Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 8 F

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Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
"Ich schreibe drei neue Sinfonien", berichtete Beethoven im Mai 1812 dem Verlag Breitkopf und Härtel.
Tatsächlich wurden die siebte und achte Sinfonie fast gleichzeitig komponiert, während die neunte erst
im Jahr 1822 in Angriff genommen wurde. Vom Komponisten selbst als wurde sie als "kleine Sinfonie"
bezeichnet, im Gegensatz zur ausladenden 7. Sinfonie, die er kurz vorher fertig gestellt hatte. Das Op.
93 wurde weitgehend in der böhmischen Kurstadt Teplitz entworfen, wo Beethoven die junge Berliner
Opernsängerin Amalie Sebald traf, die er dort bereits im Vorjahr kennengelernt hatte. Ist es die
Anziehung, die der Musiker zu dieser humorvollen und fröhlichen Frau empfand, welche den heiteren
Charakter dieser Sinfonie in F-Dur erklärt? Es dauerte jedoch mehr als ein Jahr bis zur Uraufführung im
Rahmen einer Wiener „Akademie", deren Programm auch eine Wiederaufnahme der Schlacht bei
Vittoria und der 7. Sinfonie umfasste. Letztere hat sicherlich ihren Schatten über das neue Werk
geworfen, so dass die 8. Sinfonie bei ihrer Uraufführung einen gemischten Erfolg hatte. Das Werk
wurde vom Wiener Verleger Steiner im Dezember 1816 veröffentlicht und trägt keine Widmung. Im
Gegensatz zur Siebten Symphonie hat die Achte keine Einführung: Beethoven strich die ersten Takte,
die ursprünglich durchaus vorgesehen waren. Die Coda am Ende des ersten Satzes wurde dagegen
vom Komponisten nach der Veröffentlichung des Werkes ausgebaut. An der Stelle des üblichen
langsamen Satzes hat Beethoven ein Allegretto scherzando gesetzt, das auf einem humorvollen Thema
mit markantem Rhythmus aufbaut. Als dritten Satz schrieb Beethoven ein Tempo di Menuetto in etwas
bäurischem Stil und kehrt damit zu den klassischen Vorbildern von Haydn und Mozart zurück. Der letzte
Satz ist eines der jovialsten Stücke, die der Bonner Meister je geschrieben hat; er enthält viele
unerwartete Effekte und harmonische Purzelbäume.
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