnen
Steine nach Größe
Er ist ein komischer kosmischer Klumpen: Japanische Forscher glauben eine Erklärung für das ungewöhnliche Aussehen des Asteroiden Itokawa gefunden zu haben. Er scheint regelmäßig zu zittern,
was die Brocken auf seiner Oberfläche in Bewegung
bringt — und der Größe nach sortiert.
Itokawa befindet sich zwischen Erde und Mars
auf einer Umlaufbahn um die Sonne. Benannt wurde
er nach dem Begründer der japanischen Raketenforschung, Hideo Itokawa.
Itokawa verblüfft mit seinem Aussehen: Geformt
wie ein Seeotter mit einem kleinen Kopf- und einem größeren Rumpfteil, zählt er mit lediglich 690
Metern Länge und 300 Metern Breite zu den sehr
kleinen Asteroiden. Er besteht nicht aus massivem
Gestein oder Eis, wie Astronomen noch vor Jahren angenommen hatten, sondern aus einzelnen Felsbrocken, die von der geringen Schwerkraft gerade
eben zusammengehalten werden.
Dieser Besonderheit verdankt Itokawa nach Ansicht von Forschern der University of Tokyo auch
die ungewöhnliche Verteilung der Steine auf seiner Oberfläche. Die erstaunliche Oberflächenstruktur
war Astronomen schon auf den ersten Bildern der
Raumsonde Hayabusa aufgefallen, als diese im
Herbst 2005 den kosmischen Schutthaufen abgelichtet hatte. Während der Asteroid größtenteils rau
wirkt und von relativ großen Gesteinsbrocken bedeckt ist, verleihen ihm gleichmäßige, kleine Steine
an anderen Stellen beinahe das glatte Aussehen eines
Sees.
Dahinter steckt nach Ansicht von Hideaki Miyamoto und seinen Kollegen wahrscheinlich ein
ähnliches Phänomen, wie man es beispielsweise in
einer Müslimischung mit großen und kleinen Bestandteilen beobachten kann: Wird sie in senkrechter
Richtung geschüttelt, verändert sich das Verhalten
der Partikel und sie beginnen, wie eine Flüssigkeit zu
fließen. Dabei werden je nach Größe der einzelnen
Bestandteile manchmal die großen ganz nach oben
transportiert und die kleinen sinken nach unten oder
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WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
umgekehrt. Zusätzlich prägt auf Itokawa die Gravitation die Verteilung der Steine, schreibt das Team
von Miyamoto im Wissenschaftsmagazin Science.
Was die Schwingungen und Vibrationen auslöst,
wissen die Forscher allerdings noch nicht. Sie vermuten dahinter ein Zusammenspiel verschiedener
Effekte. So könnten die Einschläge kleiner Objekte
den Asteroiden genauso erschüttern wie Kollisionen
zwischen Kopf- und Rumpfteil. Zusätzlich beeinflussen möglicherweise auch die Anziehungskräfte
anderer Himmelskörper und eine ungleichmäßige
Erwärmung durch die Sonne die Verteilung. Sollte es
der Sonde Hayabusa tatsächlich wie geplant gelungen sein, Proben auf Itokawa zu entnehmen, könnten
diese beim Verständnis der Vorgänge helfen — vorausgesetzt, sie kommen jemals auf der Erde an.
Landeanflug: Schatten der Sonde klar zu sehen.
Nach der schwierigen aber letztlich erfolgreichen
Landung auf einem Asteroiden hatte die japanische
Sonde Hayabusa weitere Probleme. Schwierigkeiten
mit der Steuerung könnten die Rückkehr zur Erde
verhindern. Im Februar diesen Jahre wurde das Lagekontrollsystem der sich nach wie vor im Orbit um
Itokawa befindenden Sonde geändert und seitdem
intensiv getestet. Der Beginn der Rückreise wurde
am 06. April für Mitte April angekündigt, die Ankunft auf der Erde wäre dann Juni 2010. Auf der
Hayabusa–Webseite wurde die Abreise von Itokawa
allerdings noch nicht bestätigt.
(ms)
Asteroid Itokawa: Mögliche Landeplätze
fotografiert.
Im Mai 2003 war Hayabusa gestartet. Die Sonde soll mit Gesteinsproben von Itokawa zur Erde
zurückkehren, was eine Weltpremiere wäre. Für kurze Zeit war sie auf dem 290 Millionen Kilometer
entfernten Asteroiden Itokawa gelandet und hatte
dort Bodenproben entnommen. Ein Projektil wurde
auf die Oberfläche abgeschossen, der dadurch aufgewirbelte Staub mit einem Saugtrichter ins Innere
der Sonde gezogen. Mit etwa einem Teelöffel voll
Asteroiden-Substanz sollte die Sonde dann zur Erde zurückkehren. Forscher versprechen sich von dem
Gestein neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung von Asteroiden und hoffen, die Erde dadurch
besser vor möglichen künftigen Kollisionen mit den
Himmelskörpern schützen zu können. Das rund 4,6
Milliarden Jahre alte Gestein soll auch neue Aufschlüsse über die Entstehung unserer Galaxie liefern.
Enträtselt — Mysteriöse Leuchtwolke ist
sichtbarer Weltraumschrott
Der dunkle Himmel im australischen Westen
ermöglicht beeindruckende Ausblicke auf die
südlichen Milchstraße: Das Kreuz des Südens, der
dunkle Kohlensack–Nebel und die hellen rötliche
Emissionsregionen um den massereichen Stern Eta
Carinae. Doch diese Aufnahme, eine 30–minutige
Farbfilm–Belichtung um 2 Uhr morgens des 20. Februars, fing auch noch ein mysteriöses helles Objekt
ein, welches sich für mehr als eine Stunde lang langsam über den Himmel bewegte. Was schließlich wie
ein Komet auf dem Bild wirkt, begann als kleiner
Punkt, welcher sich während seiner Bewegung nach
Norden ausdehnte. Doch um was handelt es sich
dabei?
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
13
Spur der Plasma–Abgaswolke aus dem Worp–Kern
des Tachionenantriebs eines durch ein Zeitloch katapultierten Raumschiffs einer fernen irdischen Zukunft, oder ein Ufo außerirdischer Lebensformen,
dazu bereit, Menschen zu entführen, um in wilden
gentechnischen Experimenten Mutanten mit Schnabeltieren, Känguruhs und Wombats herzustellen?
Die südliche Milchstraße mit einer kometenähnliche
Leuchtspur.
Um einen astronomischen Nebel kann es sich
nicht handeln, denn diese Objekte stehen wie die
Sterne auch unbewegt am Fixsternhimmel, es sei
denn, das persönliche Erinnerungsvermögen umfasst
einige Jahrtausende. Eine atmosphärische Leuchtwolke? Diese befinden sich in großen Höhen von ca.
80 km und können das Sonnenlicht auch dann noch
reflektieren, wenn auf dem Erdboden bereits dunkle
Nacht herrscht. Aber um 2 Uhr morgens liegen auch
diese atmosphärischen Höhen noch im Dunkeln. Eine Sternschnuppe, ein Meteor oder Feuerball? Diese Objekte dringen mit sehr hohen Geschwindigkeiten von über 70.000 km/h in die Erdatmosphäre ein
und verglühen aufgrund der Luftreibung, sind aber
eben wegen der hohen Geschwindigkeiten bestenfalls für Sekunden sichtbar. Also doch endlich eine
Wieder einmal haben langweilige unromantische
Wissenschaftsfanatiker eine banale Erklärung für die
mystische Leuchterscheinung gefunden: Weltraumschrott. Der Start eines Kommunikationssatelliten
am 28. Februar 2006 mittels einer russische Rakete scheiterte aufgrund einer Fehlfunktion, die teilweise noch mit Treibstoff gefüllte obere Raketenstufe explodierte unerwartet. Der überwiegende Teil
dieser Trümmer kann in seinem Orbit um die Erde
von Radarstationen beobachtet und verfolgt werden,
und unter günstigen Bedingungen aber auch mit dem
bloßem Auge gesehen werden.
Solche Trümmerwolken sind nicht nur astronomische Kuriositäten — Schrottteile dieser Wolken
sind gefährlichen Geschosse, welche andere Satelliten gefährden können. Mit dem weiteren Auseinanderdriften der Wolke werden zahlreiche Trümmer
zur Erde zurückfallen oder verglühen, aber viele andere werden noch für Jahrhunderte um die Erde kreisen und somit die erdnahen Umlaufbahnen zu einem
zunehmend lebensfeindlich Gebiet für Satelliten machen.
(ms)
Die sich vor dem Sternhintergrung bewegende Trümmerwolke.
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VERSCHIEDENES
Verschiedenes
Astronomietag
Am 29. September findet wieder ein bundesweiter
Tag der Astronomie statt. Wie in den letzten Jahren
werden wir uns auch daran beteiligen.
In diesem Jahr werden wir auch beide Sternwarten (Bieselsberg und Kepler–Sternwarte in Pforzheim) öffnen, wenn sich endlich mal wieder das Wetter von seiner (für uns) guten Seite zeigt. Ab 16 Uhr
werden wir die Sternwarten zur Sonnenbeobachtung
öffnen und dann bis in die Nacht hinein über den fast
vollen Mond zu den Sternen und anderen Objekten
des Nachthimmels wechseln.
Sommerfest
Das Sommerfest in unserem Jubiläumsjahr findet wieder ein ganzes Wochenende lang statt, am
14./15. Juli. Um es auch in diesem Jahr reibungslos
über die Bühne zu bekommen brauchen wir noch etwas Unterstützung.
Zum einen suchen wir noch Helfer, die am Samstag oder Sonntag beim Auf– oder Abbau sowie der
Bewirtung behilflich sind. Jede helfende Hand ist
gern gesehen, auch wenn es nicht den ganzen Tag
sondern nur ein paar Stunden sind. Je mehr sich melden umso weniger wird es für die einzelnen. Es werden auch gerne noch Kuchenspenden entgegengenommen.
Zum anderen möchten wir zum Jubiläum etwas
mehr drumherum machen als es die vergangenen
Jahre der Fall war. Dazu gehören Schautafeln, die sowohl die Vergangenheit als auch zukünftige Projekte
des AAP zur Schau stellen sollen. Wer noch Bilder
aus der Vergangenheit hat, möge sich bitte melden.
Alle Freiwilligen und Beitragenden können
sich bei den beiden Vorständen Kay Niemzig (07235/3045) oder Martin Tischhäuser
(07054/9203180) melden.
Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger (1765 - 1831)
Am 17. Feb. diesen Jahres stand in der Pforzheimer Zeitung unter der Rubrik Schlösser und Adel“
”
ein Bericht über das Schloss Hohentübingen zu le-
sen. Unter anderem wurde dabei der Name Bohnenberger erwähnt, der in unserer näheren Umgegend
doch weit verbreitet ist. Bohnenberger war ein Wissenschaftler und Erfinder. Mir war er völlig unbekannt, aber durch seinen Namen und seine geografische Nähe bin ich auf ihn aufmerksam geworden.
Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger,
geb. am 05. Juni 1765 in der Gemeinde Simmozheim (ganz in der Nähe von Weil der Stadt), gest. am
19. April 1831 in Tübingen, war ein deutscher Astronom, Mathematiker und Physiker. Er war der Sohn
des Pfarrers und Maschinenbauers Gottlieb Christoph Bohnenberger. Vater und Sohn sind Erfinder
völlig unterschiedlicher, aber übereinstimmend mit
Bohnenberger Maschine bezeichneter Apparate.
Bohnenberger studierte in Tübingen und wurde 1789 Pfarrvikar. Bald wandte er sich aber seiner heimlichen Liebe, den Naturwissenschaften zu.
Zur Ausbildung in Astronomie hielt er sich bei Franz
Xaver von Zach an der Sternwarte in Gotha auf.
Bohnenbergers erstes Observatorium befand sich in
Calw–Altburg in der Schwarzwald Straße, wo er
bereits mit einem selbst gebauten hölzernen Quadranten beobachtete. 1796 erhielt er mit der Berufung zum Beamten eine Anstellung an der Sternwarte Tübingen und wurde 1798 außerordentlicher
sowie 1803 ordentlicher Professor der Mathematik
in Tübingen. Im selben Jahre 1803 wurde in den
Räumen im Schloss Hohentübingen auch eine Wohnung für den Astronomen Bohnenberger eingerichtet
und es wurden zugleich erhebliche Verbesserungen
an der Sternwarte vorgenommen. Auch das große
Turmzimmer unter dem Observatorium wurde Bohnenberger überlassen. Für ein neues Fernrohr ließ er
im Garten vor dem Schloss, wahrscheinlich auf eigene Kosten, einen Rundbau mit drehbarem Dach
erbauen. Des Professors Freud war damals zugleich
des Hausmeisters Leid. Dieser hatte nämlich bis dahin eine gut gehende Wirtschaft im Rondell des Turmes betrieben und musste nun auf erhebliche Einnahmen verzichten, welche er den Behörden immer
vorrechnete. Bohnenberger wurde 1809 Mitglied der
Bayrischen Akademie der Wissenschaften.
Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger erfand 1817 das Gyroskop. Es wurde 1852 nach seinen
Plänen konstruiert und gefertigt, woraus später der
STERNWARTE BIESELSBERG
Kreiselkompass entstand. Er war auch der Erfinder
eines speziellen, bipolaren Elektroskopes. Auch wird
ihm in mehreren Quellen die Entwicklung des Reversionspendels nachgesagt. Später widmete er seine
Arbeitskraft der württembergischen Landesvermessung. Er leitete von der Festung Hohentübingen aus
die wissenschaftliche Vermessung Württembergs.
Praktischerweise legte er den Nullpunkt für die Kartierung in sein hoch über der Stadt gelegenes Büro
im Nordturm. Seitdem gilt der Nordturm bis heute
als geografischer Nullpunkt Baden-Württembergs.
Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger
starb am 19. April 1831 in Tübingen nach 34 Jahren als Professor. Als der Begründer der Landesver-
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messung, Physiker und Astronom starb, reimte man
in Tübingen: Die Sternwarte ist jetzt verwaist / seit
”
Bohnenberger den Himmel selbst bereist.“
Noch jahrelang haben sich Professoren und
Studenten gefragt, welches Geheimnis wohl in
der kleinen Gartenlaube vor dem Schloss Hohentübingen schlummern mag. Doch niemand traute sich, den wuchernden Efeu zu entfernen und das
alte Türschloss zu knacken. Schließlich fasste sich
ein Hausmeister ein Herz und brachte eine Sensation ans Tageslicht. Bedeckt vom Staub der Jahrzehnte
standen in dem Häuschen die Instrumente des Astronomen Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger.
(ws)
Sternwarte Bieselsberg
Totale Mondfinsternis am 3. März
Bei der totalen Mondfinsternis sah es zunächst so
aus, als könnten die freiwilligen Führenden des AAP
einen gemütlichen Abend zuhause verbringen. Aber
gegen Abend hörte der Regen wieder auf und kurz
nach 20 Uhr war es in Bieselsberg sogar mal kurz
klar. Also traf man sich dann doch auf der Sternwarte, nur um festzustellen, dass es sich wieder zugezogen hatte. Aber das tat unserer guten Stimmung keinen Abbruch und so plauderten Kay Niemzig, Christian Sollner, Sylja Baalmann und ich eben einfach
so im Anbau und schauten ab und zu nach draussen
ob sich am Himmel Lücken zeigen würden.
Kurz nach 22 Uhr kam dann ein Vater mit Sohn
um diesem das Ereignis zu zeigen. Wir machtem ihm
zunächst keine großen Hoffnungen. Wir wolltem ihnen aber wenigstens die Sternwarte zeigen, damit
sie nicht umsonst gekommen waren. Als wir dann
aber nach draussen gingen sahen wir, dass der Himmel gerade dabei war aufzuklaren. Also öffneten wir
schnell die Sternwarte und visierten den Mond an.
Pünktlich zu Finsternisbeginn war also wie auf Bestellung fast perfektes Beobachtungswetter!
In den darauf folgenden zwei Stunden konnten
wir nun das Schauspiel in seiner ganzen Schönheit
verfolgen. Erstaunlicherweise kamen relativ schnell
auch viele weitere Besucher vorbei, die sich das auch
einmal durchs Teleskop anschauen wollten. Auch
die Presse (PZ) war vertreten und so wurden wir
auch später wieder in einem Zeitungsartikel erwähnt,
was unserem Bekanntheitsgrad sicher förderlich sein
dürfte.
20min nach Beginn der Finsternis
Ab 0.30 Uhr kamen dann wieder etwas mehr
Wolken auf, die das (Christians spontanes) letzte
Vorhaben, ein Foto des teilweise verfinsterten Mondes über der Sternwarte zu schießen (Titelbild!), zu
einem sehr lustigen Spiel werden ließ: Die Wol”
kenlücke wird die Sicht freigeben — ach nein, knapp
vorbei — Aber die! — Nein, schon wieder nicht —
Die sieht aber gut aus — Ärgerlich, nur teilweise
frei“ . . . Aber schlussendlich hatten wir es kurz nach
1 Uhr doch geschafft und Piggeldy ging mit Frederick nach Hause (und wir auch).
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BEOBACHTERGRUPPE
der Sommerpause als auch die Sonnenführung konnte zahlreiche Besucher verzeichnen obwohl das Wetter bei der Sonnenführung nicht so optimal war.
Jetzt legen wir wie jedes Jahr bei den
Sternführungen eine kleine Sommerpause ein und
beginnen wieder am 8. August. Während dieser Zeit
finden aber noch zwei Sonnenführungen statt, jeweils am letzten Sonntag im Juni und Juli (24. Juni
bzw. 29. Juli) von 14 bis 17 Uhr.
Spezialitätenwanderung
Am 9. September findet in Bieselsberg eine Spezialitätenwanderung statt an der sich auch der AAP beteiligt. Rund um Bieselsberg werden von den Ortsvereinen an vielen Ständen Spezialitäten aus der
Kurz vor Ende der totalen Finsternis
Großregion angeboten. Der AAP hat sich als Gericht
die Linsen mit Spätzle gesichert und wird mit einem
Öffentliche Führungen
Stand direkt an der Sternwarte vertreten sein.Auch
Unsere letzten Führungen haben sich großer Beliebt- hier sind Helfer gern gesehen. . . Nähere Einzelheiten
heit erfreut. Sowohl die letzten Sternführungen vor werden dann noch bekannt gegeben.
Kepler-Sternwarte
Führungen
Unsere Führungen im Kepler erfreuen sich nach wie
vor großer Beliebtheit. Neben den festen Terminen
für Sternführungen führt Wolfgang Schatz nach wie
vor eine Reihe von Gruppenführungen durch und
nimmt auch gerne Anfragen hierzu entgegen.
Am 14. Juni veranstalten wir auch hier einen
Familiennachmittag mit Sonnenbeobachtung von 14
bis 17 Uhr, also merken sie sich diesen Termin schon
mal vor. Wolfgang Schatz freut sich sicher auch über
viele Helfer und Gäste.
Beobachtergruppe
Eine außerordentliche Vorstandssitzung
verdrängt - dass am 22. Mai die zweite Saturnbedeckung durch den Mond in diesem Jahr stattfindet!
Huch“, werden sie sagen, was ist denn passiert?“ Wir haben dann hin– und herüberlegt und vereinbart,
”
”
Und warum kommt dieser Beitrag unter der Beob- wir schauen am dem Abend noch mal wie das Wetter
wird und entscheiden dann, wass wir machen.
achtergruppe?
Nun, ganz so ernst ist dieser Titel natürlich
nicht gemeint, auch wenn sich die beiden Vorstände
tatsächlich mehr oder weniger unplanmäßig getroffen hatten. Aber der Grund war ein ganz harmloser: wie aus heiterem Himmel traf uns am 18. Mai
die Erkenntnis - naja, nicht ganz unerwartet, schließlich wusste man das schon lange hatte es aber nur
Wie es dann manchmal so läuft klappte der Anruf erst kurz vor 21 Uhr nachdem wir beide gerade
erst zu Hause eingetroffen waren. Es war leicht bis
ziemlich bewölkt und die Bedeckung sollte schon
um 21.22 Uhr stattfinden, also keine Chance mehr
zusammenzukommen. Aber wenn das Wetter halten
würde könnte man ja noch mal danach telefonieren.
EMAIL–VERTEILER
Jetzt aber schnell auflegen sonst wär das Ereignis
verschwätzt (und da sage jemand nur Frauen könnten
lange telefonieren. . . ).
Also haben wir beide flugs jeder für sich seine
Instrumente in aller Schnelle aufgebaut um auch fotografisch festzuhalten wie der Saturn am dunklen
Rand des Mondes verschwindet. Für eine optimale Ausrichtung, Einstellung und Scharfstellen reichte die Zeit nicht mehr ganz. Aber wenn mich jemand
beobachtet hätte, hätte er sich vermutlich gefragt was
dieser wildgewordene Mensch da um diese Zeit zwischen Wohnung und Terasse rumrennt und flucht
(weil immer wieder ein anderes Teil der Ausrüstung
noch fehlte). Letztendlich gelang es uns aber beiden,
Mond und Saturn abzulichten und das Verschwinden
des Planeten in mehreren Bildern festzuhalten.
Halbwegs zufrieden gingen wir wieder ans Telefon um unsere Erfolgsmeldungen auszutauschen.
Kurzentschlossen wurde beschlossen, dass ich doch
noch zu Kay fahre, damit wir gemeinsam wenigstens
das Wiedererscheinen beoabchten können. Bei dieser Gelegenheit wollten wir das dann auch mit der
Webcam als Film aufnehmen.
Schon auf der Fahrt zogen aber immer mehr
dunkle Wolken auf und in Salmbach war kein Mond
mehr zu sehen. Immer mal wieder konnte man einen
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hellen Schein erahnen, aber das war auch schon alles. Aber das tat unserer Stimmung keinen Abbruch
und wir fingen an über den AAP und astronomische Themen zu reden. Dabei hätten wir fast verpasst nach dem Mond zu schauen (war ja auch nicht
wirklich wichtig, oder?). Der versteckte sich aber gekonnt hinter einer Wolkenfront und bequemte sich
erst kurz vor 23 Uhr wieder zeitweise zu erscheinen.
Damit wurde es leider nichts mit dem Video.
Aber da der Himmel nun Richtung Süden relativ frei war versuchten wir den Abend mit anderen
Objekten ausklingen zu lassen. Nach ein paar Doppelsternen kam uns die Idee die Sombrero-Galaxie
einzustellen. Im Fernglas war ein schwaches Nebelfleckchen zu sehen, so dass wir es auch mit Kays
Maksutuv (150/1800) probierten. Ich fand, er hat ein
tolles GOTO“ ( Du, geh doch mal mehr nach rechts
”
”
— hmm, ich glaube doch mehr nach oben — ach,
stell einfach ein, ich schau mirs dann an“) und nach
einiger Zeit hatten wir sie im Blickfeld. Obwohl die
Sicht ja nicht so fantastisch war konnten wir trotzdem die Form der Galaxie erkennen und auch die
Asymmetrie war zu sehen.
Zufrieden konnten wir dann die Sitzung erfolgreich beenden und freuen uns schon auf die nächste
außerordentliche Vorstandssitzung“.
(mt)
”
Bedeckungsfolge — Bild 1 unbedeckt, Bild 2 unterer Ring bedeckt, Bild3 halb bedeckt, Bild4+5 nur noch
Teile des oberen Rings unbedeckt
eMail–Verteiler
Kay Niemzig hat angekündigt, dass der AAP
mehr vereinsinterne Führungen und Beobachtungsabende in Bieselsberg anbieten will. Da unser gemeinsames Hobby leider wetterabhängig ist, steht
nur wenige Stunden vor den Terminen fest, ob nun
beobachtet werden kann. Wir haben also kaum Zeit,
alle Mitglieder zu informieren. Die einfachste und
schnellste Möglichkeit ist noch immer eine eMail.
Leider haben gerade mal die Hälfte aller einge-
tragenen Mitglieder eine eMail-Adresse angegeben.
Wir sind uns aber sicher, dass es noch weitere Mitglieder mit einem Internetanschluß geben müsste.
Ich bitte deshalb alle Mitglieder, die noch nicht
im (un)regelmäßigen eMail–Verteiler drin sind, mir
(Christian Witzemann) unter [email protected]
ihre eMail-Adresse zu schicken, damit sie in den Genuss dieser Führung kommen können.
(cw)
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BEOBACHTUNGSOBJEKTE
Beobachtungsobjekte
Der Himmelsanblick nach Süden am 1. Juli 22 Uhr MESZ
Der Sommerhimmel mit seinem faszinierenden
Anblick der Milchstraße ist da. Wer die kurze Beobachtungszeit nutzen kann, der ist wie immer gut beraten, seinen Blick über das milchige Band am Himmel schweifen zu lassen. Unter Zuhilfenahme eines
Fernglases lassen sich herrlich schöne Details entdecken, wie die Dunkelwolken sowie zahlreiche Nebel und Sternhaufen.
Angefangen im Skorpion mit M4 und M80 kann
man sich weiter nach Osten über M19 und M62 im
Schlangenträger zu M23, M25, M21, M28 und M22
im Schützen vorarbeiten wenn man sich an Sternhaufen satt sehen möchte. Mit einem kleinen Teleskop lassen sich auch tief im Süden noch gut M69,
M70 und M54 im Schützen beobachten, aber sie erreichen bei uns maximal 10◦ Horizonthöhe und sind
somit schwierige Objekte. Etwas leichter sind da
M10, M12 und M14 im Schlangenträger, aber etwas
schwierig einzustellen mit dem Teleskop, da keine
allzu hellen Sterne in der Nähe sind.
Für Liebhaber von Gasnebeln sind natürlich der
Lagunennebel (M8) und der Trifidnebel (M20) im
Schützen sowie Adler– (M16) und Schwanennebel
(M17) in der Schlange die Paradeobjekte im Sommer. Wer es schwieriger mag, der sollte sich doch
mal an den planetarischen Nebeln NGC6369 (nahe θ
Oph) oder NGC6572 (nahe Barnards Pfeilstern) versuchen. Schon das Aufsuchen des letzteren ist ohne
Goto–Montierung nicht so einfach.
Auch der größte Planet des Sonnensystems, der
Jupiter, ist zu Gast am Himmel. Zwischen Skorpion
und Schütze zieht er seine Bahn am Himmel. Vielleicht schafft es ja der ein oder andere Leser einen
Schattenwurf der Monde zu beobachten oder fotografieren?
(mt)
TERMINE
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Termine
Veranstaltungen und Treffen
1. Juni
13. Juni
17. Juni
20. Juni
24. Juni
27. Juni
6. Juli
11. Juli
14./15. Juli
18. Juli
25. Juli
29. Juli
3. August
8. August
15. August
22. August
7. September
12. September
19. September
26. September
29. September
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld Schwerpunktvortrag:
Die Sonne in anderem Licht“ (20 Uhr)
”
keine Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (Sommerpause)
Sonnenbeobachtung für Familien: ein Nachmittag auf der Sternwarte Keplergymnasium
(14-17 Uhr)
Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr)
Sonnenbeobachtung für Familien: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald
(14-17 Uhr)
keine Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (Sommerpause)
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld — kein Vortragsprogramm — (20 Uhr)
keine Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (Sommerpause)
10. Sommerfest der Volkssternwarte Nordschwarzwald in Schömberg-Bieselsberg (Beginn Sa. 14 Uhr und So. 11 Uhr)
Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr)
keine Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (Sommerpause)
Sonnenbeobachtung für Familien: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald
(14-17 Uhr)
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld Schwerpunktvortrag: “
”
(20 Uhr)
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (21 Uhr)
Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr)
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (21 Uhr)
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld Festvortrag: 25 Jahre
”
AAP“ (20 Uhr)
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (21 Uhr)
Beobachterstammtisch im Gasthof Adler, Huchenfeld (20 Uhr)
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald (21 Uhr)
5. Deutscher Astronomietag ab 16 Uhr: Tag der offenen Tür auf der Sternwarte Nordschwarzwald ab 19 Uhr: Sonderführung auf der Sternwarte Keplergymnasium
Astronomische Vorschau
5. Juni
18. Juni
19. Juni
21. Juni
30. Juni
12. Juli
7. August
8. August
11. August
9. September
Jupiter in Opposition im Sternbild Skorpion (Helligkeit: -2,6 mag)
16:20 bis 17.40 Uhr: Mond bedeckt Venus
Zwergplanet Pluto in Opposition (Helligkeit: 13,9 mag)
20:06 Uhr Sommersonnenwende
15.49 Uhr Vollmond, Kürzeste Vollmondnacht des Jahres von 22:10 bis 5:48 Uhr (6.42
h)
Venus als Abendstern im größten Glanz
Gegen 2 Uhr Mond bedeckt das Siebengestirn“ (Plejaden)
”
Vollmond (12:54 Uhr)
In der Nacht zum 12.08. Perseiden-Sternschnuppen (Neumond)
Uranus in Opposition im Sternbild Wassermann (Helligkeit: 5,7mag)
20
IMPRESSUM
Splitter
Scotty“ symbolisch im All bestattet
”
in eine Höhe von etwa 110 Kilometer. Anschließend schwebten die Kapseln mit den sterblichen
Knapp zwei Jahre nach seinem Tod ist der kana- überresten an einem Fallschirm zur Erde zurück.
dische Schauspieler JaDer Schauspieler Doohan wurde insbesondere bemes Doohan symbolisch
kannt durch seine Rolle des Bordingenieurs Montim Weltraum bestattet
gomery Scott ( Scotty“) in der Fernsehserie und den
”
worden. Eine Rakete der
Kinoproduktionen Star Trek. Er starb 2005 im Aldarauf spezialisierten
ter von 85 Jahren. Mit dem Flug an den Rand des
Firma Space Services
Weltalls wurde sein letzter Wille erfüllt.
(ms)
Inc. brachte Doohans
Asche sowie die sterblichen Überreste des
Mercury–Astronauten
Gordon Cooper und 200
weiterer Verstorbener
von New Mexico aus
Impressum
Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur Information
von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim 1982 e. V. (AAP)
Vereinsanschrift:
Redaktion:
Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
Martin Tischhäuser
z.Hd. Kay Niemzig
Silcherstraße 7
Beethovenstraße 27
72218 Wildberg
75331 Engelsbrand-Salmbach
Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85)
Redakteure:
Martin Tischhäuser (mt) Martin Stuhlinger (ms), Kay Niemzig (kn), Wolfgang Schatz
(ws), Christian Witzemann (cw)
Auflage:
150 Exemplare
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 18. August 2007
Der AAP im Internet:
http://www.aap-pforzheim.de
http://www.sternwarte-bieselsberg.de
http://www.sternwarte-nordschwarzwald.de
c 2007 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
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