43205 Branding im Netz Alle schauen Multiscreen Investition in Serviceleistung Umzug ohne Hindernisse Kreation und Werbemittel entscheiden S.14 Fernsehen hat längst nicht S.9 mehr die Nase vorn Hans Thomann, Chef des Musikhauses Thomann S.22 So schaffen Online Shops den Hoster-Wechsel S.36 FACEBOOK Vier von zehn täglich drin Über 128 Millionen Nutzer in den USA, das sind mehr als 40 Prozent aller USAmerikaner, loggen sich täglich auf der Facebook Website ein. Diese Zahl nannte das Social Network in einer Präsentation für Werbekunden. Auf die Mobile-Version greifen naturgemäß weniger User zu, aber immer noch beeindruckend viele: 101 Millionen US-Nutzer pro Tag; rein rechnerisch sind das 33 Prozent aller Bürger der Vereinigten Staaten. Die MobileNutzung von Facebook galt bei Analysten lange Zeit als Sorgenkind. fk Live aus dem Wohnzimmer Youtube schaltet seine Live-Streaming-Funktion für Kanäle mit mehr als 100 Abonnenten frei G oogles Video-Dienst Youtube öffnet seine Streaming-Pforten: Alle Kanäle, die mehr als hundert Abonnenten haben, können künftig eigene Inhalte per Live-Stream auf die Plattform übertragen. Youtube hatte die Live-Option vor mehr als zwei Jahren eingeführt. Zu zenten live zu streamen. Künftig also kann quasi jeder ohne Zeitverlust aus dem heimischen Wohnzimmer senden, MOBILE MESSAGING SMS-Nachfolger fällt durch Knapp 60 Milliarden SMS wurden 2012 in Deutschland verschickt. 20 Jahre nach der Geburt der 160-Zeichen-Nachricht stellte im Frühjahr 2012 der Mobilfunkindustrie-Weltverband GSMA den Nachfolgestandard vor: Joyn. Diesem räumen jedoch selbst die Mobilfunkanbieter keine Keine Zukunft: Nur sieben Protent aller Mobilfunkanbieter glauben an Joyn Chancen ein, sich gegen Instant-Messaging-Dienste wie Whatsapp, Skype oder Facebook Messenger durchzusetzen, das ergab eine Umfrage. Die Gründe: zu zögerliche Markteinführung und zu geringe Akzeptanz bei den Providern. fk PRODUKTPIRATERIE Apple tauscht Falsifikate um Gefälschte USB-Ladegeräte für iPhone und iPad, die häufig über das Internet angeboten werden, stellen nach Ansicht von Apple ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Ab sofort können Apple-Kunden, die ein Fake-Ladegerät gekauft haben, dies im Apple Store oder bei einem autorisierten Service-Partner abgeben und zum Sonderpreis ein Originalteil kaufen. Bedingung: Sie müssen ihr iPhone oder iPad mitbringen. fk Foto: Fotolia / Ingo Bartussek www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Beginn profitierten aufgrund der strengen Limitierungen allerdings nur große, exklusive Channel-Partner davon. Erst vor drei Monaten wurde die Untergrenze für die Freischaltung der Live-Streams auf 1.000 Abonnenten gesenkt, seit wenigen Tagen nun auf beinahe schon intime hundert. Das ermöglicht jetzt auch privaten Nutzern und kleinen, unabhängigen Content-Produ- Bei Youtube soll es bald Live-Streaming für (fast) alle geben Funktionen für alle Daneben stellt die GoogleTochter jetzt auch andere – bislang exklusive – Features der breiten Masse zur Foto: iStockphoto / Dimoo Verfügung. Zalando: Neuer Besitzer A nders Holch Povlsen, Chef des dänischen Textilhandelsunternehmens Bestseller, steigt bei dem E-CommerceUnternehmen Zalando ein. Povlsen, der bereits rund 30 Prozent an dem britischen Online-Modehändler Asos hält, übernimmt zehn Prozent der Anteile und wird somit drittgrößter Anteilseigner an dem Berliner Online-Händler. Seine Anteile stammen von mehreren Early-Stage- Anteile neu verteilt: Zalando zum Beispiel Youtube-Mitglieder wie „Zombifreak“, der vorausschauend schon mal 111 Abonnenten geworben hat. Die Freischaltung des Angebots soll aber erst in den kommenden Wochen erfolgen, ein genauer Starttermin ist nicht bekannt. Klar ist, dass Google sich damit weitere Channel-Partner an Bord holen will, deren Angebot sich nach und nach dann auch bei Werbungtreibenden etablieren könnte. Gesellschaftern wie dem European Founders Fund (EFF), Holtzbrinck und Tengelmann, die jedoch weiterhin ZalandoBeteiligungen halten. Darüber hinaus gibt der Samwer-Inkubator Rocket Internet seine Anteile, die er bislang an Zalando hielt, an seine eigenen Teilhaber Kinnevik, EFF und Access Industries ab. Kinnevik hat nun über 37 Prozent der Zalando-Anteile in seinem Besitz und ist damit auch offiziell größter Gesellschafter. Diese Rolle übte die schwedische Beteiligungsgesellschaft seit Oktober 2012 nur indirekt aus, nämlich über ihr Engagement an ■ Rocket Internet. tdz Nutzer können künftig eine Serien-Playlist erstellen, die thematisch zusammengehörige Clips bündelt. Youtube zeigt nach Abspielen eines Videos dann automatisch die nächste Folge der Serie an und verweist zudem auf die gesamte Playlist. Die Funktion soll die Anzahl der Views auf Youtube erhöhen. Eine erweiterte Werbemaßnahme soll das Portal zudem zum wichtigen Traffic-Lieferanten machen: Youtube-Partner können Links in ihren Anmerkungen einbinden und so auf externe Online Shops, Blogs oder Webseiten umleiten. Welche Möglichkeiten Youtube insbesondere werbungtreibenden Unternehmen noch bietet und welche anderen Player auf dem Web-TV-Markt mitmischen, lesen Sie in dieser ■ Ausgabe auf Seite 16. sg Smartphones vor Handys I m 2. Quartal 2013 wurden weltweit erstmals mehr Smartphones als einfache Mobiltelefone verkauft, das meldet das US-Marktforschungsunternehmen Gartner. Demnach kamen auf 225 Millionen verkaufte Smartphones knapp 210 Millionen Handys ohne Internet-Zugang. Weltmarktführer ist weiterhin Samsung: Von dem südkoreanischen Hersteller stammte jedes vierte weltweit verkaufte Mobiltelefon – und knapp ein Drittel aller ■ Smartphones. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Foto: iStock / Miunicaneurona AUSGABE 17/13 19. AUGUST 2013 Anzeige Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 AKTUELL Internet World BUSINESS Die Herbst-Konferenzen der INTERNET WORLD Business Jeff Bezos kauft die „Washington Post“ und folgt damit dem Diversifikationstrend Im Herbst geht die Konferenz-Saison der Neuen Mediengesellschaft weiter. Unsere Leser erhalten vergünstigte Tickets für folgende Konferenzen: 4. Mobile Business Conference, 09.–10. September in Hamburg Info: www.mobile-business-conference.de Ticket-Code: MBC13iwb ■ 6. Social Media Conference, 23.–25. September in Hamburg Info: www.socialmediaconference.de Ticket-Code: SMC13Siwb ■ Online Communication Conference, 05. November in München, 13. November in Düsseldorf, 19. November in Hamburg Info: online-communication-conference.de Ticket-Code: occ13iwb ■ 17/13 Exotische Investitionen In eigener Sache ■ 19. August 2013 D as Wort von Warren Buffett gilt etwas unter denen, die Geld anlegen wollen. Das „Orakel von Omaha“, wie der 83-Jährige genannt wird, hat seit 1956 mit langfristigen Investments fast ohne Ausnahme Traumrenditen von 20 Prozent und mehr eingefahren. Der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, an der Buffett zu 28,5 Prozent beteiligt ist, gehören Versicherungen, Konsumgüterhersteller und sogar ein Wohnmobilbauer. Seit Ende 2011 kauft Buffett bevorzugt auf dem US-Zeitungsmarkt ein. 28 regionale Tageszeitungen hat der alte Fuchs in den vergangenen zwei Jahren übernommen, im Schnitt für zwölf Millionen Dollar pro Titel. Post“ zum Schnäppchenpreis Gut möglich, dass sich Amazon-Chef Jeff Bezos diese Anlagestrategie zum Vorbild nahm, als er Anfang August für 250 Millionen US-Dollar die traditionsreiche „Washington Post“ kaufte. Der Preis für die Zeitung, die 1972 die Watergate-Affäre aufdeckte, ist in doppelter Hinsicht ein Schnäppchen: Die „Post“ ist mit einer werktäglichen Auflage von rund 400.000 Exemplaren etwa vergleichbar mit der „Süddeutschen Zeitung“. Doch die Übernahme eines Zweidrittelanteils des „SZ“-Verlags hatte den neuen Mehrheitseigner SWMH 2007 schätzungsweise 650 Millionen Euro gekostet – das Vierfache des „Post“-Kaufpreises. Und das vor dem Hintergrund, dass der Amazon-Gründer kein armer Mann ist: The Search Conference, 06. November in München, 14. November in Frankfurt und 20. November in Hamburg Info: www.search-conference.de Ticket-Code: SEO13iwb Kongresse: Profi-Know-how im Herbst Rakete aufspürte, die Apollo 11 zum Mond getragen hatte. Die Artefakte wurden im Juli 2013 geborgen und werden derzeit restauriert. Bezos ist nicht der einzige Dotcom-Milliardär mit einem branchenfremden Investment. So nutzte Paypal-Gründer Elon Musk die Millionen aus dem Verkauf an eBay, um den Elektroautobauer Tesla Motors anzuschieben – und das Weltraumunternehmen Space X. Im All ist Musk schon weiter als Bezos: Das Space-XRaumschiff Dragon dockte im März 2013 erstmals erfolgreich an der internationalen Raumstation ISS an. Die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page investieren nicht nur Online-Handel-Pionier, Weltraum-Unternehmer und in Windparks, sie treiben auch die Entwicklung eines fahrerlosen Autos jetzt auch Zeitungsverleger: Amazon-Chef Jeff Bezos voran – in einigen US-Bundesstaaten Sein Privatvermögen wird auf rund 20 Mil- darf es bereits fahren. Und die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates ist inzwiliarden US-Dollar geschätzt. Der 49-Jährige leistet sich immer wieder schen weltgrößter Geldgeber für die MalaAusflüge in eine Welt, die mit dem eigent- ria-Forschung. Buffett dürfte all das freuen. Gemeinsam lichen Quell seines Reichtums nichts zu tun hat. Im Jahr 2000 gründete er die pri- mit Gates hat er Dutzende US-Milliardäre vate Raumfahrtfirma Blue Origin, die ein dazu überredet, einen Großteil ihres Geldes bemanntes Raumschiff für Suborbital- in gemeinnützige Stiftungen einzubringen. Flüge entwickelt, derzeit aber mit techni- Und an Bezos’ Zeitungs-Deal verdient das schen Problemen kämpft. Auch die Ge- „Orakel von Omaha“ mit. Denn nach dem schichte der Raumfahrt liegt Bezos am Verkauf der defizitären „Post“ stieg der Herzen. So finanzierte er eine Tauchexpe- Aktienkurs der Washington Post Mediendition, die im Atlantik in einer Tiefe von gruppe – deren größter Einzelaktionär ■ 4.800 Metern zwei der Triebwerke der heißt Berkshire Hathaway. fk Foto: Wikipedia / Steve Juvetson 2 INTERNET WORLD Business 17/2013 TRENDS & STRATEGIEN US-Buchmarkt in Aufruhr Handel und Verlage diskutieren nach dem AppleUrteil Konzepte für den Verkauf von E-Books 4 Kunden als Investoren Veni, vidi, vici Wolkige Aussichten Sebrus Berchtenbreiter Youtube steht für eine neue Art von Medienproduzenten, die die Plattform zum wichtigen Werbe- und Branding-Kanal machen 16 Das Angebot für Cloud-basierte E-Mail-MarketingTools ist groß, den richtigen Anbieter zu finden hingegen gar nicht so einfach 30 Geschäftsführer Promio Net, rät, bei Cloud-basiertem E-Mail-Marketing deutsche Dienstleister zu wählen 31 James, das Essen bitte! Michael Burst Cookbutler.de bietet eine etwas andere Form von 32 Essen auf Rädern – eine Usability-Betrachtung Leiter Markt- und Mediaforschung UIM, untersucht die Korrelation zwischen Markensympathie und Kaufabsicht 15 E-COMMERCE Sporttrade verbindet konventionelle VentureCapital-Finanzierung mit Crowdinvestment 5 Lebensmittel? Lieber offline Kunden binden Die deutschen Verbraucher stehen E-Food weiterhin 18 skeptisch gegenüber Kryd liefert die Software, mit der Händler personalisierte und individuelle Mails erstellen können 6 Vom Möbelhaus ins Web Segmüller steigt mit Daheim.de in den E-Commerce 19 ein und will unter die ersten fünf kommen Sprung ins warme Wasser Im kalifornischen Blackbox Mansion können sich junge Gründer zu ihren Businessideen austauschen und beraten lassen Meinungen in diesem Heft Gute Planung zahlt sich aus Wie zieht man einen Online Shop von einem Hoster zum anderen um? Eine praktische Anleitung 36 MEINUNG Ulf Dammertz Head of IT Mytheresa.com, setzt beim Hoster-Wechsel auf Erfahrung mit einer 36 vergleichbaren Plattform Serie: SEO-Fehler der Top 100 Shops Verloren im Paketstau Dirk Göbel Im Umgang mit Retouren ist ein Umdenken auf beiden Seiten der Internet-Leitung nötig 46 Mobile Werbung legt zu Google liebt Content. Web-Händler sollten daher alles dafür tun, mit individuellen Inhalten die 20 eigene Relevanz zu stärken Managing Director Saatchi & Saatchi, findet, dass Unternehmen bei Kundenbindungsaktionen wenig kreativ sind 24 Die Nutzung von Smartphones steigt rasant an – davon profitieren auch mobile Anzeigen 8 Mehr als Kistenschieberei 7 MARKETING & WERBUNG Schirm-Vorherrschaften Die Verwendung mehrerer Bildschirme ist Realität. Doch welchem Screen gilt mehr Aufmerksamkeit? 9 RUBRIKEN Das Musikhaus Thomann investiert weitere acht Millionen Euro in den Service – das Beratungs22 image ist der Schlüssel zum Erfolg Tücken des Social Graph Warum in die Ferne schweifen? Die neue Facebook-Suche ist jetzt weltweit verfügbar – und offenbart Schwächen Neukundengewinnung steht ganz oben auf der Agenda der Webshops, doch Bestandskundenmarketing ist meist viel lohnender 24 10 Enormer Nachholbedarf Eine eigene Website haben heute vier von fünf Unternehmen. Doch zu viel mehr wird das Internet oft noch nicht genutzt TOOLS & TECHNIK 12 SPECIAL: BRANDING Für digitale Markenwerbung spielen Kreation und Werbemittel eine wichtige Rolle 14 Eher wolkig als heiter Reiseportale müssen im Web noch gewaltig nachrüsten, um alle Potenziale auszuschöpfen 28 Topkampagne: Evian zeigt ewige Jugend 11 Etats Marketing und Werbung: 11 Rechtstipp: Störer oder Täter 26 Techniktipp: Flyer in fünf Schritten 28 Dienstleisterverzeichnis 37 Menschen & Karriere 39 Impressum 39 Termine 41 Wechselkurs für Bitcoin Stellenmarkt 44 Ein US-Bundesgericht hat die digitale Währung als Geld anerkannt 29 Gehört / Feedback 46 Thomas Koch Inhaber TK One, fordert, Werbungtreibende sollen Konsequenzen aus der veränderten Mediennutzung ziehen 9 Vincent Nicolai Geschäftsführer Buddybrand, glaubt, dass Youtube auf absehbare Zeit von Jüngeren dominiert werden wird 17 Hans Thomann Geschäftsführer Musikhaus Thomann, bleibt beim Kerngeschäft, um das 22 Image nicht zu verwässern Mathias Thomas Gründer Gaxsys, empfindet umweltbewusste Leute mit hoher E-CommerceRetourenquote als Heuchler 46 AKTUELL 3 Wer zu viel retourniert, fliegt Amazon sperrt Vielretournierern die Konten, doch das Beispiel findet kaum Nachahmer mazon stand bislang unter anderem für eins: absoluten Kundenservice. Doch auf der Nase herumtanzen lässt sich der E-Commerce-Riese von seiner Kundschaft offenbar nicht. Wer zu viele Produkte zurückschickt, läuft Gefahr, dass sein Konto gesperrt wird – allerdings nur in absoluten Ausnahmefällen und nur, wenn „nach eingehender umfassender Prüfung eindeutig feststeht, dass bei dem betroffenen Konto kein Einkaufs- und Retourenverhalten eines Verbrauchers vorliegt“, so die offizielle Aussage. Foreneinträge im Web sprechen eine andere Sprache: Hier klagen „normale Verbraucher“ darüber, ohne Vorwarnung ausgesperrt worden zu sein, obwohl sie mit Jahresbestellungen im fünfstelligen Euro-Bereich eigentlich gute Kunden des Hauses sein sollten. Hinter vorgehaltener Hand finden viele Händler diesen Schritt richtig. Schließlich passiert es in der täglichen Praxis durchaus häufiger, dass Kunden ihr Widerrufsrecht missbrauchen und beispielsweise einen Anzug retournieren, in dessen Taschen noch die Opernkarten vom Vorabend stecken. Außerdem kostet jede Retoure bares Geld – die Marktforscher von Ibi Research errechneten hier Summen von bis zu 20 Euro pro Rücksendung. Trotzdem scheuen sich die meisten Wettbewerber davor, ähnlich drastisch wie der Marktführer zur Gegenwehr anzuseszen. Denn wie sehr ein solch radikales Vorgehen dem eigenen Image schaden kann, zeigt nicht nur der aktuelle Aufschrei der betroffenen Amazon-Nutzer. Auch Zalando versuchte vor Monaten, Vielretournierer per E-Mail dahin zu erziehen, bewusster zu bestellen. Einzelne Kunden berichteten auch davon, plötzlich nicht mehr auf Rechnung bestellen zu dürfen – und das, obwohl Zalando in den ersten Kampagnen mit dem Claim „Schrei vor Glück oder schick’s zurück“ das Recht auf Retoure ausdrücklich betont hatte. Inzwischen sieht Zalando von solchen Erziehungsversuchen wieder ab. „Das Angebot zum kostenlosen Zurücksenden stellt für uns kein Problem dar, sondern ist fester Bestandteil unseres Serviceversprechens – und spiegelt unser Verständnis von E-Commerce im Allgemeinen wider“, formuliert eine Unternehmenssprecherin das Firmen-Credo der Berliner. Die Umkleidekabine werde ins Wohnzimmer verlegt und der Kunde dürfe selbstverständlich alles in Ruhe zu Hause anprobieren und auswählen. Juristen befürworten die Toleranz der Händler. Denn wer Nutzerkonten wegen hoher Retouren sperre, höhle das Widerrufsrecht aus. Das sei mit ■ dem Verbraucherschutz nicht vereinbar. dz Höher. Schneller. Weiter. Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. Treffen Sie plentymarkets auf der dmexco! 18.+19. 09. 2013 | Köln Gelbe Karte: Amazon verweist Vielretournierer vom Platz Christian Hackel, Ltg. Internationales Marketing Deichmann SE Marc Sommer, Vorsitzender Geschäftsführer Hess Natur „Die Wechselwirkung zwischen stationärem und Web-Angebot führt zu Retourenquoten von 30 Prozent. Mit diesem Wert sind wir sehr zufrieden. Wir bieten unsere gesamte Kollektion online und in rund 1.300 Läden an. Der Kunde kennt die Schuhe also oft aus der Filiale. Und war eine Kundin einmal mit einem Graceland-Schuh in Größe 38 zufrieden, passt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das nächste Modell. Kontosperrungen sind für uns kein Thema.“ „Die Möglichkeit, den Kunden eine bestimmte Auswahl zu bieten, ist Teil des Geschäftsmodells. Wir setzen am Produkt an und arbeiten an Passform, präziser Farbabbildung und Produktinformation. Darüber hinaus reduzieren wir hochretourige Produkte im Sortiment und bauen Segmente mit niedrigen Retouren stärker aus. Wir haben eine aktuelle Retourenquote von 45 Prozent (Vorjahr: 47,5 Prozent) und sehen darin auch unseren zukünftigen Richtwert.“ Torsten Rolfes, Corporate Communications C&A Ulrike Abratis, Unternehmenskommunikation Otto.de „Unsere Priorität ist nicht, Retouren zu vermeiden. Vielmehr ist es uns wichtig, dass unsere Kunden die Ware erhalten, die tatsächlich gefällt und passt und sie diese dann auch behalten. Daher ist es für uns in Ordnung, wenn Kunden bewusst mehr Artikel zur Auswahl nach Hause bestellen. Allerdings haben auch wir einige wenige Kunden, die immer die gesamte Bestellung zurückschicken. Solche Kunden kontaktieren wir, um die Hintergründe zu erfahren.“ „Ob und inwiefern die Entscheidung beziehungsweise das Vorgehen von Amazon ein probates Mittel für das Unternehmen darstellen mag, werden wir selbstverständlich nicht kommentieren. Darüber hat Amazon selbst zu befinden. Für uns bei Otto steht jedoch fest, dass Retouren immanenter Bestandteil des Geschäftsmodells sind und damit konsequenterweise zur Kundenfreundlichkeit im Online-Handel dazugehören.“ Foto: Fotolia / Apops A plentymarkets ist eine online basierte Warenwirtschaft, die Ihren gesamten E-Commerce-Workflow über alle Vertriebskanäle hinweg voll automatisiert abbildet. Besuchen Sie uns und erfahren Sie mehr: plentymarkets auf der dmexco: Halle 7 Stand E025. Unsere Mitaussteller: Das plentymarkets-Prinzip: E-Commerce as a Service Jetzt Demoversion unverbindlich testen: www.plentymarkets.com/testen www.plentymarkets.com 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Ich glotz nicht mehr TV PAYPAL Mit einem Lächeln bezahlen Bezahldienstleister Paypal testet die Gesichtserkennung beim Bezahlen. In London hat Paypal gerade einen Testlauf im Einzelhandel gestartet, bei dem sich Smartphone-Besitzer mit einer Zusatzfunktion in der Paypal-App virtuell im Bezahlsystem des Ladens anmelden und Kaufsummen danach mit einem Nicken bestätigen können. Auch das finnische Start-up Uniqul hat Technologien entwickelt, die das Bezahlen oder das Einchecken von Kunden per Gesichtserkennung ermöglichen. vs Handel und Verlage diskutieren nach Apple-Urteil Konzepte für den Verkauf von E-Books W egen der Preisabsprachen von Apple mit fünf Verlagen diskutiert die Buchbranche in den USA heftig darüber, wie in Zukunft digitale Lektüre an den Leser gebracht werden soll. Zur Debatte steht, ob Verleger und Inhaltelieferanten oder Händler den Preis elektronischer Medien vorgeben. Nebenbei steht Apples proprietäres System zur Disposition, das anderen Händlern nur wenig Platz einräumt. Im Juli hatten US-Gerichte Apple Preisabsprachen mit fünf Buchverlagen vorgeworfen. Jetzt lieferten Richter Vorschläge, wie das Kartell aufzu- Apple-Filiale in New York: Nach Preisabsprachen steht lösen sei: Apple muss die Verträge jetzt das Buchhandelssystem zur Debatte mit Hachette, Harper Collins, Simon & Schuster, Penguin und Macmillan lösen Apple Konkurrenten wie etwa Amazon und darf fünf Jahre lang keine weiteren oder Barnes & Noble erlauben, in deren Verträge mehr mit ihnen und anderen Lie- Apps zu eigenen Kaufinhalten zu verlinferanten von Inhalten zur Verbreitung di- ken. Bisher hatte Apple diese In-App-Vergitaler Medien schließen. Zudem muss linkung verboten. Anleger trennen sich von Apple € THE MEDIALAB Getrennte Wege Nachwirkung der Zeitungsübernahme: Die Verlagsgruppen Funke und Madsack lösen ihre gemeinsame Beteiligungsgesellschaft The Medialab wieder auf, die 2008 entstanden war. Man wolle das „so wichtige strategische Feld“ Internet künftig allein beackern, ließ Madsack wissen. Beteiligungen wie die Jobbewertung Kununu oder der Gebrauchtwarenhändler Rebuy waren im Vorfeld der Übernahme von SpringerZeitungen durch Funke verkauft worden. Madsack wird sich jetzt von Hannover aus um die Start-ups Meinprospekt und Jobturbo kümmern. vs 500 400 300 Aug Okt 2012 2012 © INTERNET WORLD Business 17/13 Juni Aug 2013 2013 Konkurrenzkämpfe ums Buch E-Books werden immer beliebter: In den USA, so eine Schätzung der Beratung Pricewaterhouse Coopers, werden die Erlöse, die mit dem Verkauf der digitalen Lektüre erzielt werden, bis 2017 jene aus dem Verkauf von gedruckten und Hörbüchern erstmals übersteigen. Kenner prognostizieren, dass E-Books vor allem das Taschenbuch verdrängen werden. Zurzeit testen Händler, Verlage und Autoren überall unterschiedliche Preismodelle. In den USA, wo es keine Preisbindung gibt, kommt aber zunehmend der Handel unter Druck: Die Online-Konkurrenten Amazon und Overstock.com bringen sich mit Preisschlachten für die digitale Lese-Zukunft in Stellung. Online läuft nicht rund Werbung & E-Commerce Anzeige Dez Feb April 2012 2013 2013 Der Apple-Kurs ist weit entfernt vom Kurshoch ZUM GOLDENEN HIRSCHEN E-Commerce und Medien verschmelzen zunehmend, und kreative Werbeagenturen werden zu Helfern für den Handel: Die Agentur zum Goldenen Hirschen hat die Mehrheit an Tengelmann New Media übernommen, einem Dienstleister für Performance Marketing, Big Data und Webshop-Aufbau. Mit Tengelmann will die Hamburger Agenturgruppe das neue Unternehmen namens Tra Deers zur E-Commerce-Agentur ausbauen. Zur Hirschen-Gruppe gehören die Beratung iDeers und Resourcenmangel, ein Dienstleister für Multichannel-Konzepte. vs 17/13 US-Buchmarkt in Aufruhr MOBILE NUTZUNG Laut Marktforschung E-Marketer verbringen US-amerikanische Verbraucher heute erstmals mehr Zeit mit Internet und sozialen Medien als mit Fernsehen. Ihren Analysen zufolge sind Ken oder Jane NormalUser rund fünf Stunden pro Tag online, vor dem Fernseher sitzt er/sie nur noch 271 Minuten, also 4,5 Stunden. Noch vor drei Jahren schauten US-Amerikaner rund 80 Minuten länger fern, als sie online unterwegs waren. Beim Surfen entfällt die Hälfte der Zeit auf PC und Laptop auf der einen und auf mobilen Geräten auf der anderen Seite. Die zeitliche Beschäftigung mit mobilen Geräten erfolgt zu gleichen Teilen auf Smartphone und Tablet. vs 19. August 2013 Zahl der Online-Buchungen stagniert bei Thomas Cook B is 2015 soll bei Thomas Cook die Hälfte sichtlich, ihre Buchungssysteme antiquiert der Reisen online gebucht werden. Ob und umständlich (s. Seite 28). Außerdem der britische Reisekonzern, zu dem Marken klicken sich Nutzer ihre Ferienträume bei wie Neckermann Reisen und Öger Tours neuen Anbietern oder mithilfe von Apps gehören, das Ziel erreicht, ist fraglich: In am Smartphone zusammen. Ähnlich wie den letzten neun Monaten wurde nur etwa im Handel bringt das Reisekonzerne mit jede dritte Reise im Web eigenen Filialen unter gebucht und der Anteil Druck: Thomas Cook der Online-Transaktiobefindet sich mitten in nen stieg nur um ein Proder Restrukturierung, zent auf 35 Prozent. Dabei schloss in den letzten kaufen immer mehr MenMonaten Dutzende Reischen online ein, reserviesebüros und trennte sich ren im Internet Hotels von 2.500 Angestellten. oder Plätze im Flugzeug Immerhin konnte das und bei der Bahn. angeschlagene UnterZwar eignet sich der nehmen bei einem UmReisemarkt wie kaum ein satz von 5,6 Milliarden anderer für den Onlinebritischer Pfund seine Vertrieb, doch buchen Schulden auf 425 MillioNutzer dort nur noch selnen Pfund senken und ten eine Pauschalreise: einen schmalen Gewinn Die Seiten der Reisekon- Thomas Cook: Das Onlinevon 104 Millionen Pfund ■ zerne sind zu unüber- Geschäft könnte besser laufen einstreichen. vs Noch werden Verlage und Medienkonzerne befragt, was sie von diesen Vorschlägen halten. Setzen die Justizbehörden die Strafen durch, kommt Apples Geschäft unter Druck und gewinnt Amazon gewaltig an Marktmacht: Die Medienbörse iTunes würde systematisch ausgetrocknet. Apple müsste sie zudem gegenüber Konkurrenten öffnen. Profiteur wäre vor allem Amazon – längst ist der Online-Händler selbst unter die Verleger gegangen und veröffentlicht als solcher Bücher. Er bietet zudem Autoren eine Plattform für Eigenpublikationen. Vor allem aber verdrängt Amazon durch Preisschlachten und Preisgebote zunehmend seine Handelskonkurrenz: Im Bereich E-Books hat der Internet-Händler bereits einen Marktanteil von 40 Prozent erreicht und liegt weit vor Apple (20 Prozent) und anderen ■ Anbietern. vs Umsatz mit E-Books steigt E-Books Druck/Audio US $ 20 Mrd 15 Mrd 10 Mrd 5 Mrd 0 2008 2017 Bis 2017 überholen E-Books Druck und Print Quelle: Pricewaterhouse Coopers Bank bietet Crowdfunding D ie Volksbank im badischen Bühl ermöglicht als eine der ersten Geschäftsbanken Crowdfunding. Zusammen mit dem Spezialisten Startnext baute die Bank die Plattform www.viele-schaffen-mehr.de auf, über die Kunden für soziale Projekte oder ihren Verein Geld bei Nachbarn und ■ Kollegen einsammeln können. vs Viele-schaffen-mehr.de: Crowdfunding nach Art der Volksbanken 17/13 TRENDS & STRATEGIEN 19. August 2013 Taxifahrer als Warenkuriere Kunden als Investoren E Foto: Fotolia / B. Wylezich ytaxi macht Taxifahrer zu Kurieren: Das Start-up bietet eine App, mit der Nutzer sich ein Taxi sowie die rund 35.000 angeschlossenen Fahrer Aufträge sichern können. In Hamburg befinden sich jetzt oft auch Warenlieferungen unter den Aufträgen. Dort testet Mytaxi nämlich mit zwei Filialen der Elektronikkette Mediamarkt, ob sich Taxis zum Ausliefern eignen. Die Fahrer holen die Ware in den Märkten ab, bringen sie zum Online-Käufer und rechnen erst mal per Taxameter ab. Lohnt sich der Service, wird Mytaxi ihn weiter ausrollen. Taxifahrer sind nicht immer ausgelastet und könnten so beim ■ Warenverkehr einspringen. vs rst Profis, danach Interessenten: Als eines der ersten Start-ups kombiniert Sportrade für eine Finanzierung Venture Capital mit Crowdinvesting. Ab 19. August können sich Privatleute über die Plattform Companisto am Sportartikelmarktplatz beteiligen. Mindestens eine knappe Million Euro will Sportrade einsammeln. Die Hälfte geben Business Angels sowie die IBB Berlin, wenigstens 200.000 Sportrade: Der Marktplatz für Sportgerät und -mode wächst Euro soll das Crowdinves- und beschafft sich nun auch Kapital von potenziellen Kunden ting bringen. Das Kapital fließt in neue Techniken, Marketing und ren.“ Diese werben, so der Hintergedanke, vor allem Personal: „Sportrade wächst um für Sportrade, weil sie als Investoren von etwa zehn Shops und 20.000 bis 30.000 dessen Wachstum profitieren. Produkte im Monat“, sagt Gründer Helge So beteiligt der Berliner Betreiber, der Hinrichs. Um dieses Wachstum zu stem- 2011 seinen Marktplatz startete und heute men, brauche man Geld. „Risikokapital- 14 Mitarbeiter beschäftigt, zuerst die Progeber schließen Crowdinvesting eher aus, fis und bündelt danach die Mikroanteile weil sie eine Verwässerung der Anteile der privaten Finanziers in einer Gemeinfürchten und nicht mit großen Eigner- schaft. „Wir beteiligen private Geldgeber gruppen verhandeln wollen“, so Hinrichs. an Gewinn und Exiterlösen“, erklärt Hin„Sportrade kann aber durch Crowdinves- richs. Sollte Sportrade einmal gekauft werting Händler und Kunden zu Investoren den, bekommen Profis wie Privatleute ■ machen und von deren Werbung profitie- einen Teil des Gewinns. vs Mit Facebook suchen Spotsetter entwickelt eine mobile Suche, die Facebook Posts durchforstet B ig Data beeinflusst nicht nur die Werbung, sondern auch Social-Media-Anwendungen. Ein Beispiel ist Spotsetter. Die iPhone und iPad App startete Anfang August als mobile Suchmaschine und zieht Antworten aus den Empfehlungen und Posts bei sozialen Plattformen. „Wir suchten um San Francisco herum die besten Plätze für Basketball“, erzählen Mehrfachgründer Johnny Lee und der einstige MapsSpezialist und Google-Manager Stephen Tse, die Spotsetter aufbauen. „Daraus entstand eine soziale Suche mit lokalen Elementen.“ Spotsetter empfiehlt Orte und Plätze, die der Freundes- und Bekanntenkreis eines Suchenden schon für gut befunden hat, und rankt die Treffer nach Häufigkeit des Erscheinens, Bewertungsinhalten und anderen Kriterien. Das Prinzip ähnelt dem von Facebooks Social Graph, anders als dieses berücksichtigt Spotsetter aber auch Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder Foursquare. Zweiter Unter- Treffpunkte, die Freunde schätzen, ermittelt Spotsetter aus Facebook-Nachrichten Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Sportrade verbindet konventionelle Finanzierung mit Crowdinvestment M Taxis können auch Waren ausliefern: Mytaxi vernetzt Handel mit neuen Dienstleistern Internet World BUSINESS SpotsetterGründer Lee und Tse (re.): Facebook-Daten für Gastro- und Event-Tipps schied: Wird die Such-Engine bei bekannten Profilen nicht fündig, bietet sie dem Suchenden die Empfehlungen eines passenden anonymisierten „soziodemografischen Zwillings“ an. Zurzeit tüftelt das neunköpfige Team an der Android-Version, aber auch an einem Geschäftsmodell: „Eine mobile Suchmaschine, die ausschließlich persönlich relevanten Inhalt liefert, wird – wenn sie sich bewährt – auch zu vermarkten sein“, ist der Münchner SpotsetterInvestor Max Thyssen überzeugt. Denkbar wären zum Beispiel Werbeeinblendungen in Anlehnung an Googles Adsense oder die Tipps von Foursquare, die eine ■ Suche ergänzen. vs Gründer helfen Gründern U nternehmen wie die Telekom, die Allianz oder Siemens setzen zurzeit verstärkt auf Accelerator-Programme, die das Entwickeln von innovativen Geschäften beschleunigen. Doch die Ziele von Unternehmenspartnern und Investoren decken sich oft nicht mit denen von Gründern. Die Entrepreneurship Organisation (EO), ein Netzwerk und Verbund aus Unternehmern und Gründern, bietet daher seit 25 Jahren eine Alternative oder Ergänzung: Noch bis Oktober können sich Gründer, die im Jahr umgerechnet rund 185.000 bis 750.000 Euro umsetzen, für das EO-Förderprogramm (www.eo-accelerator.de) bewerben. Dieses kostet 1.150 Euro, läuft ein Jahr und legt Schwerpunkte auf einen konstruktiven Austausch. Neben monatlichen Treffen werden vier Tagesseminare zu strategischen Themen angeboten sowie der Anschluss ans EO-Netzwerk aus 7.000 Unternehmern aus 38 Ländern. So können Gründer selbst erfahrene Mentoren, Partner oder gar Investoren finden. vs ■ Entrepreneurship Organisation: Hilfe zur Selbsthilfe bei Gründerproblemen SCONDOO Rabatte sammeln Früher wurden Marken in Hefte geklebt und den Rabatt gab‘s nach einigen Wochen beim Händler. Heute funktioniert das Rabattsammeln mobil: Die App Scondoo nennt Nutzern jeweils zehn bis 15 ständig wechselnde Aktionsangebote von Marken, die es vor Ort zu kaufen gibt. Wer nach dem Bezahlen den Kassenbon fotografiert und zu Scondoo hochlädt, bekommt Geld zurück. Steigt das Guthaben über vier Euro, wird es ausbezahlt oder kann gespendet werden. Marken ziehen so sofort Kunden an, Konsumenten werden belohnt: Das Konzept überzeugt auch Investoren. Scondoo konnte sich einen niedrigen Millionenbetrag von diversen Gesellschaften sichern. vs EPIC COMPANIES Bewährte Märkte In bekannten Sparten will sich offensichtlich Epic Companies etablieren. Im Frühjahr gestartet arbeitet der Inkubator von Pro Sieben Sat1 zurzeit an einem Online Shop für Heimtierbedarf, an dem OnlineJuwelier Valmano, der Schmuck und Uhren bekannter Marken anbietet, sowie der Plattform Gymondo, die beim Trainieren und Abnehmen hilft. Alle Konzepte treffen bereits auf starke Konkurrenz. Mit dem vierten Vorhaben, der Last-MinuteTicketbörse Todayticket, macht Epic Companies zudem Tickethelden Konkurrenz – einem Start-up, an dem sich die Pro-Sieben-Tochter Seven Ventures beteiligt hat (s. Seite 6). vs ALLIANZ Police 3.0 Mit dem Digital Accelerator in München sucht die Allianz Ideen rund ums Versichern, Anlegen und Finanzieren. Gründer können sich unter www.digital-accele rator.com für das Programm bewerben, das die Entwicklung von Geschäften durch Kontakte, Mentoren und Kapital beschleunigen will. Konzipiert wurde der Allianz-Accelerator vom Entrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität, wo auch schon der German Silicon Valley Accelerator des Bundeswirtschaftsministeriums entstand; in dem Programm werden Gründer zum Kontakteknüpfen in die USA geschickt. vs CROSSVERTISE Millionen fürs Wachstum AWD-Gründer Carsten Maschmeyer hat sich mit einem einstelligen Millionenbetrag an Crossvertise beteiligt. Das 2011 gegründete Start-up aus München hat einen Marktplatz für Werbung aufgebaut. Firmen informieren sich hier über alle gängigen Werbemedien (klassisch, online, Außenwerbung), vergleichen Preise und buchen Werbeplatz. Neben Maschmeyer halten der High-Tech Gründerfonds und Bamboo Media Anteile. vs 5 6 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 19. August 2013 Kunden binden Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie online auf www.internet world.de unter dem Webcode 0802024. Kryd liefert die Software für personalisierte und individuelle Kunden-Mails K unden regelmäßig, personalisiert und individuell ansprechen: Dazu benötigten Händler bisher Mail-Dienstleister und aufwendige Mail-Programme. Kryd bietet eine Software, die an Shop-Systeme andockt und diese Aufgabe automatisiert erledigt: „Automatisiert und individuell – das schließt sich eigentlich aus“, gibt Mitgründer Andreas Altenburg zu, „aber auf der Basis von vorhandenen Kaufdaten personalisiert Kryd Mails und individualisiert enthaltene Tipps, Glückwünsche, Gutscheine, Umfragen und vieles mehr.“ ■ Kryd wird Ende 2012 von Andreas Altenburg und Jarg Temme gegründet und startet im März 2012 online ■ Das Münchner Start-up vermietet seine Software/App an Händler ■ Mitarbeiter: Inzwischen drei ■ Finanzierung: Crowdfunding für den Vertriebsstart. Weitere Investoren für die Internationalisierung gesucht ■ Im Web: www.kryd.de lieben zugeschnitten werden MailVorlagen mit Empfehlungen, Gutscheinen, oder Umfragen personalisiert. „Kunden sind oft nur träge, freuen sich aber über die persönliche Ansprache“, beobachtet Altenburg. So konnte ein Web-Händler seinen Umsatz um rund 10.000 Euro pro Woche steigern, weil er die Kauf– abbrecher – etwa 1.500 pro Woche – anschrieb. Etwa jeder Vierte Kryd: Individualisierte und regelöffnete die Mail mäßige Mails zur Kundenbindung und jeder Fünfte doch Das Münchner Start-up ver- Das Kryd-Team: Gründer (Mi.), Jun schlug noch zu. Kryd langt für den Einsatz Miete: Je Pasia und Ranjan Gosh (li.) bewährt sich seit nach Umfang zwischen 49 und 499 Euro im Monat. Knapp 150 Händler dem Start im März 2013 in Shops mit haben Kryd für sich entdeckt, darunter breitem Warensortiment ebenso wie bei Spezialanbietern wie dem Online-OptiMister Spex, Limango, Tollabox. Zur Erstellung individueller Mails ker Mister Spex. „In Nischen-Shops agiedurchforstet Kryd Shop- und Kundenda- ren Kunden aber bewusster, zum Beispiel ten. Das Programm legt los, wenn vorab wenn sie einen Kauf abbrechen“, so Aldefinierte Situationen eintreten: ein tenburg. Sie zurückzuholen fällt entspreKunde bricht den Kauf ab, bestellt zum chend schwer. Zurzeit verstärkt das ersten Mal, lässt sich länger nicht mehr Münchner Start-up seinen Vertrieb und sehen oder sorgt für hohen Umsatz. Situ- sucht Kapital, um Kryd international an■ ationsbedingt und auf gespeicherte Vor- bieten zu können. vs Lehren und lernen 17/13 Tickets in letzter Minute T heater, Konzerte, Wettkämpfe: Die meisten Veranstaltungen – sogar die großen, so eine Beobachtung von Tobias Drews, der auch Box-Runden moderiert, sind nicht ausverkauft. Aufgrund dieser Erkenntnis baut der Journalist mit Kom- ■ Tobias Drews, Ahmad Bozjeloye, Heiko Garrelfs und Leif Krieglsteiner gründen Tickethelden im April 2013 ■ Tickethelden verkauft Restplatz-Tickets gegen Provision ■ Mitarbeiter: 1 ■ Finanzierung: Sevenventures, Munich Investors Circle, Sedo-Gründer Tim Schumacher ■ Im Web: www.tickethelden.de Cleverlize bietet die Plattform zum Bauen und zum Vertrieb von Lern-Apps S Marktplatz an. „Cleverprachen, Chemie, lize ist die Plattform Management: Wer zum Erstellen von Lernlernen will, tut das längst Apps und ein Marktper Smartphone oder platz für Lernende“, Tablet. E- und Mobile beschreiben die beiden Learning gelten als Gründer Lukas SteinWachstumsmarkt, auf bacher und Binh-An dem in Deutschland pro Tran die Zielgruppen. Jahr mehrere Hundert Gründer: Lukas Steinbacher (re.) Im April gestartet listet Millionen umgesetzt und Kompagnon Binh-An Tran Cleverlize jetzt etwa 50 werden. Davon will Cleverlize ein Stück erobern – mit einer App, Lern-Apps auf. Darunter finden sich die das Designen von individuellen Lern- Übungen zu den Kurzbefehlen von WinApps auch ohne Programmierkenntnisse dows, ein Einbürgerungstest für Deutschermöglicht. Die von Dritten zusammen- land, Chemiestunden sowie Grammatikgestellten elektronischen Lernhäppchen aufgaben. „Cleverlize ist international“, so bietet das Start-up zudem auf seinem Steinbacher, „Spanisch, Englisch, Deutsch sind die meistgenutzten Sprachen.“ Noch steht Cleverlize nur im App Store zum Download, die Android-Version ist in Arbeit, ebenso ein Marktplatz für Web Apps ohne Systembindung. „Manche wollen durch ihre Erklärungen Nutzen stiften, andere mit Wissen Geld verdienen“, so Steinbacher. Folglich sind einige Lern-Apps umsonst, andere kosten zwei, drei Euro. „Wir verdienen an den Erlösen mit und vermarkModerne Wissensvermittlung: Cleverlize bietet ten Gratis-Apps an WerbungtreiLern-Apps und eine Plattform zur App-Produktion ■ Gründung: Nach einem Jahr Vorarbeit startet Cleverlize Ende 2012, online 2013 ■ Cleverlize bietet eine Plattform zum Erstellen von Apps und profitiert bei deren Verkauf sowie von Werbevermarktung ■ Mitarbeiter: Noch keine ■ Finanzierung: Gründer, Startfinanzierung durch den Accelerator von Telefónica, Wayra ■ Im Web: www.cleverlize.com bende“, erklärt Steinbacher das Geschäftsmodell. Die Erzeuger der Apps werden nach Abzug von Apple-Lizenzen und Mehrwertsteuern zu 50 Prozent an den Erlösen beteiligt. Noch sind die Nutzerzahlen niedrig, Social Media sollen das Interesse erhöhen. „Wir sprechen hauptsächlich Erwachsene an, auch wenn es schon Inhalte für Kinder gibt“, sagt Steinbacher. Aber Schulsysteme zu erobern, fällt gerade in Europa schwer. Nach ersten Erfahrungen ziehen gute Aussichten Kapital an: Cleverlize verhandelt derzeit mit Investoren über eine Startfinanzierung. vs ■ pagnons gerade ein Geschäft auf: „Die Tickethelden sind die Abendkasse auf dem Smartphone oder Tablet“, erklärt der Gründer. Zum Verkauf in der gleichnamigen App kommen ausschließlich Tickets von Veranstaltern. „Einige Karten werden bei uns billiger als im Vorverkauf sein“, sagt Drews. Denn günstiger verkaufte Sitze sind besser als leere. Tickethelden – das ist auch eine App zur Inspiration: Wer abends noch nichts vor hat, dem werden Veranstaltungen gezeigt, die zum Facebook-Profil und den persönlichen Neigungen passen. „Wir haben Tickethelden mit Facebook verlinkt, so kann jeder Freunde fragen, ob sie mitkommen oder eventuell ebenfalls hingehen“, erklärt Drews. Gemeinsames Erleben bringt noch mehr Spaß. Zunächst bietet Tickethelden Veranstaltungen nur in München an, bis Jahresende soll der Dienst auch in Stuttgart, Köln, Hamburg und Berlin funktionieren. vs ■ 17/13 19. August 2013 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7 START-UP-HAUS IM SILICON VALLEY Sprung ins warme Wasser Im kalifornischen Blackbox Mansion können sich junge Gründer zu ihren Business-Ideen austauschen und beraten lassen I Foto: Fotolia / DT Europe n der Mittagshitze steht ein man seine Fühler ins Silicon Valley bleiben kann. Zumindest so lange, bis er Arschbomben-Wettbewerb auf ausstrecken kann. Unter seinem im Boot von Mr. Venture Capital sitzt. dem Programm. Zehn oder zwölf Dach werden auch zweiwöchige Für den Abend hat Blackbox-Projektleijunge Burschen – die meisten Mitte Schulungsprogramme veranstaltet, terin Mackenzie Hall ein Event organizwanzig – platschen mit großem bei denen Start-up-Gründer mit In- siert, zu dem auch Gäste von außerhalb Getöse in den Swimmingpool. Es vestoren und Produktexperten aus eingeladen wurden. „Wir wollen eine herrscht Sommercamp-Stimmung. dem Valley bekannt gemacht wer- Bühne schaffen, auf der sich Gründer ausIm Juli an sich nichts Besonderes. den. Coaches bringen den Grün- tauschen und vernetzen können“, sagt sie. Nur, dass dieser Splashdiving Condern bei, wie man sein Projekt vor Jeder der rund zwei Dutzend Teilnehmer test, wie es hier etwas vornehmer potenziellen Geldgebern so profes- präsentiert kurz sein Projekt und erklärt, heißt, im kalifornischen Atherton sionell präsentiert, wie das hier mit welchen Problemen er gerade zu stattfindet. Facebook COO Sheryl erwartet wird – Veranstaltungen, kämpfen hat: Schwierigkeiten beim PersoSandberg und Google Chairman die im Rahmen der Google-Initiative nal-Recruitment, dem Mangel an MarkeEric Schmidt wohnen hier, aber „Google for entrepreneurs“ stattfin- tingerfahrung oder auch dem Phänomen, auch Tim Draper, einer der bekannden und von Google Ventures ge- dass US-Start-ups bei ihrer internationatesten und reichsten Venture Capisponsert werden. len Expansion größere Aufmerksamkeit talists im Silicon Valley. Von hier Um möglichst vielen Gründern erhalten als Start-ups aus anderen Ländern. aus braucht man Richtung Norden einen Besuch der Blackbox zu erNationenvielfalt ist förderlich fünf Minuten bis nach Redwood möglichen, ist die Aufenthaltsdauer City, dem Sitz von Oracle und Elecauf maximal drei Wochen begrenzt. Grassiert unter den Teilnehmern keine tronic Arts. Richtung Süden sind es Die meisten Gründer nutzen ihre Angst vor Ideenklau? Doch, bei unerfahzehn Minuten bis Menlo Park und Zeit hier deshalb sehr intensiv. Der renen Gründern sei diese immer wieder 15 bis Palo Alto oder zur Stanford Arschbomben-Contest – nur eine zu bemerken, sagt Bishara, besonders bei University. Und natürlich sind die kurze Abkühlung. Nach wenigen denen aus Deutschland und Osteuropa. Jungs am Pool nicht irgendwelche Minuten sitzen die Jungunterneh- Gerade die Vielfalt sei aber sehr förderlich. Feriengäste. Tatsächlich handelt es mer wieder vor ihren Laptops im „Wenn wir Gründer aus verschiedenen sich bei ihnen um Start-up-Grün- Nur eine kurze Ablenkung: Vom Splashdiving Contest geht Haus, auf der Terrasse oder in einer Ländern hier haben, steigt die Wahrder, die hierher gekommen sind, es direkt wieder zum Laptop der Hängematten unter der Pergola. scheinlichkeit, dass sie schnell zusammenum erste Kontakte ins Silicon Valley So wie Paul. Von einem der wuch- arbeiten.“ Befinde sich dagegen eine grözu knüpfen, um nach potenziellen Inves- man herüberholen sollte. „Das war der tigen Wohnzimmersessel aus skypt der ßere Gruppe aus einer Nation im Haus, sei toren Ausschau zu halten oder ganz ein- Moment, in dem mir die Idee kam, diese junge Engländer aus Portsmouth mit sei- dies viel schwieriger. „Da gibt es oft Konfach nur, um den speziellen Valley Spirit Leute zusammenzubringen.“ Die Ge- nem Mitgründer in London. Die beiden kurrenzdenken.“ Für Bishara liegt der einzusaugen. Wert eines Projekts aber auch burtsstunde von Blackbox Mansion. basteln an einer App, über die weniger in der eigentlichen „Blackbox Mansion ist Playboy Mansion sich Leute verabreden könAnlaufstation für Gründer Business-Idee. „Die Ideen für Geeks“, titelte der Technologie-Blog nen, um „in der realen Welt“ sind nicht das Entscheidende Willkommen also in Blackbox Mansion, The Next Web in dieser Anfangsphase und gemeinsam etwas zu unterim Valley, sondern die Ausdem ganz speziellen Accelerator für Start- verspottete das Haus als „Pimp-Daddy nehmen. Klingt nicht gerade führung. Es geht nicht darum, ups aus aller Welt. Seit 2011 gibt es diese Style Mansion“. Sicher, das Gebäude ist revolutionär, Genaueres aber wie clever deine Idee ist, sonAnlaufstation für Gründer. Ihr Zweck: schön und geräumig, es liegt in einer park- will der 23-Jährige nicht verdern wie clever du sie um„Wir unterstützen ausländische Start-ups, ähnlichen Anlage, dominiert von einem raten. Das Projekt stecke noch setzt.“ Zu beobachten sei die die wirtschaftlichen Möglichkeiten großen Pool. Und Atherton mit seinen in den Kinderschuhen. Paul zudem, dass viele europäische und Ressourcen des Silicon Valley nutzen knapp 7.000 Einwohnern zählt zu den ist bereits zum zweiten Mal in Gründer nur in kleinen wollen“, sagt Fadi Bishara, einer der Grün- reichsten Städten der USA – der Durch- der Blackbox und diesmal auf der des Blackbox-Projekts. Er selbst hat 15 schnittspreis für ein Haus liegt bei über der Suche nach einem Geldge- Fadi Bishara, Blackbox- Schritten denken, weil sie ein Jahre für kalifornische Start-ups gearbeitet, vier Millionen Dollar. Kein Gründer in der ber. Dafür hat er sich eine aus- Mansion-Initiator, bringt schnelles Scheitern vermeiden wollen. „Wir versuchen bevor er 2009 nach Europa reiste, um Frühphase könnte sich den Aufenthalt gebuffte Strategie ausgedacht. Gründer zusammen dann ihnen dabei zu helfen, in mehrere Digital-Konferenzen zu besu- hier leisten. Doch in Blackbox Mansion Weil er nämlich seit einigen chen. Dort sei er auf viele talentierte Grün- kostet die Woche knapp 380 Euro. Eigene Jahren einem professionellen Segel-Team größeren Dimensionen zu denken, sich der gestoßen, denen, wie er sagt, oftmals Ansprüche an den Komfort muss der Gast angehört, will er nun versuchen, Mitglied größere Ziele zu setzen.“ Ein eigener Plan für die Zukunft? „Ich die Anleitung und die Erfahrung fehlte, dabei herunterschrauben. Statt „Playboy in einem der exklusiven Yacht-Clubs in um erfolgreich ein Produkt zu launchen – Mansion“ herrscht Jugendherbergs- der Bay Area zu werden. Genau da, so spe- hätte gern ein Haus wie dieses an mehrevor allem für den internationalen Markt. Atmosphäre – vier Betten pro „Shared kuliert er, werde er auf die richtigen Leute ren Orten der Welt – in Berlin, Shanghai Und als er zurückkam, so Bishara, haben Bedroom“, darunter einige Hochbetten. treffen. Die Blackbox dient ihm als Basis- oder Sao Paulo – um von dort aus auch ■ ihn hier alle gefragt, ob er denn nicht inteDas Haus ist aber nicht nur ein zentraler lager, um sich in Ruhe ein Quartier zu su- diese Märkte erforschen zu können.“ FRANZ SCHEELE ressante Leute kennengelernt habe, die und kostengünstiger Ort, von dem aus chen, in dem er vielleicht über Monate Selbsthilfegruppe für Start-ups: In der Runde tauschen sich Gründer über ihre Anfangsprobleme aus Entspanntes Umfeld: Blackbox Mansion bietet ruhige Plätzchen zum Sinnieren und Ideenspinnen Brainstorming an der Pinnwand: Hier hängen vielleicht die Googles und Facebooks von morgen 8 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Neues fürs Portfolio Zuwachs für die Sport-Kombi von Interactive Media: Die Fußball-App Fantomic ermöglicht Fans die Kommunikation in Echtzeit. IP Deutschland dagegen übernimmt ab sofort die Co-Vermarktung für die Bereiche Online und Mobile bei Joiz. de. Der Social-TV-Kanal ermöglicht interaktives Fernsehen. Die TV-Vermarktung sowie Direktbuchungen und crossmediale Kampagnen erfolgen exklusiv durch die Joiz-eigene Vertriebsmannschaft. sg ZOOMIN TV Die Nutzung von Smartphones steigt rasant an – davon profitieren auch mobile Anzeigen E s ist der Deutschen liebstes Spielzeug: das Mobiltelefon. Die Marktdurchdringung liegt hierzulande inzwischen bei stolzen 94 Prozent. Nur 38 Prozent der Handybesitzer setzen dabei aber noch auf herkömmliche Geräte. Das heißt im Umkehrschluss: Fast zwei Drittel nutzen inzwischen ein Smartphone (62 Prozent im ersten Quartal 2013), rund acht Prozent mehr als noch im vergangenen Herbst (54 Prozent im dritten Quartal 2012). Die Investitionen in mobile Werbung erhöhten sich laut Nielsen in einem Jahr um 75 Prozent Steigerung um 75 Prozent Von der zunehmenden Verbreitung der Geräte konnte laut aktuellem „Smartphone Insights Report“ von Nielsen vor allem die mobile Werbewirtschaft in Deutschland profitieren. So investierten Werbungtrei- t / lia cep oto n : F iQo tos u; Fo bim Ba bende im ersten Halbjahr 2013 rund 44 Millionen Euro in Banner-Werbung auf mobilen Endgeräten. Das sind 75 Prozent Der Mobilfunkmarkt in Deutschland Übernahme von Voodoo Video Gesamter Mobilfunkmarkt Motorola Die deutsche Niederlassung von Zoomin TV, einem niederländischen Netzwerk und Produzenten für Online-Clips, kauft Voodoo Video. Die bestehenden Inhalte der Technologieplattform für Bewegtbildwerbung sollen komplett in Zoomin TV aufgehen. Daneben ist eine Zusammenführung der Teams geplant. sg Smartphone-Markt Andere 3% 6% Motorola 11 % Samsung 37 % Sony Mobile Sony Mobile 13 % Auch Print wird bewegt Die „New York Times“ geht mit ihrer ersten animierten Video-Serie ins Netz. Angelehnt ist das Online-Projekt an die monatlich erscheinende Print-Kolumne „Modern Love“, die die Bereiche Ehe und Dating thematisiert. Die Serie ist Teil der Bewegtbild- und Online-Offensive des US-Blattes, die vor zwei Jahren durch die Chefredakteurin Jill Abramson eingeleitet wurde. sg Anzeige Samsung 41 % 8% 11 % Apple Apple NEW YORK TIMES 5% HTC 7% Treiber E-Recruiting Andere 2% HTC XING-QUARTALSZAHLEN 2/2013 Das Business-Netzwerk Xing hat im zweiten Quartal 2013 einen Gesamtumsatz von 20,9 Millionen Euro verzeichnet – 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis Ebitda wuchs ebenfalls um 15 Prozent auf 5,9 Millionen Euro, der Nettogewinn lag mit 2,7 Millionen Euro 30 Prozent über dem Vorjahreswert. Größter Umsatztreiber war der Bereich E-Recruiting, der mit 5,6 Millionen Euro rund 43 Prozent mehr als im Vorjahr erwirtschaftete. sg 17/13 Mobile Werbung legt zu INTERACTIVE MEDIA / IP DEUTSCHLAND Interactive Media und IP Deutschland bekommen jeweils Zuwachs: Interactive Media konnte sich die exklusiven Vermarktungsrechte für Fantomic, eine Social-Media-App für Fußballbegeisterte, sichern. Die Anwendung liefert News zu Spielen der ersten und zweiten Bundesliga und 19. August 2013 21 % Nokia 18 % 9% LG LG 5% 3% Den deutschen Mobilfunkmarkt insgesamt führt derzeit Samsung mit 37 Prozent an © INTERNET WORLD Business 17/13 Nokia n = über 1.600 Der Smartphone-Markt wird ebenfalls von den Koreanern dominiert – mit 41 Prozent Quelle: Nielsen 2013; Basis: alle Handy- bzw. Smartphone-Nutzer Kunst auf vier Rädern BMW schickt seinen Mini als mobilen Screen auf Promo-Tour L ondon wird noch bunter: Um den zurückgespielt. Die beiden zentralen PlattMini Countryman zu bewerben, setzt formen Facebook und Twitter werden BMW zusammen mit der Kreativagentur durch die Mini-Präsenzen auf Instagram, Pinterest and Google+ ergänzt. Daneben KKLD auf eine besondere Lichtkunst. Das Auto, das unter dem Kampagnen- können Nutzer auf der Community-Seite namen „Mini Art Beat“ durch Englands Minispace.com ihr Lichtkunstwerk bei Hauptstadt fährt, ist mit einem dreidi- einem Design-Wettbewerb anmelden. sg ■ mensionalen Bildschirm aus mehr als 48.000 LEDs überzogen. Der Clou: Über SocialMedia-Kanäle wie Facebook, Twitter oder Vine kann jeder Nutzer eigene Videos und Bilder auf das Fahrzeug projizieren. Über eine App werden diese personalisiert, die Teilnehmer können zwischen verschiedenen Foto-Stilen, Soundtracks und anderen Effekten wählen. Das Ergebnis wird während der Live-Anzeige auf dem Fahrzeug gefilmt und Licht, Sound und Bewegung: Der Mini Countryman von dann an die jeweiligen User BMW tourt als mobiler Bildschirm durch London mehr als noch im ersten Halbjahr 2012 (25,1 Millionen Euro). René Bellack, Vice President Nielsen Telecom Practice Group Deutschland, erwartet, dass sich der Anstieg weiter fortsetzt „und bis zum Jahresende sogar die Schallgrenze von 100 Millionen Euro mobilen Werbevolumens geknackt werden könnte“. Spiele vor sozialen Netzwerken Die deutlichsten Steigerungen bei der mobilen Nutzung seit der letzten Erhebung im dritten Quartal 2012 gab es Nielsen zufolge im Gaming-Bereich. Der mobile Download von Spielen erhöhte sich in drei Monaten von 29 auf 36 Prozent. Es folgt das Instant Messaging (von 28 auf 35 Prozent) und das Social Networking über Facebook oder Twitter Apps (von 46 auf 52 Prozent). Die Segmente mit dem größten Potenzial sind die Bereiche mobiles Shopping (zum Beispiel via Preisvergleich-Apps oder mobilem Couponing) sowie Video beziehungsweise mobiles TV. Ersteres stieg im Betrachtungszeitraum um fünf Prozent auf 26 Prozent an. Das Fernsehen aus der Hosentasche kletterte ebenfalls um fünf Prozent nach oben und erreicht aktuell einen Wert von 19 Prozent. Aber auch der Markt der OnlineSpiele hat nach Nielsen Potenzial: Er wuchs um fünf Prozent auf 22 Prozent an. Für den Report wurden im Zeitraum vom 4. bis 13. Februar 2013 über 1.600 Internet-Nutzer im Alter zwischen 16 und ■ 64 Jahren befragt. sg Digitale Medien boomen D ie Strategie bei Axel Springer, sich voll und ganz aufs Online-Geschäft zu fokussieren, scheint aufzugehen: Zwar setzte das Unternehmen im zweiten Quartal 2013 mit rund 824 Millionen Euro Umsatz knapp ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum um, aber mit einem Zuwachs von 16 Prozent auf 322,4 Millionen Euro entwickelte sich die Sparte Online als einziger Bereich positiv, Print und Services/Holding verzeichneten Umsatzrückgänge. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag konzernweit unverändert bei 171,6 Millionen Euro; 73,7 Millionen Euro davon stammen aus dem Digitalgeschäft (plus 16 Prozent). Auch mit dem Paid-Content-Modell der „Welt“, das Axel Springer im Dezember 2012 eingeführt hatte, zeigt sich der Konzern zufrieden: Bis Juni 2013 gab es mehr als 47.000 digitale Abonnenten. Das entspricht bereits über einem Fünftel der ■ Print-Auflage. sg 17/13 19. August 2013 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 9 MULTISCREEN Schirm-Vorherrschaften Die Nutzung mehrerer Bildschirme ist Realität. Welchem Screen die Aufmerksamkeit gehört, ging eine Studie nach ie Dominanz des TV-Bildschirms ist – Stichwort Multiscreen – längst beendet. Eine Studie von United Internet Media und Interactive Media stellt jetzt auch noch die Vorherrschaft des TV-Geräts als First-, also „Chef “-Screen infrage: „Die Rollenzuweisung des TV-Bildschirms als First Screen und des Second Screen für die restlichen digitalen Bildschirme muss überdacht werden“, so die Meinung von Michael Burst, Leiter Markt- und Mediaforschung United Internet Media. „Nicht das Gerät bestimmt den First Screen, sondern die wechselnde Aufmerksamkeit des Nutzers“, ergänzt Marianne Stroehmann, Geschäftsführerin von Vermarkterprimus Interactive Media. Um der Gleichwertigkeit der Bildschirme Rechnung zu tragen, spreche man in der Tat besser von Multiscreen, so die beiden. So viel vorweg und jetzt der Reihe nach. In ihrer Grundlagenstudie „Catch me if you can!“ haben die beiden Vermarkterschwergewichte Gerätekombinationen, Nutzungsschwerpunkte und Nutzungsmotivationen in Multiscreen-Situationen unter die Lupe genommen. Demnach ist es für 86 Prozent der Befragten selbstverständlich, mehrere Screens parallel zu nutzen. Die beliebteste Gerätekombination ist das Duo Laptop & TV (56 Prozent) gefolgt von Smartphone & TV (55 Prozent). 45 Prozent kommen sogar schon ganz ohne Fernseher aus und nutzen Laptop & Smartphone gemeinsam (siehe Grafik). Ein Drittel nutzt drei Geräte Damit nicht genug: Ein Drittel der Befragten zählt zu den Triple-Screen-Nutzern, die mit TV, Smartphone und Laptop beziehungsweise Tablet parallel hantieren. Die häufigsten Internet-Tätigkeiten beim Multiscreening sind wie gehabt „Mailen“ (83 Prozent), „Suchen“ (72) und „Nachrichten lesen“ (71 Prozent). All diese Erkentnisse sind aber nur das Vorgeplänkel für das eigentliche Ansinnen der Studie: Nämlich herauszufinden, wie Foto: © Fotolia / Delphimages D Werbeblöcke betroffen, wie die von den Probanden geführten Online-Tagebücher zeigten (siehe unten). „Das ist eine ganz neue Dimension und Qualität des Zapping“, so Forscher Burst. Wurde früher der Werbeblock für einen Senderwechsel genutzt, gehe jetzt der Griff statt zur TVFernsteuerung zum digitalen Gerät. „Die Werbepause als Einstiegspunkt zum Device-Wechsel bietet uns neue Chancen, die User an ihren relevanten InternetEinstiegspunkten wie beispielsweise ihrem E-Mail-Account mit Werbung abzuholen“, sagt Burst. Hier stehe man noch ganz am Anfang, aber: „Es wird deutlich, dass hier etwas geschieht, was eine nachhaltige Veränderung und ein Umdenken für die Kampagnenkonzeption Augen auf: Volle Konzentration auf einen Bildschirm gehört der Vergangenheit an und inwieweit sich die durch TV, Laptop, Smartphone und Tablet veränderte Mediennutzung auf die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von Werbung bei den einzelnen Screens auswirkt. Denn schließlich fordert das Geräte-Multitasking in puncto Aufmerksamkeit seinen Tribut. Liegt die Aufmerksamkeit bei der SoloNutzung von TV oder Laptop bei 100 Prozent, verringert sie sich logischerweise bei einer parallelen Nutzung der beiden. Laut der Studie gerät der TV-Bildschirm dabei ins Hintertreffen: 58 beziehungsweise 55 Prozent der Befragten gaben an, bei der Double-Screen-Nutzung die Aufmerksamkeit dem Laptop beziehungsweise dem Smartphone zu widmen. Burst: „Bezogen auf die Aufmerksamkeit ist Fernsehen in Multiscreen-Situationen überwiegend der Second Screen.“ Das leuchtet ein, denn Laptop und Handy werden meist aktiv bedient (Lean Forward) und nicht passiv konsumiert wie der Fern- Endgeräte-Zapping: Wehe wenn die Werbung kommt ... seher (Lean Back). „Eigene Beobachtungen aus dem privaten Umfeld werden hier bestätigt. Überraschend ist aber, wie weit verbreitet und mit welcher Nachhaltigkeit bereits die parallele Nutzung von Screens und damit die Verschmelzung von LeanBack- und Lean-Forward-Nutzung behaftet ist“, so Uwe Storch, Head of Media bei Ferrero Deutschland, zu den Untersuchungsergebnissen. „Wir müssen Konsequenzen aus der Umschichtung der Mediennutzung ziehen.“ THOMAS KOCH Inhaber von TK One Neue Dimension des Zapping Bleibt natürlich noch die Frage, wann und warum sich die User vom einen Bildschirm ab- und dafür dem anderen zuwenden: Zum einen sind dies externe Auslöser wie akustische oder visuelle Signale (E-Mail-/SMS-Alarm), zum anderen intrinsische Gründe wie beispielsweise Reizarmut oder Langeweile. Dritte Triebfeder für den Aufmerksamkeitswechsel ist laut den Studienmachern das Motiv „Zeit überbrücken“. Hier sind vor allem die TV- und -umsetzung mit sich bringen muss“, so Storch von Ferrero. Thomas Koch, Media-Urgestein und Inhaber der Mediaberatung TK One, erklärt: „Will die Werbung ihre Zielgruppen wirksam erreichen, muss sie Konsequenzen aus der Umschichtung der Mediennutzung ziehen. Sie muss ihre Kommunikations- und Mediapläne infrage stellen – und dem digitalen Zeitalter anpassen“, dieses Mal aber mit ■ Fokus auf den Bildschirm. häb Multiscreen: Die meistgenutzten Gerätekombinationen 56 % 55 % 49 % 45 % Trend: Triple Screen 34 % 33 % Jeder zweite Multiscreener setzt auf das Duo TV & Laptop, 55 % auf TV & Smartphone (li.). 45 % kommen sogar völlig ohne TV aus. Ein Drittel der Befragten betätigt sich als Triple Screener (s. o.) 34 % Wie das Tagebuch des Probanden zeigt, wird die TV-Werbepause häufig zum „Fremdgehen“ benutzt © INTERNET WORLD Business 17/13 Quelle: Catch Me If You Can! – Interactive Media, United Internet Media © INTERNET WORLD Business 17/13 Quelle: Catch Me If You Can! – Interactive Media, United Internet Media; Basis: Multiscreener 14–59 Jahre, n= 1.070 (jeweils Gerätenutzer) MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Budgets verschenkt SUPER CLIX Pakete für KMU Das Affiliate-Netzwerk Super Clix folgt dem Trend zur Rationalisierung im Partnerprogramm-Marketing. Drei Dienstleistungspakete für kleine und mittlere Unternehmen, die als Werbungtreibende ins Affiliate Marketing einsteigen wollen, hat die Betreiberfirma DMK-Internet e. K. im Angebot. Sie Nehmen dem Advertiser (fast) alles ab: Super-Clix-Dienstleistungspakete unterscheiden sich vor allem im Punkt Affiliate-Akquise. Beim billigsten Paket (das mit Einmalkosten von 3.000 Euro gar nicht so billig ist), muss sich der Advertiser selbst um die Publisher bemühen, beim teuersten Paket hat er hierfür einen persönlichen Ansprechpartner, der mit ihm individuelle Partner-Akquise betreibt. fk CONTENT MARKETING Praxischeck für Firmen Wunder Media, nach eigener Einschätzung größte verlagsunabhängige Redaktionsagentur Deutschlands, bietet jetzt einen Workshop für Unternehmen an, die ins Content Marketing (CM) einsteigen oder ihre bisherigen CM-Aktivitäten einem Praxischeck unterziehen wollen. Der Workshop gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil soll helfen, die richtige CM-Strategie für das jeweilige Unternehmen zu erarbeiten, im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Workshop findet nach Absprache mit dem Kunden in dessen Räumen statt. fk Anzeige 17/13 Tücken des Social Graph E-PROFESSIONAL 40 Prozent der Marketing-Budgets werden in Unternehmen nicht sinnvoll eingesetzt. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage, die die Performance-Agentur E-Professional unter 123 Online-Marketing-Experten im Vorfeld der Dmexco durchgeführt hat. Grund für die oft nicht effiziente Budgetverteilung sei, so glauben 61 Prozent der Befragten, dass erhobene Kennzahlen sowie Kampagnen- und Kundendaten nicht ganzheitlich betrachtet werden. 43 Prozent der Online-Marketing-Experten suchen die Ursache in internen Machtkämpfen. Neben der mobilen Nutzung des Internets (90 Prozent) sehen 82 Prozent Big Data zudem als eine derzeit große bis sehr große Herausforderung im Online Marketing. vg 19. August 2013 Die neue Facebook-Suche ist jetzt weltweit verfügbar – und offenbart Schwächen A ls sie Anfang 2013 angekündigt wurde, galt sie bei vielen Suchmaschinen-Experten als Revolution: Facebook Social Graph Search. Jetzt ist das neue Suchverfahren für Facebook-Nutzer auf der ganzen Welt verfügbar, allerdings mit einer Einschränkung – die Nutzer müssen die Sprache ihres Facebook Accounts auf Englisch umstellen. Die Vorschusslorbeeren für Graph Search waren erheblich: Wer nach einer Person sucht, bekommt nicht nur die Timeline dieser Person angezeigt, sondern auch Hinweise auf ihre Freunde, ihre Interessen, Fotos, Videos und den Musikgeschmack. Foto: Fotolia / Studiogriffon 10 Komplexe Recherchen sind möglich Bereits bei der Vorstellung von Graph Search demonstrierte Philipp Roth, Gründer des Facebook Blogs Allfacebook.com, das Potenzial der Suche. So können über umgangssprachliche Suchanfragen komplexe Recherchen angestoßen werden, etwa „Restaurants in New York liked by chefs“ („Restaurants in New York, die Chefköchen gefallen“) oder „Books read by CEOs“ („Bücher, die Geschäftsführer gelesen haben“). Obwohl auch Suchergebnisse von Microsoft Bing eingepflegt werden sollen, ist die neue Facebook-Funktion keine Web-Suchmaschine im Sinne von Google oder Bing, sie stellt vielmehr einen Zugang zu den gesammelten Daten der Social-Media-Plattform dar. Das derzeitige User Interface zielt auf die Nutzung durch Einzelpersonen ab. Technisch möglich wäre aber auch eine Programmschnittstelle wohnen und heute auf Statusmeldungen reagiert haben, die die Worte ‚Sonne‘, ‚Sommer‘ oder ‚Hitze‘ enthalten“ denkbar. Diesen Menschen könnte man dann eine Eiscreme-Werbung schicken. Roth merkt jedoch die Fehlstart: Die Suche nach „Angela Merkel“ zeigt die Facebook- lange Einführungszeit von sieben Monaten an, die seit Seite der Kanzlerin auf Platz 5. Platz 1 belegt eine Fälschung der Betaphase vergangen ist. (API), die zum Beispiel Werbekunden Auch sei eine 1:1-Umsetzung in andere weit genauer als bisher bei der bewussten Sprachen aufwendig und zeitintensiv. Wie Recherche nach ihrer Zielgruppe helfen recht der Facebook-Experte mit der Einkönnte. Bislang erschöpfen sich die Targe- schätzung hat, zeigt ein einfacher Test: ting-Möglichkeiten von Facebook im We- Sucht man nach „Angela Merkel“, kommt sentlichen darauf, eigene Suchbegriffe mit die Facebook-Präsenz der Bundeskanzlerin den Angaben abzugleichen, die das Mit- erst auf Platz 5. Den ersten Rang belegt eine glied in seinem Profil gemacht hat. Mit plumpe Fälschung: „Angela Merkell“ mit Social Graph wären aber auch Suchanfra- Doppel-L hat hier das Rennen gemacht. ■ gen wie „alle Personen, die in München Das kann Google – noch – besser. fk Google geht in die Tiefe Auf der US-Seite werden Grundlagenartikel prominent präsentiert W er dieser Tage auf der US-Ausgabe der Google-Startseite nach „Censorship“ sucht, bekommt ein neues Feature des Suchmaschinengiganten zu sehen: In-depth Articles. „In-depth“ steht für „In die Tiefe gehend“ oder „grundlegend“. Präsentiert werden drei Artikel, die ein Thema, zum Beispiel „Zensur“, umfassend behandeln. „Inside Search“, will die Suchmaschine Website-Betreiber ermutigen, solche Artikel zu erstellen. Nach welchen Kriterien genau die Artikel ausgesucht werden, offenbart Google nicht. Ebenso wenig ist bekannt, ob und wann diese neue Form der Suchergebnispräsentation für deutsche ■ Nutzer zur Verfügung stehen wird. fk Content, der bleibt Unter Fachleuten heißen solche Artikel auch „Evergreen Content“: Beiträge, die ihren Wert auch jenseits der Tagesaktualität behalten und geeignet sind, den Leser in die Thematik einzuführen. Künftig will Google bei allen Suchanfragen, bei denen dies einen Sinn ergibt, drei solcher „In-depth Articles“ voranstellen. Sie werden mit einem Aufmacherbild und mit dem Logo des Mediums abgebildet, das sie veröffentlicht hat. Damit, so heißt es im Google Blog Ein Thema, drei Artikel: Wer auf Google nach „Censorship“ sucht, bekommt diese Beiträge empfohlen Display Ads mit Performance D ie Reichweite ihres Publisher-Netzwerks will Affilinet jetzt auch für Display Advertising nutzen. Nach einer ersten Ankündigung im Frühjahr 2013 soll das fertige Konzept zur Dmexco in Köln präsentiert werden. Agof-Seiten und eigenes Inventar Eigentlich steht die United-Internet-Tochter Affilinet mit Sitz in München für Affiliate Marketing, für abverkauforientierte Partnerprogramme. Unter dem Namen „Performance Display“ sollen jetzt auch Banner platziert werden, und zwar auf „Top-Agof-Webseiten mit hoher Reichweite“ und auf dem eigenen Inventar, sprich auf den Websites des eigenen Publisher-Netzwerks. Der große Unterschied zur klassischen Online-Vermaktung besteht in der Abrechnungsmethode: Die Banner sollen nicht auf TKP-Basis, sondern Performance-basiert abgerechnet werden. Wie genau die Werbewirkung berechnet werden wird, steht indes noch nicht fest. fk ■ 17/13 MARKETING & WERBUNG 19. August 2013 Das Baby und ich Evian zeigt in seiner aktuellen Kampagne das Geheimnis ewiger Jugend Internet World BUSINESS 11 Das Mineralwasser als Jungbrunnen: Der Getränkehersteller Evian will in seinem Werbespot mit dem altbewährten BabyMotiv überzeugen. Vorgestellt von: N eben Kätzchen und Hunden gehören kleine Kinder auf sozialen Plattformen wie Youtube zu den beliebtesten Themen. Die Mineralwassermarke Evian aus dem Hause Danone greift dieses Thema mit der neuen Kampagne „Baby & me“ nun zum wiederholten Male auf. Bereits 1998 tauchten die „Evian Babies“ im Clip „Waterbabies“ auf. Das Unternehmen veranschaulichte damit sein Motto „Live Young“. Gut zehn Jahre später knüpfte der Clip „Rollerbabies“ erneut an das Thema an – und wurde international ein Video-Hit. Mit bislang fast 13 Millionen Views auf Youtube schaffte es der Clip als am häufigsten gesehene Social-Video-Werbung Martin Dräger Geschäftsführer Unruly Deutschland, Berlin ■ www.unrulymedia.de Fotoalbum 2.0: Der Evian Spot ermöglicht einen Blick in die eigene Vergangenheit Steckbrief ■ Auftraggeber: Evian ■ Auftrag: Markenkampagne für Evian ■ Agentur: BETC Paris ■ Media Agentur: Havas Media Internat. ■ Executive Creative Director: Rémi Babinet ■ Start: April 2013 aller Zeiten ins Guinness-Buch der Rekorde. Auch dieses Jahr baut Evian mit seiner aktuellen Kampagne auf dem Erfolg des „Live Young“-Spots auf – passend zur Geburt des englischen Königskindes und der damit verbundenen überschäumenden Begeisterung für Babys. Genau wie bei den beiden VorgängerClips wird der neue 80-sekündige „Baby & me“-Spot eingeleitet durch die Aufforderung „Let’s observe the effect of Evian on your body“. Zu sehen sind Erwachsene, die in einer Schaufensterscheibe plötzlich mit ihrem Spiegelbild als Baby konfrontiert werden. Nach der ersten Überraschung beginnen sie mit ihrem jungen Spiegelbild fröhlich zu einem Remix des Songs „Here comes the Hotstepper“ von Ini Kamoze zu tanzen. Dadurch ziehen die kleinen und großen Tänzer immer mehr Leute an, bis eine ganze Gruppe mit ihren Minispiegelbildern steppt. Neben Online setzt Evian seit Mitte Mai auf Outdoor-Maßnahmen, bei denen an Bahnhöfen und Metrostationen Porträts in einer Erwachsenen- und einer Baby-Version platziert wurden. Daneben gibt es eine App, mit deren Hilfe das eigene Porträt in ein BabyMotiv hochgeladen werden kann. Ideal zum Teilen für die Facebook Freunde. Indem das innere Kind eines jeden symbolisiert wird, transportieren alle „Evian Babies“-Kampagnen unmissverständlich Evians Botschaft, dass Alter weniger eine physische Eigenschaft als viel mehr eine innere Einstellung ist. Der Ohrwurm-Song sorgt zusätzlich dafür, dass die Kampagne insbesondere im Social Web Aufmerksamkeit bekommt. ■ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Air New Zealand Europe Verwaltung der PR- und Social-Media-Aktivitäten für die neuseeländische Fluggesellschaft in den deutschsprachigen Märkten Häberlein & Mauerer Microsoft Xbox Betreuung des europäischen Kreativetats für den Spielekonsolen-Hersteller unter anderem im Digitalbereich und bei der Gestaltung von TV-Kampagnen Wunderman Bacardi Betreuung des europaweiten Media-Etats für den Spirituosenhersteller Zenith Optimedia Mobilcom-debitel Kreation eines TV-Spots zur Markteinführung des Musik-Streaming-Dienstes Music Flat; dazu PoS-Maßnahmen und OnlineWettbewerb Grabarz & Partner Beate Uhse Entwicklung eines neuen Markenauftritts mit unter anderem neuem Logo, Umgestaltung der Website und der Kataloge Haruki, Studio Oeding, Cubik 3, Clicktivities 2wei Stabilo Internationale Kampagne für den Stift „Stabilo point 88“; Kanäle: TV, Print, Plakat, Internet und soziale Netzwerke Wächter & Wächter Desperados Koordination des Facebook-Auftritts der Biermarke; dazu Entwicklung nationaler Social-Media-Kampagnen für die Heineken-Tochter Buddybrand Touristikbüro der Insel La Réunion Betreuung des kompletten Werbeetats für die Urlaubsinsel im Indischen Ozean; Maßnahmen in Print und Online für den gesamten deutschsprachigen Raum Comeo Dr. Best TV-Spot anlässlich des Produktlaunches der neuen „Polimed“Zahnbürste; dazu crossmediale Maßnahmen wie PoS TBWA Valmano Kreative Leitung beim ersten TV-Spot für den Online Shop für Uhren und Schmuck Scholz & Friends Berlin Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] WEB & MOBILE DEVELOPER ONLINE webundmobile.de twitter.com/webundmobile facebook.de/webundmobile gplus.to/webundmobile Top-Informationen für Web- und Mobile-Entwickler. Klicken. Lesen. Mitreden. 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 19. August 2013 17/13 MITTELSTAND UND ONLINE MARKETING Nachholbedarf bei Digitalem Eine eigene Website haben heute vier von fünf Unternehmen. Für viel mehr wird das Internet oft aber noch nicht genutzt und 3,5 Millionen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern gibt es in Deutschland. Nach Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn sind das 97,8 Prozent aller Betriebe – nur jede fünfzigste Firma ist größer. Rund 21 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Umsätze entfallen auf diese Klein- und Kleinstunternehmen. Mit rund neun Millionen Mitarbeitern erwirtschaften sie gut eine Billion Euro Umsatz pro Jahr. Zum Vergleich: Der VW-Konzern beschäftigt in Deutschland rund 220.000 Mitarbeiter und macht weltweit einen Jahresumsatz von 192 Milliarden Euro. Doch während Konzerne wie VW längst alle Möglichkeiten des Internets für sich entdeckt haben, ist dies bei der Masse der Kleinunternehmen bei Weitem noch nicht der Fall. n meisten Kleinting-Instrumenten. Den us, mit einer Webunternehmen reicht es aus, n zu sein. Doch 22 site im Internet vertreten ht einProzent haben noch nicht mal das, neun Prozent denüber ken wenigstens darüber nach. Weitere Aktivitäten, n, mit denen man im Interernet Kunden finden und nd Geschäft generieren könnnte, stehen bei den meisten en Kleinunternehmern noch och nicht auf der Agenda. da. Knapp die Hälfte (42 Prozent) versucht immerhin, die eigene Website via SEO nach ch vorn zu bringen. Nur ein n Drittel nutzt das Web für professionelles Kundendatenmanagement (CRM), Online ne Banner schaltet nur jedes zehnte Unternehmen. ehmen. Dabei werden die Chancen, ancen, die das Internet bietet, durchaus gesehen: Als TopTreiber für Online-Marketing-Projekte gilt die Hoffnung, die Bekanntheit des Noch kein Bedarf So zeigt eine Studie, die von der Initiative Antrieb Mittelstand (s. Kasten) in Auftrag gegeben wurde, noch großen Nachholbedarf bei der Nutzung von Online-Marke- Online-Marketing-Maßnahmen der Kleinunternehmen Internet-Auftritt/Homepage 78 % Suchmaschinenoptimierung der Homepage Professionelles Kundendatenmanagement (CRM) Social-Media-Aktivitäten 42 % 19 % 8% 19 % 9% Business Communities Online-Banner-Werbung 13 % 11 % 79 % Steigerung der Bekanntheit des Unternehmens 10 % Service-Portal 16 % Unternehmens zu steigern, gefolgt vom Wunsch Neukundengeschäft zu generieren und das eigene Image zu verbessern. Betrachtet man die Unternehmen nach Branchen, nutzen Dienstleister, Finance und Kfz-Handel das Internet überdurchschnittlich stark als Marketingkanal; das Dazu kommt ei ein Manpower-Problem: 45 Prozent der Onl Online-Marketing-Muffel gaben an, es fehle ihnen i schlicht die Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dies erklärt sich auch aus der Verteilung der Firmengröße: Neun von zehn Unternehmen beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter, eine eigene Marketingabteilung – oder gar ein Internet-Team – hat in kleinen Unter■ nehmen Seltenheitswert. fk Top-Treiber und Barrieren im Bereich Online-Vermarktung 10 % 23 % Zu wenig Zeit 4 30 % Offline-Plattform für Öffentlichkeitsarbeit Online Shop 9% Gastgewerbe und un der Gesundheits- und Sozialbereich li liegen dagegen unter dem Durchschnitt. Die Studie, für fü die 1.550 ITK-Entscheider in Unternehmen befragt wurden, zeigt auch die Hinwur dernisse und ihre Ursachen. der Die D Hälfte aller Befragten, die d kein Interesse am Einsatz s von Online Marketing offenbarten, nannten als Grund Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen, dicht gefolgt von v der ähnlich gelagerten Aussage, das Verhältnis A zwischen Kosten und Nutzw zen sei nicht kal kalkulierbar. Kleine Unternehmen tun sich noch schwer mit dem Potenzial des Web Foto: Fotolia / Pilarts R Erschließung neuer Kundengruppen Bereits genutzt Interesse (kommt infrage/ interessant/geplant) 61 % Außendarstellung modernisieren (Image, Außenauftritt) Zweifel am Nutzen 49 % 8% Mit fehlt die Zeit, mich damit zu beschäftigen 45 % 8% Treiber Barrieren 8% 60 % Kosten-Nutzen-Verhältnis ist nicht kalkulierbar 40 % Die eigene Homepage hat sich inzwischen auf breiter Front durchgesetzt. Andere Online-Marketing-Maßnahmen werden von der Mehrheit der befragten Unternehmen noch nicht eingesetzt Die Ziele der Befürworter von Online-Marketing-Maßnahmen sind klar umrissen – Bekanntheit, neue Kunden, besseres Image – die Bedenken der Zweifler auch: Es fehlt an Zeit und am Überzeugtsein vom Nutzen © INTERNET WORLD Business 17/13 © INTERNET WORLD Business 17/13 Quelle: Antrieb-mittelstand.de Internet-Affinität nach Branchen Assoziationen kleiner Unternehmen zum Internet Professionelle Dienstleistungen 125,0 % Banken/Versicherungen/ Immobilien 117,4 % Handel inkl. Kfz 109,4 % Energie/Wasser/Verkehr Sonstige Dienstleistungen 92,1 % Baugewerbe 90,0 % Gesundheits-/Sozialwesen Gastgewerbe Umsatzsteigerung und Geschäftsoptimierung 34 % Kundenmanagement 20 % InstandhaltungsInvestitionen 19 % 105,3 % 96,9 % Produktion/Verarbeitung Sonstige/Öffentliche Organisationen Quelle: Antrieb-mittelstand.de WachstumsInvestitionen Online-Präsenz (Kommunikation, Shop) 86,0 % 85,7 % 82,4 % Durchschnitt 100,0 % Keine aktuellen Themen 13 % 4% 21 % Die Dienstleister, der Finanzsektor und der Handel nutzen die Möglichkeiten des Internets überdurchschittlich stark. Das Gesundheitswesen und das Gastgewerbe hinken hinterher Ein Drittel aller befragten kleinen Unternehmen verbindet mit dem Internet die Themen Umsatzsteigerung und Geschäftsoptimierung. Jeder fünfte Betrieb hat kein Interesse © INTERNET WORLD Business 17/13 © INTERNET WORLD Business 17/13 Quelle: Antrieb-mittelstand.de Quelle: Antrieb-mittelstand.de Die Initiative Antrieb Mittelstand wurde 2012 vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft und der Deutschen Telekom mit dem Ziel ins Leben gerufen, kleine und kleinste Unternehmen beim Einsatz moderner ITK-Techniken wie Online Marketing, Mobile und Cloud Computing zu beraten und zu unterstützen. Zu den Sponsoren gehören neben den IT-Konzernen Microsoft, Dell und Nokia die Partner Strato, Fairrank, Gelbe Seiten, Swyx, BDO und Symantec. Das Konzept der Initiative mit Online-Informationsangeboten und lokalen Veranstaltungen erinnert entfernt an die 2011 gestartete Roadshow „Online Motor Deutschland“ unter der Federführung von Google. REALITY INTO TURNING VISIONS SEPTEMBER 18 & 19, 2013 | COLOGNE REGISTER NOW! www.dmexco.de EXPO & CONFERENCE FÜR FACHBESUCHER KOSTENFREI! BUY KETS Y TIC ! T R PA NOW party .de/ xco dme IDEELLER & FACHLICHER TRÄGER VERANSTALTER 14 Internet World BUSINESS SPECIAL: BRANDING 19. August 2013 17/13 MARKENAUFBAU Schöner wirken Branding ist die Königsdisziplin im digitalen Marketing. Für Wirkungswerte wie Erinnerung, Sympathie oder Bekanntheit einer Marke spielt auch die Kreation der Werbung eine wichtige Rolle, genauso wie das passende Werbemittel elche Kampagne war das jetzt noch mal?“ Eine Frage, die Werbungtreibende wie Kreative bis ins Mark erschüttert. Der Wirkungskosmos der digitalen Werbeformate ist, bei allem Respekt gegenüber Vermarktererkenntnissen und Studienergebnissen, immer noch eine Blackbox. Noch viel zu häufig ist die Messlatte für die Wirkung einer Kampagne der berühmte „Klick“. „Wir legen damit schlichtweg den falschen Schwerpunkt für Markenwerbung“, sagt Kristian Meinken, Geschäftsführer Beratung Media bei Pilot, Hamburg. „Nur 0,1 Prozent der Impressions werden geklickt. Unser Fokus sollte also auf den 99,9 Prozent der Werbekontakte liegen, die eine Wirkungsleistung auch ohne Klick erreichen müssen.“ Neben Kriterien wie Umfeld oder Sichtbarkeit ist ein weiterer zentraler Wirkungsaspekt die Kreation: Sie muss inhaltlich besser werden, intelligenter die Verknüpfung von Kampagnen bewerkstelligen – etwa zwischen TV und Online – und vor allem: den Spagat zwischen Relevanz und Entertainment schaffen. Denn künftig Foto: iStock / Miunicaneurona W Genauso schnell wie die Brandung Fußabdrücke im Sand verwischt, kann auch Branding-Werbung im Netz verpuffen. Um bleibende Spuren, sprich einen dauerhaften Eindruck beim User, zu hinterlassen müssen auch die Kreation und das Werbemittel stimmen teilen von Sekunden die Synapsen des Menschen hinter dem Monitor erreichen. So banal es klingen mag: Nur wenn die Web-Werbung tatsächlich gesehen und ‚verarbeitet‘ wird, entfaltet sie Wirkung. „Die „Handwerklich und strategisch Kreation leistet dabei den entscheidenden Beiist bei der Kreation immer mehr trag“, sagt Manfred Know-how erkennbar.“ Klaus, Geschäftsführer bei Plan Net, München. KRISTIAN MEINKEN Wichtige Parameter Geschäftsführer Beratung Media bei Pilot aus seiner Sicht: die Einbindung von Interaktisollte die digitale Kreation, davon ist Mein- onsmöglichkeiten sowie die Größe eines ken überzeugt, vor allem auf den Kopf aus- Werbemittels. „Unter Zuhilfenahme von gerichtet sein, nicht auf den Zeigefinger an Targeting lässt sich die Kreation zudem der Maus. Allzu oft betreiben die Entwick- viel individueller gestalten.“ Denn: Je ler von digitalen Werbemitteln zudem exakter eine Kampagne nach soziodemonoch eine Art „Resteverwertung“ von Ma- grafischen Merkmalen oder Interessen terial der TV- und sogar Print-Kampag- des Users ausgesteuert wird, desto höher nen. Motto: Hauptsache passend gemacht. Zeitgemäß ist das nicht. Um beim User Best Practice I: ZDF – Die Wichtel zu punkten, um Branding-Effekte wie Markenerinnerung oder Sympathie anzuBranding und Kreativität haben nicht nur etwas schieben, muss ein Werbemittel in Bruchmit der Gestaltung von Werbemitteln zu tun. Sechs Kontakte sind optimal Steigerungsrate in Prozent bei Markenbekanntheit und Werbeerinnerung Anzahl Kontakte Markenbekanntheit Werbeerinnerung 1 18 5 2 26 5 3 31 8 4 bis 5 55 7 6 bis 7 82 17 8 bis 9 55 16 10 bis 14 87 11 Über 15 97 12 Quelle: United Internet Media Research, Web Effects Impact Benchmarker © INTERNET WORLD Business 17/13 ist die Chance auf nachhaltige BrandingWirkung. Klaus ist überzeugt: „Wir müssen auch bei der Kreation künftig viel stärker in Zielgruppensegmenten denken und die Elemente entsprechend anpassen.“ Der Boden, auf dem das digitale Branding steht, heißt für ihn „profilbasierte Markenkommunikation“ und deren zentraler Treiber – „Relevanz.“ Individuelles Motiv für jeden Beispiel: Dem als potenzieller BMW-Fahrer ermittelten User wird entsprechend seines soziodemografischen Profils entweder das Motiv für „sicherheitsbewusst“ oder „dynamischer Fahrer“ ausgespielt. Mit relativ wenig Aufwand möglich machen dies dynamische Banner-Kreationstools. Der Werbungtreibende beziehungsweise seine Agentur liefert hierzu einfach diverse Werbemotive oder einzelne Bestandteile und das Tool setzt diese zielgruppengenau zusammen. „Handwerklich und strategisch hat sich bei der digitalen Kreation in den letzten Jahren zwar einiges getan“, beobachtet Pilot-Manager Meinken, aber: „Noch immer sehen wir viel zu viele Kampagnen, die sich nicht auf die unterschiedlichen digitalen Nutzungssituationen einlassen. Stattdessen adaptieren sie Mechanismen aus klassischen Kanälen.“ Um mehr über objektive und subjektive Wahrnehmung von digitaler Werbung zu erfahren, setzt Pilot auf umfangreiche Pre-Tests von Werbemitteln. Hierfür lädt die Agentur Personen ein, über bestimmte Webseiten zu surfen und bringt sie dabei zwei- bis dreimal mit Werbemitteln in Berührung, und zwar im Vorfeld der Auslieferung. So lässt sich erkennen, ob das Werbemittel und/oder Motiv gefällt und wirkt oder nicht. wirken ders. Eingebunden wurde die digitale MainzelWelt bereits in eine Anzeigenkampagne zu Weihnachten und eine Testimonial-Kampagne. Weiter hat der Sender eine kostenlose SpieleApp im hauseigenen Mainzelmännchen-Corporate-Design gestartet. In sechs Leveln und mit ansteigenden Schwierigkeitsstufen spielen Det & Co. im Dschungel, auf eisigen Gletschern oder Wie man mit Ideenreichtum die Marke neu beleben und auch neue Zielgruppen erreichen kann, zeigt das ZDF mit seinen Mainzelmännchen. Det und seine Kumpels gehören vermutlich zu den ältesten und auch beliebtesten Testimonials eines deutschen TV-Senders seit der Erfindung des Farbfernsehens. Und die knuffigen Werbetrenner-Figuren sind nicht irgendwann in der Mottenkiste des TV-Fundus verschwunden – sie leben im Zeitalter von Smartphone, Facebook und Second Screen als digitale Markenbotschafter munter weiter: mit hoher Reichweite und ungebrochener Beliebt- und Bekanntheit und in Form einer Smartphone App. „Mit der App möchten wir dabei vor allem auch die Baby Boomer in den Entscheiderpositionen erreichen und Traffic generieren“, erläutert ZDF-Werbechef HansJoachim Strauch das strategische Ziel des für sein älteres Publikum belächelten Sen- Branding per App: Mainzelmännchen zum Spielen im Wilden Westen. Vieles erinnert an Spiele wie „Super Mario“, sozusagen der Urvater der Jump & Run-Spiele, denn auch bei den Mainzelmännchen müssen nicht nur Münzen eingesammelt, sondern alle Level in einer gewissen Zeit erledigt werden. „In drei Sekunden eine Story erzählen, dieses Prinzip verfolgen wir nicht nur im Fernsehen, sondern auch bei der Mainzelmännchen-App“, beschreibt Strauch einen weiteren Anspruch an die App. Genauso wichtig ist die Markenpflege: Um das Wahrnehmungsbild des Senders zu transportieren, wurde für jede Figur ein eigener, festgelegter Hintergrund vorgeschrieben. In den Download-Hitlisten für Apps hat sich das Spiel mittlerweile in den „Top Five“ eingerichtet. Mit den Apps (für iOs und Android) hat das ZDF für seine Mainzelmännchen eine besondere Form der digitalen Transformation geschafft. Eine moderne MainzelmännchenWelt ist laut ZDF entstanden, „mit dramaturgisch neu ausgerichteten Storys, neuen Gags und zeitgemäßen Requisiten“. 17/13 19. August 2013 Das ist sinnvoll, denn abgesehen von via Adserver messbaren Parametern wie der „Viewtime“ (Verweildauer) lassen sich markenbildende Faktoren vor allem über eine Befragung erforschen – also im Nachklapp einer Kampagne und damit mit beträchtlichem finanziellem Aufwand. Hinzu kommt: In der just anbrechenden Ära der Multiscreen-Nutzung wird kreative, durchsetzungsfähige Kampagnenführung für die Werbungtreibenden immer mehr zu einer Herausforderung. Bei vielen Erkenntnissen – etwa welche Geräte zwischen iPad und stationärem PC in welcher Nutzungssituation die höchste Verweildauer erzielen – steht die Branche noch relativ am Anfang. Dennoch spielen Markenhersteller immer lustvoller auf der Klaviatur des digitalen Storytelling. So feiern die einst nicht gerade für ihre Innovationskraft bekannten Marken Allianz und ZDF überraschende Branding-Erfol- SPECIAL: BRANDING im Netz“, was nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass es noch viel zu tun gibt, um Markenkommunikation im Netz voranzutreiben – etwa beim leidigen Thema Branchenstandards. Um hier voranzukommen, hat das IAB Europe (International Advertising Bureau), der Dachverband der europäischen digitalen Wirtschaft, im Dezember 2012 das Brand Advertising Committee (BAC) gegründet. Es besteht aus einer Allianz von Werbevermarktern, Agenturen, Technologieanbietern, Werbungtreibenden und Marktforschungsunternehmen. Ziel: Die gesamte Branche mit Guidelines auszustatten, die wiederum standardisierte Prozesse in der digitalen Markenkommunikation ermöglichen. Soll heißen: Man will die Planung, Buchung und Aussteuerung von Markenwerbung im Internet erleichtern und günstigstenfalls vereinheitlichen. Denn Fakt ist: Das digitale Medium hinkt klassischen Medien bei Media-Planung und Auslieferung „Die Markensympathie hinterher. Während es Standards für TV-Spots korreliert vor allem mit der oder Anzeigen in PrintKaufabsicht.“ medien gibt, fehlen diese speziell für die digitale MICHAEL BURST Markenkommunikation. Markt /Mediaforschung United Internet Media Viele Marktteilnehmer sehen dies als wesentge im Netz (Genaueres hierzu in den Käs- liches Hindernis für das Wachstum im Beten „Best Practice“ in diesem Artikel). reich des sogenannten „Large Scale DigiDoch welche Bereiche des mythenum- tal Brand Advertising“. „Bei der digitalen rankten Branding lassen sich nun durch Werbung geht die Anzahl der genutzten digitale Werbemittel überhaupt abdecken? Formate in die Hunderte – diese sind zum Diesem Thema widmet sich der „Web Ef- Teil sehr kreativ und spezifisch, haben fects Impact Benchmarker“ von United aber den grundsätzlichen Nachteil, dass Internet Media (UIM). Ein Ergebnis: Mit durch die Vielzahl der zu erstellenden einer Online-Kampagne lässt sich nicht Werbemittel die Produktionskosten sehr nur die Aufmerksamkeit steigern, sondern hoch sind“, so Karim Attia, Vorsitzender auch die Markensympathie – also der des IAB Europe. Branding bleibt ein Spa„Mag ich“-Faktor. Bei einer Kampagnen- gat: zwischen Kreativität und Standard. ■ laufzeit von fünf Wochen steigen diese DETLEV BRECHTEL Werte schon um rund fünf Prozent an. „Die Markensympathie korreliert im hohen Maße mit der Markenbekanntheit, mit der Werbeerinnerung und vor allem der Kaufabsicht. Dieser Zusammenhang wird bei der Wirkungsforschung immer wieder unterschätzt“, bilanziert Michael Burst, Leiter Marktund Mediaforschung bei UIM. Internet World BUSINESS Best Practice II: Allianz – Dialog mit Kunden Der weltgrößte Versicherungskonzern Allianz Natürlich dürfen auch Social-Media-Komponenhat jüngst seine Online- und TV-Kampagne für ten in der Markenkampagne nicht fehlen: Die sein neues Produktkonzept „Privat Schutz“ Allianz hat hierzu eigens den amerikanischen gestartet. Im Zentrum der Kampagne steht die Künstler und Fotografen Foster Huntington als Frage: „Was ist mir wichtig?“ Mit diesem Slogan will die Allianz den Dialog mit Kunden und Interessenten forcieren – und zeigt sich kreativ hinsichtlich der Werbeträgerauswahl wie auch der Gestaltung: Der Versicherer kombiniert klassische Online- und TV-Spots mit Dialogmaßnahmen sowie einer deutschlandweiten Kunstaktion. „Der Titel der Kampagne ‚1 ist mir wichtig‘ soll Kunden dazu anregen, sich über ihren ganz persönlichen Versicherungsbedarf Gedanken zu machen“, so Manfred Boschatzke, Leiter Werbung und Sponsoring bei Was ist mir wichtig?, fragt die Allianz die Konsumenten. der Allianz Deutschland AG. Für manche ist es der Teddy, der Pass, die Ohrstöpsel ... „Denn nur wer weiß, was ihm wichtig ist, kann es auch gezielt schützen.“ Projektbotschafter engagiert. Huntington reist Neben TV-Spots und klassischer Online-Werseit 2011 mit seinem VW Bus quer durch die bung kommt ein umfangreiches Webspecial USA und sammelt Antworten auf die Frage: mit einem integriertem Produktkonfigurator „Was würden Sie mitnehmen, wenn Ihr Haus sowie ein digitales Kunstprojekt, die „1 ist mir brennt?“ Die Antworten dokumentiert er fotowichtig“-Fotoaktion, zum Einsatz. So können grafisch und schriftlich auf seinem Blog TheburKunden und Interessierte auf www.1istmir ninghouse.com, der mittlerweile zu einem weltwichtig.de Fotos mit ganz persönlichen Gegenweit verbreiteten Internet-Projekt wurde: Menständen hochladen. Jeder Besucher wird so zu schen aus aller Welt schicken Foster ein Foto mit einem Element des Projekts und kann seine ihren wichtigsten Gegenständen – bis heute gehen täglich neue Beiträge ein. Als Allianz-Proindividuelle Geschichte teilen. Darüber hinaus ist das Webspecial eine Komponente der Verjektbotschafter ist Foster Huntington im April treter-Homepages. Hier kann der Interessent 2013 nun auch durch Deutschland gereist und mithilfe des Produktkonfigurators digital seinen hat Menschen vor Ort befragt, was ihnen wichindividuellen „Privat Schutz Koffer“ packen tig ist. In den nächsten Wochen werden diese und seine Angebotsanfrage dann direkt an die Interviews nach und nach in Form kurzer VideoVersicherung abschicken. clips auf 1istmirwichtig.de veröffentlicht. Mix der Formate Besonders wirksam für den Sympathieaufbau ist demnach offenbar eine Mixtur aus großen und kleinen Werbeformaten. Stünde bei den Kunden dagegen nur die Awareness im Vordergrund, wären Pre-RollFormate erste Wahl. Aber: „Für den Sympathieaufbau und damit für die Kaufabsicht könnte das negative Auswirkungen haben“, so Burst. Der Grund: Will sich ein User ein Videoclip im Netz anschauen, kommt er an dem Pre-Roll zwar nicht vorbei, ob er den Werbespot, der vor dem eigentlichen Inhalt läuft, aber als positiv empfindet, sei dahingestellt. Mit Erkenntnissen wie diesen kommt nach und nach mehr Licht in die eingangs erwähnte Blackbox „Branding 15 Shopsoftware und Shopbetrieb dmexco - Halle 6 Stand A061 websale.de/dmexco 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 19. August 2013 17/13 YOUTUBE ALS WERBEKANAL Veni, vidi, vici Vom privaten Online-Video-Produzenten bis hin zum professionellen Channel-Partner: Youtube steht für eine neue Art von Medienmachern, die die Plattform zu einem wichtigen Werbe- und Brandingkanal geformt haben D er Titel des Videos, das am 23. April 2005 auf Youtube hochgeladen wurde, ist so schlicht wie aussagekräftig und lautet: Ich im Zoo. Es zeigt Jawed Karim, Mitgründer des Online-Portals, vor dem Elefantengehege im Tierpark San Diego. Genau 20 Sekunden lang erklärt Karim die Vorzüge der Dickhäuter. Die Qualität der Aufnahme ist schlecht. Aber: Es ist das erste Video, das jemals auf Youtube zu sehen war. Acht Jahre später ist die Plattform längst an Google verkauft. Jawed Karim hat das Unternehmen verlassen. Das Video „Me at the zoo“ aber gibt es immer noch. Es verzeichnet aktuell mehr als 90.000 Kommentare und über elf Millionen Views. Die Bandbreite an Werbemöglichkeiten auf Youtube ist dabei vielfältig. Sie reicht von In-Stream Ads in Videos über TextOverlays (Textanzeigen mit Link auf den Clips) bis hin zu In-Display Ads (Werbung neben Themenvorschlägen auf der rechten Seite). Die Plattform und der Channel-Partner verdienen allerdings nur dann, wenn die Anzeige auch abgespielt beziehungsweise angeklickt wird. Je nach Art der Werbung behält Google entweder knapp ein Drittel oder etwas weniger als die Hälfte der Erlöse. Das ergibt mittlerweile ein erkleckliches Sümmchen. Insgesamt nutzen laut Youtube mehr als eine Million Werbungtreibende die Google-Anzeigenplattform. Gebucht wird dabei nach Themen und Kanälen, um zielgruppenspezifische Werbung mit größtmöglicher Wirkung ausspielen zu können. Bei Herr Tutorial zum Beispiel dominieren Anzeigenkunden wie Bebe, Nivea oder Philips. Bei Clixoom werben der Video-on-Demand-Anbieter Watchever oder der Beratungssender Pearl TV. Reichweitengarant Youtube Der Fokus liegt nach wie vor auf User Generated Content (UGC), also auf Inhalten, die von Nutzern in Eigenregie produziert werden. Daneben haben auch Unternehmen die Streuwirkung der Plattform erkannt. Denn Youtube ist – gemessen an der Zahl der täglichen Suchanfragen – laut Comscore die zweitgrößte Suchmaschine der Welt, nach ihrem Eigentümer Google. „Fast jede Google-Suchanfrage liefert einen Video-Vorschlag auf Youtube, was für massig Traffic auf Youtube sorgt und die User an die Plattform bindet“, erklärt Vincent Nicolai, Geschäftsführer Beratung bei der Social-Media-Agentur Buddybrand. Alle Suchseiten von Google zusammengezählt, hält der Internet-Riese laut Comscore einen Marktanteil von über 96 Prozent in Deutschland. Nicht nur aus SEO-Gründen kommt heute kein Werbungtreibender mehr an dem Portal, das nach eigenen Angaben über eine Milliarde Unique User im Monat verzeichnet, vorbei. Auch die Möglichkeit, mit der Veröffentlichung eigener Clips Geld zu verdienen, weckt Begehrlichkeiten bei allen Beteiligten. Seit 2007 bietet Youtube dafür das Partnerprogramm an, das heute mehr als eine Million Web-Video-Produzenten aus 30 Ländern nutzen. Es erlaubt den Channel-Partnern, Werbung in ihre Inhalte zu integrieren. Anfangs gab es die Option nur für exklusive Kanäle mit vielen Abonnenten und hohen Reichweiten. Seit 2012 können auch Filmemacher mit geringeren Klickzahlen den eigenen Content monetarisieren. Laut Youtube ist es möglich, mit Werbung jährlich sechsstellige Beträge zu erwirtschaften. Aussagekräftige Beweise dafür gibt es nicht, denn die Youtube-Partner sind vertraglich verpflichtet, Stillschweigen über ihre Erlöse zu bewahren. Dass Youtube zum Synonym für WebErfolg geworden ist, belegen hingegen Namen wie Sami Slimani, Y-Titty, Clixoom oder Jenna Marbles. Die neue Generation junger Online-Content-Produzenten bil- Der Cäsar unter den Online-VideoPortalen ist Youtube det eine eigene Szene, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Sami Slimani etwa gibt als Herr Tutorial seinen rund 526.000 Fans Beauty- und Pflegetipps – vor der Kamera in seinem Zimmer. Für die Produktvorstellungen kooperiert er mit Unternehmen. „Gekaufte Meinung“ gebe es in seinem Channel jedoch nicht. Steigende Werbeerlöse Clixoom alias Christoph Krachten dagegen setzt auf Dialoge: Er interviewt Prominente, exklusiv auf Youtube. Das Comedy-Trio Y-Titty begann 2006 „aus Langeweile“ Videos zu drehen und hat inzwischen mit über zwei Millionen Abonnenten einen Als Marke überzeugen Fotos: iStockphoto/ Aaron; Fotolia / Do Ra Viele Unternehmen nutzen Youtube jedoch nicht nur als Werbe-Plattform, sondern hoffen auf Branding-Effekte mithilfe eigener Kanäle. Für den Social-Media-Experten Nicolai sind die erfolgreichsten Kanäle auf Youtube vor allem die Markenartikler. Die werden dabei immer mehr zu eigenen Medienunternehmen. „Red Bull oder Mercedes-Benz stecken schon heute Millionen von Euros in die Produktion von Inhalten“, so Nicolai. Der Channel des österreichischen Getränkeherstellers hat stolze 2,7 Millionen Abonnenten, Mercedes-Deutschland begeistert auf Youtube fast 200.000 Auto-Fans. Die Firmen nutzen Youtube, um den Fans Mehrwert zu bieten – Jim Beam beispielsweise lockt mit interaktiven Gewinnspielen– oder um das eigene soziale Engagement zu präsentieren. Vor allem große US-Firmen wie der erfolgreichsten deutschsprachigen Kanäle. Von diesen Zahlen unbeeindruckt dürfte die Amerikanerin Jenna Marbles sein. Ihr Youtube-Channel mit Flirt-Tipps und Schminkanleitungen hat in nur drei Jahren über zehn Millionen Abonnenten gewonnen. Die „New York Times“ hat errechnet, was Marbles mit ihren Clips erwirtschaftet: 2012 sollen es 347.000 USDollar gewesen sein. Vermutungen darüber, wie hoch die Umsätze eines YoutubeKanals sind, stellt auch die Plattform Socialblade an. Demnach soll Clixoom jährlich rund 3.000 Euro verdienen, Sami Slimani 10.000 Euro und Y-Titty sogar 80.000 Euro. Nutzung von Video-Portalen in Deutschland Upload von Video-Material bei Youtube (Std.) 65 % 58 % 60 % 55 % 58 % 59 % 72 2012 2013 48 51 % 50 % 72 52 % 35 45 % 24 40 % 35 % 30 % 34 % 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2009 2010 2011 Fast 60 Prozent der Online User nutzten laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 Video-Portale (Youtube, Dailymotion, Clipfish, Myvideo) im Netz Durchschnittlich 72 Std. Video-Material pro Minute wurde bislang 2013 weltweit bei Youtube hochgeladen – genauso viel wie im Gesamtjahr 2012 © INTERNET WORLD Business 17/13 © INTERNET WORLD Business 17/13 Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie; © Statista 2012; n = 1.366 Quelle: CNet; © Statista 2013 17/13 MARKETING & WERBUNG 19. August 2013 Internet World BUSINESS 17 ... setzt Y-Titty auf Comedy Youtube-Entertainer: Während Clixoom alias Christoph Krachten Prominente interviewt, ... Starbucks oder Timberland wollen mit den Usern eine persönliche Kommunikation aufbauen, indem sie auf Youtube mit fairen Produktionsbedingungen werben. „Zusammengefasst geht es Markenartiklern um Sichtbarkeit und Imageaufbau, während es Medienunternehmen vorrangig um die Vermarktung ihrer Inhalte geht“, resümiert Nicolai. Keine Amateure mehr Amateur-Videos sind dabei nicht mehr gefragt. Die Videos werden heute professionell von Firmen wie Mediakraft Networks, der Bertelsmann-Tochter UFA oder Endemol Beyond produziert und direkt vertrieben. Mediakraft hat Entertainer wie Y-Titty, Le Floid (840.000 Abonnenten) oder Daarum (414.000) unter seine Fittiche genommen. Laut Mediakraft-COO Christoph Krachten wird sein Start-up von Gesellschaftern und Investoren finanziert. Außerdem sei es an den Werbeeinnahmen seiner Partnerkanäle beteiligt, die diese über Youtube erzielen. „Dazu kommen Werbeeinnahmen aus der individuellen Vermarktung der Partner, die von Mediakraft Networks über die eigene Vermarktungsfirma Produktkraft gesteuert wird“, erläutert Krachten. Daran seien wiederum die Channels beteiligt. Seit 2012 konzentriert sich auch das Fernsehproduktionsunternehmen Endemol Deutschland auf den Bereich Internet TV. Die Tochterfirma Endemol Beyond produziert eigene Original-Channels auf andere Kabel-TV-Netzwerk. Konkurrenz gibt es dennoch (s. Tabelle): Größter Wettbewerber hierzulande ist Myvideo. Das Portal, das von Sevenone Media vermarktet wird, setzt gezielt auf exklusive Inhalte. „Im Fokus stehen weniger kurze User Generated Clips als hochwertige Titel und Full Episodes“, erklärt Sebastian Weil, Geschäftsführer Pro Sieben Sat1 Digital. Wie Youtube hat sich auch der Pro-Sieben-Ableger die Förderung von Nachwuchstalenten auf die Fahne geschrieben. Prominentes Beispiel ist die Sängerin Mina, die über Myvideo bekannt wurde und dar„Dass für Youtube speziell Web aufhin einen Vertrag mit Warner Music bekam. Content produziert werden Als Konkurrenz zum TV muss, ist für viele neu.“ verstehe sich Myvideo nicht, meint Weil, eher VINCENT NICOLAI „als Chance und IndikaGeschäftsführer Beratung, Buddybrand tor für neue Talente und Formate, die auch den tent produziert werden muss, ist vielen Sprung ins Fernsehen schaffen können“. Gerade dieser Musikbereich bietet deutneu“, meint Nicolai. Einige setzen bevorzugt auf eigene Plattformen und eigene schen Video-Portalen wie Myvideo die Videoplayer, mit denen sie die Vermark- Möglichkeit, sich von Youtube abzuheben, tung steuern können – unabhängig von und zwar durch eine größere Anzahl an Drittanbietern wie Youtube. Damit seien ordnungsgemäß lizenzierten Clips. Denn zwar höhere Margen bei der Vermarktung nach Auswertungen von Open Data City möglich, erklärt Nicolai, den kostenlosen sind hierzulande fast zwei Drittel der 1.000 Traffic von Youtube lassen diese Unter- weltweit beliebtesten Videos auf Youtube geblockt – aufgrund von Lizenzstreitigkeinehmen so aber aus. Schließlich erreicht die Google-Tochter ten mit der Gema. Youtube, so Social-Media-Berater Nicolaut Nielsen in den USA mehr Erwachsene im Alter von 18 bis 34 Jahren als jedes lai, sei zudem vor allem für das Pull-MarYoutube. Der „Survival Guide“ (25.000 Abonnenten) zum Beispiel berät in Sachen Familie und Schule. Doch obwohl viele klassische Medienunternehmen wie Endemol oder UFA bereits den Web-TV-Trend erkannt haben, ist Youtube als Werbekanal für Nicolai von Buddybrand noch längst nicht ausgeschöpft. Viele Unternehmen nutzen die Plattform als „Content Parking Space“, um Videos zu Werbe- und Imagezwecken auf Youtube nur zu „parken“. „Dass für Youtube auch durchaus speziell Web Con- keting geeignet, das heißt, Inhalte werden etwa über Suchmaschinen gefunden. „Den Push-Effekt kann das gezielte Ausspielen der Videos über andere Kanäle, zum Beispiel Facebook oder einen Blog, erzeugen.“ Das belegt das Charity Poker Event „Let’s play Poker“ (LPP), das im März 2013 von Myvideo und dem Portal Pokerstars.de initiiert wurde. Das Turnier wurde im Live-Stream übertragen. Um das Event zu bewerben, setzten die Organisatoren unter anderem auf Facebook sowie die LPP-Kanäle bei Myvideo und Youtube. Das Placement bei LPP brachte Pokerstars.de nicht nur ein Plus von 14 Prozent bei den Neukunden ein. Auch in Sachen Branding profitierte das Portal: Während der Show verzwölffachte sich die Anzahl der Facebook-LPP-Fans. Live konnten etwa 150.000 Views generiert werden. Die Trailer auf den beiden Video-Portalen brachten bis jetzt rund 780.000 Views, das Live-Video zum Turnier 920.000 Views. Vorn liegt hier klar die jüngere Generation. Überhaupt: Im Moment sind Web-TV-Portale vor allem bei der Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen beliebt. Das wird, glaubt man Buddybrand-Mann Nicolai, auch noch eine ganze Weile so bleiben. Für Christoph Krachten von Mediakraft hingegen dauert der generationsübergreifende Medienwechsel nicht mehr lange: „Wir sind überzeugt, dass Internet-Fernsehen bald für alle Altersklassen zum führenden Medi■ um avancieren wird.“ sg Ein Blick über den Youtube-Tellerrand Auf dem Internet-TV-Markt buhlen inzwischen zahlreiche internationale Anbieter um den Klick des Nutzers. Eine Auswahl Portal Clipfish.de Dailymotion.com/de Hulu.com Myvideo.de Netflix.com Sevenload.com Gründung 2006 in Deutschland 2005 in Frankreich 2008 in den USA 2006 in Rumänien 1997 in den USA 2006 in Deutschland Betreiber ■ Clipfish France Télécom beziehungsweise deren Tochter Orange, die Dailymotion im Jahr 2011 erworben hat ■ Gemeinschaftsunternehmen ■ Betrieben GmbH & Co. KG, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von RTL Interactive ■ Vermarkter: IP Deutschland von News Corporation, NBC Universal und Disney Videos ■ Steht zurzeit nur Nutzern mit USamerikanischer IP-Adresse zur Verfügung ■ Nach Gerüchten über eine Übernahme durch Yahoo soll Hulu jetzt mit einer Finanzspritze in Höhe von 750 Millionen US-Dollar rekapitalisiert werden wird die Seite von ■ Netflix Inc. ■ Aktuell noch keine deutder Myvideo Broadband sche Version verfügbar S.R.L ■ 2006/2007 übernahm Sevenone Media, ein Tochterunternehmen der ProSieben-Sat1-Gruppe, Myvideo und vermarktet das Portal seitdem Portfolio ■ Kostenloses, ■ Kostenloses, werbefinanzier■ Internet-Plattform mit einem koswerbefinanziertes Video-Portal mit Musikclips, Spielfiltes Video-Portal mit Kanälen tenlosen Video-on-Demand-Sermen, TV-Serien sowie Mitschnitten zu verschiedenen Themen vice ohne Registrierungspflicht ■ aus RTL-Sendungen wie Musik, Filme oder News, Seit 2011 auch mit Bezahlmodell ■ Besonderer Fokus liegt auf nutzerin denen dann eine entspre- ■ Vertrieben werden nur professiochende Auswahl an Clips angenerierten Clips nell erstellte Inhalte, die haupt■ Daneben gibt es Specials mit geboten wird sächlich durch Video-Werbung ■ professionellem Content in Nutzer können eigenen Con- refinanziert werden ■ Als Hulu Plus (kostenpflichtig) Zusammenarbeit mit sendertent hochladen ■ Auch als App erhältlich unabhängigen Partnern auch als App erhältlich ■ Neu im Entertainment-Portfolio sind seit 2013 Webstar-Comedians wie Y-Titty, Fresh Torge, Daaruum ■ Auch als App erhältlich ■ Werbefinanzierte VideoPlattform für Premium Content: exklusive Vorabpremieren, TV-Serien und Eigenproduktionen, LiveStreams, Musik und Filme ■ Nutzer können auch selbst aufgenommene Videos hochladen ■ Gilt in Deutschland als größter YoutubeKonkurrent ■ Auch als App erhältlich ■ Kostenpflichtiger Monatl. Nettoreichweite 2,3 Millionen Unique User* 6,6 Millionen Unique User* k. A. © INTERNET WORLD Business 17/13 2,8 Millionen Unique User* ca. 24,0 Millionen Unique User ■ Gegründet von der Sevenload GmbH 2012 ist Sevenload eine 100-prozentige Tochter der Burda Digital ■ Seit ■ Werbefinanzierte Video-CommuStreanity mit verschiedenen Themenming-Dienst und DVDkanälen Verleih ■ Heute liegt der Fokus auch auf ■ Seit 2011auch exklusive der Entwicklung und dem Betrieb Eigenproduktionen ■ Größter Erfolg war die von themenspezifischen vertikalen Video-Portalen (zum Beispiel erste Eigenproduktion im Vilogo.tv, ein Video-Lernportal, Februar 2013, das Politoder Mahlzeit.tv, ein Video-Portal drama „House of Cards“ ■ Auch als App erhältlich für Hobbyköche) ■ Auch als App erhältlich 0,3 Millionen Unique User* Quelle: *Agof Internet Facts, Mai 2013 E-COMMERCE Internet World BUSINESS RETOUREN Shopper wollen nicht zahlen Ab Juli 2014 dürfen Online-Händler ihren Kunden die Versandkosten für Retouren aufbrummen – aber wenn es nach der Kundschaft geht, sollten sie das lieber sein lassen. Einer aktuellen Umfrage des ECC Köln zufolge würden 65 Prozent der Online Shopper einen Kauf in einem Webshop eher abbrechen, als im Rücksendefall die Versandgebühren zu tragen. Die Hälfte derjenigen, die trotz Retourengebühren weiter im Netz kaufen, würde ihre nicht gewünschte Ware eher persönlich im Stationärgeschäft des Händlers vorbeibringen, als sie einzuschicken. il AMAZON Einstieg in den Kunsthandel Amazon.com hat eine eigene Plattform für Kunstwerke gestartet. 150 größtenteils USamerikanische Galerien, teilweise durchaus renommiert, verkaufen bereits über 40.000 Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Drucke über das Portal. Mit der neuen Plattform will Amazon „die 19. August 2013 Lebensmittel? Lieber offline Die deutschen Verbraucher stehen E-Food weiterhin skeptisch gegenüber D ie Idee ist eigentlich so Lebensmittelgruppen wie schön: keine Schlangen Reis, Nudeln oder Tiefkühlan der Supermarktkasse, kein produkten aus. Höchstens Tütengeschleppe und kein jeder vierte Online-Nutzer Streit mit dem Partner, wer steht also E-Food aufgediesmal die Einkaufsliste verschlossen gegenüber. Der gessen hat. Stattdessen ein Rest? Sagt lieber „Nein danke“ paar Klicks, und schon und kauft weiter offline ein, kommt der Wocheneinkauf wo – verkehrte Welt – die nach Hause. Und weil die Idee Lebensmittel meist deutlich vom E-Food so schön und günstiger sind als im Netz. praktisch ist, funktioniert sie Genussmittel laufen gut in den USA, in Großbritannien und auch in Frankreich Schlechte Neuigkeiten für schon recht gut – nur in Rewe, Edeka und das halbe Deutschland nicht. Und das Dutzend Start-ups, die derliegt nicht so sehr am zögerli- Die günstigen Preise für Essbares bremsen den deutschen E-Food-Markt aus zeit an E-Food-Lösungen chen Investment-Willen der arbeiten. Immerhin: Onlinegroßen Player, sondern vornehmlich an der nach haben erst sechs Prozent der deut- affiner zeigen sich die Deutschen beim Skepsis der Verbraucher. Denn der Deut- schen Internet-Nutzer schon einmal frische Kauf von Genussmitteln, wie Kaffee, Tee, sche pickt sich seine Tomaten lieber selbst Lebensmittel im Netz gekauft. Weitere 15 Wein oder Süßwaren. Hier hat schon aus dem Gemüseregal. Das bestätigt einmal Prozent könnten sich so eine Bestellung knapp jeder Vierte online bestellt, ein wei■ mehr eine aktuelle W3B-Umfrage: Dem- vorstellen. Ähnlich sieht es bei anderen teres Fünftel zeigt Interesse. il Nur wenige Nutzer kaufen Lebensmittel im Netz Bereits online gekauft Online-Kaufinteresse Wichtig beim E-Food-Kauf: Qualität und Marke Online-Lebensmittelkäufe Online-Käufe gesamt (Vergleichsbasis) Genussmittel, Spezialitäten: Kaffee, Tee Wein, Sekt Süßwaren, Schokolade Kräuter, Gewürze Spezialitäten, Delikatessen Spirituosen „Package from Home“ ist derzeit das teuerste Stück auf Amazon Arts Welt der Kunst entmystifizieren“ – das mag der Grund für das typische AmazonLayout mit den üblichen Filtern sein. Das Angebot ist entsprechend breit: Von Fotografien für 200 US-Dollar bis zu dem Gemälde „Package from Home“ für 4,85 Millionen Dollar ist alles dabei. il 17/13 Foto: Pixelio / Julien Christ 18 26,2 % 20,1 % 20,6 % 17,1 % 19,1 % 18,4 % 16,9 % 22,9 % 16,3 % 20,1 % 14,6 % 16,1 % Lebensmittel des tägl. Bedarfs: Backwaren Fertiggerichte Nicht alkoholische Getränke Bio-Lebensmittel Tiefkühlprodukte Frische Lebensmittel Mehl, Nudeln, Reis etc. 8,4 % 8,1 % 7,3 % 6,7 % 6,1 % 5,7 % 5,6 % Online-Lebensmittel: Kauf und Kaufinteresse hält sich noch in Grenzen 32,6 % 24,9 % Marke, Hersteller 20,0 % Preis Sonderangebot, Aktionspreis Einkauf im bevorzugtem Webshop 14,3 % 14,0 % 18,0 % 16,5 % 14,3 % 14,7 % 16,7 % 44,1 % 35,2 % Qualität 41,1 % 13,3 % 15,8 % 10,7 % 5,8 % Coupon, Rabattgutschein 8,4 % 5,0 % Empfehlung von Freunden 6,5 % 8,0 % Empfehlung anderer Onliner 4,6 % 8,9 % E-Food-Käufer schauen weniger auf den Preis als auf Qualität © INTERNET WORLD Business 17/13 Quelle: Fittkau & Maaß Consulting; Stand: 2013; Mehrfachnennungen möglich OTTO GROUP Gerücht: Otto will Görtz Die Otto-Gruppe interessiert sich angeblich für die angeschlagene Schuh-Kette Görtz, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Demnach denkt der Versandhändler anscheinend über einen Einstieg mit einer Minderheitsbeteiligung nach, die später ausgeweitet werden könnte. Görtz bestätigt nur, dass man im Gespräch mit Interessenten sei, zu denen auch die OttoGruppe gehört. Görtz hat erst kürzlich eine Beteiligungsgesellschaft gegründet, um neue Gesellschafter zu gewinnen. il Anzeige eBay wendet sich PoS zu Der Online-Marktplatz hat eine spezielle Retail-App lanciert D er US-Online-Marktplatz eBay entdeckt den stationären Handel für sich und hat die „Retail Associate Platform“ ins Leben gerufen, ein Salesforce-ähnliches Angebot, das in Richtung Customer Relationship Management geht. Verkäufer am PoS sollen über die Plattform, zu der auch eine Tablet App gehört, Informationen über ihre Kunden und ihr Sortiment abrufen können. So können die Verkäufer Wissenswertes über die vorangegangenen Einkäufe des Kunden oder über die Produkte, die sie auf der Unternehmens-Website angesehen haben, sammeln. Außerdem können über die App Sortiment und Verfügbarkeiten online und offline abgefragt werden. Durch eine Paypal-Anbindung verwandelt sich das Tablet des Verkäufers zudem in eine mobile Kasse: Kunden mit einem Paypal-Account können sich mit ihrem Smartphone anmelden und direkt beim Verkäufer über die App bezahlen. Zudem wird der Verkäufer darauf aufmerksam gemacht, wenn ein Kunde mit aktiviertem Paypal-Account den Laden betritt. Schlussendlich gehört auch ein Social Media Monitor zum Paket, mit dem Verkäufer erfahren können, was über sie und ihre Produkte im Netz gesagt wird. Damit das Angebot funktioniert, müssen eBay-Kunden der Weitergabe ihrer Informationen an die Retail-App – und damit an die angeschlossenen Stationärgeschäfte – aktiv über eine Opt-inFunktion zustimmen. Dennoch dürfte der umfassende Blick auf den Kunden, den die App erlaubt, die deutschen Datenschützer auf den Plan rufen, sobald die Retail-Platt- Wenn der Verkäufer alles weiß: Die eBay-Retail-App verrät die Kaufinteressen von Kunden form nach Europa kommt; vorerst betrifft die Einführung nur den US-Markt. Dass eBay aber auch am europäischen PoS interessiert ist, zeigt ein aktuelles Pilotprojekt der Payment-Tochter: Paypal testet in einigen Stores in London die Bezahlung via Gesichtserkennung. Will ein Kunde ein Produkt bezahlen, muss er keine Daten angeben; die Paypal-App zeigt dem Verkäufer einfach ein Porträtbild des Kunden zum ■ Abgleich. il 17/13 19. August 2013 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 19 SEGMÜLLER ERÖFFNET ONLINE SHOP Vom Möbelhaus ins Web Segmüller steigt mit Daheim.de in den E-Commerce ein und will unter die ersten fünf kommen Ü ber die Sofalehne ist eine Decke geworfen, Zeitschriften stapeln sich auf dem Boden, auf dem Tisch stehen Teekanne und Tasse, Kopfhörerkabel schlängeln sich auf dem Teppich. Lebensecht sieht das aus, und gemütlich. Der neue Online Shop von Segmüller setzt auf Behaglichkeit –auch beim Namen: Daheim.de. Die URL lässt sich gut merken. Dazu kommt noch ein weiterer Vorteil: „Unter einem neuen Namen können wir leichter etwas ausprobieren, ohne auf die Assoziationen zur Stamm-Marke festgelegt zu werden“, sagt E-Commerce-Leiter Patrik Holtz. Allen, die den Möbelhändler kennen – und das sind vor allem jene Menschen, die südlich des Mains leben –, soll der Zusatz „von Segmüller“ Vertrautheit vermitteln. Anfang August 2013 wurde der Shop mit 3.600 sofort lieferbaren Artikeln eröffnet. Das Sortiment reicht vom Bett bis zur Blumenvase. Zum Start waren noch nicht alle Funktionen online – und nicht alle Produkte. Die Bereiche Wohnzimmer und Esszimmer sind erfasst, weitere Räume folgen. „Wir wollen erst einmal beginnen und dann Erfahrungen sammeln. Jede Woche, die wir live sind, hilft uns weiter“, so Holtz. Bis Dezember kann experimentiert werden, dann muss alles klappen: „Wir wollen das Weihnachtsgeschäft mitnehmen.“ Im deutschen Möbelhandel spielt das Internet bisher noch keine große Rolle: Nur sechs Prozent des Umsatzes von 31,4 Milli- Online hat eine andere Bildsprache als der klassische arden Euro wurden laut EHI Retail Katalog – das zeigt die Startseite Institute im Jahr 2012 durch den Versandhandel erzielt. Wie groß daran der Von den Samwer-Brüdern finanziert, fährt Anteil des E-Commerce ist, weist die Un- das Unternehmen die gleiche Strategie wie tersuchung nicht aus. Das Interesse der Zalando: Wachstum um jeden Preis. Verbraucher ist allerdings vorhanden. Daheim.de hingegen versucht erst einMehr als acht Millionen Deutsche haben mal, von der Erfahrung aus dem stationäim vergangenen Jahr Möbelstücke oder ren Geschäft zu lernen. „Wir übernehmen Einrichtungsgegenstände online gekauft – das Wissen aus dem Möbelhaus“, erklärt ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Holtz – das betrifft das Sortiment wie auch Vorjahr. die Auswahl der Partner. „Wenn mir ein Dominiert wird der Online-Handel in Kollege sagt, dass es bei einem Lieferanten diesem Segment von Home24, das im manchmal Probleme bei der Verpackung August den 500.000. Kunden gefeiert hat. gibt, kommt dieser für uns als Partner Das E-Commerce-Team von Segmüller (von links): Gülcin Cevik, Daniel Bäumler, Joachim Kehl, Bettina Busch, Jens Hennig, Isabella Schiffelholz und Patrik Holtz nicht infrage.“ Wichtig sind auch Rückmeldungen zu Reklamationen. Auf diesem Weg hofft Holtz, die Retourenquote gering halten zu können, die im E-Commerce häufig über Gewinn oder Verlust entscheidet. E-Commerce-Leiter: „Online hat eine andere Bildsprache als der klassische Prospekt.“ Das zeigt schon der erste Blick auf die Webseite, die angenehm leicht wirkt und von einem großformatigen Foto dominiert wird. Unter der Überschrift „Inspirieren“ präsentieren sich wechselnde Themen und Saisonware. Weitere Navigationspunkte sind „Einrichten“ „Dekorieren“, „Haushalt“ und „Sonderangebote“. Überhaupt, die Fotos. Auf die ist man bei Daheim.de besonders stolz: Jedes einzelne Produkt im Sortiment wurde neu aufgenommen. Herausgekommen sind Bilder, die lebensnah wirken. Da hat die Bettwäsche auch mal Knitterfalten, neben dem Bett liegt ein Laptop am Boden, am Küchentisch lehnt eine Einkaufstüte. Die Preise orientieren sich nicht an denen des Möbelhauses, sondern an der Konkurrenz im Web. Um marktfähig zu sein, scannt das Team die Preise von 20 Shops. Die Lieferung mit DHL kostet 4,95 Euro und ist ab 50 Euro Warenwert gratis, Möbel werden für 19,95 pro Lieferung nach Hause gebracht, ein Montageservice kann zusätzlich gebucht werden. Social Media folgt nächstes Jahr Im Gegensatz zum Möbelhaus, das möglichst viel in Eigenregie übernimmt und eine Flotte von 400 Fahrzeugen unterhält, setzt Daheim.de auf externe Dienstleister. Das im vergangenen Jahr gegründete ECommerce-Team ist mit derzeit zehn Mitarbeitern übersichtlich, viele Erfahrungen müssen erst noch gemacht werden, gibt Holtz zu: „Die Online-Expertise muss sich das Haus erst erarbeiten.“ Den MagentoShop hat Mediawave umgesetzt, die Logistik übernimmt Fiege, das Payment EOS, das Online Marketing Blue Summit. Beim Tracking verlässt sich Daheim.de auf Adobe. Auch die Fotografie wurde ausgelagert. Das liegt nicht nur an Kapazitätsengpässen beim hauseigenen Studio, so der Im September startet das Marketing – vor allem im Web. „Das läuft über alle Kanäle: SEO, SEM, Retargeting, Display und Affiliate“, kündigt Holtz an. Social Media soll erst im kommenden Jahr folgen: „Der Shop ist noch im Aufbau und wir wollen noch weitere Features integrieren, bevor wir uns in Facebook wagen.“ Wie viel der Einstieg in den E-Commerce kostet, darüber schweigt sich der Möbelhändler aus. Nur so viel gibt Patrik Holtz preis: „Die Firmeninhaber stehen voll hinter dem Projekt und wollen eine zukünftig tragende Säule nachhaltig aufbauen.“ Das Motto bei Segmüller sei: Wenn das Unternehmen etwas mache, dann richtig – das gelte für die Häuser ebenso wie für online. Ziel ist die Marktführerschaft, erklärt der Daheim.de-Chef: „Wir wollen unter die ersten fünf.“ Der Zeitraum, in dem die Möbelkette das erreichen möchte, bleibt allerdings be■ wusst offen. tga Themenwelten sollen die Kunden sowohl informieren als auch inspirieren Die Produktdetailseite zeigt den Tisch aus verschiedenen Blickwinkeln Know-how erst erarbeiten Der Möbelhändler Segmüller Hans Segmüller gründete 1925 einen Handwerksbetrieb für Polstermöbel in Friedberg bei Augsburg, wo das Unternehmen noch heute Die Filiale im bayerischen Friedberg seine Zentrale hat. Acht Jahre später wurde das erste Produktionsgebäude fertiggestellt. In den 1950er-Jahren übernahm Segmüller über die Produktion hinaus auch den Vertrieb seiner Möbel und eröffnete einen ersten Laden in München. Inzwischen unterhält die Firma sieben Standorte in Süddeutschland. Die Segmüller-Kette erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von einer Milliarde Euro und liegt damit auf Platz sieben in Deutschland; die Filialen in Weiterstadt, Friedberg und Parsdorf sind unter den Top fünf der umsatzstärksten Möbelhäuser. Für Segmüller arbeiten mehr als 4.000 Mitarbeiter, davon 320 in der Polsterei und 60 in der eigenen Werbeabteilung. 20 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 19. August 2013 17/13 SERIE: DIE GRÖSSTEN SEO-FEHLER DER TOP-100-ONLINE-SHOPS Besser platziert durch Content Google liebt Content. Web-Händler sollten daher alles dafür tun, mit individuellen Inhalten die eigene Relevanz zu stärken – und die Suchmaschinen-Crawler durch Metadaten und eine gute Struktur auf sich zu lenken W ie fit sind Deutschlands umsatzstärkste Online Shops in Sachen Suchmaschinenoptimierung? Die OnlineMarketing-Agentur Soquero hat die Berücksichtigung von SEO-Standards bei den 100 größten Online Shops in Deutschland (Ranking gemäß EHI Retail Institut und Statista) analysiert. In einer dreiteiligen Serie zeigt INTERNET WORLD Business, was Webshop-Betreiber von den Top Playern lernen können – oder anders machen sollten. Im zweiten Teil der Serie geht es um die SEO-konforme Gestaltung von Content. Eine wichtige Rolle kommt dabei den sogenannten Metadaten zu, die – unsichtbar für den Besucher, aber relevant für die Suchmaschinen – im Head-Bereich des Quellcodes erkennen lassen, welche Informationen die entsprechende Seite bereithält. Zu den Metadaten zählen unter anderem Meta Title und Meta Description. Serie: So optimieren Sie Ihr Google Ranking Die gute Platzierung im organischen Ranking von Google ist für die Betreiber von Webshops eines der wichtigsten Erfolgskriterien. Doch selbst Top Player machen in puncto SEO nicht alles richtig. Diese dreiteilige Serie erklärt verständlich, wie Web-Händler ihr Ranking bei Google weiter optimieren können: ■ Folge 1: SEO-Standards in den Bereichen Technik und Struktur: „Robots.txt“, Bildbeschreibungs-Tags und Fehlermeldungen Ausgabe 16/2013 ■ Folge 2: SEO-Standards im Bereich Content: Meta Title, Überschriften, User Generated Content und Corporate Blogs Ausgabe 17/2013 Foto: iStock / Serkorkin ■ Folge Was gehört in den Meta Title? Im Meta Title können Website-Betreiber definieren, was beim Aufruf einer Website in der Titelleiste des Browsers stehen soll. Darüber hinaus nutzen Suchmaschinen den Title als anklickbare Überschrift ihrer ausgelieferten Suchergebnisse. Sinnvoll und individuell auf die vorliegenden Inhalte abgestimmte Meta Tags leisten also einen bedeutenden Beitrag, um die Relevanz einer Webseite zu bestimmen. Das wissen auch die meisten Shop-Betreiber. Laut Soquero-Analyse haben neun von zehn Top-100-Online-Shops sinnvolle Meta Titles auf Start-, Kategorieund Produktseiten im Einsatz. Tobias Jungcurt, Leiter SEO bei Soquero, hat trotzdem noch ein paar Tipps parat: „Title Tags sollten die wichtigsten seitenrelevanten Keywords der Page enthalten und zugleich den User zum Anklicken des jeweiligen Suchergebnisses motivieren“, so der SEO-Profi. Die wichtigsten Keywords sollten außerdem möglichst weit vorne platziert werden. Für Unterseiten empfehle es sich, Kategorie und Markennamen in den Title zu integrieren. Darüber hinaus sollten Titles eine Länge von etwa fünf bis sieben Wörtern oder 60 Zeichen haben. „Es handelt sich jedoch lediglich um eine grobe Faustregel, denn letztlich ist die Laufweite des Textes entscheidend, nicht die Anzahl der Zeichen“, so Jungcurt. Um die optimale Länge der Title-Beschreibung zu prüfen, empfiehlt der Experte die Nutzung des „Google Structured Data Testing Tool“ (http://www.google.com/ webmasters/tools/richsnippets). Gefallen Google die Titles nicht, generiert die Suchmaschine auch eigene Titles für die Suchergebnisse, so gefunden beim Hardware-Versender Alternate.de: Der Händler wählte auf seiner Start- und allen Kategorieseiten lediglich die Marke „Alternate“ als Title. Erst auf Produktebene kommen individualisierte Titles zum Einsatz. Die Folge: Google erweitert den Title selbstständig um einen Kategorienamen – in diesem Fall „Virenscanner“ (siehe Bild S. 21). Die zweite wichtige Komponente in den Metadaten ist die Meta Description. Sie Meta Titles werden in der Titelleiste des Browsers (s.o) und als Überschrift bei Google (s.u.) angezeigt erscheint in den Suchergebnissen als kurzer Text unterhalb der anklickbaren Überschrift. Das Ziel: Über gute Formulierungen möglichst viele Nutzer zum Klick auf die Headline und somit in den Online Shop zu locken. Beim Hardware-Versender Alternate.de zeigt sich auch hier noch Optimierungspotenzial. Auf allen Unterseiten ist immer die gleiche Meta Description zu finden, nämlich: „Online einkaufen beim Testsieger: Mehrfacher Versender des Jahres, Sieger im Webshop-Test! Tolle Neuheiten & Bestseller, ausgezeichneter Service!“ Angaben zu Preis, Versandkosten oder Verfügbarkeit, wie dies Konkurrent Amazon macht, könnten hier zu erheblich mehr Klicks und damit einer höheren Relevanz aus Google-Sicht führen. Außerdem ersetzt Google auch hier die Description teilweise durch eigene Inhalte und nimmt Alternate damit die Kontrolle über die Darstellung seiner eigenen Suchergebnisse. Überschriften schaffen Struktur Eine weitere Möglichkeit Suchmaschinen und Nutzern zu helfen, Content auf einer Website strukturiert zu erfassen und zu gewichten, sind Überschriften. „Was für den User gilt, ist auch für Suchmaschinen sinnvoll: Überschriften sollten das Thema der Seite aufgreifen und so auf den jeweiligen Inhalt schließen lassen“, so der Vorschlag von Tobias Jungcurt. Da Suchmaschinen den als Überschrift gekennzeichneten Texten außerdem besondere Aufmerksamkeit gewähren, sollten Shop-Betreiber sie als HTML-Tag kenntlich machen und versuchen, wichtige Keywords darin zu platzieren. Bis zu sechs Klassifizierungen sind möglich: <h1> bis 3: Zukunftstrends im SEO: Rich Snippets, Social Media und Mobile Ausgabe 18/2013 Alle Folgen der Serie können Sie nach Erscheinen unter www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie einfach den Webcode 1316020 ein. <h6> sowie <strong> für die Fettung von Bereichen. Für die Hauptüberschrift wird <h1> verwendet. <h1>-Inhalte werden stärker gewichtet als andere Überschriften oder der allgemeine Text und sind somit ein wichtiger Ranking-Faktor. Für die optimale Auszeichnung der Headlines gilt grundsätzlich: ■ <h1>-Überschrift nur einmal verwenden ■ <h2>-Überschrift etwa ein bis fünf Mal verwenden (z. B. als Zwischenüberschriften) ■ <h3>- bis <h6>-Überschriften und <strong> können mehrfach verwendet werden Auch wenn die Strukturierung von Content durch Überschriften zum kleinen Einmaleins im SEO zählt, zeigt die Soquero-Analyse: Nicht alle Online Shops setzen dies konsequent um: So verwenden nur 84 Prozent der Shops <h1>-Überschriften auf Kategorieseiten, drei Viertel der Shops nutzen <h2>-Überschriften auf der Kategorieseite und nur etwas mehr als die Hälfte der Shops setzen <h3>-Überschriften auf Kategorieseiten ein. Nicht optimal behandelt beispielsweise der Modeversender Bader.de das Thema Überschriften. Anstatt durch das <h1> Tag den Content der Page zu beschreiben, verwendet der Online Shop die <h1>Überschrift für die Kennzeichnung des Logos – ein gängiger Fehler, der bei zahlreichen Websites zu finden ist. Der wichtige Kategoriename wird bei Bader.de lediglich als <h2>-Überschrift ausgewiesen. Weiterhin als <h2>Überschrift markiert wurden die Bereiche „Warenkorb“, „Mein Bader“ sowie die Shop-Suche. Um den Inhalt 17/13 E-COMMERCE 19. August 2013 Alternate wählte als Meta Title nur den eigenen Markennamen, Google ergänzte den „Virenscanner“ der Seite für Suchmaschinen und auch den User transparenter zu machen, wäre die Kennzeichnung des Kategorienamens „Messer & Schneidegeräte“ als <h1>Überschrift zielführend. Ein sinnvoller Einsatz von <h2>-Überschriften wäre durch die Anreicherung der Seite mit zusätzlichem Content zu bewerkstelligen. Die Kennzeichnung des Shop-Logos hingegen erfolgt wie in Teil 1 der Serie „SEOStandards“ beschrieben idealerweise durch das Alt-Tag. User Content als Wettbewerbsvorteil Platzierungen auf der ersten Suchergebnisseite lassen sich meist nur erreichen, wenn Unique Content zum Einsatz kommt. Für Online Shops mit einem Sortiment, das sich stark mit dem zahlreicher Wettbewerber überschneidet, ist dies eine Herausforderung. Kommentarfelder und Bewertungsskalen erlauben Shoppern, sich über ein Produkt zu äußern. Sie ermöglichen Online Shops gleichzeitig, eigene Inhalte durch individuellen User Generated Content (UGC) anzureichern. Individuelle Inhalte werden leicht zum Alleinstellungsmerkmal des Online Shops. Suchmaschinen nutzen Daten wie Absprungraten und Verweildauer für die Relevanzbeurteilung einer Website. Shops, die es schaffen, diese Kennwerte durch relevante Inhalte positiv zu beeinflussen, profitieren somit auch von den Einflüssen auf das Suchmaschinenranking. Zusätzlich lassen sich Produktbewertungen etwa in Form von SternchenSkalen auch in die Suchergebnisse von Google einbauen. Dies erhöht zudem die Aufmerksamkeit der Nutzer für den eigenen Shop. Trotz des unbestrittenen Mehrwerts von User Generated Content für Kunden und Suchmaschinen zeigt die Soquero-Analyse, dass lediglich zwei Drittel der Top-100-Online-Shops eigene Inhalte durch User Generated Content ergänzen. „Dies ist ein verblüffend niedriger Wert, da Produktbewertungen vom Internet World BUSINESS 21 Positive Bewertungen wirken sich auch vorteilhaft auf das Google Ranking aus User heute als integraler Bestandteil betrachtet werden“, so Tobias Jungcurt. Deren Einsatz ist dabei unabhängig von der Größe des Online Shops. So bieten zum Beispiel Ikea, der Streetwear-Versender Planet-sports.de oder der WerkzeugShop Westfalia ihren Kunden bisher keine Plattform, auf der sie sich zum Produktangebot äußern können. Vorbildlich gelöst hat das Thema Produktbewertung hingegen das Musikhaus Thomann.de (s. Interview S. 22). Nutzer können über eine Bewertungsskala schnell Feedback geben sowie ausführliche Rezensionen schreiben. Beurteilt werden kann das Gesamtangebot, es gibt aber auch Sterne für einzelne Features – abgestimmt auf die jeweilige Produktgruppe. Angaben zur Anzahl abgegebener Bewertungen schaffen zusätzlich Transparenz. User haben außerdem die Option, Rezensionen dahingehend zu bewerten, ob diese für ihre Kaufentscheidung hilfreich waren oder nicht. Mangelware Blogs Auch Blogs sind Teil einer umfassenden Content-Strategie. Online Shops können ihre Kunden darin mit zusätzlichen Informationen zum Sortiment, einzelnen Produkten oder allgemeinen Themen versorgen. Ein Blog kann sich dabei an Fragestellungen und Gegenständen orientieren, die den Kunden aktuell bewegen, oder auch Spezialthemen wie „Gartenarbeit“ oder „Fashion Week“ aufgreifen. Sie dienen als wirksames Kundenbindungsinstrument, schaffen Authentizität und Vertrauen und haben nachhaltigen Einfluss auf das Branding. Gut gepflegte Blogs erzielen zusätzlichen Traffic für den Online Shop. Die Interaktion mit dem Nutzer hat einen positiven Einfluss auf das Nutzerverhalten und damit auf die Relevanzbewertung der Suchmaschinen. Darüber hinaus unterstützen Blogs, die dem User einen echten Mehrwert bieten, nachhaltig die BacklinkStrategie des Unternehmens. Trotzdem, so die Soquero-Auswertung, betreiben nur 32 Prozent der untersuchten Thomann.de legt viel Wert auf möglichst ausführliche Kundenbewertungen über SternchenSkala und Freitext-Eingaben. Darüber hinaus können auch die Bewertungen bewertet werden Webshops einen eigenen Blog, 80 Prozent davon pflegen diesen dann aber regelmäßig. „Online Shops tun sich wohl aufgrund ihrer produkt- und absatzorientierten Sichtweise schwer mit kundenorientiertem Inhalt“, sagt Tobias Jungcurt. Bei der Erstellung eines Blogs ist für die Unternehmen oft die Frage relevant „Soll ich den Blog im Sub-Folder unter www. shop.de/blog oder auf einer Subdomain wie blog.shop.de hosten?“ Geht man von werthaltigen, ständig aktualisierten Inhalten aus, empfiehlt Soquero die Integration in einen Sub-Folder, denn nur dann kommt der Content auch zu hundert Prozent der Marke und der Stamm-Domain zugute. Ebenso profitiert die Stamm-Domain auf diese Weise stärker von externen Verlinkungen, wenn diese auf die Stamm-Domain verweisen. Das allerdings hat sich in der Branche noch nicht herumgesprochen. Unter den hundert umsatzstärksten Online Shops Deutschlands finden sich nur sieben, die ihren Blog auf einem Sub-Folder hosten. Ein Beispiel ist der Blog von Galeria Kaufhof, auf dem regelmäßig zwei Autorinnen sowie weitere Gastautoren bloggen. Die Mühe lohnt sich: Unter dem Keyword „Wolfgang Joop“ beispielsweise rankt der Blog bei Google bereits unter den Top Ten. red ■ Tipps SEO-Standards „Content“ Metadata ■ Gestalten Sie Meta Titles (Bezeichnung der Titelleiste des Browsers) individuell für jede einzelne Seite ■ Platzieren Sie wichtige Keywords möglichst weit vorne in den Meta Titles ■ Integrieren Sie auch Ihre Marke in den Title ■ Mischen Sie bei der Meta Description (Beschreibungstext) Infos und Call-to-Action User Generated Content ■ Erlauben Sie Bewertungen für jedes Produkt ■ Passen Sie Sternchen-Bewertungen an die Produktkategorie an ■ Fordern Sie Nutzer nach dem Kauf zur Abgabe ihrer Bewertung auf Corporate Blog Publizieren Sie regelmäßig (Minimum: alle ein bis zwei Wochen) ■ Nutzen Sie Blog Posts als Möglichkeit zur gegenseitigen Verlinkung ■ Verknüpfen Sie die Autoren-Profile mit Google+ (Author-Tag) ■ Überschriften-Tag <h1> …. </h1> Verwenden Sie <h1> nur einmal pro URL ■ Verpacken Sie das Hauptthema der Seite in die <h1>-Überschrift ■ Formulieren Sie <h1> anders als den Meta Title ■ Bader.de verwendet Überschriften nicht optimal und benutzt das <h1> Tag nicht, um den Content der Page zu beschreiben, sondern als Kennzeichnung für das Logo 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 19. August 2013 17/13 INTERVIEW Mehr als Kistenschieberei Das Musikhaus Thomann investiert weitere 8 Millionen in den Service – das Beratungsimage ist der Schlüssel zum Erfolg D as Musikhaus Thomann steht auf Platz 13 der Liste der umsatzstärksten deutschen Online Shops, verkauft in alle europäischen Länder und legt Wert darauf, mit möglichst vielen Produkten auf den vorderen Rängen der Preissuchmaschinen platziert zu sein. Gleichzeitig sind mehr als ein Drittel der 980 Mitarbeiter mit dem Service am Kunden beschäftigt. Im Sommer eröffnete der neueste ServiceBereich des Unternehmens – ein eigenes Reparaturcenter. INTERNET WORLD Business sprach mit Geschäftsführer Hans Thomann: über Service im Internet, das Kerngeschäft als Evangelium und darüber, warum Produkte zur Handelsmarke passen müssen, in der Reihenfolge. Herr Thomann, der deutsche Online-Handel ist verschrien als Beratungswüste – an Ihnen kann das eher nicht liegen. Hans Thomann: Ganz klar: Nein. Wir bieten unseren Kunden einen Rundumservice, und darauf sind wir stolz. Wir beraten bei der Produktauswahl per Telefon und E-Mail. Die Kundenberater wechseln dabei alle zwei Tage zwischen Online-Beratung und Beratung im Ladengeschäft hin und her. So verlieren sie nicht die Bodenhaftung und haben die Produkte, über die sie sprechen, regelmäßig in der Hand. Eine weitere Service-Abteilung überprüft die Geräte auf ihre Funktionstüchtigkeit, bevor sie verschickt werden. Dann gibt es noch einen telefonischen Customer Support in zwölf Sprachen. Und auf jedes Produkt, das unser Haus verlässt, von der E-Gitarre für 30.000 Euro bis zum 60-EuroUSB-Mikro, geben wir drei Jahre Vollgarantie. Reparaturen macht unser neues hauseigenes Reparaturcenter, in das ich gerade acht Millionen Euro investiert habe. Klingt toll, und extrem teuer … Thomann: Natürlich. Unser Service wird siebenstellig subventioniert. Trotzdem wollen wir das Preisführer-Image behalten. Woher kommt denn überhaupt diese Fixierung auf die Beratung? Thomann: Wir kommen aus dem klassischen stationären Geschäft. Unser Laden- definiert, wird zumindest in unserer Branche nicht mehr lange funktionieren. Die Kunden wünschen sich etwas anderes – und auch die Premium-Marken wollen ein bestimmtes Umfeld, in dem sie sich präsentieren können. Aber lohnt sich der ganze Aufwand denn überhaupt? Messen Sie den Erfolg Ihrer Service-Bemühungen? Thomann: Unsere ServiceMitarbeiter stehen nicht unter Verkaufsdruck, wenn Sie das meinen. Wir machen Hans Thomann verkaufte schon im Alter von 12 Jahren im Familienbetrieb Gitarren. Heute leitet der hemdsärmelige Franke den größten Musikversand Europas. ■ geschäft hatte immer schon eine geografisch eher schlechte Lage, dorthin verirrt sich keine Laufkundschaft. Also mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen, um Kunden anzulocken. So entstand der große Schwerpunkt auf Beratung und Service. Dafür kommen unsere Kunden heute auch drei bis vier Stunden angefahren. Als wir ins Netz gingen, war es nie eine Frage, ob wir die gleiche Beratungsleistung auch online anbieten oder nicht – es ging höchstens darum, wie wir das am besten tun. Das klingt ein bisschen nach „Was wir immer schon so gemacht haben, wird auch in Zukunft nicht geändert.“ Aber im OnlineGeschäft gelten andere Gesetze … Thomann: Das sehe ich anders. Ein Produkt von A nach B zu verschicken, ist ja keine große Leistung. Wir haben da einen anderen Anspruch. Ich glaube, die reine Kistenschieberei, die sich nur über den Preis Musikhaus Thomann und der Service Das 1954 gegründete Musikhaus Thomann startete in der Scheune des Familienbauernhofs in Treppendorf und entwickelte sich zu Reparatur im Haus: 8 Millionen Euro hat Thomann in das Reparaturcenter investiert einem der größten Musikversender Europas. Kompetente Beratung war von Beginn an das Markenzeichen des Familienbetriebs, und darauf legt das international aufgestellte Unternehmen auch heute großen Wert. 150 Mitarbeiter sind mit der Kundenberatung beschäftigt, ein Callcenter mit 40 Mitarbeitern kümmert sich um den Customer Support in 12 Sprachen. Im neu gegründeten Reparaturzentrum arbeiten insgesamt 140 Mitarbeiter. Thomann gibt seinen Kunden drei Jahre Vollgarantie auf alle im Online Shop gekauften Produkte und räumt ihnen zudem ein 30-TageRückgaberecht ein. 2011 erzielte das Musikhaus Thomann einen Gesamtumsatz von 450 Millionen Euro. www.thomann.de keine Erhebungen darüber, wer wie viele Verkaufsabschlüsse erzielt, welche Beratung zu welchen Warenkorbgrößen geführt hat. Das würde den Service-Gedanken verwässern, und das kann nicht unser Ziel sein. Nein, wir denken andersherum: Wenn wir uns in einer Produktgruppe drei Jahre Vollgarantie nicht leisten können, weil die Reparaturfälle im Verhältnis zum Abverkauf zu zahlreich oder zu teuer werden, dann fliegt diese Produktgruppe eben aus dem Sortiment. Könnten Sie den ROI nicht durch Outsourcing mancher Beratungsleistungen, zum Beispiel an ein Callcenter, steigern? Thomann: Das kommt für uns nicht in Frage, die Themen sind einfach zu komplex. Und die Beratungskompetenz ist bei uns im Haus ja da, warum also auslagern? Sie haben’s wohl nicht so mit Dienstleistern … Thomann: Sagen wir mal: Wir lassen uns nicht so gerne dreinreden. Deshalb arbeiten wir bankenunabhängig, und Dienstleister haben wir auch nicht. Wir kümmern uns lieber selbst um alles, etwa um die Logistik im Zentrallager in Treppendorf oder auch um unser Shop-System, das wir selbst entwickelt haben. Natürlich macht man auch Fehler, wenn man alles selbst macht. Aber das ist eben eine Lernkurve – und am Ende ist der Shop genau so, wie man ihn haben will. Wie gesagt, wir machen alles selbst, und trotzdem ist das Paket 26 Minuten nach Eingang der Online-Bestellung im Lastwagen. Und kein Dienstleister knappst auf dem Weg dorthin Marge ab. Dann ganz ohne Dreinreden: Warum haben Sie mit dem Musikhaus Erfolg? Thomann: Wir haben ein ehrliches Business mit großer Produkttiefe und viel Service. Wir lassen den Kunden nicht im Regen stehen. Wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft. Wir könnten den Umsatz mit einem Einstieg in den ConsumerElectronics-Bereich um 50 bis 100 Millionen Euro pro Jahr steigern, und natürlich ist diese Aussicht verlockend. Aber wir wollen das nicht. Eine Entfernung vom Das Produkt muss zum Service-An„Unsere Service-Mitarbeiter stehen spruch passen – nicht umgekehrt? Thomann: Genau. Ich bekomme auf nicht unter Verkaufsdruck.“ meine E-Mail-Adresse pro Tag zwei bis drei Mails mit positiven Rückmeldungen von Kunden. Ein hoher Anteil unserer Kunden kauft immer Kerngeschäft lohnt sich auf Dauer nicht. wieder bei uns ein – und empfiehlt uns Wir müssten dann mit ganz anderen Mitweiter. Das ist der Lohn für unseren guten bewerbern in den Preiskampf einsteigen, Service, der sich in ROI ganz schwer aus- könnten uns bei den geringen Margen im drücken lässt, weil er über einen so langen CE-Bereich keinen anständigen Service Zeitraum wirkt. Unser Umsatz wird dieses mehr leisten, würden dadurch unsere Jahr jedenfalls um sechs bis sieben Prozent Marke und unser Image beim Kunden wachsen, befördert vor allem durch den verwässern – und das würde sich früher Instrumenten-Premiumbereich. Das ist oder später rächen. Also bleiben wir bei ■ für unsere Branche ziemlich gut. Die Zeit unseren Leisten. INTERVIEW: INGRID LOMMER der großen Zuwächse ist vorbei. Imposanter Showroom: Das Ladengeschäft in Treppendorf ist eine Pilgerstätte für Musiker Flotte Logistik: 26 Minuten braucht ein Thomann-Paket von der Bestellung bis zum Laster Täglich zweimal bestens informiert: jeden Morgen – jeden Nachmittag. Der kostenlose Newsletter der INTERNET WORLD Business Top-News zu den Themen E-Commerce Online Marketing Technik Personalien r h U 6 1 nd um ru h U 0 1 m täglich u INTERNET WORLD BUSINESS Newsletter bestellen über www.internetworld.de/Newsletter 24 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 19. August 2013 17/13 NEU-VERSUS BESTANDSKUNDENMARKETING Warum in die Ferne schweifen? Neukundengewinnung steht ganz oben auf der Agenda der Webshops, doch Bestandskundenmarketing ist meist viel lohnender S ie wissen es eigentlich besser – und doch können sie es nicht lassen. imu Bab Einzelhandelsunterneha/ toli : Fo o t men investieren fast 80 Fo Prozent der Budgets für digitales Marketing in wendungen in die Tools für Massenakquise, Neukundengeso eine Erkenntnis von winnung. Größter Forrester Research. Dabei Profiteur beim ist die Tatsache, dass BeKampf um Neustandskunden für das kunden ist Google, Unternehmen deutlich dem Online-Händwertvoller sind als Neuler bislang einen kunden, durchaus beGroßteil ihrer Markekannt. Laut der Studie tingbudgets überwie„Digital Index“ von Adobe sen. Schließlich liefert entfallen in Europa 38 Google Adwords zuProzent des Umsatzes auf verlässig Traffic in den Wieder- und StammkäuShop. „Der Nachteil fer, die aber nur zehn Prowird Shop-Betreizent der Website-Besubern jedoch immer cher (in Deutschland: 20 bewusster“, erklärt Prozent) ausmachen. DaShoplupe-Geschäftsraus errechneten die führer Johannes AltMarktforscher, dass Marmann: „Bei Google keter in den USA und kauf ich ständig den Europa fünf beziehungsNeukunden, der weise sieben Erstkäufer nun mal am meisten gewinnen müssten, um Geld kostet.“ das Umsatzvolumen eines Fab setzt seit Jahren mit Erfolg Um die RentabiliStammkäufers zu erzie- auf E-Mailings, um Kunden auf tät ihrer Klickpreise len. Manch größerer Re- die eigene Seite zu locken signifikant zu vertailer schüttelt angesichts bessern und Neudieser Zahlen nur den Kopf und wagt die kunden somit günstiger einzukauVermutung, dass sich Forrester in der ein- fen, setzen immer mehr Web-Händgangs erwähnten Studie möglicherweise ler auf die Optimierung von Konververzählt hat. sionsraten und Nutzerfreundlichkeit. Dabei unterscheiden sich NeuWachstum durch Neukunden und Bestandskunden in den Punkten Doch wie hoch die Quote auch ausfallen Usability und Frontend-Gestaltung nicht. mag: Der Löwenanteil der Marketingbud- Hier stellen beide Kundengruppen ähnligets fließt nach wie vor in die Neukunden- che Ansprüche. Anders angehen muss gewinnung, stellt Dirk Göbel, Managing man diese beiden Segmente hingegen im Director bei der Werbeagentur Saatchi & Bereich Merchandising, Cross-Selling Saatchi Deutschland, fest: „Bestandskun- und Empfehlungsmarketing. „Bestandsdenpflege kommt im Rahmen der Kom- kunden lassen sich besser über eine indimunikationskonzepte unserer Kunden vidualisierte Ansprache zur Konversion zwar vor, Auftraggeber suchen allerdings locken, zumal die Shop-Betreiber über hauptsächlich nach Ideen zur Gewinnung genügend Informationen wie die letzten von Neukunden.“ Der Grund: Der Markt Warenkorbinhalte oder die aufgerufenen Artikel verfügen“, schildert Gerd Güldenast, Di„Da immer mehr Wettbewerber rector Project Management & Consulting beim in den Markt drängen, steigen Bremer E-Commercedie Kosten für Neukunden.“ Dienstleister Hmmh die Unterschiede. DAVID RIEDMILLER Eine Studie des ECC Head of Performance Marketing bei Limango Köln legt zudem nahe, dass Web-Händler durch wachse nach wie vor überproportional. Da Versandoptionen und Lieferung die Kunwolle jeder so viel vom Kuchen abhaben denbindung steigern können. Auch das wie möglich. Göbel weiter: „Auch wenn Sortiment spielt der Studie zufolge eine die Zahlen zur Bestandskundenpflege ei- wichtige Rolle bei der Entscheidung, ob ne andere Sprache sprechen, Neukun- ein Käufer irgendwann in den Webshop denakquise wird psychologisch einfach zurückkehrt. Diese These unterstützt auch mit Wachstum gleichgesetzt.“ Shoplupe-Chef Altmann: „Web-Händler Die Verteilung der Budgets hängt auch sollten einen Schwerpunkt des Budgets in wesentlich von der Phase ab, in der sich die Attraktivitätsoptimierung des Shops ein E-Commerce-Unternehmen befindet. investieren“, rät er. Dazu gehört auch die Bei Start-ups fließen naturgemäß alle Auf- Optimierung des Sortiments. Die Händler hingegen sehen E-Mail-Marketing als effektivstes Tool im Bestandskundenmarketing an. Jeder dritte deutsche Versandhändler schätzt daran laut einer gemeinsamen Studie von BVH und Trusted Shops die hohe Response und eine hohe Wiederkaufrate. Entsprechend wollen auch 44 Prozent der befragten Versandhändler ihre Investitionen in E-Mail-Marketing hochschrauben. „Online Shops müssen erst mal den Kunden überzeugt und begeistert haben, dann ist alles erlaubt und vieles geht, was beim Neukunden nicht funktioniert“, weiß Altmann. Einen Newsletter zu verschicken bedeute aber nicht automatisch eine erfolgreiche Bestandskundenansprache. Nur für Mehrwert ist der Kunde bereit, sich die Inhalte überhaupt zu Gemüte zu führen. So verzeichnet ein Online Shop für höherpreisige Kindermode, der namentlich nicht genannt werden will, nach dem Versand von E-Mail-Newslettern, die neue Produkte im Shop ankündigen, regelmäßig Umsatz-Peaks, weil die Kundschaft inzwischen sehr genau weiß, dass die dort vorgestellten Produkte innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sind. Und Fab gelingt es durch ein liebevoll ausgewähltes und präsentiertes Sortiment im E-Mail-Newsletter, Bestandskunden immer wieder dazu zu motivieren, in den Produkten des De- Erst- und Bestandskunden 7x 3x 1,75 5,34 11,54 Erstkäufer Wiederkäufer Stammkäufer Angabe: Durchschnittlicher Umsatz pro Besuch in einem europäischen Webshop in Europa in Euro Der Umsatz mit Stammkäufern ist im Schnitt sieben Mal so hoch wie mit Erstkäufern Quelle: Adobe; Untersuchungszeitraum: April 2011 – Juni 2012 Basis: Analyse von Daten aus 33 Milliarden Besuchern über Desktop, Tablet und Smartphone bei 180 Online Shops in den © INTERNET WORLD Business 17/13 USA und Europa signshops zu stöbern. Nicht nur der Newsletter ist für Fab ein gutes Kundenbindungsinstrument, auch über Facebook bindet das Unternehmen Kunden – und akquiriert über Weiterempfehlungen seiner Fans Neukunden quasi zum Nulltarif. Hoffnungsträger Mobile Der Kanal Mobile verspricht vielen Händlern und Dienstleistern darüber hinaus ein großes Potenzial, Bestandskunden an sich zu binden. Die Shop-Optimierung für mobile Endgeräte ist grundsätzlich für jeden Shop sinnvoll, in dem Produkte verkauft werden, die keine sehr lange Kaufentscheidung benötigen, schildert Altmann: „Ich denke nicht, dass man sich am iPhone eine Küche konfigurieren will. Ich will aber unterwegs und spontan recherchieren und kaufen – das dann eher bei Shops, die ich bereits kenne und bei denen ich weiß, dass sie funktionieren.“ Mit einer mobilen Optimierung finde man nicht unbedingt Neukunden, aber man begeistere seine Stammkunden und binde sie fester an sich. Hmmh-Mann Güldenast geht noch einen Schritt weiter: „Mobile ist nicht nur ein, sondern das Instrument zum erfolg- „Neukundenakquise wird psychologisch einfach mit Wachstum gleichgesetzt.“ DIRK GÖBEL Managing Director Saatchi & Saatchi reichen Bestandskundenmarketing“, erklärt er. Die Gründe: Apps kombinieren intuitive und einfache Nutzerführung mit einem hohen Grad an Personalisierbarkeit und liefern die gewisse Portion „Stickiness“. Einmal installiert, bleiben Apps auf Smartphones und Tablets für eine sehr lange Zeit dem User zugänglich. Der Kunde nutzt sie immer wieder, wenn entsprechende personalisierte Anreize oder Features geboten werden, die ihm im Alltag weiterhelfen. Über den Versand von Push-Nachrichten können Händler nicht nur Impulskäufe anstoßen, sondern auch den Markennamen immer wieder ins Gedächtnis bringen. „Über Apps werden Marken zum festen Bestandteil und ständigen Wegbegleiter im täglichen Leben der Kunden. Klassische Websites können bei dieser Entwicklung überhaupt nicht mithalten“, schlussfolgert Gerd Güldenast. Um vom Mobile Web zu profitieren, müsse eine Marke aber nicht notwendigerweise eigene Apps entwickeln, sondern sie solle die am häufigsten mobil genutzten Apps „infiltrieren“. Social Networks wie Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest gehören also auch mobil zum Kundenbindungs-Pflichtprogramm von WebHändlern. Und helfen vielleicht bei der Erkenntnis, dass bei Bestandskunden ■ doch mehr zu holen ist. CHRISTINA ROSE Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos siche rn unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce und Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. * im Jahresabo bei 26 Ausgaben 26 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 19. August 2013 Störer oder Täter? 17/13 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Ein Geschäftsführer haftet nicht in jedem Fall für Urheberrechtsverletzungen U Foto: Fotolia / Rangizzz rheberrechtsverletzunmuss die konkrete Person gen können teuer wer(Täter) gewesen sein, die den. Grundsätzlich ist die den Verstoß begangen hat. Haftung des GeschäftsfühMit der namentlichen Anrers hierbei nicht ausgegabe des Marketingleiters schlossen. Das Berliner haben die Gesellschaft und Kammergericht hat allerauch der Geschäftsführer dings in einem Urteil vom ihren Darlegungspflichten 25. Februar (Az.: 24 U 58/12) Genüge getan. Nun wäre es anders entschieden. Denn in an den Rechteinhabern gediesem Fall hatte nicht der wesen, zu beweisen, dass der Geschäftsführer, sondern Geschäftsführer als Täter der Marketingleiter das Urgehandelt hat. Dies gelang heberrecht verletzt. Der aber nicht, sodass das Gericht hatte das Unternehmen davon ausgehen musste, zwischenzeitlich verlassen. dass der Geschäftsführer Dazu kam: Bei der Klage nicht der Täter war und ihn ging es um Schadensersatz, Nicht für alles in seiner Firma muss der Chef gleich hinter Gitter deshalb keine Schadensnicht um die bloße Unterlasersatzpflicht trifft. sung, was im deutschen Recht völlig an- rerhaftung in Anspruch genommen worDer Einzelfall ist entscheidend ders behandelt wird. den. Eine derartige Störerhaftung kann zwar eine Unterlassungsverpflichtung Ob Sie als Geschäftsführer für UrheberDer Fall nach sich ziehen – eine Haftung auf rechtsverstöße Ihrer Gesellschaft haften, Ein Software-Unternehmen hatte offen- Schadensersatz aber ist dabei ausge- hängt vom jeweiligen Einzelfall und den bar unberechtigt eine Fotografie genutzt. schlossen. Eine Schadensersatzforde- geltend gemachten Ansprüchen ab. Die Im Prozess hatten das Unternehmen und rung könne vielmehr nur an den Täter grundsätzliche Möglichkeit einer persönlichen Haftung sollte jedoch immer dessen Geschäftsführer vorgetragen, selbst gestellt werden, ■ im Hinterkopf behalten werden. dass für die Tat der ausgeschiedene MarDas Urteil in der Praxis ketingleiter der Gesellschaft verantwortRA SASCHA FABER lich war. Das Landgericht Berlin hatte Auch wenn das Kammergericht hier die Haftung des Geschäftsführers Das müssen Sie beachten auf Schadensersatz verneint hat, bedeutet dies nicht, dass ■ Die persönliche Haftung des GeschäftsSascha Faber Geschäftsführer für Urheberführers auf Schadensersatz scheidet dann rechtsverletzungen ihrer Geaus, wenn ein Verantwortlicher für den Fachanwalt für IT-Recht, für sellschaft gar nicht haften. Die Verstoß genannt werden kann. Schagewerblichen Rechtsschutz und Verpflichtung zur Unterlasdensersatz muss regelmäßig nur leisten, für Urheber- und Medienrecht sung bleibt bei einer Störerwer eine Tat begangen hat. ■ www.volke2-0.de haftung bestehen, ohne dass ■ Die Störerhaftung auf Unterlassung ist der Störer die betreffende davon zu unterscheiden. Sie ist auch Verletzung selbst vorgenomauch bei der Handlung eines Dritten den vom Urheber geltend gemachten men haben muss. Eine Haftung tritt jegrundsätzlich denkbar – auch dann, Schadensersatzanspruch gegen den Ge- doch nur ein, wenn der Störer nachweiswenn dieser Dritte das Unternehmen schäftsführer deshalb abgewiesen, auch lich seine Prüfpflichten verletzt hat. bereits verlassen hat. die Berufung vor dem Kammergericht Für die über die Unterlassungs■ Zudem sind Schadensersatzpflichten des hatte keinen Erfolg. Der Geschäftsführer verpflichtung hinausgehende SchadensGeschäftsführers gegenüber der eigenen sei – so die Begründung des Gerichts – ersatzforderung ist hingegen eine TäterGesellschaft möglich. nur aus Gründen der sogenannten Stö- schaft erforderlich. Der Geschäftsführer Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de Keine Verkürzung der Gewährleistung bei „B-Ware“ Online-Händler dürfen die gesetzliche zweijährige Gewährleistungsfrist beim Verkauf an Verbraucher nicht auf ein Jahr verkürzen, wenn es sich bei den verkauften Artikeln um „B-Ware“ handelt. Das entschied das Landgericht Essen am 12. Juni 2013 (Az.: 42 O 88/12). Ein Händler hatte in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen die Gewährleistungsfrist für B-Ware auf ein Jahr verkürzt. Hierbei soll es sich um Ware gehandelt haben, die nicht mehr originalverpackt ist, da die Verpackung fehlt oder beschädigt worden war. Auch einmal ausgepackte oder vorgeführte Waren soll dazu gehört haben. Das Gericht stufte die Klausel als wettbewerbswidrig ein. Beim Verbrauchsgüterverkauf, also beim Verkauf von beweglichen Sachen an Verbraucher, könne nach § 474 Bürgerliches Gesetzbuch zwar die Gewährleistungsfrist bei „gebrauchten Sachen“ verkürzt werden. Grund hierfür sei das erhöhte Sachmängelrisiko, welches durch den Gebrauch oder das Alter der Sache entstehe. B-Ware erfülle die Kriterien nicht, da sie nicht gebraucht sei. Allein das Fehlen oder die Beschädigung der Verpackung sei kein Gebrauch. Händler sollten ihre Klauseln entsprechend formulieren. Ein günstigerer Preis wegen fehlender oder beschädigter Verpackung rechtfertigt keine Verkürzung der gesetzlichen Gewährleistungspflicht gegenüber Verbrauchern. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht URHEBERRECHT ABGEBROCHENE EBAY-AUKTIONEN WERBEVERSPRECHEN I WERBEVERSPRECHEN II Kein Geld für Zweit-Domain Kein Schadensersatz Was heißt „grenzenlos“? Top-Zins mit Haken Ein Designer, der einem Kunden im Zuge der Website-Realisierung die Nutzungsrechte an Abbildungen überlässt, kann kein zusätzliches Honorar fordern, wenn der Kunde beschließt, die Seite unter einer weiteren Domain zugänglich zu machen. Das hat das Amtsgericht Düsseldorf entschieden. Im Verfahren ging es darum, ob der – vom Kunden beauftragte – Internet-Auftritt auch die dazugehörige Domain umfasst. Dies verneinte das Gericht und stufte damit die Domain lediglich als Hilfsmittel ein, um die Seite aufzurufen. Der Webdesigner hatte einen Aufschlag von 25 Prozent auf das vereinbarte Bildhonorar für die „Zweitverwertung“ ■ gefordert (Az.: 57 C 14411/12). fk Eine neue Masche zum Geldverdienen haben offenbar Geschäftemacher auf eBay entdeckt: Sie platzieren Hunderte von Geboten in verschiedensten Auktionen, wobei allen Geboten gemein ist, dass sie weit unter dem Marktwert des Artikels liegen, zum Beispiel 200 Euro für ein neues iPhone. Dabei spekulieren die Massenbieter darauf, dass ein Teil der Auktionen vorzeitig abgebrochen wird – und sie dann als Höchstbietende auf Schadensersatz wegen Vertragsnichterfüllung pochen können. Diesen Trick hat das Amtsgericht Alzey als rechtsmissbräuchlich eingestuft. Bei einem solchen Bietverhalten fehle es dem Bieter an ehrlichem Kaufwillen, deshalb komme kein ■ Kaufvertrag zustande (Az.: 28 C 165/12). fk „Grenzenlos surfen“ können Nutzer, die bei Vodafone einen Internet-Volumentarif bestellt haben, das versprach zumindest der Anbieter. Dagegen ging die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) gerichtlich vor. Nach ihrer Auffassung ist der Begriff „grenzenlos“ irreführend, denn Vodafone schließe in seinen Vertragsbedingungen die Nutzung bestimmter Dienste (zum Beispiel die Teilnahme an Peer-to-PeerNetzwerken) aus. Kunden, die das wollen, müssen einen Aufpreis zahlen. Das Landgericht Düsseldorf schloss sich der Meinung des VZBV an und verbot die Verwendung dieser Formulierung. Der Mobilfunk-Carrier erwägt, in Revision ■ zu gehen (Az.: 38 O 45/13). fk Einen Zinssatz von 2,25 Prozent auf Tagesgeld versprach eine Online-Bank prominent auf ihrer Homepage. Eine entscheidende Einschränkung dieses Angebots wurde jedoch erst auf der dritten Unterseite offenbart: Den beworbenen Zinssatz sollte es nur für Einlagen bis 5.000 Euro geben. Für darüber hinausgehende Beträge bot die Bank nur noch Zinsen zwischen 0,25 und einem Prozent an. Irreführend fand dies die Wettbewerbszentrale NRW; eine Auffassung, der sich das Landgericht Mönchengladbach anschloss. Diese wesentliche Einschränkung hätte unmittelbar und deutlich neben der blickfangmäßigen Herausstellung des attraktiven Zinssat■ zes erfolgen müssen (Az.: II R 15/12). fk ONLINESTAR '13 Die Wahl zu Deutschlands beliebtesten Websites ist abgeschlossen und die Sieger des OnlineStar 2013 Publikumspreises stehen fest. User aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben im Laufe der Wahl knapp 530.000 Stimmen ab. OnlineStar 2013 Publikumspreis – Die Gewinner: Beste Autosite: adac.de Beste Datingsite: friendscout24.de Beste Gesundheitssite: apotheken-umschau.de Beste Immobiliensite: immonet.de Beste Karrieresite: stepstone.de Beste Modeund Lifestylesite: otto.de Beste Newssite: spiegel.de Beste Preisvergleichssite: billiger.de Beste Ratgebersite: chefkoch.de Beste Reisesite: holidaycheck.de Beste Shoppingsite: amazon.de Beste SoftwareDownloadsite: chip.de Beste Spielesite: gamestar.de Beste Versicherungsund Finanzsite: check24.de Bester Corporate Blog: blog.scout24.com Bester Private Blog: meinungs-blog.de Die Zweit- und Drittplatzierten sind auf der Website unter www.onlinestar.de zu finden. Der OnlineStar 2013 Publikumspreis wird freundlicherweise unterstützt von: Sponsoren: Medienpartner: com! Internet World Business PAGE WEAVE TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS In fünf Schritten zum Flyer Trotz des rasant steigenden Einsatzes von Online-Werbung sind Flyer in Papierform immer noch ein beliebtes und Erfolg versprechendes Werbemittel für E-CommerceAnbieter, um Verbraucher in die OnlineWelt zu locken. So gelingt die Gestaltung aufmerksamkeitsstarker Print-Werbung: 1. Zu aller Anfang steht die Auseinandersetzung mit der Zielgruppe: Nur wer weiß, an wen er sich richtet, kann auf Augenhöhe mit seinen Kunden kommunizieren. 2. Um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erregen, ist ein ansprechendes Design des Werbemittels unabdingbar. Idealerweise regt das Werbemittel zur Interaktion an und weckt die Neugier des Empfängers. Eine intensive Beschäftigung mit dem Werbemittel erhöht die Verkaufswahrscheinlichkeit. 3. Die richtige Platzierung der Überschrift, die Schriftgröße, die Textlänge und die Verwendung von Fotos tragen dazu bei, dass der Flyer vom Kunden gelesen wird, und nicht sofort im Papierkorb landet. So reichen etwa 40 Zeichen aus, um eine aussagekräftige Überschrift zu generieren. Gesichter auf Fotos steigern die Aufmerksamkeit des Betrachters und besonders wichtige Informationen dürfen gerne optisch betont werden. Bei der Hervorhebung sollte man sich durchgängig für eine Variante entscheiden. 4. Ein übersichtliches Layout nach dem Motto „Weniger ist mehr“ mit maximal drei Schriftgrößen und Farben überfordert den Leser nicht. Idealerweise werden dunkle Buchstaben auf einen hellen Hintergrund gedruckt. 5. Die Haptik des Flyers ist ein wichtiger Faktor. Fühlt sich der Flyer dünn und billig an, wirft dies automatisch ein schlechtes Licht auf das beworbene Produkt. Unscharfe Buchstaben und verwackelte Drucke lassen die Werbebeilage ebenfalls unprofessionell wirken. Da zwei Millimeter Beschnitt bei den meisten Druckereien Standard sind, sollten die Ränder des Flyers entsprechend groß genug gewählt werden. Damit die Farben auf dem Papier wie gewünscht zur Geltung kommen, ist es wichtig, den Farbraum CMYK und 300 dpi als Auflösung für die Datei zu wählen. 17/13 Eher wolkig als heiter Techniktipp Damian Leich Gründer Paketwerbung.de ■ www.paket werbung.de 19. August 2013 Reiseportale müssen im Web noch gewaltig nachrüsten, um alle Potenziale auszuschöpfen F lugsuchmaschinen und Travel-Portale gibt es im Web wie Sand am Meer. Doch die wenigsten erfüllen die Anforderungen an moderne E-CommerceDienste. Der IT-Dienstleister NTT Data hat in einer Studie die Web-Seiten von 24 der beliebtesten Reiseanbieter und Preisvergleichsdienste in Deutschland untersucht – und dabei erhebliches Nachbesserungspotenzial konstatiert. Dringender Handlungsbedarf besteht vor allem bei den Bezahlverfahren. Fast die Hälfte aller Portale (46 Prozent) verwendet die elektronische Lastschrift – ein Verfahren, das zunehmend an Attraktivität verlieren wird. Grund dafür ist die neue bargeldlose Euro-Bezahlmethode SEPA. Noch bietet keine der untersuchten Web-Seiten die internationale Lastschrift an. Zum 31. Januar 2014 endet aber bereits die Frist, bis zu der die Reiseportale ihre Infrastruktur und Orientierungsphase? Viele Reiseportale haben noch keine ausgefeilte Web-Präsenz Prozesse umgestellt haben müssen. Fast ebenso schlecht sieht es mit der Mobile-Anpassung aus. Nur ein Viertel der Reisedienstleister hat eine für das Handy optimierte Seite. Und diese ist dann noch nicht einmal im Responsive Design realisiert. Das bedeutet: Auch beim Zugriff über Tablet-PCs wird die SmartphoneVersion angezeigt – mit viel zu niedriger Auflösung. Da gerade reisebegeisterte Menschen oft sehr mobil sind, gibt es hier ein großes Verbesserungspotenzial für Anbieter. Weiterer Stolperstein bei der Buchung von Online-Reisen: die Barrierefreiheit. Das betrifft insbesondere ältere Reiselustige. Spezielle Reader könnten bei eingeschränkter Sehfähigkeit trotzdem die Online-BuFoto: Fotolia / alexmillos 28 Ein Zalando Cube für alle Zalando baut ein Management Tool und lässt die Crowd daran teilhaben T ue Gutes und sprich darüber. Noch Cube online. Das Tool bietet umfassende besser: Teile es mit anderen. So wie Speicher, Filter und Suchfunktionen. Unter Zalando. Das Technologieteam des „Schrei Cubeapp.io hat das Technologieteam eine vor Glück“-Online-Händlers hat eine ausführliche Dokumentation sowie eine eigene Web-Anwendung zum Informati- Live-Demo hinterlegt, anhand derer sich onsmanagement entwickelt, die sie nun auf IT-Verantwortliche anderer Unternehmen der Open-Source-Distributionsplattform eine individuelle Managementplattform Github zur Verfügung stellt. Das Manage- zusammenbauen können. Vielleicht schrei■ ment Tool soll den 300 Software-Entwick- en die dann auch vor Glück. vg lern, Qualitäts- und Produktmanagern bei Zalando künftig als gemeinsame Plattform dienen und die Arbeitsabläufe und den Datenaustausch erleichtern. Dazu gehören der organisatorische Aufbau von Arbeitsteams, Servern und Prozessen ebenso wie technische Daten von Projekten und Modulen. Nach einem Jahr Entwicklungszeit ging nun der Zalando Der Zalando Cube hilft, den Überblick zu bewahren chung ermöglichen. Das geht jedoch nur dann reibungslos, wenn die Webseite auch mit abgeschalteter Dynamik gut funktioniert und es textliche Alternativen zu Bildern auf der Webseite gibt – bei den getesteten Anbietern weitgehend Fehlanzeige. Sehr gut sieht es hingegen in Bezug auf die gesetzlichen Bestimmungen zur Button-Regelung im E-Commerce aus. Hier gibt es bei keinem Anbieter einen Verstoß gegen die rechtlichen Vorgaben zur Button■ Bezeichnung. vg Reiseportale wenig mobil Angebot mobiler Seiten 25 % 25 % Angebot nativer Apps iPhone 50 % 33 % Android Travel-Anbieter haben noch großen Optimierungsbedarf in Sachen Smartphone und Tablet Quelle: NTT Data, Stand: August 2013 © INTERNET WORLD Business 17/13 Cloud-basiertes Marketing Tool E psilon hat eine neue, Cloud-basierte Lösung für E-Mail- und Cross-Channel-Marketing vorgestellt. Agility Harmony soll Werbungtreibenden ermöglichen, ihre Kampagnen über verschiedene Kanäle wie E-Mail, Social Media und Mobile zu planen und zu orchestrieren. Bestehende Kanäle können laut Epsilon problemlos in die neue Plattform integriert werden. Flexible Anpassung der Kanäle Auch neue Kanäle, die künftig entstehen werden, lassen sich demnach einbinden. Um die wichtigsten Kunden individuell anzusprechen, verfügt Agility Harmony über eine Segmentierungsfunktion und unterstützt dynamische Inhalte. Die Integration von Facebook, Twitter, Linkedin und anderen sozialen Netzwerken erlaubt es dem Newsletter-Abonnenten, Inhalte mit seinem Netzwerk zu teilen, Zudem kann mit der Plattform die Darstellung einer Kampagne auf verschiedenen Gerä■ ten per Preview überprüft werden. vg Anzeige GIROPAY OXID ESHOP DEUTSCHE BAHN Kooperation mit B+S Card Service Zusatz-Tool für Mobile Commerce Neues Bezahlverfahren für Online Ab sofort können Händler direkt auf www.giro pay.de einen Akzeptanzvertrag für Giropay abschließen und das Online-Überweisungsverfahren unmittelbar in ihren Online Shop integrieren. Hierzu ist die Giropay GmbH eine exklusive Kooperation mit der Girosolution und B+S Card Service eingegangen. vg Oxid eSales hat eine Erweiterung für die optimierte Darstellung von E-Shops auf mobilen Endgeräten entwickelt. Mit Oxids eShop Mobile Theme lässt sich ein mobiles Erscheinungsbild für Online Shops konfigurieren. Greift ein mobiles Endgerät auf den Shop zu, liefert die Erweiterung automatisch das Mobile Theme aus. vg Die Deutsche Bahn erweitert die bestehenden Bezahloptionen auf ihrem Reiseportal Bahn.de: Bei der Buchung eines Bahntickets können die Kunden ab sofort über die neu integrierte Zahlart „Sofort Überweisung“ bezahlen. Das Verfahren setzt nur ein Online-fähiges Bankkonto voraus – eine Registrierung ist nicht notwendig. vg 17/13 TOOLS & TECHNIK 19. August 2013 Internet World BUSINESS 29 Wechselkurs für Bitcoin Karten fürs Gebäudeinnere Ein US-Bundesgericht hat die virtuelle Währung als Geld anerkannt Der Kartendienst Here arbeitet mit Qualcomm am Indoor Positioning F Foto: Bitcoin ür die einen ist es eine Fantasiewährung mentierte er, dass Bitcoin kein durch USabgedrehter Internet Nerds, für die amerikanische Gesetze reguliertes Geld anderen eine ernsthafte Alternative in Zei- sei und der Fall daher auch nicht im Beten der Finanzkrise. Vonseiten eines texa- reich der Wertpapieraufsicht liege. nischen Bundesgerichts hat der Bitcoin Ob Geld oder nicht: Bislang haftet der nun zumindest offiziell Anerkennung Währung ein zweifelhaftes Image an. Der erfahren. Das von einem unbekannten Bundesverband Digitale Wirtschaft Programmierer 2009 ins Leben gerufene (BVDW) riet bereits 2011 von der Nutzung virtuelle Zahlungsmittel sei als „Währung“ des Zahlungsmittels ab: „Bitcoins besitzen zu bezeichnen, so die Bewertung des zu- das Potenzial, der gesamten Gesellschaft ständigen Richters Amos Mazzant: „Es ist durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche offensichtlich, dass Bitcoins als Geld ver- oder illegale Geschäfte nachhaltig zu schawendet werden können.“ den.“ Eine Beurteilung, der nun auch das Seine Einschätzung New York Department of bezieht sich auf ein lauFinancial Services nachfendes Verfahren gegen geht. Die oberste FinanzTrendon Shavers, den behörde hat rund zwei Betreiber des auf Bitcoins Dutzend Bitcoin-Firmen, basierenden Hedgefonds die mit der Crypto-WähBTCST (Bitcoin Savings rung arbeiten, vorgelaand Trust). Er ist angeden. Die Behörde will klagt, weil er von Investoprüfen, ob die Unternehren etwa 700.000 Bitcoins men Geldwäsche verim Gegenwert von 4,5 hindern, Kundenschutz Millionen Dollar einsambetreiben und saubere melte. Anstatt das Geld in Investmentstrategien verden Fonds zu investieren, folgen. Zu den Firmen, baute er ein Schneeballdie eine Vorladung erhalsystem auf, bei dem die ten haben, gehören unter Investoren leer ausgin- Währung oder Spielgeld? Der anderem Coinbase, Bit Ingen. Vor Gericht argu- Bitcoin steht im Visier der Ermittler stant und Coinsetter. vg ■ D ie Geschäftseinheit Here von Nokia erstellt nicht nur geografisches Kartenmaterial für draußen, sondern auch Karten vom Gebäudeinneren. Diese Kartierung wird für „Indoor Positioning“ verwendet. Indoor Positioning bezeichnet die Positionsbestimmung von Menschen in Gebäuden. Voraussetzung: Sie tragen ein Smartphone bei sich. In Geschäften könnten dann beispielsweise Kunden den Weg zu Produkten leichter finden. Weitere denkbare Szenarien sind personalisierte Angebote in Zusammenhang mit dem jeweiligen Standort. Nun hat Here mit Qualcomm Atheros, einem Anbieter für drahtlose Übertragungstechnologien, eine Partnerschaft geschlossen. Here wird in die „Indoor Positioning Engine“ von Qualcomm Atheros integriert. Dadurch soll die Positionsbestimmung in Gebäuden wie Flughäfen, Einkaufszentren oder Museen genauer werden. Der Aufenthaltsort von Menschen mit mobilem Gerät kann durch die Zusammenführung von Here-Daten mit der „Izat Location Platform“ von Qualcomm innerhalb von drei bis fünf Metern präzise bestimmt werden, erklärt Nokia. Für die Indoor-Kartografie besuchen die Here-Mitarbeiter die Gebäude. Sie gleichen den Grundriss der Stockwerke Karte eines Einkaufszentrums von Here mit ihren Daten ab, und ergänzen das Kartenmaterial um weitere Informationen, etwa wo genau sich Bankautomaten, WC-Anlagen oder Aufzüge befinden. is ■ IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Besuch Halle 8 en Sie uns: · Stand D - 041 Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bärbel Drexel GmbH Neugestaltung des bereits bestehenden MagentoShops der Bärbel Drexel GmbH Hmmh BRITA-Gruppe Dynamic Landing Page für die neue 4-Wege-Küchenarmatur Neo 4, Traffic-Generierung Eprofessional Cortal Consors Entwicklung einer Responsive-Webseite zur Neupositionierung der Marke Useeds Deutsche Telekom Design des neuen Web-Auftritts von T-Online.de Dexeg Heidelberg Cement Content-Management-System: internationale Marketing- und Kommunikationsplattform auf Drupal-Basis Ueberbit Intersport E-Mail-Marketing im Fullservice mit der Software eC-Messenger von Teradata eCircle Teradata eCircle Kienzle Neuer Online Shop für die Lifestyle-Uhrenmarke Poseidon auf Basis von Shopware Commerce Plus 32 Vollzeit-Mitarbeiter, feste Ansprechpartner LHD Unternehmensgruppe Beratung für die Suche eines geeigneten Systemanbieters für die Erweiterung der E-Commerce-Plattform Hmmh Experten für jeden Teilbereich des SEO Media Markt/Saturn Giropay als Zahlungsmöglichkeit in den Online Shops von Media Markt und Saturn Giropay Mettler-Toledo Garvens GmbH Konzept, Screendesign sowie technische Umsetzung der animierten Darstellung einer Verpackungslinie Cybay New Media Milchwerke Berchtesgadener Land Kindgerechte Website, inklusive Tablet und SmartphoneVersion, für die Marke Alpenzwerg Code64 Mondi Holidays Neupositionierung der Hotelgruppe mit Entwicklung von Claim, Corporate Design und Responsive-WebsiteKonzept mit Online-Buchung Code64 Personalberatung Egon Zehnder Umsetzung des internationalen Relaunches der Website Egonzehnder.com Active Value Procontra-online.de Abwehr von DDoS-Angriffen auf Procontra-online.de Myra Security Rundfunk Berlin-Brandenburg Relaunch des Medienportals Rbb-online.de Exozet Salzburger Land Such- und Buchungstechnologie auf Salzburgerland.com als White-Label-Lösung Holiday Insider SAP Arena Neuentwicklung der Internet-Seite der SAP Arena in Mannheim Dots United Uni Merch Merchandising Allianz-Arena-Shop auf Basis von Cosmo Shop Zaunz Publishing Volkswagen Erweiterung des als iPad App konzipierten Beetle eCatalogue um den Beetle GSR („Gelb Schwarzer Renner“) Vectorform Spezialisiert auf nachhaltiges SEO Seit über zehn Jahren erfolgreich Wir sind Ihre externe SEO-Abteilung Wenn SEO, dann SUMO. Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] SUMO GmbH A UDG Company www.sumo.de Tel.: O221 29 29 1O 30 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 19. August 2013 17/13 E-MAIL-MARKETING IN DER CLOUD Wolkige Aussichten Das Angebot für Cloud-basierte E-Mail-Marketing-Tools ist groß, den richtigen Anbieter zu finden, gar nicht so einfach. Dabei geht es nicht nur um das eigene Anforderungsprofil des Kunden, sondern auch um datenschutzrechtliche Bedenken A ls das Consulting-Unternehmen Gartner Mitte Juni eine Studie zum Stand von Cloudbasierten Office-Systemen veröffentlichte, dürften die Ergebnisse doch einige überrascht haben. Darin widersprechen die Marktforscher der weitverbreiteten Annahme, dass die meisten Unternehmen viele ihrer Aktivitäten bereits in die Wolke ausgelagert haben. Anders als gedacht nutzen gerade einmal acht Prozent aller Organisationen laut Gartner Cloud-basierte Office-Systeme. Der Anteil soll bis Ende 2014 auf rund zehn Prozent steigen. Unternehmen, die diesen Schritt noch nicht gewagt haben, empfehlen die Marktforscher deshalb gelassenes Abwarten: „Do nothing, at least for now.“ sie komplett Browser-basiert – der Nutzer benötigt also nur einen PC mit Internet-Zugang. Mit den Lösungen spart sich der Kunde nicht nur die eigene ITAbteilung, sie gewährleisten auch eine hohe Zustellbarkeit der Mails. Dafür sorgen die Dienstleister, die engen Kontakt mit den E-Mail-Providern halten. Rechenzentrum im Netz Grafik: Google Im Marketing und speziell im E-Mail-Marketing ist von dieser Zurückhaltung kaum etwas zu spüren. Lokal installierte MailServer besitzen Seltenheitswert. Den Normalfall stellen inzwischen Cloud- bzw. „Software as a Service“-Dienste (SaaS) dar, bei denen der Kunde die technische Cloud Computing ist im E-Mail-Marketing auf dem Vormarsch. Andere Bereiche der Firmen-IT sollen folgen Infrastruktur des Dienstleisters nützt. Dabei ist es schwer, bei der Menge sagt, versteht jeder etwas anderes darun- nutzten Webserver, Apache, steht. Martin an Anbietern den Überblick zu behalten. ter.“ Für die einen ist es ein Marketing Aschoff, Gründer der E-Mail-MarketingErste Unklarheiten beginnen oft schon Buzzword, das nichts anderes als SaaS Agentur Agnitas, sieht die Besonderheit in mit der Frage, was Cloud überhaupt bezeichnet. Andere legen Wert auf eine der Elastizität der Systeme: Ein System sei klare Differenzierung. nur dann eine Cloud, wenn innerhalb kürVolker Wiewer, VP In- zester Zeit die Kapazität für den Kunden „Alle Daten in der Cloud ternational von Teradata erhöht oder reduziert werden könne. eCircle, etwa bezeichnet schaffen eine 360-Grad-Sicht Skalierbarkeit und Kostenkontrolle nur solche Angebote als auf den Kunden.“ wirklich Cloud-basiert, Die Vorteile solcher Dienste, ob man sie denen Hadoop-Daten- nun Cloud oder SaaS nennt, sind schnell VOLKER WIEWER banken zugrunde liegen. erklärt. Da ist einmal die hohe SkalierbarVice President International Teradata eCircle Die freie Software ist ein keit der Daten, also das, was Martin in Java geschriebenes Aschoff unter Elastizität versteht, sowie bedeutet. „Der Begriff ist etwas ungenau“, Framework für skalierbare, verteilt arbei- die Kostenabrechnung nach dem tatsächsagt Bernd Wagner, Director Sales von tende Software. Hadoop stammt vom Ent- lichen Verbrauch. Die Angebote sind einExact Target. „Denn wenn man Cloud wicklerteam, das auch hinter dem meistge- fach zu implementieren. Häufig arbeiten Foto: Fotolia / Frank Peters Unübersichtlicher Markt Cloud Computing geht über einzelne, Web-basierte Anwendungen indes hinaus. Das Ziel ist, ganze Rechenzentren in die Wolke auszulagern. Für das Marketing bedeutet das, sämtliche Kundendaten an einem – virtuellen – Ort zu sammeln. Dies schafft, so Volker Wiewer, eine „360-GradSicht auf den Kunden“. Die kürzlich vorgestellte Interact Marketing Cloud von Responsys ist so ein Beispiel. Die Plattform arbeitet mit komplexen Kundenprofilen, die sich aus demografischen, verhaltensbasierten und sozialen Informationen zusammensetzen und eine personalisierte Ansprache ermöglichen. Außerdem soll damit die Kommunikation nicht mehr isoliert über einzelne Kanäle stattfinden, sondern „entlang aller interaktiver Kanäle ausgesteuert werden“, wie Sebastian Fleischmann, Verkaufsleiter für den deutschsprachigen Raum, erklärt. Das bedeutet, dass aus demselben Datenpool neben E-Mail-Newslettern auch personalisierte Online-Werbung und MobileKampagnen gespeist werden können. Das alles klingt verlockend, sorgt bei einigen aber für Unbehagen. „Im Grunde gibt man die Kontrolle über seine Daten und die IT-Infrastruktur ab“, sagt Roland Schäfer, Partner der Unternehmensberatung Saphiron. Was das bedeutet, musste der Videostreaming-Dienst Netflix vergangenes Jahr erfahren. Eine Störung bei seinem Cloud-Anbieter Amazon Web Lokale Installation: Jeder Kunde nutzt seine eigene IT – und lastet sie nur zum Teil aus Cloud Computing: Mehrere Kunden greifen auf eine gemeinsame Server-Struktur zu 17/13 TOOLS & TECHNIK 19. August 2013 Internet World BUSINESS Interview Was ist was? Software as a Service versus Cloud ■ Software as a Service (SaaS): Wie der Name sagt, bieten Dienstleister den Unternehmen Software als Service an, das heißt, Unternehmen mieten deren Server-Kapazitäten und lagern dorthin Dienste aus. Der Kunde hat über ein privates Intranet oder eine Webseite Zugriff. Die Anwendungen müssen nicht auf den Rechnern installiert werden, die Wartung übernimmt der Anbieter. Abgerechnet wird bei den meisten E-Mail-Marketing-Systemen nach dem tatsächlichen Verbrauch. Bei anderen SaaS-Angeboten gibt es auch zeit- und arbeitsplatzabhängige Gebührenmodelle. ■ Cloud: Einen eindeutigen Unterschied zwischen Cloud und SaaS gibt es nicht. Oft wird Cloud als eine Weiterentwicklung von SaaS verstanden. Es sollen nicht mehr einzelne Anwendungen, sondern ganze Rechenzentren ausgelagert werden. Zudem kann zwischen einer öffentlichen Cloud, bei der sich Kunden die Server des Anbieters teilen, und einer privaten Cloud unterschieden werden. Dort wird dem Unternehmen ein eigener Server zur Verfügung gestellt. Dies lohnt sich wegen der hohen Kosten allerdings nur für große Unternehmen. der Datenschutz gegeben ist.“ Dazu gehört beispielsweise, dass bei einer Verarbeitung personenbezogener Informationen im Ausland weiterhin deutsche Datenschutzstandards gelten. Die Empfehlung an Unternehmen lautet des„Im Grunde gibt man die halb, Anbieter mit Servern in Deutschland und Kontrolle über seine Daten und einer ISO-270001-Zertiseine IT ab.“ fizierung auszuwählen. Das Zertifikat bestätigt, ROLAND SCHÄFER dass der Dienstleister Partner Unternehmensberatung Saphiron über ein Managementsystem zur Informatidatenschutzrechtliche Bedenken aus. Res- onssicherheit verfügt. Außerdem gäbe es ponsys-Mann Fleischmann ist sich dieser noch die Möglichkeit einer privaten Sorgen bewusst: „Schließlich haben die Cloud, bei der der Anbieter dem Kunden Unternehmen die Verantwortung über einen eigenen Server zur Verfügung stellt. ihre Daten und müssen sicherstellen, dass Das ist allerdings deutlich teurer. Services führte dazu, dass am Weihnachtsabend zur besten Fernsehzeit bei vielen Nutzern rein gar nichts mehr ging. Außerdem löst die Vorstellung, sensible Daten auszulagern, in Zeiten von Prism 31 „Das System muss passen“ Was müssen Unternehmen bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters beachten? Sebrus Berchtenbreiter: Worauf sie sicherlich achten müssen, ist, ob der Vertragspartner in Deutschland nach deutschen Datenschutzmaßgaben haftbar und verantwortlich gemacht werden kann. Sehr wichtig ist, dass die Server in Deutschland stehen, weil es hier bekanntermaßen den europaweit strengsten Datenschutz gibt. Ansonsten ist bei den Cloud-basierten Angeboten schlichtweg entscheidend, ob die Plattform auf das Anforderungsprofil des Unternehmens passt. Wie kann ich das herausfinden? Berchtenbreiter: Da hilft es, sich Referen- zen einzuholen, also mit Kunden des Dienstleisters zu sprechen. Zweitens müssen Sie sich ausgiebig damit beschäftigen, wie das Wunschsystem aussehen soll. Wie sollen die Daten fließen, Darüber hinaus sollten Angebote dahingehend überprüft werden, wie einfach sie mit anderen Programmen kombinierbar sind. Wichtig auch: Wie erhält man im Zweifelsfall seine Marketingdaten wieder aus der Cloud zurück? Gerade der Export ist oftmals nicht einfach, so die Meinung Sebrus Berchtenbreiter Vorsitzender Council Digitaler Dialog im DDV und Geschäftsführer Promio Net ■ www.promio.net an welche Systeme will ich andocken und so weiter? Bei der Auswahl des passenden Systems muss schon im Vorfeld Zeit investiert werden. Und wie merke ich, dass das Angebot in der Praxis den Wünschen entspricht? Berchtenbreiter: Dafür ist es empfehlenswert, die Systeme tatsächlich vorher zu testen, auch wenn ich vielleicht zweioder gar fünftausend Euro für ein Setup ausgeben muss. Oft werden Entscheidungen aufgrund von Preisen gefällt und nicht bedacht, dass ein nicht passendes System im Operating einen Mehraufwand von mehreren Hundert Personentagen bedeuten kann. von Berater Schäfer: „E-Mail-Adressen oder Stammdaten bekommt man relativ gut raus, aber das wirklich Interessante, alle Kennzahlen und Statistiken, lässt sich meist schlecht migrieren. Daran haben die ■ Hersteller wenig Interesse.“ KERSTIN VIELLEHNER TREFFEN SIE UNS AUF DER DMEXCO! Halle 7, Stand C-026/C-028 18. – 19.09.2013 PERFORMANCE RELATIONS BRAND NEUE RÄUME BETRETEN JETZT TERMIN VEREINBAREN AUF www.explido.de/dmexco-2013 Meet partners of Yamondo the Global Performance Alliance 32 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 19. August 2013 17/13 USABILITY CHECK: COOKBUTLER.DE James, das Essen bitte! Cookbutler.de bietet eine etwas andere Form von Essen auf Rädern – eine Usability-Betrachtung W er hätte nicht gerne jemanden, der ihm im Alltag Aufgaben abnimmt und das Leben erleichtert? Das Einkaufen von Lebensmitteln etwa – für viele eine lästige Pflicht. Cookbutler.de, Gewinner des INTERNET WORLD Business ShopAward 2013 in der Kategorie „Innovativstes Geschäftsmodell“, hat hier eine Lösung. Das Unternehmen liefert alle Zutaten für ein Gericht oder ein Menü nach Hause. Damit die Kundinnen und Kunden etwas Leckeres auf den Tisch zaubern können, sind auf Cookbutler.de folgende Schritte zu absolvieren: Rezept wählen, Personenzahl festlegen, bereits vorhandene Lebensmittel ausschließen, Lieferzeitpunkt wählen und Bestellung absenden. Anja Weitemeyer von der User-Experience-Agentur eResult in Göttingen hat Cookbutler.de für INTERNET WORLD Business einem Quick Check unterzogen. Nicht, um die Idee zu beurteilen, sondern um herauszufinden, wie nutzerfreundlich und einfach die Website ist. Für den Test wurden typische Szenarien durchgespielt, während die Site auf gängige UsabilityRichtlinien hin abgeklopft wurde. Aller Anfang: die Navigation Direkt auf der Startseite blicken einem glückliche, lächelnde Menschen entgegen, daneben werden ansprechende Fotos von fertigen Gerichten gezeigt. Da möchte man sich doch gleich näher mit dem Angebot befassen! Allerdings: Zwei ähnlich gestaltete horizontale Navigationsleisten konkurrieren miteinander. Wo soll der Nutzer da starten? Minuspunkt Nummer eins. Ein Lob für Transparenz gibt es hingegen bei den Kosten: Sowohl der Gesamtpreis als auch die Kosten pro Person werden aufgeführt, zudem der Hinweis, dass die Mehrwertsteuer inkludiert und die Lieferung versandkostenfrei ist. Ausnahme: Der Hinweis auf den Mindestbestellwert von 24,90 Euro könnte durchaus deutlicher erfolgen. Ein Klick zu viel beim Lieferdatum Gut gefällt mir die Wahlmöglichkeit eines Lieferzeitpunkts: Tag und Uhrzeit sind tabellarisch aufgelistet. Nicht klar ist mir jedoch, warum ich in der Zeile neben der Uhrzeit auch noch den Tag anklicken muss. Der Klick auf das Datum ist überflüssig. Minuspunkt Nummer drei. Tipp 4 Auf der Startseite von Cookbutler.de ziehen zwei horizontale Navigationsleisten den Blick auf sich sichtsseite eines Online Shops an, es werden Filter angeboten, eine Sortier- sowie eine Blätterfunktion und natürlich in der Galerieansicht die Rezepte – allesamt bebildert. Sehr schön, da bekommt man sofort Appetit. Bei 112 Seiten möchte ich aber die Auswahl zunächst etwas einschränken. Neben der Speisenkategorie (Hauptspeise, Dessert …) stehen Ernährungsweise (vegetarisch, lactosefrei …), die Region (asiatisch, mexikanisch …), der Zeitaufwand (unter 15 Min. bis über 1 Stunde) und die Preiskategorie (Preis pro Person) zur Wahl. Diese Filter sind sehr gut durchdacht und perfekt auf das Produkt abgestimmt. Es können jeweils mehrere Optionen pro Filter gewählt werden, was jedoch einen Zusatzklick auf den Button „Filtern“ notwendig macht. Dieser ist mit einem Lupensymbol gekennzeichnet. Letzteres findet sich aber auch bei der Suchfunktion und ist dadurch nicht optimal eingesetzt. Allerdings steht neben der Lupe „filtern“, sodass über die spezielle Funktion der Lupe informiert wird. Tipp 1 Tipp 2 Erleichtern Sie dem Nutzer den Ersteinstieg, indem Sie nur eine einzige Navigationsleiste mit aussagekräftigen Rubriken anbieten. Erfinden Sie das Rad nicht neu! Setzen Sie auf bekannte Symbole und Begriffe, die der Nutzer bereits von anderen Seiten oder Apps kennt. Lupe = Suchfunktion. Ein Trichter passt zu einer Filterfunktion. Für den Neuling stellen sich gleich mehrere Fragen: Was ist der Unterschied zwischen Rezepten und Paketen? Pasta wird separat geführt, ist aber auch ein Lebensmittel? Und worauf beziehen sich die Vorschläge der Woche? Aber die Neugier siegt, mir gefällt der Gedanke ein Rezept zu wählen und alle Zutaten direkt bestellen zu können – wie es die Startseite verspricht. Die folgende Seite „Rezepte“ mutet zunächst einmal wie eine Standardüber- Rezept und Details auf einen Blick Detailansicht: Rezept mit Foto und Zutatenliste Die Detailseite für mein Rezept (CurryGarnelen, Zubereitung unter 15 Minuten) überzeugt ebenso, alle Zutaten sind einmal als kompakte Liste vorhanden sowie per Klick einzeln oder gesammelt dem Warenkorb hinzuzufügen. Auch lassen sich jene Lebensmittel abwählen, die zu Hause vorrätig sind. Die Anpassung an die Personenzahl funktioniert reibungslos. Doch Minuspunkt Nummer zwei: Zu vorher abgewählten Artikeln werden neue Mengen berechnet, wenn die Zahl der Personen geändert wird, die Zutaten tauchen auch wieder auf. Tipp 3 Der Lieferzeitpunkt kann genau bestimmt werden. Es ließe sich sogar noch ein Klick einsparen Überlassen Sie dem Nutzer die Kontrolle. Weisen Sie auf Änderungen hin, sodass dieser nicht kurz vor dem Bezahlen eine böse Überraschung erlebt und den Bestellvorgang abbricht. Nehmen Sie Ihrem Nutzer überflüssige Klicks ab – so werden Fehler vermieden und er hat das Gefühl, schneller am Ziel zu sein. Dafür ist es möglich, eine Telefonnummer oder den Nachbarn als Ansprechpartner zu nennen – die Zustellbarkeit wird so bestmöglich garantiert. Alle Vorteile auf einen Blick Nicht vergessen möchte ich Folgendes: Im linken Bereich sehr schön aufbereitet und jederzeit sichtbar werden die Vorteile des Services aufgelistet. Gerade bei unbekannten Unternehmen ein wichtiger Punkt, um dem Nutzer das Besondere des Angebots und relevante Eckdaten zu übermitteln. So werden Hemmungen abgebaut und die Conversion begünstigt. Und um die anfängliche Verwirrung in Zusammenhang mit der Navigation aufzulösen: Pakete beinhalten Obst, Gemüse, Frühstück oder Käse. Frische Pasta basiert auf einer Kooperation mit einem Drittanbieter und die Vorschläge der Woche beinhalten ein 5-Gänge-Menü, das nach Lust und Laune kombiniert werden kann. Die Lebensmittellieferung ist zurzeit auf München und Umgebung beschränkt. Darauf weist das Unternehmen jedoch gleich auf der Startseite hin. Fazit: Eine ansprechende Webseite, die Lust aufs Kochen macht, jedoch an ein paar Stellen noch optimiert werden kann. Wann lieferst Du in Hamburg aus, Cook■ butler.de? Die Autorin: Anja Weitemeyer ist Managing Partner & Senior UX Consultant bei der eResult GmbH. Als Expertin für nutzerfreundliche Website-Gestaltung auch auf mobilen Endgeräten gehören die Planung und Durchführung von Usability-Tests, Online-Befragungen und FokusgruppenDiskussionen zu ihren Aufgaben. 09. -10. September 2013 SIDE Hotel Hamburg Für unsere L eser nur * Mobile Trends auf einen Blick € 640,– statt € 790,– * Ihr Anmeldec ode: MBC13iwb Mobile Strategie: Vor- und Nachteile von Responsive Design Mobile Marketing: Veränderung von Markenkonsum und Markenführung Mobile Commerce: Herausforderung Multichannel Best in Class: Mobile Kampagnen und Werbemöglichkeiten im Überblick *alle Preise zzg l. MwSt. Sponsoren: Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH Michael Klar, Dennis Martens, Abteilungsleiter Geschäftsführer, Geschäftsentwicklung Edel Optics GmbH Neue Medien, bonprix Handelsgesellschaft mbH Infos und Anmeldung: Katja Schäffler, Shop Manager eCommerce, Marc O'Polo Einzelhandels GmbH Veranstalter: mobile-business-conference.de Programm 09. September 2013 Mobile Strategie, Mobile Marketing & Co. Status Quo Mobile: Zahlen, Daten und Fakten 9.30 – 11.15 Uhr Begrüßung durch die Moderatorin Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business Our Mobile Life – Wie Mobile sowohl bestehende Verhaltensweisen und Bedürfnisse verändert als auch neue schafft und welche Konsequenzen das für zukünftige Geschäftsmodelle hat... • Phänomen Showrooming: Wie Mobile den Path-to-Purchase verändert • Wie neue Erwartungen und Bedürfnisse der User die Entwicklung mobiler Studie Geschäftsmodelle beeinflussen Walter Freese, Associate Director, Digital Centre, TNS Infratest GmbH Mobile: Von der Strategie zur Umsetzung Holistic Mobile Experience – von 6“ bis 60“ 90% der Kunden nutzen eine Kombination aus Smartphone, Pad sowie PC/TV in der täglichen Arbeit bzw. im Konsum digitaler Inhalte – zukünftig wird es daher immer wichtiger, eine holistische User Experience über alle Geräteklassen zu gewährleisten und den Kunden durch 2nd- oder 3rd Screen Features gezielt zu unterstützen. Dr. Tilman Buchner, Leiter Center for Mobile Products & Services, Scout24 11.15 – 12.00 Uhr 12.00 – 13.15 Uhr Praxis Kaffeepause Marc O‘Polo Mobile Shop: Konzeption & Implementierung in Zusammenarbeit mit Valtech Katja Schäffler, Shop Manager eCommerce, Marc O'Polo Einzelhandels GmbH und Markus Cansever, Business Director Digital Business, Valtech Gmbh Praxis Durch strategisches Tracking zum App-Erfolg • Von der Reichweite bis zur Prozessanalyse: Kennzahlenmodelle nutzen, um die User besser zu verstehen • Hilfreiche Use Cases aus der Praxis Vincent Schlecker, Product Manager, Mindlab Solutions GmbH 13.15 – 14.15 Uhr Mittagspause Trends, Mobile Marketing & mobile Markenführung 14.15 – 16.15 Uhr Marketing-Optimierung in Zeiten des mobilen Konsumenten • Mobile Internetnutzung ganzheitlich verstehen: Nutzer, Sites, Endgeräte • ‚Mobile‘ im Medien-Mix: Parallele Mediennutzung, cross-media Kampagnenplanung, Kaufverhalten mobiler Konsumenten Guillaume Guerrin, Business Group Director und Timo Thomsen, Global Marketing Manager, GfK SE How branded mobile apps can strengthen connections to your customers Andreas Rasmussen, Managing Partner, Nodes Englisch Aus TV Zuschauern Kunden machen – und dabei die Lücke zwischen TV, online und dem POS schließen Frederic Westerberg, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter, TVSMILES GmbH 16.15 – 16.45 Uhr Kaffeepause Mobile als Bindeglied zwischen digitaler und realer Welt – Best Practices aus Asien Rainer Wiedmann, Gründer und Geschäftsführer, aquarius gruppe (München, Hong Kong, Shanghai) Mobile Publishing 17.15 – 18.00 Uhr Mobile Publishing – Strategien und Umsetzung in der Verlagswelt • Medienneutrale Datenhaltung und Content Delivery • Skalierbare und dynamische Lösungen für Smartphones und Tablets (Praxisbeispiele) Till Issler, Project Manager Mobile Applications (Leitung Mobile), MAIRDUMONT GmbH & Co. KG Praxis Abschließende Diskussionsrunde ca. 18.00 Uhr Ende des ersten Konferenztages Programmänderung vorbehalten (Stand: 13.08.2013) Programm 10. September 2013 Mobile Commerce Einkaufen leicht gemacht – Die Nutzerperspektive 9.30 – 11.15 Uhr Begrüßung durch die Moderatorin Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business Einkaufen und Buchen im Mobile Web • Profile und Kaufverhalten von Smartphone- und Tablet-Besitzern • Anforderungen an mobile Websites und Shopping Apps • Shopping- und Buchungs-Apps aus Nutzersicht Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH Responsive Design - Optimaler Fit für jeden Screen • Was ist Responsive Design • Vorteile von Responsive Design für den Onlineshop • Nutzergruppenspezifische Anpassung des Responsive Designs auf Basis von Testings Dennis Martens, Geschäftsführer, Edel Optics GmbH 11.15 – 11.45 Uhr Studie Praxis Kaffeepause Neueste Trends, Technologien und Multichannel-Konzepte 11.45 – 13.15 Uhr Commerce Revolution – Wie mobile Technologien die Handelswelt verändern Tim Hilpert, Senior Director C2C-Geschäft, Mitglied der Geschäftsleitung, eBay GmbH Praxis Mobile Commerce – What’s next Ansgar Büttner, Marketing Manager Neue Medien, GRAVIS und Dr. Torsten Oelke, Geschäftsführer und Mitgründer, Smart Mobile Factory GmbH 13.15 – 14.15 Uhr Mittagspause Best Practice Session Multichannel 14.15 – 15.45 Uhr bonprix – it’s me! And I am mobile Praxis Wie bonprix über Mobile Commerce zusätzliche Umsätze generiert Michael Klar, Abteilungsleiter Geschäftsentwicklung Neue Medien, bonprix Handelsgesellschaft mbH und Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience, hmmh multimediahaus AG Wenn Lebensmittel mobil werden – Praxis Shopgate und Edeka revolutionieren den Lebensmittelhandel Dennis Bleise, Geschäftsführer, Edeka Bleise und Andrea Anderheggen, Gründer und CEO, Shopgate 15.45 – 16.00 Uhr Kaffeepause Location Based Services 16.00 – 17.15 Uhr Digitale Kunden!? Effektives POS-Marketing durch Mobile Couponing im Multichannel-Verbund • Wie (gerade auch) der stationäre Handel von digitalem Marketing und M-Commerce profitieren kann • Location Based Services und Passbook Integration als Mobile Marketing Tools • Mobile Couponing – Enabler für Mobile Payment!? Katrin Hana, Head of Global Product Management Mobile, PAYBACK GmbH Local Advertising für stationäre Einzelhändler: Wie der stationäre Einzelhandel seine Kunden über mobile Kanäle jederzeit und an jedem Ort erreicht Jan Großmann, Geschäftsführer, Marktjagd GmbH Abschließende Diskussionsrunde 17.15 Uhr Ende der Konferenz Kooperationspartner: IT-Schulungen.com 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 19. August 2013 17/13 WECHSEL DES SHOP HOSTERS Gute Planung zahlt sich aus Wie zieht man einen Online Shop von einem Hoster zum anderen um? Eine praktische Anleitung u teuer, zu viele Störungen, zu wenig Support: Wenn Betreiber von Online Shops mit ihrem Hoster nicht zufrieden sind, liegt es nahe, den Dienstleister zu wechseln. Eigentlich. In der Praxis scheut jedoch mancher diesen Prozess. Zu groß sind die Bedenken, dass die für das Unternehmen lebenswichtige Website beim Umzug möglicherweise ausfällt. Zudem herrscht Unsicherheit, ob ein neuer, besser geeigneter Partner gefunden und wie hoch der Aufwand insgesamt sein wird. Diese Bedenken sind unnötig. Kennt man den richtigen Weg, ist der Anbieterwechsel eine überschaubare Angelegenheit. „Grundsätzlich ist im Vorfeld eines Umzugs eine enge Abstimmung des Kunden oder seiner Agentur mit dem neuen Provider Pflicht“, sagt Lars Schaarschmidt, Leiter Marketing und Vertrieb beim Provider Internet24 GmbH. Geklärt werden müssten die Anforderungen an Umfang und Skalierbarkeit der Lösung, der Managementaufwand und die Frage, welche Applikationen verwendet werden, etwa Magento oder Oxid. So ließen sich später Probleme durch Ausfälle oder reduzierte Geschwindigkeit in Lastsituationen vermeiden . Der Provider stellt je nach individuellem Bedarf Server oder Server Cluster zur Verfügung und richtet bestehende oder neue Verschlüsselungs-Zertifikate auf dem Server ein, ehe der Kunde oder seine Agentur mit der Migration und den anschließenden Funktionstests beginnt. Bei diesem Umzug sämtlicher Produktund Kundendaten darf natürlich nichts schiefgehen. „Nachdem Shops ganz unterschiedlich aufgesetzt sein können, ist es wichtig, sich vorab über den neuen Shop zu informieren“, erklärt Ingo Bümmerstede, Hosting Group & Customer Service Ma- Foto: Fotolia / Ingo Bartussek Z Jeder Umzug braucht Vorlauf und Planung, auch der des Online Shops zum neuen Hoster nager bei Verio Europe. „Hat ein E-Commerce-Anbieter eine Shop-Software gekauft und auf einem Shared Hosting Account oder virtuellen Server installiert, zieht er diese einfach auf den neuen Speicherplatz um und startet dann mit dem Ex- und Import seiner Daten“, beschreibt er den Ablauf. Bietet das Shop-System keine Exportfunktion, muss die Datenbank manuell übertragen werden. Zusammen mit den technischen Details, um die sich der Provider kümmert (siehe „Umzugsanleitung in zehn Schritten“), erfordern diese Prozesse Zeit. Experten empfehlen deshalb für den Hoster-Wechsel bei einem größeren Online Shop zwei bis drei Wochen einzukalkulieren. Steht auch die Einarbeitung in ein neues Shop-System an, sollte entsprechend mehr Zeit veranschlagt werden. „Die eigentliche Bereitstellung der Infrastruktur durch den Provider Umzugsanleitung in zehn Schritten Ingo Bümmerstede ist Hosting Group & Customer Service Manager bei Verio Europe. Er fasst den technischen Ablauf beim Hoster-Wechsel in zehn Schritten zusammen: 1. Bestellen eines Kunden-Accounts beim neuen Hosting Provider 2. Sichern der Inhalte des alten Accounts 3. Ändern des Start-Passworts beim neuen Account und Hochladen der Inhalte 4. Kündigung des alten Accounts bzw. Terminierung der Kündigung auf einen Zeitpunkt 5. Herabsetzen der Time to Live (TTL) der Domain. Eine Time to Live gibt im Domain Name System an, wie lange eine soeben erfolgte Namensauflösung voraussichtlich mindestens gültig bleibt 6. Überprüfen der Aktualität der Registrierungsdaten beim Network Information Center (NIC) und gegebenenfalls Anpassung derselben. Vor allem die E-Mail-Adresse des bei der Domain-Registrierungsstelle eingetragenen Administrative Contact (Admin-C) muss für eine reibungslose Kommunikation stimmen und soll nicht auf die umzuziehende Domain lauten, da diese unter Umständen ausfallen kann 7. Umzug der Domain durch das Generieren des Auth Code beim alten Provider und Mitteilung an den neuen Provider. Dieser aus sechs bis 16 Zeichen bestehende Code ist eine Sicherheitsmaßnahme, die nicht autorisierte DomainTransfers ausschließen soll. Der bisherige Provider teilt den Auth Code der NIC und für .de der DENIC mit. Mit dem 30 Tage gültigen Auth Code weist der neue Provider bei der NIC seine Berechtigung zur Übernahme nach 8. Einrichtung der korrekten Name-Server-Einträge für die Domains durch den neuen Provider und Update bei der NIC 9. Warten, bis bei weltweit allen Name Servern der neue Speicherplatz verfügbar ist 10. Löschen der Inhalte und des Accounts bei altem Provider ist dabei das geringste Problem und je nach Komplexität des Systems in wenigen Tagen erledigt“, meint Schaarschmidt. Ulf Dammertz, Head of IT bei der Mytheresa.com GmbH, hat schon einen Hoster-Wechsel hinter sich. Das 2006 in München gegründete Unternehmen beliefert Kunden in weltweit mehr als 120 Ländern mit Luxusmode. Mytheresa.com verzeichnet monatlich mehr als 1,5 Millionen Unique Visitors. Als der vorherige Anbieter den Anforderungen des stark wachsenden Geschäfts nicht mehr gerecht werden konnte, wechselte der Online Shop zum Hosting-Dienstleister Internet24. Im Interview berichtet Dammertz, wie der Umzug lief: „Bei der Auswahl ist die Erfahrung des Hosters mit möglichst ähnlichen Systemen wichtig. Ein Vorteil ist es, wenn beim Hosting-Dienstleister ein kleiner, definierter Personenkreis mit den Systemen des ShopBetreibers arbeitet.“ Da viele Kunden die Umstellung auch für Updates oder Relaunches nutzen, ist es sinnvoll, für den gesamten Prozess etwa einen Monat einzuplanen. Und der sollte geschickt gewählt werden, damit zu Spitzenzeiten wie etwa im Weihnachtsgeschäft alles steht. Hier gilt wie bei jedem Umzug: Eine gute Vorbereitung im Vorfeld sichert einen reibungslosen Ablauf und verhin■ dert Transportschäden. MIRJAM MÜLLER Interview Nichterreichbarkeit so gering wie möglich halten Wie sind Sie bei der Auswahl des neuen Anbieters vorgegangen? Ulf Dammertz: Das zentrale Entscheidungskriterium war für uns die Erfahrung des Hosters mit vergleichbaren Plattformen, in unserem Fall Magento EE, auf einem HochverfügbarkeitsCluster. Dadurch hatten wir nur relativ wenige Hoster in der engeren Wahl, mit denen wir direkt verhandelt haben. Mit Internet24 hatten wir bereits in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet, überzeugt hat uns letztlich die umfangreiche Erfahrung im Bereich MagentoHosting. Wie lief der Wechselprozess ab? Dammertz: Dank einer umfangreichen und soliden Planung im Vorfeld ging unser Umzug relativ reibungslos vonstatten. Zunächst haben wir die Gültigkeitsdauer der Namensauflösung, die sogenannte Time to Live der DNS-Einträge, verringert. Nachdem das neue Rechenzentrum stand, erfolgte die Umstellung auf die neue Serverfarm. Für Irrläufer haben wir die alte Plattform mit einer 301-Umleitung auf das neue System ausgestattet. (Anm. der Red.: Ein 301 Redirect teilt einer Suchmaschine mit, dass sich die URL geändert hat.) Das erforderte einigen Aufwand, da wir parallel die Software gewechselt haben und deshalb alle URLs, beispielsweise von Blogs, News oder Bookmarks, anders aufgebaut waren und für die Umleitung „übersetzt“ werden mussten. Ulf Dammertz Head of IT bei der Mytheresa.com GmbH ■ www.mytheresa.com Worin lag neben dieser Umleitung die größte Herausforderung bei Ihrem Hoster-Wechsel? Dammertz: In der Notwendigkeit, die Downtime so gering wie möglich zu halten. Das haben wir mit einer Nichterreichbarkeit von nur wenigen Minuten auch geschafft. Natürlich haben im ersten Jahr nach der Umstellung noch einige Besucher unseren Shop mit der alten URL aufgerufen. Dank der soliden Vorbereitung konnten wir diese aber SEO-konform umleiten. Was würden Sie aufgrund Ihrer Erfahrung Shop-Betreibern raten, die Ihren Hosting-Partner wechseln wollen? Dammertz: Zunächst sollten vorhandene Probleme und deren Ursprung gründlich analysiert werden. Bei der Auswahl ist die Erfahrung des Hosters mit möglichst ähnlichen Systemen wichtig. Ein Vorteil ist es, wenn beim Hosting-Dienstleister ein kleiner, definierter Personenkreis mit den Systemen des Shop-Betreibers arbeitet. Damit baut dieses Team in kurzer Zeit genügend Wissen auf, um eine gute Betreuung zu gewährleisten. Auch der direkte Zugriff auf die Techniker ist ein wichtiger Faktor. 17/13 AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ 1 9 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. 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Neu bei Apprupt ist zudem Ellen Höptner, die als Junior Agency Sales Manager ins Vertriebsteam kommt und künftig Agenturen und Advertiser aus dem süddeutschen Raum bei der mobilen Kampagnenkonzeption beraten soll. Bislang war die 26-Jährige beim Jahreszeiten Verlag im Bereich Word-of-Mouth-Marketing tätig. Sie berichtet bei Apprupt an Christoph Herick, Head of Agency Sales Nord/Süd. ■ www.apprupt.com Der erste Chief Marketing Officer in der Firmengeschichte des Social Networks Facebook heißt Gary Briggs. Der ehemalige Google-Mitarbeiter, der zuletzt für das Marketing von Motorola zuständig war, verantwortet das gesamte Marketing von Facebook, darunter die Content-Strategie und die Markenwerbung. Briggs, der zuvor auch für eBay tätig war, ersetzt Vice President of Product Management Eric Antonow und berichtet künftig an Chris Cox, Vice President Product bei Facebook. ■ www.facebook.com Evania, Berlin Der Berliner Web-Vermarkter Evania GmbH erweitert sein Team mit Pascal Charpentier, der als Director Business Development kommt. Damit ist der 32-Jährige, der in Zukunft den Bereich Geschäftsentwicklung leitet, für die strategische Ausrichtung des Unternehmens zuständig. Dazu gehört unter anderem der Ausbau der Geschäftsfelder Display, E-Mail, Video und Mobile Marketing. Zuletzt war Charpentier Sales Director beim Online-Vermarkter Ad Tiger. ■ www.evania.de Florian Frey Kr3m, Karlsruhe Mit dem Freelancer Florian Frey erweitert die Karlsruher Agentur Kr3m Media GmbH ihren Grafikbereich. Frey soll sich künftig insbesondere im Bereich Social Gaming betätigen sowie dazu beitragen, 2-D- und 3-D-Grafikleistungen für die Kunden zu entwickeln. ■ www.kr3m.com 41 Dirk Radetzki Gary Briggs Pascal Charpentier Internet World BUSINESS Stephan Boos Tradedoubler, München Zum 1. September wechselt Stephan Boos zu Tradedoubler und verstärkt künftig das Management-Team des Performance-Marketing-Spezialisten. Als Regional Director DACH verantwortet Boos, der vom Payment-Anbieter Klarna kommt, die Standorte Deutschland, Österreich und Schweiz. Der bisherige Director Sales Operations von Klarna arbeitet in Zukunft vom Standort München aus und berichtet direkt an Andrew Buckman, den Chief Operating Officer von Tradedoubler. ■ www.tradedoubler.com Ralf Osteroth / Felix Kahle Joiz, Berlin Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich der Schweizer Social-TV-Sender Joiz, der in Deutschland am 5. August R. Osteroth startete. Ralf Osteroth kommt als neuer Head of Sales und wird Mitglied der Geschäftsleitung. Bisher war er als Director Business Development bei Universal Music tätig. Der 43-Jährige, der davor unter anderem bei MTV Networks, F. Kahle Bild.de und Planet Internet beschäftigt war, wird bei seiner neuen Aufgabe von Felix Kahle unterstützt. Der Key Account Manager kommt vom Online-Filmportal Movie Pilot aus Berlin, bei dem er Sales Manager Online war. Der 33-Jährige berichtet an Osteroth, der wiederum an Carsten Kollmus, Geschäftsführer Joiz in Deutschland, Bericht erstattet. ■ www.joiz.de Benjamin Munzel / Kay-Dennis Boom / Kourosch Ebrahim / Pascal Wieczorek Gan Game Ad Net, Hamburg Mit vier Zugängen verstärkt sich die Gan Game Ad Net B. Munzel GmbH, Spezialvermarkter für Werbung in Web-Spieleumfeldern. Benjamin Munzel kommt von der Kolle Rebbe GmbH und ist in Zukunft als Technical Operations Manager tätig. Manager Ad Operations ist nun Kay-Dennis Boom, der bisher Dozent an der Universität Hamburg war. Das Sales Team unterstützen Kourosch Ebrahim, der vom Mediaplanet Verlag Deutschland wechselt, und Pascal Wieczorek. Er war zuletzt Sales Executive bei Vibrant Media. ■ www.gan-online.com Arne Seeliger / Sven Lorenzen Ein neues Mitglied verstärkt in Zukunft das Management des Geschäftsbereichs Teradata eCircle des Lösungsanbieters Teradata. Als Managing Director leitet Dirk Radetzki den Bereich Software-Lösungen in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz. Der 46-Jährige, der an Vice President Teradata eCircle International Volker Wiever berichtet, verantwortet damit alle operativen Einheiten vom Vertrieb bis hin zum Account Management. Bislang war Radetzki, der seit 2005 bei Teradata arbeitet, als Managing Director für die Bereiche Financial Services und Travel & Transportation zuständig. ■ www.teradata.com, www.ecircle.com Marc Ziegler Goetzpartners, München Als Head of Digital Business heuert Marc Ziegler bei dem Münchner Beratungsunternehmen Goetzpartners an. Der 44-Jährige war zuletzt als Geschäftsführer bei der Mediencluster NRW GmbH tätig, der zentralen Standortentwicklungsagentur des Landes NRW. Davor arbeitete Ziegler 15 Jahre lang als Unternehmensberater mit Fokus auf Vertrieb, Strategie- und Produktentwicklung sowie Marketing. ■ www.goetzpartners.com/de Inga Bergen Brand Views, Hamburg Xx-well.com, Berlin Die NGV Getränke-Gruppe und Ahoii Networking Unit, ein Spezialist für Digital Signage, haben die Hamburger A. Seeliger Brand Views Agentur für digitale Medien gegründet. Das Joint Venture mit mehr als 130 Kunden aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Großverbraucher wird von Arne Seeliger (38), der von der NGV GetränkeS. Lorenzen Gruppe kommt, sowie Sven Lorenzen (35) von Ahoii geleitet. Mit ihrer Agentur wollen die beiden Geschäftsführer die Kunden sowohl mit Hardware wie Screens und Tablets als auch mit dem passenden Content, etwa digitale Speisekarten, versorgen. ■ www.brandviews.de Seit 1. August führt Inga Bergen, die von der Service-Design-Beratung Fjord kommt, die Geschäfte der Berliner Xx-well.com GmbH. Sie ist damit die dritte Führungskraft des Online-Gesundheitsportals neben Arne Wolter, stellvertretender Chief Digital Officer von Gruner + Jahr, und Bernd Hellermann, der kürzlich zum Sprecher der Xx-well-Geschäftsführung ernannt wurde. Vor dem Wechsel zu Xx-well, das seit 2007 zur Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr gehört, war Bergen bei Fjord für Geschäftsentwicklung und Business Design mit den Schwerpunkten digitale Strategie, mobile Services, User Experience und Design Thinking zuständig. Weitere Stationen waren VZ-Netzwerke sowie Sony Pictures Mobile Entertainment. ■ www.xx-well.com ▶ Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Detlev Brechtel, Christina Rose, Franz Scheele, Kerstin Viellehner Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Elke Häberle (häb), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Wilhelm Würmseer (ww), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo thomas-krenn.com Aufgrund enormer Geschwindigkeitsüberschreitung gibt’s jetzt eine Anzeige: Der neue 2HE Intel Single-CPU RI1203H Server mit brandneuen Intel Prozessoren Dieses ist der erste Thomas Krenn Server mit der brandneuen Intel® CPU. 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August 2013 Dominik Küster Wunderman, Frankfurt Die strategische Zusammenarbeit zwischen ihren Standorten Frankfurt am Main, Köln und München will die Agentur Wunderman GmbH mit einer Neubesetzung fördern: Dominik Küster übernimmt als neuer Managing Partner CRM & Data Consulting Führungsaufgaben in den Bereichen Consulting, Strategie, Data, Analytics, Account und Telemarketing. Küster hat in den vergangenen zehn Jahren im Bereich Telemarketing bei Wunderman gearbeitet. ■ www.wunderman.de Oliver Mokhlis Kraftjungs, Ettlingen Als Creative Director kommt Oliver Mokhlis zur Kraftjungs GmbH in Ettlingen, um bei der Agentur den Bereich Digital zu verstärken. Der 42-Jährige leitet künftig das neunköpfige Digital Team und ist für Beratung, Consulting Digitale Medien, Konzeption und Design zuständig. Bislang war Mokhlis, der direkt an die Geschäftsleitung Danijela und Siegmar Tittjung berichtet, bei der Panama Werbeagentur in Stuttgart unter anderem als Unit-Leiter tätig. Er folgt bei Kraftjungs auf Pascal Bremmer, der seine Position als Head of New Media krankheitsbedingt aufgegeben hat. ■ www.kraftjungs.de Christian Fraude / Felix E. Figge Next Audience, Hamburg Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich Next Audience, Hamburger Technologieanbieter für datengesteuertes C. Fraude Online Marketing. Christian Fraude kommt als Technical Account Manager zur Tochter der Agentur Sinner Schrader. Der 41-Jährige war seit 2009 als Senior Account und Traffic Manager bei Smaato tätig. Dort arbeitete bislang auch F. Figge Felix E. Figge, und zwar als Senior Ad Operations Manager EMEA. Der 27Jährige startet nun als Senior Manager Ad Operations bei Next Audience. ■ www.next-audience.com Internet World BUSINESS Sebastian Kröning Jens Hutzschenreuter / Emanuel Stehle Adscale, München Groupon Deutschland, Berlin Die Ströer-Tochter Adscale in München hat Sebastian Kröning verpflichtet: Als Head of Account Management kümmert er sich bei dem OnlineWerbemarktplatz künftig um die komplette Kampagnenabwicklung und -betreuung. Kröning, der an den Director Sales & Account Management Christian Bengsch berichtet, kommt von Valueclick. Bei dem Münchner Dienstleister war er zuletzt als Head of Business Development & Operations fürs Publisher Development und für Ad Operations verantwortlich. ■ www.adscale.de Nach nur einem Jahr als Geschäftsführer verlässt Jens Hutzschenreuter Groupon Deutschland wieder, um nach Firmenangaben „zu seinen unternehmerischen Wurzeln zurückzukehren“. Nachfolger Hutzschenreuters, der seit 2010 bei dem Gutscheinportal aktiv war, ist Emanuel Stehle (Foto). Der Mitgründer von Mycitydeal war bisher in Nordamerika und Europa für Groupon tätig und verantwortet nun als International Vice President Central Europa neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz. ■ www.groupon.de Carolin Wolf Blindwerk, Rhodt u. Riedburg Zu Blindwerk – neue Medien, einer Web-Agentur aus Rhodt unter Riedburg, kehrt Carolin Wolf zurück. Die 25-Jährige, die bereits ihre Ausbildung bei Blindwerk absolviert hat und zwischenzeitlich bei der Agentur Falkenstein tätig war, kommt als Beraterin. Sie soll vor allem Kunden aus den Bereichen Kliniken, Kommunen und Sozialwesen bei Web-Projekten unterstützen. ■ www.blindwerk.de Georg Pagenstedt / Markus Scheuermann Steffen Kennepohl / Marco Schierhorn / Stefan Hezel Annalect, Düsseldorf Marc Uricher Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Annalect Group Germany, Spezialist S. Kennepohl für datengesteuertes Online Marketing. Steffen Kennepohl (37), bisher selbstständiger Ad Designer, leitet nun den Bereich Ad Design. Marco Schierhorn (33), zuvor bei Arvatis Media aktiv, wird Director Platform Logistics. Stefan Hezel (38) wechselt als Director Digital Consulting von der Ströer Group. ■ www.annalect.de LBi Germany, Köln Chip Xonio Online, München Daniel Klarkowski Mit neuen Geschäftsführern startet die Chip Xonio Online GmbH in den Herbst: Zum 1. Oktober löst Markus G. Pagenstedt Scheuermann den bisherigen CFO Roman Miserre ab, der seine Position auf eigenen Wunsch aufgibt. Allerdings bleibt der 42-Jährige innerhalb der Hubert Burda Media aktiv, zu der auch Chip gehört. Scheuermann ist derzeit M. Scheuermann Geschäftsführer bei DLD Ventures, einer anderen Burda-Tochter. Frühere Stationen des 40-Jährigen waren eBay Europe, wo er als Director Business Selling beschäftigt war, und McKinsey & Company. Als neuer CMO kommt zudem Georg Pagenstedt zu Chip. Der 46-Jährige, der in Zukunft die Bereiche Produkt und Sales verantwortet, war bislang Geschäftsführer beim Portal Elitepartner. Dort war Pagenstedt für Marketing, Technik und Finanzen zuständig, zuvor war er bei der Wallstreet Online AG und Bild.de tätig. ■ www.chip.de Abalo Media, Berlin Seit 2010 ist Marc Uricher als Account Director Kraft Foods Europe bei der Web-Agentur LBi tätig, nun wurde er zum Director Business Development befördert. Damit ist er vor allem für die Neukundenakquise in Deutschland und der Schweiz zuständig sowie für PitchAnfragen und die thematische Ausrichtung von LBi verantwortlich. Uricher, der zuvor unter anderem bei WWP Group Austria und Publicis AG Schweiz gearbeitet hatte, berichtet an Anke Herbener, Vorstand von LBi Germany/Switzerland. ■ www.lbi.de Als Geschäftsführer wechselt Daniel Klarkowski zur Abalo Media Deutschland GmbH, dem deutschen Ableger des Start-ups Abalo Media aus Österreich. Zuletzt war Klarkowski, der bereits bei eBay Deutschland, Skype, My Hammer und Dawanda beschäftigt war, bei Carfrogger Interim Director Marketing & Sales. ■ www.abalomedia.com Romek Jansen Brandmaker, Karlsruhe Neue Aufgaben übernimmt Romek Jansen bei der Brandmaker GmbH, Anbieter von Marketing Management Systemen. Als neuer Vice President Product & Partner Management verantwortet der 40-Jährige, der zum Jahresbeginn kam, zusätzlich zum globalen Partnernetzwerk nun auch das strategische Produktmanagement und die technische Weiterentwicklung der Brandmaker-Lösungen. ■ www.brandmaker.com Kathrin Schwarz Payback, München Seine Kundenbetreuung in Europa verstärkt der LoyaltyProgrammanbieter Payback mit Kathrin Schwarz. Die 38Jährige verantwortet im Headquarter München nun den Bereich Customer Service Central Europe bei dem Multichannel-Anbieter. Schwarz wechselt vom Telekommunikationsunternehmen Telefónica. ■ www.payback.net Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ Mobile Business Conference Die Konferenz für Mobile Marketing gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Mobile Business. Zielgruppe sind Führungskräfte, Manager sowie Marketing- und E-Commerce-Entscheider. Termin: Hamburg, 9./10. September 2013 Kosten: 790 Euro; für unsere Leser 640 Euro mit dem Code: MBC13iwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.mobile-business-conference.de ■ Roadshow Big Data Hier erfahren Sie, wie Sie Big Data erfolgreich im Handel und Online-Handel einsetzen. Auf der Agenda: Big Data als Wachstumstreiber, Online-Handel 4.0 und Big Data in Retail. Termine: Hamburg, 4. Sept.; Düsseldorf, 11. Sept.; Stuttgart, 12. September 2013 Kosten: 69 Euro (Anwender) und 490 Euro (IT-Dienstleister, Anbieter); Preise zzgl. MwSt. Info: www.managementforum.com/bigdata ■ Adtech Neben einer Ausstellung findet auch ein Kongress mit diversen Summits zu den Themen Mobile, Real-Time, Content & Social, Search, Video, Data/Analytics, Future Media/Technology sowie Multichannel statt. Termin: London, 11./12. September 2013 Kosten: Ab 295 Brit. Pfund. (etwa 350 Euro) Info: www.ad-techlondon.co.uk ■ 5. Scoopcamp Mit einer Mischung aus Barcamp und Konferenz richtet sich das Scoopcamp, eine Veranstaltung von Hamburg@work und der dpa, an Online-Journalisten, Programmierer und Content-Verantwortliche. Themen sind hier unter anderem: Data Journalism, New Storytelling und Social Media. Termin: Hamburg, 12./13. September 2013 Kosten: 159 Euro inkl. MwSt. Info: www.scoopcamp.de 43 ■ Social Media Conference Drei Tage lang dreht sich hier alles um das Thema Social Media. Am 25. September findet zusätzlich zur Konferenz rund um Facebook, Twitter, Youtube und Co. noch ein eigenes B2B-Special statt. Termin: Hamburg, 23./24. September 2013 Kosten: Für unsere Leser ab 340 statt 490 Euro mit dem Code: SMC13Siwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.socialmediaconference.de ■ Usability-Kongress Unter dem Motto „Mitdenken, mitmachen, mitdiskutieren“ bietet der Kongress theorieund praxisorientierte Vorträge sowie Workshops an. Im Fokus: Responsive Design, Mobile Customer Journey sowie Big Data & Usability. Termin: Frankfurt, 10./11. Oktober 2013 Kosten: 529 Euro (1 Tag), 789 Euro (2 Tage) für Frühbucher (bis 30.8.); Preise zzgl. MwSt. Info: www.usability-kongress.de ■ Neocom Die Kongressmesse für E-Commerce und Versandhandel wartet 2013 unter anderem mit diesen Themenschwerpunkten auf: digitaler Handel im Fokus, Retourenmanagement und Same Day Delivery, Markenführung, Mobile Commerce und innovative Geschäftsmodelle. Termin: Düsseldorf, 29./30. Oktober 2013 Kosten: 990 Euro (für Versand-, Online- und Einzelhändler) bzw. 1.390 Euro zzgl. MwSt. Info: www.neocom.de ■ EHI Marketing Forum Wie die Kommunikation im Handelsmarketing künftig aussehen könnte, diskutieren Experten und Teilnehmer bei diesem Fachkongress. Das Herzstück der Veranstaltung bilden Szenarien, die in einem branchenübergreifenden Projekt entwickelt wurden und vorgestellt werden. Termin: Düsseldorf, 26./27. November 2013 Kosten: 1.190 Euro zzgl. MwSt. Info: www.ehi-marketingforum.de 44 STELLENMARKT Internet World BUSINESS 19. August 2013 17/13 OnlineStellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Junior E-Commerce Manager (m/w) MUSTANG Store GmbH Künzelsau ID 725 Wolfertschwenden ID 723 Digital Content Redakteur / Online Marketing (m/w) MULTIVAC Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG Essen ID 722 Online Marketing Manager (m/w) swedex GmbH München ID 721 Vertical Key Account Manager Yahoo! Marketing Communication Manager (m/w) B2C AGCO GmbH Marktoberdorf/Allgäu ID 720 Ismaning ID 718 Online Shopmanager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Isaming ID 717 Senior Online Marketing Manager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Mönchengladbach ID 715 Onsite-Marketing-Manager (m/w) Reuter Onlineshop GmbH Senior Consultant Digital (m/w) Gerlach, Porst + Steiner GmbH Bad Homburg v.d.H. ID 714 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] 17/13 19. August 2013 STELLENMARKT Internet World BUSINESS Hinter jeder erfolgreichen Kampagne ... Recruiting auf allen Kanälen Qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Jetzt unser Karriereportal nutzen! Zielgruppe 01 Zielgruppe 02 Zielgruppe 03 ... steht ein weitsichtiger Stratege. swedex GmbH & Co. KG ist einer der führenden deutschen Hersteller und Direktvertreiber im Bereich des gehobenen Bürobedarfs: Laminieren & Binden, Präsentationsmappen und -ordner, teils als Werbeartikel kundenindividuell bedruckt. Immer wichtiger werden dabei bereits seit Jahren die Umsätze aus Internet-Shops und die Leads im Internet. Heute sind wir der größte Internethändler von Produkten aus der Sparte Binden & Laminieren in Deutschland. Wir möchten nun «die nächste Stufe zünden»: weitere nationale und internationale Projekte auflegen. Zur Verstärkung unseres online-Marketing-Teams suchen wir kurzfristig eine/n Online Marketing Manager (m/w) ▪ Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Top-Reichweite ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ effizient und ohne Streuverluste Die Aufgabe Voraussetzungen 9 Betreuung, Optimierung und Ausbau unseres Online Marketing: 9 Einschlägige eCommerce-Erfahrung, Ausbildung als FachSEA / SEO / retargeting / affiliate marketing / social media im Sinne informatiker oder abgeschlossenes Studium (Marketing, von Lead-Maximierung und Kampagnen-Profitabilität. EntwickInformatik) wünschenswert, aber nicht Bedingung. lung, Test, Implementierung und Pflege zielgruppenspezifischer Englisch sehr gut in Wort und Schrift. Newsletter. Erstellung quantitativer Analysen über die wichtigsten KPI’s. 9 Hohe sales-Affinität und nachweisbare eCommerce-Erfolge. 9 Pflege der bestehenden und Aufbau neuer Internetshops inkl. einer Kreativität, Erfolgsorientierung, strukturierte Arbeitsweise, konsistenten Architektur von landing pages. Platzierung neuer Durchsetzungsvermögen. Produkte: Ausarbeitung eines jeweils zielgruppenspezifischen Senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen (inkl. Datum der VerWerbeauftritts und Integration in die Landschaft unserer Internetshops. fügbarkeit und Gehaltswunsch) an: swedex GmbH & Co. KG, Herrn Dr. Thorsten Cabalo, Schwarze Horn 1, 45127 Essen, thorsten. 9 Beauftragen, Koordinieren und Steuern von Agenturen und externen Dienstleistern: fachliche Vorgaben, Lieferantenverhandlung, [email protected] Vertragsgestaltung. 9 Regelmäßige Trend-, Wettbewerbs- und Marktanalysen inkl. Erarbeitung von Handlungsempfehlungen = ein «Riecher» für die aktuellen Entwicklungen. Neuerscheinung! In allen Fragen rund um das Karriereportal berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 [email protected] Zum kostenlosen Download: www.internetworld.de 45 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 19. August 2013 17/13 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Bitcoin für Griechenland Verloren im Paketstau Griechenland droht nach wie vor eine Staatspleite und auch andere EU-Länder sind heillos überschuldet. Wie man auf einfache Weise zu Geld kommt, sollte die Europäische Zentralbank Vera Günther, (EZB) vielleicht bei TrenRedakteurin don Shavers erfragen. Der Betreiber des auf Bitcoins basierenden Hedgefonds BTCST (Bitcoin Savings and Trust) konnte bei amerikanischen Investoren 700.000 Bitcoins einsammeln. Umgerechnet 4,5 Millionen Dollar für ein rein virtuelles Zahlungsmittel, das 2009 von einem unbekannten Team aus Programmierern unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ entwickelt wurde. Für die Ausgabe ist keine Zentralbank verantwortlich. Wie viel ein Bitcoin wert ist, unterliegt extremen Schwankungen. Wurden im Sommer 2012 noch fünf Dollar für eine Münze bezahlt, liegt dieser Wert am heutigen Tag laut Online-Handelsbörse Bitcoin.de bei 75,35 Euro. Computerbesitzer können mit dem Bitcoin zudem durch das sogenannte „Mining“ spekulieren. Eigentlich keine seriösen Voraussetzungen für Investoren, zumal der Bitcoin international noch nicht einmal als offizielle Währung anerkannt ist. Ein texanisches Bundesgericht hat dies nun jedoch getan (s. Seite 29), was den Bitcoin nun vielleicht doch als Alternative zum Euro adelt. Das Ganze hat nur einen kleinen Haken: Trendon Shavers muss sich momentan vor besagtem texanischem Bundesgericht einer Anklage stellen. Der Hedgefonds-Manager, der im Forum Bitcointalk.org unter den vertrauenerweckenden Nicknames Pirate und Pirateat40 unterwegs war, soll den Interessenten sieben Prozent Rendite pro Woche (!) versprochen haben. Eine Renditezusage, die sich – Überraschung – nicht verwirklichen ließ. Für die EZB ist es also vielleicht doch sicherer, auf den Euro zu setzen – ebenso wie für Investoren. Im Umgang mit Retouren ist ein Umdenken auf beiden Seiten der Internet-Leitung nötig M anchmal scheint es, als könnten die Leute gar nicht so viel bestellen, wie sie zurückschicken möchten. Jetzt mal ehrlich: Wie kann es sein, dass auf der einen Seite lokale Bioprodukte und erneuerbare Energien ihren Boom erleben und auf der anderen Seite jeder zweite, im Internet bestellte Artikel zurück zum Versender geschickt wird? Verstehen Sie mich nicht falsch. Das wird keine Tirade gegen den Online-Handel. Ich selbst würde mich sogar als Online Power Shopper bezeichnen, schließlich ist Zeit für einen Familienvater und Geschäftsführer ein knappes Gut. Es ist aber zu einer Unart geworden, viele Dinge gleichzeitig in den verschiedensten Ausführungen zu bestellen, bereits mit der Gewissheit, 70 Prozent davon zurückzuschicken. Fashion Partys mit Dutzenden bestellter Kleidungsstücke werden gefeiert und danach wird alles zurückgeschickt. In der Branche wird diese Entwicklung schon provokant als „Shopping-Bulimie“ bezeichnet. Sicher ist das Verhalten hier nicht krankhaft, sondern einfach unüberlegt bis ignorant – was es für mich noch ärgerlicher macht. Die Folge: Im Schnitt hat jedes verkaufte Produkt Tausende Kilometer hinter sich, die Verkehrsnetze platzen aus allen Nähten und die CO2-Bilanz des Online-Handels ist verheerend. Nach einer Schätzung der Universität Bamberg sind im Jahre 2011 247 Millionen Pakete an die Verkäufer zurückgegangen! Das entspricht in etwa dem CO2-Ausstoß von 255 Fahrten von Frankfurt nach Peking pro Tag. Und der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: 40 Prozent des transportierten Inhaltes ist Luft – aufgrund unsinniger Verpackungen. Aufwachen! Wir müssen überlegen, was und wie wir online kaufen. Es gibt Produkte, die ich zuerst in der Hand halten oder anprobieren möchte, gerade weil die Qualität und Größe von Hersteller zu Hersteller variieren. Aber wenn ich davon ausgehe, dass ich ohnehin wieder ein Päck- Mathias Thomas Gründer und Geschäftsführer der Gaxsys GmbH ■ chen zur Post bringen muss, weil ich drei verschiedene Größen bestellt habe, warum dann nicht gleich beim lokalen Händler vorbeigehen, anprobieren und kaufen? Und wenn mir ein bestelltes Produkt mal doch nicht so gut gefällt wie gedacht, dann frage ich eben bei mir im Freundeskreis nach Abnehmern. Retouren-Spitzenreiter in Europa Von allen Produkten, die ich im letzten Jahr bestellt habe, ist kein einziges zurückgegangen. Man kann nicht auf der einen Seite laut nach Klimaschutz rufen und auf der anderen Seite täglich mithelfen, sich sein eigenes Grab zu schaufeln. Speziell wir Deutschen belegen in Sachen Retou- [email protected] Zum Gastbeitrag „Das Analytics-Problem“ von Rechtsanwalt Tim C. Caesar (Ausgabe 16/2013, S. 28): In dem o. a. Gastbeitrag schreiben Sie u. a.: „Die IP-Adressen der Nutzer müssen bei der Geolokalisierung und der Reichweitenmessung anonymisiert werden (...)“ Vielleicht können Sie noch erklären, wieso Sie dieser Auffassung sind. Eine sinnvolle Analytics-Anwendung ohne ungekürzte IP-Adressen und ohne Geolokalisierung ist wirtschaftlicher Selbstmord. Wir sind dann rechtskonform tot, so wie es Studi-VZ im Wettbewerb mit Facebook ergangen ist. Wir sollten aus den Fehlern von Studi-VZ lernen und IP-Adressen eben nicht anonymisieren. Gehört Nutzung hat der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz mit Adobe ausgehandelt. So wie es seinerzeit der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit für Google Analytics mit Google getan hat. Bundesjustizministerin SABINE LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER (FDP) reagiert auf die Forderung von CDU-Politiker Norbert Geis TIM C. CAESAR nach einer Anmeldepflicht für den Empfang von Porno-Inhalten Ihre Meinung ist uns wichtig! „Nörgelei unzufriedener, mittelalter Männer.“ Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Der Medienjournalist DON ALPHONSO geht in seinem Blog auf Faz.net mit den Propheten des großen Verlagssterbens hart ins Gericht Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Wünschen Sie einen Kontakt mit unserer Anzeigenabteilung? Bitte schreiben Sie an ■ [email protected] EBERHARD BLOCHER, EAHP KG Antwort des Autors: Bei den genannten Aussagen handelt es sich nicht um meine Meinung. Ich habe an dieser Stelle die Ansicht der Datenschutzbehörden dargestellt. Die im Artikel aufgezählten Anforderungen an die (rechtskonforme) „Selbst im Sommerloch ist die Forderung nach neuen Internetsperren unsinnig.“ Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] Sie finden uns auch auf Facebook ■ facebook.com/internetworld.de Foto: Swen Teschke „Wirtschaftlicher Selbstmord“ www.gaxsys.com ren einen Spitzenplatz in Europa. Einer der Gründe: Hierzulande sind Käufe per Kreditkarte eher die Ausnahme als die Regel. Kauf auf Rechnung ist bei uns eine weitverbreitete Art der Abrechnung, die bestellte Ware ist also noch nicht bezahlt, wenn sie beim Kunden eintrifft. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass bei Kauf auf Rechnung die Bereitschaft einer Rücksendung deutlich größer ist als bei Produkten, die bereits bei der Bestellung bezahlt wurden. Der kostenlos angebotene Rückversand senkt die Hemmschwelle einer Retournierung zusätzlich massiv – eventuelle kleine Unsicherheiten bei der Wahl des Produkts werden unmittelbar mit einer Rücksendung quittiert. Warum macht man es den Leuten so einfach? Auch der Handel kann seinen Teil dazu beitragen, die Retourenflut zu senken. Nach EU-Gesetz kann sich der Versender ab Mitte 2014 jede Rücksendung bezahlen lassen. Auch wenn bereits heute absehbar ist, dass die Angst, die Kunden zu verprellen, wohl häufig größer sein wird als die Vernunft, bietet sich jetzt eine Möglichkeit, neue Verhaltensmuster vorzugeben. Die Optionen sind vielseitig, auch ohne dabei horrende Rücksendegebühren anzusetzen. Rabatte, wenn ohne kostenlose Rücksendung bestellt wird, oder Return-to-storeAngebote, also eine vergünstigte Retourenabwicklung über einen lokalen Händler, sind nur zwei von vielen Spielarten, die es dem Verbraucher dann schmackhaft machen würden, gezielter einzukaufen. Es muss an beiden Enden der Internet-Leitung ein Umdenken stattfinden, sonst bleiben wir auf der Straße demnächst wegen ■ unserer eigenen Pakete stecken. „Information überhaupt hat für 20-Jährige an Wert verloren, soweit sie nicht bei Facebook oder Instagram stattfindet.“ Sprachpapst und Journalistenlegende WOLF SCHNEIDER warnt auf Spiegel.de vor einem Zeitalter der „öffentlichen Ahnungslosigkeit“ „Es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, wann auch Traditionshäuser wie die ‚New York Times‘, der ‚Guardian‘ oder der ‚Economist‘ aufgekauft werden – etwa von Google, Facebook oder Twitter.“ Journalistik-Professor STEPHAN WEICHERT in einem Debattenbeitrag für Spiegel.de thomas-krenn.com Für Senkrechtstarter. 1HE Intel Atom D525 Single-CPU CSE502 Server Tower Intel Atom D525 Single-CPU SC731 Server Und Quereinsteiger. 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