Krach Streit Mobbing

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Krach – Streit – Mobbing
und die Schulsozialarbeit
Fachtagung 2014 der Fachgruppe Schulsozialarbeit avenirsocial
19. Juni 2014
Prof. Daniel Iseli
t
▶  BFH Fachhochschule
/ Soziale Arbeit | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences
Berner
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Krach – Streit - Mobbing
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Zum Auftrag der Schule
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Die Rolle der Schulsozialarbeit
Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences
Krach – Streit – Mobbing
Konflikte (Streit, Krach) (Univ. Wien o.J.)
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Soziale Konflikte: Nicht zu vereinbarende Handlungstendenzen (Ziele,
Interessen) zweier oder mehrerer Akteure, die in einem sozialen
Kontext agieren
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Heisse Konflikte: direkte Auseinandersetzung, den Beteiligten bewusst
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Kalte Konflikte: vermeiden, aus Weg gehen, Beteiligte handeln
strategisch, überlegt
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Eskalation: Projektion von Negativem, Ausweitung der Streitpunkte,
Simplifizierung der Situation, Vermischung von Ursache und Wirkung,
Drohungen und Gegendrohungen (Schraps 2007)
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Mobbing (Alsaker 2012)
Handlungen
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die zur körperlichen oder psychischen Verletzung einer anderen
Person führen und die mit Wissen um ihre schädigende Wirkung
ausgeführt werden
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richten sich gegen einzelne Person
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entstehen in Gruppe und werden von Gruppe aufrechterhalten
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kommen wiederholt vor über längere Perioden
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direkte Formen: Konfrontation, Täterschaft offensichtlich
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indirekte Formen: keine klare Konfrontation, unklare Täterschaft
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Mobbing ist eine Form von Gewalt
Gewalt (Rauchfleisch 1992)
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Gewalt ist eine spezifische Form von Aggression, welche die
Schädigung einer Person zum Ziel hat.
Das Besondere dabei ist immer die ausgeführte oder glaubwürdig
angedrohte physische und psychische Aggression.
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Vom Konflikt zu Mobbing und Gewalt (Alsaker 2012)
Konflikte sind Teil der Entwicklung
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Konflikte sind alltäglich, inhaltsbezogen
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Umgang mit Konflikten gehört zur sozialen und emotionalen
Entwicklung
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Kinder lernen, Konflikte zu lösen, aushalten, sich durchsetzen,
nachgeben, sich wehren können
Mobbing und Gewalt be- und verhindern Entwicklung
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sind nicht alltäglich
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setzt Konflikteskalation voraus
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Kompromiss fehlt, Schädigung des Opfers wird gesucht
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sind geprägt von Macht und Ungleichgewicht
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Zum Auftrag der Schule
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Funktionen der Schule: Qualifizierung, Sozialisation, Selektion
Die Schule ist die zweite wichtige Sozialisationsinstanz
Erziehungsauftrag, z.B. gemäss Volksschulgesetz
Sozialisation ist "der Prozess der Entstehung und Entwicklung der
Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der
gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt.
Vorrangig thematisch ist dabei..., wie sich der Mensch zu einem
gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet“
(Geulen/Hurrelmann 1980)
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Was bedeutet Sozialisation für "Schüler/-innen" (Guggenbühl 1999):
▶ Individuelle Bedürfnisse: sich selbst erfahren, eigene Möglichkeiten
ausprobieren, als Könner/-in erleben
▶ Soziale Bedürfnisse: Geborgenheit und Sicherheit, akzeptiert werden,
andere akzeptieren, Orientierung an Vorbildern
▶ Geistige Bedürfnisse: Antwort auf Fragen erhalten, Massstäbe
entwickeln, moralisches Bewusstsein und Werteorientierung aufbauen
Die Schule ist ein zentraler Ort, wo Kinder und Jugendliche lernen
mit Konflikten, Mobbing und Gewalt umzugehen
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Ursachen für aggressives Verhalten und Gewalt
▶ Person und ihre Biographie
▶ soziales Umfeld
▶ situative Faktoren
▶ gesellschaftliche Faktoren
Schule hat Einfluss auf aggressives Verhalten und Gewalt (Dubs 2010):
▶ fehlende Akzeptanz und Anerkennung, Etikettierung
▶ ungenügende Klassenführung, regelfreie Räume, ungenügende
Schulführung
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Schule kann positiv Einfluss nehmen (nach Dubs 2010)
▶ Schulklima:
klare und begründbare Verhaltensnormen, bekannt und durchgesetzt.
Ordnung und Sauberkeit, gepflegte Räume
▶ interessierte und unterstützende Lehrpersonen, Gleichbehandlung,
ohne Vorurteile und Etikettierung
▶ rasche, klare und konsequente Sanktionen
▶ Früherkennung und –intervention: Einzelne, Gruppen, Klassen
▶ Fremdenfeindlichkeit und Cliquenbildung verhindern
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Die Rolle der Schulsozialarbeit
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Tendenz der Schule, Konflikte, Mobbing und Gewalt als Störung des
Kerngeschäftes zu definieren
Problemdelegation an Spezialist/-innen, u.a. an Schulsozialarbeit:
- schnelle und effektive Intervention oder Prävention
Schulsozialarbeit kann sich darin gefallen, schnelle Lösungen
anzubieten
grössere Konflikte, Mobbing und Gewalt sind in der Schule nicht
vermeidbar,
sie sind nicht nur Störung, sondern normal,
der Umgang damit ist nicht delegierbar
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Konflikte, Mobbing und Gewalt müssen ein Thema im Schulalltag
sein
▶ sind
gemeinsame Herausforderung für alle Mitarbeitende
▶ Schule hat ein gemeinsames Verständnis
▶ Schule hat Strategien und eine Schulkultur
▶ hat Handlungsbereitschaft: Präsenz und Reaktion
▶ hinschauen, analysieren, diagnostizieren, handeln
▶ System hat Regeln und Sanktionen
▶ Schulmitarbeitende sind Bezugspersonen und Rollenträger,
persönlich und unpersönlich (auch Sozialarbeitende)
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Folgerungen für die Schulsozialarbeit
• hilft
entlasten , bietet aber keine vorschnellen Lösungen
• Lösungen
sind nur effektiv, wenn sie das System Schule stärken,
wenn die Verantwortlichen bestärkt und unterstützt werden in ihrer
Rolle und Aufgabe: als Schulleitung, Klassenlehrpersonen, Lehrpersonen
• Schulsozialarbeit
klärt eigene Rolle und Aufgabe bei entsprechenden
Anfragen und Aufträgen
• zieht
die Systemtragenden bei: Eltern, Lehrpersonen, Schulleitungen
- die Kooperation mit ihnen ist zentral
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Literatur und Quellenangaben
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Alsaker, Françoise D. (2012). Mutig gegen Mobbing in Kindergarten und Schule. Bern:
Verlag Hans Huber.
Davolio, Miryam Eser (2002). Gewalt an Schulen – Ergebnisse nationaler Forschung. In:
Drilling, Matthias, Peter Friedrich und Hans Wehrli (Hg.). Gewalt an Schulen. Ursachen,
Prävention, Intervention. Zürich: Verlag Pestalozzianum.
Drilling, Matthias (o.J.) Tatort Schule: Aktuelle Herausforderungen für die
Gewaltprävention und –Intervention. Vortrag.
Dubs, Rolf (2010). Bildungspolitik und Schule wohin? Altstätten: Tobler.
Geulen, Dieter und Hurrelmann (Hrsg.) (1980): Handbuch der Sozialisationsforschung.
Weinheim; Basel: Beltz
Beltz, 1980. S. 51 - 68. Guggenbühl, Allan (1999). Aggression und Gewalt in der Schule.
Schulhauskultur als Antwort. Ein praktisches Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer aller
Stufen. Zürich: IKM Guggenbühl AG.
Rauchfleisch, Udo (1992): Allgegenwart von Gewalt. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Schraps, U. (2007). Konflikte. Veröffentlichtes PowerPoint-Skript, Freie Universität Berlin,
Berlin. Zugriff am 05.06.2014 auf
http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/arbpsych/media/lehre/
ws0708/12672/konflikte_schraps_13122007.pdf
Universität Wien (o.J.). Definitionen von Konflikten. Internet-Seite. Zugriff am 05.06.2014
auf
http://konfliktberatung.univie.ac.at/grundlagen-ueber-konflikte/definition-von-konflikten/
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Prof. Daniel Iseli
Dozent und Projektleiter Schulsozialarbeit
Berner Fachhochschule, Soziale Arbeit
Hallerstr. 10
3012 Bern
Tel. 031 848 36 64 / 50
[email protected]
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