Kreditrisiken im Zentralbankbereich

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Kreditrisiken im Zentralbankbereich
Prof. Jörg Rocholl, Ph.D.
Münchner Seminare
4. Juni 2012
Überblick
Einleitung
Kauf von Wertpapieren
Sicherheiten in EZB-Offenmarktgeschäften
Target 2
Zusammenfassung und Ausblick
1
Überblick
Einleitung
Kauf von Wertpapieren
Sicherheiten in EZB-Offenmarktgeschäften
Target 2
Zusammenfassung und Ausblick
2
Einleitung
Kreditrisiken im Zentralbankbereich
• Offenmarktgeschäfte
• Programme zum Ankauf von Wertpapieren
Unterschiedliche Arten von Risiken
• Wertpapierrisiken
• Gegenparteirisiken
Unterschiedliche Schwerpunkte
• Europäische Zentralbank (EZB)
• U.S. Federal Reserve Bank (FED)
Implikationen für den Bundeshaushalt
• Deutschlands Kapitalanteil an der EZB (basierend auf Staaten im Euroraum) = 27,13%
3
Überblick
Einleitung
Kauf von Wertpapieren
Sicherheiten in EZB-Offenmarktgeschäften
Target 2
Zusammenfassung und Ausblick
4
Programme zum Kauf von Wertpapieren (I)
Erstes Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen
• Zwischen 6. Juli 2009 und 30. Juni 2010
• Schuldverschreibungen mit einem Nominalwert von €60 Mrd.
Zweites Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen
• Beschluss am 6. Oktober 2011
• Umsetzung bis voraussichtlich Ende Oktober 2012
• Volumen von €40 Mrd., davon €3,1 Mrd. bis Ende 2011
5
Programme zum Kauf von Wertpapieren (II)
Programm für die Wertpapiermärkte
• Seit Mai 2010
• Zeitlich begrenztes Programm
• Offizielle Ziele
− Behebung der Störungen in bestimmten Segmenten des Wertpapiermarkts im Euroraum
− Gewährleistung eines angemessenen geldpolitischen Transmissionsmechanismus
• Gesamtabwicklungsvolumen per 25. Mai 2012: €212,1 Mrd.
• Liquiditätsabschöpfende Feinsteuerungsoperationen
− Hereinnahme von Termineinlagen mit einwöchiger Laufzeit
− Im Umfang der im Rahmen des Programms abgewickelten Geschäfte
6
Entwicklung der kumulierten Wertpapierkäufe durch die EZB
250
200
150
100
50
0
Quelle: Reuters, EZB
7
Überblick
Einleitung
Kauf von Wertpapieren
Sicherheiten in EZB-Offenmarktgeschäften
Target 2
Zusammenfassung und Ausblick
8
Traditionelle Liquiditätsversorgung der Banken durch die EZB (I)
Mindestreserve
• Pflicht für alle in Mitgliedstaaten niedergelassenen Kreditinstitute
• Monatliche Erfüllungsperiode – Pflicht zur durchschnittlichen Einhaltung
• Bilanzpositionen
− Einlagen
• Täglich fällige Einlagen
• Einlagen mit vereinbarter Laufzeit von bis zu zwei Jahren
• Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von bis zu zwei Jahren
− Ausgegebene Schuldverschreibungen
• Schuldverschreibungen mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu zwei Jahren
• Zeitlicher Ablauf
− Endstände der relevanten Bilanzpositionen in Monat t als Basis für Mindestreservesoll in Monat t+2
− Anwendung des Mindestreservesatzes
− Beispiel: Bilanzdaten Ende März ergeben Mindestreservesoll für im Mai beginnende Erfüllungsperiode
9
Traditionelle Liquiditätsversorgung der Banken durch die EZB (II)
Regeln
• Zinstender: Mehrgutauktion mit diskriminierenden Preisen, bis zu zehn Gebote, verschlossen, eine Runde
• Mindestbietungssatz
Geschäft
• Jede Woche durchgeführt, Laufzeit eine Woche
• Kreditinstitute erhalten Liquidität von der EZB gegen Sicherheiten
Auktionsgröße: Liquiditätsneutrale Menge
Ständige Fazilitäten
• Spitzenrefinanzierungsfazilität:
Mindestbietungssatz + 100 Basispunkte
• Einlagefazilität:
Mindestbietungssatz – 100 Basispunkte
10
Ergebnisse in Fecht, Nyborg und Rocholl
(Journal of Financial Economics, 2011)
Hauptergebnis
Von Banken in Auktionen gezahlte und gebotene Preise hängen ab von
• Bankcharakteristika
• Marktbedingungen, insbesondere von der Verteilung der Liquidität über einzelne Banken
Implikationen
• Imperfektionen im Interbankenmarkt existieren selbst in normalen Zeiten
• Ungleichgewichte bei der Verteilung führen zu
− Höheren Preisen
− Vor allem bei Banken mit Unterdeckung der erforderlichen Mindestreserve
• Große Banken
− Zahlen weniger
− Insbesondere bei höheren Ungleichgewichten bei der Verteilung der Liquidität
11
Änderungen der Regeln nach September 2008 (I)
8. Oktober 2008
• Umstellung auf Mengentender, Vollzuteilung
• Spitzenrefinanzierungsfazilität:
Mindestbietungssatz + 50 Basispunkte
• Einlagefazilität:
Mindestbietungssatz – 50 Basispunkte
15. Oktober 2008
• Erweiterung des Sicherheitenrahmens
• Minimum Credit Rating für Sicherheiten von A- auf BBB- reduziert (außer bei ABS)
18. Dezember 2008 (weitere Änderung im Mai 2009)
• Spitzenrefinanzierungsfazilität:
Mindestbietungssatz + 100 Basispunkte
• Einlagefazilität:
Mindestbietungssatz – 100 Basispunkte
12
Änderungen der Regeln nach September 2008 (II)
7. Mai 2009
• Ausweitung des erweiterten Sicherheitenrahmens bis Ende 2010
1. März 2010
• Verschärfung der Rating-Anforderungen für ABS: Zwei AAA-Ratings bei Emission
8. April 2010
• Änderung im Minimum Credit Rating für Sicherheiten von A- auf BBB- nicht mehr bis Ende 2010 limitiert
3. Mai 2010
• Kein Mindestrating mehr für griechische Staatsanleihen
10. Oktober 2010
• Verschärfung der Notenbankfähigkeitsregeln für ABS
13
Änderungen der Regeln nach September 2008 (III)
31. März 2011
• Kein Mindestrating mehr für irische Staatsanleihen
7. Juli 2011
• Kein Mindestrating mehr für portugiesische Staatsanleihen
30. November 2011
• Ausweitung der Swap-Vereinbarungen zwischen Zentralbanken zur Bereitstellung von Fremdwährungen
8. Dezember 2011
• Einführung längerfristiger Offenmarktgeschäfte: LTROs mit dreijähriger Laufzeit (erneut im Februar 2012)
• Verringerung des Mindestreservesatzes von 2% auf 1%
• Erneute Erweiterung des Sicherheitenrahmens für ABS und Kreditforderungen
14
Die Zusammensetzung des EZB-Kreditvolumens
15
Der Umfang und die Zusammensetzung der hinterlegten Sicherheiten
16
Bewertung
Zusammensetzung der hinterlegten Sicherheiten
• Rückgang bei Asset-Backed Securities (ABS) nach Anteil von 24% im Jahr 2010
− Dennoch beträchtlicher Anteil angesichts der seit 2007 ausgetrockneten Sekundärmärkte
− Stärkere Bonitätsanforderungen
• Zunahme der nicht marktfähigen Finanzinstrumente
− Anteil von 18% im Jahr 2010
− Anteil von 23% im Jahr 2011
− Größter Einzelposten
• Zunahme der Staatsanleihen
− Anteil von 13% im Jahr 2010
− Anteil von 14% im Jahr 2011
− Wertpapier- und Gegenparteirisiken (siehe Griechenland)
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Besondere Risiken durch Emergency Liquidity Assistance (ELA)
ELA als nationale Angelegenheit (kein offizieller Teil der Offenmarktgeschäfte des Eurosystems)
• Nationale Zentralbanken können eigene, zumeist nicht veröffentlichte Regeln aufstellen
• Kaum Informationen zu Umfang, Zinssätzen, Fristigkeiten oder erforderlichen Sicherheiten
• Bewusste Intransparenz: “In this regard, information on central banks’ lending or other liquidity facilities
provided to a particular credit institution, including emergency liquidity assistance, needs to be kept
confidential in order to contribute to the stability of the financial system as a whole and maintain public
confidence in a period of crisis.”
Beispiel Irland
• Umfang €50 Mrd. (Schätzung Willem Buiter im Januar 2011)
• Warum ist dieses Programm notwendig, wenn die EZB eine Politik der Vollzuteilung betreibt?
− Anforderungen an Sicherheiten vermutlich nochmals geringer als EZB-Anforderungen
− Zeichen der besonderen Fragilität des irischen Bankensektors; Missbrauch der Geldpolitik?
→ Beträchtliche Gefahr der Vergemeinschaftung dieser Risiken im Eurosystem
18
Überblick
Einleitung
Kauf von Wertpapieren
Sicherheiten in EZB-Offenmarktgeschäften
Target 2
Zusammenfassung und Ausblick
19
Die Entwicklung und Zusammensetzung der Salden in Target2
20
Target2: Unstrittige Fakten
Salden
• Seit 2007 deutlich ansteigend, nun in beträchtlicher Höhe
• Forderungen und Verbindlichkeiten gegen die EZB, nicht gegen individuelle Zentralbanken
• Führen nicht zu einer Verknappung des Angebots an Liquidität und Krediten in Deutschland
Internationale Verteilung
• Hohe Forderungen der Bundesbank: €644,2 Mrd. im April 2012, nach €463,3 Mrd. im Dezember 2011
• Hohe Verbindlichkeiten vor allem der Italienischen (€279,4 Mrd.) und Spanischen (€302,8 Mrd.) Zentralbank
Fragile Bankensysteme in Peripherieländern
• Nicht funktionierender Interbankenmarkt
• Kapitalflucht, zum Beispiel im März 2012 allein €66,2 Mrd. aus Spanien (laut Banco de Espana)
21
Die Intermediationsfunktion der EZB
Aktivseite: Die Einschätzung des IWF
“A number of banks in Europe—including nearly all banks in Greece, Ireland, Portugal, many of the small and
mid-size Spanish cajas, and some German Landesbanken—have lost cost-effective access to term funding
markets. As a result they have turned in varying degrees to repo markets and the ECB for refinancing.” (April
2011)
“In late 2011, the euro area and the global financial system were facing strong pressures. With interbank
funding essentially frozen and sovereign yields widening to record high levels, a full-blown bank crisis was in
the making.” (April 2012)
Passivseite: Nutzung der Einlagenfazilität
• Starker Anstieg in den letzten Monaten: €760,1 Mrd. (letzter Stand: 25.5.2012)
• Nach €145,9 Mrd. im Jahr 2010, €109 Mrd. im Jahr 2009, und €208,5 Mrd. vom 9.10. bis zum 31.12.2008
22
Kritische Refinanzierungssituation bei Banken in
Griechenland, Irland, Portugal und Spanien
Quelle: Internationaler Währungsfonds, Global Financial Stability Report, April 2011
23
120
80
0
40
40
0
Basis points
Volume (bn EUR)
28th Sep. 08
80 120 160 200 240 280
9th Aug. 07
160
200
Entwicklung der Inanspruchnahme der EZB-Einlagefazilität (I)
1.1. 1.3. 1.5. 1.7. 1.9.1.11.1.1. 1.3. 1.5. 1.7. 1.9.1.11.1.1. 1.3. 1.5. 1.7. 1.9.1.11.1.1.
2007
2008
2009
3m Euribor - 3m Eonia swap
Recourse to deposit facility
Fine tuning (liq. absorbing)
Source: Heider, Hoerova & Holthausen (2009), Liquidity hoading and interbank market spreads: the role of counterparty risk
24
Entwicklung der Inanspruchnahme der EZB-Einlagefazilität (II)
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
Quelle: Reuters, EZB
25
Target2: Beispiel zur Erläuterung
Ausgangslage
1.
Ein griechischer Bauer ist Kunde bei der EFG Eurobank in Athen und hält dort eine Einlage
von €100, die die EFG Eurobank in Wertpapiere investiert.
2.
Die Firma Claas, die Trecker produziert, ist Kundin bei der Deutschen Bank in Frankfurt und
hält dort eine Einlage von €0.
3.
Die EFG Eurobank besorgt sich €50 von der Griechischen Zentralbank (GZB) über ein
Offenmarktgeschäft.
26
Entwicklung der einzelnen Konten (I)
EFG Eurobank
Deutsche Bank
Wertpapiere 100
Bauer 100
Kasse 0
Einlage bei
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
Kontoguthaben
EFG 50
Claas 0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
27
Entwicklung der einzelnen Konten (I)
EFG Eurobank
Deutsche Bank
Wertpapiere 100
Bauer 100
Kasse 0
Einlage bei
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
Kontoguthaben
EFG 50
Claas 0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
28
Entwicklung der einzelnen Konten (I)
EFG Eurobank
Deutsche Bank
Wertpapiere 100
Bauer 100
Kasse 0
Einlage bei
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
Kontoguthaben
EFG 50
Claas 0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
29
Entwicklung der einzelnen Konten (I)
EFG Eurobank
Deutsche Bank
Wertpapiere 100
Bauer 100
Kasse 0
Einlage bei
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
Kontoguthaben
EFG 50
Claas 0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
30
Entwicklung der einzelnen Konten (I)
EFG Eurobank
Deutsche Bank
Wertpapiere 100
Bauer 100
Kasse 0
Einlage bei
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
Kontoguthaben
EFG 50
Claas 0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
Der griechische Bauer kauft für €50 einen Trecker der Firma Claas. Diese Transaktion wird mit Hilfe von
Target2 über die Griechische Zentralbank (GZB) und die Bundesbank abgewickelt.
31
Entwicklung der einzelnen Konten (I)
EFG Eurobank
Wertpapiere 100
Einlage bei
GZB 50
0
Bauer 100
50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Deutsche Bank
Kasse 0
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
Kontoguthaben
EFG 50
0
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
Claas 0 50
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Der griechische Bauer kauft für €50 einen Trecker der Firma Claas. Diese Transaktion wird mit Hilfe von
Target2 über die Griechische Zentralbank (GZB) und die Bundesbank abgewickelt.
32
Entwicklung der einzelnen Konten (II)
EFG Eurobank
Wertpapiere 100
Einlage bei
GZB 50
0
Bauer 100
50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Deutsche Bank
Kasse 0
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
•
Kontoguthaben
EFG 50
0
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
Claas 0 50
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Deutsche Banken dienten traditionell als Bereitsteller von Liquidität an Banken in anderen Euro-Ländern.
33
Entwicklung der einzelnen Konten (II)
EFG Eurobank
Wertpapiere 100
Einlage bei
GZB 50
0
Bauer 100
50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Deutsche Bank
50
Kasse 0
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
•
Kontoguthaben
EFG 50
0
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
Claas 0 50
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Deutsche Banken dienten traditionell als Bereitsteller von Liquidität an Banken in anderen Euro-Ländern.
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Entwicklung der einzelnen Konten (II)
EFG Eurobank
Wertpapiere 100
Einlage bei
GZB 50
0 50
Bauer 100
50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
Deutsche Bank 50
Deutsche Bank
50
Kasse 0
Claas 0 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Forderung
gegen EFG 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
•
Kontoguthaben
EFG 50
50
0
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
0
0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
0
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
0
Deutsche Banken dienten traditionell als Bereitsteller von Liquidität an Banken in anderen Euro-Ländern.
35
Entwicklung der einzelnen Konten (II)
EFG Eurobank
Wertpapiere 100
Einlage bei
GZB 50
0 50
Bauer 100
50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Verbindlichkeit gegen
Deutsche Bank 50
Deutsche Bank
50
Kasse 0
Claas 0 50
Einlage bei
Bundesbank 50
Forderung
gegen EFG 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
•
•
Kontoguthaben
EFG 50
50
0
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
0
0
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
0
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
0
Deutsche Banken dienten traditionell als Bereitsteller von Liquidität an Banken in anderen Euro-Ländern.
Damit glichen sich die Targetsalden wieder aus.
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Entwicklung der einzelnen Konten (II)
EFG Eurobank
Wertpapiere 100
Einlage bei
GZB 50
0
Bauer 100
50
Verbindlichkeit gegen
GZB 50
Deutsche Bank
50
Kasse 0
Einlage bei
Bundesbank 50
Griechische Zentralbank (GZB)
Forderung
gegen EFG 50
•
•
•
Kontoguthaben
EFG 50
0
Verbindlichkeit gegen
Bundesbank 50
Claas 0 50
Bundesbank
Forderung
gegen GZB 50
Kontoguthaben
Deutsche Bank 50
Deutsche Banken dienten traditionell als Bereitsteller von Liquidität an Banken in anderen Euro-Ländern.
Damit glichen sich die Targetsalden wieder aus.
Dieser Ausgleich findet seit Beginn der Finanzkrise nicht mehr statt. Im Gegenteil: Einleger in den
Ländern der Peripherie transferieren ihr Geld vermehrt nach Deutschland. Dadurch entstehen
Forderungen der Bundesbank und Verbindlichkeiten der Zentralbanken in den Peripherie-Ländern.
37
Target2: Zusammenfassung
Definition Hans-Werner Sinn
Anstieg bei Target2-Verbindlichkeiten = Leistungsbilanzdefizit + Kapitalexporte (privat und öffentlich)
Kernfrage: Sind die hinterlegten Sicherheiten werthaltig (genug)?
Unterschied zwischen den Bedingungen, unter denen
• Banken Kredite an andere Banken vergeben (Marktperspektive)
• Zentralbanken Kredite an diese Banken vergeben (Zentralbankperspektive)
Frage nach den eingesetzten Sicherheiten
• Nicht erheblich bis 2007, ähnliche Einschätzung der Werthaltigkeit der Anleihen verschiedener Länder
• Höchst relevant seit 2007 aufgrund der divergierenden Risikoentwicklung
• Fehlen einheitlicher sicherer Wertpapiere
38
Überblick
Einleitung
Kauf von Wertpapieren
Sicherheiten in EZB-Offenmarktgeschäften
Target 2
Zusammenfassung und Ausblick
39
Zusammenfassung
Beträchtliche Risiken
• Substantielle Käufe von Staatsanleihen aus Ländern der Peripherie
• Starke Aufweichung der Standards für Sicherheiten in Offenmarktgeschäften, die zudem massiv
ausgeweitet wurden
• Fehlende Transparenz bei ELA-Programmen
Keine abstrakten Risiken
• Kapitalerhöhung der EZB am 29.12.2010 als Reaktion auf gestiegene Risiken: Erhöhung des gezeichneten
Kapitals um €5 Mrd. auf €10,8 Mrd.
• Deutlicher Gewinnrückgang der Bundesbank im Jahr 2011 aufgrund höherer Risikovorsorge
Besonderes Augenmerk
• Definition und Anwendung des Sicherheitenrahmens (Arten von Sicherheiten, Abschläge etc.)
• Schaffung von Transparenz bei ELA-Programmen
40
Ausblick (I)
Schlussfolgerung
Massive Kreditrisiken im Zentralbankbereich
• erhöhen Risiken für den Steuerzahler
• ohne explizite demokratische Legitimation
Weitere Herausforderungen, gerade der LTROs
1) Teufelskreis zwischen Banken und Staaten wird weiter verschärft – „bank-state nexus“
2) Insolvente Banken werden am Leben erhalten und erhalten adverse Anreize – „gambling for resurrection“
3) Staaten leiden unter Moral Hazard, zum Beispiel Italien im August 2011
4) EZB-Maßnahmen kommen ohne Konditionalitäten
→ Maßnahmen können allenfalls Zeit kaufen. Der Ball für die Lösung der Probleme liegt bei der Politik.
41
Ausblick (II)
Herausforderungen für die EZB
• Gestaltung der Geldpolitik für Länder mit
− Divergierender wirtschaftlicher Entwicklung
− Weitgehender fiskalpolitischer Autonomie
• Erhaltung der Finanzmarktstabilität tritt als Ziel neben Erhaltung der Geldwertstabilität
Mögliche Zielkonflikte
• Inflationäre Tendenzen könnten bekämpft werden zum Beispiel durch
− Wiedereinführung des Auktionsmechanismus
− Verschärfung des Sicherheitenrahmens
• Aber
− Viele Banken in der Peripherie wären dadurch zumindest illiquide
− Banken im Kern wären kaum in ihren Aktivitäten eingeschränkt
42
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