Woche 4: Gemeinsame Verteilungen

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Zusammenfassung: diskrete und stetige Verteilungen
Woche 4: Gemeinsame Verteilungen
diskret
stetig
Wahrscheinlichkeitsverteilung
Wahrscheinlichkeitsdichte
f (x)
p(x)
WBL 15/17, 11.05.2015
x
Alain Hauser <[email protected]>
P(X = xk ) ∈ [0, 1], xk ∈ W
x
P(X = x) = 0, x ∈ R
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Berner Fachhochschule, Technik und Informatik
Zusammenfassung: diskrete und stetige Verteilungen
Zusammenfassung: diskrete und stetige Verteilungen
diskret
stetig
Kumulative Verteilungsfunktion
Kumulative Verteilungsfunktion
F (x)
F (x)
1
1
diskret
stetig
Erwartungswert
Erwartungswert
Z ∞
E [X ] =
xf (x) dx
E [X ] =
X
xk P(X = xk )
−∞
k≥1
Varianz
x
F (x) =
X
k : xk ≤x
x
Z
P(X = xk )
x
F (x) =
2 / 17
X
Var(X ) =
(xk − E(X ))2 p(xk )
k≥1
f (u) du
Varianz
Z
∞
Var(X ) =
(x − E(X ))2 f (x) dx
−∞
−∞
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Lernziele
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Teil III
Gemeinsame Verteilungen
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Gemeinsame Verteilung
I
. . . die gemeinsame Verteilung von zwei Zufallsvariablen
angeben.
I
. . . aus der gemeinsamen Verteilung zweier Zufallsvariablen
deren Randverteilungen berechnen.
I
. . . feststellen, ob zwei Zufallsvariablen unabhängig sind.
I
. . . die Kovarianz und den Korrelationskoeffizient zweier
Zufallsvariablen berechnen und interpretieren.
I
. . . Erwartungswert und Varianz einer Linearkombination zweier
Zufallsvariablen berechnen.
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Diskrete gemeinsame Verteilungen
Situation:
I
X : diskrete Zufallsvariable mit Werten in WX = {x1 , x2 , x3 , . . .}
I
Y : diskrete Zufallsvariable mit Werten in WY = {y1 , y2 , y3 , . . .}
Bisher haben wir immer die Verteilung einer einzelnen
Zufallsvariablen betrachtet.
Definition
I
In der Praxis betrachten wir natürlich oft mehrere Grössen
gleichzeitig
Die gemeinsame kumulative Verteilungsfunktion von X und Y
ist die Funktion
I
Zwei (oder mehr) Zufallsvariablen lassen sich mit Hilfe ihrer
“gemeinsamen Verteilung” beschreiben
I
FX ,Y (x, y ) := P(X ≤ x, Y ≤ y ) .
Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung von X und Y
bezeichnet die Wahrscheinlichkeiten
P(X = x, Y = y ), x ∈ WX , y ∈ WY .
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Beispiel: gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung
Randverteilungen
X und Y seien zwei diskrete Zufallsvariablen mit Wertebereichen
WX und WY .
I
Eine gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung zweier
Zufallsvariablen kann als Tabelle angegeben werden
I
Beispiel: parallelisierter Algorithmus läuft auf 2 Prozessorkernen
Definition (Randverteilung)
I
Zufallsvariablen X und Y : diskretisierte Last der beiden Kerne
(1 = tiefe Last, 2 = mittlere Last, 3 = hohe Last)
Die Verteilung von X allein heisst Randverteilung; sie wird
berechnet als
X
P(X = x) =
P(X = x, Y = y ) für beliebige x ∈ WX .
X /Y
1
2
3
1
0.31
0.11
0.04
2
0.08
0.18
0.09
3
0.02
0.06
0.11
y ∈WY
Definition
Wie kann man die Verteilung in Worte fassen? Ist die Auslastung der
Kerne z.B. gleichmässig?
X und Y sind unabhängig wenn
P(X = x, Y = y ) = P(X = x) · P(Y = y ) gilt für alle Werte x und
y , die X und Y annehmen können.
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Bedingte Verteilungen
Stetige gemeinsame Verteilungen
I
I
X und Y seien zwei diskrete Zufallsvariablen mit gemeinsamer
Verteilung P(X = x, Y = y ).
Definition (Bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung)
Sind X und Y zwei stetige Zufallsvariablen, besitzen sie eine
gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichte fX ,Y (x, y ).
Die Wahrscheinlichkeit, dass X in einem Intervall [a, b] und Y
in einem Intervall [c, d] liegt, berechnet sich gemäss
Z bZ d
P(a ≤ X ≤ b, c ≤ Y ≤ d) =
fX ,Y (x, y ) dy dx
a
I
Die bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung von X gegeben
Y = y ist
P(X = x, Y = y )
P(X = x | Y = y ) =
P(Y = y )
c
Die Randdichte von X erhält man durch Ausintegrieren über
Y:
Z ∞
fX (x) =
fX ,Y (x, y ) dy .
−∞
I
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Wie bei diskreten Verteilungen kann man die bedingte
Verteilung von X gegeben Y definieren; sie hat die Dichte
fX ,Y (x, y )
fX |Y =y (x) =
fY (y )
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Kontur-Plot
I
X und Y seien zwei (diskrete oder stetige) Zufallsvariablen.
Eine gemeinsame Dichte lässt sich mit einem Kontur-Plot
visualisieren: eine Art “Plot von Höhenkurven” der Dichte
“Höhenkurve” hier: Linie aller Punkte, wo die gemeinsame
Dichte einen bestimmten Wert hat
Definition
Die Kovarianz von X und Y ist definiert als
h
i
Cov(X , Y ) := E X − E(X ) Y − E(Y ) .
0.02
2
I
Kovarianz und Korrelationskoeffizient
Cov(X , Y )
Ihr Korrelationskoeffizient ist ρXY = p
.
Var(X ) Var(Y )
1
0.06
0.1
y
0
4
0.1
6
0.1
−1
0.1
Eigenschaften:
I Falls X und Y unabhängig sind, ist Cov(X , Y ) = 0 und
ρXY = 0 (die andere Richtung ist i.A. falsch!!)
I −1 ≤ ρXY ≤ 1
I ρXY = ±1 falls Y deterministisch linear von X abhängt
(Beispiel: X = Temperatur in ◦ C , Y = Temperatur in ◦ F )
2
−2
0.08
0.04
−2
−1
0
x
1
2
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Korrelation: Beispiele
ρXY = 0
2
3
−3
0.
2
3
8
1
0
Abhängigkeit impliziert Kausalität
−2
−3
−1
0
1
2
3
2
3
ρXY = 0.95
15
−3
−1
0.1
15
0.
5
0.0
−2
5
0.0
−2
−2
3
I
2
1
0
1
0
0.1
08
1
2
0.1
0.
0.04
0
1
2
2
0.02
−1
0
ρXY = 0.9
6
0.0
−3
−1
Unkorreliertheit impliziert Unabhängigkeit
0.04
1
1
ρXY = 0.7
I
0
0
0.02
−2
−2
−1
6
0.0
0.0
08
0.04
Verbreitete Fehlvorstellungen:
0.02
2
0.
0.1
0.06
1
0.04
0
0
1
06
−3
ρXY = 0.5
2
2
0.
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Unabhängigkeit und Kausalität
ρXY = −0.5
0.02
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0
1
2
3
−3
−1
0
1
(Quelle: https://xkcd.com/552/)
Mehr dazu: Kapitel “deskriptive Statistik”, nächste Vorlesung.
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Rechenregeln für Erwartungswert und Varianz
X und Y seien (diskrete oder stetige) Zufallsvariablen, a ∈ R eine
reelle Zahl.
I
E(X + Y ) = E(X ) + E(Y )
I
Falls X und Y unabhängig sind, gilt E(X · Y ) = E(X ) · E(Y )
I
E(a · X ) = a · E(X )
I
Var(X + Y ) = Var(X ) + Var(Y ) + 2 Cov(X , Y )
I
Folge: falls X und Y unabhängig sind, gilt
Var(X + Y ) = Var(X ) + Var(Y )
I
Var(a · X ) = a2 · Var(X )
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