V E.1 Simulation der elektrischen Eigenschaften von biologischen

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V E.1 Simulation der elektrischen
Eigenschaften von biologischen
Membranen
Ziele:
In diesem Versuch werden die Grundlagen der Entstehung des Ruhemembranpotenzials und der Übertragung
von elektrischen Signalen in Nervenzellen- und Muskelzellen bearbeitet. Dabei werden die elektrischen
Eigenschaften der Zellmembran mit einfachen Modellen simuliert und veranschaulicht. Zusätzlich wird der
Einfluss dieser Eigenschaften auf die Ausbreitung von elektrischen Signalen in erregbarem Gewebe untersucht.
1. Widerstand und Leitfähigkeit
1.1 Ohm’sches Gesetz, Leitwert und Widerstand
Abb.1.1 Gleichstromkreis mit Schaltsymbolen.
Ein einfacher elektrischer Stromkreis besteht aus einer Spannungsquelle (z.B. einer Batterie) mit einer
Spannung U, die in V gemessen wird, und einem Transportweg entlang eines elektrischen Leiters, der die
Bewegung von Ladungen vom hohen elektrischen Potential zum niedrigeren erlaubt (elektrischer Strom I [A],
Abb.1.1). Der Strom im Leiter ist von der vorhandenen Spannung abhängig. Dabei wird unter bestimmten
Bedingungen eine proportionale Beziehung beobachtet:
I
1
U
R
(1.1)
R ist der elektrische Widerstand, der in Ohm (Ω) gemessen wird.
Vergrößert man bei unveränderter Spannung den Leiterquerschnitt A [m²], so können proportional zur Fläche
mehr Ladungen pro Zeit fließen. Vergrößert sich dagegen der Leitungsweg l [m], so stoßen bewegliche
Ladungen häufiger an z.B. den Atomrümpfen (bei einem metallischen Leiter) das zu größeren Energieverlusten
führt – der Strom wird geringer (Abb.1.2). Außer der Geometrie beeinflusst noch das Leitermaterial mit den
spezifischen Eigenschaften der Ladungsträger den Stromfluss. Diese Größe wird als spezifische Leitfähigkeit 
-1
-1
[ m ] bezeichnet. Hieraus ergibt sich für den Strom folgende Beziehung:
E1.1
[Version5 26.10.2010]




A
U
l
I 

(1.2)
-1
Die Größe G [ ] wird als Leitwert bezeichnet, dann vereinfacht sich das Ohm’sche Gesetz zu:
A
l
(1.3)
I  G U
(1.4)
G 
d
A
l
Abb.1.2 Spezifischer Widerstand eines Leiters.
Den Quotienten aus U [V] und I [A] bezeichnet man als den elektrischen Widerstand R []. Ist dieser Quotient
konstant, dann spricht man bei R von einem sog. Ohmschen Widerstand:
Damit gilt:
R
U
I
(1.5)
R
1
G
(1.6)
Analog wird auch für den Widerstand eine materialspezifische Größe angeben, spezifischer Widerstand  [m]:
 
1
(1.7)

1.2 Bestimmung eines elektrischen Widerstands
Der Wert eines unbekannten Widerstands kann durch eine Strom- und Spannungsmessung nach Abb.1.1. und
Gl.1.5 bestimmt werden. Dabei tritt ein prinzipieller Fehler auf - der gemessene Strom I ist die Summe aus dem
Strom durch den Widerstand R und dem Strom durch das Voltmeter mit seinem Innenwiderstand Ri. Damit der
Fehlerstrom durch das Voltmeter vernachlässigbar klein wird, wählt man hier Messgeräte mit sehr hohem
Innenwiderstand bzw. Eingangswiderstand.
Diese Zusammenhänge lassen sich auch auf Wechselstromkreise anwenden. Als Spannungsquelle dient dann
ein Wechselspannungsgenerator mit geeigneter Frequenz. Die Messgeräte müssen dann für
Wechselstrommessungen geeignet und geeicht sein. Zur Widerstandsbestimmung werden dann in Gl.1.5 die
Effektivwerte von Strom und Spannung verwendet.
R
Ueff
Ieff
(1.8)
E1.2
[Version5 26.10.2010]
1.3 Experiment: Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen
Die Messobjekte sind auf einer Experimentierplatte anzuordnen. Zur Strommessung steht ein Digitalmultimeter
zur Verfügung. Der negative Pol wird mit der „COM-Buchse“ des Multimeters verbunden. Der positive Pol mit
der „A-Buchse“, um einen Strom (in Ampere) zu messen. Für die Spannungsmessung nutzen sie das Netbook.
Sie melden sich als „Praktikum“ an und nutzen „Physik“ als Passwort. Am Arbeitsplatz befindet sich eine USBMessbox, die sie anschließen. In der Taskleiste befindet sich das Programm Scope, welches Sie starten müssen.
Bei der Kanalauswahl wählen sie die Dritte Option (Kanal A1 und A4). Das Programm funktioniert wie ein
digitales Oszilloskop. Verkabeln Sie die Schaltung so mit der USB-Box, dass ein Pol (Vorzugsweise der negative
Pol) mit der „GND-Buchse“ und der andere mit A1 verkabelt wird.
Im Scope Programm wählen Sie unter dem Punkt „Messen“ den Unterpunt „Hz und Volt“ und setzen ein
Häkchen bei „Spannung“. Sie lesen die Spannung bei
Ueff direkt ab (Wenn Kanäle A1 oder A2 genutzt werden
sind die Ergebnisse mit 10 zu multiplizieren).
Für die Strommessung ist der Wechselstrommessbereich (2 mA) zu wählen. Der Generator wird auf
Sinusspannung und die Frequenz von 100 Hz eingestellt. Als Verbraucher ist je nach Messaufgabe der
entsprechende Widerstand in der Schaltung zu verwenden. Bevor Sie mit einer neuen Messreihe beginnen,
überprüfen Sie bitte Ihre Messschaltung bei ausgeschaltetem Generator.
Mit den vorhandenen Laborkabeln ist auf dem Steckbrett die Messschaltung nach Abb. 1.3. aufzubauen. Die
Ohm’schen Widerstände befinden sich in Kästchen auf der Experimentierplatte. Wählen Sie für die Schaltung
zwei unterschiedliche Widerstände (2,2 kΩ und 5,6 kΩ)Nachdem Sie diese in die Schaltung eingesetzt und die
Schaltung überprüft haben, werden die Messgeräte und der Generator eingeschaltet. Mit Hilfe des
Amplitudenreglers legen Sie eine Spannung von ca. 2 V an und lesen den zugehörigen Stromwert am Messgerät
ab. Tragen diesen in die Tabelle ein. Anschließend sind die effektiven Widerstandswerte (R gesamt) zu berechnen.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen R1, R2 und Rgesamt?
I
R1
R2
Spannungsquelle
Schalter
Schalter
Abb.1.3 Parallel- und Reihenschaltung von Widerständen.
Parallelschaltung
Ueff [V]
Ieff [mA]
R1 []
R2 []
Rgesamt []
Reihenschaltung
Ueff [V]
Ieff [mA]
R1 []
R2 []
Rgesamt []
Tabelle 1.1 Messreihe des Ohm’schen Widerstandes
E1.3
[Version5 26.10.2010]
Voltmeter
R2
Um
U
R1
Voltmeter
Widerstände
U
Ampermeter
Um
Ampermeter
Widerstände
I
1.4 Experiment: Messungen zum Ermitteln des spezifischen Widerstands eines
Leiters
Abb.1.4 „Leiterbrett“
Drähte aus unterschiedlichen Materialien und Durchmesser sind auf einem sogenannten Leiterbrett
aufgespannt. Bauen Sie den Stromkreis gemäß Abb. 1.1 auf und messen Sie dann analog zum Punkt 1.3. die
Stromstärke Ieff bei einer von Ihnen gewählten Spannung Ueff. Da die Spannungen sehr klein sind, nutzen sie
den Kanal A4, der einen kleinen Messbereich hat. Ermitteln Sie aus den Werten für Ueff und Ieff den ohmschen
Widerstand R des jeweils in den Stromkreis geschalteten Drahtes. Berechnen Sie für drei unterschiedliche
Materialien mit Hilfe der Gleichungen 1.2 und 1.7 den spezifischen Widerstand des Materials aus dem die
Drähte bestehen.
Material
Ueff
Ieff
R []
L (mm)
d (mm)
m)
1000
1000
1000
Tabelle 1.2 Messreihe des Ohm’schen Widerstandes
1.5 Leitfähigkeit bei Elektrolyten
Flüssigkeiten, die durch Dissoziation entstandene Ionen enthalten, heißen Elektrolyte und eignen sich zum
Ladungstransport zwischen zwei Elektroden bei angelegter elektrischer Spannung. Wenn in einem Elektrolyten
ein Gleichstrom (die Richtung des Stroms bleibt konstant) fließt, so werden die Ionen getrennt (Elektrolyse,
+
siehe Abb. 1.5.). Im Falle einer NaCl-Lösung hieße dies, dass sich Na an der Kathode ansammeln und
Natronlauge bilden würde, an der Anode entstünde Salzsäure, deren Konzentrationen von der Stromdichte
abhinge.
Abb.1.5 Elektrolytische Leitfähigkeit.
E1.4
[Version5 26.10.2010]
In der Medizin macht man sich diese sog. Iontophorese zu Nutze, mit der man dissoziierende Medikamente
gezielt an bestimmte Orte im Körper transportieren kann. Will man bei elektrischen Messungen an einem
Elektrolyten, z.B. einer Widerstandsmessung, das Auftreten von Elektrolyse verhindern, so kann man das mit
Wechselstrom erreichen.
1.6 Experiment: Messungen zum Ermitteln des spezifischen Widerstands eines
Elektrolyten
Die Elektrolytlösung wird bis zu einer beliebigen Höhe h [cm] in den elektrolytischen Trog (Abb. 1.6.) eingefüllt.
An beiden Stirnflächen befinden sich parallel zueinander zwei Niroblech-Elektroden im Abstand l [cm].
Zwischen den Elektroden A und B liegt die Spannung U und damit ein elektrisches Kraftfeld. Entlang dieses
Kraftfeldes kann ein elektrischer Strom fließen, der durch den elektrischen Widerstand des Elektrolyten
bestimmt wird.
Spannung U
Elektrode
B
Br
ei
te
b
Höhe h
Elektrode
A
Länge l
Abb. 1.6 Elektrolytischer Trog
Füllen Sie destilliertes Wasser in den elektrolytischen Trog. Messen Sie den Flüssigkeitsstand h [cm] und den
Elektrodenabstand l [cm].
Bauen Sie die Schaltung aus Abb. 1.1! Als Spannungsquelle dient der Funktionsgenerator. Sie finden einen
Verstärker am Arbeitsplatz, den hinter den Funktionsgenerator schalten. Der elektrolytische Trog übernimmt
die Rolle des Widerstands R.
Den Amplitudenreglers am Generator stellen Sie mindestens auf die Mittelposition. Lesen Sie den zugehörigen
Spannungswert auf dem Notebook und den Stromwert am Messgerät ab.
Befüllen sie einen Löffel mit Natriumchlorid. Beobachten Sie das Amperemeter während Sie langsam das Salz in
das Wasser rieseln lassen und rühren mit dem zweiten Löffel um. Nachdem der erste Löffel gelöst wird,
notieren Sie die zugehörigen Stromwerte in die Tabelle. Verfahren Sie mit einer weiteren Menge
Natriumchlorid entsprechend.


Was konnten sie beobachten? Womit lässt sich das begründen?
Aus dem errechneten Widerstand ist für die Messreihe der spezifische Widerstand  [m]
-1 -1
und die spez. Leitfähigkeit  [ m ] des Elektrolyten zu bestimmen (Tabelle 1.3).
E1.5
[Version5 26.10.2010]
l (cm)
h (cm)
Ueff [V]
H2 O
Ieff [mA]
 [m]
R []
 [-1m-1]
1 Löffel NaCl
2 Löffel NaCl
Tabelle 1.3 Messreihe des elektrolytischen Widerstandes
2. Passive Eigenschaften biologischer Membranen
2.1 Das Ruhemembranpotential und die Nernst’sche Gleichung
1
2
Membran
jD
C1
jE
C2
x
Abb. 2.1 Doppelkammer mit kationenselektiver Membran zur Trennung unterschiedlicher Elektrolytkonzentrationen.
In Abb. 2.1. ist eine Doppelkammer mit den Teilkammern 1 & 2 dargestellt. Füllt man beide Teilkammern mit
unterschiedlichen Konzentrationen einer NaCl-Lösung, die Teilkammer 1 mit der Konzentration C1 und die
Teilkammer 2 mit der Konzentration C2, so liegt zwischen beiden Kammern der Konzentrationsgradient (C/Δx
vor. Dieser Gradient (chemische Triebkraft) bewirkt einen Teilchenstrom durch eine permeable Membran hin
zur geringeren Konzentration. Hieraus ergibt sich nach dem Fick’schen Gesetz:
jD   D 
C
( 2.1 )
x
E1.6
[Version5 26.10.2010]
−2 −1
2 −1
die sog. Teilchenstromdichte (Fluss) jD [mol m s ] mit der spezifischen Diffusionskonstante D (m s ).
+
Ist die Membran zwischen den Teilkammern z.B. nur kationenselektiv, so diffundieren nur die Na -Ionen
entlang des Konzentrationsgradienten durch die Membran. Sie hinterlassen in der höher konzentrierten NaCl-
Lösung jeweils ein Cl -Ion. Da die Ionen die Ladung
Q  z  e0 besitzen, lässt diese Ladungstrennung ein
-1
ansteigendes elektrisches Feld E [V m ] entstehen, das der chemischen Triebkraft entgegen wirkt. Es bedeuten
e0  1,6  1019Coulomb die Elementarladung und z die Wertigkeit (s. unten) des Ions. Für die elektrisch
-2 -1
erzeugte Teilchenstromdichte jE [mol m s ] gilt dann:
j E  z    c( x)  E ;
( 2.2 )
2
-1 -1
die das Ohm’sche Gesetz für wässerige Lösungen darstellt. Die Größe µ [m V s ] ist die Ionenbeweglichkeit
-3
und c(x) [mol m ] die Konzentration c in Abhängigkeit vom Ort x.
Durch das zunehmende elektrische Feld kommt es nach kurzer Zeit zum Stillstand der Ionendiffusion, d.h. die
chemische und die elektrische Triebkraft stehen im Gleichgewicht (
jD  jE ).
Dabei kann man das Gleichgewichtspotenzial (Diffusionspotenzial) mittels der Nernst’schen Gleichung
ausrechnen:
U 21 
wobei
R  8,314472 J  mol-1 K-1
F = 96485,34 C · mol
-1
C 
R T
 ln  1  ,
zF
 C2 
( 2.3 )
die universelle Gaskonstante, T die Temperatur in Kelvin,
die Faraday-Konstante und in der z die Ionenwertigkeit ( z Na
 1 , zCl  1 )
darstellt.
Will man aus gemessenen Membranpotentialen die Konzentrationen von Lösungen ermitteln, so muss man
Gl. 2.3 umformen und erhält dann:
C2  C1  e
 zF


U 21 
R

T


E1.7
[Version5 26.10.2010]
.
( 2.4 )
2.2 Experiment: Das Ruhemembranpotenzial und die Nernst’sche Gleichung
Multimeter
mV
-
+
Elektroden
1
2
Aufbewahrungsgefäß
Meßkammer 1 & 2
Abb. 2.2 Versuchsaufbau zur Messung von Membranpotentialen
Die Versuchsanordnung ist wie in Abb.2.2 auf den Labortischen aufgebaut und sollte nicht verändert werden.
Die beiden Elektroden befinden sich anfangs in einer Stativhalterung über dem Aufbewahrungsgefäß, dass mit
einer 0,1 M KCl-Lösung gefüllt ist. Die Elektroden sind elektrisch so mit dem Multimeter verbunden, wie es in
Abb.2.2 gezeigt ist (Referenzelektrode in Kammer 1 und mit COM-Buchse verbunden, die zweite Elektrode
befindet sich in Kammer 2 und ist mit der V-Buchse verbunden) Das Messgerät wird auf 200mV
Gleichspannung gestellt. Die Messkammern befinden sich unter einer weiteren Halterung, in die die Elektroden
zur Messung des Membranpotentials gehängt werden müssen.
2.2.1 Messung 1:
1.) Die Messkammer wird auf die Stirnfläche der Kammer 1 gestellt und durch Lösen von vier Rändelschrauben
in zwei Teile zerlegt. Dann wird ein vorgeschnittenes Membranstück aus dem Reservoir (Farbmarkierung im
Protokoll notieren!) entnommen, zwischen die Flansche der beiden Kammerhälften gelegt und anschließend
wieder verschraubt. Die beiden Kammerhälften sind mit "1" und "2" gekennzeichnet. In das Becherglas "1"
werden 80 ml einer 0,1 -molaren NaCl-Lösung gefüllt, ihre Temperatur gemessen und im Protokollheft (Tabelle
2.1.) als A [K] notiert.
In das Becherglas "2" werden aus der Lösungsflasche "B" wiederum 80 ml NaCl-Lösung abgefüllt. Anschließend
werden die Kammern mit Hilfe eines Trichters und der entsprechenden Nummernzuordnung mit den Lösungen
befüllt. Die Messkammer wird dann so unter die Elektrodenhalterung geschoben, dass die Elektroden
leichtgängig in die Kammern eingeführt werden können. Die Silberchloridelektroden müssen zu diesem Zweck
aus dem Aufbewahrungsgefäß entnommen und vorher mit Zellstoff abgeputzt werden.
2.) Halten sie die Elektroden in die Kammern und lesen sie den Spannungswert Umess ab und tragen ihn in
Tabelle 2.1. ein. Danach werden die Elektroden sofort wieder aus den Kammern entnommen, abgeputzt und in
das Aufbewahrungsgefäß zurückgestellt. Dort kann ein sog. Asymmetriepotential U ass auftreten, das ebenfalls
ermittelt und notiert wird. Das Membranpotential U21 selbst erhält man dann durch Subtraktion des
Asymmetriepotentials vom Spannungswert zwischen den Kammern.
E1.8
[Version5 26.10.2010]
3) Zum Abschluss dieser Messreihe wird die Kammer "1" mit einem Stopfen verschlossen und die Kammer "2"
entleert. Dann wird die gesamte Messkammer senkrecht auf die Stirnfläche von Kammer "1" gestellt und nach
Lösen der vier Rändelschrauben die Teilkammer "2" abgehoben und mit Zellstoff ausgetrocknet. Abschließend
ist die Teilkammer wieder zu montieren, wobei die Messkammer in senkrechter Position verbleibt.
2.2.2 Messung 2:
1.) In das Becherglas "2" werden aus der Lösungsflasche "C" 80 ml NaCl-Lösung abgefüllt, die Temperatur
gemessen und im Protokollheft als TA [K] notiert. Anschließend wird die aufrecht stehende Messkammer in die
Waagerechte gebracht und die Kammer "2" über einen Trichter mit der Lösung aus Becherglas "2" befüllt. Der
Korken aus Kammer "1" wird entfernt. Die Messkammer wird dann wieder so unter die Elektrodenhalterung
geschoben, dass die Elektroden leichtgängig in die Kammern eingeführt werden können.
Die Silberchlorid Elektroden müssen zu diesem Zweck wieder aus dem Aufbewahrungsgefäß entnommen und
mit Zellstoff abgeputzt werden.
2.) Der weitere Ablauf der 2. Messung erfolgt nun wie unter 2.) und 3.) bei der ersten Messung beschrieben.
Nach der letzten Messung der Messreihe ist auch die Kammer 1 zu entleeren und die Membran zurück ins
Aufbewahrungsgefäß zu legen.
Konzentration
(Buchstaben
notieren)
TA [K]
Umess[mV]
Uass[mV]
U21[mV]
 mol 
C2 
 l 
Tabelle 2.1 Messreihe von Membranpotentialen bei verschiedenen Konzentrationen und einer Referenzkonzentration
von 0,1 mol/l.
1.) Finden Sie heraus, ob bei Ihrer Messreihe eine kationen- oder eine anionenselektive Membran verwandt
wurde! ( C1 > C2 )
Hilfen zur Bestimmung der Membranselektion:

Haben Sie eine positive oder negative Spannung gemessen?

In welche Richtung bewegen sich die Ionen aufgrund des chemischen Gradienten (in Richtung
welcher Kammer)?

Welchen Ionen konnten durch die Membran diffundieren, um eine positive bzw. negative
Potentialdifferenz zu erzeugen?
2.) Ermitteln Sie aus den gemessenen Membranspannungen die Konzentrationen C 2 der Lösungen, die Sie aus
den Gefäßen "B" bis "C" entnommen haben und tragen Sie sie in Tabelle 2.1. ein. Benutzen Sie dabei dass
F
 39,37V 1 bei 22°C ist.
R T
2.3 Plattenkondensator, Kapazität, Beladung und Entladung
Ein Kondensator besteht aus zwei leitenden Schichten, die durch ein Dielektrikum voneinander getrennt sind.
Ein Dielektrikum ist ein nicht leitendes Medium. Der Kondensator speichert elektrische Ladung bzw. elektrische
Energie. Die einfachste Bauform ist ein Plattenkondensator. Wird eine Spannung an den Kondensator angelegt,
so entsteht ein elektrisches Feld, wie in Abb.2.3 zu sehen ist.
E1.9
[Version5 26.10.2010]
Abb.2.3 Elektrisches Feld und Schaltzeichen eines Plattenkondensators.
Die Speicherfähigkeit eines Kondensators für elektrische Ladung wird durch die physikalische Größe Kapazität
(C) angegeben. Sie kann mit der folgenden Gleichung berechnet werden:
C
Q
U
(2.5)
Q ist die elektrische Ladungsmenge und U die elektrische Spannung des Kondensators.
Bei einem Plattenkondensator ist die Kapazität umso größer, je größer die Flächen der Platten (A) und je kleiner
der Abstand (d) zwischen ihnen ist:
C 
A
d
(2.6)
Dabei ist die Kapazität eines Kondensators auch von der materialspezifischen Durchlässigkeit des Dielektrikums
für elektrische Felder (die Dielektrizitätszahl εr). Die Dielektrizitätszahl (Permittivität) εr = ε/ε0 eines Mediums
ist das Verhältnis seiner Permittivität zu der des Vakuums (elektrischen Feldkonstante ε0).
Wird ein Kondensator an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen, so fließt ein Ladestrom, beim Entladen
ein Entladestrom. Das Aufladen eines Kondensators bedeutet das Aufbauen eines elektrischen Feldes zwischen
seinen Platten.
Abb.2.4 Laden und Entladen eines Kondensators.
Für die Schaltung von Kondensatoren gelten folgende Gesetze:
E1.10
[Version5 26.10.2010]
Abb.2.5 Reihen- und Parallelschaltung von Kondensatoren.
2.4 Elektrische Eigenschaften von biologischen Membranen
Die Membran einer Zelle trennt das Innere der Zelle von dem Außenraum. Die Membran besteht aus einer
Doppelschicht amphiphiler Fettsäuremoleküle. Zu beiden Seiten dieser Lipid-Doppelschicht befindet sich
Elektrolytflüssigkeit, also ein elektrischer Leiter, die Doppelschicht ist jedoch ein Isolator. Zusammen mit den
Elektrolytflüssigkeiten wirkt sie deshalb als Kondensator mit der Membrankapazität CM. Eine biologische
Zellmembran ist jedoch kein perfekter Isolator, da Ionenkanäle in die Membran eingebaut sind, die die Passage
von Ionen erlauben. Deshalb muss man in einem Modell zusätzlich zum Kondensator einen Parallelwiderstand,
den sogenannten Membranwiderstand RM, berücksichtigen (siehe Abb. 2.6).
Ein Stromfluss durch die Membran ändert die Spannung am Kondensator. Diese Spannung, die
Potentialdifferenz zwischen Innen- und Außenraum der Zelle, wird in der Biologie als Membranpotenzial
bezeichnet. Die Kombination von Kondensator und Parallelwiderstand, in der Elektrotechnik als RC-Glied
bezeichnet, kann genutzt werden, um die passive Ausbreitung von elektrischen Impulsen über ein
Membranstück zu simulieren und die damit verbundene, auch zeitliche Veränderung der Impulse zu
untersuchen. Die die zeitliche Veränderung beschreibende Größe ist die Membranzeitkonstante τM, die sowohl
von CM als auch von RM abhängt:
  RM CM
(2.7)
In einer langgestreckten Zelle wie einem Neuron findet auch eine räumliche Ausbreitung der Impulse längs der
Membran statt. Der Elektrolyt im Innern hat einen elektrischen Widerstand, der bei Betrachtung der
räumlichen Ausbreitung der Impulse als Längswiderstand R i berücksichtigt werden muss. Der Längswiderstand
hängt vom Durchmesser der Zelle (Leiterquerschnitt) ab und beeinflusst die Reichweite der Ausbreitung der
Impulse.
Die Reichweite der Ausbreitung von elektrischen Impulsen wird durch die Membranlängskonstante (λ)
charakterisiert. λ gibt an, nach welcher Strecke (in Metern) ein Potenzial auf 37% (= 1/e) des Ausgangswerts
abgefallen ist. Je größer lambda ist, desto weiter gelangt ein Potenzial. Bei einer zylinderförmigen Zelle kann
die Längskonstante durch

RM
berechnet werden.
Ri
E1.11
[Version5 26.10.2010]
Extrazellulärraum
RM
Ra
CM
Intrazellulärraum
Membran
Ri
Ionenkanäle
Axon
Nervenzelle
Abb.2.6 Elektrisches Modell der Zellmembran.
E1.12
[Version5 26.10.2010]
2.5 Experiment: Bestimmen der Zeitkonstante an einem Modell von biologischen
Membranen
2.5.1 Messen der charakteristischen Zeitkonstante von einem RC-Glied
Bauen Sie gemäß Abb. 2.7 eine Schaltung mit einem Kondensator CM = 34 nFund einem Widerstand RM =
22kΩauf. Diese Schaltung beschreibt in guter Näherung die elektrischen Eigenschaften einer Zellmembran.
Die Stromquelle liefert rechteckförmige Strompulse (Frequenz=30 Hz), die zu einer mit den Zeitkonstanten
zunehmenden bzw. abnehmenden Spannung (U=UR=UC)am RC-Glied führen. Da die Stromquelle ebenfalls
einen Innenwiderstand hat, wird der Kondensator nicht nur über den Widerstand RM entladen, sondern auch
über diesen Innenwiderstand. Um diesen Effekt zu minimieren wird in die Schaltung ein Vorwiderstand (RV =
220 kΩ eingebaut.
Als Messgerät nutzen sie das Netbook. Melden sich als „Praktikum“ an und nutzen „Physik“ als Passwort. Am
Arbeitsplatz befindet sich eine USB-Messbox, die sie anschließen. In der Taskleiste befindet sich das Programm
Scope, welches Sie starten müssen. Das Programm funktioniert wie ein digitales Oszilloskop. Verkabeln Sie die
Schaltung so mit der USB-Box, wie in Abb. 2.7 zu sehen (A4-Anschluss).
Netbook-USB-Messbox-System
RV
A4
GND
Abb. 2.7 Versuchsaufbau zur Messung der Membranzeitkonstante

Messen Sie an dieser Ersatzschaltung für Membranen die Membranzeitkonstanten für die Einschaltund für die Ausschaltflanke des Impulses bei jeweils drei verschiedenen Stromamplituden (der
Amplitudenreger sollte mind. auf 5 stehen). (Die Zeitkonstante ist die Zeit, in der der Spannungswert
auf 63% (1-1/e)seines Endwertes angestiegen bzw. auf 37% (1/e)seines Ausgangswertes
abgefallen ist. Siehe dazu Appendix1).
Messung
Beladekurve
Entladekurve
1 in [ms]
2 in [ms]
3 in [ms]
Zeitkonstante
(Mittelwert)=

Der angegebene Wert auf dem Kondensator ist nur sehr ungenau. Berechnen Sie den tatsächlichen
Wert ihres Kondensators aus der Zeitkonstante und dem Widerstand (Der Wert des Widerstandes hat
nur eine geringe Abweichung)
Kapazität=
2.5.2 Auswirkung der Kapazität des Kondensators auf die Zeitkonstante des RC-Glieds
E1.13
[Version5 26.10.2010]
Myelinisierte Membranen haben eine geringere Kapazität als nicht-myelinisierte Membranen. Welchen Einfluss
hat die Myelinisierung auf die Zeitkonstante?
Wiederholen Sie den Versuch 2.5.1 mit einem anderen Kondensator (11nF).
Messung
Zeitkonstante
in [ms]
2.6 Experiment: Elektrotonische Ausbreitung von elektrischen Impulsen
2.6.1 Versuchsaufbau
Simulieren Sie die Ausbreitung von Stromimpulsen und deren Veränderung entlang eines Dendriten. Dazu
müssen insgesamt 10 RC-Glieder (Membranabschnitte) mit CM = 34 nF und RM = 22 kΩ aufgebaut werden, die
jeweils über Längswiderstände RL = 5,6 kΩ gemäß Abb.2.8 verbunden sind. Da nicht alle 10 Glieder
nebeneinander auf das Steckbrett passen, müssen sie in 2 Reihen aufgebaut werden, wie in der Abbildung zu
sehen.
.
Abb. 2.8 Versuchsaufbau zur Messung der passiven Membraneigenschaften
Neben den Querströmen durch die einzelnen Membranabschnitte tritt nun zusätzlich ein Längsstrom entlang
der Membran auf. Stellen sie den Amplitudenregler auf den maximalen Wert. Nutzen Sie hier das NetbookUSB-Messbox-System.
Betrachten Sie auf Kanal 1 des Oszilloskops stets den zeitlichen Spannungsverlauf der Impulse am ersten
Membranabschnitt. Betrachten Sie auf Kanal 2 des Oszilloskops den zeitlichen Verlauf der Spannungen der
Reihe nach an den anderen Membranabschnitten. Regeln Sie, wenn nötig, die Verstärkung von Kanal 2 nach.
Skizzieren Sie die Signalformen des 1., 4. und 8. Membranabschnitts und interpretieren Sie das Ergebnis.
E1.14
[Version5 26.10.2010]
2.6.2 Bestimmung der Längskonstante des elektrischen Membranmodels
Untersuchen Sie nun die räumliche Ausbreitung des Signals entlang des Membranmodells (Abb, 2.8). Messen
Sie dazu die an jedem der zehn Membranabschnitte anliegende Spannung mit dem Oszilloskop.
Tragen Sie ihre Messwerte in einem Diagramm der Spannung U in (V) in Abhängigkeit vom Weg x in (mm) auf.
Berücksichtigen Sie bei dieser Betrachtung, dass der Weg zwischen zwei RC-Gliedern einer Distanz von 0.5 mm
an der Zellmembran entspricht. Ermitteln Sie aus dem Diagramm die Membranlängskonstante. Diese ist die
Strecke, nach der der Spannungswert auf 37% (auf 1/e) abgeklungen ist.
E1.15
[Version5 26.10.2010]
RL (Ω)
RM
(Ω)
Abschnitt 1
Distanz
(mm)
U (V)
0
CM
(pF)
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
Tabelle 2.2 Messreihe 1 zur Bestimmung der Längskonstante des elektrischen Membranmodels.
2.6.3 Auswirkung des Längswiderstands auf die Längskonstante der Modellmembran
Ändern Sie den Längswiderstand (RL=2,2 kΩ) und führen sie den Versuch zur Bestimmung der Längskonstanten
noch einmal durch. Dies entspricht im biologischen Modell eine Veränderung der Faserdicke des Nerves.
Interpretieren sie die Unterschiede! Was bedeutet das Ergebnis?
RL (Ω)
RM
(Ω)
Abschnitt 1
Distanz
(mm)
U (V)
0
CM
(pF)
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
Tabelle 2.3 Messreihe 2 zur Bestimmung der Längskonstante des elektrischen Membranmodels.
2.6.4 Auswirkung der Myelinisierung auf die Längskonstante der Modellmembran
Myelinscheiden verhindern Leckströme durch die Membran und wirken daher als Isolator. Darüber hinaus
verringern sie die Membrankapazität. Tauschen sie die Widerstände und Kondensatoren von RC-Gliedern
(4,7MΩ und 2,2 pF) und symbolisieren somit eine Myelinscheide. Wie verändern sich die Messwerte bzw.
Kurven aus dem vorigen Versuch?
RL (Ω)
RM
(Ω)
Abschnitt 1
Distanz
(mm)
U (V)
0
CM
(pF)
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
Tabelle 2.4 Messreihe 3 zur Bestimmung der Längskonstante des elektrischen Membranmodells.
E1.16
[Version5 26.10.2010]
Zeichnen Sie die die Daten aus den Tabellen 2.2-2.4 Beschriften Sie dabei die Achsen mit
passenden Werten!
U in (V)
Distanz (mm)
2.7 Experiment: Simulierte Aktionspotentiale und Spannungsklemmmessungen
am Tintenfischriesenaxon
Das Programm HHsim finden Sie im Internet unter:
http://www.cs.cmu.edu/~dst/HHsim/
Es erlaubt die Simulation von Aktionspotentialen (APs) und Stromregistrierungen für eine Vielzahl von
Ionenzusammensetzungen. Ein AP wird durch Klicken auf "Stim 1" oder "Stim 2" gestartet. Die ionischen
Bedingungen werden durch Klicken auf "Membrane" geändert. Im Plot des simulierten AP kann man mittels
Mausklicks und Bewegung des Kursors Zeit- und Spannungswert ablesen.
2.7.1 Aktionspotentiale
Simulieren Sie ein Aktionspotential unter den vorgegebenen Bedingungen. Verändern Sie dann die
+
+
extrazellulären [K ] and [Na ] in einem weiten Bereich (mindestens 6 verschiedene Werte). Wann werden keine
AP-s mehr ausgelöst? Wie könnte das erklärt werden?
E1.17
[Version5 26.10.2010]
2.7.2 Pharmakologische Effekte von TTX und Pronase
Was passiert, wenn TTX oder Pronase zugegeben wird? TTX blockiert den Natriumkanal, während Pronase ein
Proteasegemisch ist, das einen Abschnitt des Natriumkanals abspaltet und so die Inaktivierung aufhebt.
Beschreiben und zeichnen Sie die beobachteten Veränderungen!
2.7.3 Effekte, die bei Veränderungen der Membrankapazität auftreten
Was passiert mit den AP-s, wenn die Kapazität der Membran verändert wird? Wie könnte das erklärt werden?
E1.18
[Version5 26.10.2010]
3. Übungsfragen
1. In welchen Einheiten werden die elektrischen Größen Strom, Spannung und Widerstand
gemessen?
2. Unter welcher Bedingung erfüllt ein elektrischer Leiter das OHMsche Gesetz?
3. Gegeben sei folgender Stromkreis aus drei Widerständen R1 , R2 und R3 :
1.


Welcher Gesamtwiderstand ist in diesem Stromkreis wirksam?
Welchen Wert haben die Teilspannungen U1 bzw. U2 (gegeben seien die Größen R1, R2, R3
und U0)?
4. Wie groß ist der elektrische Widerstand eines Drahtes der Länge l und des Querschnitts A; wie
heißt die dabei auftretende Stoffkonstante?Ist es bei Experiment 1.3 wichtig, welcher Pol mit
welcher Buchse am Multimeter verbunden wird?
5. Welcher chemische Vorgang findet bei der Elektrolyse an den Elektroden statt?
6. Was unterscheidet den Stromfluss bei einem Elektrolyten von dem bei Metallen?
7. Welche elektrischen Eigenschaften charakterisieren die Zellmembran?
8. Definieren Sie das Ohm'sche und das Fick'sche Gesetz für wässrige Lösungen.
9. Wie wird aus den obengenannten Gesetze die Nernst'sche Gleichung abgeleitet? Kalkulieren
sie die physiologischen Gleichgewichtspotentiale für Na+, K+, Ca+ und Cl-.
10. Wie werden sich in den Praktikumsversuchen anionen- und kationenselektive Membrane
unterscheiden?
11. Warum befindet sich zwischen den Kondensatorplatten ein Dielektrikum?
12. Warum weisen Zellen ein Ruhemembranpotential auf? Wie hängt die Goldmann-HodgkinKatz Gleichung mit der Nernst'schen Gleichung zusammen?
13. Beschreiben Sie das physiologische Aktionspotential! Aus welchen Phasen besteht es?
14. Welche Proteine sind für die Aktionspotentialbildung verantwortlich?
15. Welche Effekte auf das Aktionspotential erwarten Sie bei einer erhöhten Kaliumkonzentration
des Blutplasmas? Welche Effekte auf das Aktionspotential erwarten Sie bei einer erhöhten
Natriumkonzentration des Blutplasmas?
E1.19
[Version5 26.10.2010]
Appendix 1. Die Exponentialfunktion
Die Be- bzw. Entladung von einem Kondensator (Fig. A1) kann mathematisch mit Hilfe von
Exponentialfunktionen beschrieben werden.
Fig. A1. Beladung (a) und Entladung (b) eines Kondensators
Der Zeitverlauf der Beladung von einem Kondensator (a) wird mit der Gleichung
Uc  U  (1  e
t

)
und die Entladung (b) entsprechend mit der Gleichung
Uc  U  e
t

beschrieben.
Dabei ist:
U – die maximale Spannung bei einer vollständiger Beladung (a), oder Anfangsspannung der Entladung (b) und
τ – die Zeitkonstante der Be- oder Entladung (die Zeit, bis 63% der maximalen Spannung (a) oder 37% der
Anfangsspannung (b) erreicht werden).
Typische Zeitpunkte beim Laden:
 nach der Zeit τ ist der Kondensator auf 63% der Ausgangsspannung aufgeladen (0,63 U);
 nach der Zeit 2τ ist der Kondensator auf 86% der Ausgangsspannung aufgeladen (0,86 U);
 nach der Zeit 4τ ist der Kondensator auf 98% der Ausgangsspannung aufgeladen (0,98 U);
 die Tangente im Punkt t = 0 schneidet die 100%-Linie im Abstand τ.
Typische Zeitpunkte beim Entladen:
 nach der Zeit τ ist der Kondensator auf 37% der Ausgangsspannung entladen (0,37 U);
 nach der Zeit 2τ ist der Kondensator auf 14% der Ausgangsspannung entladen (0,14 U);
 nach der Zeit 4τ ist der Kondensator auf 2% der Ausgangsspannung entladen (0,02 U);
 die Tangente im Punkt t = 0 schneidet die Nulllinie im Abstand τ.
E1.20
[Version5 26.10.2010]
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