Südstadt - Karlsruhe

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Lichtplan Karlsruhe
Südstadt
Allgemein
Energieeffizienz des Stadtteils
Priorität 1
- Werderplatz
- Badisches Staatstheater
- Ehem. Oberpostdirektion
- Wasserturm (Südost)
15 | 09 | 09
Priorität 2
S_110
Südstadt
Lichtplan Karlsruhe
Allgemein
Die Mitte der Südstadt bildet der Werderplatz
mit dem Indianerbrunnen als Wahrzeichen des
Stadtteils, der auch als das Herz von Karlsruhe
bezeichnet wird.
Nicht zuletzt seine multikulturelle Atmosphäre
verleiht ihm diesen Ruf. Zwischen dem ehrwürdigen Programmkino der Schauburg und dem
Wirtshaus Wolfbräu liegen kleine Lokale.
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Der Spitzname der Bewohner ist “Südstadtindianer”. So existieren auch zwei Brunnen in der
Südstadt, die Indianerköpfe darstellen.
S_111
Südstadt
Lichtplan Karlsruhe
Energieeffizienz des Stadtteils
Dieser kurze Überblick zeigt die in diesem
Stadtteil hauptsächlich verwendeten
Lichtquellen und stellt den Stand Januar 2006
gemäß den Stadtwerken Karlsruhe dar.
Leuchtstofflampe
66 %
808 St.
Natriumdampf-Hochdruck
14 %
168 St.
Halogen-Metalldampflampe
Quecksilberdampflampe
2 %
18 %
21 St.
221 St.
Bewertung
15 | 09 | 09
Hoher Anteil an unwirtschaftlichen Quecksilberdampflampen mit geringer Lichtausbeute.
Es ist ein Austausch der Quecksilberdampflampen durch wirtschaftlichere NatriumdampfHochdrucklampen oder Halogen-Metalldampflampen zu prüfen.
S_112
Südstadt
Lichtplan Karlsruhe
Werderplatz
Obschon langgezogener Raum, soll der Werderplatz keine Durchgangsstraße sein, sondern
das attraktive Zentrum der Südstadt.
Hinsichtlich der Nutzung unterscheiden sich
verschiedene Zonen, wie Gastronomie-, Marktund Kulturzone.
Konzept
Die Allgemeinbeleuchtung soll weiterhin mittels Kandelaber sichergestellt werden. Diese
sollen jedoch eine eher romantische, zum Flanieren einladende Lichtstimmung erzeugen.
Dafür geeignet wären Schinkelleuchten mit
warmem bis gelblichem Licht (Natriumdampflampen mit verbesserter Farbwiedergabe, ca.
2‘200 K).
a
15 | 09 | 09
b
c
a Luftbild
b Nachtsituation heute
c Konzeptskizze
S_113
Lichtplan Karlsruhe
Südstadt
Da der Raum seitlich durch seine lange Fassadenabwicklung aufgespannt wird – und dies
ein charakteristisches Merkmal des Werderplatzes ist – sollten die Leuchten mit einem nach
oben, auf die Fassaden, schwach-diffus und
sehr breit strahlenden, integrierten Lichtelement ausgerüstet sein. Die daraus resultierende, sanfte Fassadenbeleuchtung (3‘000 K) hebt
somit das Hauptmerkmal des Platzes subtil
hervor und bildet den Rahmen für eine einladende Atmosphäre.
a
Als erstes Stimmungselement soll die mittige
Baumreihe auch in Dämmerstunden zur Geltung gebrachte werden. Jeder zweite Baum soll
hierfür zurückhaltend von unten oder seitlich
angestrahlt werden (ca. 4’200K). Besondere
Beachtung soll dabei der zeitlichen Steuerung
zukommen, so dass weder unnötiger Lichtverlust (Winterhalbjahr), noch Beeinträchtigung
der Nachtruhe entsteht.
Zusätzlich sollen die herausragenden, gestalterischen Platzelemente wie Litfasssäule, Brunnen, Kiosk und Kirchenfassade objektgerecht
hervorgehoben werden. Besondere Beachtung
sollen hierbei die beiden Wasserelemente
(Brunnenbecken) erfahren.
15 | 09 | 09
b
c
a Litfasssäule
b Indianerbrunnen
c Kirchenfassade am Eingang des Werderplatz
S_114
Lichtplan Karlsruhe
Südstadt
Badisches Staatstheater
Das Badische Staatstheater liegt am Ettlinger
Tor. Es gliedert sich in drei feste Spielstätten.
In der Insel am Karlstor werden vorzugsweise
moderne Theaterstücke und zeitgenössische
Konzerte aufgeführt.
International bekannt ist das Badische Staatstheater unter anderem durch die HändelFestspiele im Februar und März jedes Jahres.
Neben einem hochklassigen Ballett- und Schauspielensemble und der Badischen Staatskapelle
unterhält das Haus auch eine Abteilung für
Theaterpädagogik.
a
Das Wahrzeichen des Theaters ist der Musengaul, eine vom Bildhauer Jürgen Goertz erschaffene Skulptur.
15 | 09 | 09
b
c
a Situation heute
b Situation heute
c Musengaul
S_115
Südstadt
Lichtplan Karlsruhe
Beleuchtung
Der Musengaul soll einen hell erleuchteten
Sockel erhalten, dessen Licht ihn einerseits ins
Blickzentrum rückt und andererseits gleichsam
der prosaischen Welt „entrückt“ visuell vom Boden abhebt.
Die heutigen Pollerleuchten und Kugelkandelaber verunklären den Blick auf das visuell
bereits viel bietende, kubisch verschachtelte
Gebäude. Sie sollen ersetzt oder mit entsprechenden Rastern versehen werden, so dass in
erster Linie der Weg – als möglichst randscharfer – Lichtteppich erscheint.
Das Gebäude soll sehr subtil (mit leicht unterschiedlichen Lichtfarben, z. B. in 300 K-Schritten oder mittels farbigem Licht) „geordnet“
werden.
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Die Brunnenanlage soll ihr Wasservolumen
zeigen/aufleuchten lassen, während das langgezogene Wasserbecken mittels Reihen von
kleinen Lichtpunkten das Thema des Spiegelns
und Reflektieren aufnimmt.
a
a Beispielhafte Beleuchtung
b Kompositorische Skizze
S_116
Lichtplan Karlsruhe
Südstadt
Ehemalige Oberpostdirektion
Das Gebäude Oberpostdirektion ist ein fast
quadratisch zugeschnittener Bau mit Lichthof
in der Nähe des Ettlinger-Tor-Platzes.
Seit Anfang der 2000er nutzt die Volkswohnung das Gebäude und seit Juli 2005 ist hier
auch der Club “Die Stadtmitte” zu finden.
Erstellt wurde die Oberpostdirektion, damals
noch als Reichspostdirektion, in den Jahren
1934-38 von Hermann Billing.
a
Damit das Ettlingertor resp. dessen Übergang
zur Via Triumphalis nicht konkurriert wird, soll
das Gebäude lediglich eine einfache Fensterbeleuchtung, eine Laubengangbeleuchtung und
eine Turmbeleuchtung erhalten.
Fenster und Lauben sollen warmweiß beleuchtet werden (2’500 bis 3’000 K). Der Turm soll
mit einer neutralweißen (4’200 K) Beleuchtung
des „Abschluss-Quaders“ (als wenn dieser von
oben in den Turm hineingestellt wurde) zusätzliche Attraktivität erhalten.
15 | 09 | 09
b
c
a Ehemalige Oberpostdirektion heute
b Prinzipbild Turm
c Prinzipbild
S_117
Lichtplan Karlsruhe
Südstadt
Wasserturm (Südost)
Die DB erbaute 1877 auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerkes diesen Wasserturm. Heute steht er unter Denkmalschutz.
Als gut sichtbares Gebäude in der eher flachen
Parksituation ist der Wasserturm prädestiniert
für eine Beleuchtung, welche sowohl Bauweise
wie auch ursprüngliche Funktion hervorhebt.
Der Sockelteil sollte in warmem Licht (2‘200
bis 3’000K) aufleuchten und der schindelbe­
deckte Aufbau in wasser-bläulichem Licht
aufglimmen.
15 | 09 | 09
a
b
c
a Situation heute
b Situation heute
c Kompositorische Skizze
S_118
Lichtplan Karlsruhe
Südweststadt
Allgemein
Energieeffizienz des Stadtteils
Priorität 1
- ZKM
- Tiergartenweg
- Bahnhofplatz
Priorität 2
- Polizeipräsidium
- Stadthalle / Festplatz
Priorität 3
- Hirschbrücke
15 | 09 | 09
S_119
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
Allgemein
Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Südstadt
schon allmählich Gestalt annahm, war das
Gebiet der Südweststadt noch weitgehend
Gartenland und lag auch größtenteils auf Beiertheimer Gemarkung. Die Gartenstraße, die
aus dieser Zeit ihren Namen hat, bildete die
Gemarkungsgrenze.
Zunächst entwickelte sich dort ein Industriegelände, denn drei Bahnlinien durchschnitten das
heutige Gebiet der Südweststadt (und trafen
sich am alten Bahnhof, wo heute das Staatstheater steht). Vor allem metallverarbeitende
Betriebe hatten sich angesiedelt. Aber auch
Brauereien und Möbelfabriken bestimmten das
gewerbliche Leben der Südweststadt
1860 begann eine rege Bautätigkeit. Unter anderem wurde die Hirschstraße verlängert und
das Vierordtbad erstellt.
Das breite Band der Kriegsstraße trennt die
Südweststadt von der Innenstadt.
15 | 09 | 09
In der Südweststadt stehen unter anderem das
Zentrum für Kunst und Medientechnologie
(ZKM), die Städtische Galerie, der StadthallenNeubau und der Filmpalast.
S_120
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
Energieeffizienz des Stadtteils
Dieser kurze Überblick zeigt die in diesem
Stadtteil hauptsächlich verwendeten
Lichtquellen und stellt den Stand Januar 2006
gemäß den Stadtwerken Karlsruhe dar.
Leuchtstofflampe
68 %
2387 St.
Natriumdampf-Hochdruck
23 %
804 St.
Halogen-Metalldampflampe
0 %
0 St.
Quecksilberfdampflampe
9 %
325 St.
Bewertung
15 | 09 | 09
Geringer Anteil an unwirtschaftlichen Quecksilberdampflampen mit geringer Lichtausbeute.
Es ist jedoch ein Austausch der Quecksilberdampflampen durch wirtschaftlichere Natriumdampf-Hochdrucklampen oder Halogen-Metalldampflampen zu prüfen.
S_121
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
ZKM
Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie
(ZKM) wurde 1997 eröffnet und ist wahrscheinlich das erste Museum der Welt, das sich zur
Gänze der interaktiven Kunst widmet und die
größte Sammlung von interaktiven Kunstwerken weltweit besitzt.
Das ZKM ist in den denkmalgeschützten Hallen
einer ehemaligen Waffen- und Munitionsfabrik
in der Lorenzstraße untergebracht. Das Gebäude wurde von 1993 bis 1997 umgebaut. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Filmpalast
am ZKM, die Städtische Gallerie, die Hochschule für Gestaltung (HfG) und die Bundesanwaltschaft.
a
Auch wenn der Komplex jetzt eher ein Ort ist,
an dem man gerne seine Freizeit verbringt,
so hat das Gebäude doch eine sehr düstere
Vergangenheit. Im Zweiten Weltkrieg wurden
hier und an vielen anderen Stellen in der Stadt
17.000 Zwangsarbeiter eingesetzt.
Das ZKM spielt eine wichtige Rolle in der nationalen und sogar internationalen Wahrnehmung
von Karlsruhe. Aufgrund seines Inhaltes wird
es dieser Aufgabe im Nachterscheinungsbild
der Stadt bereits gerecht. Es ist zu wünschen,
dass dies auch weiterhin so ist und allenfalls
sogar verstärkt wird.
15 | 09 | 09
b
c
a-c Situation heute
S_122
Lichtplan Karlsruhe
Südweststadt
Tiergartenweg
Der Tiergartenweg ist ein Fuß- und Radweg im
Karlsruher Stadtteil Südweststadt. Er verbindet
die Ettlinger Straße über die Karl-BirkmannBrücke, die den Zoologischen Stadtgarten
überquert, mit der Bahnhofstraße.
Die Beleuchtung des Tiergartenweges soll dessen wichtige Verbindungs-Aufgabe bei Nacht
attraktiv sichtbar werden lassen. Gleichzeitig
darf diese Beleuchtung die in unmittelbarer
Nähe lebenden Tiere nicht beeinflussen.
a
Im Grundsatz bieten sich zwei Konzepte (oder
deren Kombination) an: "Lichtrahmen" und
"Lichtteppich".
15 | 09 | 09
b
c
a Beispielbild
b Beispielbild
c Luftbild
S_123
Lichtplan Karlsruhe
Südweststadt
Lichtrahmen
Dieses Konzept stellt eine klare Lichtführung
mittels der seitlichen Abgrenzungen dar. In der
Ausführung könnte dies sowohl als durchgehende Lichtlinie als auch als Lichtpunkt-Kette
realisiert werden. Die Lichtfarbe sollte warm
bis sehr warm (2’000 – 3’000K) sein oder sogar in nachtblau-violett ausgeführt werden.
Letzteres würde unter Umständen die geringstmögliche Störung der Tierwelt darstellen.
Lichtteppich
Bei diesem Konzept soll das Licht klar auf den
Boden begrenzt sein, so dass die Menschen
gleichsam auf einem „Lichtteppich“ gehen. In
der Ausführung erlaubt dieses Konzept eine
zusätzliche Attraktivitätssteigerung, in dem
der Lichtteppich aus einer Zusammenfügung
ineinander gewobener, spielerisch unscharfer
Tiermotive besteht.
a
„Beginn und Ende“ des Tiergartenweges sollten
sich mit einer geeigneten Lichtsprache einladend und freundlich von ihrer nächtlichen Umgebung abheben.
15 | 09 | 09
b
c
a Prinzipbild "Lichtrahmen"
b Prinzipbild "Lichtteppich"
c Beispielbild Konzeptkombination
S_124
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
Bahnhofplatz
Der Bahnhofplatz, welcher nach dem Gesamtplan von Vittali erstellt wurde, ist der Platz in
der Südweststadt vor dem Hauptbahnhof. An
ihm liegen der Südeingang des Stadtgartens/
Zoos sowie mehrere Hotels und Geschäfte.
Der Bahnhofplatz wurde 1912 gebaut, als der
Hauptbahnhof an den jetzigen Standort verlagert wurde.
a
Bahnhof
Der Durchgangsbahnhof wurde 1913 eingeweiht. Das Gelände gehörte ursprünglich
größtenteils zum Stadtteil Beiertheim. Der vorherige Standort des Hauptbahnhofes war am
Ettlinger Tor.
Das Bahnhofsgebäude ist ein typischer Vertreter des Jugendstils.
Schlosshotel
Das Schlosshotel ist ein 4-Sterne-Hotel und
liegt zwischen dem Hauptbahnhof und dem
Stadtgarten/Zoo. Es wurde 1914 erbaut und
1996 komplett renoviert
b
Hotel Residenz
15 | 09 | 09
Das 4-Sterne-Hotel mit Restaurant und Veranstaltungsräumlichkeiten befindet sich an der
westlichen Stirnseite des Bahnhofplatzes. Das
Gebäude wurde 1914 erbaut, die Fassade ist
heute denkmalgeschützt.
a Situation heute
b Situation heute
S_125
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
Beleuchtung
Der Bahnhofplatz spielt eine wichtige Rolle
in der Stadtwahrnehmung von Zugreisenden.
Ähnlich wie eine Visitenkarte vermittelt er einen ersten räumlichen Eindruck von Karlsruhe.
a
Der Platz soll anhand von Fassadenanstrahlung
gesamthaft eingefasst werden. Eine möglichst
einheitliche warmweiße (2’200 – 3’000 K)
Lichtsprache soll gleichsam einen zurückhaltend edlen Rahmen bilden. Das Eingangsportal
des Bahnhofgebäudes soll sich leicht leuchtender in diesem Rahmenband abheben und auch
von innen aufleuchten.
Die heutige Platzbeleuchtung soll in ihrer Auffälligkeit und Streulicht-Strahlung reduziert
werden, während die Platzfläche selbst eine
möglichst gleichmäßige, am Rande zu den Gebäuden hin abfallende Beleuchtung aufweist.
b
15 | 09 | 09
Die auf der Nordseite gelegenen Arkaden
stellen eine wichtige Fußgängerzone dar. Sie
sollen ein dementsprechendes, zum Flanieren
einladendes warmes Licht (2’700 - 3’000 K)
erhalten.
c
a Beispielbild Eingefasster Platz Lyon
b Beispielbild Rahmenfassade
c Kompositorische Skizze
S_126
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
Bahnhofshalle
Die Bahnhofshalle selbst vermittelt dem Zugreisenden das allererste Bild von Karlsruhe
– auch wenn er gar nicht aussteigt. Die länderübergreifende Ausstrahlung, welche Karlsruhe
als Haltestation auf der Linie Budapest-Paris
einnimmt, sollte bereits in der Bahngleishalle
im wahrsten Sinne des Wortes „ersichtlich“
sein.
Die heutige Beleuchtung ist sehr funktional,
einfach und werbebelastet. Die Eisenkonstruktion der Halle sollte als „Atmosphären-Träger“
aus dem Dunkel herausgeschält werden. Dadurch kann die Attraktivität massiv gesteigert
werden.
a
15 | 09 | 09
b
c
d
a Situation heute
b Situation heute
c/d Beispielbilder Bahnhof Köln
S_127
Lichtplan Karlsruhe
Südweststadt
Polizeipräsidium
Das Gebäude liegt im spitzen Winkel zwischen
der Beiertheimer Allee und der heutigen Mathystraße. Es wurde 1906 bis 1909 für den Oberstiftungsrat der Erzdiözese Freiburg erbaut.
Johannes Schroth kombinierte den von der
Kirche gewünschten historistischen Gesamteindruck mit Jugendstil-Ornamenten. Das Gebäude gilt als herausragendes Werk des späten
Historismus.
Die schwierige Eck-Grundrissorganisation
kommt in den Fassaden zum Ausdruck. Obschon kein Sakralbau, so ist doch spürbar,
dass es sich um ein kirchliches Gebäude handelte.
a
Das Gebäude weist viele sorgfältig gestaltete
Details auf. So auch der Haupteingang. Er ist
als Rücksprungsportal mit vielgestaltigen romanischen Formen ausgebildet. Die mit Kupferblech beschlagene Tür ist eines der wenigen
erhaltenen Beispiele von ornamentierter Metalltreibtechnik in Karlsruhe.
Ebenfalls und mit besonders originellen Details
ist der Präsidenteneingang an der Beiertheimer
Allee hervorgehoben.
b
15 | 09 | 09
Das im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigte Gebäude diente der Stadt Karlsruhe zehn
Jahre lang als “Neues Rathaus”, da das Rathaus
am Marktplatz zerbombt und erst 1955 fertig
gestellt war.
Die Beleuchtung des Gebäudes soll sowohl der
Sakralen Grundidee, der Ecksituation, als auch
der Vielfalt der Details gerecht werden.
Vorzugsweise werden die turmartigen Risalite,
die Eingangsportale, die Balustraden und die
hohen Mittelfenster mit warmweißer Lichtfarbe
(2’200 bis 3’000 K) hervorgehoben.
c
a Polizeipräsidium heute
b Polizeipräsidium heute
c Kompositorische Skizze
S_128
Südweststadt
Lichtplan Karlsruhe
Stadthalle / Festplatz
Die Stadthalle ist eine Veranstaltungshalle an
der Nordseite des Festplatzes. Sie beherbergt
acht größere Säle und etwa 20 kleinere Veranstaltungsräume.
a
Die Stadthalle wurde 1915 nach Plänen von
Robert Curjel und Karl Moser erbaut. Als
“Schauspielhaus” diente es dem Schauspiel des
Badischen Staatstheaters bis zur Eröffnung des
neuen Staatstheaters am Ettlinger Tor im Jahr
1975. Von 1979 bis 1985 wurde die Stadthalle
nach Plänen von Herman Rotermund und
Christine Rotermund-Lehmbruck neu erbaut.
Von der alten Stadthalle ist lediglich der alte
Säulengang erhalten geblieben.
Das vorliegende Platzkonzept von Agence
Ter sieht vor, eine Grundhelligkeit für den
­gesamten Platzraum zu schaffen und durch
bewussten Lichteinsatz einzelne Bereiche zu
akzentuieren und verschiedene Lichtstimm­
ungen zu definieren.
15 | 09 | 09
b
c
a Visualisierung neues Platzkonzept von Agence Ter
b Beispielbild
c Lichtkonzept mit beleuchtetem Säulengang
S_129
Lichtplan Karlsruhe
Südweststadt
Dies betrifft im Wesent­lichen drei Bereiche:
-Die Verbindungsachse vor der Stadthalle,
welche durch eine Reihung von Lichtstelen gefasst werden soll.
- Den Wasserspiegel in der Platzmitte, welcher
durch beleuchtete Wassersprudler und die
Spiegelungen der umliegenden Lichter Lebendigkeit erhält.
- Das Baumdach vor der Schwarzwaldhalle,
welches durch Bodeneinbauleuchten erhellt
und visuell verdichtet wird.
a
Die Grundbeleuchtung der Platzfläche, insbesondere der Wasserfläche, erfolgt durch 12 m
hohe Lichtstelen mit mehreren Lichtaufsätzen.
Sie werden am Übergang zwischen
offenem Platz und geschlossenem Baumdach
in Reihe positioniert.
Zusätzlich soll die Stadthalle mit einer umlaufenden, sehr zurückhaltenden Fassaden­
beleuchtung ihre räumliche Aufgabe als
„Raum-Ordner“ wahrnehmen können. Um die
räumliche Tiefe der Platzfront erlebbar zu
machen, soll der Säulengang in einer anderen
– warmen (2’500 bis 3’000 K) – Lichtfarbe beleuchtet werden als die Fassade der Stadthalle
(Lichtfarbe ca. 4’200 K).
b
15 | 09 | 09
Das Hauptdach soll von der Beleuchtung so
wenig wie möglich beleuchtet werden, um den
kubischen Charakter des Gebäudes zu unterstreichen.
a Beispielbild "Säulengang"
b Beispielbild Lichtstele Kaiserstraße
S_130
Lichtplan Karlsruhe
Südweststadt
Hirschbrücke
Die Hirschbrücke ist ein historisches Bauwerk
des Jugendstils.
Die Brücke ist eine Stahlkonstruktion mit steinernen Hauptstützsäulen und Stahl-Nebenstützen.
Eine warme Beleuchtung der Steinträger (Lichtfarbe ca. 3’000 K) und ein kühles Licht (ca.
4’200 K) auf den Eisenelementen wird der Architektur der Brücke gerecht.
a
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b
c
a Tagessituation heute
b Tagessituation heute
c Kompositorische Skizze
S_131
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