Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie, komponiert in den Jahren 1811/12, erlebte ihre Uraufführung erst im Dezember 1813, aus Anlass eines grossen Benefizkonzerts zugunsten österreichischer Soldaten. In der Zwischenzeit war Napoléon in Russland gescheitert, Preussen in den Krieg eingetreten, hatten die Alliierten in der Völkerschlacht bei Leipzig gesiegt. In Wien jubelte das Publikum über das nahende Ende der französischen Vorherrschaft – und Beethovens Sinfonie bot die passende musikalische Untermalung. Bemerkenswert an dem Stück ist, wie Beethoven aus einzelnen rhythmischen Zellen ganze Sinfoniesätze entwickelt. In drei von vier Sätzen führt das zu einem fast atemlosen Taumel, einem Berauschen an der Dynamik der Musik, die perfekt zur allgemeinen Begeisterung passte. Wagner prägte später die Formel von der „Apotheose des Tanzes“, doch hatte dieser Tanz für die Zeitgenossen einen ganz konkreten Anlass, nämlich die Hoffnung auf Frieden und eine Befreiung von jahrelanger Not. Ob das auch Beethovens Intention war, wissen wir nicht; wenn, dann hätte er die politische Entwicklung kompositorisch vorweggenommen. Gegen die Interpretation der Siebten als „Jubel“-Sinfonie wehrte er sich jedenfalls nicht. Im Premierenkonzert erklang sie nach dem Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg“, das sich handfester Effekte wie Marschmusik und Kanonendonner bedient. Im Nachhall dieses Spektakels wirkt die A-Dur-Sinfonie tatsächlich wie ein Freudenfest ohne Worte: die Emotionen der Sieger, in Töne gesetzt.