Mai | Juni | Juli 2016 i

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Ma i | J u ni | J u li 2 0 16
Diana Damrau
www.evonik.de
Junge Menschen brauchen Kultur.
Egal, wie reich ihre Eltern sind.
Junge Menschen brauchen Kultur. Deshalb sorgt Evonik
dafür, dass Kinder und Jugendliche aus allen Schichten
Zugang zu Theater und Philharmonie bekommen. So leisten
wir einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer
Stadt. Und das von Herzen gern.
E DI TO R I A L
MUSIKALISCHER FRÜHLING
Liebes Publikum,
erst kürzlich konnten wir Ihnen das Programm für die
kommende Spielzeit präsentieren (alle Informationen
dazu finden Sie auf unserer Internetseite sowie im
neuen Spielzeitheft). Zunächst aber sollten Sie die
vielen Konzerthöhepunkte in den nächsten Wochen nicht
verpassen. Zum Beispiel Andris Nelsons: Noch im Februar
war er in einem mitreißenden Konzert gemeinsam mit
dem Royal Concertgebouw Orchestra zu erleben. Anfang
Mai ist er nun erneut zu Gast, diesmal mit einem von
Amerikas „Big Five“, dem Boston Symphony Orchestra,
das er seit 2014 als Chefdirigent leitet, und zudem mit
der auf allen internationalen Opernbühnen gefragten
Sopranistin (und seiner Ehefrau) Kristine Opolais.
Ein absoluter Weltstar auf der Opernbühne ist Diana
Damrau. Mit ihrer Paraderolle kommt sie nun in die
Philharmonie: Gemeinsam mit einem exzellenten Gesangsensemble singt sie die Titelpartie in Donizettis BelcantoMeisterwerk „Lucia di Lammermoor“. Man kommt bei
dieser Stimme ins Schwärmen: eine unglaubliche Ausdruckskraft, atemberaubende Koloraturen, kurz gesagt:
einfach bezaubernd schön!
Beenden werden wir die aktuelle Spielzeit mit dem
stimmungsvollen Themenabend „Ein Sommernachtstraum“. Der Titel passt diesmal besonders gut, denn das
Programm dreht sich um William Shakespeare. Neben
unseren energievollen Musikern und Tänzern der Essener
Philharmoniker und des Aalto Ballett Essen können wir
Ihnen zwei weitere außergewöhnliche Künstler präsentieren: den bekannten Schauspieler Joachim Król als
Shakespeare-Rezitator und den Countertenor Jake Arditti.
Genießen Sie einen musikalischen Frühling!
Ihr
Hein Mulders, Intendant
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AU S D E R T U P : M E L D U N G E N
P R O G R A M M 2016/17 ERFOLGREICHE
V E R Ö F F E N T L IC H
K U N ST 5 - P R E M I E R E
Karten für die neue Spielzeit ab 30. April erhältlich.
TUP-Festtage werden 2017 fortgesetzt.
Am 8. April hat die Philharmonie Essen das Programm
der kommenden Spielzeit 2016/2017 veröffentlicht. Mit
der RuhrResidenz von Sir Simon Rattle und den Berliner
Philharmonikern setzt die Philharmonie gemeinsam
mit dem Konzerthaus Dortmund ein ganz besonderes
Ausrufezeichen (mehr Informationen auf S. 15). Und
die Saison hat noch weit mehr zu bieten: ein KünstlerPorträt mit Hanna-Elisabeth Müller, Konzerte mit den
Wiener Philharmonikern und dem New York Philharmonic
sowie hochkarätige Musiker und Sänger wie Sol Gabetta,
Isabelle Faust und Joyce DiDonato. Das komplette
Programm finden Sie unter www.philharmonie-essen.de
sowie im neuen Spielzeitheft. Der Vorverkauf startet
am 30. April 2016. Festplatzabonnenten haben bis zum
29. April exklusiv die Möglichkeit, einen Neuabschluss,
einen Platztausch oder einen Abo-Wechsel vorzunehmen.
Nach Kunst⁵ ist vor Kunst⁵: Kaum sind die ersten Festtage
der Theater und Philharmonie Essen (TUP) zu Ende
gegangen, können Freunde der Konzert- und Bühnenkunst
sich schon auf die nächste Ausgabe freuen. Auch im kommenden Jahr wird die TUP mit ihren fünf Sparten AaltoMusiktheater, Aalto Ballett Essen, Essener Philharmoniker,
Philharmonie Essen und Schauspiel Essen wieder ihr
Können und ihr Angebot innerhalb einer Woche in potenzierter Form präsentieren. Vom 3. bis 9. April 2017 lautet
das Motto „Glaube Macht Kunst“. Das Programm besticht
erneut durch seine Vielfalt – vom Kinderprogramm über
das Konzert oder den Ballettabend bis zum Vortrag.
Die diesjährige Premiere war ein Erfolg: Insgesamt über
5.000 Besucher kamen zu den 14 Veranstaltungen,
die zwischen dem 14. und dem 20. März das Thema
„Unbeschreiblich weiblich“ beleuchteten.
Ein Gesicht der kommenden Spielzeit: Der jungen
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller widmet die
Philharmonie ein Künstler-Porträt mit drei Konzerten.
Über 5.000 Besucher kamen zu den ersten TUP-Festtagen Kunst 5. In der kommenden Spielzeit lautet das Moto
vom 3. bis 9. April 2017 „Glaube Macht Kunst“.
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K L AU S S C H Ö N L E B E T U P B E I M
I ST E H R E N M I TG L I E D K U LT U R P FA D F E ST
Auszeichnung für ehemaligen Flötisten.
Essener Kulturinstitutionen laden am 10. Juni ein.
Klaus Schönlebe, ehemaliger Flötist der Essener Philharmoniker, ist zum Ehrenmitglied der Theater und
Philharmonie Essen ernannt worden. Am 4. März überreichte ihm der TUP-Aufsichtsratsvorsitzende Franz-Josef
Britz die Urkunde im Beisein von Intendant Hein Mulders,
Generalmusikdirektor Tomáš Netopil und Geschäftsführer
Berger Bergmann. Schönlebe war von 1971 bis 2015
stellvertretender Soloflötist des Orchesters unter insgesamt fünf Chefdirigenten. Als Mentor der Orchesterakademie beteiligte er sich maßgeblich an der Förderung
und Ausbildung des musikalischen Profi-Nachwuchses.
Zudem setzte er sich 20 Jahre lang als Orchestervorstand
für die Belange des Orchesters ein. Schönlebe ist auch
Gründungsmitglied der Kammermusikreihe der Essener
Philharmoniker. Die Theater und Philharmonie Essen
gratuliert Klaus Schönlebe ganz herzlich!
Unter dem Motto „Ins Blaue“ feiert Essen am 10. Juni
das traditionelle Kulturpfadfest, das bereits zum
15. Mal stattfindet. Auch die Theater und Philharmonie
Essen beteiligt sich wieder mit ihren Sparten. Eine
Auswahl: Die Philharmonie und das Aalto-Theater bieten jeweils drei kostenlose Führungen an. Einblicke in
die Arbeit des Aalto Ballett Essen gibt es um 18:00 Uhr
bei einem öffentlichen Ballett-Training. Um 22:00 Uhr
laden Aalto-Ensemblemitglieder und Orchestermusiker
zu einem Jazzkonzert mit dem Titel „Aalto Blue Notes“
ein. Und in der Box des Schauspiel Essen heißt es um
19:00 Uhr „Alle Jahre wieder …“ mit elf Akteuren der
Seniorentheatergruppe „Alte Helden“. Der Essener
Kulturpfad verläuft entlang von 372 blauen Leuchtsteinen. Am Kulturpfadfest beteiligen sich jedes Jahr
zahlreiche Essener Kulturinstitutionen.
Klaus Schönlebe wurde zum TUP-Ehrenmitglied
ernannt. Von 1971 bis 2015 war er stellvertretender
Soloflötist der Essener Philharmoniker.
Eines der TUP-Angebote beim Kulturpfadfest:
Bei einem öffentlichen Ballett-Training gibt das
Aalto Ballett Essen Einblicke in seine Arbeit.
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AU S D E R T U P : AU S B L I C K
DON GIOVANNI
VERDI-FINALE
Stefan Herheims Kult-Inszenierung.
Mit „Aida“ geht die Spielzeit zu Ende.
Konzept/noch Groblayout:
Sofa heller, Köpfe ggf. näher zusammen,
dann alles etwas größer
Für Stefan Herheim war es der ganz große Wurf: Seine
Aalto-Inszenierung von Mozarts „Don Giovanni“ brachte
ihm 2007 den begehrten Titel „Regisseur des Jahres“ der
Zeitschrift „Opernwelt“ ein. „Bei aller dekonstruktivistischen Gedankenarbeit bietet Herheim stets pralles, hintergründig witziges Musiktheater“, hieß es damals. Auch
beim Publikum kam diese Produktion hervorragend an.
Und selbst nach fast zehn Jahren ist die Wiederaufnahme
immer wieder ein Ereignis. Nicht zuletzt deshalb, weil die
Figuren durch wechselnde Besetzungen stets neue musikalische Interpretationen erfahren. In dieser Spielzeit darf
man etwa auf Jessica Muirhead, seit Sommer 2015 Mitglied des Aalto-Ensembles, als Donna Anna gespannt sein.
Der Mythos von Don Juan entstammt einer volkstümlichen
Legende, die Ereignisse in einem der Klöster Sevillas
tradiert. Die 2065 von Leporello katalogisierten Opfer
des Liebesgottes belegen akribisch, dass Don Giovannis
erotischer Genussdrang eine fast religiös absolute
Dimension besitzt. Dabei gibt Giovanni den Wunsch nach
Freiheit – „Viva la libertà!“ – seiner Feier-Gemeinde als
Gebetsparole vor. In „Objekte der Begierde“ kommt der
Surrealist Luis Buñuel dieser fatalen Verknüpfung von
Liebessehnsucht und Erlösungsreligion nahe: „Heute steht
es, wenn es stimmt, was mir erzählt wird, mit der Liebe
wie mit dem Glauben an Gott. Sie scheint zu verschwinden,
jedenfalls in bestimmten Gesellschaftsschichten. Man
betrachtet sie gern als ein historisches Phänomen, als
eine kulturelle Illusion. Man studiert sie, man analysiert
sie, und wenn möglich, heilt man sie.“
Wiederaufnahme 7.5.2016, 19:00 Uhr, Aalto-Theater
Vorstellungen 13., 28.5.2016
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In den letzten beiden Wochen der Spielzeit darf man
sich noch einmal auf die bezaubernden Klänge von
Giuseppe Verdis „Aida“ freuen. In der Titelrolle ist die
junge Sopranistin Kelebogile Besong zu erleben.
Vorstellungen 1., 10.7.2016, Aalto-Theater
Z U E IG N U N G
Spätromantische Klavierlieder bei „mehrmusik“.
„Ja, du weißt es, teure Seele,/Dass ich fern von dir mich
quäle,/ Liebe macht die Herzen krank,/Habe Dank.“ Mit
dieser Strophe beginnt Hermann von Gilm zu Rosenegg
sein Gedicht „Zueignung“, das Richard Strauss später
gemeinsam mit sieben weiteren Texten aus dem Zyklus
„Letzte Blätter“ vertont hat. Die Aalto-Sopranistin Katrin
Kapplusch und der Pianist Andrej Hovrin widmen sich
unter anderem diesen acht Liedern op. 10 im nächsten
Konzert der Reihe „mehrmusik“, das unter dem Titel des
eingangs zitierten Gedichts steht. Weitere vier Lieder
von Strauss (op. 27) und vier frühe Lieder von Arnold
Schönberg (op. 2) sowie die Sonata vocalise, op. 41 Nr. 1
von Nicolai Medtner komplettieren das spätromantische
Programm des Abends. Das letzte „mehrmusik“-Konzert
in dieser Spielzeit wird sich am 7. Juni um das Thema
„Liebesleid & Liebesfreud“ drehen.
Montag, 9. Mai 2016, 19:30 Uhr, Aalto-Foyer
VERFÜHRUNG
STU M M F I LM - M AG I E R
Getanzte „Odyssee“ im Aalto-Theater.
„Georges Méliès letzter Trick“ im Grillo-Theater.
Es geht um Götter und Helden, wobei der Kern von
Homers berühmten Epos „Die Odyssee“ die einfache
Geschichte von der Heimkehr eines verschollen geglaubten Mannes ist, seiner Abenteuer und der treu und
geduldig auf ihn wartenden Ehefrau. Der französische
Choreograf Patrick Delcroix hat daraus eine faszinierende Ballettversion geschaffen, die im April 2015 im
Aalto-Theater uraufgeführt wurde und am 17. Juni zurück
auf die Essener Bühne kehrt. Delcroixʼ Choreografie
beginnt, als Odysseus in den Trojanischen Krieg zieht
und seine Frau Penelope in Ithaka zurück lässt. Nach
20-jähriger Abwesenheit, vielen Affären und enormen
Herausforderungen gelangt Odysseus schließlich wieder in die Heimat und muss das Vertrauen seiner Frau
zurückgewinnen. Sie hatte während seiner Abwesenheit
zahlreiche aufdringliche Freier abzuwehren, die sich
durch eine Heirat mit ihr Macht versprachen, und
hielt doch an ihm fest. Patrick Delcroix verwebt diese
Geschichte mit den tiefen inneren Prozessen der Figuren
und zeigt sie in der Erkenntnis ihrer eigenen Schwäche,
ihrer Verletzlichkeit sowie ihrer Auseinandersetzung
mit Verführung und Manipulation. „So dicht und so
suggestiv, als wäre es ein Traumgeschehen, schildert
Delcroix die wichtigsten Stationen der Verlockung, des
Verlangens und der Verstrickung des sagenumwobenen
griechischen Helden. Bewundernswert, wie fließend
die Episoden ineinander übergehen. Und wie sich die
Handlungsebenen nach Art des Erzählers Homer überlagern.“ (Recklinghäuser Zeitung)
Wiederaufnahme 17.6.2016, 19:30 Uhr, Aalto-Theater
Weitere Vorstellungen 19., 29.6.; 7.7.2016
Als Gastspiel des Festivals Figurentheater der Nationen
„Fidena“ präsentiert das tschechische Theater Drak eine wahrhaft turbulente Performance rund um den großen KinoPionier Georges Méliès sowie über den Beginn der Filmkunst.
Vorstellungen 8.5.2016, 17:00 Uhr; 9.5.2016, 10:00 Uhr,
Grillo-Theater
F R AU E N - D U E L L
Schillers „Maria Stuart“ im Grillo-Theater.
Seit vielen Jahren ist Maria Stuart, Königin von Schottland,
eine Gefangene der englischen Königin Elisabeth I. – dabei
war sie doch einst auf der Suche nach politischem Asyl nach
England geflohen. Doch wie kann Elisabeth, die „Bastardkönigin“, eine Frau neben sich dulden, die Jahre zuvor selbst
Anspruch auf den Thron erhoben hat? Oder ist auf der Welt
genug Platz für beide Frauen? Zerrissen von Zweifeln lässt
sie sich zu einem Treffen mit Maria überreden … Tatsächlich
haben sich Elisabeth I. und Maria Stuart niemals gesehen:
In Friedrich Schillers Trauerspiel jedoch wird die dramatische Begegnung zum Duell zweier starker Frauen zwischen
politischer Verantwortung und privatem Glück, Machthunger
und Einsamkeit, in dem es letztlich keine Siegerin geben
kann.
Einführungsmatinee 19.6.2016, 11:15 Uhr, Café Central
Premiere 25.6.2016, 19:30 Uhr, Grillo-Theater
Weitere Vorstellungen s. www.schauspiel-essen.de
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SINFONISCHE HÖHEPUNKTE
W E LT K L A SS E
AU S Ü B E R S E E
Andris Nelsons und das Boston Symphony Orchestra.
Kristine Opolais
Prominente Musiker-Ehen gibt es immer wieder. Aber
die meisten scheitern dann doch irgendwann, auch an
allzu unterschiedlichen Terminkalendern. Trotzdem
schaffen es manche Paare, Familienleben und eine
große Karriere erfolgreich und langfristig unter einen
Hut zu bringen. Simon Rattle und Magdalena Kožená
gehören dazu. Und seit 2009 auch Andris Nelsons und
Kristine Opolais. Seit jenem Jahr sind nämlich der lettische Stardirigent und die lettische Top-Sopranistin
verheiratet. Und wenngleich die Wege ihrer Engagements
bisweilen in die völlig entgegensetzte Richtung zeigen,
achten beide darauf, dass man sich auch bei Konzerten
und Opernproduktionen immer wiedersieht. 2011 etwa
gab Opolais ihr Debüt am Londoner Covent Garden als
„Madame Butterfly“ unter der Leitung ihres Mannes.
Und 2013 waren sie an der Wiener Staatsoper die Stars
in „La Bohème“. „In der Oper begegnen wir uns aber wie
Kollegen auf Augenhöhe, nicht wie ein ständig küssendes
Ehepaar“, so Opolais. Ähnlich sieht es Nelsons:
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„Der Vorteil ist der, dass wir uns als Kollegen, als Künstler
kennen- und schätzen gelernt haben. Erst kam also die
Arbeit, dann die Liebe.“
Die gemeinsame Zukunft begann 2003 an der Lettischen
Nationaloper in Riga. Kristine Opolais wurde damals
Ensemblemitglied und Andris Nelsons im Alter von
24 Jahren Opernchef. Seitdem haben sich beide zu international vielgebuchten Global-Playern entwickelt.
Opolais ist längst Stammgast an den ersten Opernadressen in New York, Mailand, Berlin und Wien. Nelsons
ist dagegen nicht nur bei sämtlichen Weltklasseorchestern
und in diesem Jahr auch wieder bei den Bayreuther
Festspielen zu hören, wo er die Neuinszenierung des
„Parsifal“ dirigiert. Nachdem er 2014 den begehrten
Posten als Music Director beim traditionsreichen Boston
Symphony Orchestra übernommen hat, wird er zudem ab
2017 in der Nachfolge von Riccardo Chailly das Leipziger
Gewandhausorchester leiten.
Andris Nelsons
Nun ist Nelsons am Pult des Boston Symphony Orchestras
im Rahmen einer gemeinsamen Europatournee auch
in Essen zu erleben. Auf dem Programm stehen mit
Debussys „La mer“ und Ravels „La valse“ zwei farbenfunkenschlagende Klassiker der französischen Moderne.
Den ersten, rein russischen Programmteil eröffnet man
dagegen mit Schostakowitsch, mit dem man sich auf CD
bereits einen Grammy erspielt hat. Und danach singt
Kristine Opolais die berühmte Briefszene der unglücklichen Tatjana aus Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin“.
In dieser Partie hat sie bereits 2014 an der Münchner
Staatsoper brilliert. Im Gegensatz zu den konventionellen
Porträts dieser ruhigen, verzweifelten Figur der Tatjana
zieht Opolais alle Register einer von der Liebe zerrissenen Frau. Und wenn sie dabei nicht nur mit ihrem wundervoll leuchtenden Timbre fasziniert, sondern auch ihrer
mitreißend stimmschauspielerischen Energie freien Lauf
lässt, befindet sie sich in solchen Momenten mit dem
Künstler Andris Nelsons völlig im Einklang.
Andris Nelsons, Kristine Opolais
Boston Symphony Orchestra
Kristine Opolais, Sopran
Boston Symphony Orchestra | Andris Nelsons, Dirigent
Dmitri Schostakowitsch „Hamlet“ – Schauspielmusik
nach Shakespeare, op. 32a
Sergej Rachmaninow „Zdes horosho“ (Hier ist es schön), op. 21 Nr. 7
Pjotr I. Tschaikowski Tatjanas Briefszene aus der Oper „Eugen Onegin“
Claude Debussy „La mer – Trois esquisses symphoniques“
Maurice Ravel „La valse – Poème choréographique“ für Orchester
Mittwoch 4. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Gefördert von der NATIONAL-BANK AG.
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Ein Sommernachtstraum:
„Shakespeare Variationen“
Teil 1
Musik von Henry Purcell, Matthew Locke, John Dowland
und Robert Johnson | Texte von William Shakespeare
Joachim Król, Rezitation
Jake Arditti, Countertenor | Barockensemble
Teil 2
Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, Giuseppe Verdi,
Hector Berlioz, Dmitri Schostakowitsch, Richard Wagner und
Pjotr I. Tschaikowski | Texte von William Shakespeare
Joachim Król, Rezitation
Essener Philharmoniker | Antony Hermus, Dirigent
Teil 3
Sergej Prokofjew „Romeo und Julia“, Ballett (Auszüge)
Aalto Ballett Essen
Ben Van Cauwenbergh, Choreografie
Dazwischen jeweils einstündige, künstlerisch gestaltete Pausen
Claudia Isabel Martin, Regie
Samstag 25. Juni | 18:00 Uhr | Philharmonie und Stadtgarten
Joachim Król
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Gefördert von der Sparkasse Essen.
INTERVIEW
GERNE UNTER MUSIKERN
Joachim Król liest beim „Sommernachtstraum“ Shakespeare – und freut sich auf sein Essener Debüt.
Als junger Theaterfan sind Sie Anfang der Siebzigerjahre gerne im Bochumer Schauspielhaus gewesen.
Joachim Król: Das waren ganz große Erlebnisse. Peter
Zadek hat in Bochum seinen Shakespeare-Zyklus präsentiert. Für meine Entscheidung, Schauspieler zu werden,
war das sehr wichtig, genau wie Zadeks Inszenierungen
später am Schauspielhaus Hamburg.
Was war das Besondere an Zadeks Theater?
Król: Er ist mit den Stücken offen und frei umgegangen.
Und die Schauspielerinnen und Schauspieler hatten
eine Spiellust, die ansteckend war. Man konnte kaum
still sitzen im Publikum. Ulrich Wildgruber als Hamlet oder
als Othello zu erleben, das waren einfach urgewaltige
Ereignisse, das hat mich für diesen Beruf begeistert.
Und so ein Ensemble wie damals in Bochum hat es später
nie wieder gegeben.
Und ihre eigenen Shakespeare-Erfahrungen auf der
Bühne?
Król: An ihm kommt man ja, wenn man sich um das
Theater kümmert, wirklich nicht vorbei. Aber ich habe
selbst nur ein Mal Shakespeare gespielt, in Hannover,
den Demetrius im „Sommernachtstraum“. Das ist in
den Achtzigerjahren gewesen.
Wie hat sich ihre Theaterkarriere damals entwickelt?
Król: Ich habe angefangen am Schlosstheater Moers,
da habe ich meine zwei Anfängerjahre verbracht.
Und dann kam die große Orientierungsphase, da
musste ich sehen, wie es weitergeht. Danach kam das
Fernsehen ins Spiel, ein bisschen später das Kino.
Ich bin dann immer wieder ans Theater zurückgekehrt,
habe mich aber nie mehr fest an ein Haus gebunden.
Haben Sie als ehemaliger Herner und WahlKölner eine besondere Beziehung zu Essen?
Król: Ich komme aus dem Ruhrgebiet, ich arbeite gern
hier. In Essen habe ich noch nie auf der Bühne „stattgefunden“. Das wird mal Zeit! Nach Essen ist man von
Herne aus gerne zum Einkaufen gefahren. Und auch
Konzerte habe ich damals natürlich gesehen, in der
Grugahalle. Ich finde Essen eine spannende Stadt, weil
sie diese große Bandbreite hat. Die ländliche Idylle
hinterm See, und auch die harte Industrie im Norden.
Sind Rezitationsabende mit Musik ungewohntes
Terrain?
Król: So ganz neu ist die Erfahrung nicht. Ich war zum
Beispiel jetzt bei der Musikwoche Hitzacker und habe mit
dem hervorragenden Pianisten Markus Groh einen Stückezyklus von Franz Liszt mit Texten aus der Lisztʼschen Biografie begleitet. Bei meinem Rezitationsabend „Seide“ habe
ich ein Jazztrio auf der Bühne. Und dann habe ich auch
einen wunderbaren Abend mit der Sängerin Etta Scollo
im Programm, „Parlami d’Amore“. Sie singt aus ihrem
Repertoire und ich trage Texte aus der italienischen Literatur vor. Das hat mich wohl gesucht, dass ich jetzt solche
Veranstaltungen mache. Ich bin gerne unter Musikern –
das ist wohl der Grund.
Und privat? Welche Musik hört Joachim Król
nach Drehschluss?
Król: À la Carte. Das hängt immer von der Stimmung ab,
wie die Sonne ins Fenster scheint und was ich gerade
gearbeitet habe. Die aktuelle, zeitgenössische Popmusik
jedenfalls geht ziemlich an mir vorbei. Da bin ich wirklich
entsetzt, wie einheitlich und einfallslos das durchproduziert ist. Durch die Arbeit mit Markus Groh habe ich mich
nun allerdings ganz intensiv den Werken von Franz Liszt
gewidmet. Und auch für Essen werde ich mich natürlich
zeitig vorbereiten. Denn wer schon mal am Theater
gearbeitet hat, weiß: Die Premiere kommt immer
überraschend!
Interview: Markus Bruderreck
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G R OSS E ST I M M E N
DI A N A DA M R AU S PA R A D E R O L L E
Für ihre Lucia wird die Sopranistin weltweit gefeiert. In Essen ist Donizettis Meisterwerk nun konzertant zu erleben.
Schon im Kinderfasching war Diana Damrau anders. Die
meisten Mädchen wollten Prinzessinnen sein. „Ich bin
aber als böse Schwiegermutter gegangen. Später habe
ich gemerkt, dass damals schon die Königin der Nacht in
mir geboren war.“ Vielleicht, meint die Sängerin, stecke
die Liebe zu extremen Charakteren ja schon immer in
ihr. Mozarts Königin der Nacht aus der „Zauberflöte“
ist nicht ohne Grund eine ihrer Paraderollen geworden.
Eine andere radikale Partie ist die der Lucia in Donizettis
„Lucia di Lammermoor“. „Im Grunde sogar noch viel
schwieriger und stressiger“ sei sie, meint Diana Damrau.
Kaum eine andere Koloratursopranistin weltweit kann
diese Musik allerdings so technisch und schauspielerisch überzeugend und zugleich emotional sinnlich
präsentieren wie sie.
„Belcanto-Stimmen müssen alles haben: Stimmumfang,
Flexibilität, um mit den Tönen in jeder Lage spielen
zu können, man muss sein ganzes Herz hineinwerfen
und seinen ganzen Intellekt.“ (Diana Damrau)
In Gaetano Donizettis 1835 uraufgeführter Oper wird
Lucia zum Spielball ihres Bruders Enrico. Er will sie mit
Lord Bucklaw verheiraten, für den sie aber nichts übrig
hat. Sie liebt stattdessen heimlich Edgardo, Enricos
Erzfeind. Eine Intrige, eingefädelt von Enrico, suggeriert
ihr, dass der Geliebte ihr untreu sei. Als Lucia daraufhin
in die unglückliche Ehe mit Bucklaw einwilligt, wird
sie von Edgardo verflucht. Lucia verfällt dem Wahnsinn, und die Bühne wird mit Leichen gepflastert.
Diana Damrau „Lucia di Lammermoor“
Diana Damrau, Lucia | Piero Pretti, Sir Edgardo di Ravenswood
Gabriele Viviani, Lord Enrico Ashton | Nicolas Testé, Raimondo Bidebent
Francesco Marsiglia, Lord Arturo Bucklaw | Daniela Valdenassi, Alisa
Saverio Fiore, Normanno | Orchester und Chor des Teatro Regio Torino
Gianandrea Noseda, Dirigent
Gaetano Donizetti „Lucia di Lammermoor“, Oper in drei Akten
(Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln)
Sonntag 29. Mai | 18:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
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„Die Frau, die dann dasteht und mordet, wahnsinnig wird
oder leidet, hat wirklich nichts mit mir persönlich zu
tun“, scherzt Diana Damrau. Obwohl sie schon zugeben
muss, dass auch ihr Leben als internationaler Opernstar
eine einzige Reihung von Ausnahmesituationen ist.
„Vielleicht muss man ein bisschen wahnsinnig sein, um
diesen Beruf auszuüben.“ Ihre beiden Söhne reisen oft
mit und werden von einem Privatlehrer unterrichtet.
Zum Glück hat sie auch ihren Ehemann, den Sänger
Nicolas Testé, oft an ihrer Seite. In der philharmonischen
„Lucia“ übernimmt er die Rolle des Raimondo.
Weniger verrückt als wunderbar ist es, wie stringent Diana
Damraus Karriere verlaufen ist. Als 15-Jährige sieht sie
Franco Zeffirellis „La Traviata“-Film: Er zeigt ihr, dass die
Oper ihre Bestimmung ist. „Das habe ich mir gewünscht.
Dass ich, wenn ich in die Oper gehe, genau das erlebe.
Ich möchte hören, sehen und ich möchte spüren.“ Diana
Damrau debütiert 1995 in Würzburg. Als Stationen folgen
Mannheim und Frankfurt, dann erste Rollen an großen
Opernhäusern. Damrau singt 2004 zur Wiedereröffnung
der Scala in Mailand. Ein Jahr später debütiert sie an
der Metropolitan Opera in New York, wo man sie heute
heiß und innig liebt. Kein Wunder, denn sie begeistert
jeden durch ihre Natürlichkeit, Bodenständigkeit und
herzliche Art. Mit Dirigent Gianandrea Noseda und seinem
Orchester und Chor des Teatro Regio Torino hat sie
schon 2015 im Rahmen ihrer CD „Fiamma del Belcanto“
zusammengearbeitet. Beste Voraussetzungen also für
einen spannenden Opernabend mit ihrer „Lucia“.
Diana Damrau
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A A LTO -T H E AT E R
DI E N E U E A A LTO -S P I E L Z E I T
Ein Ausblick auf die Opern- und Ballettaufführungen 2016/2017 im Aalto-Theater.
A A LTO - M U S I K T H E AT E R
A A LTO B A L L E T T E SS E N
PREMIEREN
PREMIEREN
Norma
Don Quichotte
Oper von Vincenzo Bellini | Premiere: 8. Oktober 2016
Ballett von Ben Van Cauwenbergh | Premiere: 5. November 2016
Lohengrin
3 BY EKMAN
Oper von Richard Wagner | Premiere: 4. Dezember 2016
Ballettabend von Alexander Ekman | Premiere: 4. März 2017
Rigoletto
E D U C AT IO N - P R O J E K T
Oper von Giuseppe Verdi | Premiere: 21. Januar 2017
Queeny Unplugged | ab 15.6.2017
Le Prophète
JUNGE CHOREOGRAFEN
Oper von Giacomo Meyerbeer | Premiere: 9. April 2017
Vibrations | 12.5.2017
Ptah IV | ab 25.5.2017
La clemenza di Tito
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart | Premiere: 3. Juni 2017
W I E D E R AU F N A H M E N
Tanzhommage an Queen | Romeo und Julia | Archipel
W I E D E R AU F N A H M E N
Les contes d’Hoffmann | Il barbiere di Siviglia
Le nozze di Figaro | Die Csárdásfürstin | Die Liebe zu den
drei Orangen | Die Zauberflöte | Der Rosenkavalier | Carmen
Tristan und Isolde | Nabucco | Elektra | L’elisir d’amore
Die Märchenwelt zur Kur bestellt (Musical)
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Der Nussknacker | Carmen /Boléro
Sir Simon Rattle
B E R L I N Z U G A ST A N D E R R U H R
Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker gestalten vier Abende in Essen und Dortmund.
Mit der RuhrResidenz von Sir Simon Rattle und den Berliner
Philharmonikern setzt die Philharmonie Essen gemeinsam
mit dem Konzerthaus Dortmund in der kommenden Spielzeit
ein ganz besonderes Ausrufezeichen. Unter der Leitung
ihres Chefdirigenten Sir Simon Rattle gestalten die Berliner
Philharmoniker vom 23. bis 26. Februar 2017 vier Abende
in den Konzertsälen in Essen und Dortmund mit Werken
von Gustav Mahler und György Ligeti. Neben der von
Star-Regisseur Peter Sellars inszenierten Oper „Le Grand
Macabre“ darf man vor allem auf die Interpretation von
Mahlers sechster Sinfonie gespannt sein, die 1906 im historischen Essener Saalbau uraufgeführt wurde.
Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker
„Le Grand Macabre“
In der Philharmonie Essen wird die RuhrResidenz zudem
angereichert durch Auftritte von Solisten und Ensembles
der Berliner Philharmoniker:
Albrecht Mayer, Schumann Quartett
Mittwoch 26. Oktober 2016 | Philharmonie Essen
Weihnachten mit
Berlin Philharmonic Brass
Montag 5. Dezember 2016 | Philharmonie Essen
5. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker
Andreas Ottensamer
Bruckner 7
Donnerstag/Freitag 5./6. Januar 2017 | Philharmonie Essen
Freitag 23. Februar 2017 | Konzerthaus Dortmund
Samstag 25. Februar 2017 | Philharmonie Essen
Emmanuel Pahud
Mozart Flötenkonzert
Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker
Mahler 4
Sonntag 5. Februar 2017, Philharmonie Essen
Freitag 24. Februar 2017 | Konzerthaus Dortmund
Concerto Melante
Buxtehude „Membra Jesu nostri“
Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker
Mahler 6
Samstag 4. März 2017, Philharmonie Essen
Sonntag 26. Februar 2017 | Philharmonie Essen
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ÜBERSICHT MAI | JUNI | JULI
Mo | 2. Mai 2016 | 20:00 Uhr
Marc-André Hamelin
Do | 5. Mai 2016 | 20:00 Uhr
Krystian Zimerman, Klavier
Franz Schubert
Sonate Nr. 20 A-Dur, D 959
Franz Schubert
Sonate Nr. 21 B-Dur, D 960
Marc-André Hamelin, Klavier
Franz Schubert
Drei Klavierstücke, op. posth., D 946
Ferruccio Busoni
„Sonatina seconda“
Samuil Feinberg
Sonate Nr. 2 a-Moll, op. 2
Samuil Feinberg
Sonate Nr. 1 A-Dur, op. 1
Johannes Brahms
Sonate Nr. 3 f-Moll, op. 5
Alfried Krupp Saal | € 10 – 85
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Alfried Krupp Saal | € 12 – 75
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Mi | 4. Mai 2016 | 9:30 + AU
11:30
UF T
KAr*
SVERUh
Babykonzert
„Hör mal, wie das klingt“ III
Angelo Bard, Violine
Gabriele Bamberger, Harfe
Ursula Henkys, Moderation und Singspiele
Konzert für Babys bis 1 Jahr.
RWE Pavillon | € 3,30 (Kinder) / 9,90 (Erw.)
Konzertdauer rund 45 Minuten.
Mi | 4. Mai 2016 | 20:00 Uhr
Jörg Widmann
Arcanto Quartett & Jörg Widmann
Brahms Klarinettenquintett
Arcanto Quartett: Antje Weithaas, Violine
Daniel Sepec, Violine | Tabea Zimmermann, Viola
Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Jörg Widmann, Klarinette
Ludwig van Beethoven
Streichquartett Nr. 15 a-Moll, op. 132
Johannes Brahms
Klarinettenquintett h-Moll, op. 115
Alfried Krupp Saal | € 33
Konzertende gegen 21:45 Uhr.
Sa | 7. Mai 2016 | 20:00 Uhr*
Große Stimmen
Simon Keenlyside
Andris Nelsons
Kristine Opolais
Boston Symphony Orchestra
Kristine Opolais, Sopran
Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons, Dirigent
Dmitri Schostakowitsch
„Hamlet“ – Schauspielmusik nach
Shakespeare, op. 32a
Sergej Rachmaninow
„Zdes horosho“ (Hier ist es schön), op. 21 Nr. 7
Pjotr I. Tschaikowski
Tatjanas Briefszene aus der Oper „Eugen Onegin“
Claude Debussy
„La mer – Trois esquisses symphoniques“
Maurice Ravel
„La valse – Poème choréographique“
für Orchester
Alfried Krupp Saal | € 18,70 – 137,50
Gefördert von der NATIONAL-BANK AG.
Essener Philharmoniker
Marko Letonja, Dirigent
Robert Schumann
Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115
Max Reger
Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin, op. 128
Pjotr I. Tschaikowski
Sinfonie Nr. 2 c-Moll, op. 17 „Kleinrussische“
Alfried Krupp Saal | € 13,20 – 40,70
Konzertende gegen 21:45 Uhr.
Veranstalter: Essener Philharmoniker.
Sa | 21. Mai 2016 | 16:00 Uhr*
Familienkonzert
Smetana „Die Moldau“
Alfried Krupp Saal | € 27,50
Konzertende gegen 21:45 Uhr.
So | 8. Mai 2016 | 16:00 Uhr*
Orgelvorführung
Alfried Krupp Saal | € 6,60 (Kinder) /
9,90 (Erwachsene)
Konzertende gegen 17:00 Uhr.
Eingang Stadtgarten.
Die Besucherzahl ist begrenzt, wir empfehlen
daher, Karten im VVK zu erwerben.
€ 3 (erm.) | 6
So | 8. Mai 2016 | 20:00 Uhr*
Jazz
Andreas Schaerer „At the Age of Six
I Wanted to Be a Cook“
Rom/Schaerer/Eberle: Andreas Schaerer, Gesang
Martin Eberle, Trompete | Peter Rom, Gitarre
RWE Pavillon | € 22
Konzertende gegen 22:00 Uhr.
Mo | 9. Mai 2016 | 20:00 Uhr*
Monty Alexander &
The Harlem Kingston Express
Monty Alexander, Klavier
Harlem Kingston Express
Alfried Krupp Saal | € 12 – 75
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Tickets
T 02 01 81 22-200
www.philharmonie-essen.de
16
Do | 19. Mai 2016 | 20:00 Uhr
Fr | 20. Mai 2016 | 20:00 Uhr
10. Sinfoniekonzert der
Essener Philharmoniker
Tschaikowski 2
Essener Philharmoniker
Johannes Witt, Dirigent
Juri Tetzlaff, Moderation
Bedřich Smetana
„Die Moldau“ aus „Mein Vaterland“
Familienkonzert für Kinder ab 6 Jahren.
Simon Keenlyside, Bariton
Malcolm Martineau, Klavier
Lieder von Franz Schubert
Kristine Opolais
Fr | 13. Mai 2016 | 20:00 Uhr*
Krystian Zimerman
So | 22. Mai 2016 | 11:00 Uhr*
Philharmonieführung
Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Std.
€ 3 (erm.) | 6
So | 22. Mai 2016 | 17:00 Uhr*
Schumann-Szenen
Mikhail Pletnev
Gidon Kremer
Russian National Orchestra
Gidon Kremer, Violine
Mikhail Pletnev, Klavier
Russian National Orchestra
Alexander Sladkovsky, Dirigent
Robert Schumann
Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115
Konzert a-Moll für Violine und Orchester
(Transkription des Cellokonzerts op. 129)
Sonate Nr. 1 a-Moll für Violine und Klavier, op. 105
Konzert a-Moll für Klavier und Orchester, op. 54
Alfried Krupp Saal | € 16,50 – € 82,50
Konzertende gegen 18:45 Uhr.
Gefördert von der Philharmonie-Stiftung
der Sparkasse Essen.
ÜBERSICHT MAI | JUNI | JULI
Do | 26. Mai 2016 | 20:00 Uhr
David Garrett
David Garrett, Violine | Julien Quentin, Klavier
Alfried Krupp Saal | € 63 – 115
Veranstalter: handwerker promotion e. gmbh.
Fr | 27. Mai 2016 | 20:00 Uhr
Blechschaden mit Bob Ross in Concert
Die Fremdenlegion der Münchner Philharmoniker
Alfried Krupp Saal | € 19,75 – 69,20
Veranstalter: handwerker promotion e. gmbh.
Sa | 28. Mai 2016 | 20:00 Uhr
das junge orchester NRW
Sebastian Lambertz, Klarinette
das junge orchester NRW
Ingo Ernst Reihl, Dirigent
Carl Nielsen
„Helios“ – Ouvertüre für Orchester, op. 17
Konzert für Klarinette und Orchester, op. 57
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Alfried Krupp Saal | € 16,50 – 27,50
Für Schüler und Studenten bis 27 Jahre Eintritt frei
Konzertende gegen 22:00 Uhr.
Veranstalter: Verein zur Förderung
des jungen orchesters NRW e.V.
So | 29. Mai 2016 | 11:00 Uhr*
Sonntag | 29. Mai 2016 | 18:00 Uhr*
Große Stimmen
Diana Damrau
„Lucia di Lammermoor“
Diana Damrau, Lucia | Piero Pretti, Sir Edgardo
di Ravenswood | Gabriele Viviani, Lord Enrico
Ashton | Nicolas Testé, Raimondo Bidebent
Francesco Marsiglia, Lord Arturo Bucklaw
Daniela Valdenassi, Alisa
Saverio Fiore, Normanno
Orchester und Chor des Teatro Regio Torino
Gianandrea Noseda, Dirigent
Gaetano Donizetti „Lucia di Lammermoor“,
Oper in drei Akten (Konzertante Aufführung)
(in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln,
nicht von allen Plätzen einsehbar)
Alfried Krupp Saal | € 16,50 – 114,50
Konzertende gegen 21:00 Uhr.
Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen
und Halbach-Stiftung.
Do | 2. Juni 2016 | 20:00 Uhr*
Maria João Pires und
Antonio Meneses
Maria João Pires, Klavier
Antonio Meneses, Violoncello
Ludwig van Beethoven Sonate für Violoncello und
Klavier Nr. 4 C-Dur, op. 102 Nr. 1
Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 32 c-Moll, op. 111
Manuel de Falla „Suite Populaire Espagnole“
für Violoncello und Klavier
Johannes Brahms Sonate Nr. 1 e-Moll für
Violoncello und Klavier, op. 38
Alfried Krupp Saal | € 12 – 75
Kristian Bezuidenhout
Kristian Bezuidenhout, Klavier
Kammerorchester Basel
Giovanni Antonini, Dirigent
Joseph Haydn Sinfonie Nr. 79 F-Dur, Hob. I:79
Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 2 B-Dur
für Klavier und Orchester, op. 19
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 36
Alfried Krupp Saal | € 16,50 – 49,50
Konzertende gegen 12:45 Uhr.
Yefim Bronfman, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 3 c-Moll
für Klavier und Orchester, op. 37
Ludwig van Beethoven
Konzert Nr. 4 G-Dur für Klavier und Orchester,
op. 58
Alfried Krupp Saal | € 12 – 75
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
So | 12. Juni 2016 | 11:00 Uhr*
Orgelvorführung für Kinder
Kindgerecht erklärt Orgelkustos Prof. Roland
Maria Stangier den jungen Besuchern die große
Kuhn-Orgel. Für Kinder ab 6 Jahren.
Eingang Stadtgarten, Dauer ca. 1 Stunde.
€ 3 (erm.) | 6
Do | 16. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Fr | 17. Juni 2016 | 20:00 Uhr
11. Sinfoniekonzert der
Essener Philharmoniker
Sacre
Essener Philharmoniker
Tomáš Netopil, Dirigent
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92
Igor Strawinsky
„Le Sacre du printemps“ (Das Frühlingsopfer)
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Alfried Krupp Saal | € 13,20 – 40,70
Konzertende gegen 21:45 Uhr.
Fr | 3. Juni 2016 | 17:00 Uhr*
Philharmonieführung
Veranstalter: Essener Philharmoniker.
Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Std.
€ 3 (erm.) | 6
Beethoven Klavierkonzert Nr. 2
So | 5. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Yefim Bronfman & das
WDR Sinfonieorchester Köln
Sa | 4. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Jazz
WDR Big Band
„Ellington Unheard“
Dick Oatts, Altsaxofon
Garry Dial, Klavier
WDR Big Band Köln
Richard DeRosa, Arrangements und
Musikalische Leitung
Der zu Lebzeiten unveröffentlichte musikalische
Nachlass von Duke Ellington, exklusiv und autorisiert gesichtet von Garry Dial, neu orchestriert
und arrangiert von Richard DeRosa.
Alfried Krupp Saal | € 33
Konzerteinführung für Kinder: Kinder ab 10 Jahren Konzertende gegen 22:00 Uhr.
werden während der ersten Konzerthälfte auf die
Werke der zweiten Hälfte vorbereitet. Die Eltern
So | 5. Juni 2016 | 11:00 Uhr*
können das ganze Konzert genießen, die Kinder
Kinderführung
kommen nach der Pause dazu. Konzerteinführung
Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Stunden.
für Kinder plus Konzertkarte: Der Preis beträgt
€ 3 (erm.) | 6
17 Euro für einen Erwachsenen und ein Kind. Eine
zweite erwachsene Person zahlt weitere 17 Euro.
Kartenreservierung erforderlich:
*Eigenveranstaltung oder Kooperation
[email protected]
der
Philharmonie Essen.
T 02 01 81 22-826
Gefördert von der Philharmonie-Stiftung
Alle angegebenen Preise verstehen sich
der Sparkasse Essen.
inklusive Systemgebühren.
So | 19. Juni 2016 | 11:00 Uhr*
Philharmonieführung
Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Std.
€ 3 (erm.) | 6
So | 19. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Leif Ove Andsnes
Leif Ove Andsnes, Klavier
Werke von Jean Sibelius, Ludwig van Beethoven, Claude Debussy und Frédéric Chopin
Alfried Krupp Saal | € 12 – 75
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Mo – Fr
20. – 24. Juni 2016 | 20:00 Uhr*
Park Sounds
Faszinierende elektronische Klänge im
gesamten Stadtgarten laden ein zum Picknick,
zum Promenieren und zum Genießen der
Sommerabende.
Stadtgarten | Eintritt frei.
Veranstaltungsende gegen 22:00 Uhr.
Eine Kooperation der Philharmonie Essen mit dem
ICEM (Institut für Computermusik und Elektronische
Medien) der Folkwang Universität der Künste.
Gefördert von der RWE Deutschland AG.
17
ÜBERSICHT MAI | JUNI | JULI
Sa | 25. Juni 2015 | 18:00 Uhr *
Di | 28. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Hélène Grimaud &
Kammerphilharmonie Bremen
Hélène Grimaud, Klavier
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Paavo Järvi, Dirigent
Johannes Brahms
Konzert Nr. 1 d-Moll für Klavier
und Orchester, op. 15
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll, op. 98
Alfried Krupp Saal | € 12 – 90
Konzertende gegen 22:00 Uhr.
Beim Kauf beider Konzerte mit Hélène Grimaud
erhalten Sie einen Rabatt von 20%
Joachim Król
Ein Sommernachtstraum:
„Shakespeare Variationen“
Joachim Król, Rezitation
Jake Arditti, Countertenor
Essener Philharmoniker
Antony Hermus, Dirigent
Aalto Ballett Theater Essen
Ben Van Cauwenbergh, Choreografie
Claudia Isabel Martin, Regie
Henry Purcell „The Fairy Queen“ (Auszüge)
Felix Mendelssohn Bartholdy
„Ein Sommernachtstraum“, op. 61 (Auszüge)
Sergej Prokofjew „Romeo und Julia“ –
Ballett in vier Akten und Epilog (Auszüge)
sowie Werke von John Dowland, Ludwig van
Beethoven, Aribert Reimann u.a.
Texte von William Shakespeare
Philharmonie und Stadtgarten | € 27,50
Veranstaltungsende gegen 23:00 Uhr.
So | 26. Juni 2016 | 15:00 Uhr*
Jubiläumskonzert des
Essener Studentenorchesters
„20 bESOndere Jahre“
Lisa Schumann, Violine
Essener Studentenorchester
Johannes Witt, Dirigent
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67
sowie Werke von Georges Bizet, Georg Friedrich
Händel, Johann Strauß, Jean Sibelius, Vittorio
Monti, Johannes Brahms und Charles Ives
Jubiläumskonzert anlässlich des 20-jährigen
Bestehens des Essener Studentenorchesters der
Universität Duisburg-Essen.
Alfried Krupp Saal | € 7 (erm.) | 12
Mo | 4. Juli 2016 | 20:00 Uhr*
Sommerkonzert
Essener Jugend-Symphonie-Orchester
Essener Jugend-Symphonie-Orchester
Tobias Liedtke, Musikalische Leitung
Anton Bruckner Sinfonie Nr. 5 B-Dur
Alfried Krupp Saal | € 16,15 (erm) / 19
Veranstalter: Essener Jugend-Symphonie-Orchester
Do | 7. Juli 2016 | 20:00 Uhr
Fr | 8. Juli 2016 | 20:00 Uhr
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Mi | 29. Juni 2016 | 20:00 Uhr
Hélène Grimaud &
Kammerphilharmonie Bremen
Hélène Grimaud, Klavier
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Paavo Järvi, Dirigent
Johannes Brahms
Konzert Nr. 2 B-Dur für Klavier
und Orchester, op. 83
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Alfried Krupp Saal | € 12 – 90
Konzertende gegen 22:00 Uhr.
Beim Kauf beider Konzerte mit Hélène Grimaud
erhalten Sie einen Rabatt von 20%
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Fr | 1. Juli 2016 | 11:00 Uhr*
Philharmonie entdecken
Kompositionsprojekt
„Kusagauma – Kauderwelsch
für den Körper“
Stephanie Riemenschneider, Künstlerische Leitung
Ömer Bektas, Percussion
Schülerinnen und Schüler der Friedenschule Essen
Die wunderbar assoziative Offenheit der Gedichte
des Dadaisten Hugo Ball sowie eine orientalische
Rhythmussprache stehen im Mittelpunkt von
„Kusagauma“, wobei Grundschüler ihren eigenen
Sprach- und Körperrhythmus entdecken und selbst
fantasievolle Gedichte entwickeln.
RWE Pavillon | € 6,60
Konzertende gegen 12:00 Uhr.
Michael Sanderling
12. Sinfoniekonzert der
Essener Philharmoniker
Schumann 3
Boris Brovtsyn, Violine
Essener Philharmoniker
Michael Sanderling, Dirigent
Aram Chatschaturjan
Konzert d-Moll für Violine und Orchester
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 „Rheinische“
Alfried Krupp Saal | € 13,20 – 40,70
Konzertende gegen 21:30 Uhr.
Veranstalter: Essener Philharmoniker.
So | 10. Juli 2016 | 17:00 Uhr
Martha Argerich und
Daniel Barenboim
Martha Argerich, Klavier
Daniel Barenboim, Klavier
Das Programm wird zu einem
späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Alfried Krupp Saal | € 25 – 160
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Veranstalter: Universität Duisburg-Essen.
So | 26. Juni 2016 | 17:00 Uhr*
Das Mannheimer Streichquartett
auf Zollverein
Mannheimer Streichquartett: Daniel Bell, Violine
Shinkyung Kim, Violine | Sebastian Bürger, Viola
Armin Fromm, Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento D-Dur, KV 136
Alexander Borodin
Streichquartett Nr. 2 D-Dur
Ludwig van Beethoven
Streichquartett Nr. 9 C-Dur, op. 59 Nr. 3
Zeche Zollverein, Erich Brost-Pavillon | € 20,90
Konzertende gegen 18:45 Uhr.
18
So | 3. Juli 2016 | 16:00 Uhr
Preisträger Nordrhein-Westfälischer
Jugendwettbewerbe
„Ausgezeichnete Kinder“
Guido Hammesfahr, Moderation
Das Programm wird zu einem
späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Alfried Krupp Saal | € 4 (Kinder) | 8 (erm) | 12
Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr.
Tickets
T 02 01 81 22-200
www.philharmonie-essen.de
Wir wünschen Ihnen einen
spannenden Spielzeit-Ausklang
und eine angenehme Sommerpause!
Freuen Sie sich auf viele weitere
philharmonische Höhepunkte in der
neuen Spielzeit 2016/2017.
Die ausführliche Jahresvorschau
der Philharmonie Essen ist bereits
erhältlich.
JAZZ
N E U E S VO M
DUKE
„Ellington Unheard“ mit der WDR Big Band.
Über kaum einen Musiker des 20. Jahrhunderts steht
das Urteil so fest und sicher: Duke Ellington ist der bedeutendste Komponist und Bandleader des Jazz. Kein
zweiter schuf so souverän und raffiniert zeitlose Stücke
von unvergänglichem Glanz. Und das in opulenter Breite
– von frühen Stride-Piano- und Tanz-Nummern über den
mitreißenden Drive seiner „Jungle Style“-Phase und den
unverwechselbaren federnd eleganten Sound seiner Big
Band bis hin zu orchestralen Werken, die Strawinsky als
die „herrlichen Jazz-Sinfonien Ellingtons“ rühmte. Dass
angesichts von über 2000 Kompositionen selbst ausgebuffte Jazzkenner den Überblick verlieren, verwundert
nicht. Und dennoch hat der Programmtitel „Ellington
Unheard“, mit dem sich die WDR Big Band am 4. Juni in
der Philharmonie präsentieren wird, seine Berechtigung.
Fand doch seine Familie 1974 nach dem Tod des Duke
im Nachlass stapelweise unveröffentlichtes Material. Sie
bat deshalb den Pianisten Garry Dial, dieses zu sichten
und zu sortieren. Der 60-Jährige, zu dessen Meriten etwa
die Einspielung des gesamten Klavierwerks des Duke
gehört, stieß auf eine große Menge Noten, Partituren,
Einzelstimmen und Skizzen, die Richard DeRosa für
die WDR Big Band neu orchestrierte und arrangierte.
Natürlich übernimmt den Klavier-Part als bester Kenner
Garry Dial höchstselbst, dem als Solist sein langjähriger Kollege an der Manhattan School of Music, der
Altsaxofonist Dick Oats, zur Seite stehen wird. Freuen Sie
sich auf eine Wundertüte voller unbekannter Ellingtonia!
WDR Big Band
„Ellington Unheard“
Dick Oatts, Altsaxofon
Garry Dial, Klavier
WDR Big Band Köln
Richard DeRosa, Arrangements und Musikalische Leitung
Duke Ellington
Samstag 4. Juni | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
19
A A LTO - M U S I K T H E AT E R
NAH AN DER MUSIK
Ein Gespräch mit Jan Philipp Gloger, der am Aalto-Musiktheater Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ inszeniert.
Vor 200 Jahren, am 20. Februar 1816, ging in Rom
die Uraufführung von Gioacchino Rossinis „Il barbiere
di Siviglia“ über die Bühne. Am Aalto-Musiktheater ist
das Stück jetzt in einer Neuinszenierung des jungen
Regisseurs Jan Philipp Gloger zu erleben. Der gebürtige
Hagener inszenierte unter anderem den „Fliegenden
Holländer“ bei den Bayreuther Festspielen, ist aber
auch in Essen kein Unbekannter: 2008 stellte er sich
mit Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ am
Grillo-Theater vor. Im Interview verrät er, was ihn an
Rossinis Oper besonders reizt.
Im „Barbiere“ geht es um Adel und Dienerschaft, um
ein eingesperrtes Mündel. Was konntest du Heutiges
in diesem Stoff entdecken?
Jan Philipp Gloger: Ich finde, der Stoff passt sehr zu
unserer Zeit! Die Figuren sind Getriebene – von Geldgier
und Geltungssucht, Eitelkeiten ... Trotzdem können sie in
ihrer teilweise brutalen Fremdsteuerung witzig und darin
liebenswert sein. Es ist Teil dieser Komödie, dass hier
keiner sein eigener Herr zu sein scheint – außer Figaro.
Er steuert alle, und die anderen sind ihm ausgeliefert
– seinen Machenschaften, ihren eigenen Eitelkeiten
und eben auch der Musik, die wie eine übermächtige
Maschine Macht über die Menschen zu haben scheint.
Rossinis Stück ist eine Nummernoper. Wie geht man
als Regisseur mit dem Wechsel zwischen Rezitativen
und Arie und den zahlreichen Wiederholungen um?
Gloger: Für mich bedeuten die zahlreichen Wiederholungen und Koloraturen, dass die Musik nicht etwa
die Übersetzung einer Gefühlswelt ist, sondern eher
eine gigantische Maschine, ein Triebwerk von Gier und
Begehren. Das kann man bis in die Bewegungen der ihr
ausgelieferten Figuren hinein spürbar machen. Außerdem
mag ich Nummernopern, weil sie viel Offenheit lassen für
Geschichten und Einfälle. Was macht man damit, wenn
einer achtmal dasselbe singt? Das ist alles andere als
realistisch, das ist „bigger than life”.
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Aber Oper ist eben eine Überhöhung. In dieser Künstlichkeit Identifikationsmomente zu finden, im Fremden
das Eigene zu suchen, das finde ich am Theatermachen
ungeheuer spannend.
Viele Regisseure haben sich bei Rossini zu einer sehr
choreografischen Herangehensweise entschlossen.
Wie stehst du dazu?
Gloger: Man kann der Übermacht der Musik nicht ausweichen. Und wenn ich gerade in der Fremdsteuerung der
Figuren eine Aktualität des Stoffes sehe, dann möchte
ich das auch auf der Bühne deutlich machen. Ich werde
also nah an der Musik arbeiten. Wir werden versuchen,
wie es aussehen kann, wenn die Musik immer wieder
Macht – auch über Körper und Bewegungen – hat. Gleichzeitig wird es eine Arbeit an Figuren geben, wie ich sie
auch aus anderen Inszenierungen kenne: Wer ist dieser
Mensch? Was will er? Und wie können wir uns – bei aller
Übertreibung und Komödiantik – in ihm wiedererkennen?
Deine erste Operninszenierung war in
Augsburg Mozarts „Le nozze di Figaro“, die
auf Beaumarchais‘ Fortsetzung des „Barbiere“
basiert – du hast die Figuren des Stücks also
schon einmal auf die Bühne gebracht.
Gloger: Der „Figaro“ in Augsburg vor sechs Jahren war
ein ungeheuer beglückender Start in die Opernwelt, weil
diese Figuren so nachvollziehbar und plastisch sind –
trotz der historischen Distanz. Und es ist einfach wunderbar, diesen Figuren noch einmal zu begegnen – wie alten,
lieb gewonnenen Bekannten, die man nicht vergisst.
Es ist aber tatsächlich eher so, dass man über Rossinis
Geschichte etwas über die Mozart-Figuren lernt: Auf
dem Grund von Liebe, Erotik und Politik in Mozarts
„Figaro“ scheinen auf einmal Geltungssucht, Berechnung,
Geldgier und die Komödie der Fremdsteuerung aus
Rossinis „Barbiere“ zu liegen.
Interview: Christian Schröder
Il barbiere di Siviglia
Komische Oper in zwei Akten von Gioacchino Rossini
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Musikalische Leitung Giacomo Sagripanti
Inszenierung Jan Philipp Gloger | Bühne Ben Baur
Kostüme Marie Roth | Choreinstudierung Patrick Jaskolka
Dramaturgie Christian Schröder
Einführungsmatinee So 29.5.2016 | 11:00 Uhr
Premiere Sa 4.6.2016 | 19:00 Uhr
Weitere Vorstellungen Do 9.6. | Sa 18.6. | Mi 22.6. | Fr 24.6.
So 26.6. | Do 30.6. | So 3.7. | Sa 9.7. | Aalto-Theater
Jan Philipp Gloger
Gefördert von der Funke Mediengruppe und dem
Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen
21
22
E SS E N E R P H I L H A R M O N I K E R
B E E T H OV E N , R E G E R U N D M E H R
Drei abwechslungsreiche Konzerte zum Spielzeitende. Regers „Böcklin-Suite“ am Ort der Uraufführung.
Zum Ende der Spielzeit warten die Essener Philharmoniker noch einmal mit drei abwechslungsreichen Sinfoniekonzerten auf, in denen die Musiker die ganze Bandbreite
ihres Repertoires zeigen können. Ein speziell für Essen
bedeutendes Werk steht dabei im 10. Sinfoniekonzert
auf dem Programm: Max Regers vier Tondichtungen nach
Arnold Böcklin wurden 1913 im historischen Vorkriegssaalbau uraufgeführt. Wenige Tage nach dem 100. Todestag des Komponisten erklingen die beeindruckenden Sätze
nun unter der Leitung des slowenischen Dirigenten Marko
Letonja, der seit 2012 Chefdirigent des Orchèstre Philharmonique de Strasbourg ist (Dirigent der Uraufführung
war der damalige Chef des Essener Orchesters Hermann
Abendroth). Darüber hinaus spielen die Philharmoniker
neben Schumanns „Manfred“-Ouvertüre Tschaikowskis
Sinfonie Nr. 2 c-Moll. Die Sinfonie trägt den Beinamen
„Kleinrussische“, da sich der Komponist verschiedener
Volksmelodien bediente, die er während seines Urlaubs
bei seiner Schwester 1872 in Kamjanka – der heutigen
Ukraine und dem damaligen Kleinrussland – hörte.
Eine ungewöhnliche Mischung bietet das 11. Sinfoniekonzert: Im ersten Teil dirigiert Generalmusikdirektor
Tomáš Netopil Beethovens Sinfonie Nr. 7 A-Dur, während
im zweiten Teil Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“
(Das Frühlingsopfer) im Mittelpunkt steht. Beide Werke
eint ihre starke Fokussierung auf den Rhythmus und das
Tänzerische. Der sich in Beethovens erstem Satz über
62 Takte entwickelnde, das ganze Werk bestimmende
Rhythmus veranlasste Richard Wagner, die Sinfonie als
„Apotheose des Tanzes“ zu bezeichnen. Genau einhundert Jahre nach der Uraufführung von Beethovens Siebter
(1813) erblickte Igor Strawinskys „Sacre“ das Licht der
Bühnenwelt. Diese moderne Ballettmusik wurde für das
wohl bedeutendste Ballettensemble des 20. Jahrhunderts,
die Ballets Russes von Sergej Diaghilev, komponiert. Sie
präsentiert in Strawinskys eigenen Worten „die Vision
einer großen heidnischen Feier: Alte weise Männer sitzen
im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen
Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott
des Frühlings günstig zu stimmen“.
Das letzte und 12. Sinfoniekonzert der Spielzeit wird
mit einem virtuosen Violinkonzert des sowjetischarmenischen Komponisten Aram Chatschaturjan eröffnet. Bekannt für seinen „Säbeltanz“ aus dem Ballett
„Gayaneh“, schuf er auch mit diesem Werk Musik „voll
melodischer Schönheit, volkstümlicher Klangfarbe und
Witz“, so der Violinist David Oistrach, dem das Konzert
zugedacht ist. In Essen interpretiert der in Moskau
geborene Boris Brovtsyn das Werk unter der Leitung von
Michael Sanderling, aktuell Chefdirigent der Dresdner
Philharmonie. Schumanns dritte Sinfonie, die berühmte
„Rheinische“, lädt schließlich zu einem musikalischen
Spaziergang entlang des Rheins ein.
10. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker
Tschaikowski 2
Essener Philharmoniker | Marko Letonja, Dirigent
Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115
Max Reger Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin, op. 128
Pjotr I. Tschaikowski Sinfonie Nr. 2 c-Moll, op. 17 „Kleinrussische“
Do/Fr, 19./20. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Veranstalter: Essener Philharmoniker.
11. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker
Sacre
Essener Philharmoniker | Tomáš Netopil, Dirigent
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92
Igor Strawinsky „Le sacre du printemps“ (Das Frühlingsopfer)
Do /Fr, 16./17. Juni | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Veranstalter: Essener Philharmoniker.
12. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker
Schumann 3
Boris Brovtsyn, Violine | Essener Philharmoniker
Michael Sanderling, Dirigent
Aram Chatschaturjan Konzert d-Moll für Violine und Orchester
Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 „Rheinische“
Do /Fr, 7./8. Juli | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Veranstalter: Essener Philharmoniker.
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KAMMERMUSIK
Arcanto Quartett
„ J E D E R E I N E P E R S Ö N L IC H K E I T “
Das Arcanto Quartett vereint große Namen – und mit Jörg Widmann gesellt sich ein weiterer dazu.
Streichquartette sind Ensembles, die menschliche
Beziehungen verändern. Gezankt wird dort, geliebt und
gestritten. Man wird einander ähnlich oder entwickelt
sich auseinander. Leben im Streichquartett: eine Herausforderung. Besonders brenzlig wird es, wenn nicht
demütige Diener der Musik, sondern vier Solisten zusammenkommen, denn Egoismen aller Art muss man
beiseite schieben können. Das Arcanto Quartett
beherrscht diese Kunst. Hier spielen vier WeltklasseMusiker, die ihre Karrieren als Solisten und Hochschulprofessoren verfolgen. „Wir versuchen auf keinen Fall,
zusammen zu verschmelzen“, meint der Cellist JeanGuihen Queyras. „Ich glaube, das Besondere am Arcanto
Quartett ist, dass jeder der vier Mitglieder eine eigene
Persönlichkeit bleibt.“
Queyras, Antje Weithaas, Tabea Zimmermann und
Daniel Sepec sind gut miteinander befreundet. Das tut
der Musik gut, auch wenn sich Spannungen aufbauen.
„Das sind sicher Elemente, die zur Intensität unseres
Musizierens in der Gruppe beitragen.“ Ob sie miteinander auskommen, haben die Musiker zunächst vor24
sichtig erprobt, bevor sie 2004 ihr Debüt gaben.
„Arcanto“ meint „singende Bögen“; für das Quartett
op. 132 von Beethoven sind sie eine unbedingte
Voraussetzung. Im tiefgründigen Klarinettenquintett
von Brahms – der Summe eines Komponistenlebens –
erweitert das Arcanto Quartett die Runde der Freunde
auf Fünf, der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann
kommt hinzu. Gemeinsam erschaffen sie spektakulär
intime Momente. Oder, wie es die Frankfurter Rundschau formuliert: einfach „große Musik“.
Arcanto Quartett & Jörg Widmann
Brahms Klarinettenquintett
Arcanto Quartett: Antje Weithaas, Violine | Daniel Sepec, Violine
Tabea Zimmermann, Viola | Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Jörg Widmann, Klarinette
Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 15 a-Moll, op. 132
Johannes Brahms Klarinettenquintett h-Moll, op. 115
Donnerstag 5. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
LIED
„ IC H L I E B E
SCHUBERT“
Simon Keenlyside und Malcolm Martineau.
Eigentlich hatte Simon Keenlyside 1988 seine englische
Heimat verlassen, um fortan an der Hamburger Staatsoper
den Grundstein für seine Opernweltkarriere zu legen.
Doch in dieser Zeit zog er mit seinem körperreichen wie
enorm nuanciert aufgestellten Bariton eben nicht nur
erfolgreich alle Arien-Register. Auch als Liedsänger machte er international rasend schnell auf sich aufmerksam.
Als er 1994 schließlich sein Lied-CD-Debüt mit ausgewählten Schubert-Liedern gab, sprudelte selbst der extrem
kritische Kritiker vom „Gramophone“-Magazin, Alan Blyth,
vor Begeisterung über: „Simon Keenlyside ist der beste
Bariton und der beste Schubert-Interpret, den dieses Land
jemals besessen hat.“
Knapp ein Vierteljahrhundert und viele Live-Triumphe und
Studioaufnahmen später gehört der gebürtige Londoner
weiterhin zu den herausragendsten, weil beglückendsten
Liedsängern unserer Tage. Und nicht zuletzt in der großen
und doch so intimen Liederwelt von Schubert fühlt sich
Keenlyside unüberhörbar zu Hause. „Alles, was in deinem
Leben passiert, findet sich in seinen Liedern wider. Und
auch wenn ich Brahms, Wolf oder Debussy verehre – ich
liebe Schubert mehr als alle anderen.“ Diese Innigkeit
und Vertrautheit, die zwischen ihm und Schubert besteht,
zeichnet aber auch die Künstlerfreundschaft mit Pianist
Malcolm Martineau aus. Und so schlagen die beiden
Musiker, die seit ihrem ersten gemeinsamen SchubertCoup im Jahr 1994 fast unzertrennlich sind, nun auch in
Essen ein neues Kapitel auf – im Lieder- und Lebensbuch
des österreichischen Romantikers.
Simon Keenlyside
Simon Keenlyside, Bariton | Malcolm Martineau, Klavier
Lieder von Franz Schubert
Samstag 7. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Simon Keenlyside
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K L AV I E R KO N Z E R T
J E N S E I T S D E S G E FÄ L L IG E N
Kristian Bezuidenhout spielt Beethovens zweites Klavierkonzert auf dem modernen Flügel.
Hammerklavier? Oder doch ein moderner Konzertflügel?
Die Wahl des passenden Instruments will wohl überlegt
sein. Das gilt selbst für Kristian Bezuidenhout. Denn
so sehr der aus Südafrika stammende Pianist für das
Hammerklavier schwärmt, weiß er natürlich auch: Nicht
die Musik einer jeden Epoche eignet sich gleichermaßen
für dieses historische Tasteninstrument. Für Beethoven
findet er eine differenzierte Antwort. Die frühen Sonaten
könne man durchaus auf dem Hammerklavier spielen.
Für das mittlere und späte Klavierschaffen „braucht man
dann wirklich den modernen Konzertflügel“. Wenn in der
Philharmonie Beethovens zweites Klavierkonzert auf dem
Programm steht, setzt sich Kristian Bezuidenhout gerne
wieder einmal an das Pianoforte. Ihm zur Seite steht das
hochgelobte Kammerorchester Basel, „eine der spannendsten Formationen, die sich derzeit in der weltweiten
Orchesterlandschaft tummeln“ (Fono Forum). Der Klangkörper spielt auf historischen Instrumenten und fasziniert
immer wieder durch sein spannungsreiches und farbiges
Spiel. Geleitet wird er vom gefeierten Alte-Musik-Dirigent
Giovanni Antonini, der sich trefflich darauf versteht, auch
bekannte Werke mit unerhörter Frische zum Klingen zu
bringen.
Ein anderer Komponist, der Bezuidenhout besonders am
Herzen liegt, ist Mozart. Mit zehn erhielt der Spätanfänger
seinen ersten Klavierunterricht, in dem sich bald seine
starke Affinität zum 18. Jahrhundert zeigte. Als er später
die Aufnahmen der Mozartʼschen Klavierkonzerte mit
Malcolm Bilson am Hammerflügel hörte, änderte sich
sein Leben: „Unbeschreiblich, wie mich das bewegte!
Beethoven Klavierkonzert Nr. 2
Kristian Bezuidenhout, Klavier
Kammerorchester Basel | Giovanni Antonini, Dirigent
Joseph Haydn Sinfonie Nr. 79 F-Dur, Hob. I:79
Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 2 B-Dur für Klavier und Orchester, op. 19
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 36
Sonntag 29. Mai | 11:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Gefördert von der Philharmonie-Stiftung der Sparkasse Essen.
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Ich war verzweifelt entschlossen, auch so etwas zu
machen“. Da Australien ausgesprochenes HammerklavierMangelgebiet war und dort kompetente Lehrer für das
historische Instrumentarium rar waren, begab sich
Bezuidenhout an die Eastman School in Rochester, New
York. Er wurde Schüler bei seinem Vorbild Malcolm
Bilson und gewann mit 21 Jahren den bedeutenden
Hammerklavier-Wettbewerb in Brügge. Dieser Sieg war
der Startschuss zu einer internationalen Karriere.
„Als ich sehr jung war, hatte Martha Argerich eine
immense Bedeutung für mich. Ich war von der
Verletzlichkeit ihres Spiels beeindruckt. Argerich
ist als Interpretin im besten Sinne unvorhersehbar.“
(Kristian Bezuidenhout)
Wer Bezuidenhouts Mozart hört, merkt sofort, dass
dieser der gefälligen Zuckergussästhetik konventioneller Mozart-Deutungen denkbar fernsteht. Vielmehr setzt
der Südafrikaner auf Dramatik und extreme Kontraste,
oft fühlt man sich bei seinem Mozart wie auf einer
Opernbühne, auf der sich immer wieder neue Figuren
mit wechselnden Charakteren präsentieren. Für Mozart
kommt ausschließlich der Hammerflügel zum Einsatz.
Zwar ist der Künstler am modernen Flügel groß geworden
und empfiehlt diesen sogar als Basis für eine sichere
Technik. Aber bei Mozart wirke er verheerend. „Wenn
du da im Bass einen vierstimmigen Akkord spielst und
nicht eine Stimme heraushebst, klingt es wie dreckiges
Spülwasser“, formulierte er in einem Interview mit
der „Zeit“.
Kristian Bezuidenhout
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S C H U M A N N -S Z E N E N
L A N G J Ä H R IG E
W E G G E FÄ H R T E N
Schumann-Abend mit Gidon Kremer und Mikhail Pletnev.
Zwei Weltstars als Solisten in einem Konzert, das funktioniert nicht immer. Oft nehmen sie sich gegenseitig das
Licht. Bei Michail Pletnev und Gidon Kremer kann das nicht
passieren, denn beide sind langjährige Weggefährten. In
diesen russischen „Schumann-Szenen“, in denen man vor
allem dem Schumann der frühen 1850er Jahre begegnet,
werden beide Meistersolisten nicht nur ein Konzert interpretieren, sondern auch gemeinsam Kammermusik machen.
Die „kleine“ a-Moll-Sonate, 1851 entstanden, ist eine
kapriziös-romantische Welt für sich. Die oft riesenhaften
Ansprüche an sich selbst hat Schumann hier einmal glücklich beiseite gelassen. Ansonsten zeigen die Mitglieder des
Russian National Orchestras, dass sie ihren Ruf als neugierige und leidenschaftliche Musiker nicht umsonst genießen.
„Was ich an diesem Orchester so schätze: Es ist sehr offen.
Die gehen an Nichts nur mit reiner Routine heran“, meint
Michail Pletnev. Er hat das RNO 1990 gegründet, ohne
Unterstützung des Staates, dafür aber mithilfe von Michail
Gorbatschow. Der Politiker sorgte dafür, dass die besten
russischen Musiker für das Orchester gewonnen werden
konnten. Pletnev wird diesmal nicht als Dirigent, sondern
als Pianist zu erleben sein – im Klavierkonzert, der großen
Liebeserklärung Robert Schumanns an seine Frau Clara.
Gidon Kremer dagegen, der eine immense Liebe für seltenes
Repertoire hegt, ist der vielleicht bedeutendste Interpret
der Violinbearbeitung von Schumanns Cellokonzert.
Mikhail Pletnev, Gidon Kremer
Russian National Orchestra
Gidon Kremer, Violine | Mikhail Pletnev, Klavier
Russian National Orchestra | Alexander Sladkovsky, Dirigent
Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115 | Konzert a-Moll für
Violine und Orchester (Transkription des Cellokonzerts op. 129) | Sonate
Nr. 1 a-Moll für Violine und Klavier, op. 105 | Konzert a-Moll für Klavier und
Orchester, op. 54
Sonntag 22. Mai | 17:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Gidon Kremer
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Gefördert von der Philharmonie-Stiftung der Sparkasse Essen.
KAMMERMUSIK
T R A DI T IO N S R E I H E
Zum Ende der Saison ist das Mannheimer Streichquartett wieder auf Zollverein zu Gast.
Das Mannheimer Streichquartett setzt seine traditionsreiche Konzertreihe auf dem Welterbe Zollverein fort. Und
das mit einem neuen Mitglied: Daniel Bell hat den Platz
von Andreas Krecher eingenommen. Der Violinist ist seit
2013 1. Konzertmeister der Essener Philharmoniker. Zuvor
war er bereits Mitglied so renommierter Orchester wie
der Academy of St Martin in the Fields und der Berliner
Philharmoniker. In neuer Formation widmet sich das
Mannheimer Streichquartett im 41. Jahr seines Bestehens
diesmal Werken von Wolfgang Amadeus Mozart,
Alexander Borodin und Ludwig van Beethoven. In Texten
über Borodin findet sich oft das Wort „Dilettant“ – der
russische Komponist entschied sich für eine Karriere als
Chemiker und Mediziner, bevor er anfing zu komponieren.
Angesichts seines zweiten Streichquartetts kann man
jedoch kaum von Dilettantismus sprechen. Besonders das
Violoncello hat einen dankbaren Part, da Borodin selbst
leidenschaftlich gern Cello spielte. Beeinflusst wurde
Borodin durch die Streichquartette Beethovens.
Das Mannheimer Streichquartett auf Zollverein
Mannheimer Streichquartett: Daniel Bell, Violine | Shinkyung Kim, Violine
Sebastian Bürger, Viola | Armin Fromm, Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento D-Dur, KV 136
Alexander Borodin Streichquartett Nr. 2 D-Dur
Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 9 C-Dur, op. 59 Nr. 3
Sonntag 26. Juni | 17:00 Uhr | Zeche Zollverein, Erich Brost-Pavillon
Mannheimer Streichquartett
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K U N ST 5
UN BESCH REIBLICH WE IB L ICH
Die ersten TUP-Festtage begeisterten nicht zuletzt durch ihre Vielfalt. Hier einige Impressionen.
„Für mich soll’s rote Rosen regnen“ im Grillo-Theater.
Karin Strobos und Felix Lampert bei „mehrmusik“.
Meike Sislian musizierte bei der KlassikLounge.
Ute Lemper trat in der Philharmonie auf.
„Selbst ist die Frau“: Talkrunde im RWE Pavillon.
Mit Tangomusik klangen die Festtage aus.
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M U S I KQ U I Z
Karten für das Konzert mit Daniel Hope zu Beginn
der neuen Spielzeit zu gewinnen.
Er ist ein Mann des Ruhrgebiets: Geboren wurde der
gesuchte Künstler in Herne. Er spielte mehrfach am
Bochumer Schauspielhaus, und von 2007 bis 2010
wirkte er in einer in Essen spielenden TV-Reihe mit. Gemeinsam mit Nina Kunzendorf stand er in einer weiteren
Produktion vor der Kamera. Dass auch die englische
Dichtkunst des 16. Jahrhunderts bei ihm bestens aufgehoben ist, wird er nun in der Philharmonie zeigen.
Wie heißt der gesuchte Künstler?
Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 1. Juni 2016 mit Ihrer
Adresse und dem Stichwort „Musikquiz“ an die Philharmonie
Essen, Huyssenallee 53, 45128 Essen oder per E-Mail an
[email protected]. Unter allen richtigen Antworten verlosen wir 3 mal 2 Karten für das Konzert mit dem Klavierquartett um den Geiger Daniel Hope am 25. September 2016.
Auflösung Quiz März/April 2016
Edita Gruberová heißt die Sängerin, die wir beim letzten Quiz
gesucht haben. Gewonnen haben Henryk Warszwaski aus
Gelsenkirchen, Jürgen Hinninghofen aus Oberhausen und Anne
Koch aus Essen.
I M P R E SS U M
Philharmonie Essen, Huyssenallee 53 · 45128 Essen
T 02 01 81 22-810 | F 02 01 81 22-812, eine Sparte der
Theater und Philharmonie Essen GmbH, HRB Essen 5812
Geschäftsführer Berger Bergmann
Intendant Hein Mulders
Vorsitzender des Aufsichtsrates Franz-Josef Britz
Redaktion Christoph Dittmann Mitarbeit Markus Bruderreck,
Guido Fischer, Katja Goepel, Maria Hilber, Christian Schröder,
Martin Siebold, Sven Thielmann, Mario-Felix Vogt
Fotos Uwe Arens (25), Marco Borggreve (8 Nelsons, Opolais; 16
Opolais; 16 Widmann; 17; 18 Sanderling; 24; 26), Pari Dukovic
(32), Robert Eikelpoth (10; 18 Król), Karl Forster (6 Don Giovanni),
Simon Fowler/Erato (12), Chris Gonz (4 Müller), Saad Hamza
(5 beide Fotos; 6 Aida; 22), Oliver Hausen (30 Ute Lemper), Kasskara (28), Sven Lorenz (3), Mojika Rittershaus/Warner Classics
(15), Niklas Schwarz (29), Thomas Schwörer (14), Bettina Stöß
(7 Odyssee), Kerstin Stremels (31), Theater Drak (7 Georges
Méliès), Heinrich Voelkel (21), Lukas Zander (4 Kunst⁵; 30 alle
Bilder außer Ute Lemper)
Layout & Produktion DesignKultur Negelen & Repschläger GmbH
Druck Margreff Druck und Medien GmbH, Essen
Programmänderungen und Druckfehler sind vorbehalten.
Tickets TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen GmbH:
T 02 01 81 22-200 | www.philharmonie-essen.de
Kulturpartner der TUP:
PARK SOUNDS
Elektronische Klänge verzaubern den Stadtgarten.
Zum Beginn des Sommers verwandelt sich der Essener
Stadtgarten wieder in einen außergewöhnlichen Ort
der Kunst. Täglich von 20:00 bis 22:00 Uhr wird das
Institut für Computermusik und elektronische Medien
der Folkwang Universität der Künste die große Wiese
im Park mit abwechslungsreichen Zusammenstellungen
unterschiedlichster Musikstile beleben. Die Park
Sounds, die auch in diesem Jahr von RWE Deutschland
gefördert werden, sind für viele Essener längst ein
fester Eintrag im Terminkalender. Jeder genießt das
Ereignis anders – vom entspannten Zuhören bis zur
geselligen Picknickrunde. Hier zu sehen ist übrigens
das Siegerfoto von Kerstin Stremels, die den „Park
Sounds“-Fotowettbewerb 2015 gewonnen hat.
20. – 24. Juni 2016 | 20:00 – 22:00 Uhr | Stadtgarten
H Ö H E P U N K T E 2016/2017
Sa | 24. September 2016
Do | 16. Februar 2017
Riccardo Chailly
Filarmonica della Scala
Ein Opernabend mit
Hanna-Elisabeth Müller
Sa | 19. November 2016
So | 26. Februar 2017
Herbert Blomstedt
Gewandhausorchester Leipzig
Beethoven „Eroica“
Sir Simon Rattle
Berliner Philharmoniker
Mahler 6
Do | 1. Dezember 2016
So | 26. März 2017
Sol Gabetta, Bertrand Chamayou
Di | 24. Januar 2017
Ingo Metzmacher, Joshua Bell
Wiener Philharmoniker
Sa | 4. Februar 2017
Philippe Herreweghe
Beethoven 8 – 9
Alan Gilbert
New York Philharmonic
Sa | 20. Mai 2017
Fabio Luisi, Anne-Sophie Mutter
Philharmonia Zürich
Sa | 27. Mai 2017
Joyce DiDonato
Tickets T 02 01 81 22-200
www.philharmonie-essen.de
Joyce DiDonato
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