Klinik Forum 2/2009 - Universitätsklinikum Tübingen

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Zeitung des Universitätsklinikums Tübingen • Nummer 2 • Mai 2009 • Jahrgang 13
KLINIKFORUM
100 Jahre Augenklinik
Parkinson-Forschung
Gut geschützt
Allerhand Wissenswertes rund um unser Sehorgan
und die Tübinger Augenklinik.
Studienteilnehmer zur Bestimmung von Risikofaktoren
für Parkinson und Alzheimer gesucht.
Urlaub in der Sonne: Informationen zum richtigen UV-Schutz
im Gebirge und am Meer.
Seite 2
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Seite 6
Kardiologie
Keine Zeit zu verlieren
Neue Chest-Pain-Unit sorgt für schnellstmögliche Versorgung von Herz-Notfallpatienten
Konrad Kimmerle wollte eigentlich gerade einen
Kaffee trinken. Da wurde es ihm plötzlich übel,
er musste sich übergeben und war anschließend
einige Minuten bewusstlos. Seine Ehefrau, die
ihn so im Wintergarten ihres Hauses in Dußlingen
vorfand, reagierte genau richtig und alarmierte
sofort den Notarzt. „Die Sanitäter haben gleich
gefragt, ob ich ein Gefühl der Enge im Brustkorb
spüre“, erinnert sich Kimmerle. Obwohl er dies
verneinte, verständigte der Notarzt die neue
Chest-Pain-Unit („Brustschmerzeinheit“) am Tübinger Universitätsklinikum (UKT) und lieferte
den Patienten dort kurze Zeit später ein.
Bereits wenige Minuten danach war klar: Der
Verdacht auf einen schweren Herzinfarkt bestätigte sich bei Konrad Kimmerle zum Glück
nicht. Der Rentner, der bei Wind und Wetter von
vier Uhr morgens an Tageszeitungen austrägt,
konnte die Station bald wieder verlassen. „Die
Untersuchungen waren nicht schlimm und es
beruhigt mich, dass ein Herzinfarkt so schnell
ausgeschlossen werden konnte“, erzählt Kimmerle.
„Unser Ziel ist es, dass vom
Erstkontakt mit dem Patienten
bis zur Einleitung der richtigen
Therapie höchsten eine Stunde vergeht“, formuliert der
Chef-Kardiologe Prof. Meinrad Gawaz die ehrgeizige Vorgabe für die Chest-Pain-Unit
(CPU). Dafür steht rund um
die Uhr ein interdisziplinäres
Ärzte- und Pflegeteam bereit, das bereits bei der
telefonischen Ankündigung eines Herz-NotfallPatienten entsprechende
Vorbereitungen einleitet.
Hochmoderne Technik
dient der sofortigen Versorgung. Räumlich ist die
CPU in die neue Notaufnahme der Medizinischen Klinik
integriert, Intensivstation und
Herzkatheterlabor können von
hier aus auf kurzem Weg angesteuert werden. Ultraschall-Diagnostik ist
am Krankenbett möglich, auch Blutdruck,
Pulsfrequenz, Atemfunktion und Sauerstoffsättigung werden dauerhaft überwacht.
„Ein EKG dient in der Regel der Erstdiagnose“, erläutert Dr. Tobias Geisler, Kardiologe der Station,
„für einen möglichen Eingriff im Herzkatheter-
labor zählt jede Minute bei der Informationsgewinnung.“ Auch für den Patienten ist schnelle Klarheit
von großer Bedeutung. „In vielen Fällen können
wir dem Patienten innerhalb von zehn Minuten
nach der Einlieferung sagen, ob er einen akuten
Rund 450 Herzinfarkt-Patienten werden pro Jahr
im UKT behandelt. „Die Geschwindigkeit und
Qualität der Erstversorgung ist maßgeblich für
die anschließende Lebensqualität“, ergänzt Prof.
Gawaz. Noch sind Männer doppelt so oft be-
Infarkt hat“, berichtet Dr. Dietrich Overkamp von
der Notaufnahme der Medizinischen Klinik.
Der Herzinfarkt ist in Deutschland die häufigste
Todesursache, 30 Prozent aller Männer erleiden
einen solchen Infarkt im Laufe ihres Lebens.
troffen wie
Frauen, doch
die Zahlen gleichen sich allmählich an. „Bei Frauen denken
Angehörige oft gar nicht an einen Herzinfarkt,
deshalb sind sie in der Notfallversorgung schlechter gestellt“, beschreibt Gawaz ein weiteres
Aufgabenfeld der CPU.
Entscheidend für die schnelle Versorgung ist das
Funktionieren der gesamten Rettungskette. „In
Deutschland ist es uns über die Jahre bislang nicht
gelungen, die Zeit zwischen dem Auftreten der
Beschwerden und der ersten Benachrichtigung
eines Arztes deutlich zu verringern“, sagt Prof.
Christian Herdeg, der für die Chest-Pain-Unit
zuständige Oberarzt. Deshalb informiert die CPU
auch die Öffentlichkeit über die Dringlichkeit
eines frühzeitigen Notrufs. Hemmschwellen gilt
es abzubauen: „Es ist absolut keine Voraussetzung für einen Anruf beim Notarzt, dass
die Wohnung aufgeräumt, der Patient
gut gekleidet und ein Köfferchen
gepackt ist“, betont Herdeg. In
seiner Nachbarschaft hat auch
Patient Kimmerle schon erlebt,
dass Angehörige sich trotz
deutlicher Symptome scheuten,
nachts den Arzt anzurufen.
Doch solche Vorbehalte können
lebensgefährlich sein, wenn sie
die schnelle Versorgung verhindern. Alarmsignale sind ein nicht
genau lokalisierbarer Brustschmerz oder ein einengendes
Gefühl, als ob ein Eisenring um
den Brustkorb gelegt würde.
„Bei Frauen treten zunächst oft
Übelkeit, Oberbauchschmerzen,
Schwindel und Schwäche als
Anzeichen für einen Herzinfarkt
auf“, schildert Herdeg. Auch die
Ausstrahlung von Schmerzen in
den Arm oder ein taubes Gefühl
können, müssen einen Herzinfarkt aber nicht begleiten.
Und wenn sich der Verdacht
auf einen Herzinfarkt nicht
bestätigt? Auch dann ist ein
Patient in der CPU richtig. „Es
ist auch eines unserer Ziele, Patienten, die keine Notfälle sind, so
schnell wie möglich wieder aus der
Notaufnahme auf eine normale Station oder
sogar nach Hause entlassen zu können und so
von einer großen Sorge zu entlasten“, erläutert
Herdeg. Und schließlich dient die CPU bei unklaren Befunden wie bei Konrad Kimmerle dank
ihrer Ausstattung nicht ausschließlich als Notfall-,
sondern auch als Überwachungsstation. „Ich hab’
mich hier immer gut versorgt gefühlt“, zieht Kimmerle vor seiner Entlassung zufrieden sein ganz
persönliches Fazit.
KLINIKFORUM
02
100 Jahre Augenklinik
Einladung
Hätten Sie gewusst, dass.....
80 Prozent der Erblindungen vermeidbar
wären, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt würden?
die Forschungsgruppen von Institut und
Klinik auf neun Standorte innerhalb von Tübingen verteilt sind?
eine Längenzunahme des menschlichen
Auges von nur einem Millimeter eine Kurzsichtigkeit von zirka -3 Dioptrien zur Folge hat?
die Katarakt („Grauer Star“) eine der
häufigsten Erblindungsursachen ist?
Augenärzte in Malawi mit Hilfe der Tübinger Augenklinik ausgebildet werden, damit den
13 Millionen Einwohnern in Zukunft mehr als
nur fünf Augenärzte zur Verfügung stehen?
„Perimetrie“ der Fachausdruck für eine
Gesichtsfelduntersuchung ist?
eine Operation des „Grauen Stars“ oft
nur zirka zehn Minuten benötigt?
beim Glaukom („Grüner Star“) die Hälfte
der Sehnerven abgestorben ist, bevor man es
subjektiv bemerkt?
in der Augenklinik Tübingen pro Jahr zirka
60.000 Patienten ambulant und zirka 6.000
Patienten stationär behandelt werden?
im Jahr 2007 180,98 Liter Augentropfen
in der Augenklinik verwendet wurden?
es mit dem Retina Seh-Chip und der
Hornhautbank in Tübingen mindestens zwei
Möglichkeiten gibt, um Blinde wieder sehend
zu machen?
Patienten um 1909 noch von Wärtern
beaufsichtigt wurden?
etwa ein Drittel der Bevölkerung in den
Industrienationen kurzsichtig ist?
erbliche Netzhautdegenerationen wie
Retinitis pigmentosa in den Industrieländern
eine Hauptursache für Blindheit sind?
drei Straßen in Tübingen den Namen
eines ehemaligen Direktors der Augenklinik
tragen?
Sie in der Augenklinik Führerscheingutachten und Fahreignungsgutachten erhalten
können?
die Ophthalmopathologie mit ihren
Vätern Professor Stock und Professor Naumann
einen wichtigen Ursprung in Tübingen hatte?
die Augenklinik seit 2000 Marie-CurieAusbildungszentrum ist und inzwischen in
diesem Rahmen über 50 internationale Wissenschaftler gefördert wurden?
im molekulargenetischen Labor des Forschungsinstituts über 7.000 DNA-Proben von
Patienten mit Augenerkrankungen archiviert
wurden, um deren Ursachen auf den Grund zu
gehen?
die Augenklinik Tübingen eine spezielle
Ausstattung für die Versorgung schwerster
Augenverletzungen hat?
dass es Sehstörungen gibt, bei denen der
Patient keine Gesichter mehr erkennen kann?
„Nystagmus“ Augenzittern bedeutet?
der Direktor der Tübinger UniversitätsAugenklinik, Wolfgang Stock, vor und nach,
nicht aber während der NS-Zeit Mitglied des
Tübinger Gemeinderates war?
das 100-jährige Gebäude der Augenklinik
im Jugendstil errichtet wurde?
die Tübinger Augenklinik zeitweilig eine
eigene Gärtnerei hatte?
die Längsseite der Augenklinik genau in
Ost-West-Richtung ausgerichtet wurde?
die Augenklinik Tübingen im
2. Weltkrieg unbeschädigt blieb?
die Augenklinik Tübingen
im 1. und 2. Weltkrieg ein
Reservelazarett
beherbergte?
den geeigneten
Hilfsmitteln viele schwer sehbehinderte Menschen wieder lesen können?
jedes Jahr über 30 Kurse und Lehrveranstaltungen für Augenärzte in Tübingen stattfinden?
die meisten Ärzte eine einschließlich des
Studiums elfjährige Ausbildung und Spezialisierung absolviert haben, bevor sie Ihnen in die
Augen schauen?
die Augenklinik eine eigene feinmechanische Werkstatt zur Entwicklung neuer Geräte
und Instandhaltung der sensiblen Hochtechnologie hat?
Sie mit einem Organspendeausweis
jeden Tag Menschen vor der Erblindung retten
können?
man mit den heutigen (elektronischen)
Hilfsmitteln auch bei völliger Erblindung ein
Studium abschließen kann?
am Retinoblastom, einem bösartigen
Tumor der Netzhaut, um 1900 mehr als 90
Prozent der betroffenen Kleinkinder starben,
während heute mehr als 95 Prozent der Kinder
überleben?
im Auge unter bestimmten Bedingungen
sogar Knochen entstehen kann?
Fremdkörper im Augeninneren manchmal
Jahre oder sogar Jahrzehnte gut vom Auge
vertragen werden?
man die Gefäße nur am Augenhintergrund direkt ansehen kann, weil Hornhaut,
Linse und Glaskörper normalerweise völlig
durchsichtig sind?
es im Auge Strukturen gibt, aus denen
niemals Tumoren entstehen?
die Netzhaut des Auges mit einer Genauigkeit von 0,003 mm vermessen werden kann?
Augenklinik und Forschungsinstitut jedes
Jahr fast 100 Publikationen in nationalen und
vor allem in internationalen Fachzeitschriften
veröffentlichen?
Veranstaltung in Kooperation des
Schwäbischen Tagblatts mit dem
Uniklinikum Tübingen
die unterschiedlichen Strukturen des
Auges ganz unterschiedlich schnell altern?
die Tübinger augenheilkundliche Forschung neben Paris und London zu den besten
in Europa gehört?
die Augenklinik einen eigenen Simulator besitzt, mit dem die Studenten und Ärzte
mikrochirurgische Eingriffe des Auges trainieren können?
Patienten fragen – Experten antworten
die Organspendebereitschaft in Deutschland leider nicht ausreicht, um den Organbedarf – auch an Hornhäuten – zu decken?
es im Department einen
Forschungsbereich für die
Geschichte der Augenheilkunde
gibt?
in der Tübinger Augenklinik jedes Jahr
über 13.400 Operationen vorgenommen werden?
26. November, Beginn 19 Uhr
Sparkassen Carré Tübingen,
Mühlbachäckerstraße 2, 72072 Tübingen
die Mehrzahl der Augenoperationen
heutzutage ambulant und in örtlicher Betäubung vorgenommen wird?
es einen Bereich in der Augenheilkunde gibt, der sich nur mit der
Wahrnehmung im Straßenverkehr
beschäftigt (Verkehrsophthalmologie)?
es für jeden Abschnitt des Auges an der
Tübinger Augenklinik einen eigenen Spezialisten oder eine Spezialsprechstunde gibt?
Gesundheitstag „Gut sehen“
zahlreiche Allgemeinerkrankungen wie
zum Beispiel der Diabetes mellitus mit Veränderungen am Auge einhergehen können?
bei der Operation des „Grauen Star“
die getrübte Augenlinse durch eine Kunstlinse ausgetauscht wird?
die Augenklinik nur 74 Betten belegen kann, aber trotzdem
über 21.000 Pflegetage leistet?
4. Juli, ab 14 Uhr
Augenklinik, Schleichstraße 12-16, Tübingen
zirka acht Prozent der Männer eine Farbsinnstörung haben?
das Operationsmikroskop vor 50 Jahren
zuerst in Tübingen in die Augenheilkunde
eingeführt wurde?
nach dem Besuch der
Tübinger Sehbehindertenambulanz
und der Versorgung
mit
Sommerfest der Universitäts-Augenklinik
über 95 Prozent der Patienten bei Bedarf
die Augenklinik ihren Freunden und Verwandten weiterempfehlen?
es in der Augenklinik eine Kindersprechstunde gibt, in der ein Netzhautscreening sowie die Folgeuntersuchungen im ersten Jahr bei
Frühgeborenen vorgenommen werden können?
die Netzhaut unseres Auges eine Fläche
von zirka zwölf cm² hat?
es bereits vor der
jetzigen Augenklinik eine Universitäts-Augenklinik in der Tübinger Wilhelmstraße gab?
Albrecht Eduard Nagel (1833-1895) 1874
den ersten Lehrstuhl für Augenheilkunde in
Tübingen bekam?
von den bisherigen Direktoren der Tübinger Augenklinik nur Gustav Schleich und Wolfgang Stock „echte Schwaben“ waren?
ein Tag stationäre Behandlung in der
Tübinger Augenklinik im Jahre 1932 2,60
Reichsmark kostete?
die heutige wissenschaftliche Fachgesellschaft der Augenärzte, die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, im Jahre 1857
gegründet wurde?
es in Deutschland derzeit etwa 25 Hornhautbanken gibt?
unser Sehnerv aus ungefähr 1,2 Millionen
Fasern besteht?
etwa 70 bis 80 Prozent aller Sinnesreize
des Menschen über die Augen aufgenommen
werden?
in der Sehrinde unseres Gehirns zirka 500
Millionen Zellen allein mit der Verarbeitung von
Sehinformationen befasst sind?
die Entwicklung eines „Grauen Stars“ die
Bilder einiger bedeutender Maler beeinflusst
hat?
unser Sehsystem einen „Helligkeitsbereich“ von 1: 1.000.000.000.000 (eins zu
einer Billion) verarbeiten kann?
die Operation des „Grauen Stars“ (in
Form des Starstiches) schon mehr als 2.500
Jahre alt ist?
das menschliche Auge ungefähr 24 mm
lang und die Hornhaut 0,5 mm dick ist?
Johann Sebastian Bach nach misslungener Star-Operation erblindete?
der Augenspiegel 1851 von Hermann von
Helmholtz vorgestellt wurde?
man bei der Operation des „Grauen
Stars“ die nur wenige tausendstel Millimeter
dicke Linsenkapsel meist erhalten kann?
das Glaukom („Grüner Star“) durch eine
zunehmende Ausbuchtung des Sehnervenkopfes gekennzeichnet ist?
die Häufigkeit des Glaukoms („Grüner Star“) ab dem 40. Lebensjahr deutlich
ansteigt?
sich der ehemalige Direktor der Augenklinik, Heinrich Harms (1908-2003), noch mit 87
Jahren ein Haus in seiner Heimatstadt Stralsund
gebaut hat?
man Augenwunden bis nach dem 2. Weltkrieg mit langen Frauenhaaren vernäht hat?
heute für die Versorgung von Augenwunden Nylon-Fäden verwendet werden, die von
den in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts
erfundenen Nylon-Strümpfen „abstammen“?
sich Mönche im Mittelalter vor allem auch
deswegen mit der Optik, der Astronomie und
der Augenheilkunde befasst haben, weil die
Schöpfungsgeschichte mit der Erschaffung des
Lichts durch Gott beginnt?
dass am Department für Augenheilkunde
Mitarbeiter aus zwölf Nationen beschäftigt
sind?
KLINIKFORUM
03
Neue Behandlungsmöglichkeiten
Hilfe für Frühchen-Eltern
Kooperation mit Reutlingen
Endlich nach Hause
Kinder- und Jugendpsychosomatik im Klinikum am
Steinenberg eröffnet
„Trainingsprogramm“ für den Alltag daheim
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des
Klinikums am Steinenberg Reutlingen und die
Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie im
Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Tübingen arbeiten künftig im Bereich Kinder- und Jugendpsychosomatik eng zusammen.
Vier Betten stehen dazu seit kurzem für die
jungen Patienten in Reutlingen zur Verfügung.
Die kinderpsychosomatische Behandlung wird in
enger Zusammenarbeit der Kinderärzte, Kinder-
Das Klinikum am Steinenberg in Reutlingen
psychiater und fachlichen Therapeuten der beiden
Kliniken durchgeführt.
Prof. Dr. Friedrich Trefz, Chefarzt der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin Reutlingen und
Prof. Dr. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher
Direktor am Uniklinikum Tübingen freuen sich,
„den Eltern und den jungen Patienten der Region
Neckar-Alb diese Behandlungsmöglichkeit anbieten zu können.“
Kinder und Jugendliche erkranken ebenso häufig
wie Erwachsene an psychosomatischen Erkrankungen. Dazu gehören beispielsweise körperliche
Funktionsstörungen und Schmerzstörungen psychischer Genese, Angststörungen mit körperlicher
Symptomatik, Pubertätsmagersucht, Ess-BrechSucht oder Adipositas, Gedeih- oder Schlafstörungen bei Säuglingen, Einnässen und Einkoten.
Mit der neuen Regelung gibt es ab sofort auch für
die jungen Patienten der Region Neckar-Alb ein
stationäres Behandlungsangebot. Um die Patienten kümmert sich ein fachkundiges Team aus
Kinderärzten, einer Kinder- und Jugendpsychiaterin, einer Psychologin, einer Diplompädagogin,
Kunst-, Ergo- und Physiotherapeutinnen und ein
für die kinderpsychosomatische Behandlung qualifiziertes Pflegeteam. Das Uniklinikum Tübingen
stellt dazu seine kinderpsychiatrische, kinderpsychologische und psychotherapeutische Expertise
zur Verfügung.
Die Geburt eines Frühchens verändert die Lebensumstände einer jungen Familie oft gravierend.
Zur Sorge um das Überleben und die Gesundheit
des Kindes gesellen sich häufig Fragen zum
Danach: „Werden wir unser Kind zu Hause richtig versorgen können? Was müssen wir alles
beachten, was kommt auf uns zu? Sind wir den
Anforderungen gewachsen?“ Um den Eltern von
Frühchen diese Angst zu nehmen und sie optimal
auf den Alltag mit dem Kind vorzubereiten, gibt es
an der Tübinger Universitätsklinik jetzt das Projekt
„familienzentrierte Neonatologie“.
In der Neugeborenen- und Frühchenabteilung der
Kinderklinik wurden dazu Räume geschaffen, in
denen Eltern vor der Entlassung wohnen können. Florian kam zehn Wochen zu früh auf die Welt. FaDort lernen sie – mit der fachlichen Unterstützung milie Nerb konnte als eine der ersten Familien im
Frühchenzimmer üben, wie es ist, nach fünf Klinikdurch die Kinderärzte und Pflegekräfte der Neo- Monaten mit dem kleinen Florian alleine zuhause
natologie – ihr Kind eigenständig zu versorgen zu sein.
und wachsen langsam in die neue Verantwortung
hinein. Die ganze Zeit steht den Eltern dazu eine Prof. Christian Poets, Ärztlicher Direktor der Neosogenannte „Bezugsschwester“ zur Seite, die je- natologie weiß „wenn Eltern nach Monaten in der
derzeit gerufen werden
Klinik ihr Frühchen mit
kann und über ein spenach Hause nehmen könWenn irgendetwas ist,
zielles Warn-Instrument
nen, fühlen sie sich oft
ist immer jemand da.
in ihrer Kitteltasche
überfordert“. Oberarzt
alarmiert wird, wenn
Dr. Rangmar Goelz freut
Florians Mutter über die
die Werte des Kindes
sich über das neue AngeZeit im Früchenzimmer
sich auffällig verändern.
bot: „Wir möchten, dass
Diese Innovation konnte
unsere Eltern langsam in
weltweit erstmals in der Tübinger Neonatologie die Verantwortung hineinwachsen können und
umgesetzt werden.
sich damit anschließend zuhause sicher fühlen.“
Michael Haußmann
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KLINIKFORUM
04
Forschung
Erste Anzeichen von Parkinson
und Alzheimer
Bestimmung von Risikofaktoren für Parkinson und Alzheimer – Studienteilnehmer gesucht
Gudrun Maier war es in den vergangenen Monaten mehr und mehr aufgefallen. Ihr Ehemann
Horst sprach im Schlaf und war sehr unruhig.
Immer wieder wachte sie auf, wenn der Schlafende mit dem Armen ausholte, um sich schlug
oder versuchte, das Bett zu verlassen. Neulich
war er sogar aus dem Bett gefallen. Darauf angesprochen, erzählte er, dass er träume. Gudrun
Maier fragt sich, ob das normal sei und macht sich
Sorgen, dass ihr Mann krank ist.
Prof. Daniela Berg nickt zustimmend, als wir sie
nach diesen Symptomen fragen. „Frau Maier ist
bei ihrem Mann eine sogenannte „REM Schlafstörung“ aufgefallen. Normalerweise“, so die
Neurologin, die auf dem Gebiet der Parkinsonerkrankung forscht, „erschlaffen die Muskeln eines
Schlafenden in den Traumphasen.“ Bei manchen
Menschen allerdings funktioniert das nicht und
sie „leben ihre Träume aus“, indem sie sich im
Schlaf heftig bewegen. Dabei bewegt sich der
Schläfer viel stärker als bei den normalen Drehungen im Bett. Warum ist diese Störung gerade
für Wissenschaftler, die über Parkinson forschen,
so interessant? „Die neusten Forschungen weisen
darauf hin“, so Prof. Berg, „dass diese „REM
Schlafstörung“ einer der ersten leisen Vorboten auf eine spätere Parkinson-Erkrankung sein
kann.“ Auch Geruchsstörungen und Depressionen
gehören zu den Vorboten, die lange Jahre vorher
auf das Herannahen dieser Erkrankung hindeuten
können. Besonders wichtig ist, dass es sich hierbei
auch um Vorboten einer anderen Erkrankung des
höheren Lebensalters – der Alzheimer-Demenz
– handeln kann. Bei der Alzheimer-Erkrankung
sind zunächst vor allem Bereiche im Großhirn
vom Nervenzelluntergang betroffen. Hier ist eine
regelrechte Übertragung der Botenstoffe, vor
allem Acetylcholin, nicht mehr möglich. Wie bei
der Parkinsonerkrankung beginnt die Degeneration wahrscheinlich viele Jahre, bevor die Demenz
auftritt und betrifft besonders Hirngebiete, die
der Geruchsidentifikation dienen.
Die Hauptsymptome wie Bewegungsverlangsamung und Steifigkeit bei an Parkinson leidenden
Patienten entstehen dadurch, dass in einem
kleinen Teil des Gehirns (der Substantia nigra)
bestimmte Nervenzellen zu Grunde gegangen
sind, man spricht von „degeneriert“ und von
einer „Neurodegenerativen Erkrankung“. Sie liefern dem Körper normalerweise den Botenstoff
Dopamin, der für eine gute Beweglichkeit nötig
ist. Wenn die Erkrankung durch die motorischen
Störungen wie Zittern sichtbar wird, ist schon ein
großer Teil der Nervenzellen unwiederbringlich
geschädigt.
Daniela Berg forscht seit zirka 15 Jahren an dieser
Erkrankung. Zuerst am Uniklinikum in Würzburg,
seit 2003 am Hertie Institut für Hirnforschung am
Tübinger Uniklinikum. Durch ihre Forschungsarbeiten gibt es inzwischen eine Ultraschalluntersuchung, mit der zu einem hohen Prozentsatz
die richtige Diagnose Parkinson gestellt werden
kann. Bei der Untersuchung sieht man eine typische Veränderung der Substantia nigra, die auf
die auf die Erkrankung hinweist. Auch ein kleiner
Prozentsatz gesunder Menschen weist dieses
Ultraschallmerkmal auf. Allerdings ist bis heute
noch unklar, ob dieser Personenkreis jemals an
Parkinson erkranken wird.
Jetzt möchte sie in Kooperation mit Prof. G.
Eschweiler aus der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie (UKPP) und einem Team hoch mo-
Prof. Daniela Berg demonstriert EU-Forschungskommissar Janez Potoc̆nik die neuen Untersuchungsmöglichkeiten für Parkinson.
tivierter junger Wissenschaftler und Studienassistenten herausfinden, wie man diese Erkrankung
lange vorher diagnostizieren kann. „Wir müssen
versuchen, die Nervenzellen vor dem Untergang
zu schützen“, erklärt sie. „Im Augenblick setzt
die Behandlung vermutlich zu spät ein, die Methoden sind bisher wenig wirksam. Wenn wir die
Erkrankung früher erkennen könnten, könnten
wir langfristig möglicherweise den Abbau besser
verhindern.“ Deshalb werden für dieses Kooperationsprojekt Personen gesucht, die an einer REMSchlafstörung leiden, also ihre Träume im Schlaf
ausleben, unter Depressionen leiden oder nicht
mehr gut Gerüche unterscheiden können. Anhand
einer Studie sollen die Anzeichen genauer untersucht werden, die eventuell zu den Erkrankung
führen. „Dann könnten wir Diagnosen früher
stellen und bei Vorliegen geeigneter Therapien
mit der Behandlung wesentlich früher beginnen“,
hofft Daniela Berg. Was können Patienten sonst
noch tun? „Sport hat sich als eines der Mittel
Bei neurodegenerativen Erkrankungen
sind meist beim Auftreten erster Symptome, welche die Diagnose einer Parkinsonerkrankung oder Demenz erlauben,
bereits so viele Nervenzellen geschädigt,
dass eine nervenzellschützende Therapie
nur noch wenig bewirken kann. Ziel der
Studie ist es, eine frühe, sichere Diagnose
zu entwickeln und Risikogruppen zu identifizieren, um langfristig eine nervenzellschützende Therapie zu ermöglichen.
Mitmachen können Personen
•(wiederkehrende) Depressionen
Ludwig-Hiermaier-Stiftung fördert drei Projekte am UKT
Als Wächterlymphknoten werden diejenigen
Lymphknoten bezeichnet, die im ersten
Lymphabfluss eines
Melanoms („Schwarzer Hautkrebs“) liegen. Weil Melanome
sehr früh Metastasen
bilden, werden die
Anja Ulmer
Wächterlymphknoten
häufig entnommen und in feinen Schnitten unter dem Mikroskop untersucht. Gerade bei sehr
kleinen Metastasen ist die Entdeckung auf diese
Weise nicht einfach. Eine Arbeitsgruppe von
Prof. Anja Ulmer an der Tübinger UniversitätsHautklinik hat eine neue Technik entwickelt, die
es ermöglicht, auch kleinere Ansammlungen von
Tumorzellen im Lymphknoten mit einer Genauigkeit von einer Melanomzelle in einer Million gesunder Zellen zu finden. Die Melanomzellen und
die gesunden Zellen des Lymphknotens werden
dabei aus dem Zellverband gelöst und durch Färbung markiert. Großer Vorteil für die Patienten:
Ohne Tumorzellaussaat kann auf weitere belastende Therapien verzichtet werden, Patienten
mit einem sehr frühen Befall der Lymphknoten
werden zuverlässig erkannt.
Hier können Sie
mitmachen
• zwischen 50 und 80 Jahren, die keine Demenz oder Parkinson aufweisen
und an einer der folgenden Erkrankungen oder Symptomen leiden:
Forschung für unsere Patienten
Das Ovarialkarzinom
ist ein bösartiger Tumor der Eierstöcke. Im
Frühstadium treten
selten Beschwerden
auf und es gibt keine
zuverlässigen Labortests für eine Früherkennung. Die LudwigHiermaier-Stiftung für
Brigitte Gückel
angewandte Krebsforschung, die vom Tübinger Comprehensive
Cancer Center (CCC) getragen wird, unterstützt
eine Pilotstudie an der Universitäts-Frauenklinik,
in der unter Leitung von Dr. Brigitte Glückel
Möglichkeiten zur gezielten Aktivierung des
Immunsystems untersucht werden. Ausgangspunkt sind zwei neu entdeckte Antigene des
Eierstockkrebses. Sind die Tumorantigene genau
bekannt, so eröffnet dies neue Ansatzpunkte
zur Entwicklung einer Früherkennungsmethode.
Außerdem ist das menschliche Immunsystem in
der Lage, entartete Krebszellen von gesunden
Zellen zu unterscheiden und aktiv zu bekämpfen.
Weiterhin bietet die gezielte Aktivierung des
Immunsystems durch die Gabe von Antigenen
– ähnlich einer Impfung – vielversprechende
Behandlungsansätze.
herausgestellt, das nicht nur die Beweglichkeit
und Stimmung der Patienten verbessert, sondern
auch zu Veränderungen im Gehirn führt, die sich
möglicherweise auf den Krankheitsverlauf auswirken können“, erklärt Prof. Berg.
•REM-Schlafstörungen
Übelkeit und Erbrechen als Folge einer
Chemotherapie gehören dank moderner
Begleittherapie weitgehend der Vergangenheit an. Allerdings
berichten
manche
Patienten über Veränderungen ihrer GeFrank Mayer
schmacks- oder Geruchswahrnehmung. Zu dieser unerwünschten
Begleiterscheinung gibt es kaum verlässliche
Erhebungen.
In einem von der Ludwig-Hiermaier-Stiftung für
angewandte Krebsforschung geförderten Projekt der Abteilung für Onkologie, Hämatologie,
Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie
der Medizinischen Klinik des UKT unter Leitung
von Dr. Frank Mayer wird dieser Effekt nun
näher untersucht. Mit Hilfe der gewonnen Erkenntnisse könnten Patienten vor einer Therapie
über diese Nebenwirkung informiert werden.
Stehen gleichwertige Behandlungsalternativen
zur Verfügung, könnte die Therapie so gesteuert
werden, dass Geschmacks- und Geruchswahrnehmung und somit die Ernährung unbeeinträchtigt bleibt.
•Störungen
der Geruchswahrnehmung
• sowie „Kontroll“-Probanden, die
diesbezüglich gesund sind.
Interessenten können sich gern unter
Tel. 0 70 71 / 29-8 75 84 informieren.
Rufen Sie uns an, wir beraten Sie
gerne.
Die Studie ist auf eine Dauer von bis zu 20
Jahren angelegt, mit Untersuchungen alle
zwei Jahre. Für die Erstuntersuchung sind
etwa drei Stunden nötig, alle weiteren
Untersuchungen benötigen rund zwei
Stunden. Als Untersuchungsmethoden
sind verschiedene Tests und Fragebögen,
eine Blutentnahme und eine unkomplizierte Ultraschalluntersuchung des Kopfes vorgesehen.
Die Studie läuft als Kooperation der Abteilung für
Neurodegeneration der Neurologischen Universitätsklinik, Ärztlicher Direktor Prof. Thomas Gasser, und der
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
(UKPP), Ärztlicher Direktor Prof. Gerhard Buchkremer.
Studienleiter sind Prof. Daniela Berg, Abt. Neurodegeneration, Prof. Gerhard Eschweiler, UKPP.
Psychotherapie (UKPP), Ärztlicher Direktor Prof. Gerhard Buchkremer. Studienleiter sind Prof. Daniela Berg,
Abt. Neurodegeneration, Prof. Gerhard Eschweiler,
UKPP.
KLINIKFORUM
05
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Kein Gesichtsverlust
Künstliche Nasen bringen den Patienten ihr ursprüngliches Aussehen zurück
„Einen Teil seines Gesichts zu verlieren, ist für
den betroffenen Menschen ein psychisch extrem einschneidendes Ereignis“, weiß PD Dr.
Eva Engel, Leitende Oberärztin der Poliklinik
für Zahnärztliche Prothetik am Tübinger
Universitätsklinikum. Gerade bei umfangreichen Tumoroperationen lässt sich
der Verlust von Gesichtsteilen aber
manchmal nicht vermeiden. Bereits
vor der Entfernung eines Auges,
eines Ohrs oder einer Nase werden in Fällen, in denen keine
chirurgische Rekonstruktion geplant ist, die Spezialisten des
Zentrums für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde im Idealfall
hinzugezogen, denn sie fertigen künstlichen Gesichtsersatz,
sogenannte Epithesen, an.
Für Patienten aus der Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie, der
Hals-Nasen-Ohren-Klinik, der Haut- oder
der Augenklinik stellt Dennis Wahl Epithesen
her, die weitgehend naturgetreu den fehlenden
Gesichtsteil ersetzen. In der Regel dienen dem
gelernten Zahntechniker Fotografien des Patienten
aus der Zeit vor der Erkrankung als Grundlage für
den Aufbau zum Beispiel einer künstlichen Nase.
Bis zu 40 Arbeitsstunden investiert Wahl, bis eine
künstliche Nase angepasst ist.
Am Anfang steht die Abformung des Gesichts.
Nach Herstellung eines Gipsmodells wird ein
erstes Probeexemplar der künstlichen Nase
aus Wachs modelliert.
Diese wird gemeinsam
mit dem Patienten so
lange anprobiert,
bis ein für
ihn und
die
Angehörigen ästhetisch akzeptables Ergebnis erreicht ist. Die endgültige Epithese wird in einem dem Patienten
entsprechenden Hautton aus Silikon vulkanisiert
und danach die Oberfläche durch Bemalung am
Patienten individualisiert. Zur Befestigung dienen heute in der Regel Titanimplantate, die von
Chirurgen in den Schädel- oder Gesichtsknochen
eingebracht werden. „Je nach Art und Lage der
Epithese kommen grundsätzlich auch Kleben,
eine Klemmpassung, oder eine Befestigung an
Hilfsmitteln wie der Brille in Frage“, erläutert
Wahl. Doch die Titanverankerungen, die aus
Implantaten in der Zahnheilkunde weiterentwickelt worden sind, sind heute das Therapiemittel
der Wahl, weil sie mittels Magneten die Epithese
in ihrer exakten Position halten, ohne dass der
Patient in seinen Bewegungen zu sehr darauf
Rücksicht nehmen müsste.
„Wir wissen aus Studien, dass Gesprächs-partner vor allem auf Augen und Mundpartie des
Gegenübers achten, trotzdem ist die Nase der
prominenteste Teil unseres Gesichts“, sagt Eva
Engel. „Die ersten Epithesen der Geschichte
waren aus Holz, Leder oder Metall, später
wurden sie aus harten Kunststoffen gefertigt“,
berichtet die Zahnärztin. „Erst mit den weichen
Silikonen, wie sie auch bei Filmproduktionen
eingesetzt werden, können heute auch die Übergänge zur natürlichen Haut versteckt werden.“
So sind Epithesen ein wichtiges Instrument für
den psychosozialen Heilungsprozess. In Tübingen
werden sie zu Kosten zwischen 1200 und 3500
Euro angefertigt. Für die Ewigkeit sind sie allerdings nicht gemacht: Wegen des Ausbleichens der
Farbe und der Alterung des weichen Materials ist
durchschnittlich alle zwei Jahre die Anfertigung
eines neuen Exemplars notwendig.
Freude beim Baustart in Balingen. Landrat Pauli
und Sozialministerin Stolz vor dem bereits abgerissenen ehemaligen Bettentrakt.
Zollernalb Klinikum:
Baustart in Balingen
„Eine gute und hochwertige Betreuung für unsere Patienten“ gab Landrat Günther-Martin Pauli
das Ziel vor. Rund drei Jahre wird am Balinger
Krankenhaus jetzt gebaut, am 4. März 2009 war
offizieller Spatenstich. Mit dem Neubau, so Pauli
„werden optimale betriebliche Abläufe möglich.“
Rund 11 000 Patienten jährlich sollen am Balinger
Standort künftig versorgt werden.
Ministerin Dr. Monika Stolz lobte die mutige Entscheidung des Landkreises für das vom Land mit
33 Millionen Euro geförderte Projekt. Insgesamt
werden für den Bau rund 68 Millionen Euro
veranschlagt. Im ersten Bauabschnitt sollen die
Notaufnahme, die Funktionsdiagnostik und die
OP-Abteilung entstehen.
KLINIKFORUM
06
Sicherheit
Der Professor rät...
Harte Schale, weicher Kern
Tübinger Neurochirurgen raten dringend zum Helm beim Radfahren
Manuel war nach dem Fußballtraining auf dem
Weg nach Hause, keine fünf Minuten brauchte
er normalerweise für die Strecke. Zügig radelte
er bergab, dann touchierte das Vorderrad seines
Fahrrads die Bordsteinkante. Beim Sturz prallte
der 14-Jährige mit dem Kopf gegen die Stange
eines Verkehrsschildes. Mit einer Schädelbasisfraktur samt Hirnhauteinriss wurde er ins Tübinger Universitätsklinikum eingeliefert.
Sein Fall verlief noch halbwegs glimpflich, auch
wenn Manuel ein halbes Jahr lang auf seinen
geliebten Fußball verzichten musste. Ein Fahrradhelm hätte die schweren Verletzungen verhindern können, doch Manuel verhielt sich wie
viele seiner Altersgenossen: Ein Fahrradhelm gilt
bei Kindern nach dem Grundschulalter häufig als
„uncool“, auf kurzen Fahrten wird er schon gar
nicht aufgesetzt. Oft geben die Eltern selbst kein
gutes Vorbild ab und fahren ohne Helm.
Prof. Martin Schuhmann ist oberärztlicher Leiter
der pädiatrischen Neurochirurgie am UKT, seinen Arbeitsplatz am Klinikum steuert er selbst
jeden Tag gut behelmt mit dem Fahrrad an. Als
Vater ebenfalls radelnder Töchter weiß er um die
Herausforderung: „Die Kinder und Jugendlichen
müssen den Helm aus eigener Überzeugung aufsetzen. Druck durch Eltern oder Schule wird gern
unterlaufen. Der Helm wird dann bestenfalls
noch auf dem Schulweg getragen, in der Freizeit
dann aber nicht mehr.“
Deshalb setzen Schuhmann und seine Kollegen,
die mit den Folgen helmlosen Radfahrens konfrontiert sind, auf Überzeugungsarbeit. Dazu
gehört auch der regelmäßige Termin während
der „Kinderuni“ im Sommer. Schuhmann zeigt
dort nicht nur Interviews mit Patienten, die von
ihren Verletzungsfolgen berichten. Mit einem
großen Wackelpudding, der das Gehirn symbolisiert, erläutert Schuhmann die Folgen ruckartiger Bewegungen, wie sie bei einem Unfall
auftreten. Aus Zellstoff bauen die Teilnehmer
einen „Helm“ für ein rohes Ei, das dann beim
Aufprall unbeschädigt bleibt.
Für Eindruck sorgt auch das Experiment mit der
Wassermelone, die einmal mit und einmal ohne
Fahrradhelm auf den harten Boden fallen gelassen wird.
„Auch wenn es viele andere Verletzungen bei
Fahrradunfällen geben kann – entscheidend
für die langfristigen Folgen oder die Frage
von Leben und Tod sind immer die Kopfverletzungen“, weiß Schuhmann. Das gelte auch für
Unfälle mit Cityrollern oder Skatern, für die er
ebenfalls dringend einen Helm empfiehlt – nicht
nur für Kinder und Jugendliche. Erst vor kurzem
wurden am selben Tag zwei Frauen eingeliefert,
die vergleichbare Radunfälle erlitten hatten.
Während die Patientin mit dem schwer ramponierten Fahrradhelm nach ambulanter
Behandlung wieder entlassen werden
konnte, musste die Radlerin ohne
Helm wochenlang auf der Intensivstation behandelt werden.
Sonne mit Vernunft
Hautarzt Prof. Matthias Möhrle beantwortet die wichtigsten Fragen zu UVSchutz im Gebirge und am Meer.
Wo endet die „gesunde Bräune“, wo
beginnt die Gefahr?
Eine „gesunde Bräune“ gibt es medizinisch
betrachtet nicht. Die Bräunung der Haut
nach einem Sonnenbad beruht auf dem
Versuch des Körpers, durch UV-Strahlen zerstörte DNA in den Zellen zu reparieren und
ist damit bereits die Folge einer Hautschädigung. Schlimmer ist allerdings ein Sonnenbrand, bei dem es sich um einen vermeidbaren Strahlenunfall handelt, der Hautkrebs
verursachen kann. Zudem beeinträchtigt die
UV-Strahlung der Sonne unser Immunsystem und begünstigt dadurch Infektionen.
Ein typisches Beispiel ist das Auftreten von
Lippen-Herpes als Folge mangelnden Sonnenschutzes.
Empfehlen Sie als begeisterter Alpinist
und Familienvater also den Verzicht auf
Strandurlaub und Bergtouren?
Keineswegs, denn den Risiken stehen die
positiven Effekte von Bewegung, psychischer
Erholung und die soziale Komponente gegenüber. Außerdem gibt es genug Möglichkeiten, Schädigungen durch Sonnenstrahlen
zu verhindern. Dabei sollte man folgende
Faustregeln berücksichtigen: Je heller die
Haut und die Augenfarbe eines Menschen,
desto größer ist das Hautkrebs- und Sonnenbrand-Risiko. In den Bergen gilt, dass
pro 1000 Höhenmetern die UV-Strahlung
um etwa 20 Prozent zunimmt. Durch Schnee,
Eis und auch Nebel steigt die Reflektion
der Strahlung zusätzlich. Dagegen schützt
eine entsprechende Bekleidung mit langen
Ärmeln und Hosen, die mindestens bis übers
Kardiologie und Herzchirurgie
Schonender Herzklappenersatz
Innovatives Verfahren für Risikopatienten
Luftnot und Erstickungsanfälle prägen den Alltag
der betroffenen, oft betagten Patienten, die an
einer hochgradigen Verengung (Stenose) der
Aortenherzklappe erkrankt sind. Die Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt. Häufig steht
eine Notfalleinweisung ins Uniklinikum am Ende
des Leidensweges. Dabei ist die Diagnose einfach zu stellen und meist schon bekannt: Beim
Abhören zeigt sich ein typisches Herzgeräusch,
ein deutlicher Hinweis auf die Verengung durch
die versteifte und verkalkte Herzklappe. Dieser
Verdacht kann dann durch eine Ultraschalluntersuchung und – falls nötig – eine begleitende
Herzkatheteruntersuchung genauer abgeklärt
werden. Erleichterung für die Patienten bringt
aber nur der Ersatz der betroffenen Herzklappe.
Mit moderner Operationstechnik konnte den
Patienten zwar auch bisher schon geholfen
werden. Die neue Herzklappe wurde dabei entweder konventionell, das heißt durch Öffnen des
Brustkorbes an der Herz-Lungen-Maschine oder
minimal-invasiv, das heißt über einen kleinen
chirurgischen Eingriff im Bereich der Herzspitze
eingesetzt (transapikale Implantation). Durch
die gestiegene Lebenserwartung hat die Zahl der
Patienten jedoch deutlich zugenommen, denen
eine solche Operation wegen des hohen Risikos
nicht mehr empfohlen werden konnte. Begleiter-
krankungen der Lunge, Niere oder Schlaganfallpatienten schlossen einen so schwerwiegenden
Eingriff samt der dazugehörigen Narkose aus.
Deshalb wurden inzwischen Klappen tragende
Gerüst-Prothesen entwickelt, die über einen
Katheter eingesetzt werden können. Die lebensrettende Operation, bei der ein röhrenförmiges
Drahtgeflecht (Stent) mit der neuen Herzklappe
von der Leiste über die Beinarterien direkt ins
Herz geschoben wird, dauert eine gute Stunde
(transfemorale Implantation). Dabei wird die
alte Klappe „zur Seite gedrängt“, die neue
Klappe mit einem flüssigkeitsgefüllten Ballon
sanft entfaltet. Im Anschluss wird der korrekte
Sitz der neuen Klappe via Ultraschall überprüft.
Nach einigen Tagen zur Beobachtung – je nach
Gesundheitszustand – darf der Patient nach
Hause.
Bei dem innovativen Verfahren, das nur an
großen Kliniken mit entsprechenden Spezialabteilungen angeboten werden kann, werden
erstmals Techniken aus der interventionellen
Kardiologie und der Herzchirurgie kombiniert,
um den Eingriff so wenig belastend wie möglich
zu machen. Am Tübinger Uniklinikum arbeiten dazu die Expertenteams der Kardiologie
(Ärztlicher Direktor Prof. Meinrad Gawaz) und
der Herzchirurgie (Ärztlicher Direktor Prof. Ger-
Prof. Matthias Möhrle bei einer Bergtour
(fürs Foto ausnahmsweise mal ohne Hut).
Knie reichen, sowie ein Hut mit möglichst
breiter Krempe. Das hilft auch gegen unliebsame Folgen der langwelligen UV-Strahlen
wie die Bildung von Falten und Runzeln.
Zusätzlich sollten Sonnenschutzpräparate
an unbedeckten Körperstellen aufgetragen
werden. Sehr wichtig ist insbesondere ein
spezieller Lichtschutz für die Lippen.
Prof. Christian Herdeg, Prof. Meinrad Gawaz
und Prof. Ulrich Alfred Stock (von links) setzen
mit dem neuen, schonenden Verfahren eine
Aortenherzklappe ein.
hard Ziemer) eng zusammen, um die für den
jeweiligen Patienten beste Behandlungsform
auszuwählen.
Bei Fragen zu diesem neuen Therapieverfahren
können sich Patienten und niedergelassene
Ärzte gern unter Tel. 07071/29 8 31 60 und 29
8 44 56 an Prof. Meinrad Gawaz und Prof. Dr.
Christian Herdeg wenden.
Welche Bedeutung hat der Sonnenschutz für die Vermeidung von Hautkrebs?
Gut 90 Prozent aller Hautkrebserkrankungen werden durch UV-Strahlung ausgelöst, wobei wir immer noch jährliche Steigerungsraten verzeichnen müssen. Genauso
wichtig wie der Schutz vor UV-Strahlen
ist aber, bei Auffälligkeiten und Veränderungen einen Hautfacharzt aufzusuchen.
In den meisten Fällen genügt ein kleiner,
kosmetisch meist unauffälliger Eingriff, um
Vorstufen oder Frühformen von Hautkrebs
restlos zu beseitigen.
KLINIKFORUM
07
Der interessante Fall
Säugling ohne
Speiseröhre
UKT-Spezialistenteam verlegte Magen eines Neugeborenen
Als Tobias im Mai 2008 zwei Monate zu früh
mit einem Gewicht von knapp 1700 Gramm zur
Welt kam, waren Ärzte und Eltern schon vorbereitet. Bei Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft war bereits eine
Fehlbildung der Speiseröhre vermutet worden,
zwischen Mundhöhle und Magen bestand keine
Verbindung. Er wurde auf der Intensivstation für
Neugeborene aufgenommen.
Bereits in seinen ersten Lebenstagen wurde
Tobias in der Kinderchirurgie des Tübinger
Universitätsklinikums (UKT) zum ersten Mal
operiert. Er sollte ganz normal lernen, zu saugen und zu schlucken, um diese angeborenen
Fähigkeiten nicht zu verlernen. Damit Nahrung
und Speichel nicht in die Luftröhre gelangen
konnten, schufen die Kinderchirurgen einen
künstlichen Ausgang des oberen Teils der Speiseröhre am Hals. Gleichzeitig legten sie bei
Tobias eine Magensonde, damit der Säugling
einen Zusammenhang zwischen Trinken und
Sättigungsgefühl herstellen konnte. So wurde
Tobias zunächst nach Hause entlassen.
Sechs Monate später, Tobias wog inzwischen
stolze fünf Kilogramm, stand die nächste Operation an: Durch kleinste Schnitte (minimal-
invasive Operation) wurden die chirurgischen
Instrumente eingeführt, um einen möglichst
schonenden Eingriff zu gewährleisten. Bei der
vierstündigen Operation verlegten die Ärzte den
Magen von Tobias nach oben in den Brustraum
und schlossen ihn an den vorhandenen Rest der
oberen Speiseröhre an. Der künstliche Ausgang
der Speiseröhre und der Schlauch in den Magen
wurden wieder entfernt. Die größte Schwierigkeit für die Chirurgen bestand darin, an den
fehlgebildeten Gefäßen im Brustkorb vorbeizukommen. Tobias’ Magen ersetzt seitdem seine
fehlende Speiseröhre, nach entsprechendem
Training wird er sich normal ernähren können.
Der Krankengeschichte des kleinen Tobias und
die komplexen Eingriffe belegen, wie wichtig
interdisziplinäre Zusammenarbeit von hochspezialisierten Ärzten verschiedener Fachrichtungen
ist, die nur an einem Zentrum wie dem Tübinger
Universitätsklinikum möglich ist. Für eine weitgehend normale Entwicklung des Kindes war die
frühzeitige Diagnostik im Mutterleib und eine
gute Betreuung rund um die Geburt unverzichtbar, wie sie von den erfahrenen Gynäkologen
der Universitäts-Frauenklinik unter Leitung von
Prof. Diethelm Wallwiener sichergestellt wird;
Die Speiseröhrenoperation erfolgte durch einen minimal-invasiven Eingriff, der von dem Operationsteam
höchste Konzentration und viel Erfahrung erforderte.
hochspezialisierte Ärzte- und Pflegeteams in
der Neonatologie unter der Leitung von Prof.
Christian F. Poets versorgten das frühgeborene
Baby. Auch die Narkose bei Operationen setzt
große Erfahrung in der Anästhesie voraus, wie
sie das Team von Prof. Klaus Unertl hat. Für die
Betreuung nach dem zweiten Eingriff zeichnete
die interdisziplinäre pädiatrische Intensivstation
von Prof. Michael Hofbeck verantwortlich.
Unter der Leitung von Prof. Jörg Fuchs gehört die
Tübinger Kinderchirurgie zu den wenigen Einrichtungen weltweit, die solch komplexe Operationen
minimal-invasiv durchführen können. Ein Fernsehteam begleitete den kleinen Patienten und seine Eltern: Die im Dezember 2008 unter dem Titel
„...hoffentlich bald wieder gut!“ ausgestrahlte
Reportage aus der Sat1-Reihe „Planetopia“ ist
im Internet unter der Adresse www.planetopia.
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KLINIKFORUM
08
Wer ist eigentlich...
Martin Göth?
Impressum
Herausgeber:
Universitätsklinikum Tübingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Calwerstraße 7/1, 72076 Tübingen
[email protected]
Redaktion und Gestaltung:
UHLAND2 – Agentur für PR,
Werbung und Neue Medien GmbH,
Uhlandstraße 2, 72072 Tübingen
Ihre Gesundheit
ist unser Job.
Fotos: FotoReproGrafik (frg), Fotolia,
Marie-Luise Koschowsky, Manuela Wilmsen
Texte: UHLAND2, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum Tübingen
Anzeigen: Wolfgang Dieter
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So heiter wie auf dem Porträt geht es im
Arbeitsalltag von Martin Göth nicht immer zu.
„Warum gerade ich?“ – „Was hab ich falsch
gemacht?“ – es sind keine einfachen Fragen,
die der 47-Jährige von den Patienten zu hören
bekommt. Als Psycho-Onkologe am Südwestdeutschen Tumorzentrum Tübingen unterstützt
er an Krebs erkrankte Patienten des UKT bei der
Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit und bei
der Bewältigung ihrer seelischen Belastungen.
Auch für die Angehörigen steht Martin Göth als
Gesprächspartner zur Verfügung.
„Patienten wie Angehörige wollen sich mit ihren
Problemen nicht gegenseitig belasten. Aber man
braucht jemanden, um sich das Schwere von der
Seele zu reden“, berichtet Göth. Dementsprechend sind auch die Rekationen der Patienten:
„Sie waren mir ein wichtiger Halt“, hört Martin
Göth immer wieder. Oft gibt der Umgang mit der
Erkrankung auch den Anstoß zu Veränderungen:
„Betroffene bekommen durch ihre existenziellen
Ängste einen neuen Blick auf das Wesentliche.
Oft nehmen sie sich vor, mehr Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen oder den Beruf
etwas zurückzufahren.“
Martin Göth ist seit 2002 am UKT beschäftigt.
Davor arbeitete er in Freiburg mit krebskranken
Kindern. Diese Erfahrung bringt er jetzt in ein
neues Projekt des Psychoonkologischen Dienstes
ein: Er ist Ansprechpartner des Projektes zur
Unterstützung Kinder krebskranker Eltern (KikE).
„Die Kinder wissen meist nicht, wie sie mit der
Situation umgehen können und leiden oft im Stil-
len,“ berichtet Göth. Die Arbeit von KikE soll dabei
helfen, spätere Störungen zu vermeiden. Trotz des
ernsten Themas: Auch Lachen gehört in den Kinderalltag – dabei wird der Diplom-Psychologe von
der frechen Handpuppe „Pelle“ unterstützt.
Alles in allem ein belastender Job – für Martin
Göth ist es daher sehr wichtig, einen Ausgleich
zu haben, „um Kraft zu sammeln und nicht auszubrennen“. Einen wertvollen Rückhalt bietet dabei
die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen.
Den Abstand zum Job findet er bei seiner Familie:
Wenn er nach Hause kommt, halten ihn seine drei
Kinder im Alter von vier, zehn und zwölf Jahren
auf Trab. Und er läuft gerne: erst neulich stand
wieder ein Halbmarathon auf dem Programm.
„Früher war ich eher unsportlich, aber seit ich bei
der Laufgruppe von ‚UKFit‘ teilnehme, habe ich
mich ständig gesteigert. Das ist eine super Gruppe
– die hält mich am Laufen!“
Durch ein spezielles Vorsorgeprogramm schließt das
Versorgungswerk Lücken in der sozialen Absicherung
der selbstständigen Handwerksmeister, ihrer Arbeitnehmer, Lehrlinge und Angehörigen.
Zugehörige Unterlagen
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