- Heftarchiv - Internet World Business

Werbung
43205
Branding
im Netz
Alle schauen
Multiscreen
Investition in
Serviceleistung
Umzug ohne
Hindernisse
Kreation und Werbemittel entscheiden S.14
Fernsehen hat längst nicht
S.9
mehr die Nase vorn
Hans Thomann, Chef des
Musikhauses Thomann S.22
So schaffen Online Shops
den Hoster-Wechsel S.36
FACEBOOK
Vier von zehn täglich drin
Über 128 Millionen Nutzer in den USA,
das sind mehr als 40 Prozent aller USAmerikaner, loggen sich täglich auf der
Facebook Website ein. Diese Zahl nannte
das Social Network in einer Präsentation
für Werbekunden. Auf die Mobile-Version
greifen naturgemäß weniger User zu,
aber immer noch beeindruckend viele:
101 Millionen US-Nutzer pro Tag; rein
rechnerisch sind das 33 Prozent aller Bürger der Vereinigten Staaten. Die MobileNutzung von Facebook galt bei Analysten lange Zeit als Sorgenkind. fk
Live aus dem Wohnzimmer
Youtube schaltet seine Live-Streaming-Funktion für Kanäle mit mehr als 100 Abonnenten frei
G
oogles Video-Dienst Youtube öffnet seine Streaming-Pforten: Alle Kanäle, die
mehr als hundert Abonnenten
haben, können künftig eigene
Inhalte per Live-Stream auf die
Plattform übertragen. Youtube
hatte die Live-Option vor mehr
als zwei Jahren eingeführt. Zu
zenten live zu streamen. Künftig also kann quasi jeder ohne
Zeitverlust aus dem heimischen Wohnzimmer senden,
MOBILE MESSAGING
SMS-Nachfolger fällt durch
Knapp 60 Milliarden SMS wurden 2012
in Deutschland verschickt. 20 Jahre nach
der Geburt der 160-Zeichen-Nachricht
stellte im Frühjahr 2012 der Mobilfunkindustrie-Weltverband GSMA den Nachfolgestandard vor: Joyn. Diesem räumen
jedoch selbst die Mobilfunkanbieter keine
Keine Zukunft: Nur sieben Protent aller
Mobilfunkanbieter glauben an Joyn
Chancen ein, sich gegen Instant-Messaging-Dienste wie Whatsapp, Skype oder
Facebook Messenger durchzusetzen, das
ergab eine Umfrage. Die Gründe: zu zögerliche Markteinführung und zu geringe
Akzeptanz bei den Providern. fk
PRODUKTPIRATERIE
Apple tauscht Falsifikate um
Gefälschte USB-Ladegeräte für iPhone
und iPad, die häufig über das Internet
angeboten werden, stellen nach Ansicht
von Apple ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Ab sofort können Apple-Kunden, die ein Fake-Ladegerät gekauft
haben, dies im Apple Store oder bei
einem autorisierten Service-Partner abgeben und zum Sonderpreis ein Originalteil
kaufen. Bedingung: Sie müssen ihr
iPhone oder iPad mitbringen. fk
Foto: Fotolia / Ingo Bartussek
www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Beginn profitierten aufgrund der strengen Limitierungen allerdings nur große,
exklusive Channel-Partner davon. Erst vor drei Monaten
wurde die Untergrenze für die
Freischaltung der Live-Streams
auf 1.000 Abonnenten gesenkt,
seit wenigen Tagen nun auf beinahe schon intime hundert.
Das ermöglicht jetzt auch privaten Nutzern und kleinen,
unabhängigen Content-Produ-
Bei Youtube soll es bald
Live-Streaming
für (fast) alle
geben
Funktionen für alle
Daneben stellt die GoogleTochter jetzt auch
andere – bislang
exklusive – Features der breiten Masse zur
Foto: iStockphoto / Dimoo
Verfügung.
Zalando: Neuer Besitzer
A
nders Holch Povlsen, Chef
des dänischen Textilhandelsunternehmens Bestseller,
steigt bei dem E-CommerceUnternehmen Zalando ein.
Povlsen, der bereits rund 30
Prozent an dem britischen Online-Modehändler Asos hält,
übernimmt zehn Prozent der
Anteile und wird somit drittgrößter Anteilseigner an dem
Berliner Online-Händler. Seine
Anteile stammen von mehreren
Early-Stage-
Anteile
neu verteilt: Zalando
zum Beispiel Youtube-Mitglieder wie „Zombifreak“, der
vorausschauend schon mal 111
Abonnenten geworben hat. Die
Freischaltung des Angebots soll
aber erst in den kommenden
Wochen erfolgen, ein genauer
Starttermin ist nicht bekannt. Klar ist, dass
Google sich damit weitere Channel-Partner
an Bord holen will, deren Angebot sich nach
und nach dann auch
bei Werbungtreibenden etablieren könnte.
Gesellschaftern wie dem European Founders Fund (EFF),
Holtzbrinck und Tengelmann,
die jedoch weiterhin ZalandoBeteiligungen halten.
Darüber hinaus gibt der
Samwer-Inkubator Rocket Internet seine Anteile, die er bislang an Zalando hielt, an seine
eigenen Teilhaber Kinnevik,
EFF und Access Industries ab.
Kinnevik hat nun über 37 Prozent der Zalando-Anteile in
seinem Besitz und ist damit
auch offiziell größter
Gesellschafter.
Diese
Rolle übte die schwedische Beteiligungsgesellschaft seit Oktober 2012
nur indirekt aus, nämlich über ihr Engagement an
■
Rocket Internet. tdz
Nutzer können künftig eine
Serien-Playlist erstellen, die
thematisch zusammengehörige
Clips bündelt. Youtube zeigt
nach Abspielen eines Videos
dann automatisch die nächste
Folge der Serie an und verweist
zudem auf die gesamte Playlist.
Die Funktion soll die Anzahl
der Views auf Youtube erhöhen.
Eine erweiterte Werbemaßnahme soll das Portal zudem
zum wichtigen Traffic-Lieferanten machen: Youtube-Partner können Links in ihren Anmerkungen einbinden und so
auf externe Online Shops, Blogs
oder Webseiten umleiten.
Welche Möglichkeiten Youtube insbesondere werbungtreibenden Unternehmen noch
bietet und welche anderen
Player auf dem Web-TV-Markt
mitmischen, lesen Sie in dieser
■
Ausgabe auf Seite 16. sg
Smartphones vor Handys
I
m 2. Quartal 2013 wurden
weltweit erstmals mehr
Smartphones als einfache Mobiltelefone verkauft, das meldet
das US-Marktforschungsunternehmen Gartner. Demnach
kamen auf 225 Millionen verkaufte Smartphones knapp 210
Millionen Handys ohne Internet-Zugang. Weltmarktführer
ist weiterhin Samsung: Von
dem südkoreanischen Hersteller stammte jedes vierte weltweit verkaufte Mobiltelefon –
und knapp ein Drittel aller
■
Smartphones. fk
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Foto: iStock / Miunicaneurona
AUSGABE 17/13 19. AUGUST 2013
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Online-Werbung I E-Commerce I Technik
€ 4,50 | Fr. 9,00
AKTUELL
Internet World BUSINESS
Die Herbst-Konferenzen der
INTERNET WORLD Business
Jeff Bezos kauft die „Washington Post“ und folgt damit dem Diversifikationstrend
Im Herbst geht die Konferenz-Saison der
Neuen Mediengesellschaft weiter. Unsere
Leser erhalten vergünstigte Tickets für folgende Konferenzen:
4. Mobile Business Conference,
09.–10. September in Hamburg
Info: www.mobile-business-conference.de
Ticket-Code: MBC13iwb
■
6. Social Media Conference,
23.–25. September in Hamburg
Info: www.socialmediaconference.de
Ticket-Code: SMC13Siwb
■
Online Communication Conference,
05. November in München, 13. November
in Düsseldorf, 19. November in Hamburg
Info: online-communication-conference.de
Ticket-Code: occ13iwb
■
17/13
Exotische Investitionen
In eigener Sache
■
19. August 2013
D
as Wort von Warren Buffett gilt etwas
unter denen, die Geld anlegen wollen.
Das „Orakel von Omaha“, wie der 83-Jährige genannt wird, hat seit 1956 mit langfristigen Investments fast ohne Ausnahme
Traumrenditen von 20 Prozent und mehr
eingefahren. Der Beteiligungsgesellschaft
Berkshire Hathaway, an der Buffett zu 28,5
Prozent beteiligt ist, gehören Versicherungen, Konsumgüterhersteller und sogar ein
Wohnmobilbauer. Seit Ende 2011 kauft
Buffett bevorzugt auf dem US-Zeitungsmarkt ein. 28 regionale Tageszeitungen hat
der alte Fuchs in den vergangenen zwei
Jahren übernommen, im Schnitt für zwölf
Millionen Dollar pro Titel.
Post“ zum Schnäppchenpreis
Gut möglich, dass sich Amazon-Chef Jeff
Bezos diese Anlagestrategie zum Vorbild
nahm, als er Anfang August für 250 Millionen US-Dollar die traditionsreiche „Washington Post“ kaufte. Der Preis für die Zeitung, die 1972 die Watergate-Affäre aufdeckte, ist in doppelter Hinsicht ein
Schnäppchen: Die „Post“ ist mit einer werktäglichen Auflage von rund 400.000 Exemplaren etwa vergleichbar mit der „Süddeutschen Zeitung“. Doch die Übernahme eines
Zweidrittelanteils des „SZ“-Verlags hatte
den neuen Mehrheitseigner SWMH 2007
schätzungsweise 650 Millionen Euro
gekostet – das Vierfache des „Post“-Kaufpreises. Und das vor dem Hintergrund, dass
der Amazon-Gründer kein armer Mann ist:
The Search Conference, 06. November
in München, 14. November in Frankfurt
und 20. November in Hamburg
Info: www.search-conference.de
Ticket-Code: SEO13iwb
Kongresse: Profi-Know-how im Herbst
Rakete aufspürte, die Apollo 11 zum
Mond getragen hatte. Die Artefakte
wurden im Juli 2013 geborgen und
werden derzeit restauriert.
Bezos ist nicht der einzige Dotcom-Milliardär mit einem branchenfremden Investment. So nutzte
Paypal-Gründer Elon Musk die Millionen aus dem Verkauf an eBay, um
den Elektroautobauer Tesla Motors
anzuschieben – und das Weltraumunternehmen Space X. Im All ist Musk
schon weiter als Bezos: Das Space-XRaumschiff Dragon dockte im März
2013 erstmals erfolgreich an der
internationalen Raumstation ISS an.
Die Google-Gründer Sergey Brin
und Larry Page investieren nicht nur
Online-Handel-Pionier, Weltraum-Unternehmer und in Windparks, sie treiben auch die
Entwicklung eines fahrerlosen Autos
jetzt auch Zeitungsverleger: Amazon-Chef Jeff Bezos
voran – in einigen US-Bundesstaaten
Sein Privatvermögen wird auf rund 20 Mil- darf es bereits fahren. Und die Stiftung des
Microsoft-Gründers Bill Gates ist inzwiliarden US-Dollar geschätzt.
Der 49-Jährige leistet sich immer wieder schen weltgrößter Geldgeber für die MalaAusflüge in eine Welt, die mit dem eigent- ria-Forschung.
Buffett dürfte all das freuen. Gemeinsam
lichen Quell seines Reichtums nichts zu
tun hat. Im Jahr 2000 gründete er die pri- mit Gates hat er Dutzende US-Milliardäre
vate Raumfahrtfirma Blue Origin, die ein dazu überredet, einen Großteil ihres Geldes
bemanntes Raumschiff für Suborbital- in gemeinnützige Stiftungen einzubringen.
Flüge entwickelt, derzeit aber mit techni- Und an Bezos’ Zeitungs-Deal verdient das
schen Problemen kämpft. Auch die Ge- „Orakel von Omaha“ mit. Denn nach dem
schichte der Raumfahrt liegt Bezos am Verkauf der defizitären „Post“ stieg der
Herzen. So finanzierte er eine Tauchexpe- Aktienkurs der Washington Post Mediendition, die im Atlantik in einer Tiefe von gruppe – deren größter Einzelaktionär
■
4.800 Metern zwei der Triebwerke der heißt Berkshire Hathaway. fk
Foto: Wikipedia / Steve Juvetson
2
INTERNET WORLD Business 17/2013
TRENDS & STRATEGIEN
US-Buchmarkt in Aufruhr
Handel und Verlage diskutieren nach dem AppleUrteil Konzepte für den Verkauf von E-Books
4
Kunden als Investoren
Veni, vidi, vici
Wolkige Aussichten
Sebrus Berchtenbreiter
Youtube steht für eine neue Art von Medienproduzenten, die die Plattform zum wichtigen
Werbe- und Branding-Kanal machen
16
Das Angebot für Cloud-basierte E-Mail-MarketingTools ist groß, den richtigen Anbieter zu finden
hingegen gar nicht so einfach
30
Geschäftsführer Promio Net, rät, bei
Cloud-basiertem E-Mail-Marketing
deutsche Dienstleister zu wählen 31
James, das Essen bitte!
Michael Burst
Cookbutler.de bietet eine etwas andere Form von
32
Essen auf Rädern – eine Usability-Betrachtung
Leiter Markt- und Mediaforschung UIM,
untersucht die Korrelation zwischen
Markensympathie und Kaufabsicht 15
E-COMMERCE
Sporttrade verbindet konventionelle VentureCapital-Finanzierung mit Crowdinvestment
5
Lebensmittel? Lieber offline
Kunden binden
Die deutschen Verbraucher stehen E-Food weiterhin
18
skeptisch gegenüber
Kryd liefert die Software, mit der Händler personalisierte und individuelle Mails erstellen können
6
Vom Möbelhaus ins Web
Segmüller steigt mit Daheim.de in den E-Commerce
19
ein und will unter die ersten fünf kommen
Sprung ins warme Wasser
Im kalifornischen Blackbox Mansion können
sich junge Gründer zu ihren Businessideen
austauschen und beraten lassen
Meinungen in diesem Heft
Gute Planung zahlt sich aus
Wie zieht man einen Online Shop von einem Hoster
zum anderen um? Eine praktische Anleitung
36
MEINUNG
Ulf Dammertz
Head of IT Mytheresa.com, setzt beim
Hoster-Wechsel auf Erfahrung mit einer
36
vergleichbaren Plattform
Serie: SEO-Fehler der Top 100 Shops
Verloren im Paketstau
Dirk Göbel
Im Umgang mit Retouren ist ein Umdenken auf
beiden Seiten der Internet-Leitung nötig
46
Mobile Werbung legt zu
Google liebt Content. Web-Händler sollten daher
alles dafür tun, mit individuellen Inhalten die
20
eigene Relevanz zu stärken
Managing Director Saatchi & Saatchi,
findet, dass Unternehmen bei Kundenbindungsaktionen wenig kreativ sind 24
Die Nutzung von Smartphones steigt rasant an –
davon profitieren auch mobile Anzeigen
8
Mehr als Kistenschieberei
7
MARKETING & WERBUNG
Schirm-Vorherrschaften
Die Verwendung mehrerer Bildschirme ist Realität.
Doch welchem Screen gilt mehr Aufmerksamkeit? 9
RUBRIKEN
Das Musikhaus Thomann investiert weitere acht
Millionen Euro in den Service – das Beratungs22
image ist der Schlüssel zum Erfolg
Tücken des Social Graph
Warum in die Ferne schweifen?
Die neue Facebook-Suche ist jetzt weltweit
verfügbar – und offenbart Schwächen
Neukundengewinnung steht ganz oben auf der
Agenda der Webshops, doch Bestandskundenmarketing ist meist viel lohnender
24
10
Enormer Nachholbedarf
Eine eigene Website haben heute vier von fünf
Unternehmen. Doch zu viel mehr wird das
Internet oft noch nicht genutzt
TOOLS & TECHNIK
12
SPECIAL: BRANDING
Für digitale Markenwerbung spielen Kreation
und Werbemittel eine wichtige Rolle
14
Eher wolkig als heiter
Reiseportale müssen im Web noch gewaltig
nachrüsten, um alle Potenziale auszuschöpfen
28
Topkampagne: Evian zeigt ewige Jugend
11
Etats Marketing und Werbung:
11
Rechtstipp: Störer oder Täter
26
Techniktipp: Flyer in fünf Schritten
28
Dienstleisterverzeichnis
37
Menschen & Karriere
39
Impressum
39
Termine
41
Wechselkurs für Bitcoin
Stellenmarkt
44
Ein US-Bundesgericht hat die digitale Währung
als Geld anerkannt
29
Gehört / Feedback
46
Thomas Koch
Inhaber TK One, fordert, Werbungtreibende sollen Konsequenzen aus der
veränderten Mediennutzung ziehen 9
Vincent Nicolai
Geschäftsführer Buddybrand, glaubt,
dass Youtube auf absehbare Zeit von
Jüngeren dominiert werden wird 17
Hans Thomann
Geschäftsführer Musikhaus Thomann,
bleibt beim Kerngeschäft, um das
22
Image nicht zu verwässern
Mathias Thomas
Gründer Gaxsys, empfindet umweltbewusste Leute mit hoher E-CommerceRetourenquote als Heuchler
46
AKTUELL
3
Wer zu viel retourniert, fliegt
Amazon sperrt Vielretournierern die Konten, doch das Beispiel findet kaum Nachahmer
mazon stand bislang unter anderem für eins:
absoluten Kundenservice. Doch auf der Nase
herumtanzen lässt sich der E-Commerce-Riese
von seiner Kundschaft offenbar nicht. Wer zu
viele Produkte zurückschickt, läuft Gefahr, dass
sein Konto gesperrt wird – allerdings nur in absoluten Ausnahmefällen und nur, wenn „nach eingehender umfassender Prüfung eindeutig feststeht, dass bei dem betroffenen Konto kein Einkaufs- und Retourenverhalten eines Verbrauchers
vorliegt“, so die offizielle Aussage. Foreneinträge
im Web sprechen eine andere Sprache: Hier klagen
„normale Verbraucher“ darüber, ohne Vorwarnung ausgesperrt worden zu sein, obwohl sie mit
Jahresbestellungen im fünfstelligen Euro-Bereich
eigentlich gute Kunden des Hauses sein sollten.
Hinter vorgehaltener Hand finden viele Händler diesen Schritt richtig. Schließlich passiert es in
der täglichen Praxis durchaus häufiger, dass Kunden ihr Widerrufsrecht missbrauchen und beispielsweise einen Anzug retournieren, in dessen
Taschen noch die Opernkarten vom Vorabend
stecken. Außerdem kostet jede Retoure bares
Geld – die Marktforscher von Ibi Research errechneten hier Summen von bis zu 20 Euro pro Rücksendung. Trotzdem scheuen sich die meisten
Wettbewerber davor, ähnlich drastisch wie der
Marktführer zur Gegenwehr anzuseszen. Denn
wie sehr ein solch radikales Vorgehen dem eigenen Image schaden kann, zeigt nicht nur der aktuelle Aufschrei der betroffenen Amazon-Nutzer.
Auch Zalando versuchte vor Monaten, Vielretournierer per E-Mail dahin zu erziehen, bewusster zu bestellen. Einzelne Kunden berichteten
auch davon, plötzlich nicht mehr auf Rechnung
bestellen zu dürfen – und das, obwohl Zalando in
den ersten Kampagnen mit dem Claim „Schrei
vor Glück oder schick’s zurück“ das Recht auf
Retoure ausdrücklich betont hatte. Inzwischen
sieht Zalando von solchen Erziehungsversuchen
wieder ab. „Das Angebot zum kostenlosen Zurücksenden stellt für uns kein Problem dar, sondern ist
fester Bestandteil unseres Serviceversprechens –
und spiegelt unser Verständnis von E-Commerce
im Allgemeinen wider“, formuliert eine Unternehmenssprecherin das Firmen-Credo der Berliner. Die Umkleidekabine werde ins Wohnzimmer
verlegt und der Kunde dürfe selbstverständlich alles in Ruhe zu Hause anprobieren und auswählen.
Juristen befürworten die Toleranz der Händler.
Denn wer Nutzerkonten wegen hoher Retouren
sperre, höhle das Widerrufsrecht aus. Das sei mit
■
dem Verbraucherschutz nicht vereinbar. dz
Höher. Schneller. Weiter.
Die perfekte
E-Commerce-Komplettlösung.
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18.+19. 09. 2013 | Köln
Gelbe Karte:
Amazon
verweist
Vielretournierer
vom Platz
Christian Hackel,
Ltg. Internationales Marketing
Deichmann SE
Marc Sommer,
Vorsitzender Geschäftsführer
Hess Natur
„Die Wechselwirkung zwischen
stationärem und Web-Angebot
führt zu Retourenquoten von
30 Prozent. Mit diesem Wert
sind wir sehr zufrieden. Wir bieten unsere gesamte
Kollektion online und in rund 1.300 Läden an.
Der Kunde kennt die Schuhe also oft aus der Filiale.
Und war eine Kundin einmal mit einem Graceland-Schuh in Größe 38 zufrieden, passt mit hoher
Wahrscheinlichkeit auch das nächste Modell. Kontosperrungen sind für uns kein Thema.“
„Die Möglichkeit, den Kunden
eine bestimmte Auswahl zu bieten, ist Teil des Geschäftsmodells. Wir setzen am Produkt an
und arbeiten an Passform, präziser Farbabbildung
und Produktinformation. Darüber hinaus reduzieren wir hochretourige Produkte im Sortiment und
bauen Segmente mit niedrigen Retouren stärker
aus. Wir haben eine aktuelle Retourenquote von 45
Prozent (Vorjahr: 47,5 Prozent) und sehen darin
auch unseren zukünftigen Richtwert.“
Torsten Rolfes,
Corporate Communications
C&A
Ulrike Abratis,
Unternehmenskommunikation
Otto.de
„Unsere Priorität ist nicht, Retouren zu vermeiden. Vielmehr
ist es uns wichtig, dass unsere
Kunden die Ware erhalten, die
tatsächlich gefällt und passt und sie diese dann
auch behalten. Daher ist es für uns in Ordnung,
wenn Kunden bewusst mehr Artikel zur Auswahl
nach Hause bestellen. Allerdings haben auch wir
einige wenige Kunden, die immer die gesamte
Bestellung zurückschicken. Solche Kunden kontaktieren wir, um die Hintergründe zu erfahren.“
„Ob und inwiefern die Entscheidung beziehungsweise das Vorgehen von Amazon ein probates Mittel für das Unternehmen
darstellen mag, werden wir selbstverständlich
nicht kommentieren. Darüber hat Amazon selbst
zu befinden. Für uns bei Otto steht jedoch fest,
dass Retouren immanenter Bestandteil des
Geschäftsmodells sind und damit konsequenterweise zur Kundenfreundlichkeit im Online-Handel
dazugehören.“
Foto: Fotolia / Apops
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4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Ich glotz nicht mehr TV
PAYPAL
Mit einem Lächeln bezahlen
Bezahldienstleister Paypal testet die Gesichtserkennung beim Bezahlen. In London
hat Paypal gerade einen Testlauf im Einzelhandel gestartet, bei dem sich Smartphone-Besitzer mit einer Zusatzfunktion in
der Paypal-App virtuell im Bezahlsystem
des Ladens anmelden und Kaufsummen
danach mit einem Nicken bestätigen können. Auch das finnische Start-up Uniqul
hat Technologien entwickelt, die das Bezahlen oder das Einchecken von Kunden
per Gesichtserkennung ermöglichen. vs
Handel und Verlage diskutieren nach Apple-Urteil Konzepte für den Verkauf von E-Books
W
egen der Preisabsprachen von
Apple mit fünf Verlagen diskutiert die Buchbranche in den USA
heftig darüber, wie in Zukunft digitale Lektüre an den Leser gebracht
werden soll. Zur Debatte steht, ob
Verleger und Inhaltelieferanten oder
Händler den Preis elektronischer
Medien vorgeben. Nebenbei steht
Apples proprietäres System zur Disposition, das anderen Händlern nur
wenig Platz einräumt.
Im Juli hatten US-Gerichte Apple
Preisabsprachen mit fünf Buchverlagen vorgeworfen. Jetzt lieferten Richter Vorschläge, wie das Kartell aufzu- Apple-Filiale in New York: Nach Preisabsprachen steht
lösen sei: Apple muss die Verträge jetzt das Buchhandelssystem zur Debatte
mit Hachette, Harper Collins, Simon
& Schuster, Penguin und Macmillan lösen Apple Konkurrenten wie etwa Amazon
und darf fünf Jahre lang keine weiteren oder Barnes & Noble erlauben, in deren
Verträge mehr mit ihnen und anderen Lie- Apps zu eigenen Kaufinhalten zu verlinferanten von Inhalten zur Verbreitung di- ken. Bisher hatte Apple diese In-App-Vergitaler Medien schließen. Zudem muss linkung verboten.
Anleger trennen sich von Apple
€
THE MEDIALAB
Getrennte Wege
Nachwirkung der Zeitungsübernahme: Die
Verlagsgruppen Funke und Madsack lösen
ihre gemeinsame Beteiligungsgesellschaft
The Medialab wieder auf, die 2008 entstanden war. Man wolle das „so wichtige
strategische Feld“ Internet künftig allein
beackern, ließ Madsack wissen. Beteiligungen wie die Jobbewertung Kununu oder
der Gebrauchtwarenhändler Rebuy waren
im Vorfeld der Übernahme von SpringerZeitungen durch Funke verkauft worden.
Madsack wird sich jetzt von Hannover aus
um die Start-ups Meinprospekt und Jobturbo kümmern. vs
500
400
300
Aug Okt
2012 2012
© INTERNET WORLD Business 17/13
Juni Aug
2013 2013
Konkurrenzkämpfe ums Buch
E-Books werden immer beliebter: In den USA, so
eine Schätzung der Beratung Pricewaterhouse
Coopers, werden die Erlöse, die mit dem Verkauf
der digitalen Lektüre erzielt werden, bis 2017 jene aus dem Verkauf von gedruckten und Hörbüchern erstmals übersteigen. Kenner prognostizieren, dass E-Books vor allem das Taschenbuch
verdrängen werden. Zurzeit testen Händler, Verlage und Autoren überall unterschiedliche Preismodelle. In den USA, wo es keine Preisbindung
gibt, kommt aber zunehmend der Handel unter
Druck: Die Online-Konkurrenten Amazon und
Overstock.com bringen sich mit Preisschlachten
für die digitale Lese-Zukunft in Stellung.
Online läuft nicht rund
Werbung & E-Commerce
Anzeige
Dez Feb April
2012 2013 2013
Der Apple-Kurs ist weit entfernt vom Kurshoch
ZUM GOLDENEN HIRSCHEN
E-Commerce und Medien verschmelzen
zunehmend, und kreative Werbeagenturen
werden zu Helfern für den Handel: Die
Agentur zum Goldenen Hirschen hat die
Mehrheit an Tengelmann New Media
übernommen, einem Dienstleister für
Performance Marketing, Big Data und
Webshop-Aufbau. Mit Tengelmann will die
Hamburger Agenturgruppe das neue
Unternehmen namens Tra Deers zur
E-Commerce-Agentur ausbauen. Zur
Hirschen-Gruppe gehören die Beratung
iDeers und Resourcenmangel, ein Dienstleister für Multichannel-Konzepte. vs
17/13
US-Buchmarkt in Aufruhr
MOBILE NUTZUNG
Laut Marktforschung E-Marketer verbringen US-amerikanische Verbraucher heute
erstmals mehr Zeit mit Internet und sozialen Medien als mit Fernsehen. Ihren Analysen zufolge sind Ken oder Jane NormalUser rund fünf Stunden pro Tag online,
vor dem Fernseher sitzt er/sie nur noch
271 Minuten, also 4,5 Stunden. Noch vor
drei Jahren schauten US-Amerikaner rund
80 Minuten länger fern, als sie online unterwegs waren. Beim Surfen entfällt die
Hälfte der Zeit auf PC und Laptop auf der
einen und auf mobilen Geräten auf der
anderen Seite. Die zeitliche Beschäftigung
mit mobilen Geräten erfolgt zu gleichen
Teilen auf Smartphone und Tablet. vs
19. August 2013
Zahl der Online-Buchungen stagniert bei Thomas Cook
B
is 2015 soll bei Thomas Cook die Hälfte sichtlich, ihre Buchungssysteme antiquiert
der Reisen online gebucht werden. Ob und umständlich (s. Seite 28). Außerdem
der britische Reisekonzern, zu dem Marken klicken sich Nutzer ihre Ferienträume bei
wie Neckermann Reisen und Öger Tours neuen Anbietern oder mithilfe von Apps
gehören, das Ziel erreicht, ist fraglich: In am Smartphone zusammen. Ähnlich wie
den letzten neun Monaten wurde nur etwa im Handel bringt das Reisekonzerne mit
jede dritte Reise im Web
eigenen Filialen unter
gebucht und der Anteil
Druck: Thomas Cook
der Online-Transaktiobefindet sich mitten in
nen stieg nur um ein Proder Restrukturierung,
zent auf 35 Prozent. Dabei
schloss in den letzten
kaufen immer mehr MenMonaten Dutzende Reischen online ein, reserviesebüros und trennte sich
ren im Internet Hotels
von 2.500 Angestellten.
oder Plätze im Flugzeug
Immerhin konnte das
und bei der Bahn.
angeschlagene
UnterZwar eignet sich der
nehmen bei einem UmReisemarkt wie kaum ein
satz von 5,6 Milliarden
anderer für den Onlinebritischer Pfund seine
Vertrieb, doch buchen
Schulden auf 425 MillioNutzer dort nur noch selnen Pfund senken und
ten eine Pauschalreise:
einen schmalen Gewinn
Die Seiten der Reisekon- Thomas Cook: Das Onlinevon 104 Millionen Pfund
■
zerne sind zu unüber- Geschäft könnte besser laufen
einstreichen. vs
Noch werden Verlage und Medienkonzerne befragt, was sie von diesen
Vorschlägen halten. Setzen die Justizbehörden die Strafen durch, kommt
Apples Geschäft unter Druck und gewinnt Amazon gewaltig an Marktmacht: Die Medienbörse iTunes
würde systematisch ausgetrocknet.
Apple müsste sie zudem gegenüber
Konkurrenten öffnen. Profiteur wäre
vor allem Amazon – längst ist der
Online-Händler selbst unter die Verleger gegangen und veröffentlicht als
solcher Bücher. Er bietet zudem Autoren eine Plattform für Eigenpublikationen. Vor allem aber verdrängt
Amazon durch Preisschlachten und
Preisgebote zunehmend seine Handelskonkurrenz: Im Bereich E-Books hat
der Internet-Händler bereits einen Marktanteil von 40 Prozent erreicht und liegt
weit vor Apple (20 Prozent) und anderen
■
Anbietern. vs
Umsatz mit E-Books steigt
E-Books
Druck/Audio
US $
20 Mrd
15 Mrd
10 Mrd
5 Mrd
0
2008
2017
Bis 2017 überholen E-Books Druck und Print
Quelle: Pricewaterhouse Coopers
Bank bietet
Crowdfunding
D
ie Volksbank im badischen Bühl ermöglicht als eine der ersten Geschäftsbanken Crowdfunding. Zusammen mit
dem Spezialisten Startnext baute die Bank
die Plattform www.viele-schaffen-mehr.de
auf, über die Kunden für soziale Projekte
oder ihren Verein Geld bei Nachbarn und
■
Kollegen einsammeln können. vs
Viele-schaffen-mehr.de: Crowdfunding nach
Art der Volksbanken
17/13
TRENDS & STRATEGIEN
19. August 2013
Taxifahrer als
Warenkuriere
Kunden als Investoren
E
Foto: Fotolia / B. Wylezich
ytaxi macht Taxifahrer zu Kurieren:
Das Start-up bietet eine App, mit der
Nutzer sich ein Taxi sowie die rund 35.000
angeschlossenen Fahrer Aufträge sichern
können. In Hamburg befinden sich jetzt
oft auch Warenlieferungen unter den Aufträgen. Dort testet Mytaxi nämlich mit
zwei Filialen der Elektronikkette Mediamarkt, ob sich Taxis zum Ausliefern eignen. Die Fahrer holen die Ware in den
Märkten ab, bringen sie zum Online-Käufer und rechnen erst mal per Taxameter ab.
Lohnt sich der Service, wird Mytaxi ihn
weiter ausrollen. Taxifahrer sind nicht
immer ausgelastet und könnten so beim
■
Warenverkehr einspringen. vs
rst Profis, danach Interessenten: Als eines der
ersten Start-ups kombiniert Sportrade für eine
Finanzierung Venture Capital mit Crowdinvesting.
Ab 19. August können sich
Privatleute über die Plattform Companisto am
Sportartikelmarktplatz beteiligen. Mindestens eine
knappe Million Euro will
Sportrade
einsammeln.
Die Hälfte geben Business
Angels sowie die IBB Berlin, wenigstens 200.000 Sportrade: Der Marktplatz für Sportgerät und -mode wächst
Euro soll das Crowdinves- und beschafft sich nun auch Kapital von potenziellen Kunden
ting bringen. Das Kapital
fließt in neue Techniken, Marketing und ren.“ Diese werben, so der Hintergedanke,
vor allem Personal: „Sportrade wächst um für Sportrade, weil sie als Investoren von
etwa zehn Shops und 20.000 bis 30.000 dessen Wachstum profitieren.
Produkte im Monat“, sagt Gründer Helge
So beteiligt der Berliner Betreiber, der
Hinrichs. Um dieses Wachstum zu stem- 2011 seinen Marktplatz startete und heute
men, brauche man Geld. „Risikokapital- 14 Mitarbeiter beschäftigt, zuerst die Progeber schließen Crowdinvesting eher aus, fis und bündelt danach die Mikroanteile
weil sie eine Verwässerung der Anteile der privaten Finanziers in einer Gemeinfürchten und nicht mit großen Eigner- schaft. „Wir beteiligen private Geldgeber
gruppen verhandeln wollen“, so Hinrichs. an Gewinn und Exiterlösen“, erklärt Hin„Sportrade kann aber durch Crowdinves- richs. Sollte Sportrade einmal gekauft werting Händler und Kunden zu Investoren den, bekommen Profis wie Privatleute
■
machen und von deren Werbung profitie- einen Teil des Gewinns. vs
Mit Facebook suchen
Spotsetter entwickelt eine mobile Suche, die Facebook Posts durchforstet
B
ig Data beeinflusst nicht nur die Werbung, sondern auch Social-Media-Anwendungen. Ein Beispiel ist Spotsetter. Die
iPhone und iPad App startete Anfang
August als mobile Suchmaschine und zieht
Antworten aus den Empfehlungen und
Posts bei sozialen Plattformen. „Wir suchten um San Francisco herum die besten
Plätze für Basketball“, erzählen Mehrfachgründer Johnny Lee und der einstige MapsSpezialist und Google-Manager Stephen
Tse, die Spotsetter aufbauen. „Daraus entstand eine soziale Suche mit lokalen Elementen.“ Spotsetter empfiehlt Orte und
Plätze, die der Freundes- und Bekanntenkreis eines Suchenden schon für gut befunden hat, und rankt die Treffer nach Häufigkeit des Erscheinens, Bewertungsinhalten
und anderen Kriterien. Das Prinzip ähnelt
dem von Facebooks Social Graph, anders
als dieses berücksichtigt Spotsetter aber
auch Plattformen wie Facebook, Twitter,
Instagram oder Foursquare. Zweiter Unter-
Treffpunkte, die Freunde
schätzen, ermittelt Spotsetter
aus Facebook-Nachrichten
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Sportrade verbindet konventionelle Finanzierung mit Crowdinvestment
M
Taxis können auch Waren ausliefern: Mytaxi
vernetzt Handel mit neuen Dienstleistern
Internet World BUSINESS
SpotsetterGründer Lee
und Tse (re.):
Facebook-Daten
für Gastro- und
Event-Tipps
schied: Wird die Such-Engine bei bekannten Profilen nicht fündig, bietet sie dem Suchenden die Empfehlungen eines passenden anonymisierten „soziodemografischen
Zwillings“ an. Zurzeit tüftelt das neunköpfige Team an der Android-Version, aber
auch an einem Geschäftsmodell: „Eine mobile Suchmaschine, die ausschließlich persönlich relevanten Inhalt liefert, wird –
wenn sie sich bewährt – auch zu vermarkten sein“, ist der Münchner SpotsetterInvestor Max Thyssen überzeugt. Denkbar
wären zum Beispiel Werbeeinblendungen
in Anlehnung an Googles Adsense oder die
Tipps von Foursquare, die eine
■
Suche ergänzen. vs
Gründer helfen
Gründern
U
nternehmen wie die Telekom, die
Allianz oder Siemens setzen zurzeit
verstärkt auf Accelerator-Programme, die
das Entwickeln von innovativen Geschäften
beschleunigen. Doch die Ziele von Unternehmenspartnern und Investoren decken
sich oft nicht mit denen von Gründern. Die
Entrepreneurship Organisation (EO), ein
Netzwerk und Verbund aus Unternehmern und Gründern, bietet daher seit 25
Jahren eine Alternative oder Ergänzung:
Noch bis Oktober können sich Gründer,
die im Jahr umgerechnet rund 185.000 bis
750.000 Euro umsetzen, für das EO-Förderprogramm (www.eo-accelerator.de) bewerben. Dieses kostet 1.150 Euro, läuft ein
Jahr und legt Schwerpunkte auf einen konstruktiven Austausch. Neben monatlichen
Treffen werden vier Tagesseminare zu
strategischen Themen angeboten sowie
der Anschluss ans EO-Netzwerk aus 7.000
Unternehmern aus 38 Ländern. So können Gründer selbst erfahrene Mentoren,
Partner oder gar Investoren finden. vs ■
Entrepreneurship Organisation: Hilfe zur
Selbsthilfe bei Gründerproblemen
SCONDOO
Rabatte sammeln
Früher wurden Marken in Hefte geklebt
und den Rabatt gab‘s nach einigen Wochen beim Händler. Heute funktioniert
das Rabattsammeln mobil: Die App
Scondoo nennt Nutzern jeweils zehn bis
15 ständig wechselnde Aktionsangebote
von Marken, die es vor Ort zu kaufen
gibt. Wer nach dem Bezahlen den Kassenbon fotografiert und zu Scondoo
hochlädt, bekommt Geld zurück. Steigt
das Guthaben über vier Euro, wird es
ausbezahlt oder kann gespendet werden. Marken ziehen so sofort Kunden
an, Konsumenten werden belohnt: Das
Konzept überzeugt auch Investoren.
Scondoo konnte sich einen niedrigen
Millionenbetrag von diversen Gesellschaften sichern. vs
EPIC COMPANIES
Bewährte Märkte
In bekannten Sparten will sich offensichtlich Epic Companies etablieren. Im Frühjahr gestartet arbeitet der Inkubator von
Pro Sieben Sat1 zurzeit an einem Online
Shop für Heimtierbedarf, an dem OnlineJuwelier Valmano, der Schmuck und
Uhren bekannter Marken anbietet, sowie
der Plattform Gymondo, die beim Trainieren und Abnehmen hilft. Alle Konzepte
treffen bereits auf starke Konkurrenz. Mit
dem vierten Vorhaben, der Last-MinuteTicketbörse Todayticket, macht Epic
Companies zudem Tickethelden Konkurrenz – einem Start-up, an dem sich die
Pro-Sieben-Tochter Seven Ventures beteiligt hat (s. Seite 6). vs
ALLIANZ
Police 3.0
Mit dem Digital Accelerator in München
sucht die Allianz Ideen rund ums Versichern, Anlegen und Finanzieren. Gründer können sich unter www.digital-accele
rator.com für das Programm bewerben,
das die Entwicklung von Geschäften
durch Kontakte, Mentoren und Kapital
beschleunigen will. Konzipiert wurde der
Allianz-Accelerator vom Entrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität, wo auch schon der German Silicon Valley Accelerator des Bundeswirtschaftsministeriums entstand; in dem
Programm werden Gründer zum Kontakteknüpfen in die USA geschickt. vs
CROSSVERTISE
Millionen fürs Wachstum
AWD-Gründer Carsten Maschmeyer hat
sich mit einem einstelligen Millionenbetrag an Crossvertise beteiligt. Das 2011
gegründete Start-up aus München hat
einen Marktplatz für Werbung aufgebaut. Firmen informieren sich hier über
alle gängigen Werbemedien (klassisch,
online, Außenwerbung), vergleichen
Preise und buchen Werbeplatz. Neben
Maschmeyer halten der High-Tech Gründerfonds und Bamboo Media Anteile. vs
5
6
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
19. August 2013
Kunden binden
Eine gute Idee für
einen (mobilen)
Service, eine praktische Technik oder der
Web-basierte Helfer im Internet-Alltag:
Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD
Business regelmäßig junge Unternehmen
und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser
Serie finden Sie online auf www.internet
world.de unter dem Webcode 0802024.
Kryd liefert die Software für personalisierte und individuelle Kunden-Mails
K
unden regelmäßig, personalisiert und
individuell ansprechen: Dazu benötigten Händler bisher Mail-Dienstleister
und aufwendige Mail-Programme. Kryd
bietet eine Software, die an Shop-Systeme
andockt und diese Aufgabe automatisiert
erledigt: „Automatisiert und individuell –
das schließt sich eigentlich aus“, gibt Mitgründer Andreas Altenburg zu, „aber auf
der Basis von vorhandenen Kaufdaten
personalisiert Kryd Mails und individualisiert enthaltene Tipps, Glückwünsche,
Gutscheine, Umfragen und vieles mehr.“
■
Kryd wird Ende 2012 von Andreas Altenburg und Jarg Temme gegründet und
startet im März 2012 online
■
Das Münchner Start-up vermietet seine
Software/App an Händler
■
Mitarbeiter: Inzwischen drei
■
Finanzierung: Crowdfunding für den
Vertriebsstart. Weitere Investoren für die
Internationalisierung gesucht
■
Im Web: www.kryd.de
lieben zugeschnitten werden MailVorlagen mit Empfehlungen, Gutscheinen, oder Umfragen personalisiert. „Kunden sind oft nur träge,
freuen sich aber über die persönliche
Ansprache“, beobachtet Altenburg.
So konnte ein Web-Händler seinen
Umsatz um rund 10.000 Euro pro
Woche steigern,
weil er die Kauf–
abbrecher – etwa
1.500 pro Woche
– anschrieb. Etwa jeder Vierte
Kryd: Individualisierte und regelöffnete die Mail
mäßige Mails zur Kundenbindung
und jeder Fünfte
doch
Das Münchner Start-up ver- Das Kryd-Team: Gründer (Mi.), Jun schlug
noch zu. Kryd
langt für den Einsatz Miete: Je Pasia und Ranjan Gosh (li.)
bewährt sich seit
nach Umfang zwischen 49 und
499 Euro im Monat. Knapp 150 Händler dem Start im März 2013 in Shops mit
haben Kryd für sich entdeckt, darunter breitem Warensortiment ebenso wie bei
Spezialanbietern wie dem Online-OptiMister Spex, Limango, Tollabox.
Zur Erstellung individueller Mails ker Mister Spex. „In Nischen-Shops agiedurchforstet Kryd Shop- und Kundenda- ren Kunden aber bewusster, zum Beispiel
ten. Das Programm legt los, wenn vorab wenn sie einen Kauf abbrechen“, so Aldefinierte Situationen eintreten: ein tenburg. Sie zurückzuholen fällt entspreKunde bricht den Kauf ab, bestellt zum chend schwer. Zurzeit verstärkt das
ersten Mal, lässt sich länger nicht mehr Münchner Start-up seinen Vertrieb und
sehen oder sorgt für hohen Umsatz. Situ- sucht Kapital, um Kryd international an■
ationsbedingt und auf gespeicherte Vor- bieten zu können. vs
Lehren und lernen
17/13
Tickets in
letzter Minute
T
heater, Konzerte, Wettkämpfe: Die
meisten Veranstaltungen – sogar die
großen, so eine Beobachtung von Tobias
Drews, der auch Box-Runden moderiert,
sind nicht ausverkauft. Aufgrund dieser
Erkenntnis baut der Journalist mit Kom-
■
Tobias Drews, Ahmad Bozjeloye, Heiko
Garrelfs und Leif Krieglsteiner gründen
Tickethelden im April 2013
■
Tickethelden verkauft Restplatz-Tickets
gegen Provision
■
Mitarbeiter: 1
■
Finanzierung: Sevenventures, Munich
Investors Circle, Sedo-Gründer Tim
Schumacher
■
Im Web: www.tickethelden.de
Cleverlize bietet die Plattform zum Bauen und zum Vertrieb von Lern-Apps
S
Marktplatz an. „Cleverprachen,
Chemie,
lize ist die Plattform
Management: Wer
zum Erstellen von Lernlernen will, tut das längst
Apps und ein Marktper Smartphone oder
platz für Lernende“,
Tablet. E- und Mobile
beschreiben die beiden
Learning gelten als
Gründer Lukas SteinWachstumsmarkt, auf
bacher und Binh-An
dem in Deutschland pro
Tran die Zielgruppen.
Jahr mehrere Hundert Gründer: Lukas Steinbacher (re.)
Im April gestartet listet
Millionen
umgesetzt und Kompagnon Binh-An Tran
Cleverlize jetzt etwa 50
werden. Davon will Cleverlize ein Stück erobern – mit einer App, Lern-Apps auf. Darunter finden sich
die das Designen von individuellen Lern- Übungen zu den Kurzbefehlen von WinApps auch ohne Programmierkenntnisse dows, ein Einbürgerungstest für Deutschermöglicht. Die von Dritten zusammen- land, Chemiestunden sowie Grammatikgestellten elektronischen Lernhäppchen aufgaben. „Cleverlize ist international“, so
bietet das Start-up zudem auf seinem Steinbacher, „Spanisch, Englisch, Deutsch
sind die meistgenutzten Sprachen.“ Noch steht Cleverlize nur
im App Store zum Download, die
Android-Version ist in Arbeit,
ebenso ein Marktplatz für Web
Apps ohne Systembindung.
„Manche wollen durch ihre Erklärungen Nutzen stiften, andere
mit Wissen Geld verdienen“, so
Steinbacher. Folglich sind einige
Lern-Apps umsonst, andere kosten zwei, drei Euro. „Wir verdienen
an den Erlösen mit und vermarkModerne Wissensvermittlung: Cleverlize bietet
ten Gratis-Apps an WerbungtreiLern-Apps und eine Plattform zur App-Produktion
■
Gründung: Nach einem Jahr Vorarbeit
startet Cleverlize Ende 2012, online 2013
■
Cleverlize bietet eine Plattform zum Erstellen von Apps und profitiert bei deren
Verkauf sowie von Werbevermarktung
■
Mitarbeiter: Noch keine
■
Finanzierung: Gründer, Startfinanzierung durch den Accelerator von Telefónica, Wayra
■
Im Web: www.cleverlize.com
bende“, erklärt Steinbacher das Geschäftsmodell. Die Erzeuger der Apps werden
nach Abzug von Apple-Lizenzen und
Mehrwertsteuern zu 50 Prozent an den
Erlösen beteiligt. Noch sind die Nutzerzahlen niedrig, Social Media sollen das
Interesse erhöhen. „Wir sprechen hauptsächlich Erwachsene an, auch wenn es
schon Inhalte für Kinder gibt“, sagt Steinbacher. Aber Schulsysteme zu erobern, fällt
gerade in Europa schwer. Nach ersten Erfahrungen ziehen gute Aussichten Kapital
an: Cleverlize verhandelt derzeit mit Investoren über eine Startfinanzierung. vs ■
pagnons gerade ein Geschäft auf: „Die
Tickethelden sind die Abendkasse auf
dem Smartphone oder Tablet“, erklärt der
Gründer. Zum Verkauf in der gleichnamigen App kommen ausschließlich Tickets
von Veranstaltern. „Einige Karten werden bei uns billiger als im Vorverkauf
sein“, sagt Drews. Denn günstiger verkaufte Sitze sind besser als leere.
Tickethelden – das ist auch eine App
zur Inspiration: Wer abends noch nichts
vor hat, dem werden Veranstaltungen
gezeigt, die zum Facebook-Profil und
den persönlichen Neigungen passen.
„Wir haben Tickethelden mit Facebook
verlinkt, so kann jeder Freunde fragen,
ob sie mitkommen oder eventuell ebenfalls hingehen“, erklärt Drews. Gemeinsames Erleben bringt noch mehr Spaß.
Zunächst bietet Tickethelden Veranstaltungen nur in München an, bis Jahresende
soll der Dienst auch in Stuttgart, Köln,
Hamburg und Berlin funktionieren. vs ■
17/13
19. August 2013
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
7
START-UP-HAUS IM SILICON VALLEY
Sprung ins warme Wasser
Im kalifornischen Blackbox Mansion können sich junge Gründer zu ihren Business-Ideen austauschen und beraten lassen
I
Foto: Fotolia / DT Europe
n der Mittagshitze steht ein
man seine Fühler ins Silicon Valley bleiben kann. Zumindest so lange, bis er
Arschbomben-Wettbewerb auf
ausstrecken kann. Unter seinem im Boot von Mr. Venture Capital sitzt.
dem Programm. Zehn oder zwölf
Dach werden auch zweiwöchige
Für den Abend hat Blackbox-Projektleijunge Burschen – die meisten Mitte
Schulungsprogramme veranstaltet, terin Mackenzie Hall ein Event organizwanzig – platschen mit großem
bei denen Start-up-Gründer mit In- siert, zu dem auch Gäste von außerhalb
Getöse in den Swimmingpool. Es
vestoren und Produktexperten aus eingeladen wurden. „Wir wollen eine
herrscht Sommercamp-Stimmung.
dem Valley bekannt gemacht wer- Bühne schaffen, auf der sich Gründer ausIm Juli an sich nichts Besonderes.
den. Coaches bringen den Grün- tauschen und vernetzen können“, sagt sie.
Nur, dass dieser Splashdiving Condern bei, wie man sein Projekt vor Jeder der rund zwei Dutzend Teilnehmer
test, wie es hier etwas vornehmer
potenziellen Geldgebern so profes- präsentiert kurz sein Projekt und erklärt,
heißt, im kalifornischen Atherton
sionell präsentiert, wie das hier mit welchen Problemen er gerade zu
stattfindet. Facebook COO Sheryl
erwartet wird – Veranstaltungen, kämpfen hat: Schwierigkeiten beim PersoSandberg und Google Chairman
die im Rahmen der Google-Initiative nal-Recruitment, dem Mangel an MarkeEric Schmidt wohnen hier, aber
„Google for entrepreneurs“ stattfin- tingerfahrung oder auch dem Phänomen,
auch Tim Draper, einer der bekannden und von Google Ventures ge- dass US-Start-ups bei ihrer internationatesten und reichsten Venture Capisponsert werden.
len Expansion größere Aufmerksamkeit
talists im Silicon Valley. Von hier
Um möglichst vielen Gründern erhalten als Start-ups aus anderen Ländern.
aus braucht man Richtung Norden
einen Besuch der Blackbox zu erNationenvielfalt ist förderlich
fünf Minuten bis nach Redwood
möglichen, ist die Aufenthaltsdauer
City, dem Sitz von Oracle und Elecauf maximal drei Wochen begrenzt. Grassiert unter den Teilnehmern keine
tronic Arts. Richtung Süden sind es
Die meisten Gründer nutzen ihre Angst vor Ideenklau? Doch, bei unerfahzehn Minuten bis Menlo Park und
Zeit hier deshalb sehr intensiv. Der renen Gründern sei diese immer wieder
15 bis Palo Alto oder zur Stanford
Arschbomben-Contest – nur eine zu bemerken, sagt Bishara, besonders bei
University. Und natürlich sind die
kurze Abkühlung. Nach wenigen denen aus Deutschland und Osteuropa.
Jungs am Pool nicht irgendwelche
Minuten sitzen die Jungunterneh- Gerade die Vielfalt sei aber sehr förderlich.
Feriengäste. Tatsächlich handelt es
mer wieder vor ihren Laptops im „Wenn wir Gründer aus verschiedenen
sich bei ihnen um Start-up-Grün- Nur eine kurze Ablenkung: Vom Splashdiving Contest geht
Haus, auf der Terrasse oder in einer Ländern hier haben, steigt die Wahrder, die hierher gekommen sind, es direkt wieder zum Laptop
der Hängematten unter der Pergola. scheinlichkeit, dass sie schnell zusammenum erste Kontakte ins Silicon Valley
So wie Paul. Von einem der wuch- arbeiten.“ Befinde sich dagegen eine grözu knüpfen, um nach potenziellen Inves- man herüberholen sollte. „Das war der tigen Wohnzimmersessel aus skypt der ßere Gruppe aus einer Nation im Haus, sei
toren Ausschau zu halten oder ganz ein- Moment, in dem mir die Idee kam, diese junge Engländer aus Portsmouth mit sei- dies viel schwieriger. „Da gibt es oft Konfach nur, um den speziellen Valley Spirit Leute zusammenzubringen.“ Die Ge- nem Mitgründer in London. Die beiden kurrenzdenken.“ Für Bishara liegt der
einzusaugen.
Wert eines Projekts aber auch
burtsstunde von Blackbox Mansion.
basteln an einer App, über die
weniger in der eigentlichen
„Blackbox Mansion ist Playboy Mansion sich Leute verabreden könAnlaufstation für Gründer
Business-Idee. „Die Ideen
für Geeks“, titelte der Technologie-Blog nen, um „in der realen Welt“
sind nicht das Entscheidende
Willkommen also in Blackbox Mansion, The Next Web in dieser Anfangsphase und gemeinsam etwas zu unterim Valley, sondern die Ausdem ganz speziellen Accelerator für Start- verspottete das Haus als „Pimp-Daddy nehmen. Klingt nicht gerade
führung. Es geht nicht darum,
ups aus aller Welt. Seit 2011 gibt es diese Style Mansion“. Sicher, das Gebäude ist revolutionär, Genaueres aber
wie clever deine Idee ist, sonAnlaufstation für Gründer. Ihr Zweck: schön und geräumig, es liegt in einer park- will der 23-Jährige nicht verdern wie clever du sie um„Wir unterstützen ausländische Start-ups, ähnlichen Anlage, dominiert von einem raten. Das Projekt stecke noch
setzt.“ Zu beobachten sei
die die wirtschaftlichen Möglichkeiten großen Pool. Und Atherton mit seinen in den Kinderschuhen. Paul
zudem, dass viele europäische
und Ressourcen des Silicon Valley nutzen knapp 7.000 Einwohnern zählt zu den ist bereits zum zweiten Mal in
Gründer nur in kleinen
wollen“, sagt Fadi Bishara, einer der Grün- reichsten Städten der USA – der Durch- der Blackbox und diesmal auf
der des Blackbox-Projekts. Er selbst hat 15 schnittspreis für ein Haus liegt bei über der Suche nach einem Geldge- Fadi Bishara, Blackbox- Schritten denken, weil sie ein
Jahre für kalifornische Start-ups gearbeitet, vier Millionen Dollar. Kein Gründer in der ber. Dafür hat er sich eine aus- Mansion-Initiator, bringt schnelles Scheitern vermeiden wollen. „Wir versuchen
bevor er 2009 nach Europa reiste, um Frühphase könnte sich den Aufenthalt gebuffte Strategie ausgedacht. Gründer zusammen
dann ihnen dabei zu helfen, in
mehrere Digital-Konferenzen zu besu- hier leisten. Doch in Blackbox Mansion Weil er nämlich seit einigen
chen. Dort sei er auf viele talentierte Grün- kostet die Woche knapp 380 Euro. Eigene Jahren einem professionellen Segel-Team größeren Dimensionen zu denken, sich
der gestoßen, denen, wie er sagt, oftmals Ansprüche an den Komfort muss der Gast angehört, will er nun versuchen, Mitglied größere Ziele zu setzen.“
Ein eigener Plan für die Zukunft? „Ich
die Anleitung und die Erfahrung fehlte, dabei herunterschrauben. Statt „Playboy in einem der exklusiven Yacht-Clubs in
um erfolgreich ein Produkt zu launchen – Mansion“ herrscht Jugendherbergs- der Bay Area zu werden. Genau da, so spe- hätte gern ein Haus wie dieses an mehrevor allem für den internationalen Markt. Atmosphäre – vier Betten pro „Shared kuliert er, werde er auf die richtigen Leute ren Orten der Welt – in Berlin, Shanghai
Und als er zurückkam, so Bishara, haben Bedroom“, darunter einige Hochbetten.
treffen. Die Blackbox dient ihm als Basis- oder Sao Paulo – um von dort aus auch
■
ihn hier alle gefragt, ob er denn nicht inteDas Haus ist aber nicht nur ein zentraler lager, um sich in Ruhe ein Quartier zu su- diese Märkte erforschen zu können.“
FRANZ SCHEELE
ressante Leute kennengelernt habe, die und kostengünstiger Ort, von dem aus chen, in dem er vielleicht über Monate
Selbsthilfegruppe für Start-ups: In der Runde tauschen
sich Gründer über ihre Anfangsprobleme aus
Entspanntes Umfeld: Blackbox Mansion bietet ruhige Plätzchen zum Sinnieren und Ideenspinnen
Brainstorming an der Pinnwand: Hier hängen vielleicht
die Googles und Facebooks von morgen
8
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Neues fürs Portfolio
Zuwachs für die Sport-Kombi von Interactive Media: Die Fußball-App Fantomic
ermöglicht Fans die Kommunikation in
Echtzeit. IP Deutschland dagegen übernimmt ab sofort die Co-Vermarktung für
die Bereiche Online und Mobile bei Joiz.
de. Der Social-TV-Kanal ermöglicht interaktives Fernsehen. Die TV-Vermarktung
sowie Direktbuchungen und crossmediale
Kampagnen erfolgen exklusiv durch die
Joiz-eigene Vertriebsmannschaft. sg
ZOOMIN TV
Die Nutzung von Smartphones steigt rasant an – davon profitieren auch mobile Anzeigen
E
s ist der Deutschen liebstes Spielzeug:
das Mobiltelefon. Die Marktdurchdringung liegt hierzulande inzwischen bei
stolzen 94 Prozent. Nur 38 Prozent der
Handybesitzer setzen dabei aber noch
auf herkömmliche Geräte. Das
heißt im Umkehrschluss: Fast
zwei Drittel nutzen inzwischen
ein Smartphone (62 Prozent
im ersten Quartal 2013),
rund acht Prozent mehr als
noch im vergangenen Herbst
(54 Prozent im dritten Quartal 2012).
Die Investitionen in mobile Werbung erhöhten sich laut Nielsen in
einem Jahr um 75 Prozent
Steigerung um 75 Prozent
Von der zunehmenden Verbreitung der
Geräte konnte laut aktuellem „Smartphone
Insights Report“ von Nielsen vor allem die
mobile Werbewirtschaft in Deutschland
profitieren. So investierten Werbungtrei-
t
/
lia cep
oto n
: F iQo
tos u;
Fo bim
Ba
bende im ersten Halbjahr 2013 rund 44
Millionen Euro in Banner-Werbung auf
mobilen Endgeräten. Das sind 75 Prozent
Der Mobilfunkmarkt in Deutschland
Übernahme von Voodoo Video
Gesamter Mobilfunkmarkt
Motorola
Die deutsche Niederlassung von Zoomin
TV, einem niederländischen Netzwerk und
Produzenten für Online-Clips, kauft Voodoo Video. Die bestehenden Inhalte der
Technologieplattform für Bewegtbildwerbung sollen komplett in Zoomin TV aufgehen. Daneben ist eine Zusammenführung
der Teams geplant. sg
Smartphone-Markt
Andere
3%
6%
Motorola
11 %
Samsung
37 %
Sony Mobile
Sony Mobile
13 %
Auch Print wird bewegt
Die „New York Times“ geht mit ihrer ersten animierten Video-Serie ins Netz. Angelehnt ist das Online-Projekt an die monatlich erscheinende Print-Kolumne „Modern
Love“, die die Bereiche Ehe und Dating
thematisiert. Die Serie ist Teil der Bewegtbild- und Online-Offensive des US-Blattes,
die vor zwei Jahren durch die Chefredakteurin Jill Abramson eingeleitet wurde. sg
Anzeige
Samsung
41 %
8%
11 %
Apple
Apple
NEW YORK TIMES
5%
HTC
7%
Treiber E-Recruiting
Andere
2%
HTC
XING-QUARTALSZAHLEN 2/2013
Das Business-Netzwerk Xing hat im zweiten Quartal 2013 einen Gesamtumsatz
von 20,9 Millionen Euro verzeichnet – 15
Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Das operative Ergebnis Ebitda wuchs
ebenfalls um 15 Prozent auf 5,9 Millionen
Euro, der Nettogewinn lag mit 2,7 Millionen Euro 30 Prozent über dem Vorjahreswert. Größter Umsatztreiber war der Bereich E-Recruiting, der mit 5,6 Millionen
Euro rund 43 Prozent mehr als im Vorjahr
erwirtschaftete. sg
17/13
Mobile Werbung legt zu
INTERACTIVE MEDIA / IP DEUTSCHLAND
Interactive Media und IP Deutschland
bekommen jeweils Zuwachs: Interactive
Media konnte sich die exklusiven Vermarktungsrechte für Fantomic, eine Social-Media-App für Fußballbegeisterte, sichern.
Die Anwendung liefert News zu Spielen
der ersten und zweiten Bundesliga und
19. August 2013
21 %
Nokia
18 %
9%
LG
LG
5%
3%
Den deutschen Mobilfunkmarkt insgesamt führt
derzeit Samsung mit 37 Prozent an
© INTERNET WORLD Business 17/13
Nokia
n = über 1.600
Der Smartphone-Markt wird ebenfalls von den
Koreanern dominiert – mit 41 Prozent
Quelle: Nielsen 2013; Basis: alle Handy- bzw. Smartphone-Nutzer
Kunst auf vier Rädern
BMW schickt seinen Mini als mobilen Screen auf Promo-Tour
L
ondon wird noch bunter: Um den zurückgespielt. Die beiden zentralen PlattMini Countryman zu bewerben, setzt formen Facebook und Twitter werden
BMW zusammen mit der Kreativagentur durch die Mini-Präsenzen auf Instagram,
Pinterest and Google+ ergänzt. Daneben
KKLD auf eine besondere Lichtkunst.
Das Auto, das unter dem Kampagnen- können Nutzer auf der Community-Seite
namen „Mini Art Beat“ durch Englands Minispace.com ihr Lichtkunstwerk bei
Hauptstadt fährt, ist mit einem dreidi- einem Design-Wettbewerb anmelden. sg ■
mensionalen Bildschirm aus
mehr als 48.000 LEDs überzogen. Der Clou: Über SocialMedia-Kanäle wie Facebook,
Twitter oder Vine kann jeder
Nutzer eigene Videos und Bilder auf das Fahrzeug projizieren. Über eine App werden
diese personalisiert, die Teilnehmer können zwischen verschiedenen Foto-Stilen, Soundtracks und anderen Effekten
wählen. Das Ergebnis wird
während der Live-Anzeige auf
dem Fahrzeug gefilmt und Licht, Sound und Bewegung: Der Mini Countryman von
dann an die jeweiligen User BMW tourt als mobiler Bildschirm durch London
mehr als noch im ersten Halbjahr 2012 (25,1 Millionen
Euro). René Bellack, Vice
President Nielsen Telecom
Practice Group Deutschland, erwartet, dass sich
der Anstieg weiter fortsetzt
„und bis zum Jahresende sogar
die Schallgrenze von 100 Millionen
Euro mobilen Werbevolumens geknackt
werden könnte“.
Spiele vor sozialen Netzwerken
Die deutlichsten Steigerungen bei der
mobilen Nutzung seit der letzten Erhebung
im dritten Quartal 2012 gab es Nielsen zufolge im Gaming-Bereich. Der mobile
Download von Spielen erhöhte sich in drei
Monaten von 29 auf 36 Prozent. Es folgt
das Instant Messaging (von 28 auf 35
Prozent) und das Social Networking über
Facebook oder Twitter Apps (von 46 auf
52 Prozent). Die Segmente mit dem größten Potenzial sind die Bereiche mobiles
Shopping (zum Beispiel via Preisvergleich-Apps oder mobilem Couponing)
sowie Video beziehungsweise mobiles TV.
Ersteres stieg im Betrachtungszeitraum
um fünf Prozent auf 26 Prozent an. Das
Fernsehen aus der Hosentasche kletterte
ebenfalls um fünf Prozent nach oben und
erreicht aktuell einen Wert von 19 Prozent. Aber auch der Markt der OnlineSpiele hat nach Nielsen Potenzial: Er
wuchs um fünf Prozent auf 22 Prozent an.
Für den Report wurden im Zeitraum
vom 4. bis 13. Februar 2013 über 1.600
Internet-Nutzer im Alter zwischen 16 und
■
64 Jahren befragt. sg
Digitale Medien
boomen
D
ie Strategie bei Axel Springer, sich voll
und ganz aufs Online-Geschäft zu
fokussieren, scheint aufzugehen: Zwar
setzte das Unternehmen im zweiten Quartal 2013 mit rund 824 Millionen Euro
Umsatz knapp ein Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum um, aber mit einem
Zuwachs von 16 Prozent auf 322,4 Millionen Euro entwickelte sich die Sparte Online als einziger Bereich positiv, Print und
Services/Holding verzeichneten Umsatzrückgänge. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag konzernweit unverändert bei 171,6 Millionen
Euro; 73,7 Millionen Euro davon stammen
aus dem Digitalgeschäft (plus 16 Prozent).
Auch mit dem Paid-Content-Modell der
„Welt“, das Axel Springer im Dezember
2012 eingeführt hatte, zeigt sich der Konzern zufrieden: Bis Juni 2013 gab es mehr
als 47.000 digitale Abonnenten. Das entspricht bereits über einem Fünftel der
■
Print-Auflage. sg
17/13
19. August 2013
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
9
MULTISCREEN
Schirm-Vorherrschaften
Die Nutzung mehrerer Bildschirme ist Realität. Welchem Screen die Aufmerksamkeit gehört, ging eine Studie nach
ie Dominanz des TV-Bildschirms ist –
Stichwort Multiscreen – längst beendet. Eine Studie von United Internet Media
und Interactive Media stellt jetzt auch
noch die Vorherrschaft des TV-Geräts als
First-, also „Chef “-Screen infrage: „Die
Rollenzuweisung des TV-Bildschirms als
First Screen und des Second Screen für die
restlichen digitalen Bildschirme muss
überdacht werden“, so die Meinung von
Michael Burst, Leiter Markt- und Mediaforschung United Internet Media. „Nicht
das Gerät bestimmt den First Screen, sondern die wechselnde Aufmerksamkeit des
Nutzers“, ergänzt Marianne Stroehmann,
Geschäftsführerin von Vermarkterprimus
Interactive Media. Um der Gleichwertigkeit der Bildschirme Rechnung zu tragen,
spreche man in der Tat besser von Multiscreen, so die beiden.
So viel vorweg und jetzt der Reihe nach.
In ihrer Grundlagenstudie „Catch me if
you can!“ haben die beiden Vermarkterschwergewichte Gerätekombinationen,
Nutzungsschwerpunkte und Nutzungsmotivationen in Multiscreen-Situationen
unter die Lupe genommen. Demnach ist
es für 86 Prozent der Befragten selbstverständlich, mehrere Screens parallel zu nutzen. Die beliebteste Gerätekombination ist
das Duo Laptop & TV (56 Prozent) gefolgt
von Smartphone & TV (55 Prozent). 45
Prozent kommen sogar schon ganz ohne
Fernseher aus und nutzen Laptop & Smartphone gemeinsam (siehe Grafik).
Ein Drittel nutzt drei Geräte
Damit nicht genug: Ein Drittel der Befragten zählt zu den Triple-Screen-Nutzern,
die mit TV, Smartphone und Laptop beziehungsweise Tablet parallel hantieren. Die
häufigsten Internet-Tätigkeiten beim
Multiscreening sind wie gehabt „Mailen“
(83 Prozent), „Suchen“ (72) und „Nachrichten lesen“ (71 Prozent).
All diese Erkentnisse sind aber nur das
Vorgeplänkel für das eigentliche Ansinnen
der Studie: Nämlich herauszufinden, wie
Foto: © Fotolia / Delphimages
D
Werbeblöcke betroffen, wie die von den
Probanden geführten Online-Tagebücher
zeigten (siehe unten). „Das ist eine ganz
neue Dimension und Qualität des Zapping“, so Forscher Burst. Wurde früher
der Werbeblock für einen Senderwechsel
genutzt, gehe jetzt der Griff statt zur TVFernsteuerung zum digitalen Gerät. „Die
Werbepause als Einstiegspunkt zum
Device-Wechsel bietet uns neue Chancen,
die User an ihren relevanten InternetEinstiegspunkten wie beispielsweise
ihrem E-Mail-Account mit Werbung
abzuholen“, sagt Burst. Hier stehe man
noch ganz am Anfang, aber: „Es wird
deutlich, dass hier etwas geschieht, was
eine nachhaltige Veränderung und ein
Umdenken für die Kampagnenkonzeption
Augen auf: Volle Konzentration auf einen Bildschirm gehört der Vergangenheit an
und inwieweit sich die durch TV, Laptop,
Smartphone und Tablet veränderte Mediennutzung auf die Aufmerksamkeit und
Wahrnehmung von Werbung bei den einzelnen Screens auswirkt. Denn schließlich
fordert das Geräte-Multitasking in puncto
Aufmerksamkeit seinen Tribut.
Liegt die Aufmerksamkeit bei der SoloNutzung von TV oder Laptop bei 100 Prozent, verringert sie sich logischerweise bei
einer parallelen Nutzung der beiden. Laut
der Studie gerät der TV-Bildschirm dabei
ins Hintertreffen: 58 beziehungsweise 55
Prozent der Befragten gaben an, bei der
Double-Screen-Nutzung die Aufmerksamkeit dem Laptop beziehungsweise
dem Smartphone zu widmen.
Burst: „Bezogen auf die Aufmerksamkeit ist Fernsehen in Multiscreen-Situationen überwiegend der Second Screen.“ Das
leuchtet ein, denn Laptop und Handy werden meist aktiv bedient (Lean Forward)
und nicht passiv konsumiert wie der Fern-
Endgeräte-Zapping: Wehe wenn die Werbung kommt ...
seher (Lean Back). „Eigene Beobachtungen aus dem privaten Umfeld werden hier
bestätigt. Überraschend ist aber, wie weit
verbreitet und mit welcher Nachhaltigkeit
bereits die parallele Nutzung von Screens
und damit die Verschmelzung von LeanBack- und Lean-Forward-Nutzung behaftet ist“, so Uwe Storch, Head of Media bei
Ferrero Deutschland, zu den Untersuchungsergebnissen.
„Wir müssen Konsequenzen
aus der Umschichtung der
Mediennutzung ziehen.“
THOMAS KOCH
Inhaber von TK One
Neue Dimension des Zapping
Bleibt natürlich noch die Frage, wann und
warum sich die User vom einen Bildschirm ab- und dafür dem anderen
zuwenden: Zum einen sind dies externe
Auslöser wie akustische oder visuelle Signale (E-Mail-/SMS-Alarm), zum anderen
intrinsische Gründe wie beispielsweise
Reizarmut oder Langeweile. Dritte Triebfeder für den Aufmerksamkeitswechsel ist
laut den Studienmachern das Motiv „Zeit
überbrücken“. Hier sind vor allem die TV-
und -umsetzung mit sich bringen muss“,
so Storch von Ferrero. Thomas Koch,
Media-Urgestein und Inhaber der Mediaberatung TK One, erklärt: „Will die Werbung ihre Zielgruppen wirksam erreichen,
muss sie Konsequenzen aus der Umschichtung der Mediennutzung ziehen. Sie
muss ihre Kommunikations- und Mediapläne infrage stellen – und dem digitalen
Zeitalter anpassen“, dieses Mal aber mit
■
Fokus auf den Bildschirm. häb
Multiscreen: Die meistgenutzten Gerätekombinationen
56 %
55 %
49 %
45 %
Trend: Triple Screen
34 %
33 %
Jeder zweite Multiscreener setzt auf das Duo
TV & Laptop, 55 % auf TV & Smartphone
(li.). 45 % kommen sogar völlig ohne TV aus.
Ein Drittel der Befragten betätigt sich als Triple Screener (s. o.)
34 %
Wie das Tagebuch des Probanden zeigt, wird die TV-Werbepause häufig zum „Fremdgehen“ benutzt
© INTERNET WORLD Business 17/13
Quelle: Catch Me If You Can! – Interactive Media, United Internet Media
© INTERNET WORLD
Business 17/13
Quelle: Catch Me If You Can! – Interactive Media, United Internet Media;
Basis: Multiscreener 14–59 Jahre, n= 1.070 (jeweils Gerätenutzer)
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Budgets verschenkt
SUPER CLIX
Pakete für KMU
Das Affiliate-Netzwerk Super Clix folgt dem
Trend zur Rationalisierung im Partnerprogramm-Marketing. Drei Dienstleistungspakete für kleine und mittlere Unternehmen,
die als Werbungtreibende ins Affiliate Marketing einsteigen wollen, hat die Betreiberfirma DMK-Internet e. K. im Angebot. Sie
Nehmen dem Advertiser (fast) alles
ab: Super-Clix-Dienstleistungspakete
unterscheiden sich vor allem im Punkt Affiliate-Akquise. Beim billigsten Paket (das mit
Einmalkosten von 3.000 Euro gar nicht so
billig ist), muss sich der Advertiser selbst
um die Publisher bemühen, beim teuersten Paket hat er hierfür einen persönlichen
Ansprechpartner, der mit ihm individuelle
Partner-Akquise betreibt. fk
CONTENT MARKETING
Praxischeck für Firmen
Wunder Media, nach eigener Einschätzung
größte verlagsunabhängige Redaktionsagentur Deutschlands, bietet jetzt
einen Workshop für Unternehmen an, die
ins Content Marketing (CM) einsteigen
oder ihre bisherigen CM-Aktivitäten einem
Praxischeck unterziehen wollen. Der
Workshop gliedert sich in zwei Teile. Der
erste Teil soll helfen, die richtige CM-Strategie für das jeweilige Unternehmen zu
erarbeiten, im zweiten Teil geht es um die
praktische Umsetzung. Der Workshop findet nach Absprache mit dem Kunden in
dessen Räumen statt. fk
Anzeige
17/13
Tücken des Social Graph
E-PROFESSIONAL
40 Prozent der Marketing-Budgets werden
in Unternehmen nicht sinnvoll eingesetzt.
Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage,
die die Performance-Agentur E-Professional unter 123 Online-Marketing-Experten
im Vorfeld der Dmexco durchgeführt hat.
Grund für die oft nicht effiziente Budgetverteilung sei, so glauben 61 Prozent der
Befragten, dass erhobene Kennzahlen sowie Kampagnen- und Kundendaten nicht
ganzheitlich betrachtet werden. 43 Prozent
der Online-Marketing-Experten suchen die
Ursache in internen Machtkämpfen. Neben
der mobilen Nutzung des Internets (90
Prozent) sehen 82 Prozent Big Data zudem
als eine derzeit große bis sehr große Herausforderung im Online Marketing. vg
19. August 2013
Die neue Facebook-Suche ist jetzt weltweit verfügbar – und offenbart Schwächen
A
ls sie Anfang 2013 angekündigt wurde, galt sie bei vielen
Suchmaschinen-Experten als Revolution: Facebook Social Graph
Search. Jetzt ist das neue Suchverfahren für Facebook-Nutzer auf
der ganzen Welt verfügbar, allerdings mit einer Einschränkung –
die Nutzer müssen die Sprache
ihres Facebook Accounts auf
Englisch umstellen. Die Vorschusslorbeeren für Graph
Search waren erheblich: Wer
nach einer Person sucht, bekommt nicht nur die Timeline
dieser Person angezeigt, sondern
auch Hinweise auf ihre Freunde,
ihre Interessen, Fotos, Videos
und den Musikgeschmack.
Foto: Fotolia / Studiogriffon
10
Komplexe Recherchen sind möglich
Bereits bei der Vorstellung von Graph
Search demonstrierte Philipp Roth, Gründer des Facebook Blogs Allfacebook.com,
das Potenzial der Suche. So können über
umgangssprachliche Suchanfragen komplexe Recherchen angestoßen werden,
etwa „Restaurants in New York liked by
chefs“ („Restaurants in New York, die
Chefköchen gefallen“) oder „Books read
by CEOs“ („Bücher, die Geschäftsführer
gelesen haben“). Obwohl auch Suchergebnisse von Microsoft Bing eingepflegt werden sollen, ist die neue Facebook-Funktion
keine Web-Suchmaschine im Sinne von
Google oder Bing, sie stellt vielmehr einen
Zugang zu den gesammelten Daten der
Social-Media-Plattform dar. Das derzeitige
User Interface zielt auf die Nutzung durch
Einzelpersonen ab. Technisch möglich
wäre aber auch eine Programmschnittstelle
wohnen und heute auf Statusmeldungen reagiert haben, die die Worte ‚Sonne‘,
‚Sommer‘ oder ‚Hitze‘ enthalten“ denkbar. Diesen
Menschen könnte man
dann eine Eiscreme-Werbung schicken.
Roth merkt jedoch die
Fehlstart: Die Suche nach „Angela Merkel“ zeigt die Facebook- lange Einführungszeit von
sieben Monaten an, die seit
Seite der Kanzlerin auf Platz 5. Platz 1 belegt eine Fälschung
der Betaphase vergangen ist.
(API), die zum Beispiel Werbekunden Auch sei eine 1:1-Umsetzung in andere
weit genauer als bisher bei der bewussten Sprachen aufwendig und zeitintensiv. Wie
Recherche nach ihrer Zielgruppe helfen recht der Facebook-Experte mit der Einkönnte. Bislang erschöpfen sich die Targe- schätzung hat, zeigt ein einfacher Test:
ting-Möglichkeiten von Facebook im We- Sucht man nach „Angela Merkel“, kommt
sentlichen darauf, eigene Suchbegriffe mit die Facebook-Präsenz der Bundeskanzlerin
den Angaben abzugleichen, die das Mit- erst auf Platz 5. Den ersten Rang belegt eine
glied in seinem Profil gemacht hat. Mit plumpe Fälschung: „Angela Merkell“ mit
Social Graph wären aber auch Suchanfra- Doppel-L hat hier das Rennen gemacht.
■
gen wie „alle Personen, die in München Das kann Google – noch – besser. fk
Google geht in die Tiefe
Auf der US-Seite werden Grundlagenartikel prominent präsentiert
W
er dieser Tage auf der US-Ausgabe
der Google-Startseite nach „Censorship“ sucht, bekommt ein neues Feature des Suchmaschinengiganten zu sehen:
In-depth Articles. „In-depth“ steht für „In
die Tiefe gehend“ oder „grundlegend“.
Präsentiert werden drei Artikel, die ein
Thema, zum Beispiel „Zensur“, umfassend behandeln.
„Inside Search“, will die Suchmaschine
Website-Betreiber ermutigen, solche Artikel zu erstellen. Nach welchen Kriterien
genau die Artikel ausgesucht werden,
offenbart Google nicht. Ebenso wenig ist
bekannt, ob und wann diese neue Form
der Suchergebnispräsentation für deutsche
■
Nutzer zur Verfügung stehen wird. fk
Content, der bleibt
Unter Fachleuten heißen solche
Artikel auch „Evergreen Content“:
Beiträge, die ihren Wert auch jenseits der Tagesaktualität behalten
und geeignet sind, den Leser in die
Thematik einzuführen. Künftig
will Google bei allen Suchanfragen, bei denen dies einen Sinn
ergibt, drei solcher „In-depth Articles“ voranstellen. Sie werden mit
einem Aufmacherbild und mit
dem Logo des Mediums abgebildet, das sie veröffentlicht hat. Damit, so heißt es im Google Blog
Ein Thema, drei Artikel: Wer auf Google nach „Censorship“ sucht, bekommt diese Beiträge empfohlen
Display Ads mit
Performance
D
ie Reichweite ihres Publisher-Netzwerks will Affilinet jetzt auch für Display Advertising nutzen. Nach einer ersten
Ankündigung im Frühjahr 2013 soll das
fertige Konzept zur Dmexco in Köln präsentiert werden.
Agof-Seiten und eigenes Inventar
Eigentlich steht die United-Internet-Tochter Affilinet mit Sitz in München für Affiliate Marketing, für abverkauforientierte
Partnerprogramme. Unter dem Namen
„Performance Display“ sollen jetzt auch
Banner platziert werden, und zwar auf
„Top-Agof-Webseiten mit hoher Reichweite“ und auf dem eigenen Inventar,
sprich auf den Websites des eigenen Publisher-Netzwerks.
Der große Unterschied zur klassischen
Online-Vermaktung besteht in der Abrechnungsmethode: Die Banner sollen
nicht auf TKP-Basis, sondern Performance-basiert abgerechnet werden. Wie
genau die Werbewirkung berechnet werden wird, steht indes noch nicht fest. fk ■
17/13
MARKETING & WERBUNG
19. August 2013
Das Baby und ich
Evian zeigt in seiner aktuellen Kampagne das Geheimnis ewiger Jugend
Internet World BUSINESS
11
Das Mineralwasser
als Jungbrunnen:
Der Getränkehersteller Evian will in
seinem Werbespot mit
dem altbewährten BabyMotiv überzeugen.
Vorgestellt von:
N
eben Kätzchen und Hunden gehören kleine Kinder auf sozialen Plattformen wie Youtube zu den beliebtesten
Themen. Die Mineralwassermarke Evian
aus dem Hause Danone greift dieses
Thema mit der neuen Kampagne „Baby
& me“ nun zum wiederholten Male auf.
Bereits 1998 tauchten die „Evian Babies“
im Clip „Waterbabies“ auf. Das Unternehmen veranschaulichte damit sein
Motto „Live Young“.
Gut zehn Jahre später knüpfte der Clip
„Rollerbabies“ erneut an das Thema an –
und wurde international ein Video-Hit.
Mit bislang fast 13 Millionen Views auf
Youtube schaffte es der Clip als am häufigsten gesehene Social-Video-Werbung
Martin Dräger
Geschäftsführer Unruly
Deutschland,
Berlin
■ www.unrulymedia.de
Fotoalbum 2.0:
Der Evian Spot
ermöglicht einen
Blick in die eigene
Vergangenheit
Steckbrief
■
Auftraggeber: Evian
■
Auftrag: Markenkampagne für Evian
■
Agentur: BETC Paris
■
Media Agentur: Havas Media Internat.
■
Executive Creative Director: Rémi
Babinet
■
Start: April 2013
aller Zeiten ins Guinness-Buch der Rekorde. Auch dieses Jahr baut Evian mit
seiner aktuellen Kampagne auf dem Erfolg des „Live Young“-Spots auf – passend
zur Geburt des englischen Königskindes
und der damit verbundenen überschäumenden Begeisterung für Babys.
Genau wie bei den beiden VorgängerClips wird der neue 80-sekündige „Baby
& me“-Spot eingeleitet durch die Aufforderung „Let’s observe the effect of Evian
on your body“.
Zu sehen sind Erwachsene, die in einer
Schaufensterscheibe plötzlich mit ihrem
Spiegelbild als Baby konfrontiert werden.
Nach der ersten Überraschung beginnen
sie mit ihrem jungen Spiegelbild fröhlich
zu einem Remix des Songs „Here comes the
Hotstepper“ von Ini Kamoze zu tanzen.
Dadurch ziehen die kleinen und großen
Tänzer immer mehr Leute an, bis eine
ganze Gruppe mit ihren Minispiegelbildern steppt.
Neben Online setzt Evian seit Mitte
Mai auf Outdoor-Maßnahmen, bei
denen an Bahnhöfen und Metrostationen Porträts in einer Erwachsenen- und
einer Baby-Version platziert wurden.
Daneben gibt es eine App, mit deren
Hilfe das eigene Porträt in ein BabyMotiv hochgeladen werden kann. Ideal
zum Teilen für die Facebook Freunde.
Indem das innere Kind eines jeden
symbolisiert wird, transportieren alle
„Evian Babies“-Kampagnen unmissverständlich Evians Botschaft, dass Alter
weniger eine physische Eigenschaft als
viel mehr eine innere Einstellung ist. Der
Ohrwurm-Song sorgt zusätzlich dafür,
dass die Kampagne insbesondere im
Social Web Aufmerksamkeit bekommt. ■
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Air New Zealand
Europe
Verwaltung der PR- und Social-Media-Aktivitäten für die
neuseeländische Fluggesellschaft in den deutschsprachigen
Märkten
Häberlein &
Mauerer
Microsoft Xbox
Betreuung des europäischen Kreativetats für den Spielekonsolen-Hersteller unter anderem im Digitalbereich und bei der Gestaltung von TV-Kampagnen
Wunderman
Bacardi
Betreuung des europaweiten Media-Etats für den
Spirituosenhersteller
Zenith Optimedia
Mobilcom-debitel
Kreation eines TV-Spots zur Markteinführung des Musik-Streaming-Dienstes Music Flat; dazu PoS-Maßnahmen und OnlineWettbewerb
Grabarz & Partner
Beate Uhse
Entwicklung eines neuen Markenauftritts mit unter anderem
neuem Logo, Umgestaltung der Website und der Kataloge
Haruki, Studio
Oeding, Cubik 3,
Clicktivities 2wei
Stabilo
Internationale Kampagne für den Stift „Stabilo point 88“;
Kanäle: TV, Print, Plakat, Internet und soziale Netzwerke
Wächter &
Wächter
Desperados
Koordination des Facebook-Auftritts der Biermarke; dazu Entwicklung nationaler Social-Media-Kampagnen für die
Heineken-Tochter
Buddybrand
Touristikbüro der
Insel La Réunion
Betreuung des kompletten Werbeetats für die Urlaubsinsel im
Indischen Ozean; Maßnahmen in Print und Online für den
gesamten deutschsprachigen Raum
Comeo
Dr. Best
TV-Spot anlässlich des Produktlaunches der neuen „Polimed“Zahnbürste; dazu crossmediale Maßnahmen wie PoS
TBWA
Valmano
Kreative Leitung beim ersten TV-Spot für den Online Shop für
Uhren und Schmuck
Scholz & Friends
Berlin
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WEB & MOBILE DEVELOPER ONLINE
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12
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
19. August 2013
17/13
MITTELSTAND UND ONLINE MARKETING
Nachholbedarf bei Digitalem
Eine eigene Website haben heute vier von fünf Unternehmen. Für viel mehr wird das Internet oft aber noch nicht genutzt
und 3,5 Millionen Unternehmen mit
weniger als 50 Mitarbeitern gibt es in
Deutschland. Nach Zahlen des Instituts für
Mittelstandsforschung in Bonn sind das
97,8 Prozent aller Betriebe – nur jede fünfzigste Firma ist größer. Rund 21 Prozent
aller umsatzsteuerpflichtigen Umsätze entfallen auf diese Klein- und Kleinstunternehmen. Mit rund neun Millionen Mitarbeitern erwirtschaften sie gut eine Billion
Euro Umsatz pro Jahr. Zum Vergleich: Der
VW-Konzern beschäftigt in Deutschland
rund 220.000 Mitarbeiter und macht weltweit einen Jahresumsatz von 192 Milliarden Euro. Doch während Konzerne wie
VW längst alle Möglichkeiten des Internets
für sich entdeckt haben, ist dies bei der
Masse der Kleinunternehmen bei Weitem
noch nicht der Fall.
n meisten Kleinting-Instrumenten. Den
us, mit einer Webunternehmen reicht es aus,
n zu sein. Doch 22
site im Internet vertreten
ht einProzent haben noch nicht
mal das, neun Prozent denüber
ken wenigstens darüber
nach. Weitere Aktivitäten,
n,
mit denen man im Interernet Kunden finden und
nd
Geschäft generieren könnnte, stehen bei den meisten
en
Kleinunternehmern noch
och
nicht auf der Agenda.
da.
Knapp die Hälfte (42
Prozent) versucht immerhin, die eigene
Website via SEO nach
ch
vorn zu bringen. Nur ein
n Drittel nutzt das
Web für professionelles Kundendatenmanagement (CRM), Online
ne Banner schaltet
nur jedes zehnte Unternehmen.
ehmen.
Dabei werden die Chancen,
ancen, die das Internet bietet, durchaus gesehen: Als TopTreiber für Online-Marketing-Projekte
gilt die Hoffnung, die Bekanntheit des
Noch kein Bedarf
So zeigt eine Studie, die von der Initiative
Antrieb Mittelstand (s. Kasten) in Auftrag
gegeben wurde, noch großen Nachholbedarf bei der Nutzung von Online-Marke-
Online-Marketing-Maßnahmen der Kleinunternehmen
Internet-Auftritt/Homepage
78 %
Suchmaschinenoptimierung der
Homepage
Professionelles Kundendatenmanagement (CRM)
Social-Media-Aktivitäten
42 %
19 %
8%
19 %
9%
Business Communities
Online-Banner-Werbung
13 %
11 %
79 %
Steigerung der Bekanntheit des Unternehmens
10 %
Service-Portal
16 %
Unternehmens zu steigern, gefolgt vom
Wunsch Neukundengeschäft zu generieren und das eigene Image zu verbessern.
Betrachtet man die Unternehmen nach
Branchen, nutzen Dienstleister, Finance
und Kfz-Handel das Internet überdurchschnittlich stark als Marketingkanal; das
Dazu kommt ei
ein Manpower-Problem: 45
Prozent der Onl
Online-Marketing-Muffel gaben an, es fehle ihnen
i
schlicht die Zeit, sich
mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dies
erklärt sich auch aus der Verteilung der Firmengröße: Neun von zehn Unternehmen
beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter,
eine eigene Marketingabteilung – oder gar
ein Internet-Team – hat in kleinen Unter■
nehmen Seltenheitswert. fk
Top-Treiber und Barrieren im Bereich Online-Vermarktung
10 %
23 %
Zu wenig Zeit
4
30 %
Offline-Plattform für
Öffentlichkeitsarbeit
Online Shop
9%
Gastgewerbe und
un der Gesundheits- und
Sozialbereich li
liegen dagegen unter dem
Durchschnitt.
Die Studie, für
fü die 1.550 ITK-Entscheider in Unternehmen befragt
wurden,
zeigt auch die Hinwur
dernisse
und ihre Ursachen.
der
Die
D Hälfte aller Befragten,
die
d kein Interesse am Einsatz
s von Online Marketing
offenbarten, nannten als
Grund Zweifel an der
Wirksamkeit der Maßnahmen, dicht gefolgt
von
v der ähnlich gelagerten
Aussage,
das Verhältnis
A
zwischen
Kosten und Nutzw
zen sei nicht kal
kalkulierbar.
Kleine Unternehmen
tun sich
noch schwer
mit dem
Potenzial
des Web
Foto: Fotolia / Pilarts
R
Erschließung neuer Kundengruppen
Bereits genutzt
Interesse (kommt infrage/
interessant/geplant)
61 %
Außendarstellung modernisieren (Image,
Außenauftritt)
Zweifel am Nutzen
49 %
8%
Mit fehlt die Zeit, mich damit zu beschäftigen
45 %
8%
Treiber
Barrieren
8%
60 %
Kosten-Nutzen-Verhältnis ist nicht kalkulierbar
40 %
Die eigene Homepage hat sich inzwischen auf breiter Front durchgesetzt. Andere Online-Marketing-Maßnahmen werden von der Mehrheit der befragten Unternehmen noch nicht eingesetzt
Die Ziele der Befürworter von Online-Marketing-Maßnahmen sind klar umrissen – Bekanntheit, neue Kunden, besseres Image – die Bedenken der Zweifler auch: Es fehlt an Zeit und am Überzeugtsein vom Nutzen
© INTERNET WORLD Business 17/13
© INTERNET WORLD Business 17/13
Quelle: Antrieb-mittelstand.de
Internet-Affinität nach Branchen
Assoziationen kleiner
Unternehmen zum Internet
Professionelle Dienstleistungen
125,0 %
Banken/Versicherungen/
Immobilien
117,4 %
Handel inkl. Kfz
109,4 %
Energie/Wasser/Verkehr
Sonstige Dienstleistungen
92,1 %
Baugewerbe
90,0 %
Gesundheits-/Sozialwesen
Gastgewerbe
Umsatzsteigerung und
Geschäftsoptimierung
34 %
Kundenmanagement
20 %
InstandhaltungsInvestitionen
19 %
105,3 %
96,9 %
Produktion/Verarbeitung
Sonstige/Öffentliche
Organisationen
Quelle: Antrieb-mittelstand.de
WachstumsInvestitionen
Online-Präsenz
(Kommunikation, Shop)
86,0 %
85,7 %
82,4 %
Durchschnitt
100,0 %
Keine aktuellen
Themen
13 %
4%
21 %
Die Dienstleister, der Finanzsektor und der Handel nutzen die Möglichkeiten des Internets
überdurchschittlich stark. Das Gesundheitswesen und das Gastgewerbe hinken hinterher
Ein Drittel aller befragten kleinen Unternehmen verbindet
mit dem Internet die Themen Umsatzsteigerung und Geschäftsoptimierung. Jeder fünfte Betrieb hat kein Interesse
© INTERNET WORLD Business 17/13
© INTERNET WORLD Business 17/13
Quelle: Antrieb-mittelstand.de
Quelle: Antrieb-mittelstand.de
Die Initiative Antrieb Mittelstand wurde
2012 vom Bundesverband mittelständische
Wirtschaft und der Deutschen Telekom mit
dem Ziel ins Leben gerufen, kleine und
kleinste Unternehmen beim Einsatz moderner ITK-Techniken wie Online Marketing,
Mobile und Cloud Computing zu beraten
und zu unterstützen. Zu den Sponsoren
gehören neben den IT-Konzernen Microsoft,
Dell und Nokia die Partner Strato, Fairrank,
Gelbe Seiten, Swyx, BDO und Symantec.
Das Konzept der Initiative mit Online-Informationsangeboten und lokalen Veranstaltungen erinnert entfernt an die 2011 gestartete
Roadshow „Online Motor Deutschland“
unter der Federführung von Google.
REALITY
INTO
TURNING
VISIONS
SEPTEMBER 18 & 19, 2013 | COLOGNE
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14
Internet World BUSINESS
SPECIAL: BRANDING
19. August 2013
17/13
MARKENAUFBAU
Schöner wirken
Branding ist die Königsdisziplin im digitalen Marketing. Für Wirkungswerte wie Erinnerung, Sympathie oder Bekanntheit
einer Marke spielt auch die Kreation der Werbung eine wichtige Rolle, genauso wie das passende Werbemittel
elche Kampagne war das jetzt noch
mal?“ Eine Frage, die Werbungtreibende wie Kreative bis ins Mark erschüttert. Der Wirkungskosmos der digitalen
Werbeformate ist, bei allem Respekt gegenüber Vermarktererkenntnissen und
Studienergebnissen, immer noch eine
Blackbox. Noch viel zu häufig ist die Messlatte für die Wirkung einer Kampagne der
berühmte „Klick“. „Wir legen damit
schlichtweg den falschen Schwerpunkt für
Markenwerbung“, sagt Kristian Meinken,
Geschäftsführer Beratung Media bei Pilot,
Hamburg. „Nur 0,1 Prozent der Impressions werden geklickt. Unser Fokus sollte
also auf den 99,9 Prozent der Werbekontakte liegen, die eine Wirkungsleistung
auch ohne Klick erreichen müssen.“
Neben Kriterien wie Umfeld oder Sichtbarkeit ist ein weiterer zentraler Wirkungsaspekt die Kreation: Sie muss inhaltlich
besser werden, intelligenter die Verknüpfung von Kampagnen bewerkstelligen –
etwa zwischen TV und Online – und vor
allem: den Spagat zwischen Relevanz und
Entertainment schaffen. Denn künftig
Foto: iStock / Miunicaneurona
W
Genauso schnell wie die Brandung Fußabdrücke im Sand verwischt, kann auch Branding-Werbung im Netz verpuffen. Um bleibende Spuren,
sprich einen dauerhaften Eindruck beim User, zu hinterlassen müssen auch die Kreation und das Werbemittel stimmen
teilen von Sekunden die Synapsen des
Menschen hinter dem Monitor erreichen.
So banal es klingen mag: Nur wenn die
Web-Werbung tatsächlich gesehen und
‚verarbeitet‘ wird, entfaltet sie Wirkung. „Die
„Handwerklich und strategisch
Kreation leistet dabei
den entscheidenden Beiist bei der Kreation immer mehr
trag“, sagt Manfred
Know-how erkennbar.“
Klaus, Geschäftsführer
bei Plan Net, München.
KRISTIAN MEINKEN
Wichtige Parameter
Geschäftsführer Beratung Media bei Pilot
aus seiner Sicht: die Einbindung von Interaktisollte die digitale Kreation, davon ist Mein- onsmöglichkeiten sowie die Größe eines
ken überzeugt, vor allem auf den Kopf aus- Werbemittels. „Unter Zuhilfenahme von
gerichtet sein, nicht auf den Zeigefinger an Targeting lässt sich die Kreation zudem
der Maus. Allzu oft betreiben die Entwick- viel individueller gestalten.“ Denn: Je
ler von digitalen Werbemitteln zudem exakter eine Kampagne nach soziodemonoch eine Art „Resteverwertung“ von Ma- grafischen Merkmalen oder Interessen
terial der TV- und sogar Print-Kampag- des Users ausgesteuert wird, desto höher
nen. Motto: Hauptsache passend gemacht.
Zeitgemäß ist das nicht. Um beim User
Best Practice I: ZDF – Die Wichtel
zu punkten, um Branding-Effekte wie
Markenerinnerung oder Sympathie anzuBranding und Kreativität haben nicht nur etwas
schieben, muss ein Werbemittel in Bruchmit der Gestaltung von Werbemitteln zu tun.
Sechs Kontakte sind optimal
Steigerungsrate in Prozent bei Markenbekanntheit und Werbeerinnerung
Anzahl
Kontakte
Markenbekanntheit
Werbeerinnerung
1
18
5
2
26
5
3
31
8
4 bis 5
55
7
6 bis 7
82
17
8 bis 9
55
16
10 bis 14
87
11
Über 15
97
12
Quelle: United Internet Media Research, Web Effects Impact
Benchmarker
© INTERNET WORLD Business 17/13
ist die Chance auf nachhaltige BrandingWirkung. Klaus ist überzeugt: „Wir müssen auch bei der Kreation künftig viel stärker in Zielgruppensegmenten denken und
die Elemente entsprechend anpassen.“
Der Boden, auf dem das digitale Branding
steht, heißt für ihn „profilbasierte Markenkommunikation“ und deren zentraler
Treiber – „Relevanz.“
Individuelles Motiv für jeden
Beispiel: Dem als potenzieller BMW-Fahrer ermittelten User wird entsprechend
seines soziodemografischen Profils entweder das Motiv für „sicherheitsbewusst“
oder „dynamischer Fahrer“ ausgespielt.
Mit relativ wenig Aufwand möglich machen dies dynamische Banner-Kreationstools. Der Werbungtreibende beziehungsweise seine Agentur liefert hierzu
einfach diverse Werbemotive oder einzelne
Bestandteile und das Tool setzt diese zielgruppengenau zusammen. „Handwerklich und strategisch hat sich bei der digitalen Kreation in den letzten Jahren zwar einiges getan“, beobachtet Pilot-Manager
Meinken, aber: „Noch immer sehen wir
viel zu viele Kampagnen, die sich nicht auf
die unterschiedlichen digitalen Nutzungssituationen einlassen. Stattdessen adaptieren sie Mechanismen aus klassischen
Kanälen.“ Um mehr über objektive und
subjektive Wahrnehmung von digitaler
Werbung zu erfahren, setzt Pilot auf umfangreiche Pre-Tests von Werbemitteln.
Hierfür lädt die Agentur Personen ein,
über bestimmte Webseiten zu surfen und
bringt sie dabei zwei- bis dreimal mit Werbemitteln in Berührung, und zwar im Vorfeld der Auslieferung. So lässt sich erkennen, ob das Werbemittel und/oder Motiv
gefällt und wirkt oder nicht.
wirken
ders. Eingebunden wurde die digitale MainzelWelt bereits in eine Anzeigenkampagne zu Weihnachten und eine Testimonial-Kampagne.
Weiter hat der Sender eine kostenlose SpieleApp im hauseigenen Mainzelmännchen-Corporate-Design gestartet. In sechs Leveln und mit
ansteigenden Schwierigkeitsstufen spielen Det &
Co. im Dschungel, auf eisigen Gletschern oder
Wie man mit Ideenreichtum die Marke neu beleben und auch neue Zielgruppen erreichen kann,
zeigt das ZDF mit seinen Mainzelmännchen. Det
und seine Kumpels gehören vermutlich zu den
ältesten und auch beliebtesten Testimonials
eines deutschen TV-Senders seit der Erfindung
des Farbfernsehens. Und die knuffigen
Werbetrenner-Figuren sind nicht irgendwann in der Mottenkiste des TV-Fundus
verschwunden – sie leben im Zeitalter
von Smartphone, Facebook und Second
Screen als digitale Markenbotschafter
munter weiter: mit hoher Reichweite und
ungebrochener Beliebt- und Bekanntheit
und in Form einer Smartphone App. „Mit
der App möchten wir dabei vor allem
auch die Baby Boomer in den Entscheiderpositionen erreichen und Traffic generieren“, erläutert ZDF-Werbechef HansJoachim Strauch das strategische Ziel des
für sein älteres Publikum belächelten Sen- Branding per App: Mainzelmännchen zum Spielen
im Wilden Westen. Vieles erinnert an Spiele wie
„Super Mario“, sozusagen der Urvater der Jump
& Run-Spiele, denn auch bei den Mainzelmännchen müssen nicht nur Münzen eingesammelt,
sondern alle Level in einer gewissen Zeit erledigt
werden. „In drei Sekunden eine Story erzählen,
dieses Prinzip verfolgen wir nicht nur im Fernsehen, sondern auch bei der Mainzelmännchen-App“, beschreibt Strauch einen weiteren
Anspruch an die App. Genauso wichtig ist die
Markenpflege: Um das Wahrnehmungsbild des
Senders zu transportieren, wurde für jede Figur
ein eigener, festgelegter Hintergrund vorgeschrieben.
In den Download-Hitlisten für Apps hat sich
das Spiel mittlerweile in den „Top Five“ eingerichtet. Mit den Apps (für iOs und Android) hat
das ZDF für seine Mainzelmännchen eine
besondere Form der digitalen Transformation
geschafft. Eine moderne MainzelmännchenWelt ist laut ZDF entstanden, „mit dramaturgisch neu ausgerichteten Storys, neuen Gags
und zeitgemäßen Requisiten“.
17/13
19. August 2013
Das ist sinnvoll, denn abgesehen von via
Adserver messbaren Parametern wie der
„Viewtime“ (Verweildauer) lassen sich
markenbildende Faktoren vor allem über
eine Befragung erforschen – also im Nachklapp einer Kampagne und damit mit
beträchtlichem finanziellem Aufwand.
Hinzu kommt: In der just anbrechenden Ära der Multiscreen-Nutzung wird
kreative, durchsetzungsfähige Kampagnenführung für die Werbungtreibenden
immer mehr zu einer Herausforderung.
Bei vielen Erkenntnissen – etwa welche
Geräte zwischen iPad und stationärem PC
in welcher Nutzungssituation die höchste
Verweildauer erzielen – steht die Branche
noch relativ am Anfang. Dennoch spielen
Markenhersteller immer lustvoller auf der
Klaviatur des digitalen Storytelling. So
feiern die einst nicht gerade für ihre Innovationskraft bekannten Marken Allianz
und ZDF überraschende Branding-Erfol-
SPECIAL: BRANDING
im Netz“, was nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass es noch viel zu tun gibt,
um Markenkommunikation im Netz
voranzutreiben – etwa beim leidigen Thema Branchenstandards. Um hier voranzukommen, hat das IAB Europe (International Advertising Bureau), der Dachverband
der europäischen digitalen Wirtschaft, im
Dezember 2012 das Brand Advertising
Committee (BAC) gegründet. Es besteht
aus einer Allianz von Werbevermarktern,
Agenturen, Technologieanbietern, Werbungtreibenden und Marktforschungsunternehmen. Ziel: Die gesamte Branche mit
Guidelines auszustatten, die wiederum
standardisierte Prozesse in der digitalen
Markenkommunikation
ermöglichen.
Soll heißen: Man will die Planung, Buchung und Aussteuerung von Markenwerbung im Internet erleichtern und günstigstenfalls vereinheitlichen. Denn Fakt
ist: Das digitale Medium hinkt klassischen
Medien bei Media-Planung und Auslieferung
„Die Markensympathie
hinterher. Während es
Standards für TV-Spots
korreliert vor allem mit der
oder Anzeigen in PrintKaufabsicht.“
medien gibt, fehlen diese
speziell für die digitale
MICHAEL BURST
Markenkommunikation.
Markt /Mediaforschung United Internet Media
Viele Marktteilnehmer
sehen dies als wesentge im Netz (Genaueres hierzu in den Käs- liches Hindernis für das Wachstum im Beten „Best Practice“ in diesem Artikel).
reich des sogenannten „Large Scale DigiDoch welche Bereiche des mythenum- tal Brand Advertising“. „Bei der digitalen
rankten Branding lassen sich nun durch Werbung geht die Anzahl der genutzten
digitale Werbemittel überhaupt abdecken? Formate in die Hunderte – diese sind zum
Diesem Thema widmet sich der „Web Ef- Teil sehr kreativ und spezifisch, haben
fects Impact Benchmarker“ von United aber den grundsätzlichen Nachteil, dass
Internet Media (UIM). Ein Ergebnis: Mit durch die Vielzahl der zu erstellenden
einer Online-Kampagne lässt sich nicht Werbemittel die Produktionskosten sehr
nur die Aufmerksamkeit steigern, sondern hoch sind“, so Karim Attia, Vorsitzender
auch die Markensympathie – also der des IAB Europe. Branding bleibt ein Spa„Mag ich“-Faktor. Bei einer Kampagnen- gat: zwischen Kreativität und Standard. ■
laufzeit von fünf Wochen steigen diese
DETLEV BRECHTEL
Werte schon um rund fünf
Prozent an. „Die Markensympathie korreliert im hohen
Maße mit der Markenbekanntheit, mit der Werbeerinnerung und vor allem der
Kaufabsicht. Dieser Zusammenhang wird bei der Wirkungsforschung immer wieder unterschätzt“, bilanziert
Michael Burst, Leiter Marktund Mediaforschung bei UIM.
Internet World BUSINESS
Best Practice II: Allianz – Dialog mit Kunden
Der weltgrößte Versicherungskonzern Allianz
Natürlich dürfen auch Social-Media-Komponenhat jüngst seine Online- und TV-Kampagne für
ten in der Markenkampagne nicht fehlen: Die
sein neues Produktkonzept „Privat Schutz“
Allianz hat hierzu eigens den amerikanischen
gestartet. Im Zentrum der Kampagne steht die
Künstler und Fotografen Foster Huntington als
Frage: „Was ist mir wichtig?“
Mit diesem Slogan will die
Allianz den Dialog mit Kunden
und Interessenten forcieren –
und zeigt sich kreativ hinsichtlich der Werbeträgerauswahl
wie auch der Gestaltung: Der
Versicherer kombiniert klassische Online- und TV-Spots mit
Dialogmaßnahmen sowie einer
deutschlandweiten Kunstaktion.
„Der Titel der Kampagne ‚1 ist
mir wichtig‘ soll Kunden dazu
anregen, sich über ihren ganz
persönlichen Versicherungsbedarf Gedanken zu machen“,
so Manfred Boschatzke, Leiter
Werbung und Sponsoring bei
Was ist mir wichtig?, fragt die Allianz die Konsumenten.
der Allianz Deutschland AG.
Für manche ist es der Teddy, der Pass, die Ohrstöpsel ...
„Denn nur wer weiß, was ihm
wichtig ist, kann es auch gezielt schützen.“
Projektbotschafter engagiert. Huntington reist
Neben TV-Spots und klassischer Online-Werseit 2011 mit seinem VW Bus quer durch die
bung kommt ein umfangreiches Webspecial
USA und sammelt Antworten auf die Frage:
mit einem integriertem Produktkonfigurator
„Was würden Sie mitnehmen, wenn Ihr Haus
sowie ein digitales Kunstprojekt, die „1 ist mir
brennt?“ Die Antworten dokumentiert er fotowichtig“-Fotoaktion, zum Einsatz. So können
grafisch und schriftlich auf seinem Blog TheburKunden und Interessierte auf www.1istmir
ninghouse.com, der mittlerweile zu einem weltwichtig.de Fotos mit ganz persönlichen Gegenweit verbreiteten Internet-Projekt wurde: Menständen hochladen. Jeder Besucher wird so zu
schen aus aller Welt schicken Foster ein Foto mit
einem Element des Projekts und kann seine
ihren wichtigsten Gegenständen – bis heute
gehen täglich neue Beiträge ein. Als Allianz-Proindividuelle Geschichte teilen. Darüber hinaus
ist das Webspecial eine Komponente der Verjektbotschafter ist Foster Huntington im April
treter-Homepages. Hier kann der Interessent
2013 nun auch durch Deutschland gereist und
mithilfe des Produktkonfigurators digital seinen
hat Menschen vor Ort befragt, was ihnen wichindividuellen „Privat Schutz Koffer“ packen
tig ist. In den nächsten Wochen werden diese
und seine Angebotsanfrage dann direkt an die
Interviews nach und nach in Form kurzer VideoVersicherung abschicken.
clips auf 1istmirwichtig.de veröffentlicht.
Mix der Formate
Besonders wirksam für den
Sympathieaufbau ist demnach
offenbar eine Mixtur aus großen und kleinen Werbeformaten. Stünde bei den Kunden
dagegen nur die Awareness im
Vordergrund, wären Pre-RollFormate erste Wahl. Aber: „Für
den Sympathieaufbau und damit für die Kaufabsicht könnte
das negative Auswirkungen
haben“, so Burst. Der Grund:
Will sich ein User ein Videoclip
im Netz anschauen, kommt er
an dem Pre-Roll zwar nicht
vorbei, ob er den Werbespot,
der vor dem eigentlichen Inhalt läuft, aber als positiv empfindet, sei dahingestellt.
Mit Erkenntnissen wie diesen kommt nach und nach
mehr Licht in die eingangs erwähnte Blackbox „Branding
15
Shopsoftware
und
Shopbetrieb
dmexco - Halle 6 Stand A061
websale.de/dmexco
16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
19. August 2013
17/13
YOUTUBE ALS WERBEKANAL
Veni, vidi, vici
Vom privaten Online-Video-Produzenten bis hin zum professionellen Channel-Partner: Youtube steht für eine neue Art von
Medienmachern, die die Plattform zu einem wichtigen Werbe- und Brandingkanal geformt haben
D
er Titel des Videos, das am 23. April
2005 auf Youtube hochgeladen wurde,
ist so schlicht wie aussagekräftig und lautet: Ich im Zoo. Es zeigt Jawed Karim, Mitgründer des Online-Portals, vor dem
Elefantengehege im Tierpark San Diego.
Genau 20 Sekunden lang erklärt Karim die
Vorzüge der Dickhäuter. Die Qualität
der Aufnahme ist schlecht. Aber: Es
ist das erste Video, das jemals auf
Youtube zu sehen war.
Acht Jahre später ist die Plattform längst an Google verkauft.
Jawed Karim hat das Unternehmen verlassen. Das Video „Me
at the zoo“ aber gibt es immer
noch. Es verzeichnet aktuell
mehr als 90.000 Kommentare
und über elf Millionen Views.
Die Bandbreite an Werbemöglichkeiten
auf Youtube ist dabei vielfältig. Sie reicht
von In-Stream Ads in Videos über TextOverlays (Textanzeigen mit Link auf den
Clips) bis hin zu In-Display Ads (Werbung
neben Themenvorschlägen auf der rechten Seite). Die Plattform und der
Channel-Partner verdienen allerdings nur dann, wenn die Anzeige
auch abgespielt beziehungsweise
angeklickt wird. Je nach Art der
Werbung behält Google entweder knapp ein Drittel oder etwas
weniger als die Hälfte der Erlöse.
Das ergibt mittlerweile ein
erkleckliches Sümmchen. Insgesamt nutzen laut Youtube
mehr als eine Million Werbungtreibende die Google-Anzeigenplattform. Gebucht wird dabei
nach Themen und Kanälen, um
zielgruppenspezifische Werbung
mit größtmöglicher Wirkung ausspielen zu können. Bei Herr Tutorial
zum Beispiel dominieren Anzeigenkunden wie Bebe, Nivea oder Philips.
Bei Clixoom werben der Video-on-Demand-Anbieter Watchever oder der Beratungssender Pearl TV.
Reichweitengarant Youtube
Der Fokus liegt nach wie vor auf
User Generated Content (UGC),
also auf Inhalten, die von Nutzern
in Eigenregie produziert werden.
Daneben haben auch Unternehmen die
Streuwirkung der Plattform erkannt.
Denn Youtube ist – gemessen an der Zahl
der täglichen Suchanfragen – laut Comscore die zweitgrößte Suchmaschine der
Welt, nach ihrem Eigentümer Google.
„Fast jede Google-Suchanfrage liefert
einen Video-Vorschlag auf Youtube, was
für massig Traffic auf Youtube sorgt und
die User an die Plattform bindet“, erklärt
Vincent Nicolai, Geschäftsführer Beratung bei der Social-Media-Agentur Buddybrand. Alle Suchseiten von Google
zusammengezählt, hält der Internet-Riese
laut Comscore einen Marktanteil von über
96 Prozent in Deutschland.
Nicht nur aus SEO-Gründen kommt
heute kein Werbungtreibender mehr an
dem Portal, das nach eigenen Angaben
über eine Milliarde Unique User im Monat verzeichnet, vorbei. Auch die Möglichkeit, mit der Veröffentlichung eigener
Clips Geld zu verdienen, weckt Begehrlichkeiten bei allen Beteiligten. Seit 2007
bietet Youtube dafür das Partnerprogramm an, das heute mehr als eine Million
Web-Video-Produzenten aus 30 Ländern
nutzen. Es erlaubt den Channel-Partnern,
Werbung in ihre Inhalte zu integrieren.
Anfangs gab es die Option nur für exklusive Kanäle mit vielen Abonnenten und
hohen Reichweiten. Seit 2012 können
auch Filmemacher mit geringeren Klickzahlen den eigenen Content monetarisieren. Laut Youtube ist es möglich, mit Werbung jährlich sechsstellige Beträge zu
erwirtschaften. Aussagekräftige Beweise
dafür gibt es nicht, denn die Youtube-Partner sind vertraglich verpflichtet, Stillschweigen über ihre Erlöse zu bewahren.
Dass Youtube zum Synonym für WebErfolg geworden ist, belegen hingegen Namen wie Sami Slimani, Y-Titty, Clixoom
oder Jenna Marbles. Die neue Generation
junger Online-Content-Produzenten bil-
Der Cäsar
unter den
Online-VideoPortalen ist
Youtube
det eine eigene Szene, die ihr Hobby zum
Beruf gemacht hat. Sami Slimani etwa gibt
als Herr Tutorial seinen rund 526.000 Fans
Beauty- und Pflegetipps – vor der Kamera
in seinem Zimmer. Für die Produktvorstellungen kooperiert er mit Unternehmen. „Gekaufte Meinung“ gebe es in seinem Channel jedoch nicht.
Steigende Werbeerlöse
Clixoom alias Christoph Krachten dagegen
setzt auf Dialoge: Er interviewt Prominente,
exklusiv auf Youtube. Das Comedy-Trio
Y-Titty begann 2006 „aus Langeweile“
Videos zu drehen und hat inzwischen mit
über zwei Millionen Abonnenten einen
Als Marke überzeugen
Fotos: iStockphoto/ Aaron;
Fotolia / Do Ra
Viele Unternehmen nutzen Youtube jedoch
nicht nur als Werbe-Plattform, sondern
hoffen auf Branding-Effekte mithilfe eigener Kanäle. Für den Social-Media-Experten Nicolai sind die erfolgreichsten Kanäle
auf Youtube vor allem die Markenartikler.
Die werden dabei immer mehr zu eigenen
Medienunternehmen. „Red Bull oder
Mercedes-Benz stecken schon heute Millionen von Euros in die Produktion von
Inhalten“, so Nicolai. Der Channel des
österreichischen Getränkeherstellers hat
stolze 2,7 Millionen Abonnenten, Mercedes-Deutschland begeistert auf Youtube
fast 200.000 Auto-Fans. Die Firmen nutzen Youtube, um den Fans Mehrwert zu
bieten – Jim Beam beispielsweise lockt mit
interaktiven Gewinnspielen– oder um das
eigene soziale Engagement zu präsentieren. Vor allem große US-Firmen wie
der erfolgreichsten deutschsprachigen
Kanäle. Von diesen Zahlen unbeeindruckt
dürfte die Amerikanerin Jenna Marbles
sein. Ihr Youtube-Channel mit Flirt-Tipps
und Schminkanleitungen hat in nur drei
Jahren über zehn Millionen Abonnenten
gewonnen. Die „New York Times“ hat
errechnet, was Marbles mit ihren Clips
erwirtschaftet: 2012 sollen es 347.000 USDollar gewesen sein. Vermutungen darüber, wie hoch die Umsätze eines YoutubeKanals sind, stellt auch die Plattform
Socialblade an. Demnach soll Clixoom
jährlich rund 3.000 Euro verdienen, Sami
Slimani 10.000 Euro und Y-Titty sogar
80.000 Euro.
Nutzung von Video-Portalen in Deutschland
Upload von Video-Material bei Youtube (Std.)
65 %
58 %
60 %
55 %
58 %
59 %
72
2012
2013
48
51 %
50 %
72
52 %
35
45 %
24
40 %
35 %
30 %
34 %
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2009
2010
2011
Fast 60 Prozent der Online User nutzten laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2012
Video-Portale (Youtube, Dailymotion, Clipfish, Myvideo) im Netz
Durchschnittlich 72 Std. Video-Material pro Minute wurde bislang 2013
weltweit bei Youtube hochgeladen – genauso viel wie im Gesamtjahr 2012
© INTERNET WORLD Business 17/13
© INTERNET WORLD Business 17/13
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie; © Statista 2012; n = 1.366
Quelle: CNet; © Statista 2013
17/13
MARKETING & WERBUNG
19. August 2013
Internet World BUSINESS
17
... setzt Y-Titty auf Comedy
Youtube-Entertainer: Während Clixoom alias Christoph Krachten Prominente interviewt, ...
Starbucks oder Timberland wollen mit
den Usern eine persönliche Kommunikation aufbauen, indem sie auf Youtube mit
fairen Produktionsbedingungen werben.
„Zusammengefasst geht es Markenartiklern um Sichtbarkeit und Imageaufbau,
während es Medienunternehmen vorrangig um die Vermarktung ihrer Inhalte
geht“, resümiert Nicolai.
Keine Amateure mehr
Amateur-Videos sind dabei nicht mehr
gefragt. Die Videos werden heute professionell von Firmen wie Mediakraft Networks, der Bertelsmann-Tochter UFA
oder Endemol Beyond produziert und
direkt vertrieben. Mediakraft hat Entertainer wie Y-Titty, Le Floid (840.000 Abonnenten) oder Daarum (414.000) unter
seine Fittiche genommen. Laut Mediakraft-COO Christoph Krachten wird sein
Start-up von Gesellschaftern und Investoren finanziert. Außerdem sei es an den
Werbeeinnahmen seiner Partnerkanäle
beteiligt, die diese über Youtube erzielen.
„Dazu kommen Werbeeinnahmen aus der
individuellen Vermarktung der Partner,
die von Mediakraft Networks über die
eigene Vermarktungsfirma Produktkraft
gesteuert wird“, erläutert Krachten. Daran
seien wiederum die Channels beteiligt.
Seit 2012 konzentriert sich auch das
Fernsehproduktionsunternehmen Endemol Deutschland auf den Bereich Internet
TV. Die Tochterfirma Endemol Beyond
produziert eigene Original-Channels auf
andere Kabel-TV-Netzwerk. Konkurrenz
gibt es dennoch (s. Tabelle): Größter Wettbewerber hierzulande ist Myvideo. Das
Portal, das von Sevenone Media vermarktet wird, setzt gezielt auf exklusive Inhalte.
„Im Fokus stehen weniger kurze User Generated Clips als hochwertige Titel und
Full Episodes“, erklärt Sebastian Weil,
Geschäftsführer Pro Sieben Sat1 Digital.
Wie Youtube hat sich auch der Pro-Sieben-Ableger die Förderung von Nachwuchstalenten auf die Fahne geschrieben.
Prominentes Beispiel ist die Sängerin
Mina, die über Myvideo
bekannt wurde und dar„Dass für Youtube speziell Web
aufhin einen Vertrag mit
Warner Music bekam.
Content produziert werden
Als Konkurrenz zum TV
muss, ist für viele neu.“
verstehe sich Myvideo
nicht, meint Weil, eher
VINCENT NICOLAI
„als Chance und IndikaGeschäftsführer Beratung, Buddybrand
tor für neue Talente und
Formate, die auch den
tent produziert werden muss, ist vielen Sprung ins Fernsehen schaffen können“.
Gerade dieser Musikbereich bietet deutneu“, meint Nicolai. Einige setzen bevorzugt auf eigene Plattformen und eigene schen Video-Portalen wie Myvideo die
Videoplayer, mit denen sie die Vermark- Möglichkeit, sich von Youtube abzuheben,
tung steuern können – unabhängig von und zwar durch eine größere Anzahl an
Drittanbietern wie Youtube. Damit seien ordnungsgemäß lizenzierten Clips. Denn
zwar höhere Margen bei der Vermarktung nach Auswertungen von Open Data City
möglich, erklärt Nicolai, den kostenlosen sind hierzulande fast zwei Drittel der 1.000
Traffic von Youtube lassen diese Unter- weltweit beliebtesten Videos auf Youtube
geblockt – aufgrund von Lizenzstreitigkeinehmen so aber aus.
Schließlich erreicht die Google-Tochter ten mit der Gema.
Youtube, so Social-Media-Berater Nicolaut Nielsen in den USA mehr Erwachsene
im Alter von 18 bis 34 Jahren als jedes lai, sei zudem vor allem für das Pull-MarYoutube. Der „Survival Guide“ (25.000
Abonnenten) zum Beispiel berät in Sachen
Familie und Schule.
Doch obwohl viele klassische Medienunternehmen wie Endemol oder UFA bereits den Web-TV-Trend erkannt haben,
ist Youtube als Werbekanal für Nicolai von
Buddybrand noch längst nicht ausgeschöpft. Viele Unternehmen nutzen die
Plattform als „Content Parking Space“,
um Videos zu Werbe- und Imagezwecken
auf Youtube nur zu „parken“. „Dass für
Youtube auch durchaus speziell Web Con-
keting geeignet, das heißt, Inhalte werden
etwa über Suchmaschinen gefunden.
„Den Push-Effekt kann das gezielte Ausspielen der Videos über andere Kanäle,
zum Beispiel Facebook oder einen Blog,
erzeugen.“ Das belegt das Charity Poker
Event „Let’s play Poker“ (LPP), das im
März 2013 von Myvideo und dem Portal
Pokerstars.de initiiert wurde. Das Turnier
wurde im Live-Stream übertragen.
Um das Event zu bewerben, setzten die
Organisatoren unter anderem auf Facebook sowie die LPP-Kanäle bei Myvideo
und Youtube. Das Placement bei LPP
brachte Pokerstars.de nicht nur ein Plus
von 14 Prozent bei den Neukunden ein.
Auch in Sachen Branding profitierte das
Portal: Während der Show verzwölffachte
sich die Anzahl der Facebook-LPP-Fans.
Live konnten etwa 150.000 Views generiert werden. Die Trailer auf den beiden
Video-Portalen brachten bis jetzt rund
780.000 Views, das Live-Video zum Turnier 920.000 Views. Vorn liegt hier klar
die jüngere Generation. Überhaupt: Im
Moment sind Web-TV-Portale vor allem
bei der Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen
beliebt. Das wird, glaubt man Buddybrand-Mann Nicolai, auch noch eine
ganze Weile so bleiben. Für Christoph
Krachten von Mediakraft hingegen dauert der generationsübergreifende Medienwechsel nicht mehr lange: „Wir sind überzeugt, dass Internet-Fernsehen bald für
alle Altersklassen zum führenden Medi■
um avancieren wird.“ sg
Ein Blick über den Youtube-Tellerrand
Auf dem Internet-TV-Markt buhlen inzwischen zahlreiche internationale Anbieter um den Klick des Nutzers. Eine Auswahl
Portal
Clipfish.de
Dailymotion.com/de
Hulu.com
Myvideo.de
Netflix.com
Sevenload.com
Gründung
2006 in Deutschland
2005 in Frankreich
2008 in den USA
2006 in Rumänien
1997 in den USA
2006 in Deutschland
Betreiber
■ Clipfish
France Télécom beziehungsweise deren Tochter Orange,
die Dailymotion im Jahr 2011
erworben hat
■ Gemeinschaftsunternehmen
■ Betrieben
GmbH & Co. KG, ein
100-prozentiges Tochterunternehmen von RTL Interactive
■ Vermarkter: IP Deutschland
von
News Corporation, NBC Universal und Disney Videos
■ Steht zurzeit nur Nutzern mit USamerikanischer IP-Adresse zur
Verfügung
■ Nach Gerüchten über eine Übernahme durch Yahoo soll Hulu
jetzt mit einer Finanzspritze in
Höhe von 750 Millionen US-Dollar rekapitalisiert werden
wird die Seite von ■ Netflix Inc.
■ Aktuell noch keine deutder Myvideo Broadband
sche Version verfügbar
S.R.L
■ 2006/2007 übernahm
Sevenone Media, ein Tochterunternehmen der ProSieben-Sat1-Gruppe, Myvideo und vermarktet das
Portal seitdem
Portfolio
■ Kostenloses,
■ Kostenloses, werbefinanzier■ Internet-Plattform mit einem koswerbefinanziertes
Video-Portal mit Musikclips, Spielfiltes Video-Portal mit Kanälen
tenlosen Video-on-Demand-Sermen, TV-Serien sowie Mitschnitten
zu verschiedenen Themen
vice ohne Registrierungspflicht
■
aus RTL-Sendungen
wie Musik, Filme oder News,
Seit 2011 auch mit Bezahlmodell
■ Besonderer Fokus liegt auf nutzerin denen dann eine entspre- ■ Vertrieben werden nur professiochende Auswahl an Clips angenerierten Clips
nell erstellte Inhalte, die haupt■ Daneben gibt es Specials mit
geboten wird
sächlich durch Video-Werbung
■
professionellem Content in
Nutzer können eigenen Con- refinanziert werden
■ Als Hulu Plus (kostenpflichtig)
Zusammenarbeit mit sendertent hochladen
■ Auch als App erhältlich
unabhängigen Partnern
auch als App erhältlich
■ Neu im Entertainment-Portfolio
sind seit 2013 Webstar-Comedians
wie Y-Titty, Fresh Torge, Daaruum
■ Auch als App erhältlich
■ Werbefinanzierte
VideoPlattform für Premium Content: exklusive Vorabpremieren, TV-Serien und
Eigenproduktionen, LiveStreams, Musik und Filme
■ Nutzer können auch selbst
aufgenommene Videos
hochladen
■ Gilt in Deutschland als
größter YoutubeKonkurrent
■ Auch als App erhältlich
■ Kostenpflichtiger
Monatl. Nettoreichweite
2,3 Millionen
Unique User*
6,6 Millionen
Unique User*
k. A.
© INTERNET WORLD Business 17/13
2,8 Millionen
Unique User*
ca. 24,0 Millionen
Unique User
■ Gegründet
von der Sevenload
GmbH
2012 ist Sevenload eine
100-prozentige Tochter der
Burda Digital
■ Seit
■ Werbefinanzierte Video-CommuStreanity mit verschiedenen Themenming-Dienst und DVDkanälen
Verleih
■ Heute liegt der Fokus auch auf
■ Seit 2011auch exklusive
der Entwicklung und dem Betrieb
Eigenproduktionen
■ Größter Erfolg war die
von themenspezifischen vertikalen Video-Portalen (zum Beispiel
erste Eigenproduktion im
Vilogo.tv, ein Video-Lernportal,
Februar 2013, das Politoder Mahlzeit.tv, ein Video-Portal
drama „House of Cards“
■ Auch als App erhältlich
für Hobbyköche)
■ Auch als App erhältlich
0,3 Millionen
Unique User*
Quelle: *Agof Internet Facts, Mai 2013
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
RETOUREN
Shopper wollen nicht zahlen
Ab Juli 2014 dürfen Online-Händler ihren
Kunden die Versandkosten für Retouren
aufbrummen – aber wenn es nach der
Kundschaft geht, sollten sie das lieber sein
lassen. Einer aktuellen Umfrage des ECC
Köln zufolge würden 65 Prozent der
Online Shopper einen Kauf in einem Webshop eher abbrechen, als im Rücksendefall
die Versandgebühren zu tragen. Die Hälfte
derjenigen, die trotz Retourengebühren
weiter im Netz kaufen, würde ihre nicht
gewünschte Ware eher persönlich im Stationärgeschäft des Händlers vorbeibringen,
als sie einzuschicken. il
AMAZON
Einstieg in den Kunsthandel
Amazon.com hat eine eigene Plattform für
Kunstwerke gestartet. 150 größtenteils USamerikanische Galerien, teilweise durchaus
renommiert, verkaufen bereits über
40.000 Gemälde, Zeichnungen,
Fotografien und Drucke über das Portal.
Mit der neuen Plattform will Amazon „die
19. August 2013
Lebensmittel? Lieber offline
Die deutschen Verbraucher stehen E-Food weiterhin skeptisch gegenüber
D
ie Idee ist eigentlich so
Lebensmittelgruppen
wie
schön: keine Schlangen
Reis, Nudeln oder Tiefkühlan der Supermarktkasse, kein
produkten aus. Höchstens
Tütengeschleppe und kein
jeder vierte Online-Nutzer
Streit mit dem Partner, wer
steht also E-Food aufgediesmal die Einkaufsliste verschlossen gegenüber. Der
gessen hat. Stattdessen ein
Rest? Sagt lieber „Nein danke“
paar Klicks, und schon
und kauft weiter offline ein,
kommt der Wocheneinkauf
wo – verkehrte Welt – die
nach Hause. Und weil die Idee
Lebensmittel meist deutlich
vom E-Food so schön und
günstiger sind als im Netz.
praktisch ist, funktioniert sie
Genussmittel laufen gut
in den USA, in Großbritannien und auch in Frankreich
Schlechte Neuigkeiten für
schon recht gut – nur in
Rewe, Edeka und das halbe
Deutschland nicht. Und das
Dutzend Start-ups, die derliegt nicht so sehr am zögerli- Die günstigen Preise für Essbares bremsen den deutschen E-Food-Markt aus zeit an E-Food-Lösungen
chen Investment-Willen der
arbeiten. Immerhin: Onlinegroßen Player, sondern vornehmlich an der nach haben erst sechs Prozent der deut- affiner zeigen sich die Deutschen beim
Skepsis der Verbraucher. Denn der Deut- schen Internet-Nutzer schon einmal frische Kauf von Genussmitteln, wie Kaffee, Tee,
sche pickt sich seine Tomaten lieber selbst Lebensmittel im Netz gekauft. Weitere 15 Wein oder Süßwaren. Hier hat schon
aus dem Gemüseregal. Das bestätigt einmal Prozent könnten sich so eine Bestellung knapp jeder Vierte online bestellt, ein wei■
mehr eine aktuelle W3B-Umfrage: Dem- vorstellen. Ähnlich sieht es bei anderen teres Fünftel zeigt Interesse. il
Nur wenige Nutzer kaufen Lebensmittel im Netz
Bereits online gekauft
Online-Kaufinteresse
Wichtig beim E-Food-Kauf: Qualität und Marke
Online-Lebensmittelkäufe
Online-Käufe gesamt (Vergleichsbasis)
Genussmittel, Spezialitäten:
Kaffee, Tee
Wein, Sekt
Süßwaren, Schokolade
Kräuter, Gewürze
Spezialitäten, Delikatessen
Spirituosen
„Package from Home“ ist derzeit das
teuerste Stück auf Amazon Arts
Welt der Kunst entmystifizieren“ – das
mag der Grund für das typische AmazonLayout mit den üblichen Filtern sein. Das
Angebot ist entsprechend breit: Von Fotografien für 200 US-Dollar bis zu dem
Gemälde „Package from Home“ für 4,85
Millionen Dollar ist alles dabei. il
17/13
Foto: Pixelio / Julien Christ
18
26,2 %
20,1 %
20,6 %
17,1 %
19,1 %
18,4 %
16,9 %
22,9 %
16,3 %
20,1 %
14,6 %
16,1 %
Lebensmittel des tägl. Bedarfs:
Backwaren
Fertiggerichte
Nicht alkoholische Getränke
Bio-Lebensmittel
Tiefkühlprodukte
Frische Lebensmittel
Mehl, Nudeln, Reis etc.
8,4 %
8,1 %
7,3 %
6,7 %
6,1 %
5,7 %
5,6 %
Online-Lebensmittel: Kauf und Kaufinteresse hält sich noch in Grenzen
32,6 %
24,9 %
Marke, Hersteller
20,0 %
Preis
Sonderangebot, Aktionspreis
Einkauf im bevorzugtem Webshop
14,3 %
14,0 %
18,0 %
16,5 %
14,3 %
14,7 %
16,7 %
44,1 %
35,2 %
Qualität
41,1 %
13,3 %
15,8 %
10,7 %
5,8 %
Coupon, Rabattgutschein
8,4 %
5,0 %
Empfehlung von Freunden
6,5 %
8,0 %
Empfehlung anderer Onliner
4,6 %
8,9 %
E-Food-Käufer schauen weniger auf den Preis als auf Qualität
© INTERNET WORLD Business 17/13
Quelle: Fittkau & Maaß Consulting; Stand: 2013; Mehrfachnennungen möglich
OTTO GROUP
Gerücht: Otto will Görtz
Die Otto-Gruppe interessiert sich angeblich für die angeschlagene Schuh-Kette
Görtz, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Demnach denkt der Versandhändler anscheinend über einen Einstieg mit
einer Minderheitsbeteiligung nach, die
später ausgeweitet werden könnte. Görtz
bestätigt nur, dass man im Gespräch mit
Interessenten sei, zu denen auch die OttoGruppe gehört. Görtz hat erst kürzlich
eine Beteiligungsgesellschaft gegründet,
um neue Gesellschafter zu gewinnen. il
Anzeige
eBay wendet sich PoS zu
Der Online-Marktplatz hat eine spezielle Retail-App lanciert
D
er US-Online-Marktplatz eBay entdeckt den stationären Handel für sich
und hat die „Retail Associate Platform“ ins
Leben gerufen, ein Salesforce-ähnliches
Angebot, das in Richtung Customer Relationship Management geht. Verkäufer am
PoS sollen über die Plattform, zu der auch
eine Tablet App gehört, Informationen
über ihre Kunden und ihr Sortiment abrufen können. So können die Verkäufer Wissenswertes über die vorangegangenen
Einkäufe des Kunden oder über die Produkte, die sie auf der Unternehmens-Website angesehen haben, sammeln. Außerdem können über die App Sortiment und
Verfügbarkeiten online und offline abgefragt werden. Durch eine Paypal-Anbindung verwandelt sich das Tablet des
Verkäufers zudem in eine mobile Kasse:
Kunden mit einem Paypal-Account können sich mit ihrem Smartphone anmelden
und direkt beim Verkäufer über die App
bezahlen. Zudem wird der Verkäufer
darauf aufmerksam gemacht, wenn ein
Kunde mit aktiviertem Paypal-Account
den Laden betritt. Schlussendlich gehört
auch ein Social Media Monitor zum Paket,
mit dem Verkäufer erfahren können, was
über sie und ihre Produkte im Netz gesagt
wird. Damit das Angebot funktioniert,
müssen eBay-Kunden der Weitergabe
ihrer Informationen an die Retail-App –
und damit an die angeschlossenen Stationärgeschäfte – aktiv über eine Opt-inFunktion zustimmen. Dennoch dürfte der
umfassende Blick auf den Kunden, den die
App erlaubt, die deutschen Datenschützer
auf den Plan rufen, sobald die Retail-Platt-
Wenn der Verkäufer alles weiß: Die eBay-Retail-App verrät die Kaufinteressen von Kunden
form nach Europa kommt; vorerst betrifft
die Einführung nur den US-Markt.
Dass eBay aber auch am europäischen
PoS interessiert ist, zeigt ein aktuelles Pilotprojekt der Payment-Tochter: Paypal testet
in einigen Stores in London die Bezahlung
via Gesichtserkennung. Will ein Kunde ein
Produkt bezahlen, muss er keine Daten angeben; die Paypal-App zeigt dem Verkäufer
einfach ein Porträtbild des Kunden zum
■
Abgleich. il
17/13
19. August 2013
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
19
SEGMÜLLER ERÖFFNET ONLINE SHOP
Vom Möbelhaus ins Web
Segmüller steigt mit Daheim.de in den E-Commerce ein und will unter die ersten fünf kommen
Ü
ber die Sofalehne ist eine Decke geworfen, Zeitschriften stapeln sich auf
dem Boden, auf dem Tisch stehen Teekanne
und Tasse, Kopfhörerkabel schlängeln sich
auf dem Teppich. Lebensecht sieht das aus,
und gemütlich. Der neue Online Shop von
Segmüller setzt auf Behaglichkeit –auch
beim Namen: Daheim.de. Die URL lässt
sich gut merken. Dazu kommt noch ein
weiterer Vorteil: „Unter einem neuen
Namen können wir leichter etwas ausprobieren, ohne auf die Assoziationen zur
Stamm-Marke festgelegt zu werden“, sagt
E-Commerce-Leiter Patrik Holtz. Allen,
die den Möbelhändler kennen – und das
sind vor allem jene Menschen, die südlich
des Mains leben –, soll der Zusatz „von
Segmüller“ Vertrautheit vermitteln.
Anfang August 2013 wurde der
Shop mit 3.600 sofort lieferbaren
Artikeln eröffnet. Das Sortiment
reicht vom Bett bis zur Blumenvase.
Zum Start waren noch nicht alle
Funktionen online – und nicht alle
Produkte. Die Bereiche Wohnzimmer und Esszimmer sind erfasst,
weitere Räume folgen. „Wir wollen
erst einmal beginnen und dann Erfahrungen sammeln. Jede Woche,
die wir live sind, hilft uns weiter“,
so Holtz. Bis Dezember kann experimentiert werden, dann muss alles
klappen: „Wir wollen das Weihnachtsgeschäft mitnehmen.“
Im deutschen Möbelhandel
spielt das Internet bisher noch
keine große Rolle: Nur sechs Prozent des Umsatzes von 31,4 Milli- Online hat eine andere Bildsprache als der klassische
arden Euro wurden laut EHI Retail Katalog – das zeigt die Startseite
Institute im Jahr 2012 durch den
Versandhandel erzielt. Wie groß daran der Von den Samwer-Brüdern finanziert, fährt
Anteil des E-Commerce ist, weist die Un- das Unternehmen die gleiche Strategie wie
tersuchung nicht aus. Das Interesse der Zalando: Wachstum um jeden Preis.
Verbraucher ist allerdings vorhanden.
Daheim.de hingegen versucht erst einMehr als acht Millionen Deutsche haben mal, von der Erfahrung aus dem stationäim vergangenen Jahr Möbelstücke oder ren Geschäft zu lernen. „Wir übernehmen
Einrichtungsgegenstände online gekauft – das Wissen aus dem Möbelhaus“, erklärt
ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Holtz – das betrifft das Sortiment wie auch
Vorjahr.
die Auswahl der Partner. „Wenn mir ein
Dominiert wird der Online-Handel in Kollege sagt, dass es bei einem Lieferanten
diesem Segment von Home24, das im manchmal Probleme bei der Verpackung
August den 500.000. Kunden gefeiert hat. gibt, kommt dieser für uns als Partner
Das E-Commerce-Team von Segmüller (von
links): Gülcin Cevik, Daniel Bäumler, Joachim
Kehl, Bettina Busch, Jens Hennig, Isabella
Schiffelholz und Patrik Holtz
nicht infrage.“ Wichtig sind auch Rückmeldungen zu Reklamationen. Auf diesem Weg hofft Holtz, die Retourenquote
gering halten zu können, die im E-Commerce häufig über Gewinn oder Verlust
entscheidet.
E-Commerce-Leiter: „Online hat eine andere Bildsprache als der klassische Prospekt.“ Das zeigt schon der erste Blick auf
die Webseite, die angenehm leicht wirkt
und von einem großformatigen Foto dominiert wird. Unter der Überschrift „Inspirieren“ präsentieren sich wechselnde
Themen und Saisonware. Weitere Navigationspunkte sind „Einrichten“ „Dekorieren“, „Haushalt“ und „Sonderangebote“.
Überhaupt, die Fotos. Auf die ist man
bei Daheim.de besonders stolz: Jedes einzelne Produkt im Sortiment wurde neu
aufgenommen. Herausgekommen sind
Bilder, die lebensnah wirken. Da hat die
Bettwäsche auch mal Knitterfalten, neben
dem Bett liegt ein Laptop am Boden, am
Küchentisch lehnt eine Einkaufstüte.
Die Preise orientieren sich nicht an denen des Möbelhauses, sondern an der
Konkurrenz im Web. Um marktfähig zu
sein, scannt das Team die Preise von 20
Shops. Die Lieferung mit DHL kostet 4,95
Euro und ist ab 50 Euro Warenwert gratis,
Möbel werden für 19,95 pro Lieferung
nach Hause gebracht, ein Montageservice
kann zusätzlich gebucht werden.
Social Media folgt nächstes Jahr
Im Gegensatz zum Möbelhaus, das möglichst viel in Eigenregie übernimmt und
eine Flotte von 400 Fahrzeugen unterhält,
setzt Daheim.de auf externe Dienstleister.
Das im vergangenen Jahr gegründete ECommerce-Team ist mit derzeit zehn Mitarbeitern übersichtlich, viele Erfahrungen
müssen erst noch gemacht werden, gibt
Holtz zu: „Die Online-Expertise muss sich
das Haus erst erarbeiten.“ Den MagentoShop hat Mediawave umgesetzt, die Logistik übernimmt Fiege, das Payment EOS,
das Online Marketing Blue Summit. Beim
Tracking verlässt sich Daheim.de auf
Adobe. Auch die Fotografie wurde ausgelagert. Das liegt nicht nur an Kapazitätsengpässen beim hauseigenen Studio, so der
Im September startet das Marketing – vor
allem im Web. „Das läuft über alle Kanäle:
SEO, SEM, Retargeting, Display und Affiliate“, kündigt Holtz an. Social Media soll
erst im kommenden Jahr folgen: „Der
Shop ist noch im Aufbau und wir wollen
noch weitere Features integrieren, bevor
wir uns in Facebook wagen.“
Wie viel der Einstieg in den E-Commerce kostet, darüber schweigt sich der
Möbelhändler aus. Nur so viel gibt Patrik
Holtz preis: „Die Firmeninhaber stehen
voll hinter dem Projekt und wollen eine
zukünftig tragende Säule nachhaltig aufbauen.“ Das Motto bei Segmüller sei:
Wenn das Unternehmen etwas mache,
dann richtig – das gelte für die Häuser
ebenso wie für online. Ziel ist die Marktführerschaft, erklärt der Daheim.de-Chef:
„Wir wollen unter die ersten fünf.“ Der
Zeitraum, in dem die Möbelkette das
erreichen möchte, bleibt allerdings be■
wusst offen. tga
Themenwelten sollen die Kunden sowohl
informieren als auch inspirieren
Die Produktdetailseite zeigt den Tisch aus
verschiedenen Blickwinkeln
Know-how erst erarbeiten
Der Möbelhändler Segmüller
Hans Segmüller gründete 1925 einen Handwerksbetrieb für Polstermöbel in Friedberg bei
Augsburg, wo das Unternehmen noch heute
Die Filiale im bayerischen Friedberg
seine Zentrale hat. Acht Jahre später wurde das
erste Produktionsgebäude fertiggestellt. In den
1950er-Jahren übernahm Segmüller über die
Produktion hinaus auch den Vertrieb seiner
Möbel und eröffnete einen ersten Laden in
München. Inzwischen unterhält die Firma sieben Standorte in Süddeutschland.
Die Segmüller-Kette erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von einer Milliarde
Euro und liegt damit auf Platz sieben in
Deutschland; die Filialen in Weiterstadt, Friedberg und Parsdorf sind unter den Top fünf der
umsatzstärksten Möbelhäuser. Für Segmüller
arbeiten mehr als 4.000 Mitarbeiter, davon 320
in der Polsterei und 60 in der eigenen Werbeabteilung.
20
Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
19. August 2013
17/13
SERIE: DIE GRÖSSTEN SEO-FEHLER DER TOP-100-ONLINE-SHOPS
Besser platziert durch Content
Google liebt Content. Web-Händler sollten daher alles dafür tun, mit individuellen Inhalten die eigene Relevanz zu stärken –
und die Suchmaschinen-Crawler durch Metadaten und eine gute Struktur auf sich zu lenken
W
ie fit sind Deutschlands umsatzstärkste Online Shops in Sachen
Suchmaschinenoptimierung? Die OnlineMarketing-Agentur Soquero hat die Berücksichtigung von SEO-Standards bei
den 100 größten Online Shops in Deutschland (Ranking gemäß EHI Retail Institut
und Statista) analysiert. In einer dreiteiligen Serie zeigt INTERNET WORLD Business, was Webshop-Betreiber von den
Top Playern lernen können – oder anders
machen sollten.
Im zweiten Teil der Serie geht es um die
SEO-konforme Gestaltung von Content.
Eine wichtige Rolle kommt dabei den sogenannten Metadaten zu, die – unsichtbar
für den Besucher, aber relevant für die
Suchmaschinen – im Head-Bereich des
Quellcodes erkennen lassen, welche Informationen die entsprechende Seite bereithält. Zu den Metadaten zählen unter anderem Meta Title und Meta Description.
Serie: So optimieren Sie Ihr
Google Ranking
Die gute Platzierung im organischen Ranking
von Google ist für die Betreiber von Webshops
eines der wichtigsten Erfolgskriterien. Doch
selbst Top Player machen in puncto SEO nicht
alles richtig. Diese dreiteilige Serie erklärt verständlich, wie Web-Händler ihr Ranking bei
Google weiter optimieren können:
■ Folge
1: SEO-Standards in den Bereichen
Technik und Struktur: „Robots.txt“, Bildbeschreibungs-Tags und Fehlermeldungen
Ausgabe 16/2013
■ Folge
2: SEO-Standards im Bereich
Content: Meta Title, Überschriften, User
Generated Content und Corporate Blogs
Ausgabe 17/2013
Foto: iStock / Serkorkin
■ Folge
Was gehört in den Meta Title?
Im Meta Title können Website-Betreiber
definieren, was beim Aufruf einer Website
in der Titelleiste des Browsers stehen soll.
Darüber hinaus nutzen Suchmaschinen
den Title als anklickbare Überschrift ihrer
ausgelieferten Suchergebnisse. Sinnvoll
und individuell auf die vorliegenden Inhalte abgestimmte Meta Tags leisten
also einen bedeutenden Beitrag,
um die Relevanz einer Webseite zu bestimmen.
Das wissen auch die meisten Shop-Betreiber. Laut
Soquero-Analyse haben neun
von zehn Top-100-Online-Shops
sinnvolle Meta Titles auf Start-, Kategorieund Produktseiten im Einsatz. Tobias
Jungcurt, Leiter SEO bei Soquero, hat
trotzdem noch ein paar Tipps parat: „Title
Tags sollten die wichtigsten seitenrelevanten Keywords der Page enthalten und zugleich den User zum Anklicken des jeweiligen Suchergebnisses motivieren“, so der
SEO-Profi. Die wichtigsten Keywords
sollten außerdem möglichst weit vorne
platziert werden. Für Unterseiten empfehle
es sich, Kategorie und Markennamen in
den Title zu integrieren. Darüber hinaus
sollten Titles eine Länge von etwa fünf bis
sieben Wörtern oder 60 Zeichen haben.
„Es handelt sich jedoch lediglich um eine
grobe Faustregel, denn letztlich ist die
Laufweite des Textes entscheidend, nicht
die Anzahl der Zeichen“, so Jungcurt. Um
die optimale Länge der Title-Beschreibung zu prüfen, empfiehlt der Experte die
Nutzung des „Google Structured Data
Testing Tool“ (http://www.google.com/
webmasters/tools/richsnippets).
Gefallen Google die Titles nicht,
generiert die Suchmaschine auch
eigene Titles für die Suchergebnisse, so gefunden beim Hardware-Versender Alternate.de:
Der Händler wählte auf seiner
Start- und allen Kategorieseiten lediglich die Marke „Alternate“ als Title.
Erst auf Produktebene kommen individualisierte Titles zum Einsatz. Die Folge:
Google erweitert den Title selbstständig
um einen Kategorienamen – in diesem
Fall „Virenscanner“ (siehe Bild S. 21).
Die zweite wichtige Komponente in den
Metadaten ist die Meta Description. Sie
Meta Titles werden in der Titelleiste des Browsers (s.o) und als Überschrift bei Google (s.u.) angezeigt
erscheint in den Suchergebnissen als kurzer Text unterhalb der anklickbaren Überschrift. Das Ziel: Über gute Formulierungen möglichst viele Nutzer zum Klick auf
die Headline und somit in den Online
Shop zu locken. Beim Hardware-Versender Alternate.de zeigt sich auch hier noch
Optimierungspotenzial. Auf allen Unterseiten ist immer die gleiche Meta Description zu finden, nämlich: „Online
einkaufen beim Testsieger: Mehrfacher Versender des Jahres, Sieger
im Webshop-Test! Tolle Neuheiten & Bestseller, ausgezeichneter
Service!“ Angaben zu Preis, Versandkosten oder Verfügbarkeit, wie
dies Konkurrent Amazon macht,
könnten hier zu erheblich mehr Klicks
und damit einer höheren Relevanz aus
Google-Sicht führen. Außerdem ersetzt
Google auch hier die Description teilweise
durch eigene Inhalte und nimmt Alternate
damit die Kontrolle über die Darstellung
seiner eigenen Suchergebnisse.
Überschriften schaffen Struktur
Eine weitere Möglichkeit Suchmaschinen
und Nutzern zu helfen, Content auf einer
Website strukturiert zu erfassen und zu
gewichten, sind Überschriften. „Was für
den User gilt, ist auch für Suchmaschinen
sinnvoll: Überschriften sollten das Thema
der Seite aufgreifen und so auf den jeweiligen Inhalt schließen lassen“, so der Vorschlag von Tobias Jungcurt.
Da Suchmaschinen den als Überschrift
gekennzeichneten Texten außerdem
besondere Aufmerksamkeit gewähren,
sollten Shop-Betreiber sie als HTML-Tag
kenntlich machen und versuchen, wichtige
Keywords darin zu platzieren. Bis zu sechs
Klassifizierungen sind möglich: <h1> bis
3: Zukunftstrends im SEO:
Rich Snippets, Social Media und Mobile
Ausgabe 18/2013
Alle Folgen der Serie können Sie nach Erscheinen unter
www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie
einfach den Webcode 1316020 ein.
<h6> sowie <strong> für die Fettung von
Bereichen. Für die Hauptüberschrift wird
<h1> verwendet. <h1>-Inhalte werden
stärker gewichtet als andere Überschriften
oder der allgemeine Text und sind somit
ein wichtiger Ranking-Faktor. Für die
optimale Auszeichnung der Headlines gilt
grundsätzlich:
■ <h1>-Überschrift nur einmal verwenden
■ <h2>-Überschrift etwa ein bis fünf Mal
verwenden (z. B. als Zwischenüberschriften)
■ <h3>- bis <h6>-Überschriften und
<strong> können mehrfach verwendet
werden
Auch wenn die Strukturierung von Content durch Überschriften zum kleinen
Einmaleins im SEO zählt, zeigt die Soquero-Analyse: Nicht alle Online Shops
setzen dies konsequent um: So verwenden
nur 84 Prozent der Shops <h1>-Überschriften auf Kategorieseiten, drei Viertel
der Shops nutzen <h2>-Überschriften auf
der Kategorieseite und nur etwas mehr als
die Hälfte der Shops setzen <h3>-Überschriften auf Kategorieseiten ein.
Nicht optimal behandelt beispielsweise
der Modeversender Bader.de das Thema
Überschriften. Anstatt durch das <h1>
Tag den Content der Page zu beschreiben,
verwendet der Online Shop die <h1>Überschrift für die Kennzeichnung des
Logos – ein gängiger Fehler, der bei zahlreichen Websites zu finden ist. Der wichtige Kategoriename wird bei Bader.de
lediglich als <h2>-Überschrift ausgewiesen. Weiterhin als <h2>Überschrift markiert wurden
die Bereiche „Warenkorb“,
„Mein Bader“ sowie die
Shop-Suche. Um den Inhalt
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E-COMMERCE
19. August 2013
Alternate wählte als Meta Title nur den eigenen Markennamen, Google ergänzte den „Virenscanner“
der Seite für Suchmaschinen und auch
den User transparenter zu machen, wäre
die Kennzeichnung des Kategorienamens
„Messer & Schneidegeräte“ als <h1>Überschrift zielführend. Ein sinnvoller
Einsatz von <h2>-Überschriften wäre
durch die Anreicherung der Seite mit zusätzlichem Content zu bewerkstelligen.
Die Kennzeichnung des Shop-Logos hingegen erfolgt wie in Teil 1 der Serie „SEOStandards“ beschrieben idealerweise
durch das Alt-Tag.
User Content als Wettbewerbsvorteil
Platzierungen auf der ersten Suchergebnisseite lassen sich meist nur erreichen,
wenn Unique Content zum Einsatz
kommt. Für Online Shops mit einem
Sortiment, das sich stark mit dem
zahlreicher Wettbewerber überschneidet, ist dies eine Herausforderung. Kommentarfelder und
Bewertungsskalen erlauben Shoppern, sich über ein Produkt zu
äußern. Sie ermöglichen Online
Shops gleichzeitig, eigene Inhalte durch
individuellen User Generated Content
(UGC) anzureichern.
Individuelle Inhalte werden leicht zum
Alleinstellungsmerkmal des Online
Shops. Suchmaschinen nutzen Daten wie
Absprungraten und Verweildauer für die
Relevanzbeurteilung einer Website. Shops,
die es schaffen, diese Kennwerte durch
relevante Inhalte positiv zu beeinflussen,
profitieren somit auch von den Einflüssen
auf das Suchmaschinenranking.
Zusätzlich lassen sich Produktbewertungen etwa in Form von SternchenSkalen auch in die Suchergebnisse von
Google einbauen. Dies erhöht zudem die
Aufmerksamkeit der Nutzer für den eigenen Shop. Trotz des unbestrittenen Mehrwerts von User Generated Content für
Kunden und Suchmaschinen zeigt die
Soquero-Analyse, dass lediglich zwei Drittel der Top-100-Online-Shops eigene
Inhalte durch User Generated Content
ergänzen. „Dies ist ein verblüffend niedriger Wert, da Produktbewertungen vom
Internet World BUSINESS
21
Positive Bewertungen wirken sich auch vorteilhaft auf das Google Ranking aus
User heute als integraler Bestandteil
betrachtet werden“, so Tobias Jungcurt.
Deren Einsatz ist dabei unabhängig von
der Größe des Online Shops. So bieten
zum Beispiel Ikea, der Streetwear-Versender Planet-sports.de oder der WerkzeugShop Westfalia ihren Kunden bisher keine
Plattform, auf der sie sich zum Produktangebot äußern können. Vorbildlich gelöst
hat das Thema Produktbewertung hingegen das Musikhaus Thomann.de (s. Interview S. 22). Nutzer können über eine Bewertungsskala schnell Feedback geben sowie ausführliche Rezensionen schreiben.
Beurteilt werden kann das Gesamtangebot, es gibt aber auch Sterne für einzelne
Features – abgestimmt auf die jeweilige
Produktgruppe. Angaben zur Anzahl
abgegebener Bewertungen schaffen
zusätzlich Transparenz. User haben außerdem die Option, Rezensionen dahingehend zu bewerten,
ob diese für ihre Kaufentscheidung hilfreich waren oder nicht.
Mangelware Blogs
Auch Blogs sind Teil einer umfassenden
Content-Strategie. Online Shops können
ihre Kunden darin mit zusätzlichen Informationen zum Sortiment, einzelnen Produkten oder allgemeinen Themen versorgen. Ein Blog kann sich dabei an Fragestellungen und Gegenständen orientieren, die
den Kunden aktuell bewegen, oder auch
Spezialthemen wie „Gartenarbeit“ oder
„Fashion Week“ aufgreifen. Sie dienen als
wirksames Kundenbindungsinstrument,
schaffen Authentizität und Vertrauen und
haben nachhaltigen Einfluss auf das Branding. Gut gepflegte Blogs erzielen zusätzlichen Traffic für den Online Shop. Die
Interaktion mit dem Nutzer hat einen
positiven Einfluss auf das Nutzerverhalten
und damit auf die Relevanzbewertung der
Suchmaschinen. Darüber hinaus unterstützen Blogs, die dem User einen echten
Mehrwert bieten, nachhaltig die BacklinkStrategie des Unternehmens.
Trotzdem, so die Soquero-Auswertung,
betreiben nur 32 Prozent der untersuchten
Thomann.de legt viel Wert auf möglichst ausführliche Kundenbewertungen über SternchenSkala und Freitext-Eingaben. Darüber hinaus können auch die Bewertungen bewertet werden
Webshops einen eigenen Blog, 80 Prozent
davon pflegen diesen dann aber regelmäßig. „Online Shops tun sich wohl aufgrund
ihrer produkt- und absatzorientierten
Sichtweise schwer mit kundenorientiertem Inhalt“, sagt Tobias Jungcurt.
Bei der Erstellung eines Blogs ist für die
Unternehmen oft die Frage relevant „Soll
ich den Blog im Sub-Folder unter www.
shop.de/blog oder auf einer Subdomain wie
blog.shop.de hosten?“ Geht man von werthaltigen, ständig aktualisierten Inhalten
aus, empfiehlt Soquero die Integration in
einen Sub-Folder, denn nur dann kommt
der Content auch zu hundert Prozent der
Marke und der Stamm-Domain zugute.
Ebenso profitiert die Stamm-Domain auf
diese Weise stärker von externen Verlinkungen, wenn diese auf die Stamm-Domain verweisen.
Das allerdings hat sich in der Branche
noch nicht herumgesprochen. Unter den
hundert umsatzstärksten Online Shops
Deutschlands finden sich nur sieben, die
ihren Blog auf einem Sub-Folder hosten.
Ein Beispiel ist der Blog von Galeria Kaufhof, auf dem regelmäßig zwei Autorinnen
sowie weitere Gastautoren bloggen. Die
Mühe lohnt sich: Unter dem Keyword
„Wolfgang Joop“ beispielsweise
rankt der Blog bei Google bereits unter den Top Ten. red ■
Tipps SEO-Standards „Content“
Metadata
■ Gestalten Sie Meta Titles (Bezeichnung der
Titelleiste des Browsers) individuell für jede
einzelne Seite
■ Platzieren Sie wichtige Keywords möglichst
weit vorne in den Meta Titles
■ Integrieren Sie auch Ihre Marke in den Title
■ Mischen Sie bei der Meta Description (Beschreibungstext) Infos und Call-to-Action
User Generated Content
■ Erlauben Sie Bewertungen für
jedes Produkt
■ Passen Sie Sternchen-Bewertungen an die
Produktkategorie an
■ Fordern Sie Nutzer nach dem Kauf zur
Abgabe ihrer Bewertung auf
Corporate Blog
Publizieren Sie regelmäßig (Minimum: alle
ein bis zwei Wochen)
■ Nutzen Sie Blog Posts als Möglichkeit zur
gegenseitigen Verlinkung
■ Verknüpfen Sie die Autoren-Profile mit
Google+ (Author-Tag)
■
Überschriften-Tag <h1> …. </h1>
Verwenden Sie <h1> nur einmal pro URL
■ Verpacken Sie das Hauptthema der Seite in
die <h1>-Überschrift
■ Formulieren Sie <h1> anders als den Meta Title
■
Bader.de verwendet Überschriften nicht optimal und benutzt das <h1> Tag nicht, um den
Content der Page zu beschreiben, sondern als Kennzeichnung für das Logo
22
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
19. August 2013
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INTERVIEW
Mehr als Kistenschieberei
Das Musikhaus Thomann investiert weitere 8 Millionen in den Service – das Beratungsimage ist der Schlüssel zum Erfolg
D
as Musikhaus Thomann steht auf
Platz 13 der Liste der umsatzstärksten
deutschen Online Shops, verkauft in alle
europäischen Länder und legt Wert darauf, mit möglichst vielen Produkten auf
den vorderen Rängen der Preissuchmaschinen platziert zu sein. Gleichzeitig sind
mehr als ein Drittel der 980 Mitarbeiter
mit dem Service am Kunden beschäftigt.
Im Sommer eröffnete der neueste ServiceBereich des Unternehmens – ein eigenes
Reparaturcenter. INTERNET WORLD
Business sprach mit Geschäftsführer Hans
Thomann: über Service im Internet, das
Kerngeschäft als Evangelium und darüber,
warum Produkte zur Handelsmarke passen müssen, in der Reihenfolge.
Herr Thomann, der deutsche Online-Handel ist verschrien als Beratungswüste – an
Ihnen kann das eher nicht liegen.
Hans Thomann: Ganz klar: Nein. Wir bieten
unseren Kunden einen Rundumservice,
und darauf sind wir stolz. Wir beraten bei
der Produktauswahl per Telefon und
E-Mail. Die Kundenberater wechseln dabei alle zwei Tage zwischen Online-Beratung und Beratung im Ladengeschäft hin
und her. So verlieren sie nicht die Bodenhaftung und haben die Produkte, über die
sie sprechen, regelmäßig in der Hand. Eine
weitere Service-Abteilung überprüft die
Geräte auf ihre Funktionstüchtigkeit,
bevor sie verschickt werden. Dann gibt es
noch einen telefonischen Customer
Support in zwölf Sprachen. Und auf jedes
Produkt, das unser Haus verlässt, von der
E-Gitarre für 30.000 Euro bis zum 60-EuroUSB-Mikro, geben wir drei Jahre Vollgarantie. Reparaturen macht unser neues
hauseigenes Reparaturcenter, in das ich gerade acht Millionen Euro investiert habe.
Klingt toll, und extrem teuer …
Thomann: Natürlich. Unser Service wird
siebenstellig subventioniert. Trotzdem
wollen wir das Preisführer-Image behalten.
Woher kommt denn überhaupt diese Fixierung auf die Beratung?
Thomann: Wir kommen aus dem klassischen stationären Geschäft. Unser Laden-
definiert, wird zumindest in
unserer Branche nicht mehr
lange funktionieren. Die Kunden wünschen sich etwas anderes – und auch die Premium-Marken wollen ein bestimmtes Umfeld, in dem sie
sich präsentieren können.
Aber lohnt sich der ganze Aufwand denn überhaupt? Messen Sie den Erfolg Ihrer Service-Bemühungen?
Thomann: Unsere ServiceMitarbeiter stehen nicht unter Verkaufsdruck, wenn Sie
das meinen. Wir machen
Hans Thomann
verkaufte schon im Alter von 12 Jahren
im Familienbetrieb Gitarren. Heute
leitet der hemdsärmelige Franke den
größten Musikversand Europas.
■
geschäft hatte immer schon eine geografisch eher schlechte Lage, dorthin verirrt
sich keine Laufkundschaft. Also mussten
wir uns etwas anderes einfallen lassen, um
Kunden anzulocken. So entstand der große Schwerpunkt auf Beratung und Service.
Dafür kommen unsere Kunden heute
auch drei bis vier Stunden angefahren. Als
wir ins Netz gingen, war es nie eine Frage,
ob wir die gleiche Beratungsleistung auch
online anbieten oder nicht – es ging höchstens darum, wie wir das am besten tun.
Das klingt ein bisschen nach „Was wir immer schon so gemacht haben, wird auch in
Zukunft nicht geändert.“ Aber im OnlineGeschäft gelten andere Gesetze …
Thomann: Das sehe ich anders. Ein Produkt
von A nach B zu verschicken, ist ja keine
große Leistung. Wir haben da einen anderen Anspruch. Ich glaube, die reine Kistenschieberei, die sich nur über den Preis
Musikhaus Thomann und der Service
Das 1954 gegründete Musikhaus Thomann
startete in der Scheune des Familienbauernhofs in Treppendorf und entwickelte sich zu
Reparatur im Haus: 8 Millionen Euro hat
Thomann in das Reparaturcenter investiert
einem der größten Musikversender Europas.
Kompetente Beratung war von Beginn an das
Markenzeichen des Familienbetriebs, und
darauf legt das international aufgestellte Unternehmen auch heute großen Wert. 150 Mitarbeiter sind mit der Kundenberatung beschäftigt, ein Callcenter mit 40 Mitarbeitern kümmert sich um den Customer Support in 12
Sprachen. Im neu gegründeten Reparaturzentrum arbeiten insgesamt 140 Mitarbeiter.
Thomann gibt seinen Kunden drei Jahre Vollgarantie auf alle im Online Shop gekauften
Produkte und räumt ihnen zudem ein 30-TageRückgaberecht ein. 2011 erzielte das Musikhaus Thomann einen Gesamtumsatz von 450
Millionen Euro.
www.thomann.de
keine Erhebungen darüber,
wer wie viele Verkaufsabschlüsse erzielt, welche Beratung zu welchen Warenkorbgrößen geführt hat. Das
würde den Service-Gedanken verwässern,
und das kann nicht unser Ziel sein. Nein,
wir denken andersherum: Wenn wir uns
in einer Produktgruppe drei Jahre Vollgarantie nicht leisten können, weil die Reparaturfälle im Verhältnis zum Abverkauf zu
zahlreich oder zu teuer werden, dann
fliegt diese Produktgruppe eben aus dem
Sortiment.
Könnten Sie den ROI nicht durch Outsourcing mancher Beratungsleistungen, zum
Beispiel an ein Callcenter, steigern?
Thomann: Das kommt für uns nicht in
Frage, die Themen sind einfach zu komplex. Und die Beratungskompetenz ist bei
uns im Haus ja da, warum also auslagern?
Sie haben’s wohl nicht so mit Dienstleistern …
Thomann: Sagen wir mal: Wir lassen uns
nicht so gerne dreinreden. Deshalb arbeiten wir bankenunabhängig, und Dienstleister haben wir auch nicht. Wir kümmern uns lieber selbst um alles, etwa um
die Logistik im Zentrallager in Treppendorf oder auch um unser Shop-System,
das wir selbst entwickelt haben. Natürlich
macht man auch Fehler, wenn man alles
selbst macht. Aber das ist eben eine Lernkurve – und am Ende ist der Shop genau
so, wie man ihn haben will. Wie gesagt, wir
machen alles selbst, und trotzdem ist das
Paket 26 Minuten nach Eingang der Online-Bestellung im Lastwagen. Und kein
Dienstleister knappst auf dem Weg dorthin Marge ab.
Dann ganz ohne Dreinreden: Warum haben Sie mit dem Musikhaus Erfolg?
Thomann: Wir haben ein ehrliches Business mit großer Produkttiefe und viel Service. Wir lassen den Kunden nicht im Regen stehen. Wir konzentrieren uns auf das
Kerngeschäft. Wir könnten den Umsatz
mit einem Einstieg in den ConsumerElectronics-Bereich um 50 bis 100 Millionen Euro pro Jahr steigern, und natürlich
ist diese Aussicht verlockend. Aber wir
wollen das nicht. Eine Entfernung vom
Das Produkt muss zum Service-An„Unsere Service-Mitarbeiter stehen
spruch passen – nicht umgekehrt?
Thomann: Genau. Ich bekomme auf
nicht unter Verkaufsdruck.“
meine E-Mail-Adresse pro Tag
zwei bis drei Mails mit positiven
Rückmeldungen von Kunden. Ein
hoher Anteil unserer Kunden kauft immer Kerngeschäft lohnt sich auf Dauer nicht.
wieder bei uns ein – und empfiehlt uns Wir müssten dann mit ganz anderen Mitweiter. Das ist der Lohn für unseren guten bewerbern in den Preiskampf einsteigen,
Service, der sich in ROI ganz schwer aus- könnten uns bei den geringen Margen im
drücken lässt, weil er über einen so langen CE-Bereich keinen anständigen Service
Zeitraum wirkt. Unser Umsatz wird dieses mehr leisten, würden dadurch unsere
Jahr jedenfalls um sechs bis sieben Prozent Marke und unser Image beim Kunden
wachsen, befördert vor allem durch den verwässern – und das würde sich früher
Instrumenten-Premiumbereich. Das ist oder später rächen. Also bleiben wir bei
■
für unsere Branche ziemlich gut. Die Zeit unseren Leisten.
INTERVIEW: INGRID LOMMER
der großen Zuwächse ist vorbei.
Imposanter Showroom: Das Ladengeschäft
in Treppendorf ist eine Pilgerstätte für Musiker
Flotte Logistik: 26 Minuten braucht ein Thomann-Paket von der Bestellung bis zum Laster
Täglich zweimal bestens informiert: jeden Morgen – jeden Nachmittag.
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Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
19. August 2013
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NEU-VERSUS BESTANDSKUNDENMARKETING
Warum in die Ferne schweifen?
Neukundengewinnung steht ganz oben auf der Agenda der Webshops, doch Bestandskundenmarketing ist meist viel lohnender
S
ie wissen es eigentlich
besser – und doch
können sie es nicht lassen.
imu
Bab
Einzelhandelsunterneha/
toli
: Fo
o
t
men investieren fast 80
Fo
Prozent der Budgets für
digitales Marketing in
wendungen in die
Tools für Massenakquise,
Neukundengeso eine Erkenntnis von
winnung. Größter
Forrester Research. Dabei
Profiteur
beim
ist die Tatsache, dass BeKampf um Neustandskunden für das
kunden ist Google,
Unternehmen deutlich
dem Online-Händwertvoller sind als Neuler bislang einen
kunden, durchaus beGroßteil ihrer Markekannt. Laut der Studie
tingbudgets überwie„Digital Index“ von Adobe
sen. Schließlich liefert
entfallen in Europa 38
Google Adwords zuProzent des Umsatzes auf
verlässig Traffic in den
Wieder- und StammkäuShop. „Der Nachteil
fer, die aber nur zehn Prowird Shop-Betreizent der Website-Besubern jedoch immer
cher (in Deutschland: 20
bewusster“, erklärt
Prozent) ausmachen. DaShoplupe-Geschäftsraus errechneten die
führer Johannes AltMarktforscher, dass Marmann: „Bei Google
keter in den USA und
kauf ich ständig den
Europa fünf beziehungsNeukunden,
der
weise sieben Erstkäufer
nun mal am meisten
gewinnen müssten, um
Geld kostet.“
das Umsatzvolumen eines Fab setzt seit Jahren mit Erfolg
Um die RentabiliStammkäufers zu erzie- auf E-Mailings, um Kunden auf
tät ihrer Klickpreise
len. Manch größerer Re- die eigene Seite zu locken
signifikant zu vertailer schüttelt angesichts
bessern und Neudieser Zahlen nur den Kopf und wagt die kunden somit günstiger einzukauVermutung, dass sich Forrester in der ein- fen, setzen immer mehr Web-Händgangs erwähnten Studie möglicherweise ler auf die Optimierung von Konververzählt hat.
sionsraten und Nutzerfreundlichkeit. Dabei unterscheiden sich NeuWachstum durch Neukunden
und Bestandskunden in den Punkten
Doch wie hoch die Quote auch ausfallen Usability und Frontend-Gestaltung nicht.
mag: Der Löwenanteil der Marketingbud- Hier stellen beide Kundengruppen ähnligets fließt nach wie vor in die Neukunden- che Ansprüche. Anders angehen muss
gewinnung, stellt Dirk Göbel, Managing man diese beiden Segmente hingegen im
Director bei der Werbeagentur Saatchi & Bereich Merchandising, Cross-Selling
Saatchi Deutschland, fest: „Bestandskun- und Empfehlungsmarketing. „Bestandsdenpflege kommt im Rahmen der Kom- kunden lassen sich besser über eine indimunikationskonzepte unserer Kunden vidualisierte Ansprache zur Konversion
zwar vor, Auftraggeber suchen allerdings locken, zumal die Shop-Betreiber über
hauptsächlich nach Ideen zur Gewinnung genügend Informationen wie die letzten
von Neukunden.“ Der Grund: Der Markt Warenkorbinhalte oder die aufgerufenen
Artikel verfügen“, schildert Gerd Güldenast, Di„Da immer mehr Wettbewerber
rector Project Management & Consulting beim
in den Markt drängen, steigen
Bremer E-Commercedie Kosten für Neukunden.“
Dienstleister Hmmh die
Unterschiede.
DAVID RIEDMILLER
Eine Studie des ECC
Head of Performance Marketing bei Limango
Köln legt zudem nahe,
dass Web-Händler durch
wachse nach wie vor überproportional. Da Versandoptionen und Lieferung die Kunwolle jeder so viel vom Kuchen abhaben denbindung steigern können. Auch das
wie möglich. Göbel weiter: „Auch wenn Sortiment spielt der Studie zufolge eine
die Zahlen zur Bestandskundenpflege ei- wichtige Rolle bei der Entscheidung, ob
ne andere Sprache sprechen, Neukun- ein Käufer irgendwann in den Webshop
denakquise wird psychologisch einfach zurückkehrt. Diese These unterstützt auch
mit Wachstum gleichgesetzt.“
Shoplupe-Chef Altmann: „Web-Händler
Die Verteilung der Budgets hängt auch sollten einen Schwerpunkt des Budgets in
wesentlich von der Phase ab, in der sich die Attraktivitätsoptimierung des Shops
ein E-Commerce-Unternehmen befindet. investieren“, rät er. Dazu gehört auch die
Bei Start-ups fließen naturgemäß alle Auf- Optimierung des Sortiments. Die Händler
hingegen sehen E-Mail-Marketing als effektivstes Tool im Bestandskundenmarketing an. Jeder
dritte
deutsche
Versandhändler
schätzt daran laut einer gemeinsamen
Studie von BVH
und Trusted Shops
die hohe Response und eine
hohe Wiederkaufrate. Entsprechend wollen
auch 44 Prozent der
befragten Versandhändler ihre
Investitionen in E-Mail-Marketing hochschrauben.
„Online Shops müssen erst mal
den Kunden überzeugt und
begeistert haben, dann ist alles
erlaubt und vieles geht, was beim
Neukunden nicht funktioniert“, weiß Altmann. Einen
Newsletter zu verschicken bedeute aber nicht automatisch
eine erfolgreiche Bestandskundenansprache. Nur für
Mehrwert ist der Kunde bereit, sich
die Inhalte überhaupt zu Gemüte zu
führen. So verzeichnet ein Online Shop
für höherpreisige Kindermode, der namentlich nicht genannt werden will, nach dem Versand von E-Mail-Newslettern, die neue Produkte im Shop ankündigen, regelmäßig Umsatz-Peaks, weil die Kundschaft inzwischen sehr genau weiß, dass die dort vorgestellten Produkte innerhalb kürzester
Zeit ausverkauft sind. Und Fab gelingt es
durch ein liebevoll ausgewähltes und präsentiertes Sortiment im E-Mail-Newsletter, Bestandskunden immer wieder dazu
zu motivieren, in den Produkten des De-
Erst- und Bestandskunden
7x
3x
1,75
5,34
11,54
Erstkäufer
Wiederkäufer
Stammkäufer
Angabe: Durchschnittlicher Umsatz pro Besuch in
einem europäischen Webshop in Europa in Euro
Der Umsatz mit Stammkäufern ist im Schnitt
sieben Mal so hoch wie mit Erstkäufern
Quelle: Adobe; Untersuchungszeitraum: April 2011 – Juni 2012
Basis: Analyse von Daten aus 33 Milliarden Besuchern über
Desktop, Tablet und Smartphone bei 180 Online Shops in den
© INTERNET WORLD Business 17/13
USA und Europa
signshops zu stöbern. Nicht nur der Newsletter ist für Fab ein gutes Kundenbindungsinstrument, auch über Facebook
bindet das Unternehmen Kunden – und
akquiriert über Weiterempfehlungen seiner Fans Neukunden quasi zum Nulltarif.
Hoffnungsträger Mobile
Der Kanal Mobile verspricht vielen Händlern und Dienstleistern darüber hinaus ein
großes Potenzial, Bestandskunden an sich
zu binden. Die Shop-Optimierung für
mobile Endgeräte ist grundsätzlich für jeden Shop sinnvoll, in dem Produkte verkauft werden, die keine sehr lange Kaufentscheidung benötigen, schildert Altmann: „Ich denke nicht, dass man sich am
iPhone eine Küche konfigurieren will. Ich
will aber unterwegs und spontan recherchieren und kaufen – das dann eher bei
Shops, die ich bereits kenne und bei denen
ich weiß, dass sie funktionieren.“ Mit einer
mobilen Optimierung finde man nicht
unbedingt Neukunden, aber man begeistere seine Stammkunden und binde sie
fester an sich.
Hmmh-Mann Güldenast geht noch einen Schritt weiter: „Mobile ist nicht nur
ein, sondern das Instrument zum erfolg-
„Neukundenakquise wird
psychologisch einfach mit
Wachstum gleichgesetzt.“
DIRK GÖBEL
Managing Director Saatchi & Saatchi
reichen Bestandskundenmarketing“, erklärt er. Die Gründe: Apps kombinieren
intuitive und einfache Nutzerführung mit
einem hohen Grad an Personalisierbarkeit
und liefern die gewisse Portion „Stickiness“. Einmal installiert, bleiben Apps auf
Smartphones und Tablets für eine sehr
lange Zeit dem User zugänglich. Der
Kunde nutzt sie immer wieder, wenn entsprechende personalisierte Anreize oder
Features geboten werden, die ihm im Alltag weiterhelfen. Über den Versand von
Push-Nachrichten können Händler nicht
nur Impulskäufe anstoßen, sondern auch
den Markennamen immer wieder ins Gedächtnis bringen. „Über Apps werden
Marken zum festen Bestandteil und ständigen Wegbegleiter im täglichen Leben
der Kunden. Klassische Websites können
bei dieser Entwicklung überhaupt nicht
mithalten“, schlussfolgert Gerd Güldenast.
Um vom Mobile Web zu profitieren,
müsse eine Marke aber nicht notwendigerweise eigene Apps entwickeln, sondern
sie solle die am häufigsten mobil genutzten Apps „infiltrieren“. Social Networks
wie Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest gehören also auch mobil zum Kundenbindungs-Pflichtprogramm von WebHändlern. Und helfen vielleicht bei der
Erkenntnis, dass bei Bestandskunden
■
doch mehr zu holen ist.
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26
Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
19. August 2013
Störer oder Täter?
17/13
Abmahnfallen,
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Auf Online-Recht
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Ein Geschäftsführer haftet nicht in jedem Fall für Urheberrechtsverletzungen
U
Foto: Fotolia / Rangizzz
rheberrechtsverletzunmuss die konkrete Person
gen können teuer wer(Täter) gewesen sein, die
den. Grundsätzlich ist die
den Verstoß begangen hat.
Haftung des GeschäftsfühMit der namentlichen Anrers hierbei nicht ausgegabe des Marketingleiters
schlossen. Das Berliner
haben die Gesellschaft und
Kammergericht hat allerauch der Geschäftsführer
dings in einem Urteil vom
ihren Darlegungspflichten
25. Februar (Az.: 24 U 58/12)
Genüge getan. Nun wäre es
anders entschieden. Denn in
an den Rechteinhabern gediesem Fall hatte nicht der
wesen, zu beweisen, dass der
Geschäftsführer, sondern
Geschäftsführer als Täter
der Marketingleiter das Urgehandelt hat. Dies gelang
heberrecht verletzt. Der aber
nicht, sodass das Gericht
hatte das Unternehmen
davon ausgehen musste,
zwischenzeitlich verlassen.
dass der Geschäftsführer
Dazu kam: Bei der Klage
nicht der Täter war und ihn
ging es um Schadensersatz, Nicht für alles in seiner Firma muss der Chef gleich hinter Gitter
deshalb keine Schadensnicht um die bloße Unterlasersatzpflicht trifft.
sung, was im deutschen Recht völlig an- rerhaftung in Anspruch genommen worDer
Einzelfall
ist entscheidend
ders behandelt wird.
den. Eine derartige Störerhaftung kann
zwar eine Unterlassungsverpflichtung Ob Sie als Geschäftsführer für UrheberDer Fall
nach sich ziehen – eine Haftung auf rechtsverstöße Ihrer Gesellschaft haften,
Ein Software-Unternehmen hatte offen- Schadensersatz aber ist dabei ausge- hängt vom jeweiligen Einzelfall und den
bar unberechtigt eine Fotografie genutzt. schlossen. Eine Schadensersatzforde- geltend gemachten Ansprüchen ab. Die
Im Prozess hatten das Unternehmen und rung könne vielmehr nur an den Täter grundsätzliche Möglichkeit einer persönlichen Haftung sollte jedoch immer
dessen Geschäftsführer vorgetragen, selbst gestellt werden,
■
im Hinterkopf behalten werden.
dass für die Tat der ausgeschiedene MarDas
Urteil
in
der
Praxis
ketingleiter der Gesellschaft verantwortRA SASCHA FABER
lich war. Das Landgericht Berlin hatte Auch wenn das Kammergericht hier die
Haftung des Geschäftsführers
Das müssen Sie beachten
auf Schadensersatz verneint
hat, bedeutet dies nicht, dass
■ Die persönliche Haftung des GeschäftsSascha Faber
Geschäftsführer für Urheberführers auf Schadensersatz scheidet dann
rechtsverletzungen ihrer Geaus, wenn ein Verantwortlicher für den
Fachanwalt für IT-Recht, für
sellschaft gar nicht haften. Die
Verstoß genannt werden kann. Schagewerblichen Rechtsschutz und
Verpflichtung zur Unterlasdensersatz muss regelmäßig nur leisten,
für Urheber- und Medienrecht
sung bleibt bei einer Störerwer eine Tat begangen hat.
■ www.volke2-0.de
haftung bestehen, ohne dass
■ Die Störerhaftung auf Unterlassung ist
der Störer die betreffende
davon zu unterscheiden. Sie ist auch
Verletzung selbst vorgenomauch bei der Handlung eines Dritten
den vom Urheber geltend gemachten men haben muss. Eine Haftung tritt jegrundsätzlich denkbar – auch dann,
Schadensersatzanspruch gegen den Ge- doch nur ein, wenn der Störer nachweiswenn dieser Dritte das Unternehmen
schäftsführer deshalb abgewiesen, auch lich seine Prüfpflichten verletzt hat.
bereits verlassen hat.
die Berufung vor dem Kammergericht
Für die über die Unterlassungs■ Zudem sind Schadensersatzpflichten des
hatte keinen Erfolg. Der Geschäftsführer verpflichtung hinausgehende SchadensGeschäftsführers gegenüber der eigenen
sei – so die Begründung des Gerichts – ersatzforderung ist hingegen eine TäterGesellschaft möglich.
nur aus Gründen der sogenannten Stö- schaft erforderlich. Der Geschäftsführer
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Keine Verkürzung der Gewährleistung bei „B-Ware“
Online-Händler dürfen die gesetzliche
zweijährige Gewährleistungsfrist beim
Verkauf an Verbraucher nicht auf ein Jahr
verkürzen, wenn es sich bei den verkauften Artikeln um „B-Ware“ handelt. Das
entschied das Landgericht Essen am 12.
Juni 2013 (Az.: 42 O 88/12).
Ein Händler hatte in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen die Gewährleistungsfrist für B-Ware auf ein Jahr
verkürzt. Hierbei soll es sich um Ware
gehandelt haben, die nicht mehr originalverpackt ist, da die Verpackung fehlt oder
beschädigt worden war. Auch einmal ausgepackte oder vorgeführte Waren soll dazu gehört haben.
Das Gericht stufte die Klausel als wettbewerbswidrig ein. Beim Verbrauchsgüterverkauf, also beim Verkauf von beweglichen Sachen an Verbraucher, könne
nach § 474 Bürgerliches Gesetzbuch zwar
die Gewährleistungsfrist bei „gebrauchten Sachen“ verkürzt werden. Grund
hierfür sei das erhöhte Sachmängelrisiko,
welches durch den Gebrauch oder das Alter der Sache entstehe. B-Ware erfülle die
Kriterien nicht, da sie nicht gebraucht sei.
Allein das Fehlen oder die Beschädigung
der Verpackung sei kein Gebrauch.
Händler sollten ihre Klauseln entsprechend formulieren. Ein günstigerer Preis
wegen fehlender oder beschädigter Verpackung rechtfertigt keine Verkürzung
der gesetzlichen Gewährleistungspflicht
gegenüber Verbrauchern.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
URHEBERRECHT
ABGEBROCHENE EBAY-AUKTIONEN
WERBEVERSPRECHEN I
WERBEVERSPRECHEN II
Kein Geld für Zweit-Domain
Kein Schadensersatz
Was heißt „grenzenlos“?
Top-Zins mit Haken
Ein Designer, der einem Kunden im Zuge der
Website-Realisierung die Nutzungsrechte an
Abbildungen überlässt, kann kein zusätzliches
Honorar fordern, wenn der Kunde beschließt,
die Seite unter einer weiteren Domain zugänglich zu machen. Das hat das Amtsgericht Düsseldorf entschieden. Im Verfahren ging es
darum, ob der – vom Kunden beauftragte –
Internet-Auftritt auch die dazugehörige Domain
umfasst. Dies verneinte das Gericht und stufte
damit die Domain lediglich als Hilfsmittel ein,
um die Seite aufzurufen. Der Webdesigner hatte
einen Aufschlag von 25 Prozent auf das vereinbarte Bildhonorar für die „Zweitverwertung“
■
gefordert (Az.: 57 C 14411/12). fk
Eine neue Masche zum Geldverdienen haben
offenbar Geschäftemacher auf eBay entdeckt: Sie
platzieren Hunderte von Geboten in verschiedensten Auktionen, wobei allen Geboten gemein ist,
dass sie weit unter dem Marktwert des Artikels liegen, zum Beispiel 200 Euro für ein neues iPhone.
Dabei spekulieren die Massenbieter darauf, dass
ein Teil der Auktionen vorzeitig abgebrochen
wird – und sie dann als Höchstbietende auf
Schadensersatz wegen Vertragsnichterfüllung
pochen können. Diesen Trick hat das Amtsgericht
Alzey als rechtsmissbräuchlich eingestuft. Bei
einem solchen Bietverhalten fehle es dem Bieter
an ehrlichem Kaufwillen, deshalb komme kein
■
Kaufvertrag zustande (Az.: 28 C 165/12). fk
„Grenzenlos surfen“ können Nutzer, die bei
Vodafone einen Internet-Volumentarif bestellt
haben, das versprach zumindest der Anbieter.
Dagegen ging die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) gerichtlich vor. Nach ihrer Auffassung ist der Begriff „grenzenlos“ irreführend,
denn Vodafone schließe in seinen Vertragsbedingungen die Nutzung bestimmter Dienste
(zum Beispiel die Teilnahme an Peer-to-PeerNetzwerken) aus. Kunden, die das wollen, müssen einen Aufpreis zahlen. Das Landgericht Düsseldorf schloss sich der Meinung des VZBV an
und verbot die Verwendung dieser Formulierung. Der Mobilfunk-Carrier erwägt, in Revision
■
zu gehen (Az.: 38 O 45/13). fk
Einen Zinssatz von 2,25 Prozent auf Tagesgeld
versprach eine Online-Bank prominent auf ihrer
Homepage. Eine entscheidende Einschränkung
dieses Angebots wurde jedoch erst auf der dritten Unterseite offenbart: Den beworbenen Zinssatz sollte es nur für Einlagen bis 5.000 Euro
geben. Für darüber hinausgehende Beträge bot
die Bank nur noch Zinsen zwischen 0,25 und
einem Prozent an. Irreführend fand dies die
Wettbewerbszentrale NRW; eine Auffassung,
der sich das Landgericht Mönchengladbach anschloss. Diese wesentliche Einschränkung hätte
unmittelbar und deutlich neben der blickfangmäßigen Herausstellung des attraktiven Zinssat■
zes erfolgen müssen (Az.: II R 15/12). fk
ONLINESTAR '13
Die Wahl zu Deutschlands beliebtesten Websites ist abgeschlossen
und die Sieger des OnlineStar 2013 Publikumspreises stehen fest.
User aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben im Laufe
der Wahl knapp 530.000 Stimmen ab.
OnlineStar 2013 Publikumspreis –
Die Gewinner:
Beste Autosite:
adac.de
Beste Datingsite:
friendscout24.de
Beste Gesundheitssite:
apotheken-umschau.de
Beste Immobiliensite:
immonet.de
Beste Karrieresite:
stepstone.de
Beste Modeund Lifestylesite:
otto.de
Beste Newssite:
spiegel.de
Beste Preisvergleichssite:
billiger.de
Beste Ratgebersite:
chefkoch.de
Beste Reisesite:
holidaycheck.de
Beste Shoppingsite:
amazon.de
Beste SoftwareDownloadsite:
chip.de
Beste Spielesite:
gamestar.de
Beste Versicherungsund Finanzsite:
check24.de
Bester
Corporate Blog:
blog.scout24.com
Bester
Private Blog:
meinungs-blog.de
Die Zweit- und Drittplatzierten sind auf der Website unter www.onlinestar.de zu finden.
Der OnlineStar 2013 Publikumspreis wird freundlicherweise unterstützt von:
Sponsoren:
Medienpartner:
™ com!
™ Internet World Business
™ PAGE
™ WEAVE
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
In fünf Schritten zum Flyer
Trotz des rasant steigenden Einsatzes von
Online-Werbung sind Flyer in Papierform
immer noch ein beliebtes und Erfolg versprechendes Werbemittel für E-CommerceAnbieter, um Verbraucher in die OnlineWelt zu locken. So gelingt die Gestaltung
aufmerksamkeitsstarker Print-Werbung:
1. Zu aller Anfang steht die Auseinandersetzung mit der Zielgruppe: Nur wer weiß,
an wen er sich richtet, kann auf Augenhöhe
mit seinen Kunden kommunizieren.
2. Um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe
zu erregen, ist ein ansprechendes Design
des Werbemittels unabdingbar. Idealerweise
regt das Werbemittel zur Interaktion an
und weckt die Neugier des Empfängers.
Eine intensive Beschäftigung mit dem
Werbemittel erhöht die Verkaufswahrscheinlichkeit.
3. Die richtige Platzierung der Überschrift,
die Schriftgröße, die Textlänge und die
Verwendung von Fotos tragen dazu bei,
dass der Flyer vom Kunden gelesen wird,
und nicht sofort im Papierkorb landet. So
reichen etwa 40 Zeichen aus, um eine aussagekräftige Überschrift zu generieren.
Gesichter auf Fotos steigern die Aufmerksamkeit des Betrachters und besonders
wichtige Informationen dürfen gerne
optisch betont werden. Bei der Hervorhebung sollte man sich durchgängig für eine
Variante entscheiden.
4. Ein übersichtliches Layout nach dem
Motto „Weniger ist mehr“ mit maximal
drei Schriftgrößen und Farben überfordert
den Leser nicht. Idealerweise werden dunkle
Buchstaben auf einen hellen Hintergrund
gedruckt.
5. Die Haptik des Flyers ist ein wichtiger
Faktor. Fühlt sich der Flyer dünn und billig
an, wirft dies automatisch ein schlechtes
Licht auf das beworbene Produkt. Unscharfe
Buchstaben und verwackelte Drucke lassen
die Werbebeilage ebenfalls unprofessionell
wirken. Da zwei Millimeter Beschnitt bei
den meisten Druckereien Standard sind,
sollten die Ränder des Flyers entsprechend
groß genug gewählt werden. Damit die
Farben auf dem Papier wie gewünscht zur
Geltung kommen, ist es wichtig, den Farbraum CMYK und 300 dpi als Auflösung für
die Datei zu wählen.
17/13
Eher wolkig als heiter
Techniktipp
Damian Leich
Gründer Paketwerbung.de
■ www.paket
werbung.de
19. August 2013
Reiseportale müssen im Web noch gewaltig nachrüsten, um alle Potenziale auszuschöpfen
F
lugsuchmaschinen und
Travel-Portale gibt es
im Web wie Sand am Meer.
Doch die wenigsten erfüllen die Anforderungen an
moderne E-CommerceDienste. Der IT-Dienstleister NTT Data hat in
einer Studie die Web-Seiten von 24 der beliebtesten Reiseanbieter und
Preisvergleichsdienste in
Deutschland untersucht
– und dabei erhebliches
Nachbesserungspotenzial
konstatiert.
Dringender Handlungsbedarf besteht vor allem
bei den Bezahlverfahren.
Fast die Hälfte aller Portale
(46 Prozent) verwendet
die elektronische Lastschrift – ein Verfahren,
das zunehmend an Attraktivität verlieren
wird. Grund dafür ist die neue bargeldlose
Euro-Bezahlmethode SEPA. Noch bietet
keine der untersuchten Web-Seiten die internationale Lastschrift an. Zum 31. Januar
2014 endet aber bereits die Frist, bis zu der
die Reiseportale ihre Infrastruktur und
Orientierungsphase?
Viele Reiseportale
haben noch keine ausgefeilte Web-Präsenz
Prozesse umgestellt haben müssen. Fast ebenso schlecht sieht es mit
der Mobile-Anpassung
aus. Nur ein Viertel der
Reisedienstleister hat
eine für das Handy optimierte Seite. Und diese
ist dann noch nicht einmal im Responsive
Design realisiert. Das
bedeutet: Auch beim
Zugriff über Tablet-PCs
wird die SmartphoneVersion angezeigt – mit
viel zu niedriger Auflösung. Da gerade reisebegeisterte Menschen
oft sehr mobil sind, gibt es hier ein großes
Verbesserungspotenzial für Anbieter.
Weiterer Stolperstein bei der Buchung
von Online-Reisen: die Barrierefreiheit.
Das betrifft insbesondere ältere Reiselustige.
Spezielle Reader könnten bei eingeschränkter Sehfähigkeit trotzdem die Online-BuFoto: Fotolia / alexmillos
28
Ein Zalando Cube für alle
Zalando baut ein Management Tool und lässt die Crowd daran teilhaben
T
ue Gutes und sprich darüber. Noch Cube online. Das Tool bietet umfassende
besser: Teile es mit anderen. So wie Speicher, Filter und Suchfunktionen. Unter
Zalando. Das Technologieteam des „Schrei Cubeapp.io hat das Technologieteam eine
vor Glück“-Online-Händlers hat eine ausführliche Dokumentation sowie eine
eigene Web-Anwendung zum Informati- Live-Demo hinterlegt, anhand derer sich
onsmanagement entwickelt, die sie nun auf IT-Verantwortliche anderer Unternehmen
der Open-Source-Distributionsplattform eine individuelle Managementplattform
Github zur Verfügung stellt. Das Manage- zusammenbauen können. Vielleicht schrei■
ment Tool soll den 300 Software-Entwick- en die dann auch vor Glück. vg
lern, Qualitäts- und Produktmanagern bei Zalando künftig als gemeinsame Plattform dienen
und die Arbeitsabläufe
und den Datenaustausch
erleichtern. Dazu gehören der organisatorische
Aufbau von Arbeitsteams,
Servern und Prozessen
ebenso wie technische
Daten von Projekten und
Modulen. Nach einem
Jahr
Entwicklungszeit
ging nun der Zalando Der Zalando Cube hilft, den Überblick zu bewahren
chung ermöglichen. Das geht jedoch nur
dann reibungslos, wenn die Webseite auch
mit abgeschalteter Dynamik gut funktioniert und es textliche Alternativen zu Bildern auf der Webseite gibt – bei den getesteten Anbietern weitgehend Fehlanzeige.
Sehr gut sieht es hingegen in Bezug auf
die gesetzlichen Bestimmungen zur Button-Regelung im E-Commerce aus. Hier
gibt es bei keinem Anbieter einen Verstoß
gegen die rechtlichen Vorgaben zur Button■
Bezeichnung. vg
Reiseportale wenig mobil
Angebot
mobiler
Seiten
25 %
25 %
Angebot
nativer
Apps
iPhone
50 %
33 %
Android
Travel-Anbieter haben noch großen Optimierungsbedarf in Sachen Smartphone und Tablet
Quelle: NTT Data, Stand: August 2013
© INTERNET WORLD Business 17/13
Cloud-basiertes
Marketing Tool
E
psilon hat eine neue, Cloud-basierte
Lösung für E-Mail- und Cross-Channel-Marketing vorgestellt. Agility Harmony
soll Werbungtreibenden ermöglichen, ihre
Kampagnen über verschiedene Kanäle wie
E-Mail, Social Media und Mobile zu
planen und zu orchestrieren. Bestehende
Kanäle können laut Epsilon problemlos in
die neue Plattform integriert werden.
Flexible Anpassung der Kanäle
Auch neue Kanäle, die künftig entstehen
werden, lassen sich demnach einbinden.
Um die wichtigsten Kunden individuell
anzusprechen, verfügt Agility Harmony
über eine Segmentierungsfunktion und
unterstützt dynamische Inhalte. Die Integration von Facebook, Twitter, Linkedin
und anderen sozialen Netzwerken erlaubt
es dem Newsletter-Abonnenten, Inhalte
mit seinem Netzwerk zu teilen, Zudem
kann mit der Plattform die Darstellung
einer Kampagne auf verschiedenen Gerä■
ten per Preview überprüft werden. vg
Anzeige
GIROPAY
OXID ESHOP
DEUTSCHE BAHN
Kooperation mit B+S Card Service
Zusatz-Tool für Mobile Commerce
Neues Bezahlverfahren für Online
Ab sofort können Händler direkt auf www.giro
pay.de einen Akzeptanzvertrag für Giropay
abschließen und das Online-Überweisungsverfahren unmittelbar in ihren Online Shop integrieren. Hierzu ist die Giropay GmbH eine
exklusive Kooperation mit der Girosolution
und B+S Card Service eingegangen. vg
Oxid eSales hat eine Erweiterung für die optimierte Darstellung von E-Shops auf mobilen Endgeräten entwickelt. Mit Oxids eShop Mobile
Theme lässt sich ein mobiles Erscheinungsbild für
Online Shops konfigurieren. Greift ein mobiles
Endgerät auf den Shop zu, liefert die Erweiterung
automatisch das Mobile Theme aus. vg
Die Deutsche Bahn erweitert die bestehenden
Bezahloptionen auf ihrem Reiseportal Bahn.de:
Bei der Buchung eines Bahntickets können die
Kunden ab sofort über die neu integrierte Zahlart
„Sofort Überweisung“ bezahlen. Das Verfahren
setzt nur ein Online-fähiges Bankkonto voraus –
eine Registrierung ist nicht notwendig. vg
17/13
TOOLS & TECHNIK
19. August 2013
Internet World BUSINESS
29
Wechselkurs für Bitcoin
Karten fürs Gebäudeinnere
Ein US-Bundesgericht hat die virtuelle Währung als Geld anerkannt
Der Kartendienst Here arbeitet mit Qualcomm am Indoor Positioning
F
Foto: Bitcoin
ür die einen ist es eine Fantasiewährung mentierte er, dass Bitcoin kein durch USabgedrehter Internet Nerds, für die amerikanische Gesetze reguliertes Geld
anderen eine ernsthafte Alternative in Zei- sei und der Fall daher auch nicht im Beten der Finanzkrise. Vonseiten eines texa- reich der Wertpapieraufsicht liege.
nischen Bundesgerichts hat der Bitcoin
Ob Geld oder nicht: Bislang haftet der
nun zumindest offiziell Anerkennung Währung ein zweifelhaftes Image an. Der
erfahren. Das von einem unbekannten Bundesverband
Digitale
Wirtschaft
Programmierer 2009 ins Leben gerufene (BVDW) riet bereits 2011 von der Nutzung
virtuelle Zahlungsmittel sei als „Währung“ des Zahlungsmittels ab: „Bitcoins besitzen
zu bezeichnen, so die Bewertung des zu- das Potenzial, der gesamten Gesellschaft
ständigen Richters Amos Mazzant: „Es ist durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche
offensichtlich, dass Bitcoins als Geld ver- oder illegale Geschäfte nachhaltig zu schawendet werden können.“
den.“ Eine Beurteilung, der nun auch das
Seine
Einschätzung
New York Department of
bezieht sich auf ein lauFinancial Services nachfendes Verfahren gegen
geht. Die oberste FinanzTrendon Shavers, den
behörde hat rund zwei
Betreiber des auf Bitcoins
Dutzend Bitcoin-Firmen,
basierenden Hedgefonds
die mit der Crypto-WähBTCST (Bitcoin Savings
rung arbeiten, vorgelaand Trust). Er ist angeden. Die Behörde will
klagt, weil er von Investoprüfen, ob die Unternehren etwa 700.000 Bitcoins
men Geldwäsche verim Gegenwert von 4,5
hindern, Kundenschutz
Millionen Dollar einsambetreiben und saubere
melte. Anstatt das Geld in
Investmentstrategien verden Fonds zu investieren,
folgen. Zu den Firmen,
baute er ein Schneeballdie eine Vorladung erhalsystem auf, bei dem die
ten haben, gehören unter
Investoren leer ausgin- Währung oder Spielgeld? Der
anderem Coinbase, Bit Ingen. Vor Gericht argu- Bitcoin steht im Visier der Ermittler stant und Coinsetter. vg ■
D
ie Geschäftseinheit Here von Nokia
erstellt nicht nur geografisches Kartenmaterial für draußen, sondern auch
Karten vom Gebäudeinneren. Diese Kartierung wird für „Indoor Positioning“ verwendet. Indoor Positioning bezeichnet die
Positionsbestimmung von Menschen in
Gebäuden. Voraussetzung: Sie tragen ein
Smartphone bei sich. In Geschäften könnten dann beispielsweise Kunden den Weg
zu Produkten leichter finden. Weitere
denkbare Szenarien sind personalisierte
Angebote in Zusammenhang mit dem
jeweiligen Standort.
Nun hat Here mit Qualcomm Atheros,
einem Anbieter für drahtlose Übertragungstechnologien, eine Partnerschaft
geschlossen. Here wird in die „Indoor
Positioning Engine“ von Qualcomm Atheros integriert. Dadurch soll die Positionsbestimmung in Gebäuden wie Flughäfen,
Einkaufszentren oder Museen genauer
werden. Der Aufenthaltsort von Menschen mit mobilem Gerät kann durch die
Zusammenführung von Here-Daten mit
der „Izat Location Platform“ von Qualcomm innerhalb von drei bis fünf Metern
präzise bestimmt werden, erklärt Nokia.
Für die Indoor-Kartografie besuchen
die Here-Mitarbeiter die Gebäude. Sie
gleichen den Grundriss der Stockwerke
Karte eines Einkaufszentrums von Here
mit ihren Daten ab, und ergänzen das
Kartenmaterial um weitere Informationen, etwa wo genau sich Bankautomaten,
WC-Anlagen oder Aufzüge befinden. is ■
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Besuch
Halle 8 en Sie uns:
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Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Bärbel Drexel GmbH
Neugestaltung des bereits bestehenden MagentoShops der Bärbel Drexel GmbH
Hmmh
BRITA-Gruppe
Dynamic Landing Page für die neue 4-Wege-Küchenarmatur Neo 4, Traffic-Generierung
Eprofessional
Cortal Consors
Entwicklung einer Responsive-Webseite zur Neupositionierung der Marke
Useeds
Deutsche Telekom
Design des neuen Web-Auftritts von T-Online.de
Dexeg
Heidelberg Cement
Content-Management-System: internationale Marketing- und Kommunikationsplattform auf Drupal-Basis
Ueberbit
Intersport
E-Mail-Marketing im Fullservice mit der Software
eC-Messenger von Teradata eCircle
Teradata eCircle
Kienzle
Neuer Online Shop für die Lifestyle-Uhrenmarke Poseidon auf Basis von Shopware
Commerce Plus
32 Vollzeit-Mitarbeiter, feste Ansprechpartner
LHD Unternehmensgruppe
Beratung für die Suche eines geeigneten Systemanbieters für die Erweiterung der E-Commerce-Plattform
Hmmh
Experten für jeden Teilbereich des SEO
Media Markt/Saturn
Giropay als Zahlungsmöglichkeit in den Online Shops
von Media Markt und Saturn
Giropay
Mettler-Toledo
Garvens GmbH
Konzept, Screendesign sowie technische Umsetzung
der animierten Darstellung einer Verpackungslinie
Cybay New Media
Milchwerke Berchtesgadener Land
Kindgerechte Website, inklusive Tablet und SmartphoneVersion, für die Marke Alpenzwerg
Code64
Mondi Holidays
Neupositionierung der Hotelgruppe mit Entwicklung
von Claim, Corporate Design und Responsive-WebsiteKonzept mit Online-Buchung
Code64
Personalberatung
Egon Zehnder
Umsetzung des internationalen Relaunches der
Website Egonzehnder.com
Active Value
Procontra-online.de
Abwehr von DDoS-Angriffen auf Procontra-online.de
Myra Security
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Relaunch des Medienportals Rbb-online.de
Exozet
Salzburger Land
Such- und Buchungstechnologie auf Salzburgerland.com
als White-Label-Lösung
Holiday Insider
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Neuentwicklung der Internet-Seite der SAP Arena in
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30
Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
19. August 2013
17/13
E-MAIL-MARKETING IN DER CLOUD
Wolkige Aussichten
Das Angebot für Cloud-basierte E-Mail-Marketing-Tools ist groß, den richtigen Anbieter zu finden, gar nicht so einfach.
Dabei geht es nicht nur um das eigene Anforderungsprofil des Kunden, sondern auch um datenschutzrechtliche Bedenken
A
ls das Consulting-Unternehmen Gartner Mitte Juni eine
Studie zum Stand von Cloudbasierten Office-Systemen veröffentlichte, dürften die Ergebnisse
doch einige überrascht haben.
Darin widersprechen die Marktforscher der weitverbreiteten Annahme, dass die meisten Unternehmen viele ihrer Aktivitäten
bereits in die Wolke ausgelagert
haben. Anders als gedacht nutzen
gerade einmal acht Prozent aller
Organisationen laut Gartner
Cloud-basierte Office-Systeme.
Der Anteil soll bis Ende 2014 auf
rund zehn Prozent steigen. Unternehmen, die diesen Schritt
noch nicht gewagt haben, empfehlen die Marktforscher deshalb
gelassenes Abwarten: „Do nothing,
at least for now.“
sie komplett Browser-basiert –
der Nutzer benötigt also nur
einen PC mit Internet-Zugang.
Mit den Lösungen spart sich der
Kunde nicht nur die eigene ITAbteilung, sie gewährleisten auch
eine hohe Zustellbarkeit der
Mails. Dafür sorgen die Dienstleister, die engen Kontakt mit den
E-Mail-Providern halten.
Rechenzentrum im Netz
Grafik: Google
Im Marketing und speziell im
E-Mail-Marketing ist von dieser
Zurückhaltung kaum etwas zu
spüren. Lokal installierte MailServer besitzen Seltenheitswert.
Den Normalfall stellen inzwischen Cloud- bzw. „Software as a
Service“-Dienste (SaaS) dar, bei
denen der Kunde die technische Cloud Computing ist im E-Mail-Marketing auf dem Vormarsch. Andere Bereiche der Firmen-IT sollen folgen
Infrastruktur des Dienstleisters
nützt. Dabei ist es schwer, bei der Menge sagt, versteht jeder etwas anderes darun- nutzten Webserver, Apache, steht. Martin
an Anbietern den Überblick zu behalten.
ter.“ Für die einen ist es ein Marketing Aschoff, Gründer der E-Mail-MarketingErste Unklarheiten beginnen oft schon Buzzword, das nichts anderes als SaaS Agentur Agnitas, sieht die Besonderheit in
mit der Frage, was Cloud überhaupt bezeichnet. Andere legen Wert auf eine der Elastizität der Systeme: Ein System sei
klare Differenzierung. nur dann eine Cloud, wenn innerhalb kürVolker Wiewer, VP In- zester Zeit die Kapazität für den Kunden
„Alle Daten in der Cloud
ternational von Teradata erhöht oder reduziert werden könne.
eCircle, etwa bezeichnet
schaffen eine 360-Grad-Sicht
Skalierbarkeit und Kostenkontrolle
nur solche Angebote als
auf den Kunden.“
wirklich Cloud-basiert, Die Vorteile solcher Dienste, ob man sie
denen Hadoop-Daten- nun Cloud oder SaaS nennt, sind schnell
VOLKER WIEWER
banken zugrunde liegen. erklärt. Da ist einmal die hohe SkalierbarVice President International Teradata eCircle
Die freie Software ist ein keit der Daten, also das, was Martin
in Java geschriebenes Aschoff unter Elastizität versteht, sowie
bedeutet. „Der Begriff ist etwas ungenau“, Framework für skalierbare, verteilt arbei- die Kostenabrechnung nach dem tatsächsagt Bernd Wagner, Director Sales von tende Software. Hadoop stammt vom Ent- lichen Verbrauch. Die Angebote sind einExact Target. „Denn wenn man Cloud wicklerteam, das auch hinter dem meistge- fach zu implementieren. Häufig arbeiten
Foto: Fotolia / Frank Peters
Unübersichtlicher Markt
Cloud Computing geht über einzelne, Web-basierte Anwendungen indes hinaus. Das Ziel ist,
ganze Rechenzentren in die Wolke
auszulagern. Für das Marketing
bedeutet das, sämtliche Kundendaten an einem – virtuellen – Ort
zu sammeln. Dies schafft, so Volker Wiewer, eine „360-GradSicht auf den Kunden“.
Die kürzlich vorgestellte Interact Marketing Cloud von Responsys ist so ein Beispiel. Die
Plattform arbeitet mit komplexen
Kundenprofilen, die sich aus
demografischen, verhaltensbasierten und sozialen Informationen zusammensetzen und eine
personalisierte Ansprache ermöglichen. Außerdem soll damit
die Kommunikation nicht mehr
isoliert über einzelne Kanäle
stattfinden, sondern „entlang aller interaktiver Kanäle ausgesteuert werden“, wie
Sebastian Fleischmann, Verkaufsleiter für
den deutschsprachigen Raum, erklärt. Das
bedeutet, dass aus demselben Datenpool
neben E-Mail-Newslettern auch personalisierte Online-Werbung und MobileKampagnen gespeist werden können.
Das alles klingt verlockend, sorgt bei
einigen aber für Unbehagen. „Im Grunde
gibt man die Kontrolle über seine Daten
und die IT-Infrastruktur ab“, sagt Roland
Schäfer, Partner der Unternehmensberatung Saphiron. Was das bedeutet, musste
der Videostreaming-Dienst Netflix vergangenes Jahr erfahren. Eine Störung bei
seinem Cloud-Anbieter Amazon Web
Lokale Installation: Jeder Kunde nutzt seine eigene IT – und lastet sie nur zum Teil aus
Cloud Computing: Mehrere Kunden greifen auf eine gemeinsame Server-Struktur zu
17/13
TOOLS & TECHNIK
19. August 2013
Internet World BUSINESS
Interview
Was ist was? Software as a Service versus Cloud
■
Software as a Service (SaaS): Wie der Name
sagt, bieten Dienstleister den Unternehmen
Software als Service an, das heißt, Unternehmen mieten deren Server-Kapazitäten und
lagern dorthin Dienste aus. Der Kunde hat
über ein privates Intranet oder eine Webseite
Zugriff. Die Anwendungen müssen nicht auf
den Rechnern installiert werden, die Wartung
übernimmt der Anbieter. Abgerechnet wird
bei den meisten E-Mail-Marketing-Systemen
nach dem tatsächlichen Verbrauch. Bei anderen SaaS-Angeboten gibt es auch zeit- und
arbeitsplatzabhängige Gebührenmodelle.
■
Cloud: Einen eindeutigen Unterschied zwischen Cloud und SaaS gibt es nicht. Oft wird
Cloud als eine Weiterentwicklung von SaaS
verstanden. Es sollen nicht mehr einzelne Anwendungen, sondern ganze Rechenzentren
ausgelagert werden. Zudem kann zwischen
einer öffentlichen Cloud, bei der sich Kunden
die Server des Anbieters teilen, und einer
privaten Cloud unterschieden werden. Dort
wird dem Unternehmen ein eigener Server
zur Verfügung gestellt. Dies lohnt sich wegen
der hohen Kosten allerdings nur für große
Unternehmen.
der Datenschutz gegeben ist.“ Dazu gehört
beispielsweise, dass bei einer Verarbeitung
personenbezogener Informationen im
Ausland weiterhin deutsche Datenschutzstandards gelten.
Die Empfehlung an
Unternehmen lautet des„Im Grunde gibt man die
halb, Anbieter mit Servern in Deutschland und
Kontrolle über seine Daten und
einer ISO-270001-Zertiseine IT ab.“
fizierung auszuwählen.
Das Zertifikat bestätigt,
ROLAND SCHÄFER
dass der Dienstleister
Partner Unternehmensberatung Saphiron
über ein Managementsystem zur Informatidatenschutzrechtliche Bedenken aus. Res- onssicherheit verfügt. Außerdem gäbe es
ponsys-Mann Fleischmann ist sich dieser noch die Möglichkeit einer privaten
Sorgen bewusst: „Schließlich haben die Cloud, bei der der Anbieter dem Kunden
Unternehmen die Verantwortung über einen eigenen Server zur Verfügung stellt.
ihre Daten und müssen sicherstellen, dass Das ist allerdings deutlich teurer.
Services führte dazu, dass am Weihnachtsabend zur besten Fernsehzeit bei vielen
Nutzern rein gar nichts mehr ging.
Außerdem löst die Vorstellung, sensible
Daten auszulagern, in Zeiten von Prism
31
„Das System muss passen“
Was müssen Unternehmen bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters beachten?
Sebrus Berchtenbreiter: Worauf sie sicherlich achten müssen, ist, ob der Vertragspartner in Deutschland nach deutschen
Datenschutzmaßgaben haftbar und
verantwortlich gemacht werden kann.
Sehr wichtig ist, dass die Server in
Deutschland stehen, weil es hier bekanntermaßen den europaweit strengsten Datenschutz gibt. Ansonsten ist bei
den
Cloud-basierten
Angeboten
schlichtweg entscheidend, ob die Plattform auf das Anforderungsprofil des
Unternehmens passt.
Wie kann ich das herausfinden?
Berchtenbreiter: Da hilft es, sich Referen-
zen einzuholen, also mit Kunden des
Dienstleisters zu sprechen. Zweitens
müssen Sie sich ausgiebig damit beschäftigen, wie das Wunschsystem aussehen soll. Wie sollen die Daten fließen,
Darüber hinaus sollten Angebote dahingehend überprüft werden, wie einfach sie
mit anderen Programmen kombinierbar
sind. Wichtig auch: Wie erhält man im
Zweifelsfall seine Marketingdaten wieder
aus der Cloud zurück? Gerade der Export
ist oftmals nicht einfach, so die Meinung
Sebrus
Berchtenbreiter
Vorsitzender Council
Digitaler Dialog im
DDV und Geschäftsführer Promio Net
■ www.promio.net
an welche Systeme will ich andocken
und so weiter? Bei der Auswahl des passenden Systems muss schon im Vorfeld
Zeit investiert werden.
Und wie merke ich, dass das Angebot in
der Praxis den Wünschen entspricht?
Berchtenbreiter: Dafür ist es empfehlenswert, die Systeme tatsächlich vorher zu
testen, auch wenn ich vielleicht zweioder gar fünftausend Euro für ein Setup ausgeben muss. Oft werden Entscheidungen aufgrund von Preisen gefällt und nicht bedacht, dass ein nicht
passendes System im Operating einen
Mehraufwand von mehreren Hundert
Personentagen bedeuten kann.
von Berater Schäfer: „E-Mail-Adressen
oder Stammdaten bekommt man relativ
gut raus, aber das wirklich Interessante,
alle Kennzahlen und Statistiken, lässt sich
meist schlecht migrieren. Daran haben die
■
Hersteller wenig Interesse.“
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32
Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
19. August 2013
17/13
USABILITY CHECK: COOKBUTLER.DE
James, das Essen bitte!
Cookbutler.de bietet eine etwas andere Form von Essen auf Rädern – eine Usability-Betrachtung
W
er hätte nicht gerne jemanden, der
ihm im Alltag Aufgaben abnimmt
und das Leben erleichtert? Das Einkaufen
von Lebensmitteln etwa – für viele eine
lästige Pflicht. Cookbutler.de, Gewinner
des INTERNET WORLD Business ShopAward 2013 in der Kategorie „Innovativstes
Geschäftsmodell“, hat hier eine Lösung.
Das Unternehmen liefert alle Zutaten für
ein Gericht oder ein Menü nach Hause.
Damit die Kundinnen und Kunden
etwas Leckeres auf den Tisch zaubern können, sind auf Cookbutler.de folgende
Schritte zu absolvieren: Rezept wählen,
Personenzahl festlegen, bereits vorhandene
Lebensmittel ausschließen, Lieferzeitpunkt wählen und Bestellung absenden.
Anja Weitemeyer von der User-Experience-Agentur eResult in Göttingen hat
Cookbutler.de für INTERNET WORLD
Business einem Quick Check unterzogen.
Nicht, um die Idee zu beurteilen, sondern
um herauszufinden, wie nutzerfreundlich
und einfach die Website ist. Für den Test
wurden typische Szenarien durchgespielt,
während die Site auf gängige UsabilityRichtlinien hin abgeklopft wurde.
Aller Anfang: die Navigation
Direkt auf der Startseite blicken einem
glückliche, lächelnde Menschen entgegen,
daneben werden ansprechende Fotos von
fertigen Gerichten gezeigt. Da möchte man
sich doch gleich näher mit dem Angebot
befassen! Allerdings: Zwei ähnlich gestaltete horizontale Navigationsleisten konkurrieren miteinander. Wo soll der Nutzer
da starten? Minuspunkt Nummer eins.
Ein Lob für Transparenz gibt es hingegen
bei den Kosten: Sowohl der Gesamtpreis
als auch die Kosten pro Person werden
aufgeführt, zudem der Hinweis, dass die
Mehrwertsteuer inkludiert und die Lieferung versandkostenfrei ist. Ausnahme:
Der Hinweis auf den Mindestbestellwert
von 24,90 Euro könnte durchaus deutlicher erfolgen.
Ein Klick zu viel beim Lieferdatum
Gut gefällt mir die Wahlmöglichkeit eines
Lieferzeitpunkts: Tag und Uhrzeit sind
tabellarisch aufgelistet. Nicht klar ist mir
jedoch, warum ich in der Zeile neben der
Uhrzeit auch noch den Tag anklicken
muss. Der Klick auf das Datum ist überflüssig. Minuspunkt Nummer drei.
Tipp 4
Auf der Startseite von Cookbutler.de ziehen zwei horizontale Navigationsleisten den Blick auf sich
sichtsseite eines Online Shops an, es werden Filter angeboten, eine Sortier- sowie
eine Blätterfunktion und natürlich in der
Galerieansicht die Rezepte – allesamt
bebildert. Sehr schön, da bekommt man
sofort Appetit.
Bei 112 Seiten möchte ich aber die Auswahl zunächst etwas einschränken. Neben
der Speisenkategorie (Hauptspeise, Dessert …) stehen Ernährungsweise (vegetarisch, lactosefrei …), die Region (asiatisch,
mexikanisch …), der Zeitaufwand (unter
15 Min. bis über 1 Stunde) und die Preiskategorie (Preis pro Person) zur Wahl.
Diese Filter sind sehr gut durchdacht und
perfekt auf das Produkt abgestimmt.
Es können jeweils mehrere Optionen
pro Filter gewählt werden, was jedoch
einen Zusatzklick auf den Button „Filtern“
notwendig macht. Dieser ist mit einem Lupensymbol gekennzeichnet. Letzteres findet sich aber auch bei der Suchfunktion
und ist dadurch nicht optimal eingesetzt.
Allerdings steht neben der Lupe „filtern“,
sodass über die spezielle Funktion der
Lupe informiert wird.
Tipp 1
Tipp 2
Erleichtern Sie dem Nutzer den Ersteinstieg, indem Sie nur eine einzige Navigationsleiste mit aussagekräftigen Rubriken
anbieten.
Erfinden Sie das Rad nicht neu! Setzen Sie
auf bekannte Symbole und Begriffe,
die der Nutzer bereits von anderen Seiten
oder Apps kennt. Lupe = Suchfunktion.
Ein Trichter passt zu einer Filterfunktion.
Für den Neuling stellen sich gleich mehrere
Fragen: Was ist der Unterschied zwischen
Rezepten und Paketen? Pasta wird separat
geführt, ist aber auch ein Lebensmittel?
Und worauf beziehen sich die Vorschläge
der Woche? Aber die Neugier siegt, mir
gefällt der Gedanke ein Rezept zu wählen
und alle Zutaten direkt bestellen zu können – wie es die Startseite verspricht.
Die folgende Seite „Rezepte“ mutet
zunächst einmal wie eine Standardüber-
Rezept und Details auf einen Blick
Detailansicht:
Rezept mit Foto
und Zutatenliste
Die Detailseite für mein Rezept (CurryGarnelen, Zubereitung unter 15 Minuten)
überzeugt ebenso, alle Zutaten sind einmal
als kompakte Liste vorhanden sowie per
Klick einzeln oder gesammelt dem Warenkorb hinzuzufügen. Auch lassen sich jene
Lebensmittel abwählen, die zu Hause vorrätig sind. Die Anpassung an die Personenzahl funktioniert reibungslos. Doch Minuspunkt Nummer zwei: Zu vorher abgewählten Artikeln werden neue Mengen berechnet, wenn die Zahl der Personen geändert
wird, die Zutaten tauchen auch wieder auf.
Tipp 3
Der Lieferzeitpunkt
kann genau bestimmt
werden. Es ließe sich
sogar noch ein Klick
einsparen
Überlassen Sie dem Nutzer die Kontrolle.
Weisen Sie auf Änderungen hin, sodass
dieser nicht kurz vor dem Bezahlen eine
böse Überraschung erlebt und den Bestellvorgang abbricht.
Nehmen Sie Ihrem Nutzer überflüssige
Klicks ab – so werden Fehler vermieden und
er hat das Gefühl, schneller am Ziel zu sein.
Dafür ist es möglich, eine Telefonnummer
oder den Nachbarn als Ansprechpartner
zu nennen – die Zustellbarkeit wird so
bestmöglich garantiert.
Alle Vorteile auf einen Blick
Nicht vergessen möchte ich Folgendes: Im
linken Bereich sehr schön aufbereitet und
jederzeit sichtbar werden die Vorteile des
Services aufgelistet. Gerade bei unbekannten Unternehmen ein wichtiger Punkt, um
dem Nutzer das Besondere des Angebots
und relevante Eckdaten zu übermitteln. So
werden Hemmungen abgebaut und die
Conversion begünstigt.
Und um die anfängliche Verwirrung in
Zusammenhang mit der Navigation aufzulösen: Pakete beinhalten Obst, Gemüse,
Frühstück oder Käse. Frische Pasta basiert
auf einer Kooperation mit einem Drittanbieter und die Vorschläge der Woche
beinhalten ein 5-Gänge-Menü, das nach
Lust und Laune kombiniert werden kann.
Die Lebensmittellieferung ist zurzeit auf
München und Umgebung beschränkt. Darauf weist das Unternehmen jedoch gleich
auf der Startseite hin.
Fazit: Eine ansprechende Webseite, die
Lust aufs Kochen macht, jedoch an ein
paar Stellen noch optimiert werden kann.
Wann lieferst Du in Hamburg aus, Cook■
butler.de?
Die Autorin: Anja Weitemeyer
ist Managing Partner &
Senior UX Consultant bei
der eResult GmbH. Als
Expertin für nutzerfreundliche Website-Gestaltung
auch auf mobilen Endgeräten gehören die Planung
und Durchführung von Usability-Tests,
Online-Befragungen und FokusgruppenDiskussionen zu ihren Aufgaben.
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Infos und Anmeldung:
Katja Schäffler,
Shop Manager
eCommerce, Marc O'Polo
Einzelhandels GmbH
Veranstalter:
mobile-business-conference.de
Programm 09. September 2013
Mobile Strategie, Mobile Marketing & Co.
Status Quo Mobile: Zahlen, Daten und Fakten
9.30 – 11.15 Uhr
Begrüßung durch die Moderatorin
Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business
Our Mobile Life – Wie Mobile sowohl bestehende Verhaltensweisen und Bedürfnisse verändert
als auch neue schafft und welche Konsequenzen das für zukünftige Geschäftsmodelle hat...
• Phänomen Showrooming: Wie Mobile den Path-to-Purchase verändert
• Wie neue Erwartungen und Bedürfnisse der User die Entwicklung mobiler
Studie
Geschäftsmodelle beeinflussen
Walter Freese, Associate Director, Digital Centre, TNS Infratest GmbH
Mobile: Von der Strategie zur Umsetzung
Holistic Mobile Experience – von 6“ bis 60“
90% der Kunden nutzen eine Kombination aus Smartphone, Pad sowie PC/TV in der
täglichen Arbeit bzw. im Konsum digitaler Inhalte – zukünftig wird es daher immer
wichtiger, eine holistische User Experience über alle Geräteklassen zu gewährleisten
und den Kunden durch 2nd- oder 3rd Screen Features gezielt zu unterstützen.
Dr. Tilman Buchner, Leiter Center for Mobile Products & Services, Scout24
11.15 – 12.00 Uhr
12.00 – 13.15 Uhr
Praxis
Kaffeepause
Marc O‘Polo Mobile Shop: Konzeption & Implementierung in Zusammenarbeit
mit Valtech
Katja Schäffler, Shop Manager eCommerce, Marc O'Polo Einzelhandels GmbH und
Markus Cansever, Business Director Digital Business, Valtech Gmbh
Praxis
Durch strategisches Tracking zum App-Erfolg
• Von der Reichweite bis zur Prozessanalyse: Kennzahlenmodelle nutzen, um die User
besser zu verstehen
• Hilfreiche Use Cases aus der Praxis
Vincent Schlecker, Product Manager, Mindlab Solutions GmbH
13.15 – 14.15 Uhr
Mittagspause
Trends, Mobile Marketing & mobile Markenführung
14.15 – 16.15 Uhr
Marketing-Optimierung in Zeiten des mobilen Konsumenten
• Mobile Internetnutzung ganzheitlich verstehen: Nutzer, Sites, Endgeräte
• ‚Mobile‘ im Medien-Mix: Parallele Mediennutzung, cross-media Kampagnenplanung,
Kaufverhalten mobiler Konsumenten
Guillaume Guerrin, Business Group Director und Timo Thomsen, Global Marketing Manager, GfK SE
How branded mobile apps can strengthen connections to your customers
Andreas Rasmussen, Managing Partner, Nodes
Englisch
Aus TV Zuschauern Kunden machen – und dabei die Lücke zwischen TV, online und dem POS schließen
Frederic Westerberg, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter, TVSMILES GmbH
16.15 – 16.45 Uhr
Kaffeepause
Mobile als Bindeglied zwischen digitaler und realer Welt – Best Practices aus Asien
Rainer Wiedmann, Gründer und Geschäftsführer, aquarius gruppe (München, Hong Kong, Shanghai)
Mobile Publishing
17.15 – 18.00 Uhr
Mobile Publishing – Strategien und Umsetzung in der Verlagswelt
• Medienneutrale Datenhaltung und Content Delivery
• Skalierbare und dynamische Lösungen für Smartphones und Tablets (Praxisbeispiele)
Till Issler, Project Manager Mobile Applications (Leitung Mobile), MAIRDUMONT GmbH & Co. KG
Praxis
Abschließende Diskussionsrunde
ca. 18.00 Uhr
Ende des ersten Konferenztages
Programmänderung vorbehalten (Stand: 13.08.2013)
Programm 10. September 2013
Mobile Commerce
Einkaufen leicht gemacht – Die Nutzerperspektive
9.30 – 11.15 Uhr
Begrüßung durch die Moderatorin
Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business
Einkaufen und Buchen im Mobile Web
• Profile und Kaufverhalten von Smartphone- und Tablet-Besitzern
• Anforderungen an mobile Websites und Shopping Apps
• Shopping- und Buchungs-Apps aus Nutzersicht
Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH
Responsive Design - Optimaler Fit für jeden Screen
• Was ist Responsive Design
• Vorteile von Responsive Design für den Onlineshop
• Nutzergruppenspezifische Anpassung des Responsive Designs auf Basis von Testings
Dennis Martens, Geschäftsführer, Edel Optics GmbH
11.15 – 11.45 Uhr
Studie
Praxis
Kaffeepause
Neueste Trends, Technologien und Multichannel-Konzepte
11.45 – 13.15 Uhr
Commerce Revolution – Wie mobile Technologien die Handelswelt verändern
Tim Hilpert, Senior Director C2C-Geschäft, Mitglied der Geschäftsleitung, eBay GmbH
Praxis
Mobile Commerce – What’s next
Ansgar Büttner, Marketing Manager Neue Medien, GRAVIS und Dr. Torsten Oelke, Geschäftsführer
und Mitgründer, Smart Mobile Factory GmbH
13.15 – 14.15 Uhr
Mittagspause
Best Practice Session Multichannel
14.15 – 15.45 Uhr
bonprix – it’s me! And I am mobile
Praxis
Wie bonprix über Mobile Commerce zusätzliche Umsätze generiert
Michael Klar, Abteilungsleiter Geschäftsentwicklung Neue Medien, bonprix Handelsgesellschaft mbH und
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience, hmmh multimediahaus AG
Wenn Lebensmittel mobil werden –
Praxis
Shopgate und Edeka revolutionieren den Lebensmittelhandel
Dennis Bleise, Geschäftsführer, Edeka Bleise und Andrea Anderheggen, Gründer und CEO, Shopgate
15.45 – 16.00 Uhr
Kaffeepause
Location Based Services
16.00 – 17.15 Uhr
Digitale Kunden!? Effektives POS-Marketing durch Mobile Couponing im Multichannel-Verbund
• Wie (gerade auch) der stationäre Handel von digitalem Marketing und M-Commerce profitieren kann
• Location Based Services und Passbook Integration als Mobile Marketing Tools
• Mobile Couponing – Enabler für Mobile Payment!?
Katrin Hana, Head of Global Product Management Mobile, PAYBACK GmbH
Local Advertising für stationäre Einzelhändler: Wie der stationäre Einzelhandel seine Kunden
über mobile Kanäle jederzeit und an jedem Ort erreicht
Jan Großmann, Geschäftsführer, Marktjagd GmbH
Abschließende Diskussionsrunde
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Ende der Konferenz
Kooperationspartner:
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36
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
19. August 2013
17/13
WECHSEL DES SHOP HOSTERS
Gute Planung zahlt sich aus
Wie zieht man einen Online Shop von einem Hoster zum anderen um? Eine praktische Anleitung
u teuer, zu viele Störungen, zu wenig
Support: Wenn Betreiber von Online
Shops mit ihrem Hoster nicht zufrieden
sind, liegt es nahe, den Dienstleister zu
wechseln. Eigentlich. In der Praxis scheut
jedoch mancher diesen Prozess. Zu groß
sind die Bedenken, dass die für das Unternehmen lebenswichtige Website beim
Umzug möglicherweise ausfällt. Zudem
herrscht Unsicherheit, ob ein neuer, besser
geeigneter Partner gefunden und wie hoch
der Aufwand insgesamt sein wird.
Diese Bedenken sind unnötig. Kennt
man den richtigen Weg, ist der Anbieterwechsel eine überschaubare Angelegenheit. „Grundsätzlich ist im Vorfeld eines
Umzugs eine enge Abstimmung des Kunden oder seiner Agentur mit dem neuen
Provider Pflicht“, sagt Lars Schaarschmidt,
Leiter Marketing und Vertrieb beim Provider Internet24 GmbH. Geklärt werden
müssten die Anforderungen an Umfang
und Skalierbarkeit der Lösung, der Managementaufwand und die Frage, welche
Applikationen verwendet werden, etwa
Magento oder Oxid. So ließen sich später
Probleme durch Ausfälle oder reduzierte
Geschwindigkeit in Lastsituationen vermeiden . Der Provider stellt je nach individuellem Bedarf Server oder Server Cluster
zur Verfügung und richtet bestehende oder
neue Verschlüsselungs-Zertifikate auf dem
Server ein, ehe der Kunde oder seine Agentur mit der Migration und den anschließenden Funktionstests beginnt.
Bei diesem Umzug sämtlicher Produktund Kundendaten darf natürlich nichts
schiefgehen. „Nachdem Shops ganz unterschiedlich aufgesetzt sein können, ist es
wichtig, sich vorab über den neuen Shop
zu informieren“, erklärt Ingo Bümmerstede,
Hosting Group & Customer Service Ma-
Foto: Fotolia / Ingo Bartussek
Z
Jeder Umzug braucht Vorlauf und Planung, auch der des Online Shops zum neuen Hoster
nager bei Verio Europe. „Hat ein E-Commerce-Anbieter eine Shop-Software
gekauft und auf einem Shared Hosting
Account oder virtuellen Server installiert,
zieht er diese einfach auf den neuen Speicherplatz um und startet dann mit dem
Ex- und Import seiner Daten“, beschreibt
er den Ablauf. Bietet das Shop-System
keine Exportfunktion, muss die Datenbank manuell übertragen werden.
Zusammen mit den technischen Details,
um die sich der Provider kümmert (siehe
„Umzugsanleitung in zehn Schritten“),
erfordern diese Prozesse Zeit. Experten
empfehlen deshalb für den Hoster-Wechsel
bei einem größeren Online Shop zwei bis
drei Wochen einzukalkulieren. Steht auch
die Einarbeitung in ein neues Shop-System
an, sollte entsprechend mehr Zeit veranschlagt werden. „Die eigentliche Bereitstellung der Infrastruktur durch den Provider
Umzugsanleitung in zehn Schritten
Ingo Bümmerstede ist Hosting Group & Customer Service Manager bei Verio Europe. Er fasst
den technischen Ablauf beim Hoster-Wechsel
in zehn Schritten zusammen:
1. Bestellen eines Kunden-Accounts beim
neuen Hosting Provider
2. Sichern der Inhalte des alten Accounts
3. Ändern des Start-Passworts beim neuen
Account und Hochladen der Inhalte
4. Kündigung des alten Accounts bzw. Terminierung der Kündigung auf einen Zeitpunkt
5. Herabsetzen der Time to Live (TTL) der
Domain. Eine Time to Live gibt im Domain
Name System an, wie lange eine soeben
erfolgte Namensauflösung voraussichtlich mindestens gültig bleibt
6. Überprüfen der Aktualität der Registrierungsdaten beim Network Information Center
(NIC) und gegebenenfalls Anpassung derselben. Vor allem die E-Mail-Adresse des bei der
Domain-Registrierungsstelle eingetragenen Administrative Contact (Admin-C) muss für eine
reibungslose Kommunikation stimmen und
soll nicht auf die umzuziehende Domain lauten, da diese unter Umständen ausfallen kann
7. Umzug der Domain durch das Generieren
des Auth Code beim alten Provider und Mitteilung an den neuen Provider. Dieser aus sechs
bis 16 Zeichen bestehende Code ist eine Sicherheitsmaßnahme, die nicht autorisierte DomainTransfers ausschließen soll. Der bisherige Provider teilt den Auth Code der NIC und für .de der
DENIC mit. Mit dem 30 Tage gültigen Auth
Code weist der neue Provider bei der NIC seine Berechtigung zur Übernahme nach
8. Einrichtung der korrekten Name-Server-Einträge für die Domains durch den neuen Provider und Update bei der NIC
9. Warten, bis bei weltweit allen Name Servern
der neue Speicherplatz verfügbar ist
10. Löschen der Inhalte und des Accounts bei
altem Provider
ist dabei das geringste Problem und je
nach Komplexität des Systems in wenigen
Tagen erledigt“, meint Schaarschmidt.
Ulf Dammertz, Head of IT bei der
Mytheresa.com GmbH, hat schon einen
Hoster-Wechsel hinter sich. Das 2006 in
München gegründete Unternehmen beliefert Kunden in weltweit mehr als 120 Ländern mit Luxusmode. Mytheresa.com verzeichnet monatlich mehr als 1,5 Millionen
Unique Visitors. Als der vorherige Anbieter den Anforderungen des stark wachsenden Geschäfts nicht mehr gerecht werden
konnte, wechselte der Online Shop zum
Hosting-Dienstleister Internet24. Im Interview berichtet Dammertz, wie der Umzug
lief: „Bei der Auswahl ist die Erfahrung des
Hosters mit möglichst ähnlichen Systemen
wichtig. Ein Vorteil ist es, wenn beim Hosting-Dienstleister ein kleiner, definierter
Personenkreis mit den Systemen des ShopBetreibers arbeitet.“
Da viele Kunden die Umstellung auch
für Updates oder Relaunches nutzen, ist es
sinnvoll, für den gesamten Prozess etwa
einen Monat einzuplanen. Und der sollte
geschickt gewählt werden, damit zu Spitzenzeiten wie etwa im Weihnachtsgeschäft
alles steht. Hier gilt wie bei jedem Umzug:
Eine gute Vorbereitung im Vorfeld sichert
einen reibungslosen Ablauf und verhin■
dert Transportschäden.
MIRJAM MÜLLER
Interview
Nichterreichbarkeit so gering
wie möglich halten
Wie sind Sie bei der Auswahl des neuen
Anbieters vorgegangen?
Ulf Dammertz: Das zentrale Entscheidungskriterium war für uns die Erfahrung des Hosters mit vergleichbaren
Plattformen, in unserem Fall Magento
EE, auf einem HochverfügbarkeitsCluster. Dadurch hatten wir nur relativ
wenige Hoster in der engeren Wahl, mit
denen wir direkt verhandelt haben. Mit
Internet24 hatten wir bereits in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet,
überzeugt hat uns letztlich die umfangreiche Erfahrung im Bereich MagentoHosting.
Wie lief der Wechselprozess ab?
Dammertz: Dank einer umfangreichen
und soliden Planung im Vorfeld ging
unser Umzug relativ reibungslos vonstatten. Zunächst haben wir die Gültigkeitsdauer der Namensauflösung, die
sogenannte Time to Live der DNS-Einträge, verringert. Nachdem das neue
Rechenzentrum stand, erfolgte die Umstellung auf die neue Serverfarm. Für
Irrläufer haben wir die alte Plattform
mit einer 301-Umleitung auf das neue
System ausgestattet. (Anm. der Red.:
Ein 301 Redirect teilt einer Suchmaschine mit, dass sich die URL geändert
hat.) Das erforderte einigen Aufwand,
da wir parallel die Software gewechselt
haben und deshalb alle URLs, beispielsweise von Blogs, News oder Bookmarks,
anders aufgebaut waren und für die Umleitung „übersetzt“ werden mussten.
Ulf Dammertz
Head of IT bei der
Mytheresa.com GmbH
■ www.mytheresa.com
Worin lag neben dieser Umleitung die
größte Herausforderung bei Ihrem Hoster-Wechsel?
Dammertz: In der Notwendigkeit, die
Downtime so gering wie möglich zu
halten. Das haben wir mit einer Nichterreichbarkeit von nur wenigen Minuten auch geschafft. Natürlich haben im
ersten Jahr nach der Umstellung noch
einige Besucher unseren Shop mit der
alten URL aufgerufen. Dank der soliden
Vorbereitung konnten wir diese aber
SEO-konform umleiten.
Was würden Sie aufgrund Ihrer Erfahrung Shop-Betreibern raten, die Ihren
Hosting-Partner wechseln wollen?
Dammertz: Zunächst sollten vorhandene Probleme und deren Ursprung
gründlich analysiert werden. Bei der
Auswahl ist die Erfahrung des Hosters
mit möglichst ähnlichen Systemen
wichtig. Ein Vorteil ist es, wenn beim
Hosting-Dienstleister ein kleiner, definierter Personenkreis mit den Systemen des Shop-Betreibers arbeitet. Damit baut dieses Team in kurzer Zeit
genügend Wissen auf, um eine gute
Betreuung zu gewährleisten. Auch der
direkte Zugriff auf die Techniker ist ein
wichtiger Faktor.
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MENSCHEN & KARRIERE
19. August 2013
Christopher Hennig /
Ellen Höptner
Teradata eCircle, München
Apprupt, Hamburg
Facebook, Menlo Park, Kalifornien (USA)
Mit Wirkung zum 1. August
hat die Hamburger Apprupt
GmbH, Spezialist für MobileVermarktung, Christopher
C. Hennig
Hennig zum Head of Account
Management befördert. Der
bisherige Senior Key Account
Manager arbeitet bereits seit
drei Jahren bei Apprupt, davor war er unter anderem bei
AOL Deutschland beschäftigt.
In seiner neu geschaffenen
E. Höptner
Position übernimmt er nun
die Verantwortung für das fünfköpfige AccountManagement-Team. Neu bei Apprupt ist zudem
Ellen Höptner, die als Junior Agency Sales Manager ins Vertriebsteam kommt und künftig Agenturen und Advertiser aus dem süddeutschen Raum
bei der mobilen Kampagnenkonzeption beraten
soll. Bislang war die 26-Jährige beim Jahreszeiten
Verlag im Bereich Word-of-Mouth-Marketing tätig. Sie berichtet bei Apprupt an Christoph Herick,
Head of Agency Sales Nord/Süd.
■ www.apprupt.com
Der erste Chief Marketing Officer in der Firmengeschichte des
Social Networks Facebook heißt Gary Briggs. Der ehemalige
Google-Mitarbeiter, der zuletzt für das Marketing von Motorola
zuständig war, verantwortet das gesamte Marketing von Facebook, darunter die Content-Strategie und die Markenwerbung.
Briggs, der zuvor auch für eBay tätig war, ersetzt Vice President
of Product Management Eric Antonow und berichtet künftig an
Chris Cox, Vice President Product bei Facebook.
■ www.facebook.com
Evania, Berlin
Der Berliner Web-Vermarkter
Evania GmbH erweitert sein
Team mit Pascal Charpentier,
der als Director Business Development kommt. Damit ist
der 32-Jährige, der in Zukunft
den Bereich Geschäftsentwicklung leitet, für die
strategische Ausrichtung des Unternehmens zuständig. Dazu gehört unter anderem der Ausbau
der Geschäftsfelder Display, E-Mail, Video und
Mobile Marketing. Zuletzt war Charpentier Sales
Director beim Online-Vermarkter Ad Tiger.
■ www.evania.de
Florian Frey
Kr3m, Karlsruhe
Mit dem Freelancer Florian
Frey erweitert die Karlsruher
Agentur Kr3m Media GmbH
ihren Grafikbereich. Frey soll
sich künftig insbesondere im
Bereich Social Gaming betätigen sowie dazu beitragen, 2-D- und 3-D-Grafikleistungen für die Kunden zu entwickeln.
■ www.kr3m.com
41
Dirk Radetzki
Gary Briggs
Pascal Charpentier
Internet World BUSINESS
Stephan Boos
Tradedoubler, München
Zum 1. September wechselt
Stephan Boos zu Tradedoubler und verstärkt künftig das
Management-Team des Performance-Marketing-Spezialisten. Als Regional Director
DACH verantwortet Boos, der vom Payment-Anbieter Klarna kommt, die Standorte Deutschland,
Österreich und Schweiz. Der bisherige Director
Sales Operations von Klarna arbeitet in Zukunft
vom Standort München aus und berichtet direkt
an Andrew Buckman, den Chief Operating Officer von Tradedoubler.
■ www.tradedoubler.com
Ralf Osteroth /
Felix Kahle
Joiz, Berlin
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich der Schweizer
Social-TV-Sender Joiz, der in
Deutschland am 5. August
R. Osteroth
startete. Ralf Osteroth kommt
als neuer Head of Sales und
wird Mitglied der Geschäftsleitung. Bisher war er als Director Business Development
bei Universal Music tätig. Der
43-Jährige, der davor unter
anderem bei MTV Networks, F. Kahle
Bild.de und Planet Internet
beschäftigt war, wird bei seiner neuen Aufgabe
von Felix Kahle unterstützt. Der Key Account Manager kommt vom Online-Filmportal Movie Pilot
aus Berlin, bei dem er Sales Manager Online war.
Der 33-Jährige berichtet an Osteroth, der wiederum an Carsten Kollmus, Geschäftsführer Joiz in
Deutschland, Bericht erstattet.
■ www.joiz.de
Benjamin Munzel /
Kay-Dennis Boom /
Kourosch Ebrahim /
Pascal Wieczorek
Gan Game Ad Net, Hamburg
Mit vier Zugängen verstärkt
sich die Gan Game Ad Net
B. Munzel
GmbH, Spezialvermarkter für
Werbung in Web-Spieleumfeldern. Benjamin
Munzel kommt von der Kolle Rebbe GmbH und
ist in Zukunft als Technical Operations Manager
tätig. Manager Ad Operations ist nun Kay-Dennis
Boom, der bisher Dozent an der Universität Hamburg war. Das Sales Team unterstützen Kourosch
Ebrahim, der vom Mediaplanet Verlag Deutschland wechselt, und Pascal Wieczorek. Er war zuletzt Sales Executive bei Vibrant Media.
■ www.gan-online.com
Arne Seeliger /
Sven Lorenzen
Ein neues Mitglied verstärkt
in Zukunft das Management
des Geschäftsbereichs Teradata eCircle des Lösungsanbieters Teradata. Als Managing Director leitet Dirk Radetzki den Bereich Software-Lösungen in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz. Der
46-Jährige, der an Vice President Teradata eCircle
International Volker Wiever berichtet, verantwortet damit alle operativen Einheiten vom Vertrieb
bis hin zum Account Management. Bislang war
Radetzki, der seit 2005 bei Teradata arbeitet, als
Managing Director für die Bereiche Financial Services und Travel & Transportation zuständig.
■ www.teradata.com, www.ecircle.com
Marc Ziegler
Goetzpartners, München
Als Head of Digital Business
heuert Marc Ziegler bei dem
Münchner Beratungsunternehmen Goetzpartners an.
Der 44-Jährige war zuletzt
als Geschäftsführer bei der
Mediencluster NRW GmbH tätig, der zentralen
Standortentwicklungsagentur des Landes NRW.
Davor arbeitete Ziegler 15 Jahre lang als Unternehmensberater mit Fokus auf Vertrieb, Strategie- und Produktentwicklung sowie Marketing.
■ www.goetzpartners.com/de
Inga Bergen
Brand Views, Hamburg
Xx-well.com, Berlin
Die NGV Getränke-Gruppe
und Ahoii Networking Unit,
ein Spezialist für Digital Signage, haben die Hamburger
A. Seeliger
Brand Views Agentur für digitale Medien gegründet.
Das Joint Venture mit mehr
als 130 Kunden aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Großverbraucher
wird von Arne Seeliger (38),
der von der NGV GetränkeS. Lorenzen
Gruppe kommt, sowie Sven
Lorenzen (35) von Ahoii geleitet. Mit ihrer Agentur wollen die beiden Geschäftsführer die Kunden sowohl mit Hardware wie Screens und Tablets als auch mit dem passenden Content, etwa
digitale Speisekarten, versorgen.
■ www.brandviews.de
Seit 1. August führt Inga Bergen, die von der Service-Design-Beratung Fjord kommt,
die Geschäfte der Berliner
Xx-well.com GmbH. Sie ist
damit die dritte Führungskraft des Online-Gesundheitsportals neben Arne
Wolter, stellvertretender Chief Digital Officer von
Gruner + Jahr, und Bernd Hellermann, der kürzlich zum Sprecher der Xx-well-Geschäftsführung
ernannt wurde. Vor dem Wechsel zu Xx-well, das
seit 2007 zur Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr
gehört, war Bergen bei Fjord für Geschäftsentwicklung und Business Design mit den Schwerpunkten digitale Strategie, mobile Services, User
Experience und Design Thinking zuständig. Weitere Stationen waren VZ-Netzwerke sowie Sony
Pictures Mobile Entertainment.
■ www.xx-well.com
▶
Impressum
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
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Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
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Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
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Stellvertretender Chefredakteur:
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Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
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Franz Scheele, Kerstin Viellehner
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17
vom 01.10.2012
Redaktion:
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Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
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Schlussredaktion:
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Chefin vom Dienst:
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Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke,
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Dominik Küster
Wunderman, Frankfurt
Die strategische Zusammenarbeit zwischen ihren Standorten Frankfurt am Main, Köln
und München will die Agentur Wunderman GmbH mit
einer Neubesetzung fördern:
Dominik Küster übernimmt als neuer Managing
Partner CRM & Data Consulting Führungsaufgaben in den Bereichen Consulting, Strategie, Data,
Analytics, Account und Telemarketing. Küster hat
in den vergangenen zehn Jahren im Bereich Telemarketing bei Wunderman gearbeitet.
■ www.wunderman.de
Oliver Mokhlis
Kraftjungs, Ettlingen
Als Creative Director kommt
Oliver Mokhlis zur Kraftjungs
GmbH in Ettlingen, um bei
der Agentur den Bereich Digital zu verstärken. Der
42-Jährige leitet künftig das
neunköpfige Digital Team und ist für Beratung,
Consulting Digitale Medien, Konzeption und Design zuständig. Bislang war Mokhlis, der direkt
an die Geschäftsleitung Danijela und Siegmar
Tittjung berichtet, bei der Panama Werbeagentur
in Stuttgart unter anderem als Unit-Leiter tätig.
Er folgt bei Kraftjungs auf Pascal Bremmer, der
seine Position als Head of New Media krankheitsbedingt aufgegeben hat.
■ www.kraftjungs.de
Christian Fraude /
Felix E. Figge
Next Audience, Hamburg
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich Next Audience,
Hamburger Technologieanbieter für datengesteuertes
C. Fraude
Online Marketing. Christian
Fraude kommt als Technical
Account Manager zur Tochter
der Agentur Sinner Schrader.
Der 41-Jährige war seit 2009
als Senior Account und Traffic
Manager bei Smaato tätig.
Dort arbeitete bislang auch
F. Figge
Felix E. Figge, und zwar als
Senior Ad Operations Manager EMEA. Der 27Jährige startet nun als Senior Manager Ad Operations bei Next Audience.
■ www.next-audience.com
Internet World BUSINESS
Sebastian Kröning
Jens Hutzschenreuter / Emanuel Stehle
Adscale, München
Groupon Deutschland, Berlin
Die Ströer-Tochter Adscale in
München hat Sebastian Kröning verpflichtet: Als Head of
Account Management kümmert er sich bei dem OnlineWerbemarktplatz künftig um
die komplette Kampagnenabwicklung und -betreuung. Kröning, der an den Director Sales &
Account Management Christian Bengsch berichtet, kommt von Valueclick. Bei dem Münchner
Dienstleister war er zuletzt als Head of Business
Development & Operations fürs Publisher Development und für Ad Operations verantwortlich.
■ www.adscale.de
Nach nur einem Jahr als Geschäftsführer verlässt Jens Hutzschenreuter Groupon Deutschland wieder, um nach Firmenangaben
„zu seinen unternehmerischen Wurzeln zurückzukehren“. Nachfolger Hutzschenreuters, der seit 2010 bei dem Gutscheinportal
aktiv war, ist Emanuel Stehle (Foto). Der Mitgründer von Mycitydeal war bisher in Nordamerika und Europa für Groupon tätig
und verantwortet nun als International Vice President Central
Europa neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz.
■ www.groupon.de
Carolin Wolf
Blindwerk, Rhodt u. Riedburg
Zu Blindwerk – neue Medien,
einer Web-Agentur aus Rhodt
unter Riedburg, kehrt Carolin
Wolf zurück. Die 25-Jährige,
die bereits ihre Ausbildung
bei Blindwerk absolviert hat
und zwischenzeitlich bei der Agentur Falkenstein
tätig war, kommt als Beraterin. Sie soll vor allem
Kunden aus den Bereichen Kliniken, Kommunen
und Sozialwesen bei Web-Projekten unterstützen.
■ www.blindwerk.de
Georg Pagenstedt /
Markus Scheuermann
Steffen Kennepohl /
Marco Schierhorn /
Stefan Hezel
Annalect, Düsseldorf
Marc Uricher
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Annalect
Group Germany, Spezialist
S. Kennepohl
für datengesteuertes Online
Marketing. Steffen Kennepohl (37), bisher selbstständiger Ad Designer, leitet nun den Bereich Ad
Design. Marco Schierhorn (33), zuvor bei Arvatis
Media aktiv, wird Director Platform Logistics. Stefan Hezel (38) wechselt als Director Digital Consulting von der Ströer Group.
■ www.annalect.de
LBi Germany, Köln
Chip Xonio Online, München
Daniel Klarkowski
Mit neuen Geschäftsführern
startet die Chip Xonio Online
GmbH in den Herbst: Zum
1. Oktober löst Markus
G. Pagenstedt
Scheuermann den bisherigen
CFO Roman Miserre ab, der
seine Position auf eigenen
Wunsch aufgibt. Allerdings
bleibt der 42-Jährige innerhalb der Hubert Burda Media
aktiv, zu der auch Chip gehört. Scheuermann ist derzeit M. Scheuermann
Geschäftsführer bei DLD Ventures, einer anderen Burda-Tochter. Frühere Stationen des 40-Jährigen waren eBay Europe, wo er
als Director Business Selling beschäftigt war, und
McKinsey & Company. Als neuer CMO kommt
zudem Georg Pagenstedt zu Chip. Der 46-Jährige,
der in Zukunft die Bereiche Produkt und Sales verantwortet, war bislang Geschäftsführer beim Portal Elitepartner. Dort war Pagenstedt für Marketing, Technik und Finanzen zuständig, zuvor war
er bei der Wallstreet Online AG und Bild.de tätig.
■ www.chip.de
Abalo Media, Berlin
Seit 2010 ist Marc Uricher als
Account Director Kraft Foods
Europe bei der Web-Agentur
LBi tätig, nun wurde er zum
Director Business Development befördert. Damit ist er
vor allem für die Neukundenakquise in Deutschland und der Schweiz zuständig sowie für PitchAnfragen und die thematische Ausrichtung von
LBi verantwortlich. Uricher, der zuvor unter anderem bei WWP Group Austria und Publicis AG
Schweiz gearbeitet hatte, berichtet an Anke Herbener, Vorstand von LBi Germany/Switzerland.
■ www.lbi.de
Als Geschäftsführer wechselt
Daniel Klarkowski zur Abalo
Media Deutschland GmbH,
dem deutschen Ableger des
Start-ups Abalo Media aus
Österreich. Zuletzt war Klarkowski, der bereits bei eBay Deutschland, Skype,
My Hammer und Dawanda beschäftigt war, bei
Carfrogger Interim Director Marketing & Sales.
■ www.abalomedia.com
Romek Jansen
Brandmaker, Karlsruhe
Neue Aufgaben übernimmt
Romek Jansen bei der Brandmaker GmbH, Anbieter von
Marketing Management Systemen. Als neuer Vice President Product & Partner Management verantwortet der 40-Jährige, der zum
Jahresbeginn kam, zusätzlich zum globalen Partnernetzwerk nun auch das strategische Produktmanagement und die technische Weiterentwicklung der Brandmaker-Lösungen.
■ www.brandmaker.com
Kathrin Schwarz
Payback, München
Seine Kundenbetreuung in
Europa verstärkt der LoyaltyProgrammanbieter Payback
mit Kathrin Schwarz. Die 38Jährige verantwortet im Headquarter München nun den
Bereich Customer Service Central Europe bei dem
Multichannel-Anbieter. Schwarz wechselt vom
Telekommunikationsunternehmen Telefónica.
■ www.payback.net
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
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■
Mobile Business Conference
Die Konferenz für Mobile Marketing gibt einen
Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Mobile Business.
Zielgruppe sind Führungskräfte, Manager sowie Marketing- und E-Commerce-Entscheider.
Termin: Hamburg, 9./10. September 2013
Kosten: 790 Euro; für unsere Leser 640 Euro
mit dem Code: MBC13iwb; Preise zzgl. MwSt.
Info: www.mobile-business-conference.de
■
Roadshow Big Data
Hier erfahren Sie, wie Sie Big Data erfolgreich
im Handel und Online-Handel einsetzen. Auf
der Agenda: Big Data als Wachstumstreiber,
Online-Handel 4.0 und Big Data in Retail.
Termine: Hamburg, 4. Sept.; Düsseldorf,
11. Sept.; Stuttgart, 12. September 2013
Kosten: 69 Euro (Anwender) und 490 Euro
(IT-Dienstleister, Anbieter); Preise zzgl. MwSt.
Info: www.managementforum.com/bigdata
■
Adtech
Neben einer Ausstellung findet auch ein Kongress mit diversen Summits zu den Themen
Mobile, Real-Time, Content & Social, Search,
Video, Data/Analytics, Future Media/Technology sowie Multichannel statt.
Termin: London, 11./12. September 2013
Kosten: Ab 295 Brit. Pfund. (etwa 350 Euro)
Info: www.ad-techlondon.co.uk
■
5. Scoopcamp
Mit einer Mischung aus Barcamp und Konferenz richtet sich das Scoopcamp, eine Veranstaltung von Hamburg@work und der dpa,
an Online-Journalisten, Programmierer und
Content-Verantwortliche. Themen sind hier
unter anderem: Data Journalism, New Storytelling und Social Media.
Termin: Hamburg, 12./13. September 2013
Kosten: 159 Euro inkl. MwSt.
Info: www.scoopcamp.de
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■
Social Media Conference
Drei Tage lang dreht sich hier alles um das
Thema Social Media. Am 25. September findet zusätzlich zur Konferenz rund um Facebook, Twitter, Youtube und Co. noch ein
eigenes B2B-Special statt.
Termin: Hamburg, 23./24. September 2013
Kosten: Für unsere Leser ab 340 statt 490 Euro
mit dem Code: SMC13Siwb; Preise zzgl. MwSt.
Info: www.socialmediaconference.de
■
Usability-Kongress
Unter dem Motto „Mitdenken, mitmachen,
mitdiskutieren“ bietet der Kongress theorieund praxisorientierte Vorträge sowie Workshops an. Im Fokus: Responsive Design, Mobile
Customer Journey sowie Big Data & Usability.
Termin: Frankfurt, 10./11. Oktober 2013
Kosten: 529 Euro (1 Tag), 789 Euro (2 Tage)
für Frühbucher (bis 30.8.); Preise zzgl. MwSt.
Info: www.usability-kongress.de
■
Neocom
Die Kongressmesse für E-Commerce und Versandhandel wartet 2013 unter anderem mit
diesen Themenschwerpunkten auf: digitaler
Handel im Fokus, Retourenmanagement und
Same Day Delivery, Markenführung, Mobile
Commerce und innovative Geschäftsmodelle.
Termin: Düsseldorf, 29./30. Oktober 2013
Kosten: 990 Euro (für Versand-, Online- und
Einzelhändler) bzw. 1.390 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.neocom.de
■ EHI Marketing Forum
Wie die Kommunikation im Handelsmarketing
künftig aussehen könnte, diskutieren Experten
und Teilnehmer bei diesem Fachkongress. Das
Herzstück der Veranstaltung bilden Szenarien,
die in einem branchenübergreifenden Projekt
entwickelt wurden und vorgestellt werden.
Termin: Düsseldorf, 26./27. November 2013
Kosten: 1.190 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.ehi-marketingforum.de
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MEINUNG
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19. August 2013
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KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Bitcoin für
Griechenland
Verloren im Paketstau
Griechenland droht nach
wie vor eine Staatspleite
und auch andere EU-Länder sind heillos überschuldet. Wie man auf
einfache Weise zu Geld
kommt, sollte die Europäische Zentralbank
Vera Günther,
(EZB) vielleicht bei TrenRedakteurin
don Shavers erfragen.
Der Betreiber des auf Bitcoins basierenden Hedgefonds BTCST (Bitcoin
Savings and Trust) konnte bei amerikanischen
Investoren 700.000 Bitcoins einsammeln. Umgerechnet 4,5 Millionen Dollar für ein rein virtuelles
Zahlungsmittel, das 2009 von einem unbekannten Team aus Programmierern unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ entwickelt wurde. Für
die Ausgabe ist keine Zentralbank verantwortlich.
Wie viel ein Bitcoin wert ist, unterliegt extremen
Schwankungen. Wurden im Sommer 2012 noch
fünf Dollar für eine Münze bezahlt, liegt dieser
Wert am heutigen Tag laut Online-Handelsbörse
Bitcoin.de bei 75,35 Euro. Computerbesitzer
können mit dem Bitcoin zudem durch das sogenannte „Mining“ spekulieren. Eigentlich keine
seriösen Voraussetzungen für Investoren, zumal
der Bitcoin international noch nicht einmal als
offizielle Währung anerkannt ist. Ein texanisches
Bundesgericht hat dies nun jedoch getan (s. Seite
29), was den Bitcoin nun vielleicht doch als Alternative zum Euro adelt. Das Ganze hat nur einen
kleinen Haken: Trendon Shavers muss sich momentan vor besagtem texanischem Bundesgericht
einer Anklage stellen. Der Hedgefonds-Manager,
der im Forum Bitcointalk.org unter den vertrauenerweckenden Nicknames Pirate und Pirateat40
unterwegs war, soll den Interessenten sieben Prozent Rendite pro Woche (!) versprochen haben.
Eine Renditezusage, die sich – Überraschung –
nicht verwirklichen ließ. Für die EZB ist es also vielleicht doch sicherer, auf den Euro zu setzen –
ebenso wie für Investoren.
Im Umgang mit Retouren ist ein Umdenken auf beiden Seiten der Internet-Leitung nötig
M
anchmal scheint es, als könnten die
Leute gar nicht so viel bestellen, wie
sie zurückschicken möchten. Jetzt mal
ehrlich: Wie kann es sein, dass auf der einen Seite lokale Bioprodukte und erneuerbare Energien ihren Boom erleben und auf
der anderen Seite jeder zweite, im Internet
bestellte Artikel zurück zum Versender
geschickt wird? Verstehen Sie mich nicht
falsch. Das wird keine Tirade gegen den
Online-Handel. Ich selbst würde mich sogar
als Online Power Shopper bezeichnen, schließlich ist Zeit für
einen Familienvater und Geschäftsführer ein knappes Gut.
Es ist aber zu einer Unart
geworden, viele Dinge gleichzeitig in den verschiedensten
Ausführungen zu bestellen,
bereits mit der Gewissheit, 70
Prozent davon zurückzuschicken. Fashion Partys mit Dutzenden bestellter Kleidungsstücke werden gefeiert und danach wird
alles zurückgeschickt. In der Branche wird
diese Entwicklung schon provokant als
„Shopping-Bulimie“ bezeichnet. Sicher ist
das Verhalten hier nicht krankhaft, sondern einfach unüberlegt bis ignorant – was
es für mich noch ärgerlicher macht.
Die Folge: Im Schnitt hat jedes verkaufte
Produkt Tausende Kilometer hinter sich,
die Verkehrsnetze platzen aus allen Nähten und die CO2-Bilanz des Online-Handels ist verheerend. Nach einer Schätzung
der Universität Bamberg sind im Jahre
2011 247 Millionen Pakete an die Verkäufer zurückgegangen! Das entspricht in
etwa dem CO2-Ausstoß von 255 Fahrten
von Frankfurt nach Peking pro Tag. Und
der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen
bringt: 40 Prozent des transportierten
Inhaltes ist Luft – aufgrund unsinniger
Verpackungen.
Aufwachen! Wir müssen überlegen, was
und wie wir online kaufen. Es gibt Produkte, die ich zuerst in der Hand halten
oder anprobieren möchte, gerade weil die
Qualität und Größe von Hersteller zu Hersteller variieren. Aber wenn ich davon ausgehe, dass ich ohnehin wieder ein Päck-
Mathias Thomas
Gründer und Geschäftsführer
der Gaxsys GmbH
■
chen zur Post bringen muss, weil ich drei
verschiedene Größen bestellt habe, warum
dann nicht gleich beim lokalen Händler
vorbeigehen, anprobieren und kaufen?
Und wenn mir ein bestelltes Produkt mal
doch nicht so gut gefällt wie gedacht, dann
frage ich eben bei mir im Freundeskreis
nach Abnehmern.
Retouren-Spitzenreiter in Europa
Von allen Produkten, die ich im letzten
Jahr bestellt habe, ist kein einziges zurückgegangen. Man kann nicht auf der einen
Seite laut nach Klimaschutz rufen und auf
der anderen Seite täglich mithelfen, sich
sein eigenes Grab zu schaufeln. Speziell
wir Deutschen belegen in Sachen Retou-
[email protected]
Zum Gastbeitrag „Das Analytics-Problem“
von Rechtsanwalt Tim C. Caesar (Ausgabe
16/2013, S. 28):
In dem o. a. Gastbeitrag schreiben Sie u. a.:
„Die IP-Adressen der Nutzer müssen bei der
Geolokalisierung und der Reichweitenmessung anonymisiert werden (...)“
Vielleicht können Sie noch erklären, wieso Sie
dieser Auffassung sind.
Eine sinnvolle Analytics-Anwendung ohne
ungekürzte IP-Adressen und ohne Geolokalisierung ist wirtschaftlicher Selbstmord. Wir sind
dann rechtskonform tot, so wie es Studi-VZ im
Wettbewerb mit Facebook ergangen ist. Wir
sollten aus den Fehlern von Studi-VZ lernen
und IP-Adressen eben nicht anonymisieren.
Gehört
Nutzung hat der Bayerische Landesbeauftragte
für den Datenschutz mit Adobe ausgehandelt.
So wie es seinerzeit der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit
für Google Analytics mit Google getan hat.
Bundesjustizministerin SABINE LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER (FDP) reagiert auf die Forderung von CDU-Politiker Norbert Geis
TIM C. CAESAR
nach einer Anmeldepflicht für den Empfang von Porno-Inhalten
Ihre Meinung ist uns wichtig!
„Nörgelei unzufriedener, mittelalter Männer.“
Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder
Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an
■ [email protected]
Der Medienjournalist DON ALPHONSO geht in seinem Blog auf Faz.net mit den Propheten
des großen Verlagssterbens hart ins Gericht
Haben Sie sich beruflich verändert? Dann
schicken Sie uns doch eine Nachricht an
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Wünschen Sie einen Kontakt mit unserer
Anzeigenabteilung? Bitte schreiben Sie an
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EBERHARD BLOCHER, EAHP KG
Antwort des Autors: Bei den genannten Aussagen handelt es sich nicht um meine Meinung.
Ich habe an dieser Stelle die Ansicht der Datenschutzbehörden dargestellt. Die im Artikel aufgezählten Anforderungen an die (rechtskonforme)
„Selbst im Sommerloch ist die Forderung nach neuen
Internetsperren unsinnig.“
Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an
■ [email protected]
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■ facebook.com/internetworld.de
Foto: Swen Teschke
„Wirtschaftlicher Selbstmord“
www.gaxsys.com
ren einen Spitzenplatz in Europa. Einer
der Gründe: Hierzulande sind Käufe per
Kreditkarte eher die Ausnahme als die
Regel. Kauf auf Rechnung ist bei uns eine
weitverbreitete Art der Abrechnung, die
bestellte Ware ist also noch nicht bezahlt,
wenn sie beim Kunden eintrifft. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass bei Kauf auf
Rechnung die Bereitschaft einer Rücksendung deutlich größer ist als bei Produkten,
die bereits bei der Bestellung bezahlt wurden. Der kostenlos angebotene Rückversand senkt die Hemmschwelle einer
Retournierung zusätzlich massiv – eventuelle kleine Unsicherheiten bei der Wahl
des Produkts werden unmittelbar mit
einer Rücksendung quittiert. Warum
macht man es den Leuten so einfach?
Auch der Handel kann seinen Teil dazu
beitragen, die Retourenflut zu senken.
Nach EU-Gesetz kann sich der Versender
ab Mitte 2014 jede Rücksendung bezahlen
lassen. Auch wenn bereits heute absehbar
ist, dass die Angst, die Kunden zu verprellen, wohl häufig größer sein wird als die
Vernunft, bietet sich jetzt eine Möglichkeit,
neue Verhaltensmuster vorzugeben. Die
Optionen sind vielseitig, auch ohne dabei
horrende Rücksendegebühren anzusetzen.
Rabatte, wenn ohne kostenlose Rücksendung bestellt wird, oder Return-to-storeAngebote, also eine vergünstigte Retourenabwicklung über einen lokalen Händler, sind nur zwei von vielen Spielarten, die
es dem Verbraucher dann schmackhaft
machen würden, gezielter einzukaufen. Es
muss an beiden Enden der Internet-Leitung ein Umdenken stattfinden, sonst bleiben wir auf der Straße demnächst wegen
■
unserer eigenen Pakete stecken.
„Information überhaupt hat für 20-Jährige an Wert
verloren, soweit sie nicht bei Facebook oder
Instagram stattfindet.“
Sprachpapst und Journalistenlegende WOLF SCHNEIDER warnt auf
Spiegel.de vor einem Zeitalter der „öffentlichen Ahnungslosigkeit“
„Es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, wann auch Traditionshäuser wie die ‚New York Times‘, der ‚Guardian‘ oder der ‚Economist‘
aufgekauft werden – etwa von Google, Facebook oder Twitter.“
Journalistik-Professor STEPHAN WEICHERT in einem Debattenbeitrag für Spiegel.de
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