Essen und Kochen mit Köpfchen Gutes, abwechslungsreiches und sinnliches Essen stiftet Kraft und Lebensfreude. Für Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung ist es doppelt wichtig ist, was auf den Teller kommt. Die richtige Ernährung kann rheumatische Krankheiten positiv beeinflussen. Mit einer guten Auswahl von Nahrungsmitteln und einigen Grundkenntnissen lassen sich Genuss und gesundheitlicher Nutzen verbinden. Menschen mit Rheuma verzichten oft vorbeugend auf Nahrungsmittel oder konsumieren als Ausgleich zu den Schmerzen Genussmittel. Damit laufen sie Gefahr, in einen Mangelzustand zu geraten. Einseitige Kost hat langfristig grosse Nachteile, und die Gesundheit kann dadurch vermehrt zu sich genommen werden. Und so lässt sich das umsetzen: Pflanzliches in den Mittelpunkt setzen Fangen Sie bei der Menüplanung mit dem Saisongemüse an und machen Sie daraus wenn möglich ein Hauptgericht. Lassen Sie sich dabei vom lokalen Marktangebot inspirieren. Fahren Sie fort mit einem Salat der Saison, üppig gewürzt mit Kräutern und Sprossen, und suchen Sie sich noch verschieden farbige Früchte dazu. Damit haben Sie den Hauptteil Ihres Vitaminbedarfs bereits gedeckt. Ergänzt mit vollwertigen Getreiden, Kartoffeln und Hülsenfrüchten als sättigende Beilage sind Sie schon auf der gesunden, übrigens auch basenbildenden Seite. Zu den vollwertigen Getreiden zählen auch Gerste, Hafer, Hirse und Mais. Tierisches Eiweiss clever wählen zusätzlich beeinträchtigt werden. Es lohnt sich deshalb, auf eine vollwertige, gut zusammengestellte Ernährung zu achten. Sie können etwas tun Für entzündliche Rheumaerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew und entzündliche Bindegewebserkrankungen sind ein paar Grundsätze in der Ernährung wesentlich. Wichtig ist folgendes aber auch bei Arthrose und Weichteilrheuma: Entzündungsfördernde Stoffe sollten reduziert, entzündungshemmende Stoffe Essen Sie nicht mehr als zwei Portionen Fleisch pro Woche. Wählen Sie mageres Freiland-Fleisch, und verzichten Sie auf Würste, Innereien und fettes Fleisch. So lassen sich entzündungsfördernde Arachidonsäure und überflüssiges Fett einsparen. Mit etwas Phantasie können Sie mit Eiern - zwei Stück pro Woche - viele fleischlose Gerichte zaubern. Kaufen Sie Eier von Hühnern, die mit Leinsamen gefüttert werden, profitieren Sie vom höheren Gehalt an entzündungshemmender Alpha-Linolensäure. Und bereiten Sie sich lieber ein Kartoffelgericht mit Ei zu anstatt eierhaltige Teigwaren zu verwenden. Mit fettarmen Milchprodukten dreimal täglich Die neue Ernährungsbroschüre der Rheumaliga Achtzig Seiten, die auf der Zunge zergehen: Grundregeln der Ernährung, was Menschen mit Rheuma beachten sollten, 18 leckere Rezepte, Tipps und Übungen für Bewegung und Verdauung sowie praktische Tabellen zum Fettsäurenund Calciumgehalt von Nahrungsmitteln. über den Tag verteilt decken Sie Ihren Calciumbedarf. Und dank den Alpha-Linolensäuren in den Alpenkräutern hat echter Alpkäse die beste Fettqualität. Pflanzliches Eiweiss gut kombinieren Damit Sie trotz tieferem Fleischkonsum genügend mit Eiweissen versorgt sind, gilt es, andere Proteine clever zu kombinieren. Zum Beispiel Reis mit Hülsenfrüchten zum indischen Dal baht, Mais und Bohnen zu mexikanischem Salat, Getreide und Nüsse zur altbewährten Wähe oder Kartoffeln und Eier zum Kartoffelauflauf. Mit Gerichten dieser Art fällt es „Fleischtigern“ leichter, ohne ihr Steak auszukommen. Tofu gehört auch in die Kategorie des pflanzlichen Eiweisses und kann kalt oder warm zu allen Geschmacksrichtungen verarbeitet werden. Lassen Sie sich von der asiatischen Küche inspirieren. Fisch entdecken Und wie wäre es mit zwei Fischmahlzeiten pro Woche? See- oder Meerfisch enthält ungesättigte Fettsäuren, die Entzündungen vorbeugen. Aber aufgepasst: Wenn Sie panierten Fisch mit Mayonnaise wählen, wird die positive Wirkung neutralisiert. Setzen Sie den Fisch auf ein Gemüsebett, bekommen Sie zusätzlich wichtige Antioxydantien. So bleiben Sie gesund Mehr Weniger Gemüse, Früchte Vollwertige Getreide Kartoffeln Hülsenfrüchte Fisch Rapsöl, Olivenöl, Leinöl, Nussöl Flüssigkeit (Wasser, ungesüsster Kräutertee) Fleisch, Würste, Innereien Eier Kaffee Alkohol Zucker Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl Geräucherter Fisch oder Thon (in Salzwasser) eignet sich auch zum Salat oder zusammen mit Gemüse als Saucenbeilage zu Teigwaren. Die richtigen Öle verwenden Zum Kochen sollten warmgepresste Öle wie Rapsöl und Olivenöl zum Einsatz kommen. Für Rapsöl spricht das darin enthaltene Vitamin E und die Herkunft aus einheimischer Produktion. Für die kalte Küche stehen auch kaltgepresste Öle zur Wahl, weil die hitzeempfindlichen Stoffe bestehen bleiben. Zur Abwechslung eignen sich Baumnuss-, Haselnussund Kürbiskernöl. Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam, Mohnsamen, Baumnusskerne oder Mandelstifte enthalten Öl und bereichern Ihren Salat. Leinöl hat zwar die günstigste Fettsäurenzusammensetzung, eignet sich aber wegen seines starken Eigengeschmacks nicht zum Kochen. Mit einem Teelöffel Leinöl pro Tag in Quark, Joghurt oder Orangensaft decken Sie schon die Hälfte des Tagesbedarfs an Alpha-Linolensäure. Und was kommt aufs Brot? Butter ist besser als eine Pflanzenmargarine mit viel Linolsäure. Alkohol, Zigaretten, Schokolade & Co. Hier geht es um das gesunde Mass! Manchen Rheumapatienten hilft es, während eines schmerzhaften Schubs auf Genussmittel zu verzichten oder den Kaffee auf eine bis zwei Tassen täglich zu reduzieren. Grundsätzlich macht es Sinn, Süsses und Alkohol nicht täglich, sondern bewusst – bei passender Gelegenheit – mit allen Sinnen und gutem Gewissen zu geniessen. 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