Beethovens Fünfte, Luzerner Sinfonieorchester

Werbung
Ressort: Kunst, Kultur und Musik
Beethovens Fünfte, Luzerner Sinfonieorchester
Luzern, 20.01.2017 [ENA]
Besetzung u. Programm:Luzerner Sinfonieorchester Hannu Lintu, Leitung Stojan Krkuleski, Klarinette,
Christoffer Sundqvist, Klarinette
John Adams (*1947)«Short Ride in a Fast Machine»
Siegfried Matthus (*1934)Konzert für zwei Klarinetten und Orchester (Uraufführung) Ludwig van
Beethoven 5. Sinfonie
Eigentlich deutete von der Programmation her alles darauf hin, dass Beethovens Fünfte der Höhepunkt des
Konzertes sein würde. Das war sie dann auch, allerdings nicht uneingeschränkt, da die Uraufführung des
Doppelkonzertes für zwei Klarinetten von Siegfried Matthus (*1934) im ersten Konzertteil, beim Publikum
im ausverkauften Konzertsaal ebenso grosse Begeisterung hervorrief, auch, weil mit Stojan Krkuleski einer
der beiden Solisten Mitglied des LSO ist. Gestartet wurde furios mit dem fünfminütigen John Adams
Knüller über die musikalisch dargestellte, rasante Fahrt mit einem PS potenten Sportwagen (Short ride in a
fast machine).
Da war vom Orchester volle Präsenz ab der ersten Sekunde gefragt. Geleitet vom schlaksigen finnischen
Gastdirigenten Hannu Lintu meisterten die Musiker diese kurze, aber explosive Spritzfahrt und erhielten
dafür den entsprechenden Applaus. Darauf positionierten sich die zwei Solo Klarinettisten vor dem
Orchester für das nun folgende Konzert für zwei Klarinetten und Orchester. Bald wurde hörbar, wie
schalkhaft süffisant der Komponist die Soli in der Partitur gelistet hat. Es entwickelten sich spannende
Monologe, dazu die erfolglosen Versuche in unisonen Dialog zu treten. Setzte Krkuleski seinen End Ton,
folgte Sundqvist mit einem konstant höheren, was seinen Mitstreiter sichtlich enervierte
Dies wiederum ärgerte Sundqvist, der sich selbst im Recht wähnte. So nahm die Tragikomödie ihren Lauf,
bis beide Solisten perplex verstimmt die Bühne verliessen. (Dies immerhin fast synchron). Das Orchester
spielte die Partitur ungerührt weiter, worauf sich die beiden Solo Klarinetten wieder dazu gesellten,
schlussendlich zusammenrauften und doch noch zu einer finalen Harmonie gelangten. Sie bewiesen bei
diesem musikalischen „Pas de deux“, dass sie nicht nur aussergewöhnlich gute Musiker sind, sondern dazu
über sehr grosse komödiantische Fähigkeiten verfügen.
Obwohl dieses Szenario vom Komponisten höchstpersönlich im Programm so beschrieben war, überraschte
die Umsetzung desselben in seiner Konsequenz doch, sichtlich genossen vom köstlich amüsierten
Redaktioneller Programmdienst:
European News Agency
Annette-Kolb-Str. 16
D-85055 Ingolstadt
Telefon: +49 (0) 841-951. 99.660
Telefax: +49 (0) 841-951. 99.661
Email: [email protected]
Internet: european-news-agency.com
Haftungsausschluss:
Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit
oder Vollständigkeit der veröffentlichten Meldung, sondern
stellt lediglich den Speicherplatz für die Bereitstellung und
den Zugriff auf Inhalte Dritter zur Verfügung. Für den Inhalt
der Meldung ist der allein jeweilige Autor verantwortlich.
- Seite 1 von 2 -
Publikum. Dabei war das Ganze in keinster Weise klamaukhaft, sondern eine augenzwinkernde, feinfühlige
Parodie auf Personen, die, aller Bemühungen zum Trotz, nicht auf die gleiche Wellenlänge kommen, sich
nicht zur gleichen Zeit mit dem wortwörtlich gleichen Ton äussern können. Versöhnlich, dass zum Schluss
doch noch alles Friede, Freude, Eierkuchen war. Das Auditorium war hell begeistert und überwältigt, weil,
nebst Witz und Ironie, auch die musikalische Qualität auf höchstem Level war. So begab man sich
gutgelaunt in die Pause.
Der zweite Konzertteil Beethovens 5. Sinfonie
Hannu Littu führte gradlinig und klar durch die Partitur, zügig, nicht zu pompös, gar brachial. Diese
Interpretation erlaubte, besonders den Bläsern, feine Ziselierungen, zurückhaltend diskret und trotzdem
deutlich. Wo Beethoven häufig etwas bärbeissig daherkommt, liess der finnische Dirigent auch mal eine
Spur Zärtlichkeit, gar Erotik durchschimmern, manchmal auf dem Pult wie ein nordischer Torero agierend,
seinen ganzen Körper einsetzend, dann wippend und mit grosser Gestik, mal mit blossen
Fingerbewegungen die Töne rauskitzelnd. Ein Hör – und Sehgenuss par excellence, getragen durch ein
gewohnt souveränes, auf höchstem Niveau agierenden LSO.
Das sichtlich zufriedene Publikum honorierte diese Darbietung mit kräftigem, langanhaltendem Applaus,
zu einer stehenden Ovation reichte es erstaunlicherweise nicht ganz.www.sinfonieorchester.ch
www.leonardwuest.ch Für aktuelle regionale Nachrichten und Kultur aus der Innerschweiz besuchen Sie
die www.innerschweizonline.ch
Aktuelles regionales und Kultir aus dem Ruhrgebiet finden Sie auf www.bochumer-zeitung.net
Bericht online lesen:
http://www.european-news-agency.de/kunst_kultur_und_musik/beethovens_fuenfte_luzerner_sinfonieorch
ester-66284/
Redaktion und Verantwortlichkeit:
V.i.S.d.P. und gem. § 6 MDStV: Léonard Wuest
Redaktioneller Programmdienst:
European News Agency
Annette-Kolb-Str. 16
D-85055 Ingolstadt
Telefon: +49 (0) 841-951. 99.660
Telefax: +49 (0) 841-951. 99.661
Email: [email protected]
Internet: european-news-agency.com
Haftungsausschluss:
Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit
oder Vollständigkeit der veröffentlichten Meldung, sondern
stellt lediglich den Speicherplatz für die Bereitstellung und
den Zugriff auf Inhalte Dritter zur Verfügung. Für den Inhalt
der Meldung ist der allein jeweilige Autor verantwortlich.
- Seite 2 von 2 -
Herunterladen