Geisteswissenschaft Kirsten Vetter Die Unterschiede der philosophisch-ethischen Motive von Minnesang und Sangspruchdichtung Studienarbeit Technische Universität Dresden Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Wintersemester 2010/11 Seminararbeit zum Seminar „Musik und Philosophie“ Thema: - Die Unterschiede der philosophisch-ethischen Motive in Minnesang und Sangspruchdichtung- Abgegeben von: Kirsten Vetter Lehramt Berufsbildende Schulen Gesundheit und Pflege/Ethik und Philosophie 3. Fachsemester Datum der Abgabe: 15. 3. 2011 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung……………………………………………………………………….Seite 2 2. Historische Einordnung 2. 1. Begriffliche Einordnung der Formen………………………………………….Seite 3 2. 2. Entstehung und Verbreitung…………………………………………………..Seite 3 2. 3. Erhaltung und Überlieferung der Texte………………………………............Seite 6 3. Musikalische Einordnung 3. 1. Allgemeine musikalische Entwicklung im Mittelalter………………………...Seite 8 3. 2. Aufbau, Kennzeichen und Gattungen der Formen…………………………….Seite 10 3. 3. Aufführungsformen……………………………………………………............Seite 12 4. Philosophische und ethische Motive in Minnesang und Sangspruchdichtung 4. 1. Liebesmotiv……………………………………………………………………Seite 14 4. 2. Treuemotiv…………………………………………………………………….Seite 17 4. 3. Reinheitsmotiv………………………………………………………………...Seite 19 4. 4. Rechtsmotiv…………………………………………………………………...Seite 20 4. 5. Schmerzmotiv…………………………………………………………………Seite 22 5. Zusammenfassung der Ergebnisse und Auswertung der Fragestellung…………Seite 24 6. Schlussfolgerung………………………………………………………………....Seite 27 Anhang……………………………………………………………………………...Seite 28 Literaturverzeichnis………………………………………………………………...Seite 30 1. Einleitung „Ich saz ûf eime steine und dahte bein mit beine; dar ûf sazte ich den ellenbogen, ich hete in mîne hant gesmogen mîn kinne und ein mîn wange.“ (Walther von der Vogelweide, Codex Manesse, um 1320, Reichston L8,4) Dieses Zitat einer Sangspruchdichtung von Walther von der Vogelweide gehört zu den ältesten Versen der deutschen Literatur und wird im Zuge seiner Bekanntheit oft als der Anfang eines Minnesangs verkannt. Doch liegt genau hier die Problematik: Die Unterscheidung zwischen der Sangspruchdichtung und der wesentlich geläufigeren Minne ging in unserem Literaturverständnis mit der Zeit verloren. Was allerdings noch viel tiefgreifender wirkt, ist, dass der musikalische Hintergrund, welcher für beide Gattungen unabdingbar war, heute völlig außer Acht gelassen wird, da im Laufe der Jahrhunderte Sangspruchdichtung und Minne eher auf literarische Weise interpretiert und untersucht wurden, als in ihrer ursprünglichen musikästhetischen Bedeutung. Ebenso wird auch den philosophischen Kerninhalten der Werke heute nicht mehr der Umfang an Aufmerksamkeit entgegengebracht, zu welchem sie einst gedichtet wurden. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, im Rahmen des Seminars „Musik und Philosophie“ die Fragestellung näher zu beleuchten, worin sich die Sangspruchdichtung vom Minnesang, vor allem hinsichtlich der thematisierten philosophisch–ethischen Motive, unterscheidet. Dazu ordne ich beide Gattungen zunächst historisch ein, um anschließend etwas differenzierter auf Vorbilder, die Ausbreitung in Europa, sowie Überlieferungen eingehen zu können. Im Anschluss daran nehme ich eine musikalische Kategorisierung vor, bei der hauptsächlich die Kennzeichen, verschiedene Gattungen, sowie die Aufführungsweise dokumentiert werden. Außerdem möchte ich diese musikalischen Elemente vor dem Hintergrund der allgemeinen Musikentwicklung im Mittelalter, auf Grundlage von Enrico Fubinis „Abhandlung zur Musikästhetik“, untersuchen. Sangspruchdichtung und die Im dritten Minne Teil der entsprechend Arbeit werde philosophischer ich und dann die ethischer Themengebiete, wie dem Liebesmotiv, dem Treue- und Reinheitsmotiv, sowie dem Rechtsund Schmerzmotiv analysieren. Das alles belegen Vertreter der Epoche und deren Werke, sowie Erörterungen der ethisch-moralischen Konzeption des Mittelalters. Abschließend stelle ich die Ergebnisse noch einmal vergleichend gegenüber, um eine Schlussfolgerung für meine Fragestellung ziehen zu können. Doch zunächst gehe ich auf die Historie der beiden Formen näher ein. 2