Sie sehnte sich nach Mutterlieb Und Vaterwort und Frühlingsspielen. Den Fluch, der sie durch`s `Leben trieb, Begann sie, da er bei ihr blieb, Wie einen treuen Feind zu lieben Ich habe dich gewählt unter allen Sternen Ein lyrisches Schauspiel Das Leben einer poetischen Nomadin mit Texten von Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn, Peter Hille, Johannes R. Becher, Klaus Mann, August Stramm Uraufführung 17. Oktober 2015 !1 Theater Niederbarkhausen Spiel: Peter Hebeisen Charles Kreickenbaum Katrin Kwapich Silja Ober Uta Ober Christian Parschau Ingrid Parschau Petra Plake Gudrun Scheffer Gesang Uta Ober Komposition Georg Krieger Klavier Peter Ewers Kostüme Gudrun Scheffer Kulisse Petra Plake Technik Dirk Wehmeier Buch Katrin V. Kwapich, Fritz U. Krause Regie Fritz U. Krause INHALT DES SCHAUSPIELS Das Schauspiel ist ein lyrischer Roman. In einem Café: GOTTFRIED BENN will hier eine literarische Rede auf ELSE LASKER-SCHÜLER halten - über ihren Lebensroman: Kindheit, Liebe, Trennung, Weisheit, Tod und über ihr poetisches Nomadensein. Benn wird aber gestört. Mit seinen Worten tauchen aus der Vergangenheit die junge, die mittlere und die alte ELSE auf. Auch Benns politische Gegner melden sich zu Wort. Von „Rückkehrsehnsucht” und Lebenskontroverse getrieben, empören sich alle über Benn, über seine zwischenmenschliche Untreue und sein politisches Doppelleben in den Jahren 1933 bis 1952. Benn kann sich seiner Vergangenheit nicht mehr entziehen. Elses nicht-religiöses jüdisches Nomadentum wird sichtbar. !2 SPIELFOLGE KINDHEIT LIEBE TRENNUNG WEISHEIT TOD Vorspiel Else Lasker-Schüler und Gottfried Benn Hauptspiel 1 Rückkehrsehnsucht Meinwärts Weltenliebeslied Wilde Weide Leidenschaft Chaabah-Baah Verhältnisse Ruth Prinzenliebe Evas-Lied Malik Hure Mareia PAUSE Hauptspiel 2 Kommissarischer-Leiter Emigranten Allerlandeneine-Stadt Ich-und-Ich Die Verscheuchte Wogendes-Nachthaar Morscher-Fels Der-Faden-der-mich-hielt Nachspiel !3 Gut Niederbarkhausen Remise Dank an Familie Hubertus von Daniels NOMADENSTIMMEN R. B. Kitaj (1932-2007) : Obsessionen Die jüdische Kunst kommt aus der Erfahrung der diasporischnomadischen Existenz. Tomas Espedal (1961*) : Gehen „Man muss sich diesem Gedanken einmal stellen: Du wirst dein Leben lang mit dir selbst leben. Du kannst eine neue Geliebte finden, du kannst Freunde und Familie verlassen, verreisen, eine neue Stadt und neue Orte finden, du kannst verkaufen, was du besitzt, und dich von allem trennen, was dir nicht passt, aber solange du lebst, wirst du dich nie von dir selbst trennen können.”Blaise Cendrars (1887-1961) : Gedichte „Wenn du liebst, geh auf die Reise. / Verlass deine Frau und dein Kind, / Verlass deine Freundin, / Verlass deinen Freund. / Verlass die Geliebte, / Verlass den Geliebten. / Geh auf die Reise , wenn du liebst. Wenn Du liebst, geh auf die Reise, / Lächle nicht unter Tränen. / Vergrab dich nicht zwischen zwei Brüsten; Hol Luft, brich auf, pack dich, geh weg! / Die ganze Welt, das Leben ist voll überraschender Dinge.” !4 !5