die Revue Texaa, # 1 Editorial „Seit über dreißig Jahren entwirft, fertigt und verkauft Texaa® Komfortmaterialien, Beläge und Objekte zur Optimierung der Akustik in vielfältigsten Raumformen…“ Im Laufe der Jahre entwickelten sich enge und freundschaftliche Beziehungen zu Planern – Akustikern, Architekten und Designern – mit denen wir gemeinsam, in respektvollem Miteinander, kreatives Neuland erschlossen – im Schulterschluss mit den sich den neuen architektonischen und menschlichen Herausforderungen im Bereich der Raumakustik bewussten Bauherren. Unsere Kataloge, technischen Merkblätter und Montageanleitungen informieren Sie detailliert über das was wir machen, heute möchten wir Ihnen erzählen, wie wir es machen. Unsere im Hinblick auf ihren Erscheinungstermin und ihren Umfang flexibel ausgelegte Revue wirft einige Schlaglichter auf Projekte, die uns besonders gefordert und gefördert haben. Nicht wegen ihres Umfangs, sondern weil sie uns neue Sichtweisen eröffneten, Zweifel weckten und an unsere Experimentierfreudigkeit appellierten. Die Erfahrungsberichte der Projektbeteiligten sind dafür die beste Illustration. Kernthema der vorliegenden, gemeinsam mit unseren Partnern von ppLab entworfenen ersten Ausgabe ist das Hauptmerkmal der Texaa® – Produkte: die „textile Hülle“. Die historischen Bezüge zwischen Textil und Architektur. Kleidungsstücken und Häusern. Ihre Schutzfunktion. Ihre weltweite zivilisatorische Bedeutung. Über die offensichtliche „absorbierende“ Funktion hinaus, assoziiert das menschliche Auge Gewebe, Stoffe, Wirkwaren automatisch mit dem so schwer fassbaren Begriff „Komfort“. Matthieu Demptos Inhalt Seitenblick 7 „Stille ist eine Note in sich…“ John Cage, 1952 13 Im Fokus Textil und Architektur 19 Die textilen Ursprünge von Texaa® In unserer Nähe 34 Privatwohnung, Pau 36 Firmenräume von Texaa®, Gradignan 38 Maison des arts, Pessac 40 Euratlantique, Bordeaux 42 Atelier Zélium, Bordeaux Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 47 Die Abteilung für Islamische Kunst im Louvre, Paris Architekten: Rudy Ricciotti und Mario Bellini 61 Akustische Vorhänge für die Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des Regionalfonds für zeitgenössische Kunst FRAC / Collection Aquitaine Designer: Olivier Vadrot 75 Akustiksegel in einer aufblasbaren Konstruktion für das Architekturzentrum „arc en rêve“ in Bordeaux Architekt: Hans-Walter Müller 5 Seitenblick „Stille ist eine Note in sich…“ John Cage, 1952 1 — Auf dem Programm der Maverick Concert Hall in Woodstock, New-York, stand am 29. August 1952 die Uraufführung eines avantgardistischen Klavierkonzerts. Wie immer beobachtete das Publikum, wie der Pianist seine Partitur auf den Notenständer stellte, den Rücken streckte, den Hocker zurechtrückte... Dann schloss er den Klavierdeckel. Dreiunddreißig Sekunden verstrichen, bevor David Tudor 2 erneut den Klavierdeckel öffnete. Damit war der erste Satz des Musikstücks beendet, ohne dass ein einziger Ton erklungen wäre… Es folgten der zweite und dritte Satz. 6 7 Der Stille lauschen Das Publikum wohnte an diesem Abend der Uraufführung des Musikstücks 4’33” bei, häufig auch „Vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden Stille“ genannt. Dieses Musikstück von John Cage gehört heute zu den Schlüsselwerken der Musikgeschichte „Über die couragierte künstlerische Leistung von David Tudor hinaus, hinterfragt 4’33”, eines der Hauptwerke eines Komponisten, der seine Kunst der Schaffung neuer Formen des Hörens widmete, die gängige Auffassung von Musik. Wie wird aus Stille Musik? Und wie kann sie sogar zur Grundlage unseres Musikverständnisses werden?“ 3 Hören lernen Das von der technischen Forschung im Industriezeitalter geprägte Stück 4’33” entstand in der echofreien Kammer 4 der Universität Harvard. Anfangs überrascht von der Tatsache, in diesem schallgedämmten, geräuschfreien Raum doch noch Töne zu hören, stellte John Cage schnell fest, dass er selbst die Schallquelle war. In der scheinbaren Stille erklangen zwei Töne, ein hoher und ein tiefer, die nichts anderes sind als sein Herzschlag und die Aktivität seines Nervensystems. Eine Entdeckung, die fast einer Offenbarung gleichkam: absolute Stille gibt es nicht. Diese Erfahrung bestätigte ihn in seinem Verständnis der musikalischen Bedeutung der ohne jeden melodischen Anspruch existierenden Geräuschwelt: „Stille ist eine Note in sich“. Auf seiner Suche nach der unmöglichen Stille löste sich John Cage vom Habitus des Komponisten und fokussierte sein künstlerisches Schaffen einzig auf die Aufmerksamkeit der Hörer. Doch wird sein Verzicht reich belohnt, denn, in seinem Selbstverständnis, „beginnt Poesie mit der Erkenntnis, dass wir nichts besitzen“. Das Leben brodelt ständig von Geräuschen. Diese vermeintliche Stille kehrt die Rollen um. In seinem Aufführungskontext wirft Cage den Zuhörer aus seiner angestammten Rolle, seiner Erwartungshaltung, und macht ihn zum Interpreten. Je nach Ort, Zeitpunkt und Aufmerksamkeitsgrad des Publikums, entfaltet das Stück 4’33” einen experimentellen Dialog, eine für alle Beteiligten fruchtbare Neufindung. Atmung, Flüstern, Windhauch und Bewegungen der Zuschauer vereinen sich zu einer einzigartigen Symphonie. „Das Publikum kann zum Interpreten werden. Was wird aus dem Komponisten? Er wird zum Zuhörer, er lernt hinzuhören.“ 1. John Cage (1912 –1992) Komponist, Dichter, Theoretiker, bildender Künstler und Schriftsteller. Kernziele seines Schaffens sind die Relativierung der Persönlichkeit des Autors und die Auflösung jeglicher Unterscheidung zwischen Leben und Kunst. In diesem Sinne ist sein Werk geprägt durch den Zufall, der die Musik von der Dominanz der Erinnerung und der Vorsätzlichkeit befreit. Es gibt keine hierarchische Ordnung zwischen musikalischen Klängen und anderen Tönen. Als Beweis dazu dienen bereits ab Anfang der vierziger Jahre die künstlerische Verwendung elektronischer Klangerzeugung und Stücke wie 4’33”, deren eigentliche musikalische Substanz die Geräuschkulisse ist. 2. David Tudor (1926 –1996), Pianist, Komponist und einer der Pioniere der experimentellen Musik, verdanken wir die amerikanische Uraufführung der Klaviersonate Nr. 2 von Pierre Boulez (1950). Karlheinz Stockhausen widmete ihm sein Klavierstück VI (1955). Am engsten verknüpft ist sein Name jedoch mit dem des Komponisten John Cage und den Uraufführungen von „Music of Changes“, Concerto For Piano and Orchestra und dem berühmten Stück 4’33”. David Tudor 3. Guillaume Benoît, in. Evene.fr 4. Ein anaechoischer (oder echofreier) Raum ist ein akustischer Messraum, dessen Wände die Schallwellen absorbieren. Diese Räume dienen zur Messung der akustischen Wellen in einem Umfeld ohne schallharte Komponenten, also nachhallfrei, zur Ermittlung der Richtwirkung oder der Empfindlichkeit eines Mikrofons, der Bandbreite eines Lautsprechers oder einer Lautsprecherbox, usw. Ein echofreier Raum 8 Seitenblick 9 Stille ist eine Note in sich Ein radikaler Ansatz Das Musikstück 4’33” muss gelebt werden wie eine Performance und basiert so auf der jeweiligen Haltung des Interpreten. In seinen im Anschluss an die Uraufführung veröffentlichten Anmerkungen auf der Partitur 5 unterteilt John Cage das Stück in drei Sätze mit einer Dauer von jeweils 30”, 2’23” und 1’40”. Er betont jedoch, dass das Stück „in jeder Konfiguration“ und „in beliebiger Länge“ gespielt werden kann. So verleiht er seinem Werk ein bewegtes Leben, erfindet es sich doch mit jeder Aufführung neu. In diesem Sinne überträgt John Cage bestimmte künstlerische Ansätze seines Freundes und Malers Robert Rauschenberg auf die Musik: das Konzept der „Weißen Bilder“. Diese anscheinend leeren Gemälde wechseln, je nach Lichtintensität im Ausstellungsraum oder dem vom Betrachter geworfenen Schatten, ihren Farbton. Als eine Art Nullpunkt der Musik, schafft es neue Grundlagen. Und oft wurde die Länge des Stücks (273‘‘) mit der Temperaturmessung verglichen, entspricht 0° Kelvin doch exakt – 273,15° Celsius und somit dem absoluten Nullpunkt. Laut einer anderen Theorie, ist das Stück 4’33” eine Art ready-made im Sinne von Marcel Duchamp: John Cage hielt sich in Frankreich auf, als er das Stück komponierte und auf der französischen Tastatur „Azerty“ seiner Schreibmaschine entspricht die Taste 4 dem Symbol – ’ – für Minuten und die Taste 3 dem Symbol – ” – für Sekunden. 5. „Der Titel dieses Werks entspricht der Gesamtdauer der Aufführung in Minuten und Sekunden. Bei der Uraufführung in Woodstock, New York, am 29. August 1952 war der Titel 4’33”, und die drei Sätze dauerten jeweils 33”, 2’40” und 1’20”. Interpretiert wurde es vom Pianisten David Tudor, der den Beginn der Sätze durch Schließen und ihr Ende durch Öffnen des Klavierdeckels markierte. Das Stück kann jedoch von jedem Interpreten, in jeder Instrumentenkonfiguration und in beliebiger Länge gespielt werden.“ John Cage 10 Seitenblick Partitur mit handschriftlichen Vermerken des Künstlers 11 Stille ist eine Note in sich Im Fokus Textil und Architektur — Jeder hat schon einmal eine leere Wohnung besichtigt und empfand sie als schallhart und den Nachhall in den Räume als äußerst unangenehm. Doch kaum sind dieselben Räume möbliert, mit Vorhängen geschmückt und bewohnt, empfindet man sie plötzlich als äußerst behaglich, komfortabel und entspannend… Interessanterweise sind Textilien (Vorhänge, Wandbespannungen und – behänge, usw.) schon seit Langem wesentliche Elemente der Innen­ raumgestaltung. 12 13 1. Die Begriffe „Textil“ und „Architektur“ sind seit alters her eng miteinander verflochten: Beide bezeichnen kunstvolle, organische, komplexe Strukturen… Spricht man nicht im Französischen auch von urbanem Gewebe („tissu urbain“)? Beide sind zivilisationsgeschichtlich weltweit präsent. Schon allein von der Klangfarbe her sind „Textur“ und „-tektur“ einander ebenso nah wie ihre Funktion: Umschließen und Abdecken. Beide verbinden in sich das Private und das Kollektiv… Es war der deutsche Architekt Gottfried Semper (1803 –1879), der als Erster den etymologischen Ursprung der architektonischen Fachbegriffe untersuchte, den „Ursprung der Architektur im Textilen“, wie er es ausdrückte. „Im Deutschen bezeichnet das Wort 1 Decke sowohl eine Zudecke als auch eine Zimmerdecke. Zaun hat denselben etymologischen Ursprung wie Saum; im Wort Gewand steckt das Wort Wand.“ Laut Semper sind diese Begriffe keine einfachen Metaphern, sondern mit großer Sicherheit Spuren des Ursprungs der Architektur im Textilen. Dazu Jacques Bril 2: „Höchstwahrscheinlich inspirierten sich die ältesten Textilmodelle von der grob geflochtenen Struktur der vorgeschichtlichen Palisaden. In der Vorstellung des Menschen, wie auch unter technischen Gesichtspunkten, erfüllen Textil und Mauerwerk, Webkunst und Architektur oft ähnliche, wenn nicht deckungsgleiche Funktionen: räumliche Abgrenzung und Schutz. In diesem Sinne, und über den einfachen Bezug auf die Jurte oder das Zelt hinaus, schafft das Textil die Architektur: Kleidungsstücke sind unser erstes „zu Hause“, Wandbehänge machen ein Schloss bewohnbar, usw. Beide umhüllen den Körper… das Textil meist hautnah, die Architektur aus der Ferne… 1. Gottfried Semper, Die vier Elemente der Baukunst, 1851 2. Jacques Bril, De la toile et du fil, Hrsg. Clancier-Guénaud, 1984 Die Jungfrau mit dem Einhorn, „Der Geschmack“(Detailansicht), Ende des 15. Jh.; sechsteiliger Wandbehang (Musée national du Moyen Âge, Paris). 2. Entgegen einer verbreiteten Annahme haben nicht alle modernen Architekten die Textilien aus ihren Projekten verbannt, im Gegenteil. Denkt man beispielsweise an die Architektur von Mies van der Rohe (1886 –1969), so dankt man häufig spontan an den von ihm anlässlich der Weltausstellung von 1929 in Barcelona entworfenen Pavillon: Ein Gebäude aus Stahl und Glas, puristisch und sachlich, doch gleichzeitig auch geschaffen aus edlen Werkstoffen wie Marmor, Travertin oder roter Onyx. Dieser Bau ist sicherlich eines der ikonischen Bauwerke der modernen Architektur. Weniger bekannt ist jedoch, dass dieser Architekt ebenfalls 1927 in Berlin für die Modemesse Die Mode der Dame das Café „Samt & Seide“ entworfen hat. Dieses zusammen mit Lilly Reich realisierte Café war als offener Raum konzipiert: Für Raumteilung und Ambiente sorgte allein eine minimalistische Struktur bestehend aus Stoffbahnen aus Samt und Seide in unterschiedlichen Formaten und Farben, die, wie Vorhänge, an Stahlrohren aufgehängt waren. Für dieses Projekt, wie auch für den zwei Jahre später in Barcelona errichteten Pavillon, nutzte Mies van der Rohe die räumlichen und gestalterischen Qualitäten der Materialien und ihr Zusammenspiel… Café Samt & Seide, Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich, 1927. Da diese Installation nach der Messe abgebaut wurde, beschränkt sich das heute bekannte und verfügbare Bildmaterial auf einige Schwarzweiß-Fotografien. Khaimah oder Rhaima. Die Nomadenstämme der Sahara fertigen dieses traditionelle Zelt aus manchmal fast 10 Meter langen und 80 Zentimeter breiten Stoffbahnen, gewebt aus Ziegenund Kamelhaaren. Die Innenseite der Zelte schmücken manchmal farbige, geometrische Motive. Weben und Zusammennähen der Stoffbahnen ist Arbeit der Frauen, die sich so, auf natürliche Weise, die Kaihma zu Eigen machen… 14 Im Fokus 15 Textil und Architektur 3. „Die heutige Architektur verlangt, dass man ihre Wände wärmt…“, schrieb Le Corbusier (1887–1965) in einem als Loblied auf den Wandteppich gedachten Artikel 3: „Er ist das Wandbild der Nomaden, er passt sich den Lebensgewohnheiten des modernen Menschen an, man kann ihn mitnehmen vom Zimmer ins Hotelzimmer, von Wohnort zu Wohnort… Man rollt ihn zusammen und nimmt ihn mit auf einen Landausflug, man hängt ihn vor eine Steinmauer oder Holzwand… Und sofort wirkt er wie ein Kleidungsstück, er wärmt. Wolle ist erdverbunden, sie stammt von Schafen. Man kann sie fühlen, anfassen, waschen…“ 3. Le Corbusier, « Tapisseries Muralnomad », in. Zodiac 7, Milano, 1960 Charles-Édouard Jeannerey, genannt Le Corbusier, Kloster La Tourette, 1959. Die roten und grünen Vorhänge in den Mönchszellen oder im Refektorium setzen markante Akzente… 4. In dem von ihm in Floirac, einem Vorort von Bordeaux, errichteten Haus (1998) lässt der niederländische Architekt Rem Koolhaas in der Decke des Zwischengeschosses ein komplexes Schienensystem anbringen, dank dem verschiedenste Vorhänge, Wandteppiche, Gardinen frei bewegt werden können. Diese „Vorhänge“ haben keine einfache Filterfunktion vor Fensterfronten, sondern verleihen der Architektur Komplexität und 16 Im Fokus Textur: Klima, Licht, Ambiguität und Exzentrizität. Sie interagieren mit der Außenwelt, umschließen das Haus. Ein verblüffender Effekt: Vor dem Auge des Betrachters entstehen neue Räume, deren Wände sich im Wind aufblähen, biegen, ständig verformen, wie in einer Art „Schleiertanz“. 2012 wurden diese Vorhänge dann von der Künstlerin Petra Blaisse neu gestaltet. Rem Koolhaas hatte ihr bereits die Ausgestaltung der Villa Dall’Ava (Saint-Cloud, 1991) und der Casa da Música (Porto, 2005) übertragen, wobei ihr Konzept der großflächigen Vorhänge, ihrem Markenzeichen, Anwendung fand. Dazu Petra Blaisse 4: „Falten verursachen Geräusche. Dinge, die unsere Körper umhüllen, unsere Haut berühren, werden Teil der Architektur…“. Rem Koolhaas, OMA, Maison à Bordeaux, Frankreich, 1998. Im ganzen Haus ist das Textil, in allen erdenklichen Formen, omnipräsent. Materialien, Kontraste, Farben. Petra Blaisse / Inside Outside, Vorhänge und rote Teppiche für das Haus Maison à Bordeaux, 2012 5. Unsere Wahrnehmung der zahlreichen Umwelteindrücke erfolgt auf unterschiedliche Weise, gemäß quantifizierbaren, objektiven, nutzenbestimmten Parametern, aber auch subjektiven Phänomenen wie Gefühlen, Emotionen, Kultur… Erst aus der Verknüpfung dieser verschiedenen Phänomene entsteht ein Gesamteindruck von Komfort: Wärme-, Geräusch- und Sichtkomfort, usw. sind daher notwendigerweise subjektive Begriffe, bei denen die individuelle Wahrnehmung im Mittelpunkt steht. So stehen Textilstoffe in direktem Bezug zu Begriffen wie Ambiente und Komfort, handelt es sich doch um Materialien, die wir vom Wesen her als „warm“ empfinden, im Gegensatz zu Stahl oder Glas, die wir immer als „kälter“ einstufen. Dieser Eindruck beruht auf objektiven, messbaren Kriterien: Textilien haben einen niedrigen Wärmeeindringkoeffizienten 5. Da diese Materialien aber schon seit Jahrhunderten Teil des menschlichen Alltags sind, müssen wir auch berücksichtigen, dass in unserem Kulturkreis, über die offensichtliche „absorbierende“ Funktion hinaus, das menschliche Auge Gewebe, Stoffe, Wirkwaren automatisch mit dem Begriff „Komfort“ assoziiert. 17 Textil und Architektur 4. Petra Blaisse, Inside Outside, NAI publisher, 2009 5. Wärmeeindringkoeffizient oder thermische Effusivität. Wenn man barfuß durch das Badezimmer geht, erscheint einem die Duschmatte immer wärmer als der Kachelboden, obwohl beide dieselbe Temperatur haben, nämlich Raumtemperatur. Dieses merkwürdige Phänomen rührt daher, dass die beiden Materialien sich nicht gleichschnell erwärmen, da sie unterschiedliche Wärmeeindringkoeffizienten (b) haben: Je niedriger dieser Koeffizient, umso schneller erwärmt sich das Material. Thermische Effusivität, manchmal auch „subjektive Wärme“ genannt, beschreibt, wieviel Wärme beim thermischen Kontakt zwischen zwei Medien übertragen wird und macht das somit den mit jedem Material verbundenen Eindruck von „warm“ oder „kalt“ messbar. Im Fokus Die textilen Ursprünge von Texaa® — Das Markenzeichen der Firma Texaa®, ihre „DNA“, ist zweifellos die in den Ateliers in Gradignan, im französischen Departement Gironde gefertigte, schalldurchlässige Wirkware Aeria. Ihre besondere Oberflächenstruktur fängt das Licht ein, verführt das Auge und verlockt uns sofort zum Berühren – als könne erst dieser taktile, intime Kontakt einen Eindruck bestätigen, zu dessen sinnlicher Erfassung das Auge allein nicht ausreicht. 18 Focus 19 Texaa®, in der Nähe von Bordeaux, im Departement Gironde. 20 Im Fokus 21 22 23 Die textilen Ursprünge von Texaa® 24 Im Fokus 25 26 27 Die textilen Ursprünge von Texaa® Vibrasto 03 ist eine einseitig mit Aeria kaschierte Schallverkleidung aus schallabsorbierender Watte von 3mm Dicke zum Bespannen. Vibrasto 20 ist eine einseitig mit Aeria kaschierte Schallverkleidung aus 20 mm starkem Schaumstoff zum Kleben. 28 Im Fokus 29 Von der Masche bis zur Baustelle Ein Gespräch mit Bernard Demptos über vergangene, wegweisende Entscheidungen und aktuelle Erwägungen in der technischen und industriellen Entstehungsgeschichte von Aeria, diesem einzigartigen Textil und Wesensmerkmal aller Produkte von Texaa®. „Die Geschichte von Texaa® begann im Jahre 1979 mit der Übernahme eines über hundertjährigen bordelaiser Unternehmens, spezialisiert auf die Fertigung von Posamentierware – Quasten, Bänder, usw.- und „offenen“ veredelten Stoffen für die regionale Hausschuh- und Sandalen­ industrie. Als ich das Unternehmen nach seiner Schließung übernahm, verfügte es über eine Produktpalette von luftdurchlässigen Textilien unterschiedlichster Maschendichte und Fadenmaterialien… Da diese Textilien schalldurchlässig waren, kombinierten wir sie mit den ersten flexiblen Schaumstoffen und entwickelten daraus eine Art „akustische Wandbehänge”. Damals hatte ich keine Ahnung von Akustik, doch war ich davon überzeugt, dass dank des Know-how dieses Unternehmens wir unseren Platz im Baugewerbe finden könnten. Ich wollte daher bei der Übernahme dieses Unternehmens nicht die angestammte Geschäftstätig­ keit neu beleben, sondern mein Projekt war die Entwicklung von schallabsorbierenden Textilien. Die wesentliche Frage war, wie sich ein für architektonische Zwecke „annehmbarer” Stoff herstellen ließe…“ Bommel POP, Durchmesser 70 mm, 60 mm et 50 mm Eine (r)echte Masche… „Will man einen offenen Stoff fertigen, der sich den jeweiligen Formvorstellungen anpasst, so müssen die Fäden in regelmäßigen Abständen verlaufen, was bei einem Webstoff unmöglich ist. Die einzige Lösung ist daher das Knüpfen der Fäden zu Netzen oder Maschen. Daher hatten meine Vorgänger sich bei der Fertigung eines luftigen Stoffes für Sandalen für gestrickte Maschenware entschieden. Unter der sachkundigen Anleitung meines Freundes und Künstlers Daniel Dartois optierte ich anfangs für eine Masche im „Reiskornmuster”, die allerdings vom Markt ziemlich brutal abgeschmettert wurde und die wir deshalb schnell durch eine „runde“ Masche ersetzten, die wir – in stark überarbeiteter Form – auch heute noch stricken. Vorteil dieser Masche ist ihre Elastizität, eine Eigenschaft, die sich besonders bei der Verwendung mit Polyurethan-Schaumstoff als wertvoll erweist: Denken sie nur einmal an die Materialverformung beim Kleben der Wirkware auf den (anfangs noch recht dicken) Schaumstoff und später beim Rollen der Ballen für den Transport. Dank der runden Maschen ist der Stoff knitter- und reißfest und nimmt nach dem Ausrollen sofort wieder seine ursprüngliche Form an. Für bestimmte Sonderfertigungen – insbesondere bei Storen – stricken wir auch Quadratmaschen, die gerade nicht elastisch sind… Aus unserer ursprünglichen runden Masche entwickelten wir, nach zahlreichen Versuchsreihen zur Optimierung der Materialeigenschaften, ein Textil, Aeria, genannt, bei dessen Fertigung wir ebenso auf die Maschenführung, wie auf die Ausrüstung geachtet haben und das zwei­ fellos zu den Flaggschiffen unseres Unternehmens gehört.“ 30 Im Fokus Borten „Chamonix“ in den Ausführungen „Seide“, „Wolle“ und „glänzend“ Einfassband, Farbnuancen 31 Die textilen Ursprünge von Texaa® Materialchemie „Unser Ausgangsmaterial ist die von uns im Anschluss an zahlreiche Tests sorgfältig ausgewählte Faser. Sie muss besonders pfleglich behandelt werden, insbesondere darf sie nur sehr langsam gesponnen werden. Hinzu kommt, dass sich die geltenden Vorschriften laufend ändern, genau wie die Zusammensetzung der Substrate, der Harze, die wir verwenden. Wir testen laufend alle weltweit neu entwickelten Fasern, manchmal noch vor deren Vermarktung, und achten bei unseren Analysen ebenso auf die Eigenschaften der Faser selbst, wie auch auf ihre Assoziierfähigkeit mit anderen Materialen. Wie auch bei den Schaumstoffen, setzen wir dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Unsere Produkte sollen im Brandfall weder schmelzen noch tropfen, egal ob die offiziellen Testverfahren dies abfordern oder nicht. Damit bewegen wir uns im Fachgebiet der Materialchemie und schützen doch gleichzeitig unser Know-how: Die besonderen Materialeigenschaften unserer Produkte sind äußerst schwer reproduzierbar.“ Produktreihe Vibrasto – Materialien, die direkt auf Wände oder Decken gespannt oder geklebt werden können, findet sie doch in diesen Textilien eine Materie, Wärme, Farbe und „Körnung“, die gleichzeitig einen optimalen Schallkomfort gewährleistet. Darüber sind wir glücklich und stolz.“ Geteilte Freude an sorgfältiger Arbeit „Schaue ich heute auf den von Texaa® seit den Anfängen zurückgelegten Weg zurück, so stelle ich immer wieder fest, wie stark unsere Entscheidungen immer durch das von nahezu allen Protagonisten dieser Erfolgsgeschichte geteilte Anspruchsdenken geprägt wurden. Kommerzielle Ambitionen, denn letztendlich liegt uns die Gesundheit unseres Unternehmens am Herzen, aber nicht nur. Unsere eigentliche Ambition ist der konkrete Beitrag zur Umsetzung gelungener Projekte. Ob groß oder klein“. Von der Masche bis zur Baustelle „Dank unserer ersten Erzeugnisse, einer Serie von Wandverkleidungen, entwickelte sich das Unternehmen in den ersten zehn Jahren sehr zufriedenstellend und über diesen Lebensabschnitt von Texaa®, verstanden – und präsentierten – wir unsere Produkte als Tapeten. Und diese „Tapeten“ sicherten unser Überleben dank ihrer nachweisbar guten akustischen Eigenschaften, was uns das Vertrauen der Ingenieure und Planer einbrachte. Kein Grund also ihre Produktion einzustellen, abgesehen davon, dass wir nicht über die notwendigen Mittel verfügten. Doch schafften wir es nie wirklich, die Architekten überzeugen – von Verführung kann keine Rede sein. Sie setzten unsere Produkte immer nur dann ein, wenn sich keine Alternative bot. Die Erkenntnis, dass unser Know-how zwar nützlich, aber nur begrenzt war, schmerzte. Wir durchdachten daher unsere Vorgehensweise grundlegend neu und investierten in Forschungsarbeiten über die Qualität der Masche, ihre Körnung, ihre Textur, usw. Wir entwarfen Stell- und Trennwände in Form von stoffbespannten Rahmenstrukturen, später dann akustische Objekte unterschiedlichster Form (Kegel, Würfel, Quader, usw.) nach immer demselben Prinzip – Schalldämmung durch das Objekt – das sich als komplementär zur einfachen Oberflächenbehandlung verstand. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit der Architektin und Koloristin Christine Bernos warfen wir uns unsere anfänglichen Farbnuancen über Bord und entwickelten eine echte, den Gestaltungskonzepten der Archi­ tekten angepasste Farbpalette. Gleichzeitig überdachten wir auch detailgenau die konkrete Einbringung der Produkte vor Ort, ihren Einbau, ihre Endbearbeitung, wobei wir immer technische und praktikable Lösungen für die gegebenenfalls auf der Baustelle auftretenden Probleme suchten. So haben wir Handwerker kennenlernen und schulen können, die echte Fachleute für den Einbau unserer Produkte geworden sind. Heute interessiert sich eine neue Generation von Architekten und Innenarchitekten für unsere 32 Im Fokus Bernard Demptos leitete die Ateliers Texaa® seit ihrer Gründung. Heute trägt sein Sohn Matthieu die Verantwortung für die Firma. 33 Die textilen Ursprünge von Texaa® In unserer Nähe — Privatwohnung, Pau Firmenräume von Texaa®, Gradignan Maison des arts, Pessac Euratlantique, Bordeaux Atelier Zélium, Bordeaux Privatwohnung, Pau Vibrasto 10 als dekorative Klebtextilie auf einem Küchenmöbel 34 Focus 35 Eingangshalle von Texaa®, Gradignan Kombinierte, einseitig bezogene Stereo Paneele 36 In unserer Nähe 37 Maison des arts, Pessac Architekten: Massimilano Fuksas (1994 –1995), Emmanuelle Poggi (2013) Beidseitig bezogene Stereo Paneele an der Wand und einseitig bezogene Stereo Paneele an der Decke (Sonderanfertigung) Akustische Deckenbespannung aus Vibrasto 03 38 In unserer Nähe 39 Prés de nous Haus des städtebaulichen Projekts Euratlantique, Bordeaux Architekten: Agentur AVA / Audrey Aldebert Lamellenvorhänge Vibrasto als mobiler Raumteiler eine Seite weiß (Quadratmasche), eine Seite grau „Métal MR840“ 40 In unserer Nähe 41 telier Zélium, Bordeaux A Kulissenbau Architekt: Atelier du vendredi, Alain Fonta Vibrasto 03, als Wandbespannung, Rot „Trafic MR470“ 42 In unserer Nähe 43 44 Réalisations 45 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material Die Abteilung für Islamische Kunst im Louvre, Paris Architekten: Rudy Ricciotti und Mario Bellini, 2012 — Ein wirklich erstaunliches Projekt: Den bisher unzugänglichen, berühmten Visconti-Hof des Louvre überspannt heute eine Art schwebendes Dach, das den lichtempfindlichen Ausstellungsstücken islamischer Kunst Schutz bietet. Detailansicht einer Kante, Vibrasto bespannt 46 47 Den von den Architekten Rudy Ricciotti und Mario Bellini entworfenen Neubau bedeckt heute ein frei geformtes, wellenförmiges Glasdach von 48 Meter Länge und 32 Meter Breite, eine Art „Libellenflügel“ wie Mario Bellini es gerne beschreibt, oder eine goldene Wolke, ein fliegender Teppich, ein Beduinenzelt, schöpft man aus dem Metaphernreichtum der Erzählungen aus Tausend und eine Nacht. Kennt man die Klangumgebung unter dem unmittelbar daneben liegenden Glasdach der 1983 nach Plänen des Architekten Ieoh Ming Pei errichteten Glaspyramide des Louvre, konnte man das Schlimmste befürchten. Doch zu Unrecht: Die Besucher genießen dank der gedämpften Akustik ein ideales Ambiente zur Entdeckung der weltgrößten Sammlung Islamischer Kunst, einem Schatz von fast 3.000 Exponaten: Keramiken, Glaswaren, Goldschmiede­ arbeiten, Elfenbeinschnitzereien, architektonische Elemente, Teppiche, Miniaturen, usw. Die dichte Bestückung der insgesamt 2.800 m² großen Ausstellungsräume verschafft einen Einblick in die reichen Sammlungen Islamischer Kunstobjekte aus aller Welt, von Spanien bis Indien. Das „Hofgeschoss“ ist Werken aus dem 7. bis 11. Jahrhundert vorbehalten, während im Erdgeschoss, dem sogenannten „Parterre“, Exponate aus dem 11. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert zu sehen sind, insbesondere eine bemerkenswerte Teppichsammlung. Das durch das Dach in das Hofgeschoss flutende Tageslicht wird durch die mehrschichtige Glaskonstruktion gedämpft, während das subtile Spiel aus Licht und Schatten im Parterre ein intimeres, stilles, fast geheimnisvolles Ambiente schafft… Die zwischen den beiden Geschossen eingezogenen Decken und Schachtzugänge wurden über ihre Gesamtfläche mit einer dezent grauen Schallverkleidung bespannt… Nicht allein sorgen die dazu verwendeten 2.500m² akustischen Spann­ belags Vibrasto 03 von Texaa® für akustischen Komfort, sondern sie lösen auch die mit der Ausgestaltung der Zwischendecke verbundenen technischen Probleme. Laut dem französischen Wörterbuch „Le Robert“ bezeichnet das kleingeschriebene Wort „islam“ die Religion, das großgeschriebene „Islam“ hingegen die Gesamtheit der diesen Glauben praktizierenden Völker und den ihnen gemeinsamen zivilisatorischen Hintergrund“. In diesem Sinne wehrt sich die Abteilung für Islamische Kunst des Louvre gegen jede Vermutung einer religiösen Prägung ihrer Ausstellung, die gegen das französische Laizitätsprinzip verstoßen würde. Nebenstehend das wellenförmige Glasdach der Abteilung für Islamische Kunst im Visconti-Hof. 48 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 49 50 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 51 Die Abteilung für Islamische Kunst im Louvre Ein Gespräch mit Gérard Le Goff Stellt die Schaffung neuer Ausstellungsräume in einem so altehrwürdigen Museum nicht ganz besondere Anforderungen? Natürlich! Es geht ja schließlich um ein „Projekt im Projekt“. In unserem Fall mussten wir einem sehr strengen Pflichtenheft genügen, denn eine Schließung des Louvre während der Bauarbeiten kam nicht in Frage. Die Wahl für die Schaffung der neuen Abteilung für Islamische Kunst fiel auf den Visconti-Hof, also die am tiefsten gelegenen Gebäudeteile des Louvre, direkt neben der Seine. Wir mussten diesen Hof bis zu einer Tiefe von 12 m ausschachten, entlang den Fassaden, mit der Mona Lisa auf der einen und den „Roten Sälen“ mit dem Monumentalgemälde Napoleons Krönung auf der anderen Seite. Wie stand es um die Frage der Akustik? Die Vorgaben des Pflichtenhefts für die Akustik waren besonders anspruchsvoll: abgefordert wurde eine Nachhallzeit von 2 Sekunden, was nur schwer zu erreichen ist (nur zum Vergleich: die Nachhallzeit unter der Pyramide beträgt 7 Sekunden). Im Untergeschoss, auch „Parterre“ genannt, haben wir mit Produkten von Texaa® gearbeitet. Die Exponate stehen im Halbdunkel, die Wände sind aus grauem Beton. Aus Gründen der Akustik hatte ich einen hochwertigen und schalldämmenden Fußbodenbelag aus Kautschuk empfohlen, doch der Museumsleiter des Louvre bevorzugte einen mineralischen Bodenbelag – schließlich sind wir in einem Schloss – daher optierte man für einen Betonboden mit Marmoreinschlüssen. Doch ist ein solcher Bodentyp sehr schallhart und trittschallempfindlich. Das ursprüngliche Projekt sah für die Decke eine Lederbespannung vor, doch mit diesem Bodentyp reichte die Schallabsorption nicht aus. Daher war mein Vorschlag, diese Problematik mit Texaa®, zu erörtern, mit denen wir bereits im Vorfeld zur Lösung einer Reihe spezifischer Probleme zusammengearbeitet hatten. Unser Wunsch und Ziel war die Schaffung einer optisch fugenfreien, einheitlichen Deckenfläche, was dank des Befestigungssystems aus dünnen PVC-Profilen von Texaa® möglich wurde, da wir damit kanten- 52 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material genau, nur mit einer dekorativen Schattenfuge arbeiten konnten. Darunter hatten wir eine Schicht Glaswolle eingebracht und da wir zahlreiche Schachtzugänge vorsehen mussten, haben wir herausnehmbare textilbespannte Klappen vor­ gesehen, um Zugang zu den Verbindungsschächten zwischen den Stockwerken zu schaffen, was in den französischen Bauvorschriften zwar verlangt, aber in der Praxis selten gebraucht wird… Die so erzielte Schallabsorption ist hervorragend. Die gemessene Nachhallzeit von 1,5 Sekunden (womit wir weit unter dem Soll liegen), ist für ein Museum außergewöhnlich. Das Ambiente ist daher sehr beruhigend, gedämpft… und das Fehlen störender Nebengeräusche wirkt sich selbstverständlich auch auf das Besucherverhalten aus: es entspannt, die Besucher flüstern. Am Tag der Einweihung sagte der Direktor des Louvre, Henri Loyrette, zu uns: „Hier findet man zu sich“. Was den Besucher besonders erstaunt, ist, dass man diese akustische Qualität zwar spürt, dieses gedämpfte Ambiente, wie sie es nennen, aber er „davon nichts sieht“. War das Absicht? Ja, selbstverständlich. Und die Unsichtbarkeit unseres Eingriffs ist ein Beweis für unseren Erfolg! Gerade im Louvre wollten wir besonders diskret sein: Hier zählen die Kunstwerke, nicht die Materialien, nicht die technischen Leistungen, so ausgefeilt sie auch sein mögen. Was die Textilbespannung der Decke betrifft [Aeria], so wirkt sie keinesfalls empfindlich, man spürt, dass sie widerstandsfähig ist, geschaffen, um die Zeit zu überdauern… es geht hier nicht um pure Dekoration. Bei der Farbwahl haben wir bewusst das Schwarz vermieden, weil es cheap oder banal hätte wirken können. In der Farbpalette von Texaa® fanden wir ein sehr schönes Graubraun, das der Schattenfarbe sehr nahe kommt: Schatten sind nicht schwarz, sondern haben eine weichere Tönung. Wir haben Deckenspots einbauen lassen, weil wir um jeden Preis diese Strahler vermeiden wollten, die man auf Grund ihrer Halterung auch treffenderweise „Fledermäuse“ nennt. Aus denselben Gründen sind auch alle anderen elektrischen Geräte (Detektoren, Sicherheitseinrichtungen, usw.) in speziell dafür in der Deckenverkleidung vorgesehenen Aussparungen untergebracht. Der so geschaffene visuelle Gesamteindruck wirkt sehr neutral und ist für den Besucher nicht wirklich augenfällig, erweist sich aber bei genauem Hinsehen als äußerst komplex Diese relief- und fugenfreie Deckenfläche hat zudem noch den Vorteil, dass sie nichts über ihre akustische Funktion verrät: Sie ist ein idealer Schallabsorber, ohne dass eine einzige Schalldämmplatte zu sehen wäre. Wie verliefen die Bauarbeiten? Sie können sich sicher vorstellen, dass das Ein­ bringen und die einwandfreie Endbearbeitung von 2.500 m² Deckenverkleidung auf einer Baustelle eine echte Herausforderung darstellen. Jedes markierte Einzelelement war in der Werkstatt von Texaa® passgenau angefertigt und der Einbau einem hochqualifizierten Handwerker übertragen worden. Ist für sie die Akustik Bestandteil der Architektur? Ich würde sogar sagen, dass sie eine wesentliche Grundlage der Architektur ist! Deshalb habe ich nach meinem Architekturstudium eine Zusatzausbildung als Akustiker gemacht und kann Fragen der Klangqualität von Räumen daher schon im Vorfeld erarbeiten. Oft sind die Eingriffsmöglichkeiten eines Akustikers bei der Projektplanung nur sehr begrenzt und manche Entscheidungen, die unter seine Zuständigkeit fallen, werden vom Architekten getroffen, was erklärt, warum einige ursprüngliche Ideen nicht immer konkret Um­setz­ung finden. Ich beschäftige mich gleich zu Beginn des Projekts mit diesen Fragen und versu­che bis zu seinem Abschluss die Linie zu halten. Beispielsweise habe ich mit Rudy Ric­ciotti am Umbau der ehemaligen Mühle „Grands Moulins de Paris“ in eine Universitäts­bibliothek mitgewirkt: 30.000m² für 1.400 Personen. Angesichts dieser Größenordnung war das Ziel einer absoluten Stille illusorisch, deshalb strebten wir nach einer „alltäglichen“ Klangumgebung: Ein gewisser Geräuschpegel zwar, aber nicht zu stark. Deshalb konzentrierten wir uns schwerpunkt­mäßig auf die Geräuschquellen selbst: Reduzierung 53 Die Abteilung für Islamische Kunst im Louvre des Trittschalls durch geeignete Bodenbeläge, schalldämpfende Materialien für die Tischplatten, usw. In einem vor einiger Zeit von mir veröffentlichten Artikel 1 vertrat ich die Meinung, dass absolute Stille in einer Bibliothek nicht notwendig ist, wenn die Art der Geräusche sich eindeutig identifizieren lässt. Entscheidend ist die Bedeutung des Geräusches, seine „Signatur“: Jemand der schreibt, fühlt sich vielleicht durch das Geräusch eines in der Nähe befindlichen Computers gestört, akzeptiert aber problemlos das Trommeln des Regens gegen die benachbarte Fensterscheibe. Und das ist, meiner Meinung nach, in Museen nicht anders: Die Besucher verhalten sich generell ruhig, umso mehr, wenn der Geräuschpegel sowieso niedrig ist2. Man kann ein Kleinkind nicht davon abhalten zu Weinen oder zu Schreien, man kann nur versuchen, den akustischen Effekt zu dämpfen. — 1. in. Bibliothèques d’aujourd’hui. À la conquête de nouveaux espaces de bibliothèque, unter der Leitung von Marie-Françoise Bisbrouck, Hrsg. Cercle de la librairie, 2010. 2. Menschen, die in einem öffentlichen Raum gleichzeitig sprechen, stören sich gegenseitig, weil der Geräuschpegel im ganzen Raum gleich ist. Um sich Gehör zu verschaffen, spricht jeder immer lauter, bis alle irgendwann schreien. Dieses Phänomen wird manchmal auch der „Cocktailparty-Effekt“ genannt. Gérard Le Goff ist Architekt und Akustiker und betreute als Baustellenleiter im Auftrag der Bauleitung die Arbeiten in der Abteilung für Islamische Kunst. 54 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 55 Die Abteilung für Islamische Kunst im Louvre Neue Maßstäbe setzen… Unser damaliger Verkaufsleiter für den Großraum Paris, Cédric Legrand, begleitete fast drei Jahre lang die Arbeiten in der Abteilung für Islamische Kunst im Louvre. Erfahrungsbericht. „Die Wahl von Vibrasto 03 für den Louvre war fast ein Zufall! Mein erstes Treffen 2008 mit Gérard Le Goff hatte nur zum Zweck, ihm eine Stellwand für sein Baustellenbüro im Louvre zu liefern… Im Laufe des Gesprächs erzählte er mir, dass die eingangs für das Parterre gewählte Deckenbespannung aus mikroperforiertem Leder sich als ungeeignet erwiesen hatte und nun eine Alternativlösung gefunden werden müsse und fragte mich, ob wir nicht vielleicht einen Vorschlag hätten? In Absprache mit unseren Designern schlugen wir anfangs vor, eine vollflächige Akustikdecke Strato aus quadratischen Elementen einzuziehen, doch erwies sich dieses Vorhaben angesichts der zahlreichen Aussparungen für Schachtzugänge als zu kompliziert. Nächste Möglichkeit was das Aufkleben von Vibrasto 10, doch auch diese Variante erwies sich bei der Einbringung als problematisch. Und so optierten wir schluss­ endlich für die dritte Variante, Vibrasto 03. Das Einbaukonzept dieser Spanndecke auf PVC-Leisten war gerade völlig neu überdacht worden und für unterschiedlichste Anwendungen geeignet (Winkel, Gaubenwangen, Kanten, Aussparungen, usw.). Zusammen mit dem Planungsbüro Berim erstellte daraufhin Gérard Le Goff den Verlegeplan mit allen notwenigen Aussparungen und Endbearbeitungen. Und plötzlich fügten sich die Dinge fast wie von selbst! Der gesamte Materialbedarf konnte mittels Standardprodukten abgedeckt werden (Farbton, Bahnbreite, usw.), das Gesamtprojekt von fast 3.000 m² konnte ohne jegliche Sonderanfertigungen realisiert werden. Die zweite gute Neuigkeit war, dass die akustische Leistung des auf RI-Platten und Gipsplatten BA13 gespannten Vibrasto 03 noch über dem Soll des Pflichtenhefts lag, zusätzliche Schallabsorber waren daher überflüssig. Doch konnten wir uns keinen Fehler erlauben, denn nach Übergabe des Gebäudes durften wir an der Decke keinerlei Korrekturen mehr vornehmen auf Grund der sofort im Anschluss beginnenden und sehr komplexen Arbeiten für die Ausstellungsszenografie. Aus diesem Grund empfahlen wir, die Einbringung von Vibrasto 03 einem Team von hochqualifizierten, mit den Texaa® – Produkten vertrauten Fachleuten zu übertragen. Damit die Baustelle auch fristgerecht fertiggestellt werden konnte, erklärten sich zwei normalerweise miteinander konkurrierende Unternehmen, Artis und Pascal Cauvin, zur Kooperation bereit, um gemeinsam das Projekt zu stemmen. Leicht war es sicherlich nicht… aber das Projekt wurde ohne Zwischenfall und fristgerecht abgeschlossen! Ich denke, mit diesem Projekt hat Texaa® intern aber auch extern neue Maßstäbe gesetzt. Wir waren hochmotiviert, aber auch etwas besorgt… Unser bisheriges Problem war gewesen, dass ab einem bestimmten Flächenumfang die Kunden unsere Produkte nicht einsetzten und als Erklärung meist den (vermutlich) hohen Preis vorschoben. Im vorliegenden Fall erwies sich jedoch die Wahl von Vibrasto 03 für ein so anspruchsvolles Projekt nicht nur als die akustisch optimale, sondern auch als die kosteneffizienteste Lösung.“ Verlegeplan von Vibrasto 03 mit integriertem Spot, Verkleidung, Zwickel, und vorspringende Winkel. 56 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 57 Die Abteilung für Islamische Kunst im Louvre Cédric Legrand ist heute bei Texaa® Verkaufsleiter für Frankreich. 58 59 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material Akustische Vorhänge für die Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des FRAC / Collection Aquitaine Designer : Olivier Vadrot — Vor dreißig Jahren entstanden unter der Federführung des damaligen Kultusministers Jack Lang die Regionalen Fonds für zeitgenössische Kunst, im Französischen kurz FRAC genannt, die neuzeitliche Kunst in ganz Frankreich zugänglich machen sollten. Die drei Hauptzielsetzungen dieser Fonds sind: Sammlung von Werken lebender Künstler, Sensibilisierung für Trends und Konzepte der zeitgenössischen Kunst und Umsetzung pädagogischer Maßnahmen, um auch der Bevölkerung in entlegenen Regionen Frankreichs Zugang zur Kunst zu verschaffen. 60 61 Anlässlich ihres dreißigjährigen Bestehens ließen die 23 Regionalen Fonds für neuzeitliche Kunst einem oder mehreren Künstlern freie Hand bei der Gestaltung einer Ausstellung mit Objekten aus ihrer jeweiligen Sammlung. Claire Jacquet, Leiterin des FRAC Aquitaine, vertraute diese Aufgabe dem Architekten und Designer Olivier Vadrot an. Gemäß seinem Rollenverständnis als Designer, also als Schaffer von Räumen und Objekten, die ebenso zweckbestimmte Lebens- wie auch Denkwelten sein können, artikulierte Olivier Vadrot seine Ausstellung um die Idee der intimen Beziehung zwischen Betrachter und Kunstwerk und schuf in diesem Sinne einen originellen „Darstellungsraum“ für die von ihm aus dem insgesamt 1.000 Werke umfassenden Fundus ausgewählten Exponaten. So entwarf er sein Ausstellungskonzept Coulisses, bestehend aus in konzentrischen Kreisen im Raum aufgehängten Vorhängen, eine Art von Wandelgang für die Ausstellungsbesucher. Der monumentale Gestaltungsraum Coulisses organisiert sich in zehn ringförmigen Ausstellungsräumen für emblematische Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Videos und Installationen. Dazu Olivier Vadrot: „Ich habe diesen Raum wie ein szenografisches Instrument konzipiert, transponierbar, anpassungsfähig und, vor allen Dingen, nicht autoritär. Grundidee war dabei, dass jeder Besucher sich seinen eigenen, nicht linearen Parcours gestalten kann. Und dass es unmöglich sein soll, eine Gesamtaufnahme der Ausstellung zu machen, damit sie nicht auf ein „Bild“ oder einen Kommentar reduziert werden kann.“ Im Verlauf ihres 30-jährigen Bestehens haben die 23 Regional­ fonds für zeitgenössische Kunst über 26.000 Werke von 4.200 Künstlern erworben und alljährlich ziehen ihre Ausstellungen (rund 600) mehr als eine Million Besucher an. Mit mehr als 1.000 Werken besitzt der FRAC Aquitaine die größte Sammlung zeitgenössischer Kunst. Diese Sammlung von internationalem Ruf gilt als eine der schönsten staatlichen Sammlungen Frankreichs. Modell des Ausstellungskonzepts Coulisses in den Räumen des FRAC, Bordeaux Ausstellung Coulisses, Frac Aquitaine Bordeaux, 2013 Von oben nach unten: Foto eines Werks von Karina Bisch, Teapot, 2005 Foto des Werks von Jessica Warboys, Sea painting, Dunwich, Summer 2011, 2011 Sammlung Frac Aquitaine 62 63 Eigentlich sollte Texaa® erst nur den Stoff Aeria zur Herstellung der Vorhänge für das System von Olivier Vadrot liefern. Wir nahmen dies zum Anlass, unser Know-how in das Projekt einzubringen und in einem fruchtbaren Dialog mit Olivier Vadrot umfassend mit der Frage zu experimentieren, was die „akustischen Vorhänge“ unserer Firma alles leisten können: „Die Vorstellung, hängende, abnehmbare und mobile Objekte zu entwerfen, ohne besondere strukturelle Anforderungen, gefiel uns bei Texaa® sehr gut,“ berichtet Bernard Demptos. „Bei den Vorhängen gab es allerdings ein schwer zu lösendes Problem: Wie konnten wir der unvermeidlichen Längenausdehnung der Maschen von Aeria entgegenwirken? Für Olivier Vadrot war das nicht entscheidend. Er wollte ein Vorhangkonzept, großflächiges aber nicht dauerhaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Vorhänge im Laufe der Ausstellung verformen würden, war daher sehr gering. Daraufhin sind wir mit voller Energie in das Projekt eingestiegen. Für Texaa® stellte eine solche Beteiligung allerdings eine bedeutende Investition dar, und ich fragte mich hin und wieder nach seiner tatsächlichen Relevanz… Im Nachhinein betrachtet ist die Bilanz absolut positiv. Wir haben zwar nicht vor, die Vorhänge in der ausgestellten Form zu kommerzialisieren, aber die im Rahmen des Projekts gesammelten Erfahrungen werden uns höchstwahrscheinlich für weitere Neuentwicklungen äußerst nützlich sein.“ Ausstellung Coulisses, Frac Aquitaine Bordeaux, 2013 Von links nach rechts: Foto des Werks von Raphaël Zarka Rhombicuboctaèdres (Réplique n°1, version 2), 2007 Foto der Werke von Serge Comte, Tapisserie repositionnable, 1996, und Diane Arbus, Untitled 4, 1970 –1971 Sammlung Frac Aquitaine Für die Ausstellung angefertigte Zeichnung von Fabio Viscogliosi 64 65 Akustische Vorhänge für die Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des FRAC / Collection Aquitaine Gespräch mit Olivier Vadrot Olivier Vadrot, Sie sind Architekt, Designer, Szenograf… Ich habe Architektur studiert und bin diplomierter Architekt. Zuerst habe ich als Bühnenbildner für das Theater gearbeitet, dann gründete ich zusammen mit Freunden in Lyon ein kleines unabhängiges Kunstzentrum – La salle de bains (Das Badezimmer). Kurz, ich bin viel rumgekommen… das liegt halt in meinem Wesen… Ich verzettele mich gerne. Also, Architekt? Designer? Szenograf? Letztendlich ist es müßig, in Kategorien zu denken. In meiner Art Projekte anzugehen, meiner Methodik, bin ich, denke ich, trotzdem Architekt… auch wenn daraus keine „Architektur“ im eigentlichen Sinne entsteht. Wie sind Sie an dieses Ausstellungsprojekt herangegangen? In der heutigen Kunstwelt hat die Frage nach der Ausstellung gegenüber dem eigentlichen Kunstwerk an Bedeutung gewonnen und somit tritt der Kurator in den Mittelpunkt des Geschehens. Ich wollte diese Rolle, die weder meinem Wesen entspricht, noch mein eigentliches Anliegen ist, eigentlich gar nicht übernehmen. Ich will keinen Standpunkt über Kunst „durchsetzen“ und wollte um jeden Preis ein Ausstellungskonzept vermeiden, bei dem die Kunstwerke allein der Veranschaulichung eines vorgefassten Diskurses dienen. In meiner Inszenierung sollte jeder Besucher sich seinen eigenen Ausstellunsparcours gestalten und mit den Werken auf seine ganz persönliche Weise dialogieren. Selbstverständlich musste ich unter den Werken der Sammlung eine Auswahl treffen, doch hatte ich den Auftrag des Ausstellungsdesigns nur unter der Voraussetzung angenommen, dass ich eng mit Claire Jacquet, der Leiterin des FRAC Aquitaine, zusammenarbeiten würde. Gemeinsam haben wir dann entschieden, noch weitere, kunstgeschichtlich bewanderte Personen in den Projektentwurf einzubeziehen. Blieb noch die Frage der Szenografie. Ich hatte bereits bei einem früheren Projekt, einer Klanginstallation, über die Verwendung von Vorhängen nachgedacht. Zudem beschäftigte ich mich gerade intensiv mit dem Werk des 66 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material österreichischen Architekten und Designer Frederick Kiesler (1890–1965). Bei der Betrach­ tung eines seiner Werke aus großflächigen Frottee-Vorhängen, fiel mir diese Idee wieder ein und rein intuitiv war ich mir sicher, dass sich daraus etwas machen ließe. Das Konzept der Raumgestaltung in sich ist recht einfach: ein System aus in regelmäßigen Abständen von drei Metern in konzentrischen Kreisen angeordneten Vorhängen. In der Draufsicht erinnert das an eine Zwiebelscheibe oder an Baumringe. Gleichzeitig funktioniert das System auch als gestalterisches Instrument, das man auseinandernehmen, transportieren und neuen Raumformen anpassen kann. Der Vorteil der Falten liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit, der zick-zack-förmige Faltenfall absorbiert eventuelle Hindernisse. Wie funktioniert eine Ausstellung in einem so fließenden, sich ständig verändernden Dekor? Destabilisiert das nicht vielleicht die Besucher? Der Vorhang ist kein Wandersatz: an ihm werden keine Gemälde „aufgehängt“. Die Idee, dass sich die Besucher, trotz der sich ihnen bietenden Anhaltspunkte, ein wenig verloren fühlen könnten, gefiel mir recht gut: das Prinzip der konzentrischen Kreise fußt auf die einfache Tatsache, dass sie vor einer Wand auslaufen. Daher findet man im Rahmen dieser Ausstellung beides: Vorhänge und Wände. Diese Gestaltungsform sollte den vorhandenen Raum verwandeln, ihn wegen der längeren Wegführung in gewisser Weise ausdehnen. Vielleicht hatte ich auch einfach Lust, das konventionelle Ausstellungskonzept des „White Cube“ zu hinterfragen, das in der aktuellen Ausstellungsarchitektur fast zur Norm geworden ist. Wie haben Sie die Firma Texaa® kennengelernt? Schon zu Beginn des Projekts lag mir die Frage der Akustik am Herzen. Wie so häufig bei Ausstellungsorten zeitgenössischer Kunst sind wir hier in einem ehemaligen Fabrikgebäude untergebracht. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in solchen Gebäuden der Akustik meist keinerlei Bedeutung beigemessen wird. Zum Zeitpunkt meiner ersten Projektentwürfe verstand ich den Stoff eher als Mittel zur räum­ lichen Gestaltung. Rein reflexartig – auch aus Kostengründen – wandte ich mich an verschiedene Hersteller von Bühnenvorhängen. Doch keines der zahlreichen Muster entsprach meinen Vorstellungen, weder vom Aussehen, noch von der Farbe her… Da erwähnte Claire Jacquet die Firma Texaa® in Gradignan bei Bordeaux. Und mir war sofort klar, dass es für dieses Projekt ein echter Mehrwert wäre, wenn wir mit diesen Produkten arbeiten könnten, denn Klangerfahrung und Raumgefühl sind untrennbar miteinander verbunden. Gleich beim ersten Treffen mit der Geschäftsleitung von Texaa® machten wir eine Werksbegehung. Ich konnte sehen, wie die Produkte hergestellt werden und konnte auch das Akustiklabor hautnah erleben: man betritt einen nackten Betonraum, die Akustik ist katastrophal… doch nach einfachem Aufstellen von nur zwei oder drei Akustik-Objekten von Texaa® änderte sich das grundlegend und die Akustik wurde nahezu perfekt! Dieses in sich recht unspektakuläre Experiment war für mich jedoch ein auslösendes Moment: Dank der konkreten Handhabung dieser Materialien verstand ich an diesem Tag zum ersten Mal wirklich den Unterschied zwischen Schalldämmung und akustischem Komfort. Trägt die akustische Gestaltung dieses Projekts konkret zur Schaffung von Nähe zwischen Besucher und Kunstwerk bei? Ja, das hängt zusammen. Ein Raum mit starkem Nachhall wird sofort als öffentlicher, gemeinschaftlicher Raum wahrgenommen. Im Gegensatz dazu schafft die Teilung des Raums eine gewisse Privatsphäre, die Vorhänge dienen gleichzeitig als Sicht- und Schallschutz. Doch spreche ich hier nicht von der Schalldämmung im herkömmlichen Sinn: Wenn der Ton einer Videoinstallation in den Nebenraum „schwappt“ und man ihn noch hört, obwohl man nicht mehr vor dem Bildschirm steht, empfinde ich das nicht als störend. Die Schaffung des Gefühls von Nähe verlangt einfach einen gewissen Komfort. 67 Die für diese Ausstellung verwendeten Produkte sind keine Standardprodukte von Texaa®. Dieses Projekt bot also Gelegenheit, gemeinsam etwas Neues zu entwickeln… Bei unserem ersten Treffen mit der Geschäfts­ leitung dachten wir noch, wir könnten einfach aus deren Stoff unsere Vorhänge schneidern… Als mir jedoch der Mehrwert klar wurde, den Texaa® für uns im Hinblick auf die Akustik darstellt (ihrer eigentlichen Kernkompetenz!) und angesichts der Tatsache, dass mich dieser Aspekt wirklich interessierte, haben wir begonnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Es ging nunmehr nicht um die einfache Verarbeitung eines Industrieprodukts aus dem Katalog, sondern um die Gestaltung einer Ausstellung. Offensichtlich hatten wir alle Lust, bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten und schnell konzentrierte sich die Diskussion auf technische Aspekte. Ich hatte anfangs den Eindruck als versuchten sie ihr Möglichstes, um eben nicht nur einfach Vorhänge zu machen! Letztendlich haben wir Vorhänge gemacht – auch wenn diese sicherlich mit den anfänglichen Entwürfen nicht mehr viel gemein hatten… Ich glaube nicht, dass das von uns entwickelte Produkt so einfach in den Katalog übernommen werden kann, doch sicherlich haben wir einige Lösungen gefunden, die auch späterhin von Nutzen sein können – ebenso für mich, wie auch für Texaa®. Olivier Vadrot, 1970 in Semur-en-Auxois geboren, lebt heut in Beaune. Zwischen 2012 und 2013 war er Stipendiat der Französischen Akademie Villa Medici in Rom. Akustische Vorhänge für die Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des FRAC / Collection Aquitaine 68 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 69 Ein Blick hinter die Kulissen der Ausstellung Coulisses mit Edwige Carnis. Rückblick auf ein in sich einzigartiges Projekt. „Kennengelernt habe ich Olivier Vadrot bei seinem ersten Besuch bei Texaa®. Er erzählte uns von seinem Projekt und seinen Vorstellungen über das von ihm für sein Ausstellungskonzept gewünschte Ambiente: großflächige, weich in Falten fallende wattierte Stoffvorhänge… Beim Zuhören und Anschauen seiner Skizzen versuchten wir uns vorzustellen, wie wir seine Idee konkret umsetzen könnten. Einen wattierten Stoff beidseitig mit Aeria bekleben oder die Stoffe eher locker und frei fallen lassen und nur an der Oberkante zusammenzuheften? Wie die Vorhänge aufhängen? Wie sie miteinander verbinden? Wo uns Aufzugbänder beschaffen, die den Brandschutzauflagen genügen? Welche Art von Ziernähten verwenden? Mit welcher Garnfarbe? usw. Ab diesem Moment wurde diese Geschichte zu einem Großprojekt in unserem Atelier und alle machten mit: Céline, Bernard, Matthieu, Nathalia, Grégoire, Georgia, Romain… jeder hatte tausend Ideen. Dann haben wir konkrete Versuche gestartet, insgesamt mehr als zehn, und die Ergebnisse Olivier Vadrot geschickt, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade als Stipendiat in der Villa Medici in Rom aufhielt. Als dann alles schließlich passte – bis hin zur Farbauswahl – haben wir mit der Fertigung begonnen. Seiten 70 und 71: Vom 28. September 2013 bis 5. Januar 2014 war Coulisses in neuer Form im Museum Les Abattoirs in Toulouse im Rahmen der Sammelausstellung Les Pléiades zu sehen, zusammen mit den 22 anderen, anlässlich des dreißig­ jährigen Bestehens des FRAC gezeigten Projekten. Ausstellung Coulisses, Frac Aquitaine in Toulouse, 2013 Man erkennt die Werke von Joachim Mogarra, Bouquet perpétuel, 1988 und von Jeff Koons, New Hoover Convertibles Green, Green, Red, New Hoover Deluxe Shampoo Polishers, New Shelton Wet / Dry 5-Gallon Displaced Tripledecker, 1981 – 1987 Sammlung Frac Aquitaine Das Vernähen von drei Meter langen Bahnen weichfließenden Stoffs ist gar nicht so einfach! Man muss den Stoff festhalten, darauf achten, dass er gerade liegt und keine Falten wirft. Eigentlich waren wir für so eine Arbeit gar nicht eingerichtet, wir haben also neben der Nähmaschine große Tische aufgestellt. Maria und ihr Team haben dann dort die später zu vernähenden Stoff- und Wattelagen gestapelt. Dann mussten sie noch auf die Breite zugeschnitten werden, bevor ich sie nähen konnte. Zuerst habe ich das allein gemacht, aber angesichts der sehr kurzen Fertigungsfristen, hat mir dann am Ende Fanny geholfen. Am Tag der Ausstellungseröffnung war ich wirklich stolz. Wir hatten wirklich durchgehalten… trotz Müdigkeit und Stress. Aber das Ergebnis war es wirklich wert! Die volumig-weichen Vorhänge, die Falten, die Farben… sie zusammen schufen einen kuschelig-intimen Raum, fast eine Art Kokon. Wir sind an diesem Projekt gewachsen, scheint es mir, es änderte unsere Wahrnehmung der von uns verarbeiteten Materialien und ich wette, das uns dieses Projekt noch weiterer inspirieren wird!“ 70 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material Edwige Carnis leitet das Nähatelier von Texaa®. Das Atelier von Texaa® , Aufhängeversuche mit den für die Ausstellung Coulisses entworfenen Vorhängen 71 Akustische Vorhänge für die Ausstellung zum dreißigjährigen Bestehen des FRAC / Collection Aquitaine 72 73 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material Akustiksegel in einer aufblasbaren Konstruktion für das Architekturzentrum „arc en rêve“ in Bordeaux Architekt: Hans-Walter Müller — Zwei Riesenblasen in den „arc en rêve“-Farben Weiß und Gelb. Jede zweihundertachtundzwanzig Quadratmeter groß und sieben Meter hoch… 74 75 Ein Werk von Hans-Walter Müller Hans-Walter Müller gehörte zu den Ersten, die mit aufblasbaren Konstruktionen arbeiteten, diesen mit Druckluft in Form gehaltenen Blasen aus weichem Kunststoff. Seit den 1960er Jahren hat er bereits mehrere Dutzend solcher Konstruktionen geschaffen: für Theater, Ausstellungen und sogar für eine nur 39 kg schwere Kirche für 200 Personen. Für ihn ist „eine aufblasbare Konstruktion ist nichts anderes als eine raumumschließende Haut, die Innen von Außen trennt, die erscheint und verschwindet und sich manchmal auflöst. In diesem Sinne ist sie ein fantastischer, ungewöhnlicher Spiel-Raum, weit entfernt von einer traditionellen Konstruktion… Mit geringem Energieaufwand lassen sich so gewaltige Gebäude schaffen…“ 1 1 in. Techniques et architectures nº 304, 1975, pp. 73-74 Ein mobiler Ausstellungsraum Hans-Walter Müller schuf diese Konstruktion 2012 im Auftrag von „arc en rêve“ anlässlich einer Ausstellung zu dem vom Stadtverband Bordeaux veranstalteten Wettbewerb 50 000 logements (50.000 Wohnungen). Im Rahmen dieser Veranstaltung wünschte sich das bordelaiser Architektur­ zentrum einen mobile Ausstellungsraum: Leicht, mobil, einfach aufzu­ bauen und ausreichend attraktiv, um die Neugierde der Bewohner zu wecken, innerhalb von nur wenigen Stunden auf- und wieder abbaubar, ohne die Standortqualität zu beeinträchtigen. Das Konzept von HansWalter Müller erfüllte diese Forderungen geradezu perfekt: nicht allein handelt es sich um einen funktionalen Mehrzweckraum, sondern auch um ein ästhetisches, farbiges, erstaunliches Kunstwerk. Aufblasbare Konstruktion auf der Uferpromenade von Bordeaux, Herbst 2012 Akustischer Komfort Da diese aufblasbare Konstruktion aus zwei halbkugelförmigen Kuppeln besteht, ist der Geräuschpegel besonders hoch. Dazu Fabrice Lalanne, der bei Texaa® dieses Projekt betreute: „Solche Formen sind immer sehr schallhart. Manchmal entstehen merkwürdige akustische Effekte: An einer bestimmten Stelle im Raum folgen sie zwar problemlos einer Unterhaltung am entgegengesetzten Ende des Raumes, hören aber kaum ein Wort von dem verstehen, was ihr Nachbar sagt. Diese Phänomene bei der Schallausbreitung sind bereits seit langem bekannt und wurden früher in den Kuppelsälen einiger Hospitäler genutzt, um aus sicherer Entfernung mit ansteckenden Patienten zu sprechen, wobei sich die Schallwellen der Stimmen entlang der Wand übertrugen…“ Was im Rahmen einer Ausstellung kaum stören mag, wird zum Problem sobald die aufblasbare Konstruktion als Veranstaltungsort oder Konferenz­ raum genutzt wird… Wie nun dieses Problem lösen? Hier gibt es keine Decke, die man mit Schallabsorbern verkleiden, keine Träger, an denen man großformatige akustische Objekte aufhängen könnte… Zur Brechung der dem Wandverlauf der aufblasbaren Konstruktion folgenden Schall­ wellen, wurden verschiedene Objekte aus der Produktreihe Abso aufgestellt (Totems, Kissen, usw.). Im Rahmen einer freundschaftlichen Zusammenarbeit zog Texaa® auch den Akustikfachmann für Veranstaltungsräume, Christian Malcurt, beratend hinzu. 76 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material 77 Akustische Segel in einer aufblasbaren Konstruktion für das Architekturzentrum „arc en rêve“ in Bordeaux Ebenso mussten auch Mittel und Wege gefunden werden, um das Raumvolumen selbst durch Schallbrecher zu sprengen, aber wie? Schirme? Velum? „Am besten mit dreieckigen Segeln“, entschied Michel Jacques, künstlerischer Leiter von „arc en rêve“. „Damit kann man den Raum frei gestalten, ohne den Gesamteindruck des Volumens zu beeinträchtigen…“ „Diese Objekte wurden maßgefertigt, genau wie unsere Vorhänge“, erklärt Edwige Carnis, Leiterin des Teams für Näherei bei Texaa®. „Jedoch haben wir diesmal einen beidseitig mit Aeria bezogenen Vibrasto 03 verwendet. Am kompliziertesten war für uns das Zusammenfügen der die Segel bildenden zwei oder drei Einzelelemente. Welchen Nahttyp wählen, damit die Naht nicht nur hält, sondern gleichzeitig auch von beiden Seiten gut aussieht? Letztendlich entschieden wir uns für eine Zick-Zack-Naht, dabei wird direkt auf Kante genäht, die Naht trägt nicht auf. Die Eckenverstärkung wiederum bereitete uns kein Kopfzerbrechen, das machen wir ja bei unseren Würfeln Abso nicht anders…“ Im Anschluss an akustische Tests im Labor erfolgte ein erster Test in situ im Inneren der aufblasbaren Konstruktion, um die Zweckmäßigkeit und Haltbarkeit unserer Befestigungen zu testen… und dem erzielten Ergebnis zu „lauschen“… Die Segel wurden zwischen den im Hochfrequenz-Schweißverfahren an der Kunststoffwand der aufblasbaren Konstruktion angebrachten Befestigungspunkten aufgespannt und verzurrt. Hans-Walter Müller beherrscht diese Technik perfekt: „Für meine ersten aufblasbaren Konstruktionen verwendete ich möglichst preiswertes Material, das ich mit Klebeband zusammenklebte. Ich erinnere mich noch genau, dass ich zwei 50 m lange Bahnen rückwärtsgehend zusammenklebte, weil ich so nur die Partie sah, die ich bereits geschafft hatte und nicht die, die noch zu Kleben war. Als ich dann das Ergebnis zeigte, sah ein Teil der Betrachter nur das Klebeband. Das brachte mir den Spitznamen Müller la Rustine” (der Flicken-Müller) ein. Heute klebe ich nicht mehr, sondern arbeite mit Hochfrequenz-Schweißverfahren. Aus mir ist sozusagen Müller le Soudeur (der Schweißer-Müller) geworden!“ Angesichts der Kräfte, die diese Schweißnähte aushalten können, kann man wirklich sagen, dass Herr Müller mit seinen nunmehr fast 80 Jahren ein echter Spezialist ist… Die akustischen Segel schweben regelrecht im Raum, ihre gesch­ wungenen Formen harmonieren perfekt mit denen der Halbkuppeln. Farben und Schatten. Einfach und doch effizient: Die verbesserte Akustik ist sofort hör- und spürbar. Man braucht nur vom ersten, mit drei Segeln ausgestatteten Raum in den zweiten, noch nackten Raum hinüberzuwechseln, um den Unterschied sofort zu spüren… Kann dieses improvisierte Experiment in atypischen Räumen sich für konventionellere Raumverhältnisse als wirksam und nützlich erweisen? „Für uns war dieses Abenteuer eher eine Herausforderung“, erklärt uns Fabrice Lalanne. „Die Suche nach akustischen Lösungen in atypischen Raumformen macht auf gewisse Weise auch Spaß: solche Experimente zwingen uns, uns von unseren Denkgewohnheiten zu befreien und bringen uns letztendlich voran. Und außerdem liebe ich diese aufblasbar Konstruktion!“ 78 Vibrasto 03, ein vielgestaltiges Material Anbringung eines akustischen Segels im Hallraum von Texaa® in Gradignan, zur Messung seiner akustischen Wirksamkeit. Der Architekt und Ingenieur Hans Walter Müller wurde 1935 in Worms, Deutschland, geboren 79 Seite 82 bis 85: Anbringungsversuche der Segel im Inneren der aufblasbaren Konstruktion, Juli 2013 80 81 Akustische Segel in einer aufblasbaren Konstruktion für das Architekturzentrum „arc en rêve“ in Bordeaux Fortsetzung folgt… 82 83 Impressum Texaa® Textil, Akustik, Architektur 43, allée Mégevie F-33174 Gradignan tél.: 33 (0)5 56 75 71 56 fax: 33 (0)5 56 89 03 56 e-mail: [email protected] http://www.texaa.de Unser aufrichtiger Dank gilt allen Architekten, Innenarchitekten, Akustikern, Bauherren und Installateuren, deren gestalterische Leistungen in diesem Magazin abgebildet sind. Herzlichen Dank an alle Interviewteilnehmer. Herzlichen Dank an alle Fotografen. Das vorliegende Dokument ist vertraglich nicht bindend. Aktuelles, technische Datenblätter und Updates finden Sie unter www.texaa.de © April 2014 Texaa® Alle Rechte vorbehalten Bildnachweise: Seite 7 bis 15: Fotos DR; Seite 18 bis 26: Fotos M+B und Anne-Perrine Couët & Guillaume Delamarche; Seite 32 bis 35: Fotos M+B; Seite 36 bis 37: Fotos Vincent Monthiers; Seite 38 bis 40, 41 (unten): Fotos M+B; Seite 41 (oben), 42, 43: Fotos François Passerini; Seite 44: Foto M+B; Seite 47 bis 49: Fotos DR; Seite 52, 53: Fotos M+B; Seite 56, 57: Fotos DR; Seite 58: Foto M+B; Seite 61 bis 63: Fotos André Morin; Seite 66, 67: Fotos M+B; Seite 69: Foto DR; Seite 70, 71: Fotos Cedrick Eymenier; Seite 72: Foto Anne-Perrine Couët & Guillaume Delamarche; Seite 75, 77: Fotos DR; Seite 78 bis 81: Fotos M+B; hintere innere Umschlagsseite: Foto AnnePerrine Couët & Guillaume Delamarche Grafische Gestaltung: Anne-Perrine Couët & Guillaume Delamarche Druck fertiggestellt im April 2014 auf den Druckmaschinen der Druckerei BM F-33610 ZI Canéjan Texaa®, die Revue #1, ist ein Projekt, das von Marie Bruneau und Bertrand Genier im Rahmen des ppLab betreut wurde. Bordeaux 2013 Bei unserem ersten Besuch in der Werkstatt von Texaa® sind uns besonders die über die graue Rolle der Strickmaschine verstreuten bunten Fäden aufgefallen. Sie inspirierten uns bei Gestaltung der Umschlagseiten dieser ersten Ausgabe unserer Revue. Anne-Perrine Couët & Guillaume Delamarche Aktuelles, technische Datenblätter und Updates finden Sie unter www.texaa.de Texaa® Textil, Akustik, Architektur 43, allée Mégevie F-33174 Gradignan tél. : 33 (0)5 56 75 71 56 fax: 33 (0)5 56 89 03 56 e-mail: [email protected] http://www.texaa.de