Forschungsfragen Übersicht über Forschungsfeld Welche Forschungen werden schon gemacht? (Nat. und Internat.) Welche Daten sind schon vorhanden? Wie können Forschungsergebnisse in die Praxis transferiert werden? Wie kann der Zugang zu Forschungsergebnissen geschaffen werden? Angehörigenbetreuung Wie gut werden Angehörige in verschiedenen Settings mit einbezogen Welche Probleme und Bedürfnisse haben Angehörige Wie beeinflusst die professionelles Betreuung der Angehörigen (vor, während und nach dem Sterben) den Trauerprozess der Angehörigen, bzw. wie wirkt sich die Form der Betreuung mittelfristig auf deren psychisches und körperliches Befinden aus Versorgungsforschung Welche Wege durchlaufen unheilbar kranke Menschen? (Behandlungen und Behandlungsorte, Zuständigkeiten) Welche Kosten werden verursacht? Wer finanziert diese? Welche Probleme und Belastungen sind damit verbunden? Ist die Behandlung ihren Bedürfnissen angepasst? Welche Auswirkungen haben DRG auf unheilbar Kranke Wo sind jüngere Pat. mit monatelangem Pflegebedarf? Therapien Wie wirkungsvoll sind kreative Therapien? Burnout-Prophylaxe Sterbeort Es gibt keine genauen Daten zu Sterbeorten, wo sterben die Menschen? Fallzahlen Weiter gibt es keine systematische Erfassung von Fallzahlen zu palliative Care Situationen, also wie viele Menschen befinden sich in dieser spezifischen Situation, in welchem Alter und in welcher sozialen Situation und wer hat (oder könnte) den Lead in der Behandlung haben. Wie kann Palliative Care für die Langzeitpflege (ältere pflegebedürftige Menschen) definiert werden? Nutzen: Eine klar gefasste Beschreibung von Palliative Care für die Langzeitpflege dient dazu, die Kultur der Pflegeheime und die Kompetenzen der Mitarbeitenden gezielt aufzubauen und die in spezifischen Situationen nötigen externen Ressourcen in Anspruch zu nehmen . Auch im spitalexternen Bereich wird der Einsatz der spezialisierten Teams geklärt (auch auf dem Land) und die Einweisung in stationäre Behandlung erfolgt gezielter. Die Spitäler werden für die palliative Behandlung von älteren pflegebedürftigen Menschen sensibilisiert und für eine frühe Zusammenarbeit mit Spitex und Pflegeheim motiviert. Welche möglichen Szenarien erwarten uns in der Betreuung von schwerkranken, älteren pflegebedürftigen und sterbenden Menschen in Zukunft? Nutzen: Das Gesundheitswesen baut sich um und beeinflusst auch die Palliativ CareVersorgung. Die Erforschung von Trends und vor allem von möglichen Szenarien ermöglicht eine Versorgung, welche den Bedürfnissen der Menschen von Morgen entspricht. Es ist zu befürchten, dass nicht nur eine Zwei-, sondern eine Dreiklassenmedizin entsteht. Die Hospizbewegung hat sich immer für Gerechtigkeit eingesetzt. Dieses Erbe gilt es weiterzuführen. Wie können Hinterbliebene in ihrer Trauer sinnvoll begleitet und unterstützt werden? Nutzen: Trauer wird immer mehr zur Privatsache. Die Gesellschaft investiert viel in die Lebenserhaltung und Lebensqualität der Erkrankten, aber wenig in das Wohlbefinden der Hinterbliebenen. Die Religionsgemeinschaften verlieren hier an Wirkung. Die Hospize kennen eine Praxis der Trauerbegleitung, die in der Schweiz aber kaum etabliert ist. Forschung in diesem Feld kann aufzeigen, wie wir diese Erfahrungen in unsere Institutionen integrieren können, um eine Kultur der Trauerbegleitung in unserer Gesellschaft zu fördern. Quels sont les racines historiques du dolorisme que l’on peut encore observer aujourd’hui ? Sous quelles conditions les soins palliatifs peuvent –ils coexister avec les pratiques extrêmes autour de la mort, dans le contexte socio-sanitaire suisse ? Was wünschen sich die Menschen zu einem „guten Sterben“? Nutzen: Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen „zu Hause“ sterben möchten. Es ist bis jetzt aber nicht geklärt, was Menschen damit meinen. Welche Vorstellungen verbinden sie mit dem Wunsch des Zu-Hause-Sterbens“. Es ist anzunehmen, dass damit nicht vor allem die gewohnte räumliche Umgebung gemeint ist. Aus einer erhobenen konkreten Beschreibung der Wünsche zu einem guten Sterben lassen sich die Rahmenbedingungen ableiten, die am Lebensende sowohl im ambulanten wie stationären Bereich zu schaffen sind. Auf welche Copingstrategien rekurrieren Menschen am Lebensende? Nutzen: Mit der Hochaltrigkeit erleben die meisten Menschen am Lebensende eine kürzere oder längere Zeit der Fragilität und der Multimorbidität. Dies stellt – als Folge der gestiegenen Lebenserwartung – für die Menschen eine grosse neue Herausforderung dar. Erstaunlicherweise verfügen hochaltrige Menschen in der Regel über die notwendigen Copingstrategien zur Bewältigung auch dieser Phase der Fragilität. Aus der Beschreibung dieser verschiedenen Copingstrategien lassen sich unterstützende Massnahmen der Begleitung und/oder der Gestaltung der Umwelt ableiten. Wie sehen die spirituellen Bedürfnisse am Lebensende aus und wie müssen entsprechende Unterstützungsangebote aussehen? Nutzen: Die Begleitung in spirituellen Nöten und Krisen gehört zu den Grundaufgaben von Palliative Care. Im Langzeitpflegebereich wird diese Aufgabe bis jetzt im Rahmen der Seelsorge hauptsächlich von den VertreterInnen der Landeskirchen wahrgenommen. Die spirituellen Bedürfnisse verändern sich mit den nachfolgenden Alterskohorten und im Rahmen einer zunehmend pluralistischen Population – auch in den Altersinstitutionen. Aus einer fundierten Beschreibung der Bedürfnisse zur spirituellen Begleitung können die Anforderungsprofile für eine zeitgemässe „Seelsorge“ abgeleitet werden.