Nachtschicht 1-2002 3,03 MB

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Nr. 1/2002
Nachtschicht
Vereinszeitschrift der Amateurastronomischen Vereinigung Göttingen e.V.
Jupiter und Saturn, die Stars am Nachthimmel
Aus dem Inhalt:
Beilagen:
CCD-Erfahrungen / Galaxien / Polarlichter 2002
Einladung zur Mitgliederversammlung
am 22.März 2002
Polarlichter in Nordeuropa / Sternhimmel im 1. Quartal
2
BEGRÜßUNG
auch im Schnee stecken. Wir steuerten
deshalb den Parkplatz am Wendebachstausee an und bauten dort die
Teleskope und Ferngläser auf.
Liebe Sternfreundinnen und Sternfreunde,
Im Namen des Vorstandes wünsche
ich allen Mitgliedern und Freunden
der Amateurastronomischen Vereinigung Göttingen e.V. ein gesundes,
friedvolles und erfolgreiches Jahr
2002. Möge das neue Jahr uns allen
viele schöne und vor allem klare
Beobachtungsnächte bringen. Dann
könnten die neuen Sehhilfen, die es
vielleicht hier und da zu Weihnachten
gab, eingesetzt und ausprobiert werden können. Ich möchte an dieser
Stelle und gleich zu Beginn des Jahres
alle aufrufen und ermutigen, an gemeinsamen Beobachtungen teilzunehmen.
Die erste Beobachtungsnacht der AVG
im Neuen Jahr fand bereits am Freitag
den 4. Januar 2002 statt. Ein kräftiges
Hochdruckgebiet bescherte uns einen
klaren Himmel und eine kalte Nacht.
Erwin und Stefan Mölders blieben an
der VHS und nahmen Jupiter und
Saturn mir der Videokamera auf. Mischel beobachtete von Hundeshagen
aus und Uwe Helten hatte sein Fernrohr in Volkerode aufgebaut.
Bei annähernd –15° C brachen Gerd
May, Dietrich Wanke, Matthias Elsen
und ich nach Lichtenhagen auf. Doch
eine mannshohe Schneewand versperrte uns leider die Durchfahrt in die
Lichtenhagener Feldmark. Ein weiterer Versuch einen guten Beobachtungsplatz einzunehmen, blieb leider
Wir betrachteten die Gasnebel M 42,
M 43 und M 78 im Orion, den Kugelsternhaufen M 79 im Sternbild Hase,
die offenen Sternhaufen M 41 und
NGC 2362 im Großen Hund sowie
den offenen Sternhaufen M 93 im
Achterschiff. Auf einige Objekte hatte
auch Matthias in seinem Vortrag
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uns auch die Plejaden und Jupiter und
Saturn an. Doch leider war das Seeing
nicht so optimal. Kurz nach 23.00 Uhr
ging dann der Mond auf, was das Aus
für lichtschwache Objekt bedeutete.
Nix mit Galaxien im Löwen. Matthias
und ich hielten dennoch bis etwa
01.00 Uhr dank warmer Kleidung
durch.
Also Sternfreundinnen und Sternfreunde, bei klarem Himmel, rein in
die warmen Klamotten und raus zum
Beobachten –es lohnt sich. Nur wer
zittert ist verloren. Noch ein Tip zum
Schluss: Beim Beobachten im Winter
bitte darauf achten, dass ihr nicht mit
eurer Nasenspitze an die kalten Okulare oder den Okularrevolver kommt,
sie könnte daran festfrieren –soll echt
vorkommen!
clear skies!
Bernd Lechte
3
INHALTSVERZEICHNIS:
Begrüßung
Aufsätze:
CCD –Oh je
Hubble-Klassifikation
Polarlichter 2002
Reisen ins Licht (2)
Sternhimmel im 1. Quartal
Rubriken:
AVG-Rätselecke
Kontakte und Arbeitsgruppen
Termine für Sternfreunde der Region
Öffentlichkeitstermine
Internetadresse der AVG
Redaktionsschluss
Astronomische Ereignisse
Topaktuell
Die AVG wird unterstützt von
Impressum
Die NACHTSCHICHT ist die Vereinszeitschrift der AMATEURASTRONOMISCHEN VEREINIGUNG GÖTTINGEN e.V.. Sie erscheint vier mal
jährlich. Namentlich gekennzeichnete
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vereins oder des Vorstandes
wieder.
2
STEFAN MÖLDERS
FRANK TESKE
TILL CREDNER
MARIA RAHN
MATTHIAS ELSEN
4
16
18
22
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JÜRGEN NERGER
30
31
32
32
32
33
33
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36
Diese Ausgabe haben gestaltet:
Layout:
J. Nerger
Druck:
L. Vaupel
4
CCD- OH
JE!
Liebe Freunde der Nachtschicht, auf
Anraten eines älteren Herren möchte
ich darüber berichten, welche Erfahrungen dieser ältere Herr und ich in
Sachen CCD - Aufnahmen bisher
gemacht haben.
Das einzige, was Erwin und ich am
Anfang von dieser Aufnahmetechnik
kannten, waren die wunderbar brillanten und scharfen "Amateur" aufnahmen von Planeten, Gasnebeln
und Galaxien, die laufend in diversen
Zeitschriften abgebildet werden. Leider vergisst man beim Ansehen dieser
Bilder nur zu schnell, wie viel Wissen,
Geduld und Ausrüstung hinter jedem
dieser Bilder steckt. Man wird jedoch
sehr schnell wieder daran erinnert,
wenn man es einmal selber versucht.
Bereits letztes Jahr hatten Erwin und
ich uns vorgenommen, mal so richtig
schöne Bilder von Jupiter und Saturn
mit der Vixen Astrokamera und meinem 17.5" Dobson zu machen. Wir
dachten, mit ihren 320 x 240 Pixeln
sollte die Videokamera ja für die Aufnahme von hellen Planeten gut geeignet sein, gerade mit einem solch lichtstarken Teleskop. An einem vielversprechenden klaren Frostabend im
Dezember 2000 konnten wir (Erwin,
Bernd und ich) es dann endlich in
meinem Vorgarten in Neu-Eichenberg
ausprobieren. Da gab es Strom aus der
Steckdose, einen Videorekorder und
wir konnten uns zwischendurch aufwärmen. Also nichts wie raus mit dem
Dobson, auf den Polarstern geschwenkt und rein mit der CCD Kamera!
"Ja, wo ist denn der Polarstern?" "Ich
sehe nur einen hellen Bildschirm."
Nach einigem Probieren mit Taschenlampe und den Reglern an der Kamera
waren wir uns einigermaßen sicher,
dass wir einen Stern auf Erwins tragbaren Monitor sehen sollten, wenn er
auf den CCD - Chip abgebildet wird.
"Wie weit muss denn die Kamera in
den Okularauszug rein?" Natürlich
ging sie nicht weit genug rein. Erwin
ist ja sonst bekannt dafür, alle möglichen "Dinger" zu drehen. Aber einen
Adapter zu drehen, der einen Okularauszug kürzer macht, das kann auch
Erwin noch nicht. Zum Glück war das
auch nicht nötig, wir fanden eine
passende Barlowlinse, die das Problem löste. Und da war er auch schon,
der Polarstern bei 4 m effektiver
Brennweite.
"Ganz schön hell für einen Stern zweiter Größenklasse, wie stellt man diesen Riesenfleck denn jetzt scharf?"
Nach abwechselndem hin- und herregeln an der Kamera, dem Monitor und
dem Okularauszug erkannten wir
sogar den 6 Größenordnungen schwächeren Begleiter, der in einer Entfernung von 18" zu Polaris steht. "Dann
5
sollte es jetzt scharf genug sein, außerdem ist es ganz schön kalt hier
draußen." Also schwenkten wir zum
Jupiter über, der zu der Zeit das goldene Tor der Ekliptik zwischen den
Pleiaden und den Hyaden im Stier
passierte.
"Ich kann Jupiter nicht finden!" Mein
7x50 "Zielfernglas" ist normalerweise
völlig ausreichend, um das Teleskop
zu positionieren, aber der Chip ist ja
so wahnsinnig klein. Also mussten wir
die Kamera entfernen, das 20 mm
Okular einschieben, Jupiter einstellen,
das Okular wieder entfernen, die Kamera wieder anbringen und hoffen,
dass Jupiter noch da ist und auch die
Schärfe noch stimmt. Nach ein paar
Versuchen sahen wir einen Mond des
Jupiter über den Bildschirm wandern.
"Da ist noch einer - und da ist Jupiter,
der ist aber hell - und so schnell!" So
schnell, dass wir kaum den Kontrast
richtig einstellen konnten.
"Rück mal das Teleskop nach, er ist
schon wieder aus dem Bild raus." "Nein, zu weit!" Es war fast unmöglich, nur mit Hilfe des Monitorbildes
den Dobson nachzuführen. Für die 5
Minuten, die wir Jupiter auf Video
gebannt haben, haben wir über eine
Stunde Okular und Kamera gewechselt und den Schrank wie wild hin und
her gerückt.
Ergebnis: Ein Videoband mit einem
immer wieder vorbeiziehenden Jupiter. Gut, man kann erkennen, dass es
sich um Jupiter handelt, aber man
kann nicht mehr erkennen als die
beiden großen Wolkenbänder. Außerdem sieht man die Monde und die
Wolkenstreifen nicht in der gleichen
Kameraeinstellung. Man kann entweder die Monde und einen großen weißen Fleck (Jupiter) erkennen, oder
aber Jupiter mit Wolkenstreifen, aber
ohne Monde. Darüber hinaus ist der
Bildausschnitt so klein, dass nicht alle
4 Monde gleichzeitig ins Bild passen,
aber so groß, dass man nicht viel auf
Jupiter erkennt. Natürlich haben wir
auch den Saturn ins Visier genommen.
Das Ergebnis ist ein Videoband mit
einem vorbeiziehenden Saturn auf
dem man erkennt, dass Saturn einen
Ring besitzt. Mit den Saturnmonden
verhielt es sich wie bei Jupiter, entweder sieht man Monde um einen großen
weißen Fleck oder man sieht einen
Saturn mit Ring, aber mondlos.
Mittlerweile war es schon Mitternacht
und der Orion war bereits über das
Dach des Nachbarhauses geklettert.
"Lass uns mal den Orionnebel versuchen". - Im Okular leuchtete uns das
Trapez aus vier Sternen entgegen,
umgeben von einem farbigen, prächtig
strukturierten Gasnebel. "Wow!". Auf
dem Monitor erkennen wir das Trapez
und ein paar Nachbarsterne und das
war es. "Dreh mal die Verstärkung auf
hoch!" Wir sehen einen großen weißen Fleck, der vorher das Trapez war,
umgeben von ein paar Nebelschwaden, an uns vorbeiziehen. - Naja. Aber
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wer hätte gedacht, dass wir den Nebel
überhaupt auf Video aufnehmen könnten? "Wenn wir doch nur die einzelnen Videobilder mit dem Computer
nachbearbeiten könnten, würden wir
sicher bessere Bilder bekommen." Mit
diesem Satz im Kopf packten wir
unsere Sachen zusammen und gingen
unserer Wege.
Seit dieser Erfahrung ist ein Jahr verstrichen. Wir trafen uns ab und zu
"nur" zum Sternegucken, mal in Lichtenhagen, mal in Meensen. Ich verbesserte mein Zielfernglas mit Erwins
Hilfe mit einem selbstgebastelten
beleuchteten Fadenkreuz. Erwin, nie
untätig, besorgte sich im Herbst 2001
einen Laptop und eine passende TVKarte. Wir trafen uns nun öfter bei
Erwin in der Wohnung und probierten
mit Astrokamera und Laptop herum.
Mit dem Freewareprogramm "Giotto"
konnten wir schließlich Bildersequenzen von Nachbars Gardine aufnehmen
und übereinander stapeln. Super! Es
war wieder Zeit für eine Nachtschicht.
Natürlich wurde es nicht klar. Wir
warteten wochenlang auf schönes
Wetter.
Donnerstag, 13. Dezember 2001.
Endlich Sonne! Erwin ruft mich am
Nachmittag an und wir verabreden
uns für den Abend. Wieder bei mir im
Vorgarten, wieder Zehn Grad Minus
und eiskalter Wind und wieder Jupiter,
Saturn und Orion. Aber diesmal wollen wir alles besser machen. "Und ein
paar Kleinplaneten könnten wir auch
noch aufnehmen." Gegen 18 Uhr baut
Erwin seinen 10" Newton mit SkySensor auf und ich meinen Dobson.
Zuerst wieder Polaris mit dem Dobson. >Klick< - >klick<, schon sind
100 Bilder gemacht. "Das ist ja einfach". Dabei haben wir glatt vergessen, den Rotfilter von der Kamera zu
entfernen.
"Aber wir müssen die Bilder in einen
andern Ordner schieben. Wo ist denn
der Mauszeiger und wo die <Entf>
Taste?" Man erkennt die Tastatur im
Dunkeln eben doch nicht so gut wie
auf Erwins Schreibtisch und das eingebaute Mauspad scheint die Kälte
auch nicht so gut zu vertragen. Glücklicherweise strahlen die Sterne auf uns
herab mit nie da gewesener Leuchtkraft und helfen uns, die richtigen
Tasten zu finden. - Nein nein, nicht
die Sterne des Himmels, ich spreche
von der Weihnachtsbeleuchtung, die
uns aus den Fenstern des Nachbarhauses blendet. Im letzten Jahr haben wir
uns wohl nicht in der Weihnachtssaison getroffen. Nach einiger Zeit gelingt daher die Datentransaktion und
wir gehen weiter zum Saturn, der sich
diesmal wie Jupiter im Jahr zuvor bei
den Hyaden aufhält. Im Okular sehen
wir die cassinische Teilung und zahlreiche Monde. Das Ziel lässt sich jetzt
auch mit montierter Kamera finden
dank des Fadenkreuzes. Der Planet
zieht langsam genug durchs Gesichtsfeld um jeweils 50 Bilder am Stück
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aufnehmen zu können. Schnell weiter
zu Jupiter, denn es wird uns immer
kälter. Er steht etwa 30° über dem
Horizont in den Zwillingen. Er "wabert" noch ziemlich im Okular. Trotzdem machen wir ein paar hundert
Aufnahmen in einem ruhigen Moment. "Läuft ja ganz gut, wenn es nur
nicht so kalt wäre." "Jetzt probieren
wir mal den Newton." Also machen
wir auch noch ein paar hundert Aufnahmen vom Saturn und vom Jupiter
mit 1 m und 2 m Brennweite. Da wir
letztes Jahr nur wenig vom Orionnebel gesehen haben, machen wir noch
1000 Bilder vom Zentrum des Orionnebels. Alles mit Rotfilter. Danach
waren wir total durchgefroren und
packten triefnasig alles wieder zusammen. Von Kleinplaneten war keine
Rede mehr. Wir waren froh, als wir
alles im Warmen hatten und verabschiedeten uns recht schnell für den
Abend.
Am nächsten Tag machte ich mich,
mit einer dicken Erkältung im Bett
liegend, an die Auswertung der Daten.
"Wie sortiere ich denn jetzt die Bilderflut? Ich kann sie mir doch nicht alle
einzeln ansehen." Also legte ich die
ersten 50 Bilder vom Saturn mit Giotto übereinander und staunte, wie unscharf der Saturn war. Auch die Vorauswahl per Software ergab kein
schärferes Bild. Mit den Bandpassfiltern gelang es mir, die Schärfe immerhin soweit zu erhöhen, dass man
die Cassiniteilung und den Schatten
des Saturn auf dem hinteren Teil des
Rings erahnen kann. Nach zahlreichen
Abstürzen des Programms hatte ich
schließlich alle Planetenbilder mit
Giotto nachbearbeitet. Die Bilder vom
Jupiter sind durch den Rotfilter und
die Sättigung des CCD –Chips praktisch strukturlos geblieben.
Jetzt blieben nur noch die Bilder des
Orionnebels. Bereits nach etwa 30
Minuten waren auch die knapp 1000
Bilder per Kreuzkorrelation übereinandergestapelt. Heraus kam ein hellgraues Milchbild mit dem Trapez und
ein paar Nachbarsternen. Keine Spur
von Nebel. Die anschließende Kontrastverstärkung verstärkte hauptsächlich den ungleichen Untergrundstrom
des CCD - Chips. Man kann nur
schemenhaft ein paar Nebelfetzen
erkennen.
Zusammenfassend haben wir folgendes gelernt:
1.
Die Planeten sind so hell, dass
nur wenige Bilder übereinander
gelegt werden müssen, hauptsächlich, um die Pixelstruktur weiter
zu unterdrücken. Jupiter ist sogar
zu hell und man müsste einen
Neutralfilter einsetzen um die
Sättigung des Chips zu verhindern. Man kann sich dann zum
Beispiel die 10 schärfsten von
100 Bildern von Giotto heraussuchen lassen oder man nimmt bes-
8
ser nur jeweils 10 Bilder auf,
wenn die Luft gerade besonders
ruhig ist. Die Bilder jedes Zehnerblocks legt man übereinander
und sucht sich dann das schärfste
Kompositbild für die Nachbearbeitung aus.
2.
Die 4 m effektive Brennweite mit
dem Dobson erzeugt eine Auflösung von 0.6" pro Pixel. Das ist
schon ganz gut für die Planetenfotografie, aber eine Brennweite
von 6 m oder 8 m wäre besser für
die Vixen Astrokamera. Das würde auch der Scharfstellung zugute
kommen. Die ungenaue Positionierung und die fehlende Nachführung des Dobsons würden
dann allerdings sehr unangenehm
auffallen.
3.
Die Brennweite von Erwins Newton von 1 m erzeugt zu kleine
Bilder der Planeten, eine Okularprojektion wäre daher nötig.
4.
Die Nachführung der Objekte mit
Erwins parallaktischer Montierung erleichterte das Arbeiten
doch sehr, man konnte sich voll
auf die Bildqualität konzentrieren
um im richtigen Moment auf
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5.
Die Bildqualität litt doch sehr
unter den Schlieren in der Luft
über den abkühlenden Spiegeln.
Im letzten Sky & Telescope
(1/2002) gibt es einen schönen
Bericht über dieses Thema von
Alan Adler. Demnach sind diese
Schlieren die ganze Nacht vorhanden, selbst wenn das Teleskop
immer draußen steht. 1°C Temperaturdifferenz reichen schon aus.
Man kann aber durch Anblasen
der Oberseite des Spiegels mit einem Lüfter die Schlieren gänzlich
verschwinden lassen.
6.
Bei dunklen Objekten muss man
schon auf eine Belichtungszeit
von einigen Minuten kommen.
Bei einer Belichtungszeit von ca.
20 ms pro Bild geht das schnell in
die zehntausende Bilder. Das ist
sehr unpraktikabel und speicherplatzintensiv. Darüber hinaus
muss man noch einmal die gleiche Anzahl Bilder für Dunkelstromaufnahmen verschwenden.
Das Übereinanderlegen dieser
Vielzahl von Bildern würde Stunden dauern, wenn man überhaupt
einen Anhaltsstern in den kurzbelichteten Bildern erkennen kann.
Eine CCD - Kamera mit einstellbarer Belichtungszeit wäre für
solche Objekte daher wünschenswert. Sie erfordert aber
wieder eine gute Nachführung.
Es ist also noch ein langer Weg bis zu
den Bildern á la Cidadao oder Dittié.
Erwin und ich werden aber auf diesem
Weg weitergehen. Die Luftunruhe in
unseren Teleskopen wollen wir dem-
9
nächst in Angriff nehmen. Bei der
Aufnahme von dunklen Objekten
haben wir uns vorgenommen, den
Dunkelstrom der Kamera aufzunehmen und noch viel länger zu belichten
und wir sprechen auch schon von
Farbfilteraufnahmen mit den dichroitischen Filterscheiben, die ich aus
einem alten Videoprojektor gerettet
habe. Wir sind gespannt auf die kommenden Bilder.
Heute Abend ist es wieder klar, ob
Erwin wohl wieder anruft?
Viele fröhliche Stunden mit den
Himmelskörpern wünsche ich euch
weiterhin!
Stephan Mölders
Rohdatenbeispiele vom 13.12.2001
Teleskope:
25 cm Newton, effektive Brennweiten 1m und 2 m
45 cm Dobson, effektive Brennweite 4 m
Polaris, 4m
Trapez in M42, 1m
10
Jupiter, 2m
Jupiter, 4 m
Saturn 2m
Saturn, 4 m
11
Gestapelte Bilderserien vom 13.12.2001
Teleskope:
25 cm Newton, effektive Brennweiten 1m und 2 m
45 cm Dobson, effektive Brennweite 4 m
Polaris, 4m, 103 Bilder
Trapez in M42, 1m, 500 Bilder
Jupiter, 2m, 300 Bilder
Jupiter, 4 m, 50 Bilder
12
Saturn, 2m, 350 Bilder
Saturn, 4 m, 25 besten v. 100 Bildern
Bearbeitete Bilderserien vom 13.12.2001
Teleskope:
25 cm Newten, effektive Brennweiten 1m und 2 m
45 cm Dobson, effektive Brennweite 4 m
Polaris, 4m, 103 Bilder
Trapez in M42, 1m, 500 Bilder,
kontrastverstärkt
kontrastverstärkt
13
Jupiter, 2m, 300 Bilder
Jupiter, 4 m, 50 Bilder,
Schärfe erhöht
Schärfe erhöht
Saturn, 2m, 350 Bilder
Saturn, 4 m, 25 besten v. 100 Bildern,
Schärfe erhöht
Schärfe erhöht
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Ausschnitte der bearbeiteten Bilderserien
Teleskope:
25 cm Newten, effektive Brennweiten 1m und 2 m
45 cm Dobson, effektive Brennweite 4 m
Polaris, 4m, 103 Bilder
kontrastverstärkt
Trapez in M42, 1m, 500 Bilder, kontrastverstärkt
15
Jupiter, 2m, 300 Bilder
Jupiter, 4 m, 50 Bilder,
Schärfe erhöht
Schärfe erhöht
Saturn, 2m, 350 Bilder, Schärfe erhöht
Saturn, 4 m, 25 besten von 100 Bildern, Schärfe erhöht
16
BEOBACHTUNGSTIP, HUBBLE - KLASSIFIKATION
Es ist wieder soweit: Die Zeit der Galaxienbeobachter/innen rückt mit dem Erscheinen des Frühlingsboten Löwe in greifbare Nähe. M65, 66, 95, 96, 105 sind sicherlich
auch für den weniger versierten hardcore Beobachter keine unbekannte Größe. Im
Schatten dieser Messiernummern liegt ein Galaxienhaufen, den ich in einem meiner
letzen Vorträge schon einmal vorgestellt hatte:
[1] NGC 3686, 84, 81, 91 tummeln sich
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unendliche Vielfalt tut sich
anschließend in der Jungfrau und im
Coma auf. Gegen 2UHR MEZ sollten
Anfang Februar- wenn das Wetter
mitspielt -Spechteleien ohne Ende hier
möglich sein. Eine schöne Hilfe in
diesem Gewusel liefert u.a. der
Karkoschka. Dort finden wir neben
Angaben zum Ort auch Hinweise zur
Größe, Typ, Helligkeit, benötigtes
Fernrohr und der Form. Diese
Hinweise sind nicht das Ergebnis einer
einzelnen Person, sondern sie sind im
Laufe der Entwicklungsgeschichte der Astronomie nach und nach von vielen Astronomen beobachtet und festgelegt worden. Sollte es denn in der frühjährlichen
Schlechtwetterzeit zu einer Begegnung mit dem Coma und der Jungfrau kommen,
läßt sich eine Beobachtung auch einmal unter dem folgenden Aspekt betrachten:
Einen großen Schritt
nach vorn wagt 1908 Julius Scheiner
mit seiner Behauptung, dass die Andromedagalaxie eine von der Milchstraße unabhängig existierende Weltinsel sei. Bereits 1755 hatte Immanuel
Kant von Weltinseln gesprochen und
es war über Hundert Jahre lang ein
Problem, die sichtbaren Nebelfleckchen einem Schema zuzuordnen,
geschweige denn eine Entfernungsbestimmung jenseits der Parallaxenmessung zu machen. Lord Rosse konnte
mit einem 1,8m Spiegel (Leviathan)
erstmals eine Spiralstruktur in M51
ausmachen, und hinsichtlich der Natur
dieser Beobachtung wurde unter den
Astronomen heftig kontrovers diskutiert. Die Einführung der Fotografie
gegen Ende des 19 Jahrhunderts warf
neue Fragen in der Weltinseldebatte
auf; wurden doch immer mehr Einzelheiten in den Nebelchen sichtbar.
1923 brachte Edwin Hubble Licht in
die Sache. Seit 1914 am 2,5m Teleskop am Mount-Wilson-Observatorium beschäftigt, gelang es ihm
erstmals
Delta-Cephei-Sterne
=
Cepheiden in der And Gx nachzuweisen. Cepheiden pulsieren, sie ändern
periodisch ihre Helligkeit, und aus
dem Zusammenhang von Pulsationsdauer und scheinbarer Helligkeit läßt
17
sich die Entfernung berechnen. Wichtige Ergebnisse im Zusammenhang
mit
der
PeriodeLeuchtkraftBeziehung lieferte um 1912 Henrietta
Leavitt bei ihrer Untersuchung fotografischer Aufnahmen von Cepheiden
in der Kleinen Magellanschen Wolke.
entsprechend verschiedenen Typen
zugeordnet werden. Diese Typen finden wir im Karkoschka unter der
Spalte Form wieder; unter Erläuterungen führt Karkoschka die weitergeführten
Unterscheidungsmerkmale
auf.
Erstmals berechnete Hubble anhand
der Cepheiden die Entfernung der And
Gx auf 800 000 LJ, das Nebelchen lag
also außerhalb der Milchstraße. Diese
Erkenntnis machte den Astronomen
klar, dass es nicht nur eine einzige
Galaxie im Universum gab, sondern
eine Unmenge von ihnen, die ihrerseits ebenso aus Milliarden von Sternen bestehen.
Elliptische GX werden mit dem
Buchstaben E bezeichnet: von
E0=spärisch bis E7= sehr länglich.
Spiralgalaxien unterscheidet man: Sa=
dichter Kern, ausgebildete Arme, Sb=
schwächere, offene Arme, Sc= Spiralen mit sehr weit offenen und schwachen Armen. Ähnlich verhält es sich
mit den Balkenspiralen: SBa, SBb,
SBc finden wir hier. Mit Ir bezeichnete GX, z.B. die Magellanschen Wolken, sind irreguläre Formen gemeint.
E.Hubble entwickelte ein GXKlassifizierungsschema, das auch
heute noch seine Anwendung findet.
Galaxien können ihrer äußeren Form
Zu Beginn des 20.Jahrhunderts war
die chronologische Entwicklung und
die Morphologie von Galaxien noch
unverstanden. Hubble betrachtete in
seiner Stimmgabelklassifizierung der
Galaxien die logische Entwicklungs-
folge von den elliptischen zu den
Spiralen in chronologischer Abfolge.
Das wird von den heutigen Forschern
differenzierter betrachtet.
Untersuchungen, in denen auch der
gravitative Einfluß der Galaxien un-
18
tereinander mit einbezogen wird,
legen den Schluß nahe, dass Elliptische GX eher ein Resultat aus der
Verschmelzung von Spiralen sind [3].
Zudem förderten die Beobachtungen
des Kosmos mit größeren Gerätschaften, Weltraum unterstützen Beobachtungsmöglichkeiten und von modernen Großrechnern simulierten Überle-
gungen, neue Erkenntnisse über den
Kosmos zutage. Wer sich tiefer in
diese sehr umfangreiche und interessante Materie einlesen möchte, dem
empfehle ich den leicht verständlichen
Parker, der auch einen Einblick in die
Forschungsergebnisse und Arbeitsweisen von Astronomen in den letzten
100 Jahren bietet.
[1] Frank Teske: AVG Vortrag vom 1 Juni 2001, Beobachtung in Lichtenhagen
[2] Patrick Moore: Der große Atlas des Universums
CD Rom: Der Kosmos, Systema Verlag GmbH München (Spectrum)
[3] Barry Parker: Crash im Weltraum, Kosmos Verlag
01/2002
POLARLICHTER 2002, KOMMT DA NOCH WAS?
Gerade habe ich einen NASA-Artikel
überflogen, der für dieses Frühjahr
noch einmal eine rege Sonnenaktivität
vorhersagt und damit einher gehend
auch Polarlichter in unseren Breitengraden erwarten lässt (18.1.2002,
siehe Anhang [1]). Dies ist Anreiz
genug, um einmal die Polarlichtaktivität der letzten zwei Jahre aufzuzeigen,
Tipps zu geben, wie man an brandaktuelle Infos und Vorhersagen kommt
und letztendlich natürlich, wie man
überhaupt Polarlichter beobachten und
fotografieren kann. In die Polarlichttheorie will und kann ich nicht gross
einsteigen, da ist zum Beispiel das
populärwissenschaftliche Buch von
Kristian Schlegel zu empfehlen [2].
a) Eine zweite Spitze im Sonnenmaximum
Innerhalb von etwa 11 Jahren durchläuft unsere Sonne einen Aktivitätszyklus, der sich optisch anhand der
Anzahl von Sonnenflecken fest machen lässt. Mit der Sonnenfleckenzahl
einher gehend nimmt auch die Anzahl
von koronalen Masseauswürfen zu,
die beim Auftreffen auf die Erdatmosphäre Polarlichter bis in unsere Breitengrade hinein verursachen können.
Das aktuelle Maximum war Mitte
2000 und hat, wie einige sich lebhaft
erinnern, schöne Polarlichter hervorgebracht. Die genauere Untersuchung
der Sonnenfleckenzahlen zeigt jedoch,
dass das aktuelle und die letzten beiden Maxima eine Doppelstruktur
19
aufweisen. Im ersten Halbjahr 2002 ist
die erwartete Aktivität noch einmal
recht hoch [1]! Polarlichter sind auch
in Deutschland ohne weiteres zu erwarten.
Abb.1: Die Sonnenfleckenzahl als Mass für die Sonnenaktivität im Verlauf der letzten
7 Jahre (von D. Hathaway, NASA).
b) Polarlichter der letzten zwei Jahre
Es begann mit dem grossartigen
Schauspiel vom 6./7. April 2000.
Erwin Vorlaufer und ich sind bei
zuerst mässigem Wetter nach Lichtenhagen gefahren, um die schöne
Konstellation von Jupiter, Saturn,
Mars und Mondsichel zu beobachten.
Nachdem dies trotz ein paar Wölkchen gelang, wurde es irgendwie gar
nicht richtig dunkel, immer blieb im
Nordwesten eine Aufhellung (deutlich
heller als Göttingen). Erst als die
ersten roten Flecken und Strahlen am
Nordhimmel erschienen, wurde uns
klar, dass dies Polarlichter sein müssen. Der Rest ist hinlänglich bekannt.... (siehe auch [5]).
Danach gab es in gemässigten Breitengraden gut und gerne ein Dutzend
oder mehr beobachtbare Polarlichter,
von denen ich leider nichts gesehen
habe (siehe [4] oder diverse Berichte
und Fotos in SuW). Entweder spielte
das Wetter nicht mit, sie waren nur in
den USA sichtbar oder ich habe es
schlicht und einfach nicht mitbekommen. Erst am 22.10.2001, nachdem
ich die Sonnenwindaktivität im Internet verfolgt hatte, war von Tübingen
aus eine schöne Aurora zu sehen. Erst
nach etwas Dunkeladaption auf der
Dachterasse war das rote Leuchten im
Norden zu erkennen. Wie auch im
April 2000 waren wieder rote Flecken
und Strahlen sichtbar. Jedoch war es
diesmal deutlich schwächer und das
diffus grüne Leuchten in Horizontnähe fehlte. Der Grosse Wagen war ganz
in Rot eingetaucht! Ein schönes und
im Zeitraum von Minuten wechselndes Schauspiel, dass leider nach einer
halben Stunde wegen aufziehender
Wolken ein Ende fand.
20
Abb.2: Polarlicht vom 21.10.2001 über Tübingen. f=17mm, 1/3,5, Kodak Supra 400,
Belichtungszeit etwa 60s. Die Erscheinung war rot (atmosphärischer Sauerstoff in
Höhen von über 200 km) und ist hier kontrastgesteigert dargestellt.
c) Woher gibt es aktuelle Infos und
Vorhersagen zu Polarlichtern?
Das Problem bei der Polarlichtbeobachtung ist deren schlechte Vorhersagbarkeit. In unregelmässigen Zeitabständen treten, bei Vorhandensein
grosser Sonnenflecken, starke Eruptionen auf der Sonnenoberfläche auf,
sogenannte Flares. Zudem kommt es
zu koronalen Masseauswürfen, die
Ihre Materie evtl. auch in Richtung
Erde schleudern. Der Sonnenwind, ein
stetiger Strom von geladenen Teilchen, kann dadurch seine Geschwindigkeit von herkömmlichen 300 - 400
km/s auf gut das Doppelte und mehr
erhöhen und zudem einen starken
Dichteanstieg erhalten. Erreicht solch
eine Schockfront die Erde, so kommt
es zu einer starken Störung des Erdmagnetfeldes und die sonst zu Polarregionen abgelenkten Sonnenteilchen
können nun auch zu unseren Breitengraden gelangen und dort die Atmosphäre zum Leuchten anregen.
Um also etwas über mögliche Polarlichter im Voraus zu erfahren, muss
man Sonnenflecken beobachten, nach
koronalen Masseauswürfen schauen,
den Sonnenwind und das Erdmagnetfeld messen. All dies machen natürlich bereits viele Satelliten und irdi-
sche Stationen. Schön zusammengefasst sind solche Daten auf der Internetseite [3]. Sind Fleckengruppen auf
der Sonne vorhanden, so ist in den
nächsten Tagen zumindest auf mögliche Auswürfe zu achten. Beobachtet
der Koronograph auf dem Satelliten
SOHO wirklich einen Materieauswurf
in Erdrichtung, so gehen bald die
ersten Warnmeldungen durch das
Forum für Polarlichtbeobachter [4].
Nach knapp zwei Tagen kann der
Materieauswurf den Satelliten SOHO
erreichen, der einen sprunghaften
Anstieg in der Geschwindigkeit und
Dichte des Sonnenwindes misst. Aufgrund SOHO's Position zwischen
Sonne und Erde warnt er grob eine
Stunde vor Eintreffen der Schockfront
auf der Erde. Mit den energiereichen
geladenen Teilchen lässt die Schockfront das Erdmagnetfeld "erzittern";
diverse Magnetometer auf der Erde
zeigen dies mit heftigen Ausschlägen
an (auch unter [3] aufgezeichnet). Und
wenn nun wirklich Polarlichter zu
sehen sind, so trudeln ganz schnell die
ersten Erfolgsmeldungen im Internetforum [4] ein und werden, falls man
sich in die dortige SMS-Warnliste
eingetragen hat, auch auf Handy verschickt.
21
Innerhalb der AVG sollte man im
Falle einer Polarlichtwarnung zumindest E-Mails an den AVG-Verteiler
schicken. Jedoch muss man sich der
nach wie vor starken Unsicherheit
bewusst sein, genau so gut kann gar
keine Aurora auftreten, falls die
Schockfront die Erde verfehlt oder
eine ungünstige Magnetfeldausrichtung vorhanden ist. Im Falle von bereits erfolgten Polarlicht-Sichtungen
muss man natürlich direkt per Telefon
herum rufen: Telefonkette
(nur dumm, wenn man in Lichtenhagen steht und kein Handy hat...).
d) Tipps zur Beobachtung und Fotografie
Polarlichter treten bevorzugt bei höheren Breitengraden auf, weshalb sie in
der Regel von Deutschland aus in
Nordrichtung zu sehen sind. Meist nur
als eher schwache und unauffällige
Aufhellung des Horizonts (evtl. als
grünlich zu erkennen), jedoch bei
stärkerer Aktivität mit roten Flecken
und Strahlen besonders in NO und
NW zu sehen. Schwache und sehr
schnell wechselnde Strahlen können
bin in den Zenit und nach Süden reichen.
Zur Beobachtung sollte man also vor
allem einen Ort mit freiem Nordhorizont aufsuchen (z.B. Deppoldshausen
direkt nördlich von Göttingen). Die
Erscheinungen sind oft sehr schwach
und leicht zu übersehen. Eine Dunkeladaption der Augen und dunkler
Himmel sind also sehr nützlich. Bei
stärkerer Polarlichttätigkeit kann sich
die Leuchterscheinung mit immer
wechselnder Erscheinung und Aktivität über die ganze Nacht hinziehen.
Mitternacht ist in der Regel wohl die
beste Zeit, da die Sonnenteilchen
bevorzugt von der sonnenabgewand-
ten (!) Seite in die Erdatmosphäre
eindringen.
Zur Fotografie: Man nehme eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv und
feststellbaren Drahtauslöser, empfindlichen Film mit ISO 400 oder 800 und
ein Stativ. Da das Polarlicht in seiner
Erscheinung wechselt, sollte man bei
einem Weitwinkelobjektiv nicht länger als 30 - 60s belichten, damit die
Strukturen nicht total verwaschen. Um
die Belichtungszeiten kurz halten zu
können, ist demnach ein empfindlicher Film und eine lichtstarke Optik
notwendig (Offenblende benutzen!).
Ein Weitwinkelobjektiv sollte es
schon sein, da die Polarlichter meist
sehr ausgedehnt sind. Als Beispiel mit
f=28mm, 1/2,8 und ISO 400 würde
ich 30 - 60s als Belichtungszeit anraten. Das hängt natürlich stark von der
Polarlichtintensität ab, ist aber so
mein grober Erfahrungswert der hier
erlebten Polarlichter. So tolle Polarlichter, dass man Sie aus der freien
Hand mit Automatikkamera fotografieren kann (nicht wahr Maria?), wird
es hier wohl nicht geben....Auch wenn
visuell nichts zu sehen ist, kann fotografisch evtl. trotzdem Aurora nachgewiesen werden. So war es in der
Folgenacht vom 21.10.01, als die
Messdaten im Internet Auroraaktivität
anzeigten, aber mit blossem Auge
nichts zu sehen war. Trotzdem machte
ich vom Nordhorizont einige Aufnahmen. Zwei von Ihnen zeigen
schwache rote Strahlen!
Also viel Erfolg bei den nächsten
Polarlichtern! Nimmt man die Aktivität der letzten beiden Jahre als Grundlage, so kommen bestimmt noch welche im Jahr 2002. Man darf sie nur
nicht verpassen!
Till Credner
[email protected]
22
[1] Tony Pillips, NASA,
http://science.nasa.gov/headlines/y2002/18jan_solarback.htm
[2] Kristian Schlegel, Spektrum Akademischer Verlag, "Vom Regenbogen zum Polarlicht"
[3] www.meteoros.de/polar/polwarn.htm
deutschsprachige Zusammenstellung von aktuellen Polarlichtdaten
[4] www.meteoros.de/forum.htm
Forum für Polarlichtbeobachter
[5] www.allthesky.de/aurora/aurora-d.html
weitere Aufnahmen des Verfassers
[6] APAVA-CDs, zusammengestellt von Sven Lueke,
Sammlung von Aurora-Bildern diverser Fotografen,
www.svenlueke.de/APAVA
REISEN INS LICHT (2)
Man muss nicht nach Amerika reisen,
um Polarlichter in Vielfalt und Schönheit zu erleben. In Nordskandinavien
kann man sie fast jede Nacht entdecken, vorausgesetzt es ist dunkel und
klar. Darum hielt ich mich in den
letzten Jahren an das Motto: "Warum
in die Ferne schweifen? –Sieh, das
Gute ist so nah!" Welche Erfahrungen
dann mit den "nahen" Entfernungen
(meist über 2000 km) verbunden waren, lernte ich unterwegs. Je nachdem
mit welchem Verkehrsmittel (Flugzeug, Bahn, Bus oder Schiff) ich an
meine Ferienorte wollte, konnte die
Reisezeit von 8 bis 35 Stunden und
länger dauern. Ich besuchte zuerst
Finnland, danach Norwegen und
Schweden. Seit 1999 pendele ich
zwischen den Letztgenannten häufiger
hin und her.
Als ich im Dezember 1996 in Helsinki
landete, umfing mich klirrender Frost.
Bei –20 Grad lagen die Schiffe fest,
der Hafen war zugefroren.
Die Stadt glänzte im festlichen Weihnachtsschmuck. Vor vielen Hauseingängen brannten auch offene Kerzen
in Metallbechern. In den Fenstern
leuchteten die Lichterbögen und Sterne. In der Fußgängerzone gab es
Sammelstellen für Bedürftige, an die
kostenlos Lebensmittel und warme
Kleidung ausgegeben wurden. Nachdem die letzten Kaufläden geschlossen hatten, herrschte eine angenehme
Stille in der Stadt. Oben am Himmelsgewölbe funkelte das große Wintersechseck und der klare Vollmond
begleitete die Erdbewohner durch die
–23 Grad kalte Heilige Nacht. Sie
verkürzte sich für mich, denn ich hatte
meine Uhr bei der Ankunft auf Osteuropäische Zeit, d. h. um eine Stunde
vorstellen müssen.
Nach den Feiertagen reiste ich weiter
nach Lappland in Orte zwischen dem
67. und 69. Breitengrad (Kittilä, Äskäskero, Äskäslompolo, Sodankylä,
Ivalo), um die wunderbare Schnee-
23
landschaft zu genießen, um einheimischen Sami und den atemberaubenden
Lichterscheinungen zu begegnen. In
dieser Zeit lernte ich vor allem, auf
die AURORA BOREALIS zu warten!
Jeder weiß, dass man Naturphänomene nicht herbeizaubern kann. Aber
wenn man sich lange genug darauf
einstellt, das Wetter intensiv beobachtet, die Kälte der Polarnacht nicht
scheut, wird man manchmal mit Überraschungen gesegnet!
Ich nahm also meinen Teleskopwanderstab und wanderte durch den tief
verschneiten, schütteren Baumbestand
der Waldtundra, über zugefrorene
Seen hinaus in die offene Landschaft.
Es wurde nur 2 Stunden hell am Tag,
ohne dass die Sonne über den Horizont kam. Darum konnte ich spazierengehen, wann ich wollte, es war fast
immer dunkel. Weil ich mit den
Schneeschuhen nur mühsam voranstapfen konnte, ließ ich sie zu Hause.
Ich wollte auch nicht mit den Skiern
Loipen ohne Gefälle suchen (eine
Fahranfängerin hat da ihre Probleme),
sondern entschied mich für die feste
Schneepiste, die einige Motorschlitten
hinterlassen hatten. Die Gefährlichkeit
meines Alleingangs wurde mir jedoch
erst bewusst, als ich einmal in der
offenen Landschaft in einen heftigen
Schneesturm geriet. Obwohl in nur
eine Stunde Wegstrecke von der Hütte
entfernt war, hätte ich mich leicht
verirren und rechts und links in 2 –3
m tiefem Schnee versinken können.
Mit dem Wanderstab habe ich mich
schrittweise auf dem festen Untergrund vorangetastet --- und so nach
Hause zurückgefunden!
Mehrere Abende und Nächte durfte
ich dann meine eigene Fantasiespielen
lassen, während ich an die Mythen
und Legenden dachte, die über das
Polarlicht verbreitet werden, wie zum
Beispiel:
"Während die Inuit vom unteren Yukon/Alaska die Aurora-Erscheinungen
als tanzende Seelen ihrer Lieblingstiere (Karibu, Robbe, Lachs und Belugawal) beschrieben, erinnern sich die
finnischen Sami an Feuerfüchse. Diese magischen Feuerfüchse entzünden
den Himmel, indem sie aus ihrem
glitzernden Fell Funken versprühen.
Die Menschen von den Hebriden
denken, dass sie einen Stamm von
scheinenden Feengestalten ausmachen können, die sie dann "flinke
Männer" nennen. Bei den Schotten
werden die Lichter zu "anmutigen
Tänzern", die bei den schwedischen
Sami Polka tanzen. In Estland stellt
man sich vor, dass "die Glut", von
einer himmlischen Hochzeit stammt,
bei der die Pferde und Schlitten der
Gäste in einem geheimnisvollen Strahlenglanz leuchten. –Es gibt gute und
schlechte Omen über die Polarlichter.
Bei den Chinesen gibt es einen frühen
Bericht von der "Mutter des gelben
Kaisers", die im Jahr 2600 v. Chr. ein
großes Leuchten um den Su-Stern im
Großen Bären sah und daraufhin
schwanger wurde."
Mir selbst erschien das Polarlicht
meistens als schwach leuchtendes
Licht am Abendhimmel. Im Laufe der
nächsten Stunden wurde es leuchtstärker, begann sich zu schlängeln wie
eine große Boa oder ein oder ein Drachen ähnliches Untier. In Richtung
Mitternacht kann die Aktivität noch
mehr zunehmen und zu einem großen
himmlischenSchauspiel werden, das
ich mit der Kamera nur "bruchstückhaft" einfangen kann, weil es sich
über den ganzen Himmel bewegt.
Plötzlich begegneten mir Märchenges-
24
talten, Tiere, schwebende Dinge in
geheimnisvollen, luftigen Höhen, die
wie von Geisterhand geführt und
bewegt werden. Ich sah in Äkäskero
einen schön gestalteten Vorhang, der
sich wie ein wehender Brautschleier
über das Sternbild Orion bewegte und
darüber von einem Elchgeweih gekrönt wurde. In Ivalo entdeckte ich
wehende Fahnen und Girlanden wie
bei einem Fest, als sich gerade ein
paar Quadrantiden auf den Weg zur
Erde machten.
Das Erlebnis der unterschiedlichsten
Formen hängt ab von der Perspektive
und der Entfernung der Aurora.
Von der Finnlandreise brachte ich
hauptsächlich erlebtes Staunen und
ein paar fotografische Anfangsversuche mit. Seit 1998 kann ich meine
Bilder schon anschaulich finden -. Das
Jahr 2001 war in dieser Hinsicht recht
erfolgreich. Beim "großen Magnetsturm" im April konnte ich den
Schneehasen (in der Osterzeit auch
"Osterhase" genannt) und dem schnürenden Polarfuchs noch nebenher
meine Aufmerksamkeit widmen. Zum
Jahreswechsel musste ich wegen des
Schneefalls einige Tage warten, bis es
aufklarte. Dann gab es Vollmond; die
Temperaturen sanken auf –25 bis –30
Grad und der eiskalte Wind machte
mir sehr zu schaffen. Dennoch –oh
Wunder! –sind meine Finger nicht
erfroren und nicht alle Bilder verwackelt. Auch im Winter ist für "Reisen
ins Licht" Saison (aber warm anziehen).
Alles Gute im Neuen Jahr!
25
Maria Rahn
DER STERNENHIMMEL IM 1. QUARTAL 2002
Um den 15. Februar gegen 22 Uhr hat
unser Wintersechseck den Meridian
schon passiert! Procyon, hellster Stern
im "Kleinen Hund", steht gerade in
Kulmination. Über dem Westhorizont
verabschieden sich die Herbststernbilder. Die Wintermilchstraße ist in klaren Nächten schön zu sehen. Sie beginnt über dem Südhorizont im "Großen Hund" und nimmt ihren Verlauf
über "Einhorn", "Fuhrmann" und die
"Perseus"/"Cassiopeia"-Connection.
Löwe und Wasserschlange füllen den
Himmel zwischen Osthorizont und
Meridian. Die Sternbilderkette aus
Löwe, Haar der Berenike, Jagdhunde
und Großer Bär kündigt bereits die
nahende Galaxienzeit im Frühjahr an.
Direkt im Zenit steht nun das schwache Sternbild "Luchs". Es besetzt den
"freien" Raum zwischen den Zwillingen und dem Großen Bären. Im 17.
Jahrhundert meinte der Danziger Astronom Johannes Hevelius zu seinen
26
Kollegen: "Du brauchst Augen wie ein
Luchs, um die schwachen Sterne des
Sternbildes "Luchs" zu erkennen!".
Östlich des Wintersechseckes zeigt
uns der Himmel eigentlich nur Sternbilder mit recht schwach leuchtenden
Sternen: Krebs, Einhorn, die nördlichen Sterne des Sternbildes Puppis
und die der Wasserschlange. Bei diesigem Wetter oder bei Vollmond sieht
man daher am Himmel zwischen dem
Löwen und den Wintersternbildern die
"Hydra-Lücke". Einzig Alphard, hellster Stern der Hydra, steht einsam in
jener großen Zone. Bemerkenswert an
diesem Himmelsanblick ist die Sichtbarkeit einiger südlicher Sternbilder:
Dem Hinterdeck des Schiffes der
Argonauten, lat. "Puppis". Es reicht
bis gut in jene Höhe überm Horizont,
die die Mittelteile des Großen Hundes
im Dezember gegen Mitternacht einnehmen. Ebenso das Sternbild Kompass und Teile der Luftpumpe "Antlia". Mit einem Weitwinkelobjektiv
lässt sich dieser Anblick ohne technischen Aufwand fotografieren. Bei
einem 28mm- Objektiv kann bis zu 30
sec. lang belichtet werden, bevor die
Erddrehung die Sterne zu Strichen auf
dem Film werden lässt.
Die Nähe zur Wintermilchstraße offeriert uns einige Deep-Sky-Objekte:
Objekte für Fernglas und Fernrohr
Tabelle 1: Objekte im Januar 2002
ObjektNr.
bezeichnung
Objekt
Const.
Helligkeit
Oberfl.-
Größe
helligk.
-
NGC oder "M"
-
-
mag
mag
Bog.min
1
M 48
Hya
OSt
5
11
28
2
2419
LYN
KgSth
9
-
7
3
M 47
PUP
OSt
4,5
11
25
4
M 41
CMa
OSt
6
12
25
5
M 46
PUP
OSt
6
13
25
6
2438
PUP
OSt
11
11
15
7
M 50
MON
OSt
6,5
12
15
8
M 93
PUP
OSt
6,5
12
30
Der planetarische Nebel NGC 2438 steht im nördlichen Teil des Offenen Sternhaufens
M 46. Stark vergrößern!
Da sind einmal die Sternhaufen
M48(Hya),
M47(Pup)
und
M41(CMa). Zum Anderen der berühmte Intergalaktische Wanderer
27
NGC 2419 im Luchs. Ein Kugelsternhaufen, der sich offenbar vom Halo
der anderen Kugelsternhaufen um
unsere Heimatglaxie entfernt.
Der offene Sternhaufen M93 im Sternbild Puppis
Tabelle 2: Doppelsterne mit schönen Farbkontrasten:
Stern
Abstand
Helligkeit
Farbe
-
Bogensekunden
mag
-
31
5,3 und 9,8
gelblich/blau
Struwe 1025 in
Lyn
25,6
8,3 und 8,6
gelblich-orange
Beta Mon
7,3
4,7 und 5,2
blauweißes Triplett
15 Mon
2,8
4,7 und 7,5
ein Partner als
blauer Riese
5Lyn
28
29
Der dargestellte Himmelsanblick auf der Karte gilt für den 15.01.2002. 24h, 30.1 23h,
15.02. 22h, 28.02. 21h, 15.3. 20h, usw.
Einzelne Sterne in MON:
Alpha leuchtet gelblich mit 3,9 mag in
145 Lichtjahren Entfernung.
Beta leuchtet bläulich mit 3,8 mag
Helligkeit und ist 650 Lichtjahre entfernt.
Gamma ist 4 mag hell mit gelblicher
Färbung. Er ist wie Beta 650 Lichtjahre entfernt
Delta leuchtet bläulich mit 4,2 mag
bei 370 Lichtjahren Abstand.
Einzelne Sterne in LYN:
Alpha leuchtet gelb in 220 Lichtjahren
mit 3.1 mag.
10 UMa gehört heute zu Lyn. Er
leuchtet mit 4 mag in 53 Lichtjahren
Entfernung und ist von einer weißlichen Färbung.
41 Lyn gehört nun wieder zum Sternbild UMa! Er leuchtet in 290 Lichtjahren Entfernung und ist von gelblicher
Färbung. Seine Helligkeit liegt bei 5,3
mag.
Ein interessanter Veränderlicher ist V
Mon. Er steht am östlichen Rand des
Monoceros-Sternfeldes in Richtung
Orion. Seine Periode beträgt nur 92
Tage und er schwankt zwischen 6,1
und 8,1 mag; ist also bereits für kleine
Ferngläser geeignet!
Quellen:
Himmelsjahr, Kosmos-Verlag
Sternbilder und ihre Mythen, Springer-Verlag
Starnames -Their Lore and Meaning,
Dover Publ. Inc.
Atlas für Himmelsbeobachter, Kosmos-Verlag
The Night-Sky Observers
Willmann-Bell Inc.
Guide,
Sterne erzählen, Walter-Verlag
Handbook of the Constellations, Vehrenberg-Verlag
Viel Spaß beim Beobachten!
Matthias Elsen
30
AVG-RÄTSELECKE
Die Rätselgeschichte der letzten Ausgabe war wohl doch nicht allzu schwierig.
Die Lösung lautet: a) 1838/39 b) Friedrich Wilhelm Bessel c) erste Sternparallaxe
Es gab vier Einsendungen, die auch alle richtig waren.Aus diesen muss nun noch der
Gewinner ermittelt werden.
Beim Rätsel dieser Ausgabe sind zunächst Antworten auf 14 Fragen zu finden. Die
Zahlen in Klammern hinter den Fragen geben an, aus wieviel Buchstaben dieser Teilbegriff besteht und welche Buchstaben daraus für das gesuchte Lösungswort benötigt
werden. Also z. B. (7/5,6): der gesuchte Begriff hat 7 Buchstaben, gebraucht werden
der 5. und 6.
Aneinandergereiht ergeben diese 22 Buchstaben das gesuchte Lösungswort. Auf
dieses stößt man übrigens bei der näheren Beschäftigung mit Sonnenflecken
1)
Kurven, die Punkte gleicher Nordlichthäufigkeit verbinden [Kosmos
Him.jahr] (10/2,4,5)
2)
Das leichteste aller festen chemischen Elemente (7/7)
3)
Name des Space Shuttles, das vor genau 5 Jahren für die zweite Hubble –
Reparaturmission im Einsatz war (9/7)
4)
Was beginnt in der Nacht vom 31.3.2002 ? (10/10)
5)
Kaum auffälliges Sternbild (lat.) mit ca. Rek. 22h –23h, Dek. +35°-+57°
(7/6)
6)
Von Argelander 1852 –59 erstellter Sternkatalog (20/16,17)
7)
1904 von Perrine entdeckter Jupitermond (7/5,6)
8)
Beziehungsreicher Ortsname mit der PLZ 19406 (9/5,9)
9)
Am 28.3.1802 von Olbers entdeckter Planetoid (6/6)
10)
Kontinentales NGC-Objekt in Cyg (16/4,9)
11)
Woh
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nr
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-La
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h
t
?(
4/
2)
12)
Wo wurde 1972 ein voll beweglicher 100 Meter-Spiegel in Betrieb genommen? (10/10)
13)
arab. Name von µ Boo (10/7)
14)
Fotografisch nur sehr schwer darstellbare Figur, die die ständige Änderung
der Deklination der Sonne im Verlauf eines Jahres illustriert (8/3,6,7)
Viel Spaß beim Tüfteln !!!
Jürgen Nerger
31
Als Gewinn winkt diesmal ein BLV- Taschenbuch. Vereinsgelder werden für die Gewinnbereitstellung nicht verwendet. Die Teilnahme ist auf AVG-Mitglieder beschränkt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 12.4..2002. Bei
mehr als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los. Die Lösungen (Post oder EMail) nehmen entgegen:
Jürgen Nerger
Rektor-Stein-Str. 17
37170 Uslar
e-mail:
[email protected]
Matthias Elsen
Bramwaldstr. 6A
37081 Göttingen
e-mail:
[email protected]
EINZELHEITEN ZU AKTIVITÄTEN IN DEN ARBEITSGRUPPEN
Fernrohrbau und Spiegelschleifen
1. Vorsitzender
Walter Binnewies
Stubenstraße 22
37181 Hardegsen
05505/5921
Bernd Lechte
Schlesierring 8
37085 Göttingen
0551/7707825
0170-4049301
e-Mail: [email protected]
Archiv und Dokumentation
Uwe Helten
Karl-Bertling-Str. 30
37124 Rosdorf
05509/920854
e-Mail: [email protected]
Astrofotografie und CCD
Rüdiger Rohrig
Am Mackenröder Weg 8
37130 Groß Lengden
05508/999133
e-Mail: [email protected]
2. Vorsitzender
Beginner und Einsteiger
Matthias Elsen
Bramwaldstr. 6A
37081 Göttingen
0551/9899051
e-Mail: [email protected]
32
TERMINE FÜR STERNFREUNDE AUS DER REGION
 Amateurastronomische Vereinigung Göttingen (AVG)
Regelmäßig freitags im Gebäude der VHS, Theodor-HeussStr. 21,
20:00 Uhr, Raum L01 (oder nach Aushang)
 Astrostammtisch der AVG
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smar-Landstraße,
jeweils 14-täglich ab 20:00 Uhr,
am: 6.2. / 20.2. / 6.3. / 20.3. / 3.4. / 17.4. / 1.5.(?). . . .
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN AM STERNENHIMMEL
Datum
Thema
Zeit
15.2.2002
Der Löwe aus Nemea
21.00
Da
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Löwe
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große Rolle.Anhand dieses Sternbildes soll die Herkulessage am Himmel nachvollzogen werden
Außerdem wollen wir versuchen, den Planetoiden JUNO
in der Wasserschlange zu finden.
15.3.2002
21.00
Galaxienjagd im Großen Wagen
Im März steht der Große Wagen für Beobachtungen am
Abendhimmel sehr günstig. Trotz des störenden Stadtlichtes wollen wir versuchen, die zahlreichen Galaxien
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immer gibt es zahlreiche Tipps für den Frühlingssternhimmel.
AVG IM INTERNET:
www.AVG-eV.de
33
REDAKTIONSSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTE NACHTSCHICHT
IST DER
5.4.2002
Eure / Ihre Beiträge nehmen entgegen: Jürgen Nerger oder Matthias Elsen (Anschriften siehe Rätselecke). Es wäre sehr hilfreich, wenn die Beiträge, so sie per PC erstellt
sind, am besten als UNFORMATIERTE TEXT-(*.TXT) DATEI per Diskette oder
E-mail zugesandt werden. Jeder (wirklich: jeder!) Beitrag, wenn er nur etwas mit
Astronomie zu tun hat, ist willkommen!
Vielen Dank - die Redaktion
ASTRONOMISCHE EREIGNISSE
Februar
Datum
MEZ
Neumond
12.2.
8.41
Mond bei Saturn 0.2° !
21.2.
1
Mond bedeckt Jupiter !
23.2.
3.48
März
Datum
MEZ
Neumond
14.3
3.03
Mond bei Venus 4,8°
15.3.
19
m
Vesta (8 ,
2)be
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19.3.
Mond bei Saturn 4°
20.3.
19
Frühlings-Tagundnachtgleiche
20.3.
20.16
Beginn Sommerzeit MESZ
31.3.
2
April
Datum
MESZ
Neumond
12.4.
20.21
Mond bei Venus 3,3°
14.4.
20
Mond bedeckt Saturn !!
16.4.
21.50 –22.30
Mond bei Jupiter 1°
18.4.
24
Merkursichtbarkeit
ab 20.4.
20.45
34
TOPAKTUELL
Komet Ikeya-Zhang am Nordhimmel visuell beobachtbar !?
Am 1. Februar haben die Amateurastronomen Ikeya aus Japan und Zhang
aus China visuell mit Ihren NewtonTeleskopen einen neuen Kometen
entdeckt, der voraussichtlich im
Maerz und April 2002 vierte Groessenklasse erreichen soll. Die Bahn
zieht weit noerdlich am Himmel entlang, so dass er auch fuer uns gut zu
beobachten sein sollte. Im Maerz, zur
Zeit seiner groessten Helligkeit, ist
Komet C/2002 C1 (Ikeya-Zhang)
allerdings mit etwa 30 Grad Winkelabstand (Elongation) noch recht nah
bei der Sonne. Der Abstand waechst
dann aber rapide, so dass der Komet
im April recht bequem die ganze
Nacht durch etwa Richtung Norden
beobachtet werden kann. Am
hoechsten steht Ikeya-Zhang jedoch
am Morgenhimmel. Folgend dieEphemeriden vom Minor Planet Center:
Delta: Abstand Erde-Komet in Astronomischen Einheiten (AE)
r: Abstand Komet-Sonne in AE
Elongation: Winkelabstand zur Sonne
m1: erwartete Helligkeit in mag
Datum
Rekt.
2002 02 20 00 43.13
2002 02 25 00 53.32
2002 03 02 01 03.48
2002 03 07 01 13.00
2002 03 12 01 20.84
2002 03 17 01 25.48
2002 03 22 01 25.13
2002 03 27 01 18.30
2002 04 01 01 03.86
2002 04 06 00 40.39
2002 04 11 00 05.18
2002 04 16 23 13.30
2002 04 21 21 59.18
2002 04 26 20 26.56
2002 05 01 18 57.15
2002 05 06 17 49.16
2002 05 11 17 02.56
2002 05 16 16 30.90
2002 05 21 16 08.94
2002 05 26 15 53.36
Dekl.
Delta r
-06 51.9 1.307 0.794
-03 09.2 1.225 0.715
+01 02.5 1.137 0.641
+05 48.1 1.044 0.578
+11 10.8 0.945 0.532
+17 09.9 0.846 0.510
+23 38.5 0.751 0.515
+30 25.3 0.665 0.547
+37 19.4 0.592 0.601
+44 11.5 0.532 0.668
+50 48.7 0.485 0.745
+56 43.3 0.449 0.826
+60 55.2 0.424 0.910
+61 54.6 0.411 0.995
+58 55.6 0.411 1.080
+52 58.7 0.425 1.165
+45 44.4 0.452 1.249
+38 25.7 0.493 1.333
+31 40.9 0.546 1.415
+25 44.1 0.609 1.496
Elongation
37.4
35.7
34.2
32.9
31.7
30.8
30.4
31.0
33.4
38.1
45.2
54.3
64.9
76.6
88.8
100.7
111.6
120.8
128.0
133.0
m1
7.1
6.5
5.8
5.2
4.6
4.2
4.0
4.0
4.2
4.4
4.7
4.9
5.2
5.5
5.9
6.3
6.7
7.2
7.7
8.2
Bahnelemente und Ephemeriden mit kuerzeren Zeitintervallen gibt es unter:
http://cfa-www.harvard.edu/iau/Ephemerides/Comets/2002C1.html
35
Viel Erfolg beim Beobachten!
Till Credner
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