Sozial- psychologie 2

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Sozialpsychologie
Überblick 1
Sozialpsychologie 2
Einstellungen und Meinungen
•! Einstellungen
•! Entstehung von Einstellungen
•! Wahrnehmung
•! Informationssuche
•! Gedächtnis
•! Verhalten
•! Die Theorie von Fazio
•! Änderung von Einstellungen durch Kommunikation
•! Konsistenztheorien und Einstellungssysteme
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•! Selbstbild und Selbstwert
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Sozialpsychologie
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Einstellungen & Meinungen 1
Einstellungen & Meinungen 2
Die Einstellung einer Person zu einem Objekt ist ihre
(subjektive) Bewertung des Objekts.
Jede konkrete Relation zwischen zwei
Einstellungsobjekten wird als Meinung definiert.
Der subjektive Wert eines Einstellungsobjekts kann
negativ, neutral oder positiv sein.
Es wird angenommen, dass es eine feste obere
Grenze für positive Bewertungen und eine feste
untere Grenze für negative Bewertungen gibt.
Eine Relation kann ebenfalls positiv, neutral oder
negativ sein.
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Die Messung von Einstellungen
Eine Einstellungsskala ist eine Liste von Fragen und/
oder Feststellungen (Aussagen) in bezug auf ein
Einstellungsobjekt.
z. B. Blusen von H&M:
Einstellungsmodell von Fishbein (1965):
Bewertung ei und Meinungsstärken bi (Wie sicher
sind sie, dass Objekt X diese Eigenschaft besitzt?)
Der neue Toyota Corolla:
-3
-2
-1
0
1
2
Wie sehr besitzt das Auto diese
Eigenschaft ?
-3
3
schlecht
Gut
Unangenehm
Angenehm
langweilig
Interessant
Schönheit
Schnelligkeit
Bequemheit
Preis
Zuverlässigkeit
-2
-1
0
1
2
3
Gar nicht
Sehr
stark
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Entstehung und Änderung von Einstellungen
Berechnung der Einstellung:
Einstellung = Summe (Bewertung der Eigenschaften * Meinungsstärke)
Eine Einstellung entsteht durch den Aufbau von
Beziehungen zwischen zwei oder mehreren
Einstellungsobjekten (z.B. durch
Konditionierung, Kommunikation, Beobachtung,
etc.)
Eine Änderung kann auf zwei Arten erfolgen:
(1)!Durch Aufnahme neuer Meinungen
(2)!Durch Änderung bereits vorhandener Meinungen
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Einstellungen & Meinungen 8
Die Änderung bereits vorhandener Meinungen kann
ebenfalls auf zwei Arten erfolgen:
(1)! Änderung der Relation zwischen
Einstellungsobjekt und Eigenschaft (z.B.
Hinweis auf die besondere Sicherheit des
Toyota).
(2)! Änderung der Bewertung der Eigenschaft (z.B.
Hinweis auf die Bedeutung des Faktors
Sicherheit im Verkehr).
Welche Aspekte einer Einstellung gerade aktiviert
werden, hängt stark von der Situation bzw.
Umgebung einer Person ab.
z.B. Im Sommer sieht man die Vorteile eines
Cabriolets (offenes Dach, Wind streift durch die
Haare, etc.), im Winter sieht man verstärkt die
Nachteile (Das Dach dichtet nicht richtig ab,
höherer Spritverbrauch, zuwenig Platz im
Kofferraum, etc.).
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Einstellungen werden durch Lernprozesse verändert.
Sie unterliegen den gleichen Lerngesetzen wie
Verhaltensweisen.
Die Veränderungsresistenz hängt von der
Komplexität der Einstellung ab.
Komplexität definiert sich durch die Relationen, die
ein Einstellungsobjekt besitzt.
Wenn viele Eigenschaften eines Objekts bewusst
sind, kann die Einstellung schwerer verändert
werden.
Homogenität der Einstellung:
Werden die Einzelkomponenten eines
Einstellungsobjekts unterschiedlich bewertet (ein
Teil wird positiv, der andere negativ bewertet),
spricht man von einer inhomogenen Einstellung.
! Einstellung ist leicht zu ändern bzw. schwankt
sehr stark
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Einstellungsänderung durch Klassisches
Konditionieren
Razran (1940):
1.! Bewertung von politischen Slogans (z.B. „Arbeiter der
ganzen Welt, vereinigt Euch!“, „Amerika den
Amerikanern“, „Nieder mit Krieg und Faschismus“)
2.! Darbietung der Slogans während
(a) positiver Reize (gutes Essen)
(b) negativer Reize (unangenehme Gerüche)
3.! Bewertung der Slogans hat sich verändert.
Staats & Staats (1958):
Vpn „sollten Adjektivlisten lernen“.
Nationen bezogene Adjektive: „griechisch“, „deutsch“,
„schwedisch“
Hälfte der Wörter: Koppelung mit positiven Adjektiven
(„glücklich“, „schön“)
Die andere Hälfte negative Adjektive („hässlich“, „bitter“)
! Bewertung der Adjektive ergab eine
Einstellungsveränderung.
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Zanna, Kiesler & Pilkonis (1970):
Vpn mussten Wörter vorlesen
Hälfte der Wörter: Koppelung mit elektrischen Schlag
Die andere Hälfte: Koppelung mit Beendigung von
elektrischen Reizen
! Zweite Hälfte wurde positiver bewertet.
Operantes Konditionieren:
Singer (1961): Verstärkung prodemokratischer
Meinungsäußerungen.
Ekman (1958): Verstärker können auch non-verbal sein:
Kopfnicken, Lächeln
Insko (1965): Einstellungsänderung konnte auch noch nach
einer Woche nachgewiesen werden.
Lernen durch Beobachtung:
Genauso wirksam (Bandura, 1965).
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Die Wirkung von Einstellungen auf die Wahrnehmung
Hypothese: Positiv bewertete Reize werden eher
wahrgenommen und gespeichert als negativ bewertete
Reize.
!!Unterscheidung zwischen
"! Wahrnehmungserleichterung (positive Reize werden
schneller erkannt, engl. perception vigilance) und
"! Wahrnehmungsabwehr (die Wahrnehmung negativer Reize
ist schwieriger, engl. perceptual defense).
Wahrnehmungserleichterung:
Häufige Wörter werden schneller erkannt (die Bewertung
spielt hierbei keine Rolle, Postman & Schneider, 1953).
Wahrnehmungsabwehr tritt nur dann auf, wenn keine
weiteren Konsequenzen erwartet werden (Reece, 1954):
1.!
2.!
3.!
4.!
Vorgabe von sinnlosen Silben -> gleiche Erkennungszeit
Koppelung der Hälfte mit elektrischen Schlägen
Erkennungszeiten für negative Silben länger
Wenn durch schnelles Aussprechen ein elektrischer Schlag verhindert
werden kann ! Erkennungszeiten waren gleich
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Die Wirkung von Einstellungen auf Informationssuche und
–verarbeitung
Weitverbreitete Ansicht: Man sucht Informationen, die den
eigenen Standpunkt unterstützen, und vermeidet
Information, die der eigenen Einstellung zuwider läuft.
Mills, Aronson & Robinson (1959): Es wird jedwede Art von
Informationen gesucht, wenn sie nützlich ist.
Wenn keine Konsequenzen erwartet werden, dann wird nur
positive Information gesucht.
Mills, Aronson & Robinson (1959):
Vpn wurden befragt: Prüfung in Aufsatzform oder multiple
choice-Format.
Nach der Entscheidung: 6 Artikel zur Lektüre
Versuchsbedingung A: Artikel enthielten positive Info über Prüfungsformen
Versuchsbedingung B. Artikel enthielten negative Info über Prüfungsformen
-> Rangreihung der Artikel
VB-A: Lektüre über bevorzugte Form wurde gewählt
VB-B: Lektüre über bevorzugte Form wurde ebenfalls gewählt
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Dissonante Information wird gesucht, wenn man der Meinung ist
(1)Dass man sie widerlegen kann
(2) Dass man sie in der Zukunft nützen kann
Jedoch gilt: Die Vorliebe für konsonante Information ist deutlicher
als die Vermeidung dissonanter Information (Frey, 1981; 1986).
Die Wirkung von Einstellungen auf Lernen und
Gedächtnis
Einstellungskonsonante Information wird schneller
gelernt und besser behalten als dissonante
Information.
Es gilt jedoch: Dissonante Information wird dann
bevorzugt gelernt, wenn sie für weitere
Situationen nützlich ist (Jones & Aneshansel,
1956).
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