Ein- und Ausblicke rund um das Luzerner Sinfonieorchester – September 2016 MAGAZIN 2 | 16 Martha Argerich spielt Ravel | Das vollendete Klavier Orchesterklänge aus der Harfe Liebe Leserinnen und Leser Liebe Freunde des Luzerner Sinfonieorchesters Bevor wir in neue musikalische Gefilde aufbrechen und den Blick auf die kommenden Programme richten, gestatten Sie mir noch eine kleine Rückblende auf unsere Asientournee vom Juni/Juli 2016. Mit einem Sinfonieorchester drei Wochen unterwegs zu sein, birgt allerlei Fragen und Unbekanntes in sich. Wenn eine Tournee gleich in vier Länder führt, wovon Indien, Korea und Singapur für uns Ersterfahrungen waren, erhöht sich die Spannung. Knisternde Momente können entstehen etwa bei Fragen: Wie klingt der Saal, wie empfängt uns das Publikum, wie reagiert der Veranstalter oder wie schnell wird die Zollabfertigung über die Bühne gebracht? Und viel wichtiger noch, wie steht es um das Wohlbefinden der Musikerinnen und Musiker? Die schöne Bilanz der Tournee ist: Wir hatten eine tolle Zeit und hervorragende Resonanz. Das Orchester wie auch die Tourneeorganisatoren leisteten schlicht Grossartiges. Neue Einladungen winken uns bereits entgegen. Einen persönlichen Höhepunkt der Tournee möchte ich Ihnen hier noch verraten. In Mumbai, der letzten Station, organisierten wir eine Musikklasse für eine lokale Schule. James Gaffigan liess sich spontan zu einem Dirigierkurs gewinnen. Die Neugierde, die Intelligenz und die wache Fähigkeit der Teilnehmer waren überwältigend. Vor allem aber bleiben die dankbaren und glücklichen Gesichter dieser Kinder in Erinnerung. Dies wollen wir noch viele Male wiederholen. Hier in Luzern, wie überall sonst, wo wir spielen dürfen. Ich wünsche Ihnen allen eine beglückende Saison 2016/17 und viel Freude. Ihr Numa Bischof Ullmann Intendant Luzerner Sinfonieorchester Magazin des Luzerner Sinfonieorchesters 2 |16 – September 2016 – 12. Ausgabe Impressum Herausgeber: Luzerner Sinfonieorchester | Pilatusstrasse 18 | 6003 Luzern | [email protected] | www.sinfonieorchester.ch Redaktion: Gabriela Kälin | Konzeption & Marketing: Gabriela Kälin, Norman Ziswiler Bildnachweise: S. 3 zvg | S. 4 © Stefano Schroeter | S. 6 © Satoshi Aoyagi | S. 8 © Judith Schlosser; Johan Folkesson-Karlsson S. 9 © Carla Arnold; Johan Folkesson-Karlsson | S. 10 Vikram Shroff; Numa Bischof Ullmann; Muktangan Elphistone School S. 11 Jan Vilímek | S. 12 © Paul Glickman | S. 13 © Gregor Hohenberg Sony Classical | S. 14 Gabriela Kälin Gestaltung: WOMM | Druck: Multicolor Print AG | Auflage: 2500 Ex. Redaktionsschluss: 15.08.2016 | Änderungen vorbehalten | © 2016 Luzerner Sinfonieorchester 2 Eine halbe Stunde im Paradies Seit einem halben Jahrhundert liegen ihr die Fans zu Füssen und geraten in Verzückung, wenn sie ihr Idol endlich einmal live im Konzertsaal erleben können: Martha Argerich. | WERNER PFISTER «Mit einem langgezogenen ‹Je-e-sus› fuhr ich in meinem Stuhl hoch, und der Toningenieur rief: ‹Wow!›»Beide, den Toningenieur wie auch den Produzenten von einer der frühesten Schallplatten Martha Argerichs, riss es 1965 förmlich vom Stuhl, als die junge, damals noch kaum bekannte Pianistin ihre ersten Akkordballungen in die Tasten haute. «Ich warf einen verstohlenen Blick vom Kontrollraum ins Aufnahmestudio», so der Aufnahmeleiter weiter, «um sicher zu sein, dass diese Klangflut wirklich von dem zierlichen Mädchen stammte, dass da am Klavier sass. Es war unglaublich.» Unglaublich ist sie bis heute geblieben, die singuläre Klavierkunst von Martha Argerich. Seit einem halben Jahrhundert liegen ihr die Fans – wer wäre es nicht? – zu Füssen und geraten in Verzückung, wenn sie ihr Idol endlich einmal live im Konzertsaal erleben können. Ausgesprochen rare Gelegenheiten sind das, denn eine Göttin steht nicht jederzeit hienieden zur Verfügung. Eine solche Gelegenheit bietet sich anlässlich der Saisoneröffnung des Luzerner Sinfonieorchesters: Martha Argerich ist als Solistin angesagt, und zwar im G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel. Es ist – anders kann man es kaum sagen – «ihr» Konzert, ihre ureigene Domäne. Wer diesen Ravel einmal live mit Martha Argerich erleben kann, ist für eine halbe Stunde im musikalischen Paradies. Ein Paradies allerdings, um das Maurice Ravel selbst lange ringen musste. Es war im Jahr 1927, als er seiner Lieblingspianistin Marguerite Long sozusagen hinter vorgehaltener Hand verkündete: «Ich schreibe gerade ein Konzert für Sie.» Was leicht geflunkert war, denn mit der Komposition begann er erst ein Jahr später – und kam und kam nicht vom Fleck. Die Uraufführung, Eröffnungskonzert mit Martha Argerich Mittwoch, 19. & Donnerstag, 20. Oktober 2016 | 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Chefdirigent Martha Argerich, Klavier Leonard Bernstein (1918 – 1990) «Prelude, Fugue and Riffs» Maurice Ravel (1875 – 1937) Konzert für Klavier und Orchester G-Dur Béla Bartók (1881 – 1945) Konzert für Orchester Werner Pfister studierte Germanistik und Musikwissenschaften und ist als Autor, Herausgeber und Publizist tätig. Für das Luzerner Sinfonieorchester schreibt er Texte für Saisonprogramme und Programmhefte. geplant für den März 1931 in Amsterdam (und mit dem Komponisten am Flügel) musste verschoben werden: «Ich werde mit meinem Konzert einfach nicht fertig, also muss ich jetzt auf Schlaf verzichten», schrieb Ravel einem Freund. «Wenn das Werk einmal fertig ist, ruhe ich mich erst mal aus – in dieser oder in der anderen Welt …» Schliesslich musste Ravel feststellen, dass das fertiggestellte Klavierkonzert seine eigenen pianistischen Fähigkeiten überstieg. Schweren Herzens gab er die Uraufführung am 14. Januar 1932 in Paris an Marguerite Long ab. «Schnell wurde mir klar», erinnerte sich diese später, «wie ungeheuer wenig Zeit mir noch blieb, nicht nur, um diesen hingekritzelten Fliegendreck zu entziffern … Das G-Dur-Konzert ist ein schwieriges Werk, vor allem wegen des zweiten Satzes, wo der Pianist keine einzige Ruhepause hat.» In der Tat ist dieser langsame Satz mit seiner unendlich fliessenden, zarten, ja zerbrechlichen Melodie das Herzzentrum des Werks. «Diese fliessende Phrase», seufzte Ravel, «wie habe ich daran gearbeitet, Takt für Takt. Ich bin fast daran verzweifelt!» Nichts, kein Erdenrest von Verzweiflung ist jedoch zu spüren, wenn Martha Argerich spielt, weder in diesem langsamen Satz, noch in den fulminanten Ecksätzen. Ihr Ravel ist ein zündendes Feuerwerk an temperamentvollem Spielwitz – und sie selber eine hochvirtuos elegante, göttliche Tänzerin auf den weissen und schwarzen Tasten. MAGAZIN 2 | 2016 3 Die Harfe und das Klavier: zwei ganz verschiedene Instrumente? Das vollendete Klavier Der weit ausgreifende Flügel besteht wie das kompaktere Klavier aus unterschiedlichen Materialien, harten und weichen, tierischen und pflanzlichen, natürlichen und unnatürlichen. Das Instrument, das seinen deutschen Namen einer entfernten Ähnlichkeit mit dem Flügel eines Vogels verdankt, wurde von Menschen erdacht, entwickelt und gebaut. | ALAIN CLAUDE SULZER Die Entwicklungsgeschichte des Klaviers ist länger als die jedes anderen Instruments, was sich wohl dadurch erklärt, dass zwar ideale Klangvorstellungen existierten, bevor es in der uns heute bekannten Form gebaut werden konnte, sich diese Vorstellungen aber nur schwer in die komplexe Wirklichkeit aus Saiten, Hämmern, Pedalen, Resonanzböden etc. umsetzen liessen. Es kostete unendlich viel Zeit, Arbeit und Sorgfalt, bis der Traum vom grossen Ton im schwarzen Kasten war, wie wir ihn kennen. Kein anderes Musikinstrument hat so viele Entwicklungsstufen durchlaufen wie das Pianoforte. 4 Als der Möbeltischler Heinrich Engelhard Steinweg 1836 in seiner Seesener Küche sein erstes Tasteninstrument zusammenbaute, steckte der Flügel, wie ihn sein Sohn C.F. Theodore Steinway in den 1870er Jahren in New York herstellen sollte, noch in den Kinderschuhen, obwohl bereits seit hundertfünfzig Jahren daran gearbeitet und fleissig dafür komponiert wurde (die meisten Hauptwerke waren da bereits geschrieben). Immer neue Veränderungen und Verbesserungen im Grossen und Kleinen waren vorgenommen worden, seit Bartolomeo Cristofori 1698 das erste Hammerklavier angefertigt hatte. Jahrzehnte beharrli- chen Experimentierens und Variierens mündeten in den 80er Jahres des 19. Jahrhunderts – des Jahrhunderts des Fortschritts auf vielen Gebieten – in die serienmässige Produktion unterschiedlich grosser Steinway-Flügel aufgrund eines ausgetüftelten Prinzips, das sich als das beste und tragfähigste erwiesen hatte. Auf dieses Instrument konnte sich die grösstmögliche Anzahl verschiedener Interpreten einigen. Das Klavier war vollendet. Wesentliches wurde ihm seither nicht mehr hinzugefügt. Dass die «Baugeschichte» des Pianofortes weit mehr als eine Folge immer raffinierterer Mechanik und schon gar nicht die exklusive Angelegenheit praxisferner Tüftler und Techniker war, liegt auf der Hand. Die Entwicklung verlief nicht isoliert von jenen, für die es ständig weiterentwickelt wurde, vielmehr fand sie unter deren kritischer Aufsicht statt. Von den Pianisten, die in der Regel Komponisten und den Komponisten, die fast immer Pianisten waren, wurde diese Evolution nicht nur genau beobachtet, sondern auch beeinflusst und vorangetrieben. Das Pianoforte ist die Summe aller Musik, die dafür geschrieben wurde. «Die Art, das Klawier zu spielen, ist noch die unkultiwirteste von allen Instrumenten bisher, man glaubt oft nur eine Harfe zu hören, und ich freue mich lieber, dass sie von den wenigen sind, die einsehen und fühlen, dass man auf dem Klawier auch singen könne, sobald man nur fühlen kann, ich hoffe, die Zeit wird kommen, wo die Harfe und das Klawier zwei ganz verschiedene Instrumente seyn werden.» Ein flüchtiger Blick auf den Verfasser obiger Zeilen als Eigentümer einer beachtlichen Anzahl von (teils übel malträtierten) Klavieren aus den unterschiedlichsten Manufakturen Deutschlands, Österreichs, Frankreichs und Englands – viele wurden ihm als Werbegeschenke übereignet – zeigt deutlich, wie sehr sich Ludwig van Beethoven und «seine» Klavierbauer gegenseitig befruchteten, ja befeuerten; aber auch, dass sie aufeinander angewiesen waren. Die Instrumentenmacher hatten nicht nur ein offenes Ohr für Beethovens mit den Jahren durchaus wechselnde Vorstellungen eines idealen, mal eher weichen, dann wieder eher lauten Klangs. Sie taten auch alles in ihrer Macht stehende, um diesen «auch singenden» Ton hörbar zu machen. Sie fürchteten sich weit weniger vor dem Mann, der ihn forderte, als davor, den Vorstellungen, die er ihnen gegenüber äusserte, nicht zu genügen. Was der eine (Beethoven) sich wünschte, versuchte der andere (ob er Andreas Streicher, Sébastien Erard oder Thomas Broadwood hiess) zu verwirklichen. Was der Klavierbauer in vielen Arbeitsstunden schliesslich zustande gebracht hatte, fand wiederum seinen Niederschlag in den Kompositionen, die die erweiterten Möglichkeiten des Instruments berücksichtigten und nutzten. Beethoven schwebte, wie wir seinem oben erwähnten Brief an Andreas Streicher vom Sommer 1796 entnehmen können, durchaus eine – in adäquate Worte wohl nicht zu fassende – Idee des Ideals vor. Mochte der vollkommene Klang noch so utopisch sein, am Glauben an dessen Machbarkeit in naher oder ferner Zukunft zweifelte er wohl kaum. Und mit ihm auch seine Mitstreiter in den Pariser, Wiener und Londoner Werkstätten nicht. Der ideale Klang – der grosse Ton, der den kleinen nicht in den Schatten stellte, das Legato, das dem der menschlichen Stimme so nah wie möglich kam – lag eher im Bereich des Durchführbaren als der vollkommene Mensch, von dem Beethoven hin und wieder auch träumte. Dass er mit dem modernen Klavier, wie wir es kennen, glücklich gewesen wäre, steht ausser Frage. Klavierwerke von Beethoven im Konzert: Nachtkonzerte im Rahmen von «Beethoven – Gipfelwerke auf dem Pilatus» Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal Oliver Schnyder, Klavier ––– Samstag, 15. Oktober 2016 | 22.00 Uhr Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Klaviersonate Nr. 9 E-Dur op. 14/1 Rondo für Klavier G-Dur op. 51/2 Klaviersonate Nr. 7 D-Dur op. 10/3 ––– Samstag, 22. Oktober 2016 | 22.00 Uhr Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53 «Waldstein» Jagd-Sonate No. 18 in Es-Dur op. 31/3 ––– Samstag, 29. Oktober 2016 | 22.00 Uhr Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Klaviersonate Nr. 27 e-Moll op. 90 Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110 Matineen im Rahmen von «Beethoven – Gipfelwerke auf dem Pilatus» Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal Oliver Schnyder, Klavier | Lisa Schatzman, 1. Violine | Jonas Erni, 2. Violine (16. & 23.10.) | David Guerchovitch 2. Violine (30.10.) | Alexander Besa, Viola Heiner Reich, Violoncello | Petar Naydenov, Kontrabass ––– Sonntag, 16. Oktober 2016 | 10.30 Uhr Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19 Rondo a capriccio op. 129 für Klavier «Die Wut über den verlorenen Groschen» Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15 ––– Sonntag, 23. Oktober 2016 | 10.30 Uhr Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 Klaviertrio Es-Dur op. 70/2 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 ––– Sonntag, 30. Oktober 2016 | 10.30 Uhr Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Klavierstück a-Moll «Für Elise» WoO 59 Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 74 "Harfenquartett" Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 Alain Claude Sulzer ist Schriftsteller und lebt in Basel, Vieux-Ferrette und Berlin. Sein neuestes Buch «Postskriptum» erschien im Herbst 2015 bei Galiani. MAGAZIN 2 | 2016 5 Familientreffen mit Steven Isserlis Jetzt sind seine Prachtslocken grau. Mit 58 ist das ja auch nicht weiter verwunderlich. Ansonsten ist alles andere bei Steven Isserlis so jung und jungenhaft – wie eh und je: sein Humor, seine Fabulierlust und natürlich sein Cellospiel. | GABRIELA KAEGI Im Moment ist er allerdings grad wütend, seine Augen blitzen: «Stupid, totally stupid» schimpft er. Es sind seine Landsleute, die für den Brexit gestimmt haben, die ihn so verärgern. «Es sind die alten Rassisten, die gewonnen haben. Und sie werden mit ihren Vorurteilen das Leben der jungen Generation in Grossbritannien ruinieren.» Genau diese Generation liegt ihm besonders am Herzen. Für sie erfindet er Geschichten von Komponisten, die er nachts, auf Reisen und beim Warten niederschreibt. Zwei Bücher sind bereits erschienen: «Why Handel Waggled His Wig» und «Why Beethoven Threw the Stew» heissen sie und machen deutlich, dass sich da einer über den Klang der Sprache freut und mit Fantasieren und Fabulieren aus dem Leben von grossen Komponisten berichtet, die letztlich auch nur Menschen waren: «Die meisten Haare auf Tschaikowskys Kopf waren weg, und das bisschen, das geblieben war, erinnert an weissen russischen Schnee.» Mit solchen und ähnlichen Geschichten geht er gerne auf Lese- und Vorspielreise. «Ich spiele gern mit Kindern, ich spiele gern für Kinder und ich mag, wenn in der ersten Reihe viele Kinder sitzen», sagt er. Für dieses junge Publikum probiert er gerne neue Konzertformate aus, schlüpft in die Rolle des Erzählers und hat sogar selber Musik komponiert, die zu seinen Geschichten passt. Auch seine Herkunft ist eine bunte und heitere Geschichte. Friedlich vereint sitzen da das vermögende Grossbürgertum und der Stiefvater des Bolschewismus auf ein und demselben Family Tree: Isserlis ist ein Urururur...enkel von Felix Mendelssohn genauso wie von Karl Marx. «Und Helena Rubinstein gehört auch zu dieser grossen jüdischen Familie» – darauf scheint Isserlis besonders stolz zu sein. Mit welchen Argumenten er denn Karl Marx zu einem Hauskonzert bei den Mendelssohns überreden 6 würde – eine Frage, die er postwendend beantwortet mit «Hei Onkel, komm mit zu einem Familientreffen. Da gibt es auch noch schöne Musik». Er mag die Vorstellung, inmitten von lauter faszinierenden Persönlichkeiten zu sitzen. Aber da man ja für die Herkunft nichts kann, beeinflusst sie auch sein Musizieren nicht weiter. Isserlis: «Aber ich prahle gerne damit!» An Peter Tschaikowskys Rokoko-Variationen arbeitet er seit über vierzig Jahren. Fünfzehn war er, als er sie unbedingt lernen wollte: «Ich erinnere mich vor allem daran, dass ich nicht fähig war, sie richtig zu spielen – nicht dass ich behaupten will, ich könnte es heute.» Von der Fitzenhagen-Version hat er sich längst verabschiedet – «so ein formaler Unsinn» – und seit Jahren spielt er nur mehr das Original, das sich schwer nur durchsetzt. Denn es ist weniger protzig und weniger brilliant, was ja auch seinen Grund hat: «Tschaikowsky verbeugt sich damit vor seinem Lieblingskomponisten, vor Mozart und seiner (Rokoko-) Zeit. Und deswegen schreibt er eine elegante, leichte und einfache Musik. Aber zum Spielen ist das doppelt so schwierig.» Neujahrskonzerte mit Steven Isserlis «Polonaises & Variationen zu Neujahr» Sonntag, 1. Januar 2017 | 17.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester James Gaffigan, Chefdirigent | Steven Isserlis, Violoncello Anatoli Ljadow (1855 – 1914) Polonaise C-Dur op. 49 Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) Rokoko-Variationen op. 33 und Andante cantabile op. 11 Nr. 2 Alexander Borodin (1833 – 1887) Sinfonie Nr. 2 h-Moll Parallel zu der Veranstaltung findet der Workshop für Kinder «Ich höre was, was du nicht hörst» statt. Weitere Informationen unter www.sinfonieorchester.ch «Neujahr mit Steven Isserlis» Montag, 2. Januar 2017 | 11.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | Steven Isserlis, Leitung und Violoncello Johann Nepomuk Hummel (1778 – 1837) Variationen über «God Save the King» op. 10 (arr. Isserlis) Luigi Boccherini (1743 – 1805) Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 7 G-Dur Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788) Konzert für Violoncello und Orchester A-Dur Wq. 172 Joseph Haydn (1732 – 1809) Sinfonie Nr. 48 C-Dur «Maria Theresia» Gabriela Kaegi ist Musikredaktorin bei Radio SRF 2 Kultur. Konzerte am Mittag 2011 initiierte das Luzerner Sinfonieorchester zusammen mit der Arthur Waser Stiftung die Lunchkonzerte. Seither hat sich die erfolgreiche Konzertreihe als willkommener Unterbruch des Arbeitstages etabliert. In den einstündigen Konzerten stellen sich talentierte junge Künstler einem interessierten Publikum vor. Die kammermusikalischen Programme zeichnen sich besonders durch persönliche, teils eigenwillige Programmierungen der Künstler aus. So entstehen immer wieder überraschende musikalische und intime Momente im Konzertsaal und es eröffnen sich dem Konzertbesucher neue, ausserordentliche Hörerlebnisse. Unser Kombi-Angebot in Zusammenarbeit mit dem KKL Luzern für Unternehmen oder Gruppen ab 2 Personen Im Kombi-Angebot für CHF 75/Person sind Konzertticket, Lunch und Getränke inbegriffen. Das Catering serviert Ihnen das KKL-Team ab 11.30 Uhr – in einem für Sie reservierten Bereich im Foyer – just in time! Wir nehmen Ihre Anmeldung gerne bis spätestens 7 Tage vor einem Lunchkonzert entgegen. Im Rahmen der Lunchkonzerte bietet das Luzerner Sinfonieorchester unter dem Titel «Ensemble D» auch ein besonderes Angebot für Menschen mit Demenz an. In einer geschützten Atmosphäre treffen sich die Besucher mit ihren Angehörigen eine Stunde vor dem Konzert im Backstage-Bereich. Dort erhalten sie eine kurze, von Musikern mitgestaltete Einstimmung und eine Mittagsverpflegung. Das Angebot, das von der Schweizerischen Alzheimervereinigung Luzern begleitet wird, erfreut sich regen Zuspruchs. Die nächsten Lunchkonzerte Freitag, 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge Xavier de Maistre (Harfe) – Tschaikowsky/Liszt/Fauré uvm. Ab 11.30 Uhr Ensemble D Die Lunchkonzerte werden freundlicherweise von der Arthur Waser Stiftung, der Geert und Lore Blanken-Schlemper-Stiftung und der Strebi Stiftung unterstützt. Freitag, 18. November 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lunchkonzert 2 – Drei grosse Romantiker Caroline Goulding (Violine) und Danae Dörken (Klavier) – Schubert/Schumann/Chopin Donnerstag, 12. Januar 2017 | 12. 30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lunchkonzert 3 – Bläserquintette Magnard Ensemble – Bach/Hindemith/Haydn uvm. Ab 11.30 Uhr Ensemble D MAGAZIN 2 | 2016 7 Dramatische Szenen für zwei Klarinetten Zum neuen Konzert des deutschen Komponisten Siegfried Matthus. | THOMAS MEYER Die Klarinettisten Stojan Krkuleski und Christoffer Sundqvist Während viele Avantgardekomponisten der Bundesrepublik Deutschland bis weit in die 90er Jahre ein eher verkrampftes Verhältnis zur «bürgerlichen» Oper hatten, pflegten ihre ostdeutschen Kollegen ausgerechnet dieses Genre – und reüssierten damit auch im Westen. So in der Nachfolge von Paul Dessau etwa Rainer Kunad, Udo Zimmermann und vor allem der 1934 in Ostpreussen geborene Siegfried Matthus. Der einstige Meisterschüler von Hanns Eisler hat zwischen 1960 und 2007 zwölf meist abendfüllende Opern geschrieben. Darunter finden sich berühmte literarische Stoffe wie Hebbels «Judith», Rilkes «Cornet» oder Michael Endes «Die unendliche Geschichte». Er vertonte Biographisches über den revolutionären Grafen Mirabeau oder den Kastratenstar Farinelli und arbeitete eng mit dem DDRAutor Peter Hacks zusammen. 1990 gründete er die Kammeroper im Schloss des brandenburgischen Rheinsberg mitsamt Gesangswettbewerb und Opernwerkstatt. Bis 2014 führte er das Festival zusammen mit seiner Frau, der Sängerin Helga Matthus, und übergab die Leitung danach seinem Sohn, dem Schauspieler und Regisseur Frank Matthus. Ein Urdramatiker und 8 Opernbegeisterter also – aber nicht nur das! Daneben entstanden zahlreiche Liederzyklen, geistliche Musik, Instrumentalwerke, Film- und Hörspielmusik. Einen zweiten starken Strang seines Œuvres bilden die Konzerte. Die wichtigen Instrumente wie Klavier, Violine oder Cello wurden dabei bedacht, aber auch die Harfe, die Trompete und die Pauke. Duokonzerte finden sich darunter, ein Konzert für Bläserquintett und Orchester – und überhaupt Orchesterkonzerte. Und das ist kaum verwunderlich, denn die Konzertform strotzt dank ihrem Gegensatz von Solist und Tutti, von Individuum und Gesellschaft nur so von Dramatik. Das muss natürlich jemanden wie Matthus faszinieren. So schafft er atmosphärische Szenen; sein Harfenkonzert führt er an die See, das Paukenkonzert in den Wald, das zweite Violinkonzert in eine Sommernacht und das «Manhattan Concerto» für vier Perkussionisten und Orchester in die Strassenschluchten von New York. Sein Konzert für Posaune und Orchester trägt den Titel «Vier Wildschweine zerstören das Paradies», worunter man sich schon so mancherlei vorstellen kann. Der Komponist Siegfried Matthus bei seiner Arbeit Das Turteln und Streiten zweier Klarinetten In Luzern wird Stojan Krkuleski, der Soloklarinettist des Luzerner Sinfonieorchesters, zusammen mit seinem finnischen Kollegen Christoffer Sundqvist nun das neue Konzert für zwei Klarinetten und Orchester uraufführen. Die Entstehungsgeschichte des Werks bezeichnet Matthus selber als «konfus und seltsam». Anlässlich der Aufführung seines Streichquartetts «Das Mädchen und der Tod», gespielt am 25. Oktober 2015 vom «hervorragenden», aus Orchestermitgliedern bestehenden Vector Quartett, habe ihm Numa Bischof Ullmann von seinen hervorragenden Soloklarinettisten erzählt. Mit dabei war der langjährige Freund Dolf Stockhausen, engagierter Stiftungsrat beim Luzerner Sinfonieorchester; er, so fährt Matthus fort, «liebt meine Musik zum Fernsehfilm ‹Wege übers Land› und meinte, die müsste ich irgendwann in einem Solokonzert verwenden. So entstand die Idee zu dem Klarinettenkonzert. Da im Zusammenhang mit dem Thema des Fernsehfilms auch das Hauptthema eines früheren Werkes für Dolf Stockhausen im Gespräch war, kam ich auf die Idee, das Konzert für zwei Klarinetten zu komponieren». Die Erinnerung Stockhausens reichte da weit zurück: «Wege übers Land», ein fünfteiliger Fernsehfilm von Martin Eckermann, entstanden 1968, erzählte die Geschichte der Magd und Bäuerin Gertrud Habersaat vom Deutschen Reich bis in die 60er Jahre. Ein Staraufgebot an DDR-Schauspielern kam dabei zusammen, die Einschaltquote im Lande habe bei 77,7 Prozent gelegen. Selten wohl nur ist ein zeitgenössischer Komponist an so viele Hörer gelangt. Und mit Folgen! Dolf Stockhausen und seine Frau Ia seien, so erzählt Matthus, auch später mit inspirierenden Idee dem Entstehungsprozess des Konzerts zur Seite gestanden. Ausserdem holte er sich den Rat seiner Schwiegertochter, der Schweizer Klarinettistin Sabina Matthus-Bebié. Hervorragende Solisten, deren Instrumente «künstlerisch und solistisch gleichwertig eingesetzt» werden, eine viersätzige Konzertform und eine epische Filmmusik also finden hier zusammen: Wenn das nicht schon für eine dramatische Musik reicht! Das bestätigt der kurze Kommentar, den Matthus zu seinem Werk gibt: «In dem ersten Satz Ballade steht am Schluss eine Kadenz, die in einen sowohl musikalischen wie auch szenischen ‹Streit› ausartet. Der zweite Klarinettist macht den ersten auf einen ‹falschen› Ton aufmerksam. Es kommt zu cholerischen Ausbrüchen. Am Schluss einigen sie sich dann gütlich auf den ‹richtigen› Ton. Im zweiten Satz kombiniere ich die beiden Themen aus der Filmmusik und der Komposition ‹Nächtliche Szene im Park› (einem Orchesterstück nach der Oper «Graf Mirabeau»: Der Graf trifft dabei Königin Marie Antoinette zu einem geheimen Gespräch). Im dritten Satz Scherzo spielt das gesamte Orchester vom ersten bis zum letzten Takt durchweg Pianissimo. Darüber turteln die beiden Klarinetten. Der vierte Satz ist ein Rondo. In der abschliessenden Kadenz beginnt die erste Klarinette, penetrant die zweite Klarinette zu imitieren. Alle musikalischen und technischen Tricks, die lästige Imitation abzuschütteln, misslingen. Entnervt geben beide Klarinettisten ihr Spiel auf. Nun protestiert das Orchester und ‹zwingt› die beiden Solisten zum Weitermachen. Die fügen sich zuerst, aber brechen dann eigenmächtig das Konzert ab. Das Orchester protestiert!» Sinfoniekonzert Beethovens Fünfte Mittwoch, 16. & Donnerstag, 17. November 2016 | 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | Hannu Lintu, Leitung | Stojan Krkuleski & Christoffer Sundqvist, Klarinette John Adams (*1947) «Short Ride in a Fast Machine» Siegfried Matthus (*1934) Konzert für zwei Klarinetten und Orchester (Uraufführung) Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 Thomas Meyer ist als freischaffender Musikjournalist und -publizist tätig, u.a. für Radio SRF 2 Kultur und verschiedene Musikzeitschriften. MAGAZIN 1 | 2015 9 Rückblick Asientournee Bereits zum dritten Mal machte sich das Luzerner Sinfonieorchester vom 23. Juni bis zum 9. Juli 2016 auf nach Asien und gab Debüts in renommierten Konzerthallen in Südkorea, China, Singapur und Indien. National Center of the Performing Arts, Mumbai Anstehen für Autogramme in Seoul Dirigierkurs in Mumbai mit James Gaffigan Die Schulklasse hört gespannt zu Besonders in Seoul wurde das Orchester mit riesigen Beifallsbekundungen gefeiert – und die Schlange für ein Autogramm von James Gaffigan und Khatia Buniatishvili nach dem Konzert schien kein Ende zu nehmen. Unterwegs konnten zwei Community-Projekte initiiert werden: In Singapur wurde in Zusammenarbeit mit der Organisation MINDS, Movement of the Intellectually Disabled of Singapore, erstmals kognitiv eingeschränkten Menschen der Besuch eines Sinfoniekonzerts ermöglicht. In Mumbai besuchte eine Schulklasse der Muktangan Elphistone School einen Einführungskurs im Dirigieren bei James Gaffigan. Weitere Impressionen und Storys von MusikerInnen und Mitarbeitenden zur Tournee finden Sie auf www.sinfonieorchester.ch Unterwegs nach Shanghai 10 Von Hexentänzen und klagendem Gurren Nach den Sinfonien widmet sich das Luzerner Sinfonieorchester nun den sinfonischen Dichtungen von Antonín Dvořák. Es sind vielgestaltige orchestrale Stimmungsbilder. Zur Entstehungszeit sorgte das Umsetzen des düsteren Märchenstoffes in Töne allerdings für Irritation, denn Dvořák galt als Prototyp des Komponisten absoluter Musik. | DAVID KOCH Vor zwei Jahren legte das Luzerner Sinfonieorchester eine beachtenswerte Aufnahme der sechsten Sinfonie von Antonín Dvořák (1841 – 1904) vor: Die Rezensentin des Westdeutschen Rundfunks etwa lobte den «sinfonischen Duft» der Einspielung, das gleichsam «genüssliche Pflügen durch die tiefe slawische Erde». Und der Kritiker der britischen «Classical Source» attestierte der Wiedergabe sogar Anklänge an eine frühe Referenzaufnahme der Tschechischen Philharmonie. Hervorgehoben wurde verschiedentlich auch der offensichtliche interpretatorische Zugang zur Sinfonie über die Tonsprache Johannes Brahms’. Dieser Bezug unterstreicht zum einen die nuancierte Herangehensweise des Orchesters an das grosse romantische Repertoire, zum anderen wird er Dvořáks Werk als solchem gerecht. Zwar tritt das dem Komponisten eigene slawische Idiom in der Sechsten noch deutlicher hervor als in seinen vorangegangenen Sinfonien, die Orchestrierungskunst aber steht unverkennbar jener von Brahms nahe. Mit seinem Mentor verbindet Dvořák die meisterhafte Klarheit in Form, Aufbau und musikalischem Satz. Auf die zyklische Aufführung der Sinfonien sieben bis neun durch das Luzerner Sinfonieorchester im vergangenen Frühjahr folgt in der aktuellen Spielzeit die Hinwendung zu den sinfonischen Dichtungen. Das ist insofern dramaturgisch schlüssig, als die 1893 geschriebene Neunte («Aus der Neuen Welt») mit ihrer unbestrittenen Popularität nicht nur den sinfonischen Reigen beschliesst, sondern zugleich auf die eigentliche Programmmusik hindeutet, da auch die Sinfonie bereits eine literarische Anregung erfahren haben dürfte. Nach Dvořáks Rückkehr aus Amerika entstanden in den Jahren 1896/97 gleich fünf sinfonische Dichtungen: Vier von ihnen auf Balladenstoffe aus «Kytice» (Blumenstrauss) des Dichters Karel Jaromír Erben (1811 – 1870), eine Sammlung alter böhmischer Sagen und Märchen. Bestimmend für Dvořák war die Idee, die Handlung musikalisch grob nachzuzeichnen und dabei vornehmlich «die verschiedenen Hauptpersonen, deren Charakter und poetische Stimmung herauszuarbeiten», wie er selbst sagt. Die Werke können als klares Bekenntnis zur tschechischen Heimat verstanden werden, die Dvořák damals nur noch ungern verliess, trotz seiner internationalen Reputation. Doch das Klischee des «böhmischen Musikanten» greift diesbezüglich zu kurz, vielmehr beruht die Gel- Antonín Dvořák Karel Jaromír Erben tung seiner Tonsprache «auf der eigenartigen Mischung aus folkloristischem Kolorit, eingängigem Individualstil und der Affinität zu einer westlich-traditionellen Musikauffassung», so der Musikologe Wolfram Steinbeck. In seiner Programmmusik fand eine späte Rückbesinnung statt: Dvořák setzte sich erneut mit der Musik von Franz Liszt und Richard Wagner auseinander, in deren Bann er als junger Musiker herangereift war. Dieser Annäherung des vermeintlich konservativen Sinfonikers an die «Neudeutschen» wurde nicht allzu heftig widersprochen, auch von dem ihm stets wohlgesinnten Eduard Hanslick nicht. Allerdings blieb eine Rüge seitens der Kritikerberühmtheit nicht aus: Hanslick sprach von einer «seltsamen Passion», die «seinem echt musikalischen Sinne, seiner liebenswürdig menschlichen Natur so wenig entspricht». Vor allem die Wahl der bisweilen recht grausamen Märcheninhalte löste beim Rezensenten Unverständnis aus. «Die Mittagshexe» beispielsweise schildert die Geschichte eines unartigen Kindes, dem mit dem Erscheinen der Hexe gedroht wird; als diese leibhaftig erscheint und mit einem gespenstischen Tanz das Kind einfordert, erstickt die Mutter es in panischer Umarmung selbst. In «Die Waldtaube» wiederum fungiert der Vogel als Gewissen einer Frau, die ihren Gatten ermordet hat, um ihren Geliebten zu heiraten; das klagende Gurren der Taube erinnert sie unaufhörlich daran, bis sie in Verzweiflung Selbstmord begeht. Die MAGAZIN 2 | 2016 11 Der Grammy Gewinner Augustin Hadelich wird Dvořáks Violinkonzert zum Besten geben. beiden Werke werden in einem Dvořák-Konzert zur Wiedergabe gelangen, dazu das Violinkonzert, das nach der Uraufführung 1883 schnell zu einem der bedeutenden Gattungsbeiträgen des 19. Jahrhunderts avancierte. Dvořák setzt in den sinfonischen Dichtungen einen grösseren Orchesterapparat ein als in den Sinfonien, fordert mitunter dreifach besetzte Holzbläser (zumal diese bei Dvořák ohnehin immer exponiert gesetzt sind), Harfe und ein umfangreiches Schlagzeug. Damit evoziert er eine orchestrale Vielschichtigkeit, die an die frühe Moderne zumindest heranführt. «Die Mittagshexe» ist als komprimierte viersätzige Sinfonie mit kontrastierenden Sätzen angelegt. Dem eigentlichen Balladenbeginn wird eine kurze Idylle vorangestellt als Abbild des häuslichen Friedens, das Wesen der Märchenfigur kommt im als Scherzo angedeuteten Hexentanz und im finalen Triumphgeheul der Hexe zum Ausdruck. Auch in der «Waldtaube» bedient sich Dvořák gegenüber der literarischen Vorlage gestalterischen Freiheiten, indem er einen Epilog anfügt, der mit dem Tod der Protagonistin deren Gewissensqualen als Seelenfrieden erscheinen lässt. Der hier fünfteilige Sinfonieverlauf hält sich durchgehend an die variative Verarbeitung von zwei Grundmotiven des einleitenden Trauermarsches. Die Musik Dvořáks wird in beiden Tondichtungen durchzogen von der Charakteristik zweier gegensätzlicher Welten: Da ist einerseits die reale, menschliche mit ihren folkloristischen Anlei- 12 hen und tonmalerisch ausgedeuteten Requisiten, da ist andererseits die unwirkliche, mythologische mit ihrem bald impressionistischen, bald klangschroffen Ausdruck. Man darf gespannt sein, wie das Orchester diesen mannigfaltigen Stimmungsgehalt einzufangen weiss. Sinfoniekonzert Dvořák-Fest Mittwoch, 15. & Donnerstag, 16. Februar 2017 | 19.30 Uhr, KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Chefdirigent Augustin Hadelich, Violine Antonín Dvořák (1841 – 1904) «Die Waldtaube», Sinfonische Dichtung op. 110 Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 «Prager» Antonín Dvořák Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 Antonín Dvořák «Die Mittagshexe», Sinfonische Dichtung op. 108 Im Anschluss an das Konzert vom 15. Februar findet ein Nachtkonzert mit Augustin Hadelich statt. David Koch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Bibliothek und am Institut für Forschung & Entwicklung der Hochschule Luzern – Musik. Er studierte Klarinette in Luzern und promovierte in Musikwissenschaft an der Universität Zürich. Orchesterklänge aus der Harfe Mit Xavier de Maistre und Jana Boušková kommen zwei bedeutende Harfenisten nach Luzern. | THOMAS MEYER Man hält die Harfe gern für ein zierliches, wenn nicht zu sagen geziertes Wesen – und sagt das nicht ohne einen etwas sexistischen Unterton: Sie war halt eins der Instrumente, das die Töchter von Stand im 19. Jahrhundert zu erlernen pflegten. Ihr etwas verschnörkeltes Äusseres erinnert an altertümliches Mobiliar. Darob freilich vergisst man, dass sie weitaus mehr drauf hat: Gewiss klingt sie engelsgleich, aber was wären die leidenschaftlichen spätromantischen Orchestermassen ohne das Aufrauschen der Harfen? Und in André Caplets kammermusikalischem «Conte fantastique» von 1919 meldet sich der Tod an, indem er auf den Harfenboden klopft. Nicht nur körperlose himmlische Klänge also; Eros und Thanatos sind ihre Begleiter. Die Harfe sei ein «sehr physisches Instrument» meint der französische Harfenist Xavier de Maistre: es brauche dafür ebenso Fingerspitzengefühl wie Kraft. Die Hornhaut an seinen Händen zeugt davon. Die technischen und klanglichen Möglichkeiten des Instruments haben sich mit der frühen Moderne beträchtlich erweitert – erst recht nochmals mit der Avantgarde. Die 2014 verstorbene Baslerin Ursula Holliger war eine der wichtigsten Vertreterinnen zeitgenössischen Harfenspiels. Das 20. Jahrhundert hält einige Perlen des Repertoires bereit, so die Konzerte von Alberto Ginastera oder jenes des Russen Reinhold Glière, das die Tschechin Jana Boušková im Januar nach Luzern bringt. Aber noch ist offenbar kein Ende der Entwicklung erreicht: Die Musikwelt staunt über die orchestrale Klangfülle, die Xavier de Maistre hervorzaubert. Ein Mann an der Harfe – das widerspricht immer noch dem Klischee: Als Neunjähriger habe er sich, so hat er es wohl schon tausendmal in Interviews erzählt, in seine Musiklehrerin verliebt, und weil sie Harfe unterrichtete, entschied er sich für das Instrument. Daraus erwuchs eine Liebe zur Musik, die nicht mehr aufzuhalten war. Zwar studierte er auf Wunsch seiner Eltern Betriebswirtschaftslehre und Politikwissenschaft, aber bald merkte er, dass er ohne Musik nicht leben könne. 1973 in Toulon geboren, wurde de Maistre schon mit 22 Soloharfenist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bald darauf bei den Wiener Philharmonikern (bis 2010), zeitgleich startete er eine überaus erfolgreiche Solokarriere. Er erweiterte das Repertoire mit eigenen Bearbeitungen, etwa von Vivaldis «Jahreszeiten» oder Smetanas «Moldau». Mittlerweile wird er als Star gefeiert, der das Instrument «entstaubt» habe, und ist – weil er auch noch gut aussieht – häufig Gast beim Fernsehen. Wer weiss, vielleicht sorgt das auch für einen kleinen Harfenboom an den Musikschulen? Konzerte mit Harfe Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge Freitag, 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Xavier de Maistre, Harfe Michail Glinka (1804 – 1857) Variationen Es-Dur über ein Thema aus Mozarts Oper «Die Zauberflöte» Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) Fantasie über Themen aus der Oper «Eugen Onegin» Franz Liszt (1811 – 1886) «Le Rossignol», für Harfe arrangiert von Henriette Renié Aram Chatschaturjan (1903 – 1978) Orientalischer Tanz und Toccata Gabriel Fauré (1845 – 1924) Impromptu Des-Dur op. 86 Claude Debussy (1862 – 1918) Arabesque Nr. 1 E-Dur/Nr. 2 G-Dur, für Harfe arrangiert von Henriette Renié Bedřich Smetana (1824 – 1884) «Die Moldau» aus dem Zyklus «Mein Vaterland», in einem Arrangement für Harfe solo von Hans Trnecek Sinfoniekonzert Tschaikowskys «Pathétique» Mittwoch, 18. & Donnerstag, 19. Januar 2017 | 19.30 Uhr, KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester | Pinchas Steinberg, Leitung | Jana Boušková, Harfe Dmitri Kabalewski (1904 – 1987) Ouvertüre zur Oper «Colas Breugnon» op. 24 Reinhold Glière (1875 – 1956) Konzert für Harfe und Orchester op. 74 Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique» Thomas Meyer ist als freischaffender Musikjournalist und -publizist tätig, u.a. für Radio SRF 2 Kultur und verschiedene Musikzeitschriften. Xavier de Maistre MAGAZIN 2 | 2016 13 PULT AN PULT Im Gespräch mit Beat Blättler (Solo Fagott), Thomas Rüdisüli (stv. Solo Fagott) und Markus Boppart (2. Fagott, Kontrafagott) | GABRIELA KÄLIN Beat Blättler, Markus Boppart und Thomas Rüdisüli (v.l.) Wie seid ihr zu eurem Instrument gekommen? Thomas Rüdisüli: Mir hat der Klang des Instruments als Kind sehr gut gefallen. Deshalb habe ich mir gesagt: Das möchte ich einmal lernen. Markus Boppart: Ich war in Rorschach in der Blasmusik als Saxophonist, was mir sehr gut gefallen hat. Ich habe gedacht, dass ich das einmal professionell machen werde. Aber der Dirigent hatte das Gefühl, dass man mit Saxophon nicht weit kommt. Ich solle doch besser Fagott lernen, da es davon weniger gibt. Das habe ich gemacht und kurz darauf mit dem Studium begonnen. Beat Blättler: Bei mir war es noch viel spezieller. Der Vater unseres früheren Disponenten und Hornisten – beide heissen Walter Dillier – spielte in der Feldmusik Sarnen Fagott. Er fragte meine Eltern an, ob meine jüngere Schwester, die Klarinette spielte, in der Feldmusik mitmachen dürfe. Ich war bei dem Gespräch dabei – damals spielte ich Akkordeon – und habe gesagt, dass ich auch in die Feldmusik wolle. Walter Dillier meinte daraufhin, ich solle doch Fagott lernen. Ich bin in die erste Fagott-Stunde gegangen, ohne zu wissen wie es aussieht oder tönt. Aber seither spiele ich Fagott. 14 Ein heikles Element des Fagotts ist der S-Bogen. Weshalb? B.B.: Der S-Bogen hat Einfluss auf die Intonation und den Klang. Er ist das Sorgenkind des Fagotts. Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Das Problem ist, dass nicht jeder S-Bogen auf jedes Instrument passt. Den richtigen Bogen zu finden, ist eine grosse Wissenschaft. M.B.: Beim Fagott müssen vier Dinge zusammenpassen: Der Spieler, das Doppelrohr, der S-Bogen und das Fagott. Wenn man hier eine Einheit findet, dann passt das. Das Fagott und der Spieler sind meistens gegeben, deshalb muss man mit den beiden anderen Elementen variieren. T.R.: Man ist immer auf der Suche. Die S-Bögen halten nicht ewig. Deshalb wechselt man ab und zu, gewöhnt sich an andere Klangfarben und sucht dann in diese Richtung weiter. Welche Rolle nimmt das Fagott im Orchester ein? Mit welcher Literatur könnt ihr am meisten brillieren? M.B.: Mit dem «Brummbär» von Julius Fučík! (Alle lachen.) B.B.: Das Fagott ist das tiefste Holzblasinstrument. Damit haben wir bei der Intonation eine wichtige Funktion. Wir sind das Fun- dament des Holzbläserklangs. Wir sind vielleicht nicht so virtuos wie andere, aber z.B. bei Mozart, wo wir dieselbe Stimme haben wie die Celli, kommen wir zum Zug. M.B.: Die grosse Zeit des Fagotts im Orchester war der Barock, als man Continuo gespielt hat. Mit den Bässen und den Celli zusammen ist man die ganze Zeit in der Musik drin und weiss, was harmonisch läuft. Man spielt nicht nur einzelne Töne. Das finde ich persönlich am spannendsten. T.R.: Bei Mozart gibt es wunderschöne Stellen und häufig haben wir in Opern lyrische Solos. Aber es gibt in jeder Epoche Werke mit Soli, in denen das Fagott hervorsticht. Ihr seid seit 35, 30 und 20 Jahren im Orchester und habt vieles miterlebt. Was ist euch aus dieser Zeit besonders in Erinnerung geblieben? B.B.: Seit 1981, als ich ins Orchester kam, hat sich vieles verändert. Wir waren damals nur etwa 45 Musiker. Auch das Anforderungsprofil war ganz anders. Massiv gewandelt hat sich das mit dem Bau des KKL. Früher spielten wir vier Operetten pro Jahr – heute sind es fast keine mehr. Im alten Meili-Bau spielten wir etwa fünf Sinfoniekonzerte pro Jahr – heute sind es eher 40. T.R.: Ausserdem ist das Orchester gewachsen und auch die Anforderungen sind stark gestiegen. Die Ansprüche des Orchesters sind heute höher als früher. M.B.: Eine Sache, an die ich mich gerne erinnere, ist das Benefizkonzert für das KKL, das damals im alten Kunsthaus gegeben wurde unter Blomstedt mit der Symphonie fantastique. Da haben wir alle gespielt. Das war ein wunderbares Konzert. Wir haben dort traumhafte musikalische Momente erschaffen. Als Plural wird scherzhaft gerne auch mal der Ausdruck «Fagötter» verwendet – ist ein Götterkomplex im Register vorhanden? B.B.: Ja, Wir fühlen uns wie Götter! (Lacht.) Nein, ernsthaft: Wir machen unseren Job gerne und brauchen keinen Komplex. Wir haben ein gutes Verhältnis untereinander – seit mehreren Jahrzehnten. M.B.: Das mit den Fagöttern beruht eher auf mangelnden Deutschkenntnissen. Die Herkunft des Wortes Fagott ist nicht ganz klar. Es könnte entweder von «fagus», also «Buche» kommen oder vom italienischen «fagotto», «Bündel». Beides stimmt irgendwie, obwohl die Instrumente heute aus Ahorn sind. «Die Luzerner Kantonalbank ist stolzer Partner des Luzerner Sinfonieorchesters. Zum Auftakt der neuen Saison 2016/17 wünschen wir Ihnen anregende Konzerterlebnisse und viel Freude!» Daniel Salzmann, CEO Luzerner Kantonalbank Gewinnspiel 1 x 2 Lunchkonzert-Karten mit Mittagessen Für das Lunchkonzert «Virtuose Harfenklänge» verlosen wir unter den richtigen Einsendungen 1 x 2 Karten für einen Konzertbesuch inklusive Lunch! Zu welchem Anlass schrieb Gabriel Fauré das Impromptu Des-Dur op. 86 für Harfe? A) Als Auftragswerk für die Klavier- und Harfenbaufirma Pleyel B) Als Prüfungsstück für das Conservatoire de France Senden Sie Ihre Antwort bis zum 17. Oktober 2016 an: Luzerner Sinfonieorchester, Gewinnspiel, Pilatusstrasse 18, 6003 Luzern oder an [email protected]. Viel Glück! Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Teilnahmeschluss: 17. Oktober 2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge Freitag, 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr (Lunch ab 11.30 Uhr) | KKL Luzern, Konzertsaal Xavier de Maistre, Harfe Michail Glinka (1804 – 1857) Variationen Es-Dur über ein Thema aus Mozarts Oper «Die Zauberflöte» Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) Fantasie über Themen aus der Oper «Eugen Onegin» Franz Liszt (1811 – 1886) «Le Rossignol», für Harfe arrangiert von Henriette Renié Aram Chatschaturjan (1903 – 1978) Orientalischer Tanz und Toccata Gabriel Fauré (1845 – 1924) Impromptu Des-Dur op. 86 Claude Debussy (1862 – 1918) Arabesque Nr. 1 E-Dur/Nr. 2 G-Dur, für Harfe arrangiert von Henriette Renié Bedřich Smetana (1824 – 1884) «Die Moldau» aus dem Zyklus «Mein Vaterland», in einem Arrangement für Harfe solo von Hans Trnecek MAGAZIN 2 | 2016 15 Die nächsten Veranstaltungen Samstag, 15., 22. & 29. Oktober 2016 | 22.00 Uhr | Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal Gipfelwerke auf dem Pilatus – Nachtkonzert Oliver Schnyder – Beethoven Sonntag, 16., 23. & 30. Oktober 2016 | 10.30 Uhr | Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal Gipfelwerke auf dem Pilatus – Matinee Schnyder/Schatzman/Erni/Guerchovitch/Besa/Reich/Naydenov – Beethoven Mittwoch, 19. & Donnerstag, 20. Oktober 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Sinfoniekonzert Martha Argerich spielt Ravel Luzerner Sinfonieorchester/Gaffigan/Argerich – Bernstein/Ravel/Bartók Sonntag, 23. Oktober 2016 | 11.00 Uhr | Luzerner Theater, Foyer Kammermusik-Matinee 1 Pacozzi/Guerchovitch/Malkova/Fels – Fauré/Ravel/Dutilleux 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge Xavier de Maistre – Glinka/Tschaikowsky/Liszt/Chatschaturjan/Fauré/Debussy/Smetana Sonntag, 6. November 2016 | 11.00 Uhr | Südpol, Mittlere Halle Familienkonzert Vier Chinesen mit dem Kontrabass Müller/Fernandez Rial-Portela/Moro Martin/Varga/Grandjean/Faissler Mittwoch, 16. & Donnerstag, 17. November 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Sinfoniekonzert Beethovens Fünfte Luzerner Sinfonieorchester/Lintu/Krkuleski/Sundqvist – Adams/Matthus (UA)/Beethoven Freitag, 18. November 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Lunchkonzert 2 – Drei grosse Romantiker Goulding/Dörken – Schubert/Schumann/Chopin Sonntag, 27. November 2016 | 11.00 Uhr | Luzerner Theater, Foyer Kammermusik-Matinee 2 Aeschlimann/Krkuleski/Röhn/Erni/Sprzagala/Feigenwinter/Bertschi – Roussel/Ibert/Françaix/Ravel Mittwoch, 7. & Donnerstag, 8. Dezember 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Sinfoniekonzert Kirill Gerstein & James Gaffigan Luzerner Sinfonieorchester/Gaffigan/Gerstein – Haydn/Busoni/Strauss/Schubert Mittwoch, 21. Dezember 2016 | 18.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Weihnachtssingen «Kling Glöckchen» Luzerner Sinfonieorchester/Stimmband Luzern/Luzerner Mädchenchor/Luzerner Sängerknaben/Konzertchor Klangwerk/ VorAlpentheater/BaBel Strings – Geschichte und Weihnachtslieder zum Mitsingen Mittwoch, 21. Dezember 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Traditionelles Weihnachtssingen Luzerner Sinfonieorchester/Stimmband Luzern/Luzerner Mädchenchor/Luzerner Sängerknaben/Konzertchor Klangwerk– Festliche Musik & Weihnachtslieder zum Mitsingen Der schnellste Weg zu Ihren Tickets Buchen Sie ganz einfach online: www.sinfonieorchester.ch Rufen Sie uns an (Ticket-Line): 041 226 05 15 Oder senden Sie uns eine E-Mail: [email protected]