Verbotsschild Der heutige Jean-Dolidier-Weg war

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Verbotsschild
Der heutige Jean-Dolidier-Weg war bis in die 1960er-Jahre gesperrt. Der
Besuch des ehemaligen Lagergeländes musste auch danach noch bei der
Gefängnisbehörde beantragt werden.
Foto: Ute Wrocklage, 1991. (Privatbesitz)
Im Flugzeug
Da das Lagergelände nicht öffentlich zugänglich war, liehen sich Teilnehmer
der ersten belgischen Pèlerinage 1947 ein altes Armee-Flugzeug. Das Foto
zeigt Lucienne Bouffioux, die Blumen über dem ehemaligen
Konzentrationslager abwirft. Zeitungsausriss.
(ABN)
Zeitungsartikel
„Hamburger Freie Presse“, 9. September 1949.
Abt vor dem Lagertor
Abbé Noël Carlotti, Mitglied einer französischen Regierungskommission, die
den Verbleib der menschlichen Asche und die Standorte der Krematorien
ermitteln sollte. Dort plante die französische Amicale die Errichtung eines
Denkmals. Die Aufnahme vom Mai 1951 stammt aus dem Fotoalbum von
Renée Aubry.
(Privatbesitz)
Ernest Gaillard, ehemaliger Häftling
Von so weit kamen wir, um die eingezäunten Stätten zu sehen, in denen liebe
Angehörige während der endlosen Stunden des Appells eingeschlossen waren.
Um den Boden zu berühren, auf dem so viele der Unseren fielen! Um an der
Stätte zu beten, an der das jetzt zerstörte Krematorium stand! Um uns dort
lange zu besinnen, wo nur noch schmerzhafte Erinnerungen geblieben waren.
[…] Wir verstanden nicht, warum es uns nicht gestattet wurde, an den
Leidensstätten unserer Lieben zu weinen, von denen einige deswegen sterben
mußten, weil sie englische Flieger gerettet hatten.
Aus: Ernest Gaillard: Neuengamme, in: Le Patriote Résistant, Nr. 87,
15.11.1949.
Das Krematorium Neuengamme
Der erste Bauabschnitt des im Winter 1944 in Betrieb genommenen
Krematoriums. Das Gebäude wurde nicht mehr fertig gestellt. Die Aufnahme
entstand im Sommer 1945.
Foto: unbekannt. (MDF)
Krematoriumsöfen Neuengamme
Das Foto wurde von dem ehemaligen Häftling des KZ Neuengamme Zdzisław
Sokòłim Mai 1945 aufgenommen.
(MGW )
Der Platz des Krematoriums 1960
Das Krematorium wurde vermutlich 1947 abgerissen. An seinem ehemaligen
Standort legte im Mai 1960 eine Delegation der Amicale Internationale de
Neuengamme einen Kranz nieder.
Foto: Paul Stassek. (FZH)
Der Platz des Krematoriums 2003
Erst 1970 wurde der Platz des ehemaligen Krematoriums öffentlich zugänglich.
Hier legt eine französische Delegation 2003 einen Kranz nieder.
Foto: Andreas Ehresmann. (ANg)
Krematorium in Sachsenhausen
Das Krematorium des KZ Sachsenhausen, 1941/42 errichtet, wurde um 1952 von
der Kasernierten Volkspolizei gesprengt. Reste des Mauerwerks und der Öfen
blieben erhalten, wurden aber im Zuge des Aufbaus der Gedenkstätte 1957 bis
zum Boden entfernt. 1958/59 wurde die Stätte überdacht und vor den
Krematoriumsresten eine Bronzeplastik von Waldemar Grzimek aufgestellt.
Foto: Manuela Schulz, 2003. (ASa)
Krematorium in Ravensbrück
Das Gebäude des Krematoriums im ehemaligen KZ Ravensbrück entstand
zwischen 1943 und 1944. Im Zuge der Gestaltung der am 12. September 1959
eröffneten Mahn- und Gedenkstätte wurden der vordere Teil des Baus abgerissen
und die Außenmauern neu verputzt.
Foto: Britta Pawelke, 2004. (MGR/StBG)
Krematorium in Dachau
Im KZ Dachau wurde 1940 ein Krematorium errichtet, 1942 ein zweites, das jedoch
nie in Betrieb genommen wurde. Nach der Befreiung wurden in den Öfen nicht
identifizierbare Leichen eingeäschert. Im Herbst 1945 installierten ehemalige
Häftlinge eine Ausstellung in einem der Gebäude, die 1953 entfernt wurde. 1950
wurde vor dem alten Krematorium ein Denkmal für den „Unbekannten KZHäftling" eingeweiht.
Foto: unbekannt, 1990er-Jahre. (ADa)
Ruinen in Auschwitz-Birkenau
Die Krematorien und Gaskammern im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
wurden im November 1944 von der SS demontiert. Die technischen Anlagen
transportierte sie ins Konzentrationslager Groß-Rosen bei Breslau. Kurz vor der
„Evakuierung" sprengte die SS die Gebäude von drei Krematorien und
Gaskammern, ein viertes war bereits während des Häftlingsaufstandes im Oktober
1944 niedergebrannt.
Foto: Ute Wrocklage, April 1993. (ANg)
Gedenken an der Stätte des Krematoriums
In Frankreich hat die Totenehrung […] ein starkes gefühlsmäßiges Gepräge. […]
Wenn auf Grund tragischer Umstände keine Gräber mehr bestehen, wie
es in Neuengamme der Fall ist, so wollen doch die Familien an diesen Orten ihrer
umgekommenen Angehörigen gedenken. Daher hat Neuengamme, und
besonders die Stätte des Krematoriums, für die Franzosen eine ganz bestimmte
Bedeutung.
Bemerkungen des Französischen Beobachters in Hamburg zum ehemaligen
Konzentrationslager Neuengamme, Hamburg, 15.10.1951. (StA HH)
Wir Griechen betrachten die Stätte unseres Martyriums als eine Heilige Stätte, weil
dort Tausende unserer Mitmenschen geblieben sind, gelitten haben und im
Krematorium endeten. Wir glauben, daß diese Stätte, unser Golgatha, eine
Gedenkstätte für die Überlebenden bleiben sollte. Jedes Mal, wenn wir nach
Deutschland kommen, wollen wir an dieser Stätte der Seelen unserer verlorenen
Freunde gedenken, die fern der Heimat ihr Leben ließen.
Brief des Ausschusses griechischer Überlebender an den Senatspräsidenten vom
9.1.1959. (ANg)
Das frühere Krematorium besteht nicht mehr. Es wurde sicherlich schon bei
Beendigung des Krieges dem Erdboden gleichgemacht. Mit Sicherheit ist nicht
mehr festzustellen, wo es gestanden hat, so daß eine Wiedererrichtung dieser
Stätte schon aus diesem Grunde untunlich erscheint.
Der Leitende Regierungsdirektor der Gefängnisbehörde der Hansestadt Hamburg,
Buhl, an die Senatskanzlei, 13.10.1951. (StA HH)
Soweit ich die Akten kenne, hat die Gefängnisbehörde in den zurückliegenden
Jahren hartnäckig den Standpunkt vertreten, daß die Stelle des ehemaligen
Krematoriums im Lager Neuengamme nicht mehr festzustellen sei. [...] Wenn jetzt
eine Gedenkplatte gemacht wird [...], widerspricht sich die Hansestadt
Hamburg selbst, die bisher […] immer behauptete, daß die Krematoriumsstelle
nicht mehr festzustellen sei.
Vermerk von Senatsdirektor Jess, Senatskanzlei, vom 22.7.1965. (SK HH)
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