magazin 2|16 - Luzerner Sinfonieorchester

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Ein- und Ausblicke rund um das Luzerner Sinfonieorchester – September 2016
MAGAZIN 2 | 16
Martha Argerich spielt Ravel | Das vollendete Klavier
Orchesterklänge aus der Harfe
Liebe Leserinnen und Leser
Liebe Freunde des Luzerner Sinfonieorchesters
Bevor wir in neue musikalische Gefilde aufbrechen und den Blick auf die kommenden Programme richten, gestatten Sie mir noch eine kleine Rückblende auf
unsere Asientournee vom Juni/Juli 2016.
Mit einem Sinfonieorchester drei Wochen unterwegs zu sein, birgt allerlei Fragen
und Unbekanntes in sich. Wenn eine Tournee gleich in vier Länder führt, wovon
Indien, Korea und Singapur für uns Ersterfahrungen waren, erhöht sich die
Spannung. Knisternde Momente können entstehen etwa bei Fragen: Wie klingt
der Saal, wie empfängt uns das Publikum, wie reagiert der Veranstalter oder wie
schnell wird die Zollabfertigung über die Bühne gebracht? Und viel wichtiger
noch, wie steht es um das Wohlbefinden der Musikerinnen und Musiker?
Die schöne Bilanz der Tournee ist: Wir hatten eine tolle Zeit und hervorragende Resonanz. Das Orchester
wie auch die Tourneeorganisatoren leisteten schlicht Grossartiges. Neue Einladungen winken uns bereits
entgegen.
Einen persönlichen Höhepunkt der Tournee möchte ich Ihnen hier noch verraten. In Mumbai, der letzten
Station, organisierten wir eine Musikklasse für eine lokale Schule. James Gaffigan liess sich spontan zu einem Dirigierkurs gewinnen. Die Neugierde, die Intelligenz und die wache Fähigkeit der Teilnehmer waren
überwältigend. Vor allem aber bleiben die dankbaren und glücklichen Gesichter dieser Kinder in Erinnerung.
Dies wollen wir noch viele Male wiederholen. Hier in Luzern, wie überall sonst, wo wir spielen dürfen.
Ich wünsche Ihnen allen eine beglückende Saison 2016/17 und viel Freude.
Ihr
Numa Bischof Ullmann
Intendant Luzerner Sinfonieorchester
Magazin des Luzerner Sinfonieorchesters 2 |16 – September 2016 – 12. Ausgabe
Impressum
Herausgeber: Luzerner Sinfonieorchester | Pilatusstrasse 18 | 6003 Luzern | [email protected] | www.sinfonieorchester.ch
Redaktion: Gabriela Kälin | Konzeption & Marketing: Gabriela Kälin, Norman Ziswiler
Bildnachweise: S. 3 zvg | S. 4 © Stefano Schroeter | S. 6 © Satoshi Aoyagi | S. 8 © Judith Schlosser; Johan Folkesson-Karlsson
S. 9 © Carla Arnold; Johan Folkesson-Karlsson | S. 10 Vikram Shroff; Numa Bischof Ullmann; Muktangan Elphistone School
S. 11 Jan Vilímek | S. 12 © Paul Glickman | S. 13 © Gregor Hohenberg Sony Classical | S. 14 Gabriela Kälin
Gestaltung: WOMM | Druck: Multicolor Print AG | Auflage: 2500 Ex.
Redaktionsschluss: 15.08.2016 | Änderungen vorbehalten | © 2016 Luzerner Sinfonieorchester
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Eine halbe Stunde im Paradies
Seit einem halben Jahrhundert liegen ihr die Fans zu Füssen und geraten in Verzückung,
wenn sie ihr Idol endlich einmal live im Konzertsaal erleben können: Martha Argerich.
| WERNER PFISTER
«Mit einem langgezogenen ‹Je-e-sus› fuhr ich in meinem Stuhl
hoch, und der Toningenieur rief: ‹Wow!›»Beide, den Toningenieur wie auch den Produzenten von einer der frühesten Schallplatten Martha Argerichs, riss es 1965 förmlich vom Stuhl, als
die junge, damals noch kaum bekannte Pianistin ihre ersten Akkordballungen in die Tasten haute. «Ich warf einen verstohlenen Blick vom Kontrollraum ins Aufnahmestudio», so der Aufnahmeleiter weiter, «um sicher zu sein, dass diese Klangflut
wirklich von dem zierlichen Mädchen stammte, dass da am Klavier sass. Es war unglaublich.»
Unglaublich ist sie bis heute geblieben, die singuläre Klavierkunst von Martha Argerich. Seit einem halben Jahrhundert liegen ihr die Fans – wer wäre es nicht? – zu Füssen und geraten
in Verzückung, wenn sie ihr Idol endlich einmal live im Konzertsaal erleben können. Ausgesprochen rare Gelegenheiten
sind das, denn eine Göttin steht nicht jederzeit hienieden zur
Verfügung.
Eine solche Gelegenheit bietet sich anlässlich der Saisoneröffnung des Luzerner Sinfonieorchesters: Martha Argerich ist als
Solistin angesagt, und zwar im G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel. Es ist – anders kann man es kaum sagen – «ihr» Konzert, ihre ureigene Domäne. Wer diesen Ravel einmal live mit
Martha Argerich erleben kann, ist für eine halbe Stunde im musikalischen Paradies.
Ein Paradies allerdings, um das Maurice Ravel selbst lange ringen musste. Es war im Jahr 1927, als er seiner Lieblingspianistin
Marguerite Long sozusagen hinter vorgehaltener Hand verkündete: «Ich schreibe gerade ein Konzert für Sie.» Was leicht geflunkert war, denn mit der Komposition begann er erst ein Jahr
später – und kam und kam nicht vom Fleck. Die Uraufführung,
Eröffnungskonzert mit Martha Argerich
Mittwoch, 19. & Donnerstag, 20. Oktober 2016 | 19.30 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Chefdirigent
Martha Argerich, Klavier
Leonard Bernstein (1918 – 1990) «Prelude, Fugue and Riffs»
Maurice Ravel (1875 – 1937) Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
Béla Bartók (1881 – 1945) Konzert für Orchester
Werner Pfister studierte Germanistik und Musikwissenschaften und ist als
Autor, Herausgeber und Publizist tätig. Für das Luzerner Sinfonieorchester
schreibt er Texte für Saisonprogramme und Programmhefte.
geplant für den März 1931 in Amsterdam (und mit dem Komponisten am Flügel) musste verschoben werden: «Ich werde mit
meinem Konzert einfach nicht fertig, also muss ich jetzt auf
Schlaf verzichten», schrieb Ravel einem Freund. «Wenn das
Werk einmal fertig ist, ruhe ich mich erst mal aus – in dieser
oder in der anderen Welt …»
Schliesslich musste Ravel feststellen, dass das fertiggestellte
Klavierkonzert seine eigenen pianistischen Fähigkeiten überstieg. Schweren Herzens gab er die Uraufführung am 14. Januar
1932 in Paris an Marguerite Long ab. «Schnell wurde mir klar»,
erinnerte sich diese später, «wie ungeheuer wenig Zeit mir noch
blieb, nicht nur, um diesen hingekritzelten Fliegendreck zu entziffern … Das G-Dur-Konzert ist ein schwieriges Werk, vor allem
wegen des zweiten Satzes, wo der Pianist keine einzige Ruhepause hat.»
In der Tat ist dieser langsame Satz mit seiner unendlich fliessenden, zarten, ja zerbrechlichen Melodie das Herzzentrum des
Werks. «Diese fliessende Phrase», seufzte Ravel, «wie habe ich
daran gearbeitet, Takt für Takt. Ich bin fast daran verzweifelt!»
Nichts, kein Erdenrest von Verzweiflung ist jedoch zu spüren,
wenn Martha Argerich spielt, weder in diesem langsamen Satz,
noch in den fulminanten Ecksätzen. Ihr Ravel ist ein zündendes
Feuerwerk an temperamentvollem Spielwitz – und sie selber eine hochvirtuos elegante, göttliche Tänzerin auf den weissen
und schwarzen Tasten.
MAGAZIN 2 | 2016
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Die Harfe und das Klavier: zwei ganz verschiedene Instrumente?
Das vollendete Klavier
Der weit ausgreifende Flügel besteht wie das kompaktere Klavier aus unterschiedlichen Materialien, harten und weichen, tierischen und pflanzlichen, natürlichen und unnatürlichen.
Das Instrument, das seinen deutschen Namen einer entfernten Ähnlichkeit mit dem Flügel
eines Vogels verdankt, wurde von Menschen erdacht, entwickelt und gebaut.
| ALAIN CLAUDE SULZER
Die Entwicklungsgeschichte des Klaviers ist länger als die jedes
anderen Instruments, was sich wohl dadurch erklärt, dass zwar
ideale Klangvorstellungen existierten, bevor es in der uns heute
bekannten Form gebaut werden konnte, sich diese Vorstellungen aber nur schwer in die komplexe Wirklichkeit aus Saiten,
Hämmern, Pedalen, Resonanzböden etc. umsetzen liessen. Es
kostete unendlich viel Zeit, Arbeit und Sorgfalt, bis der Traum
vom grossen Ton im schwarzen Kasten war, wie wir ihn kennen.
Kein anderes Musikinstrument hat so viele Entwicklungsstufen
durchlaufen wie das Pianoforte.
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Als der Möbeltischler Heinrich Engelhard Steinweg 1836 in seiner Seesener Küche sein erstes Tasteninstrument zusammenbaute, steckte der Flügel, wie ihn sein Sohn C.F. Theodore Steinway in den 1870er Jahren in New York herstellen sollte, noch in
den Kinderschuhen, obwohl bereits seit hundertfünfzig Jahren
daran gearbeitet und fleissig dafür komponiert wurde (die meisten Hauptwerke waren da bereits geschrieben). Immer neue
Veränderungen und Verbesserungen im Grossen und Kleinen
waren vorgenommen worden, seit Bartolomeo Cristofori 1698
das erste Hammerklavier angefertigt hatte. Jahrzehnte beharrli-
chen Experimentierens und Variierens mündeten in den 80er
Jahres des 19. Jahrhunderts – des Jahrhunderts des Fortschritts
auf vielen Gebieten – in die serienmässige Produktion unterschiedlich grosser Steinway-Flügel aufgrund eines ausgetüftelten Prinzips, das sich als das beste und tragfähigste erwiesen
hatte. Auf dieses Instrument konnte sich die grösstmögliche Anzahl verschiedener Interpreten einigen. Das Klavier war vollendet. Wesentliches wurde ihm seither nicht mehr hinzugefügt.
Dass die «Baugeschichte» des Pianofortes weit mehr als eine
Folge immer raffinierterer Mechanik und schon gar nicht die exklusive Angelegenheit praxisferner Tüftler und Techniker war,
liegt auf der Hand. Die Entwicklung verlief nicht isoliert von jenen, für die es ständig weiterentwickelt wurde, vielmehr fand sie
unter deren kritischer Aufsicht statt. Von den Pianisten, die in
der Regel Komponisten und den Komponisten, die fast immer
Pianisten waren, wurde diese Evolution nicht nur genau beobachtet, sondern auch beeinflusst und vorangetrieben. Das Pianoforte ist die Summe aller Musik, die dafür geschrieben wurde.
«Die Art, das Klawier zu spielen, ist noch
die unkultiwirteste von allen Instrumenten bisher, man glaubt oft nur eine Harfe
zu hören, und ich freue mich lieber, dass
sie von den wenigen sind, die einsehen
und fühlen, dass man auf dem Klawier
auch singen könne, sobald man nur fühlen kann, ich hoffe, die Zeit wird kommen, wo die Harfe und das Klawier zwei
ganz verschiedene Instrumente seyn
werden.»
Ein flüchtiger Blick auf den Verfasser obiger Zeilen als Eigentümer einer beachtlichen Anzahl von (teils übel malträtierten) Klavieren aus den unterschiedlichsten Manufakturen Deutschlands, Österreichs, Frankreichs und Englands – viele wurden
ihm als Werbegeschenke übereignet – zeigt deutlich, wie sehr
sich Ludwig van Beethoven und «seine» Klavierbauer gegenseitig befruchteten, ja befeuerten; aber auch, dass sie aufeinander
angewiesen waren. Die Instrumentenmacher hatten nicht nur
ein offenes Ohr für Beethovens mit den Jahren durchaus wechselnde Vorstellungen eines idealen, mal eher weichen, dann wieder eher lauten Klangs. Sie taten auch alles in ihrer Macht stehende, um diesen «auch singenden» Ton hörbar zu machen. Sie
fürchteten sich weit weniger vor dem Mann, der ihn forderte, als
davor, den Vorstellungen, die er ihnen gegenüber äusserte, nicht
zu genügen. Was der eine (Beethoven) sich wünschte, versuchte
der andere (ob er Andreas Streicher, Sébastien Erard oder Thomas Broadwood hiess) zu verwirklichen. Was der Klavierbauer
in vielen Arbeitsstunden schliesslich zustande gebracht hatte,
fand wiederum seinen Niederschlag in den Kompositionen, die
die erweiterten Möglichkeiten des Instruments berücksichtigten
und nutzten.
Beethoven schwebte, wie wir seinem oben erwähnten Brief an
Andreas Streicher vom Sommer 1796 entnehmen können,
durchaus eine – in adäquate Worte wohl nicht zu fassende – Idee
des Ideals vor. Mochte der vollkommene Klang noch so utopisch
sein, am Glauben an dessen Machbarkeit in naher oder ferner Zukunft zweifelte er wohl kaum. Und mit ihm auch seine Mitstreiter
in den Pariser, Wiener und Londoner Werkstätten nicht.
Der ideale Klang – der grosse Ton, der den kleinen nicht in den
Schatten stellte, das Legato, das dem der menschlichen Stimme
so nah wie möglich kam – lag eher im Bereich des Durchführbaren als der vollkommene Mensch, von dem Beethoven hin und
wieder auch träumte. Dass er mit dem modernen Klavier, wie
wir es kennen, glücklich gewesen wäre, steht ausser Frage.
Klavierwerke von Beethoven im Konzert:
Nachtkonzerte im Rahmen von «Beethoven – Gipfelwerke auf dem Pilatus»
Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal
Oliver Schnyder, Klavier
–––
Samstag, 15. Oktober 2016 | 22.00 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Klaviersonate Nr. 9 E-Dur op. 14/1
Rondo für Klavier G-Dur op. 51/2
Klaviersonate Nr. 7 D-Dur op. 10/3
–––
Samstag, 22. Oktober 2016 | 22.00 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53 «Waldstein»
Jagd-Sonate No. 18 in Es-Dur op. 31/3
–––
Samstag, 29. Oktober 2016 | 22.00 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Klaviersonate Nr. 27 e-Moll op. 90
Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110
Matineen im Rahmen von «Beethoven – Gipfelwerke auf dem Pilatus»
Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal
Oliver Schnyder, Klavier | Lisa Schatzman, 1. Violine | Jonas Erni, 2. Violine
(16. & 23.10.) | David Guerchovitch 2. Violine (30.10.) | Alexander Besa, Viola
Heiner Reich, Violoncello | Petar Naydenov, Kontrabass
–––
Sonntag, 16. Oktober 2016 | 10.30 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19
Rondo a capriccio op. 129 für Klavier «Die Wut über den
verlorenen Groschen»
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15
–––
Sonntag, 23. Oktober 2016 | 10.30 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37
Klaviertrio Es-Dur op. 70/2
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58
–––
Sonntag, 30. Oktober 2016 | 10.30 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Klavierstück a-Moll «Für Elise» WoO 59
Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 74 "Harfenquartett"
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73
Alain Claude Sulzer ist Schriftsteller und lebt in Basel, Vieux-Ferrette und
Berlin. Sein neuestes Buch «Postskriptum» erschien im Herbst 2015
bei Galiani.
MAGAZIN 2 | 2016
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Familientreffen mit Steven Isserlis
Jetzt sind seine Prachtslocken grau. Mit 58 ist das ja auch nicht weiter verwunderlich.
Ansonsten ist alles andere bei Steven Isserlis so jung und jungenhaft – wie eh und je: sein
Humor, seine Fabulierlust und natürlich sein Cellospiel. | GABRIELA KAEGI
Im Moment ist er allerdings grad wütend, seine Augen blitzen:
«Stupid, totally stupid» schimpft er. Es sind seine Landsleute, die
für den Brexit gestimmt haben, die ihn so verärgern. «Es sind die
alten Rassisten, die gewonnen haben. Und sie werden mit ihren
Vorurteilen das Leben der jungen Generation in Grossbritannien ruinieren.»
Genau diese Generation liegt ihm besonders am Herzen. Für sie
erfindet er Geschichten von Komponisten, die er nachts, auf Reisen und beim Warten niederschreibt. Zwei Bücher sind bereits
erschienen: «Why Handel Waggled His Wig» und «Why Beethoven Threw the Stew» heissen sie und machen deutlich, dass sich
da einer über den Klang der Sprache freut und mit Fantasieren
und Fabulieren aus dem Leben von grossen Komponisten berichtet, die letztlich auch nur Menschen waren: «Die meisten
Haare auf Tschaikowskys Kopf waren weg, und das bisschen, das
geblieben war, erinnert an weissen russischen Schnee.» Mit solchen und ähnlichen Geschichten geht er gerne auf Lese- und
Vorspielreise. «Ich spiele gern mit Kindern, ich spiele gern für
Kinder und ich mag, wenn in der ersten Reihe viele Kinder sitzen», sagt er. Für dieses junge Publikum probiert er gerne neue
Konzertformate aus, schlüpft in die Rolle des Erzählers und hat
sogar selber Musik komponiert, die zu seinen Geschichten passt.
Auch seine Herkunft ist eine bunte und heitere Geschichte.
Friedlich vereint sitzen da das vermögende Grossbürgertum und
der Stiefvater des Bolschewismus auf ein und demselben Family
Tree: Isserlis ist ein Urururur...enkel von Felix Mendelssohn genauso wie von Karl Marx. «Und Helena Rubinstein gehört auch
zu dieser grossen jüdischen Familie» – darauf scheint Isserlis
besonders stolz zu sein. Mit welchen Argumenten er denn Karl
Marx zu einem Hauskonzert bei den Mendelssohns überreden
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würde – eine Frage, die er postwendend beantwortet mit «Hei
Onkel, komm mit zu einem Familientreffen. Da gibt es auch
noch schöne Musik». Er mag die Vorstellung, inmitten von lauter faszinierenden Persönlichkeiten zu sitzen. Aber da man ja
für die Herkunft nichts kann, beeinflusst sie auch sein Musizieren nicht weiter. Isserlis: «Aber ich prahle gerne damit!»
An Peter Tschaikowskys Rokoko-Variationen arbeitet er seit
über vierzig Jahren. Fünfzehn war er, als er sie unbedingt lernen
wollte: «Ich erinnere mich vor allem daran, dass ich nicht fähig
war, sie richtig zu spielen – nicht dass ich behaupten will, ich
könnte es heute.» Von der Fitzenhagen-Version hat er sich längst
verabschiedet – «so ein formaler Unsinn» – und seit Jahren
spielt er nur mehr das Original, das sich schwer nur durchsetzt.
Denn es ist weniger protzig und weniger brilliant, was ja auch
seinen Grund hat: «Tschaikowsky verbeugt sich damit vor seinem Lieblingskomponisten, vor Mozart und seiner (Rokoko-)
Zeit. Und deswegen schreibt er eine elegante, leichte und einfache Musik. Aber zum Spielen ist das doppelt so schwierig.»
Neujahrskonzerte mit Steven Isserlis
«Polonaises & Variationen zu Neujahr»
Sonntag, 1. Januar 2017 | 17.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Luzerner Sinfonieorchester
James Gaffigan, Chefdirigent | Steven Isserlis, Violoncello
Anatoli Ljadow (1855 – 1914)
Polonaise C-Dur op. 49
Peter Tschaikowsky (1840 – 1893)
Rokoko-Variationen op. 33 und Andante cantabile op. 11 Nr. 2
Alexander Borodin (1833 – 1887)
Sinfonie Nr. 2 h-Moll
Parallel zu der Veranstaltung findet der Workshop für Kinder
«Ich höre was, was du nicht hörst» statt.
Weitere Informationen unter www.sinfonieorchester.ch
«Neujahr mit Steven Isserlis»
Montag, 2. Januar 2017 | 11.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Luzerner Sinfonieorchester | Steven Isserlis, Leitung und Violoncello
Johann Nepomuk Hummel (1778 – 1837)
Variationen über «God Save the King» op. 10 (arr. Isserlis)
Luigi Boccherini (1743 – 1805)
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 7 G-Dur
Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788)
Konzert für Violoncello und Orchester A-Dur Wq. 172
Joseph Haydn (1732 – 1809)
Sinfonie Nr. 48 C-Dur «Maria Theresia»
Gabriela Kaegi ist Musikredaktorin bei Radio SRF 2 Kultur.
Konzerte am Mittag
2011 initiierte das Luzerner Sinfonieorchester zusammen mit der Arthur
Waser Stiftung die Lunchkonzerte. Seither hat sich die erfolgreiche Konzertreihe als willkommener Unterbruch des Arbeitstages etabliert.
In den einstündigen Konzerten stellen sich talentierte junge
Künstler einem interessierten Publikum vor. Die kammermusikalischen Programme zeichnen sich besonders durch persönliche, teils eigenwillige Programmierungen der Künstler
aus. So entstehen immer wieder überraschende musikalische
und intime Momente im Konzertsaal und es eröffnen sich
dem Konzertbesucher neue, ausserordentliche Hörerlebnisse.
Unser Kombi-Angebot in Zusammenarbeit mit dem KKL
Luzern für Unternehmen oder Gruppen ab 2 Personen
Im Kombi-Angebot für CHF 75/Person sind Konzertticket,
Lunch und Getränke inbegriffen. Das Catering serviert Ihnen
das KKL-Team ab 11.30 Uhr – in einem für Sie reservierten Bereich im Foyer – just in time! Wir nehmen Ihre Anmeldung
gerne bis spätestens 7 Tage vor einem Lunchkonzert entgegen.
Im Rahmen der Lunchkonzerte bietet das Luzerner Sinfonieorchester unter dem Titel «Ensemble D» auch ein besonderes
Angebot für Menschen mit Demenz an. In einer geschützten
Atmosphäre treffen sich die Besucher mit ihren Angehörigen
eine Stunde vor dem Konzert im Backstage-Bereich. Dort erhalten sie eine kurze, von Musikern mitgestaltete Einstimmung und eine Mittagsverpflegung. Das Angebot, das von der
Schweizerischen Alzheimervereinigung Luzern begleitet
wird, erfreut sich regen Zuspruchs.
Die nächsten Lunchkonzerte
Freitag, 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge
Xavier de Maistre (Harfe) – Tschaikowsky/Liszt/Fauré uvm.
Ab 11.30 Uhr Ensemble D
Die Lunchkonzerte werden freundlicherweise von der Arthur Waser
Stiftung, der Geert und Lore Blanken-Schlemper-Stiftung und der
Strebi Stiftung unterstützt.
Freitag, 18. November 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Lunchkonzert 2 – Drei grosse Romantiker
Caroline Goulding (Violine) und Danae Dörken (Klavier) –
Schubert/Schumann/Chopin
Donnerstag, 12. Januar 2017 | 12. 30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Lunchkonzert 3 – Bläserquintette
Magnard Ensemble – Bach/Hindemith/Haydn uvm.
Ab 11.30 Uhr Ensemble D
MAGAZIN 2 | 2016
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Dramatische Szenen
für zwei Klarinetten
Zum neuen Konzert des deutschen Komponisten Siegfried Matthus. | THOMAS MEYER
Die Klarinettisten Stojan Krkuleski und Christoffer Sundqvist
Während viele Avantgardekomponisten der Bundesrepublik
Deutschland bis weit in die 90er Jahre ein eher verkrampftes
Verhältnis zur «bürgerlichen» Oper hatten, pflegten ihre ostdeutschen Kollegen ausgerechnet dieses Genre – und reüssierten damit auch im Westen. So in der Nachfolge von Paul Dessau
etwa Rainer Kunad, Udo Zimmermann und vor allem der 1934
in Ostpreussen geborene Siegfried Matthus. Der einstige Meisterschüler von Hanns Eisler hat zwischen 1960 und 2007 zwölf
meist abendfüllende Opern geschrieben. Darunter finden sich
berühmte literarische Stoffe wie Hebbels «Judith», Rilkes «Cornet» oder Michael Endes «Die unendliche Geschichte». Er vertonte Biographisches über den revolutionären Grafen Mirabeau
oder den Kastratenstar Farinelli und arbeitete eng mit dem DDRAutor Peter Hacks zusammen. 1990 gründete er die Kammeroper im Schloss des brandenburgischen Rheinsberg mitsamt
Gesangswettbewerb und Opernwerkstatt. Bis 2014 führte er das
Festival zusammen mit seiner Frau, der Sängerin Helga Matthus, und übergab die Leitung danach seinem Sohn, dem Schauspieler und Regisseur Frank Matthus. Ein Urdramatiker und
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Opernbegeisterter also – aber nicht nur das! Daneben entstanden zahlreiche Liederzyklen, geistliche Musik, Instrumentalwerke, Film- und Hörspielmusik.
Einen zweiten starken Strang seines Œuvres bilden die Konzerte. Die wichtigen Instrumente wie Klavier, Violine oder Cello
wurden dabei bedacht, aber auch die Harfe, die Trompete und
die Pauke. Duokonzerte finden sich darunter, ein Konzert für
Bläserquintett und Orchester – und überhaupt Orchesterkonzerte. Und das ist kaum verwunderlich, denn die Konzertform
strotzt dank ihrem Gegensatz von Solist und Tutti, von Individuum und Gesellschaft nur so von Dramatik. Das muss natürlich
jemanden wie Matthus faszinieren. So schafft er atmosphärische
Szenen; sein Harfenkonzert führt er an die See, das Paukenkonzert in den Wald, das zweite Violinkonzert in eine Sommernacht
und das «Manhattan Concerto» für vier Perkussionisten und Orchester in die Strassenschluchten von New York. Sein Konzert
für Posaune und Orchester trägt den Titel «Vier Wildschweine
zerstören das Paradies», worunter man sich schon so mancherlei vorstellen kann.
Der Komponist Siegfried Matthus bei seiner Arbeit
Das Turteln und Streiten zweier Klarinetten
In Luzern wird Stojan Krkuleski, der Soloklarinettist des Luzerner Sinfonieorchesters, zusammen mit seinem finnischen Kollegen Christoffer Sundqvist nun das neue Konzert für zwei Klarinetten und Orchester uraufführen. Die Entstehungsgeschichte
des Werks bezeichnet Matthus selber als «konfus und seltsam».
Anlässlich der Aufführung seines Streichquartetts «Das Mädchen und der Tod», gespielt am 25. Oktober 2015 vom «hervorragenden», aus Orchestermitgliedern bestehenden Vector Quartett, habe ihm Numa Bischof Ullmann von seinen hervorragenden Soloklarinettisten erzählt. Mit dabei war der langjährige
Freund Dolf Stockhausen, engagierter Stiftungsrat beim Luzerner Sinfonieorchester; er, so fährt Matthus fort, «liebt meine Musik zum Fernsehfilm ‹Wege übers Land› und meinte, die müsste
ich irgendwann in einem Solokonzert verwenden. So entstand
die Idee zu dem Klarinettenkonzert. Da im Zusammenhang mit
dem Thema des Fernsehfilms auch das Hauptthema eines früheren Werkes für Dolf Stockhausen im Gespräch war, kam ich
auf die Idee, das Konzert für zwei Klarinetten zu komponieren».
Die Erinnerung Stockhausens reichte da weit zurück: «Wege
übers Land», ein fünfteiliger Fernsehfilm von Martin Eckermann, entstanden 1968, erzählte die Geschichte der Magd und
Bäuerin Gertrud Habersaat vom Deutschen Reich bis in die 60er
Jahre. Ein Staraufgebot an DDR-Schauspielern kam dabei zusammen, die Einschaltquote im Lande habe bei 77,7 Prozent gelegen. Selten wohl nur ist ein zeitgenössischer Komponist an so
viele Hörer gelangt. Und mit Folgen! Dolf Stockhausen und seine Frau Ia seien, so erzählt Matthus, auch später mit inspirierenden Idee dem Entstehungsprozess des Konzerts zur Seite gestanden. Ausserdem holte er sich den Rat seiner Schwiegertochter, der Schweizer Klarinettistin Sabina Matthus-Bebié.
Hervorragende Solisten, deren Instrumente «künstlerisch und
solistisch gleichwertig eingesetzt» werden, eine viersätzige Konzertform und eine epische Filmmusik also finden hier zusammen: Wenn das nicht schon für eine dramatische Musik reicht!
Das bestätigt der kurze Kommentar, den Matthus zu seinem
Werk gibt: «In dem ersten Satz Ballade steht am Schluss eine Kadenz, die in einen sowohl musikalischen wie auch szenischen
‹Streit› ausartet. Der zweite Klarinettist macht den ersten auf einen ‹falschen› Ton aufmerksam. Es kommt zu cholerischen
Ausbrüchen. Am Schluss einigen sie sich dann gütlich auf den
‹richtigen› Ton.
Im zweiten Satz kombiniere ich die beiden Themen aus der Filmmusik und der Komposition ‹Nächtliche Szene im Park› (einem
Orchesterstück nach der Oper «Graf Mirabeau»: Der Graf trifft
dabei Königin Marie Antoinette zu einem geheimen Gespräch).
Im dritten Satz Scherzo spielt das gesamte Orchester vom ersten
bis zum letzten Takt durchweg Pianissimo. Darüber turteln die
beiden Klarinetten. Der vierte Satz ist ein Rondo. In der abschliessenden Kadenz beginnt die erste Klarinette, penetrant die
zweite Klarinette zu imitieren. Alle musikalischen und technischen Tricks, die lästige Imitation abzuschütteln, misslingen.
Entnervt geben beide Klarinettisten ihr Spiel auf. Nun protestiert
das Orchester und ‹zwingt› die beiden Solisten zum Weitermachen. Die fügen sich zuerst, aber brechen dann eigenmächtig
das Konzert ab. Das Orchester protestiert!»
Sinfoniekonzert Beethovens Fünfte
Mittwoch, 16. & Donnerstag, 17. November 2016 | 19.30 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
Luzerner Sinfonieorchester | Hannu Lintu, Leitung | Stojan Krkuleski &
Christoffer Sundqvist, Klarinette
John Adams (*1947)
«Short Ride in a Fast Machine»
Siegfried Matthus (*1934)
Konzert für zwei Klarinetten und Orchester (Uraufführung)
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Thomas Meyer ist als freischaffender Musikjournalist und -publizist tätig, u.a.
für Radio SRF 2 Kultur und verschiedene Musikzeitschriften.
MAGAZIN 1 | 2015
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Rückblick Asientournee
Bereits zum dritten Mal machte sich das Luzerner Sinfonieorchester vom 23. Juni bis zum
9. Juli 2016 auf nach Asien und gab Debüts in renommierten Konzerthallen in Südkorea,
China, Singapur und Indien.
National Center of the Performing Arts, Mumbai
Anstehen für Autogramme in Seoul
Dirigierkurs in Mumbai mit James Gaffigan
Die Schulklasse hört gespannt zu
Besonders in Seoul wurde das Orchester mit riesigen Beifallsbekundungen gefeiert – und die Schlange für ein Autogramm von
James Gaffigan und Khatia Buniatishvili nach dem Konzert
schien kein Ende zu nehmen.
Unterwegs konnten zwei Community-Projekte initiiert werden:
In Singapur wurde in Zusammenarbeit mit der Organisation
MINDS, Movement of the Intellectually Disabled of Singapore,
erstmals kognitiv eingeschränkten Menschen der Besuch eines
Sinfoniekonzerts ermöglicht. In Mumbai besuchte eine Schulklasse der Muktangan Elphistone School einen Einführungskurs im Dirigieren bei James Gaffigan.
Weitere Impressionen und Storys von MusikerInnen und Mitarbeitenden zur Tournee finden Sie auf www.sinfonieorchester.ch
Unterwegs nach Shanghai
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Von Hexentänzen
und klagendem Gurren
Nach den Sinfonien widmet sich das Luzerner Sinfonieorchester nun den
sinfonischen Dichtungen von Antonín Dvořák. Es sind vielgestaltige orchestrale
Stimmungsbilder. Zur Entstehungszeit sorgte das Umsetzen des düsteren
Märchenstoffes in Töne allerdings für Irritation, denn Dvořák galt als Prototyp
des Komponisten absoluter Musik. | DAVID KOCH
Vor zwei Jahren legte das Luzerner Sinfonieorchester eine beachtenswerte Aufnahme der sechsten Sinfonie von Antonín
Dvořák (1841 – 1904) vor: Die Rezensentin des Westdeutschen
Rundfunks etwa lobte den «sinfonischen Duft» der Einspielung,
das gleichsam «genüssliche Pflügen durch die tiefe slawische Erde». Und der Kritiker der britischen «Classical Source» attestierte der Wiedergabe sogar Anklänge an eine frühe Referenzaufnahme der Tschechischen Philharmonie. Hervorgehoben wurde
verschiedentlich auch der offensichtliche interpretatorische Zugang zur Sinfonie über die Tonsprache Johannes Brahms’. Dieser Bezug unterstreicht zum einen die nuancierte Herangehensweise des Orchesters an das grosse romantische Repertoire, zum
anderen wird er Dvořáks Werk als solchem gerecht. Zwar tritt
das dem Komponisten eigene slawische Idiom in der Sechsten
noch deutlicher hervor als in seinen vorangegangenen Sinfonien, die Orchestrierungskunst aber steht unverkennbar jener
von Brahms nahe. Mit seinem Mentor verbindet Dvořák die
meisterhafte Klarheit in Form, Aufbau und musikalischem Satz.
Auf die zyklische Aufführung der Sinfonien sieben bis neun
durch das Luzerner Sinfonieorchester im vergangenen Frühjahr
folgt in der aktuellen Spielzeit die Hinwendung zu den sinfonischen Dichtungen. Das ist insofern dramaturgisch schlüssig, als
die 1893 geschriebene Neunte («Aus der Neuen Welt») mit ihrer
unbestrittenen Popularität nicht nur den sinfonischen Reigen
beschliesst, sondern zugleich auf die eigentliche Programmmusik hindeutet, da auch die Sinfonie bereits eine literarische Anregung erfahren haben dürfte. Nach Dvořáks Rückkehr aus Amerika entstanden in den Jahren 1896/97 gleich fünf sinfonische
Dichtungen: Vier von ihnen auf Balladenstoffe aus «Kytice»
(Blumenstrauss) des Dichters Karel Jaromír Erben (1811 – 1870),
eine Sammlung alter böhmischer Sagen und Märchen. Bestimmend für Dvořák war die Idee, die Handlung musikalisch grob
nachzuzeichnen und dabei vornehmlich «die verschiedenen
Hauptpersonen, deren Charakter und poetische Stimmung herauszuarbeiten», wie er selbst sagt. Die Werke können als klares
Bekenntnis zur tschechischen Heimat verstanden werden, die
Dvořák damals nur noch ungern verliess, trotz seiner internationalen Reputation. Doch das Klischee des «böhmischen Musikanten» greift diesbezüglich zu kurz, vielmehr beruht die Gel-
Antonín Dvořák
Karel Jaromír Erben
tung seiner Tonsprache «auf der eigenartigen Mischung aus
folkloristischem Kolorit, eingängigem Individualstil und der Affinität zu einer westlich-traditionellen Musikauffassung», so der
Musikologe Wolfram Steinbeck.
In seiner Programmmusik fand eine späte Rückbesinnung statt:
Dvořák setzte sich erneut mit der Musik von Franz Liszt und Richard Wagner auseinander, in deren Bann er als junger Musiker
herangereift war. Dieser Annäherung des vermeintlich konservativen Sinfonikers an die «Neudeutschen» wurde nicht allzu
heftig widersprochen, auch von dem ihm stets wohlgesinnten
Eduard Hanslick nicht. Allerdings blieb eine Rüge seitens der
Kritikerberühmtheit nicht aus: Hanslick sprach von einer «seltsamen Passion», die «seinem echt musikalischen Sinne, seiner
liebenswürdig menschlichen Natur so wenig entspricht». Vor allem die Wahl der bisweilen recht grausamen Märcheninhalte
löste beim Rezensenten Unverständnis aus. «Die Mittagshexe»
beispielsweise schildert die Geschichte eines unartigen Kindes,
dem mit dem Erscheinen der Hexe gedroht wird; als diese leibhaftig erscheint und mit einem gespenstischen Tanz das Kind
einfordert, erstickt die Mutter es in panischer Umarmung selbst.
In «Die Waldtaube» wiederum fungiert der Vogel als Gewissen
einer Frau, die ihren Gatten ermordet hat, um ihren Geliebten
zu heiraten; das klagende Gurren der Taube erinnert sie unaufhörlich daran, bis sie in Verzweiflung Selbstmord begeht. Die
MAGAZIN 2 | 2016
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Der Grammy Gewinner Augustin Hadelich wird Dvořáks Violinkonzert zum Besten geben.
beiden Werke werden in einem Dvořák-Konzert zur Wiedergabe
gelangen, dazu das Violinkonzert, das nach der Uraufführung
1883 schnell zu einem der bedeutenden Gattungsbeiträgen des
19. Jahrhunderts avancierte.
Dvořák setzt in den sinfonischen Dichtungen einen grösseren
Orchesterapparat ein als in den Sinfonien, fordert mitunter dreifach besetzte Holzbläser (zumal diese bei Dvořák ohnehin immer exponiert gesetzt sind), Harfe und ein umfangreiches
Schlagzeug. Damit evoziert er eine orchestrale Vielschichtigkeit,
die an die frühe Moderne zumindest heranführt. «Die Mittagshexe» ist als komprimierte viersätzige Sinfonie mit kontrastierenden Sätzen angelegt. Dem eigentlichen Balladenbeginn wird
eine kurze Idylle vorangestellt als Abbild des häuslichen Friedens, das Wesen der Märchenfigur kommt im als Scherzo angedeuteten Hexentanz und im finalen Triumphgeheul der Hexe
zum Ausdruck. Auch in der «Waldtaube» bedient sich Dvořák
gegenüber der literarischen Vorlage gestalterischen Freiheiten,
indem er einen Epilog anfügt, der mit dem Tod der Protagonistin
deren Gewissensqualen als Seelenfrieden erscheinen lässt. Der
hier fünfteilige Sinfonieverlauf hält sich durchgehend an die variative Verarbeitung von zwei Grundmotiven des einleitenden
Trauermarsches.
Die Musik Dvořáks wird in beiden Tondichtungen durchzogen
von der Charakteristik zweier gegensätzlicher Welten: Da ist einerseits die reale, menschliche mit ihren folkloristischen Anlei-
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hen und tonmalerisch ausgedeuteten Requisiten, da ist andererseits die unwirkliche, mythologische mit ihrem bald impressionistischen, bald klangschroffen Ausdruck. Man darf gespannt
sein, wie das Orchester diesen mannigfaltigen Stimmungsgehalt einzufangen weiss.
Sinfoniekonzert Dvořák-Fest
Mittwoch, 15. & Donnerstag, 16. Februar 2017 | 19.30 Uhr,
KKL Luzern, Konzertsaal
Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Chefdirigent
Augustin Hadelich, Violine
Antonín Dvořák (1841 – 1904)
«Die Waldtaube», Sinfonische Dichtung op. 110
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 «Prager»
Antonín Dvořák
Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53
Antonín Dvořák
«Die Mittagshexe», Sinfonische Dichtung op. 108
Im Anschluss an das Konzert vom 15. Februar findet ein Nachtkonzert mit
Augustin Hadelich statt.
David Koch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Bibliothek und am Institut für Forschung & Entwicklung der Hochschule Luzern – Musik. Er studierte Klarinette in Luzern und promovierte in Musikwissenschaft an der Universität Zürich.
Orchesterklänge aus der Harfe
Mit Xavier de Maistre und Jana Boušková kommen zwei bedeutende Harfenisten
nach Luzern. | THOMAS MEYER
Man hält die Harfe gern für ein zierliches, wenn nicht zu sagen
geziertes Wesen – und sagt das nicht ohne einen etwas sexistischen Unterton: Sie war halt eins der Instrumente, das die Töchter von Stand im 19. Jahrhundert zu erlernen pflegten. Ihr etwas
verschnörkeltes Äusseres erinnert an altertümliches Mobiliar.
Darob freilich vergisst man, dass sie weitaus mehr drauf hat: Gewiss klingt sie engelsgleich, aber was wären die leidenschaftlichen spätromantischen Orchestermassen ohne das Aufrauschen der Harfen? Und in André Caplets kammermusikalischem «Conte fantastique» von 1919 meldet sich der Tod an, indem er auf den Harfenboden klopft. Nicht nur körperlose himmlische Klänge also; Eros und Thanatos sind ihre Begleiter. Die
Harfe sei ein «sehr physisches Instrument» meint der französische Harfenist Xavier de Maistre: es brauche dafür ebenso Fingerspitzengefühl wie Kraft. Die Hornhaut an seinen Händen
zeugt davon.
Die technischen und klanglichen Möglichkeiten des Instruments haben sich mit der frühen Moderne beträchtlich erweitert
– erst recht nochmals mit der Avantgarde. Die 2014 verstorbene
Baslerin Ursula Holliger war eine der wichtigsten Vertreterinnen zeitgenössischen Harfenspiels. Das 20. Jahrhundert hält einige Perlen des Repertoires bereit, so die Konzerte von Alberto
Ginastera oder jenes des Russen Reinhold Glière, das die Tschechin Jana Boušková im Januar nach Luzern bringt.
Aber noch ist offenbar kein Ende der Entwicklung erreicht: Die
Musikwelt staunt über die orchestrale Klangfülle, die Xavier de
Maistre hervorzaubert. Ein Mann an der Harfe – das widerspricht immer noch dem Klischee: Als Neunjähriger habe er
sich, so hat er es wohl schon tausendmal in Interviews erzählt, in
seine Musiklehrerin verliebt, und weil sie Harfe unterrichtete,
entschied er sich für das Instrument. Daraus erwuchs eine Liebe
zur Musik, die nicht mehr aufzuhalten war. Zwar studierte er auf
Wunsch seiner Eltern Betriebswirtschaftslehre und Politikwissenschaft, aber bald merkte er, dass er ohne Musik nicht leben
könne. 1973 in Toulon geboren, wurde de Maistre schon mit 22
Soloharfenist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bald darauf bei den Wiener Philharmonikern (bis 2010),
zeitgleich startete er eine überaus erfolgreiche Solokarriere. Er
erweiterte das Repertoire mit eigenen Bearbeitungen, etwa von
Vivaldis «Jahreszeiten» oder Smetanas «Moldau». Mittlerweile
wird er als Star gefeiert, der das Instrument «entstaubt» habe,
und ist – weil er auch noch gut aussieht – häufig Gast beim Fernsehen. Wer weiss, vielleicht sorgt das auch für einen kleinen Harfenboom an den Musikschulen?
Konzerte mit Harfe
Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge
Freitag, 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Xavier de Maistre, Harfe
Michail Glinka (1804 – 1857) Variationen Es-Dur über ein Thema aus
Mozarts Oper «Die Zauberflöte»
Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) Fantasie über Themen aus der Oper
«Eugen Onegin»
Franz Liszt (1811 – 1886) «Le Rossignol», für Harfe arrangiert von
Henriette Renié
Aram Chatschaturjan (1903 – 1978) Orientalischer Tanz und Toccata
Gabriel Fauré (1845 – 1924) Impromptu Des-Dur op. 86
Claude Debussy (1862 – 1918) Arabesque Nr. 1 E-Dur/Nr. 2 G-Dur, für Harfe
arrangiert von Henriette Renié
Bedřich Smetana (1824 – 1884) «Die Moldau» aus dem Zyklus
«Mein Vaterland», in einem Arrangement für Harfe solo von Hans Trnecek
Sinfoniekonzert Tschaikowskys «Pathétique»
Mittwoch, 18. & Donnerstag, 19. Januar 2017 | 19.30 Uhr, KKL Luzern,
Konzertsaal
Luzerner Sinfonieorchester | Pinchas Steinberg, Leitung | Jana Boušková, Harfe
Dmitri Kabalewski (1904 – 1987)
Ouvertüre zur Oper «Colas Breugnon» op. 24
Reinhold Glière (1875 – 1956)
Konzert für Harfe und Orchester op. 74
Peter Tschaikowsky (1840 – 1893)
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique»
Thomas Meyer ist als freischaffender Musikjournalist und -publizist tätig, u.a.
für Radio SRF 2 Kultur und verschiedene Musikzeitschriften.
Xavier de Maistre
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PULT AN PULT
Im Gespräch mit Beat Blättler (Solo Fagott), Thomas Rüdisüli (stv. Solo Fagott)
und Markus Boppart (2. Fagott, Kontrafagott) | GABRIELA KÄLIN
Beat Blättler, Markus Boppart und Thomas Rüdisüli (v.l.)
Wie seid ihr zu eurem Instrument gekommen?
Thomas Rüdisüli: Mir hat der Klang des Instruments als Kind
sehr gut gefallen. Deshalb habe ich mir gesagt: Das möchte ich
einmal lernen.
Markus Boppart: Ich war in Rorschach in der Blasmusik als Saxophonist, was mir sehr gut gefallen hat. Ich habe gedacht, dass
ich das einmal professionell machen werde. Aber der Dirigent
hatte das Gefühl, dass man mit Saxophon nicht weit kommt. Ich
solle doch besser Fagott lernen, da es davon weniger gibt. Das habe ich gemacht und kurz darauf mit dem Studium begonnen.
Beat Blättler: Bei mir war es noch viel spezieller. Der Vater unseres früheren Disponenten und Hornisten – beide heissen Walter
Dillier – spielte in der Feldmusik Sarnen Fagott. Er fragte meine
Eltern an, ob meine jüngere Schwester, die Klarinette spielte, in
der Feldmusik mitmachen dürfe. Ich war bei dem Gespräch dabei – damals spielte ich Akkordeon – und habe gesagt, dass ich
auch in die Feldmusik wolle. Walter Dillier meinte daraufhin,
ich solle doch Fagott lernen. Ich bin in die erste Fagott-Stunde
gegangen, ohne zu wissen wie es aussieht oder tönt. Aber seither
spiele ich Fagott.
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Ein heikles Element des Fagotts ist der S-Bogen. Weshalb?
B.B.: Der S-Bogen hat Einfluss auf die Intonation und den Klang.
Er ist das Sorgenkind des Fagotts. Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Das Problem ist, dass nicht jeder S-Bogen auf jedes Instrument passt. Den richtigen Bogen zu finden, ist eine grosse Wissenschaft.
M.B.: Beim Fagott müssen vier Dinge zusammenpassen: Der
Spieler, das Doppelrohr, der S-Bogen und das Fagott. Wenn man
hier eine Einheit findet, dann passt das. Das Fagott und der Spieler sind meistens gegeben, deshalb muss man mit den beiden
anderen Elementen variieren.
T.R.: Man ist immer auf der Suche. Die S-Bögen halten nicht
ewig. Deshalb wechselt man ab und zu, gewöhnt sich an andere
Klangfarben und sucht dann in diese Richtung weiter.
Welche Rolle nimmt das Fagott im Orchester ein? Mit welcher Literatur könnt ihr am meisten brillieren?
M.B.: Mit dem «Brummbär» von Julius Fučík! (Alle lachen.)
B.B.: Das Fagott ist das tiefste Holzblasinstrument. Damit haben
wir bei der Intonation eine wichtige Funktion. Wir sind das Fun-
dament des Holzbläserklangs. Wir sind vielleicht nicht so virtuos
wie andere, aber z.B. bei Mozart, wo wir dieselbe Stimme haben
wie die Celli, kommen wir zum Zug.
M.B.: Die grosse Zeit des Fagotts im Orchester war der Barock,
als man Continuo gespielt hat. Mit den Bässen und den Celli zusammen ist man die ganze Zeit in der Musik drin und weiss, was
harmonisch läuft. Man spielt nicht nur einzelne Töne. Das finde
ich persönlich am spannendsten.
T.R.: Bei Mozart gibt es wunderschöne Stellen und häufig haben
wir in Opern lyrische Solos. Aber es gibt in jeder Epoche Werke
mit Soli, in denen das Fagott hervorsticht.
Ihr seid seit 35, 30 und 20 Jahren im Orchester und habt vieles
miterlebt. Was ist euch aus dieser Zeit besonders in Erinnerung
geblieben?
B.B.: Seit 1981, als ich ins Orchester kam, hat sich vieles verändert. Wir waren damals nur etwa 45 Musiker. Auch das Anforderungsprofil war ganz anders. Massiv gewandelt hat sich das mit
dem Bau des KKL. Früher spielten wir vier Operetten pro Jahr –
heute sind es fast keine mehr. Im alten Meili-Bau spielten wir etwa fünf Sinfoniekonzerte pro Jahr – heute sind es eher 40.
T.R.: Ausserdem ist das Orchester gewachsen und auch die Anforderungen sind stark gestiegen. Die Ansprüche des Orchesters
sind heute höher als früher.
M.B.: Eine Sache, an die ich mich gerne erinnere, ist das Benefizkonzert für das KKL, das damals im alten Kunsthaus gegeben
wurde unter Blomstedt mit der Symphonie fantastique. Da haben wir alle gespielt. Das war ein wunderbares Konzert. Wir haben dort traumhafte musikalische Momente erschaffen.
Als Plural wird scherzhaft gerne auch mal der Ausdruck «Fagötter» verwendet – ist ein Götterkomplex im Register vorhanden?
B.B.: Ja, Wir fühlen uns wie Götter! (Lacht.) Nein, ernsthaft: Wir
machen unseren Job gerne und brauchen keinen Komplex. Wir
haben ein gutes Verhältnis untereinander – seit mehreren Jahrzehnten.
M.B.: Das mit den Fagöttern beruht eher auf mangelnden
Deutschkenntnissen. Die Herkunft des Wortes Fagott ist nicht
ganz klar. Es könnte entweder von «fagus», also «Buche» kommen oder vom italienischen «fagotto», «Bündel». Beides stimmt
irgendwie, obwohl die Instrumente heute aus Ahorn sind.
«Die Luzerner Kantonalbank ist stolzer Partner des Luzerner Sinfonieorchesters.
Zum Auftakt der neuen Saison 2016/17 wünschen wir Ihnen anregende Konzerterlebnisse und viel Freude!» Daniel Salzmann, CEO Luzerner Kantonalbank
Gewinnspiel
1 x 2 Lunchkonzert-Karten mit Mittagessen
Für das Lunchkonzert «Virtuose Harfenklänge» verlosen wir unter den richtigen Einsendungen 1 x 2 Karten für einen Konzertbesuch inklusive Lunch!
Zu welchem Anlass schrieb Gabriel Fauré das Impromptu
Des-Dur op. 86 für Harfe?
A) Als Auftragswerk für die Klavier- und Harfenbaufirma Pleyel
B) Als Prüfungsstück für das Conservatoire de France
Senden Sie Ihre Antwort bis zum 17. Oktober 2016 an:
Luzerner Sinfonieorchester, Gewinnspiel, Pilatusstrasse 18,
6003 Luzern oder an [email protected].
Viel Glück!
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen.
Teilnahmeschluss: 17. Oktober 2016.
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge
Freitag, 28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr (Lunch ab 11.30 Uhr) |
KKL Luzern, Konzertsaal
Xavier de Maistre, Harfe
Michail Glinka (1804 – 1857) Variationen Es-Dur über ein Thema aus
Mozarts Oper «Die Zauberflöte»
Peter Tschaikowsky (1840 – 1893) Fantasie über Themen aus der Oper
«Eugen Onegin»
Franz Liszt (1811 – 1886) «Le Rossignol», für Harfe arrangiert von
Henriette Renié
Aram Chatschaturjan (1903 – 1978) Orientalischer Tanz und Toccata
Gabriel Fauré (1845 – 1924) Impromptu Des-Dur op. 86
Claude Debussy (1862 – 1918) Arabesque Nr. 1 E-Dur/Nr. 2 G-Dur,
für Harfe arrangiert von Henriette Renié
Bedřich Smetana (1824 – 1884) «Die Moldau» aus dem Zyklus
«Mein Vaterland», in einem Arrangement für Harfe solo von Hans Trnecek
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Die nächsten Veranstaltungen
Samstag, 15., 22. & 29. Oktober 2016 | 22.00 Uhr | Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal
Gipfelwerke auf dem Pilatus – Nachtkonzert
Oliver Schnyder – Beethoven
Sonntag, 16., 23. & 30. Oktober 2016 | 10.30 Uhr | Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal
Gipfelwerke auf dem Pilatus – Matinee
Schnyder/Schatzman/Erni/Guerchovitch/Besa/Reich/Naydenov – Beethoven
Mittwoch, 19. & Donnerstag, 20. Oktober 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Sinfoniekonzert Martha Argerich spielt Ravel
Luzerner Sinfonieorchester/Gaffigan/Argerich – Bernstein/Ravel/Bartók
Sonntag, 23. Oktober 2016 | 11.00 Uhr | Luzerner Theater, Foyer
Kammermusik-Matinee 1
Pacozzi/Guerchovitch/Malkova/Fels – Fauré/Ravel/Dutilleux
28. Oktober 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Lunchkonzert 1 – Virtuose Harfenklänge
Xavier de Maistre – Glinka/Tschaikowsky/Liszt/Chatschaturjan/Fauré/Debussy/Smetana
Sonntag, 6. November 2016 | 11.00 Uhr | Südpol, Mittlere Halle
Familienkonzert Vier Chinesen mit dem Kontrabass
Müller/Fernandez Rial-Portela/Moro Martin/Varga/Grandjean/Faissler
Mittwoch, 16. & Donnerstag, 17. November 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Sinfoniekonzert Beethovens Fünfte
Luzerner Sinfonieorchester/Lintu/Krkuleski/Sundqvist – Adams/Matthus (UA)/Beethoven
Freitag, 18. November 2016 | 12.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Lunchkonzert 2 – Drei grosse Romantiker
Goulding/Dörken – Schubert/Schumann/Chopin
Sonntag, 27. November 2016 | 11.00 Uhr | Luzerner Theater, Foyer
Kammermusik-Matinee 2
Aeschlimann/Krkuleski/Röhn/Erni/Sprzagala/Feigenwinter/Bertschi – Roussel/Ibert/Françaix/Ravel
Mittwoch, 7. & Donnerstag, 8. Dezember 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Sinfoniekonzert Kirill Gerstein & James Gaffigan
Luzerner Sinfonieorchester/Gaffigan/Gerstein – Haydn/Busoni/Strauss/Schubert
Mittwoch, 21. Dezember 2016 | 18.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Weihnachtssingen «Kling Glöckchen»
Luzerner Sinfonieorchester/Stimmband Luzern/Luzerner Mädchenchor/Luzerner Sängerknaben/Konzertchor Klangwerk/
VorAlpentheater/BaBel Strings – Geschichte und Weihnachtslieder zum Mitsingen
Mittwoch, 21. Dezember 2016 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal
Traditionelles Weihnachtssingen
Luzerner Sinfonieorchester/Stimmband Luzern/Luzerner Mädchenchor/Luzerner Sängerknaben/Konzertchor Klangwerk–
Festliche Musik & Weihnachtslieder zum Mitsingen
Der schnellste Weg zu Ihren Tickets
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