Station 6 Die Dreigroschenoper 40` „Erst kommt das Fressen, dann

Werbung
Station 6
Die Dreigroschenoper
40‘
In diesem Lernzirkel erfährst du etwas über einen der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Bertolt Brecht.
A 1: Übertrage die Überschrift der Station 6 in dein Heft!
In dieser Station wirst du Brechts „Dreigroschenoper“ kennen lernen, jenes Stück, mit dem er
durch die triumphale Uraufführung 1928 seinen ersten großen Erfolg in Berlin hatte („Theater
am Schiffbauerdamm“) und das entscheidend mit zu seinem literarischen Weltruhm beitrug.
Vielleicht hast du diese Feststellung schon einmal gehört. Sie steht in der „Dreigroschenoper“,
in dem Lied „Denn wovon lebt der Mensch“.
Aus diesen Zitaten sind Redewendungen geworden, die heute im alltäglichen Sprachgebrauch
Verwendung finden, eine ganze Reihe von
„Songs“ (Musik: Kurt Weill) werden immer noch
gespielt oder neu aufgenommen. Dies zeigt die
ungebrochene Popularität der „Die Dreigroschenoper“.
Brechts Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann
machte ihn auf ein zeitgenössisches englisches
Theaterstück aufmerksam, das damals in London
erfolgreich aufgeführt worden war und dem wiederum John Gays „Beggar’s Opera“ von 1728
zugrunde lag. Brecht hat es dann überarbeitet,
erweitert und für die Neueröffnung seines
„Theater(s) am Schiffbauerdamm“ 1928 eingerichtet.
Die „Helden“ der Dreigroschenoper sind Außenseiter der Gesellschaft: Bettler, Diebe, Huren,
Mörder usw. …
Macheath ist die Hauptfigur, genannt Mackie
Messer.
Bertolt Brecht 1927 (Lattmann, S. 17)
A 2: Hör dir „Die Moritat von Mackie Messer“ aus dem „Vorspiel“ der „Dreigroschenoper“ an (Kassettenrekorder)!
A 3: Nimm das AB 1 dieser Station und klebe es in dein Tagebuch!
Lies den Text durch, fasse den Inhalt kurz zusammen und beschreibe den Aufbau in Stichpunkten!
66
Station 6/Blatt 1: Bertolt Brecht – Die Dreigroschenoper
© Auer Verlag GmbH, Donauwörth
„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“
Programmzettel der Uraufführung, 1928:
Theater am Schiffbauerdamm
Direktion: Ernst Josef Aufricht
Die Dreigroschenoper
(The Beggars Opera)
Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und
8 Bildern nach dem Englischen des John Gay.
(Eingelegte Balladen von François Villon und
Rudyard Kipling)
Personen:
Jonathan Peachum, Chef einer Bettlerplatte ...
Frau Peachum ................................................
Polly, ihre Tochter ..........................................
Macheath, Chef einer Platte von
Straßenbanditen ........................................
Brown, Polizeichef von London ......................
Lucy, seine Tochter ........................................
Trauerweidenwalter .......................................
Münzmatthias ................................................
Hakenfingerjakob ...........................................
Sägerobert .....................................................
Jimmie ...........................................................
Ede ................................................................
Erich Ponto
Rosa Valetti
Roma Bahn
Harald Paulsen
Kurt Gerron
Kate Kühl
Ernst Rotmund
Karl Hannemann
Manfred Fürst
Josef Bunzel
Werner Maschmeyer
Albert Venohr
Filch, einer von Peachums Bettlern ............................
Smith, Konstabler .....................................................
{
Huren .......................................................................
Bettler .......................................................................
{
Naphtali Lehrmann
Ernst Busch
Kuffner
Jeckels
Helmke
Kliesch u. a.
Schiskaja
Ritter
Heimsoth u. a.
© Auer Verlag GmbH, Donauwörth
Banditen, Huren, Bettler, Konstabler, Volk.
(Ort der Handlung: London)
Eine kleine Pause nach dem 3. Bild.
Große Pause nach dem 6. Bild.
Die Walzen des Leierkastens wurden hergestellt in der Fabrik Bacigalupo.
Übersetzung: Elisabeth Hauptmann
Bearbeitung: Brecht
Musik: Kurt Weill
Regie: Erich Engel
Bühnenbild: Caspar Neher
Musikalische Leitung: Theo Makeben
Kapelle: Lewis Ruth Band.
Bertolt Brecht, Februar 1929:
„Was die ,Dreigroschenoper‘ betrifft, so ist sie – wenn nichts anderes – eher ein Versuch, der völligen
Verblödung der Oper entgegenzuwirken. Die Oper scheint mir bei weitem dümmer, wirklichkeitsfremder und in der Gesinnung niedriger als die Operette …“
(Hecht, Bilder, S. 81)
Station 6/Blatt 2: Bertolt Brecht – Die Dreigroschenoper
67
AB 1: „Mutter Courage und ihre Kinder“
Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder –
Eine
aus dem 30-jährigen Krieg (1618–48)
1939 – Drama, „Bühnenstück in 12
1941 – Uraufführung in
/Schauspielhaus
„Hyäne des Schlachtfeldes“ (8. Bild); hat nichts dazugelernt
praktischer Geschäftssinn
COURAGE
führt zum
ihrer Kinder
verliert ihre Kinder
ehrlich
(Kasse!), wird
erschossen
mutig,
wird wegen einer
„Heldentat“ hingerichtet
Den Kindern werden ihre
mitleidend
(Kinder! Stadt Halle –
Trommel!), wird
erschossen
zum Verhängnis
Sinn: Zusammenhang verdeutlichen
Geschäft
– optisches Motiv „
“; spiegelt die Verhältnisse der Courage wider
(entspricht textlich dem „Courage-Lied“)
– „Courage“ gehört zu Brechts realistischen
, die historisches Geschehen verarbeiten (⇔ Lehrstücke, „Rundköpfe und Spitzköpfe“; ⇔ Parabelstücke,
„Kaukasischer Kreidekreis“, Parabel = lehrhaftes Gleichnis zur Verdeutlichung einer
allgemeinen Erkenntnis)
– Brechts Überzeugung: Historisches
Geschehen und somit veränderbar!
86
ist gesellschaftlich bedingtes
Station 7/Blatt 9: Bertolt Brecht – Mutter Courage und ihre Kinder
© Auer Verlag GmbH, Donauwörth
Kapitalismus
AB 1: „Mutter Courage und ihre Kinder“
LÖSUNG
Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder –
Eine Chronik aus dem 30-jährigen Krieg (1618–48)
1939 – Drama, „Bühnenstück in 12 Bildern
1941 – Uraufführung in Zürich/Schauspielhaus
„Hyäne des Schlachtfeldes“ (8. Bild); hat nichts dazugelernt
COURAGE
praktischer Geschäftssinn
führt zum Tod ihrer Kinder
verliert ihre Kinder
Schweizerkas
Eilif
ehrlich
(Kasse!), wird
erschossen
mutig,
wird wegen einer
„Heldentat“ hingerichtet
Kattrin
mitleidend
(Kinder! Stadt Halle –
Trommel!), wird
erschossen
Den Kindern werden ihre Tugenden zum Verhängnis
Sinn: Zusammenhang verdeutlichen
Krieg
Geschäft
© Auer Verlag GmbH, Donauwörth
Kapitalismus
– optisches Motiv „Planwagen“; spiegelt die Verhältnisse der Courage wider (entspricht textlich dem „Courage-Lied“)
– „Courage“ gehört zu Brechts realistischen Dramen, die historisches Geschehen verarbeiten (⇔ Lehrstücke, „Rundköpfe und Spitzköpfe“; ⇔ Parabelstücke, „Kaukasischer Kreidekreis“, Parabel = lehrhaftes Gleichnis zur Verdeutlichung einer allgemeinen Erkenntnis)
– Brechts Überzeugung: Historisches Geschehen ist gesellschaftlich bedingtes
Geschehen und somit veränderbar!
Station 7/Blatt 10: Bertolt Brecht – Mutter Courage und ihre Kinder
87
Herunterladen