Ma i | J u ni | J u li 2 0 16 Diana Damrau www.evonik.de Junge Menschen brauchen Kultur. Egal, wie reich ihre Eltern sind. Junge Menschen brauchen Kultur. Deshalb sorgt Evonik dafür, dass Kinder und Jugendliche aus allen Schichten Zugang zu Theater und Philharmonie bekommen. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Stadt. Und das von Herzen gern. E DI TO R I A L MUSIKALISCHER FRÜHLING Liebes Publikum, erst kürzlich konnten wir Ihnen das Programm für die kommende Spielzeit präsentieren (alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Internetseite sowie im neuen Spielzeitheft). Zunächst aber sollten Sie die vielen Konzerthöhepunkte in den nächsten Wochen nicht verpassen. Zum Beispiel Andris Nelsons: Noch im Februar war er in einem mitreißenden Konzert gemeinsam mit dem Royal Concertgebouw Orchestra zu erleben. Anfang Mai ist er nun erneut zu Gast, diesmal mit einem von Amerikas „Big Five“, dem Boston Symphony Orchestra, das er seit 2014 als Chefdirigent leitet, und zudem mit der auf allen internationalen Opernbühnen gefragten Sopranistin (und seiner Ehefrau) Kristine Opolais. Ein absoluter Weltstar auf der Opernbühne ist Diana Damrau. Mit ihrer Paraderolle kommt sie nun in die Philharmonie: Gemeinsam mit einem exzellenten Gesangsensemble singt sie die Titelpartie in Donizettis BelcantoMeisterwerk „Lucia di Lammermoor“. Man kommt bei dieser Stimme ins Schwärmen: eine unglaubliche Ausdruckskraft, atemberaubende Koloraturen, kurz gesagt: einfach bezaubernd schön! Beenden werden wir die aktuelle Spielzeit mit dem stimmungsvollen Themenabend „Ein Sommernachtstraum“. Der Titel passt diesmal besonders gut, denn das Programm dreht sich um William Shakespeare. Neben unseren energievollen Musikern und Tänzern der Essener Philharmoniker und des Aalto Ballett Essen können wir Ihnen zwei weitere außergewöhnliche Künstler präsentieren: den bekannten Schauspieler Joachim Król als Shakespeare-Rezitator und den Countertenor Jake Arditti. Genießen Sie einen musikalischen Frühling! Ihr Hein Mulders, Intendant 3 AU S D E R T U P : M E L D U N G E N P R O G R A M M 2016/17 ERFOLGREICHE V E R Ö F F E N T L IC H K U N ST 5 - P R E M I E R E Karten für die neue Spielzeit ab 30. April erhältlich. TUP-Festtage werden 2017 fortgesetzt. Am 8. April hat die Philharmonie Essen das Programm der kommenden Spielzeit 2016/2017 veröffentlicht. Mit der RuhrResidenz von Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern setzt die Philharmonie gemeinsam mit dem Konzerthaus Dortmund ein ganz besonderes Ausrufezeichen (mehr Informationen auf S. 15). Und die Saison hat noch weit mehr zu bieten: ein KünstlerPorträt mit Hanna-Elisabeth Müller, Konzerte mit den Wiener Philharmonikern und dem New York Philharmonic sowie hochkarätige Musiker und Sänger wie Sol Gabetta, Isabelle Faust und Joyce DiDonato. Das komplette Programm finden Sie unter www.philharmonie-essen.de sowie im neuen Spielzeitheft. Der Vorverkauf startet am 30. April 2016. Festplatzabonnenten haben bis zum 29. April exklusiv die Möglichkeit, einen Neuabschluss, einen Platztausch oder einen Abo-Wechsel vorzunehmen. Nach Kunst⁵ ist vor Kunst⁵: Kaum sind die ersten Festtage der Theater und Philharmonie Essen (TUP) zu Ende gegangen, können Freunde der Konzert- und Bühnenkunst sich schon auf die nächste Ausgabe freuen. Auch im kommenden Jahr wird die TUP mit ihren fünf Sparten AaltoMusiktheater, Aalto Ballett Essen, Essener Philharmoniker, Philharmonie Essen und Schauspiel Essen wieder ihr Können und ihr Angebot innerhalb einer Woche in potenzierter Form präsentieren. Vom 3. bis 9. April 2017 lautet das Motto „Glaube Macht Kunst“. Das Programm besticht erneut durch seine Vielfalt – vom Kinderprogramm über das Konzert oder den Ballettabend bis zum Vortrag. Die diesjährige Premiere war ein Erfolg: Insgesamt über 5.000 Besucher kamen zu den 14 Veranstaltungen, die zwischen dem 14. und dem 20. März das Thema „Unbeschreiblich weiblich“ beleuchteten. Ein Gesicht der kommenden Spielzeit: Der jungen Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller widmet die Philharmonie ein Künstler-Porträt mit drei Konzerten. Über 5.000 Besucher kamen zu den ersten TUP-Festtagen Kunst 5. In der kommenden Spielzeit lautet das Moto vom 3. bis 9. April 2017 „Glaube Macht Kunst“. 4 K L AU S S C H Ö N L E B E T U P B E I M I ST E H R E N M I TG L I E D K U LT U R P FA D F E ST Auszeichnung für ehemaligen Flötisten. Essener Kulturinstitutionen laden am 10. Juni ein. Klaus Schönlebe, ehemaliger Flötist der Essener Philharmoniker, ist zum Ehrenmitglied der Theater und Philharmonie Essen ernannt worden. Am 4. März überreichte ihm der TUP-Aufsichtsratsvorsitzende Franz-Josef Britz die Urkunde im Beisein von Intendant Hein Mulders, Generalmusikdirektor Tomáš Netopil und Geschäftsführer Berger Bergmann. Schönlebe war von 1971 bis 2015 stellvertretender Soloflötist des Orchesters unter insgesamt fünf Chefdirigenten. Als Mentor der Orchesterakademie beteiligte er sich maßgeblich an der Förderung und Ausbildung des musikalischen Profi-Nachwuchses. Zudem setzte er sich 20 Jahre lang als Orchestervorstand für die Belange des Orchesters ein. Schönlebe ist auch Gründungsmitglied der Kammermusikreihe der Essener Philharmoniker. Die Theater und Philharmonie Essen gratuliert Klaus Schönlebe ganz herzlich! Unter dem Motto „Ins Blaue“ feiert Essen am 10. Juni das traditionelle Kulturpfadfest, das bereits zum 15. Mal stattfindet. Auch die Theater und Philharmonie Essen beteiligt sich wieder mit ihren Sparten. Eine Auswahl: Die Philharmonie und das Aalto-Theater bieten jeweils drei kostenlose Führungen an. Einblicke in die Arbeit des Aalto Ballett Essen gibt es um 18:00 Uhr bei einem öffentlichen Ballett-Training. Um 22:00 Uhr laden Aalto-Ensemblemitglieder und Orchestermusiker zu einem Jazzkonzert mit dem Titel „Aalto Blue Notes“ ein. Und in der Box des Schauspiel Essen heißt es um 19:00 Uhr „Alle Jahre wieder …“ mit elf Akteuren der Seniorentheatergruppe „Alte Helden“. Der Essener Kulturpfad verläuft entlang von 372 blauen Leuchtsteinen. Am Kulturpfadfest beteiligen sich jedes Jahr zahlreiche Essener Kulturinstitutionen. Klaus Schönlebe wurde zum TUP-Ehrenmitglied ernannt. Von 1971 bis 2015 war er stellvertretender Soloflötist der Essener Philharmoniker. Eines der TUP-Angebote beim Kulturpfadfest: Bei einem öffentlichen Ballett-Training gibt das Aalto Ballett Essen Einblicke in seine Arbeit. 5 AU S D E R T U P : AU S B L I C K DON GIOVANNI VERDI-FINALE Stefan Herheims Kult-Inszenierung. Mit „Aida“ geht die Spielzeit zu Ende. Konzept/noch Groblayout: Sofa heller, Köpfe ggf. näher zusammen, dann alles etwas größer Für Stefan Herheim war es der ganz große Wurf: Seine Aalto-Inszenierung von Mozarts „Don Giovanni“ brachte ihm 2007 den begehrten Titel „Regisseur des Jahres“ der Zeitschrift „Opernwelt“ ein. „Bei aller dekonstruktivistischen Gedankenarbeit bietet Herheim stets pralles, hintergründig witziges Musiktheater“, hieß es damals. Auch beim Publikum kam diese Produktion hervorragend an. Und selbst nach fast zehn Jahren ist die Wiederaufnahme immer wieder ein Ereignis. Nicht zuletzt deshalb, weil die Figuren durch wechselnde Besetzungen stets neue musikalische Interpretationen erfahren. In dieser Spielzeit darf man etwa auf Jessica Muirhead, seit Sommer 2015 Mitglied des Aalto-Ensembles, als Donna Anna gespannt sein. Der Mythos von Don Juan entstammt einer volkstümlichen Legende, die Ereignisse in einem der Klöster Sevillas tradiert. Die 2065 von Leporello katalogisierten Opfer des Liebesgottes belegen akribisch, dass Don Giovannis erotischer Genussdrang eine fast religiös absolute Dimension besitzt. Dabei gibt Giovanni den Wunsch nach Freiheit – „Viva la libertà!“ – seiner Feier-Gemeinde als Gebetsparole vor. In „Objekte der Begierde“ kommt der Surrealist Luis Buñuel dieser fatalen Verknüpfung von Liebessehnsucht und Erlösungsreligion nahe: „Heute steht es, wenn es stimmt, was mir erzählt wird, mit der Liebe wie mit dem Glauben an Gott. Sie scheint zu verschwinden, jedenfalls in bestimmten Gesellschaftsschichten. Man betrachtet sie gern als ein historisches Phänomen, als eine kulturelle Illusion. Man studiert sie, man analysiert sie, und wenn möglich, heilt man sie.“ Wiederaufnahme 7.5.2016, 19:00 Uhr, Aalto-Theater Vorstellungen 13., 28.5.2016 6 In den letzten beiden Wochen der Spielzeit darf man sich noch einmal auf die bezaubernden Klänge von Giuseppe Verdis „Aida“ freuen. In der Titelrolle ist die junge Sopranistin Kelebogile Besong zu erleben. Vorstellungen 1., 10.7.2016, Aalto-Theater Z U E IG N U N G Spätromantische Klavierlieder bei „mehrmusik“. „Ja, du weißt es, teure Seele,/Dass ich fern von dir mich quäle,/ Liebe macht die Herzen krank,/Habe Dank.“ Mit dieser Strophe beginnt Hermann von Gilm zu Rosenegg sein Gedicht „Zueignung“, das Richard Strauss später gemeinsam mit sieben weiteren Texten aus dem Zyklus „Letzte Blätter“ vertont hat. Die Aalto-Sopranistin Katrin Kapplusch und der Pianist Andrej Hovrin widmen sich unter anderem diesen acht Liedern op. 10 im nächsten Konzert der Reihe „mehrmusik“, das unter dem Titel des eingangs zitierten Gedichts steht. Weitere vier Lieder von Strauss (op. 27) und vier frühe Lieder von Arnold Schönberg (op. 2) sowie die Sonata vocalise, op. 41 Nr. 1 von Nicolai Medtner komplettieren das spätromantische Programm des Abends. Das letzte „mehrmusik“-Konzert in dieser Spielzeit wird sich am 7. Juni um das Thema „Liebesleid & Liebesfreud“ drehen. Montag, 9. Mai 2016, 19:30 Uhr, Aalto-Foyer VERFÜHRUNG STU M M F I LM - M AG I E R Getanzte „Odyssee“ im Aalto-Theater. „Georges Méliès letzter Trick“ im Grillo-Theater. Es geht um Götter und Helden, wobei der Kern von Homers berühmten Epos „Die Odyssee“ die einfache Geschichte von der Heimkehr eines verschollen geglaubten Mannes ist, seiner Abenteuer und der treu und geduldig auf ihn wartenden Ehefrau. Der französische Choreograf Patrick Delcroix hat daraus eine faszinierende Ballettversion geschaffen, die im April 2015 im Aalto-Theater uraufgeführt wurde und am 17. Juni zurück auf die Essener Bühne kehrt. Delcroixʼ Choreografie beginnt, als Odysseus in den Trojanischen Krieg zieht und seine Frau Penelope in Ithaka zurück lässt. Nach 20-jähriger Abwesenheit, vielen Affären und enormen Herausforderungen gelangt Odysseus schließlich wieder in die Heimat und muss das Vertrauen seiner Frau zurückgewinnen. Sie hatte während seiner Abwesenheit zahlreiche aufdringliche Freier abzuwehren, die sich durch eine Heirat mit ihr Macht versprachen, und hielt doch an ihm fest. Patrick Delcroix verwebt diese Geschichte mit den tiefen inneren Prozessen der Figuren und zeigt sie in der Erkenntnis ihrer eigenen Schwäche, ihrer Verletzlichkeit sowie ihrer Auseinandersetzung mit Verführung und Manipulation. „So dicht und so suggestiv, als wäre es ein Traumgeschehen, schildert Delcroix die wichtigsten Stationen der Verlockung, des Verlangens und der Verstrickung des sagenumwobenen griechischen Helden. Bewundernswert, wie fließend die Episoden ineinander übergehen. Und wie sich die Handlungsebenen nach Art des Erzählers Homer überlagern.“ (Recklinghäuser Zeitung) Wiederaufnahme 17.6.2016, 19:30 Uhr, Aalto-Theater Weitere Vorstellungen 19., 29.6.; 7.7.2016 Als Gastspiel des Festivals Figurentheater der Nationen „Fidena“ präsentiert das tschechische Theater Drak eine wahrhaft turbulente Performance rund um den großen KinoPionier Georges Méliès sowie über den Beginn der Filmkunst. Vorstellungen 8.5.2016, 17:00 Uhr; 9.5.2016, 10:00 Uhr, Grillo-Theater F R AU E N - D U E L L Schillers „Maria Stuart“ im Grillo-Theater. Seit vielen Jahren ist Maria Stuart, Königin von Schottland, eine Gefangene der englischen Königin Elisabeth I. – dabei war sie doch einst auf der Suche nach politischem Asyl nach England geflohen. Doch wie kann Elisabeth, die „Bastardkönigin“, eine Frau neben sich dulden, die Jahre zuvor selbst Anspruch auf den Thron erhoben hat? Oder ist auf der Welt genug Platz für beide Frauen? Zerrissen von Zweifeln lässt sie sich zu einem Treffen mit Maria überreden … Tatsächlich haben sich Elisabeth I. und Maria Stuart niemals gesehen: In Friedrich Schillers Trauerspiel jedoch wird die dramatische Begegnung zum Duell zweier starker Frauen zwischen politischer Verantwortung und privatem Glück, Machthunger und Einsamkeit, in dem es letztlich keine Siegerin geben kann. Einführungsmatinee 19.6.2016, 11:15 Uhr, Café Central Premiere 25.6.2016, 19:30 Uhr, Grillo-Theater Weitere Vorstellungen s. www.schauspiel-essen.de 7 SINFONISCHE HÖHEPUNKTE W E LT K L A SS E AU S Ü B E R S E E Andris Nelsons und das Boston Symphony Orchestra. Kristine Opolais Prominente Musiker-Ehen gibt es immer wieder. Aber die meisten scheitern dann doch irgendwann, auch an allzu unterschiedlichen Terminkalendern. Trotzdem schaffen es manche Paare, Familienleben und eine große Karriere erfolgreich und langfristig unter einen Hut zu bringen. Simon Rattle und Magdalena Kožená gehören dazu. Und seit 2009 auch Andris Nelsons und Kristine Opolais. Seit jenem Jahr sind nämlich der lettische Stardirigent und die lettische Top-Sopranistin verheiratet. Und wenngleich die Wege ihrer Engagements bisweilen in die völlig entgegensetzte Richtung zeigen, achten beide darauf, dass man sich auch bei Konzerten und Opernproduktionen immer wiedersieht. 2011 etwa gab Opolais ihr Debüt am Londoner Covent Garden als „Madame Butterfly“ unter der Leitung ihres Mannes. Und 2013 waren sie an der Wiener Staatsoper die Stars in „La Bohème“. „In der Oper begegnen wir uns aber wie Kollegen auf Augenhöhe, nicht wie ein ständig küssendes Ehepaar“, so Opolais. Ähnlich sieht es Nelsons: 8 „Der Vorteil ist der, dass wir uns als Kollegen, als Künstler kennen- und schätzen gelernt haben. Erst kam also die Arbeit, dann die Liebe.“ Die gemeinsame Zukunft begann 2003 an der Lettischen Nationaloper in Riga. Kristine Opolais wurde damals Ensemblemitglied und Andris Nelsons im Alter von 24 Jahren Opernchef. Seitdem haben sich beide zu international vielgebuchten Global-Playern entwickelt. Opolais ist längst Stammgast an den ersten Opernadressen in New York, Mailand, Berlin und Wien. Nelsons ist dagegen nicht nur bei sämtlichen Weltklasseorchestern und in diesem Jahr auch wieder bei den Bayreuther Festspielen zu hören, wo er die Neuinszenierung des „Parsifal“ dirigiert. Nachdem er 2014 den begehrten Posten als Music Director beim traditionsreichen Boston Symphony Orchestra übernommen hat, wird er zudem ab 2017 in der Nachfolge von Riccardo Chailly das Leipziger Gewandhausorchester leiten. Andris Nelsons Nun ist Nelsons am Pult des Boston Symphony Orchestras im Rahmen einer gemeinsamen Europatournee auch in Essen zu erleben. Auf dem Programm stehen mit Debussys „La mer“ und Ravels „La valse“ zwei farbenfunkenschlagende Klassiker der französischen Moderne. Den ersten, rein russischen Programmteil eröffnet man dagegen mit Schostakowitsch, mit dem man sich auf CD bereits einen Grammy erspielt hat. Und danach singt Kristine Opolais die berühmte Briefszene der unglücklichen Tatjana aus Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin“. In dieser Partie hat sie bereits 2014 an der Münchner Staatsoper brilliert. Im Gegensatz zu den konventionellen Porträts dieser ruhigen, verzweifelten Figur der Tatjana zieht Opolais alle Register einer von der Liebe zerrissenen Frau. Und wenn sie dabei nicht nur mit ihrem wundervoll leuchtenden Timbre fasziniert, sondern auch ihrer mitreißend stimmschauspielerischen Energie freien Lauf lässt, befindet sie sich in solchen Momenten mit dem Künstler Andris Nelsons völlig im Einklang. Andris Nelsons, Kristine Opolais Boston Symphony Orchestra Kristine Opolais, Sopran Boston Symphony Orchestra | Andris Nelsons, Dirigent Dmitri Schostakowitsch „Hamlet“ – Schauspielmusik nach Shakespeare, op. 32a Sergej Rachmaninow „Zdes horosho“ (Hier ist es schön), op. 21 Nr. 7 Pjotr I. Tschaikowski Tatjanas Briefszene aus der Oper „Eugen Onegin“ Claude Debussy „La mer – Trois esquisses symphoniques“ Maurice Ravel „La valse – Poème choréographique“ für Orchester Mittwoch 4. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Gefördert von der NATIONAL-BANK AG. 9 Ein Sommernachtstraum: „Shakespeare Variationen“ Teil 1 Musik von Henry Purcell, Matthew Locke, John Dowland und Robert Johnson | Texte von William Shakespeare Joachim Król, Rezitation Jake Arditti, Countertenor | Barockensemble Teil 2 Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, Giuseppe Verdi, Hector Berlioz, Dmitri Schostakowitsch, Richard Wagner und Pjotr I. Tschaikowski | Texte von William Shakespeare Joachim Król, Rezitation Essener Philharmoniker | Antony Hermus, Dirigent Teil 3 Sergej Prokofjew „Romeo und Julia“, Ballett (Auszüge) Aalto Ballett Essen Ben Van Cauwenbergh, Choreografie Dazwischen jeweils einstündige, künstlerisch gestaltete Pausen Claudia Isabel Martin, Regie Samstag 25. Juni | 18:00 Uhr | Philharmonie und Stadtgarten Joachim Król 10 Gefördert von der Sparkasse Essen. INTERVIEW GERNE UNTER MUSIKERN Joachim Król liest beim „Sommernachtstraum“ Shakespeare – und freut sich auf sein Essener Debüt. Als junger Theaterfan sind Sie Anfang der Siebzigerjahre gerne im Bochumer Schauspielhaus gewesen. Joachim Król: Das waren ganz große Erlebnisse. Peter Zadek hat in Bochum seinen Shakespeare-Zyklus präsentiert. Für meine Entscheidung, Schauspieler zu werden, war das sehr wichtig, genau wie Zadeks Inszenierungen später am Schauspielhaus Hamburg. Was war das Besondere an Zadeks Theater? Król: Er ist mit den Stücken offen und frei umgegangen. Und die Schauspielerinnen und Schauspieler hatten eine Spiellust, die ansteckend war. Man konnte kaum still sitzen im Publikum. Ulrich Wildgruber als Hamlet oder als Othello zu erleben, das waren einfach urgewaltige Ereignisse, das hat mich für diesen Beruf begeistert. Und so ein Ensemble wie damals in Bochum hat es später nie wieder gegeben. Und ihre eigenen Shakespeare-Erfahrungen auf der Bühne? Król: An ihm kommt man ja, wenn man sich um das Theater kümmert, wirklich nicht vorbei. Aber ich habe selbst nur ein Mal Shakespeare gespielt, in Hannover, den Demetrius im „Sommernachtstraum“. Das ist in den Achtzigerjahren gewesen. Wie hat sich ihre Theaterkarriere damals entwickelt? Król: Ich habe angefangen am Schlosstheater Moers, da habe ich meine zwei Anfängerjahre verbracht. Und dann kam die große Orientierungsphase, da musste ich sehen, wie es weitergeht. Danach kam das Fernsehen ins Spiel, ein bisschen später das Kino. Ich bin dann immer wieder ans Theater zurückgekehrt, habe mich aber nie mehr fest an ein Haus gebunden. Haben Sie als ehemaliger Herner und WahlKölner eine besondere Beziehung zu Essen? Król: Ich komme aus dem Ruhrgebiet, ich arbeite gern hier. In Essen habe ich noch nie auf der Bühne „stattgefunden“. Das wird mal Zeit! Nach Essen ist man von Herne aus gerne zum Einkaufen gefahren. Und auch Konzerte habe ich damals natürlich gesehen, in der Grugahalle. Ich finde Essen eine spannende Stadt, weil sie diese große Bandbreite hat. Die ländliche Idylle hinterm See, und auch die harte Industrie im Norden. Sind Rezitationsabende mit Musik ungewohntes Terrain? Król: So ganz neu ist die Erfahrung nicht. Ich war zum Beispiel jetzt bei der Musikwoche Hitzacker und habe mit dem hervorragenden Pianisten Markus Groh einen Stückezyklus von Franz Liszt mit Texten aus der Lisztʼschen Biografie begleitet. Bei meinem Rezitationsabend „Seide“ habe ich ein Jazztrio auf der Bühne. Und dann habe ich auch einen wunderbaren Abend mit der Sängerin Etta Scollo im Programm, „Parlami d’Amore“. Sie singt aus ihrem Repertoire und ich trage Texte aus der italienischen Literatur vor. Das hat mich wohl gesucht, dass ich jetzt solche Veranstaltungen mache. Ich bin gerne unter Musikern – das ist wohl der Grund. Und privat? Welche Musik hört Joachim Król nach Drehschluss? Król: À la Carte. Das hängt immer von der Stimmung ab, wie die Sonne ins Fenster scheint und was ich gerade gearbeitet habe. Die aktuelle, zeitgenössische Popmusik jedenfalls geht ziemlich an mir vorbei. Da bin ich wirklich entsetzt, wie einheitlich und einfallslos das durchproduziert ist. Durch die Arbeit mit Markus Groh habe ich mich nun allerdings ganz intensiv den Werken von Franz Liszt gewidmet. Und auch für Essen werde ich mich natürlich zeitig vorbereiten. Denn wer schon mal am Theater gearbeitet hat, weiß: Die Premiere kommt immer überraschend! Interview: Markus Bruderreck 11 G R OSS E ST I M M E N DI A N A DA M R AU S PA R A D E R O L L E Für ihre Lucia wird die Sopranistin weltweit gefeiert. In Essen ist Donizettis Meisterwerk nun konzertant zu erleben. Schon im Kinderfasching war Diana Damrau anders. Die meisten Mädchen wollten Prinzessinnen sein. „Ich bin aber als böse Schwiegermutter gegangen. Später habe ich gemerkt, dass damals schon die Königin der Nacht in mir geboren war.“ Vielleicht, meint die Sängerin, stecke die Liebe zu extremen Charakteren ja schon immer in ihr. Mozarts Königin der Nacht aus der „Zauberflöte“ ist nicht ohne Grund eine ihrer Paraderollen geworden. Eine andere radikale Partie ist die der Lucia in Donizettis „Lucia di Lammermoor“. „Im Grunde sogar noch viel schwieriger und stressiger“ sei sie, meint Diana Damrau. Kaum eine andere Koloratursopranistin weltweit kann diese Musik allerdings so technisch und schauspielerisch überzeugend und zugleich emotional sinnlich präsentieren wie sie. „Belcanto-Stimmen müssen alles haben: Stimmumfang, Flexibilität, um mit den Tönen in jeder Lage spielen zu können, man muss sein ganzes Herz hineinwerfen und seinen ganzen Intellekt.“ (Diana Damrau) In Gaetano Donizettis 1835 uraufgeführter Oper wird Lucia zum Spielball ihres Bruders Enrico. Er will sie mit Lord Bucklaw verheiraten, für den sie aber nichts übrig hat. Sie liebt stattdessen heimlich Edgardo, Enricos Erzfeind. Eine Intrige, eingefädelt von Enrico, suggeriert ihr, dass der Geliebte ihr untreu sei. Als Lucia daraufhin in die unglückliche Ehe mit Bucklaw einwilligt, wird sie von Edgardo verflucht. Lucia verfällt dem Wahnsinn, und die Bühne wird mit Leichen gepflastert. Diana Damrau „Lucia di Lammermoor“ Diana Damrau, Lucia | Piero Pretti, Sir Edgardo di Ravenswood Gabriele Viviani, Lord Enrico Ashton | Nicolas Testé, Raimondo Bidebent Francesco Marsiglia, Lord Arturo Bucklaw | Daniela Valdenassi, Alisa Saverio Fiore, Normanno | Orchester und Chor des Teatro Regio Torino Gianandrea Noseda, Dirigent Gaetano Donizetti „Lucia di Lammermoor“, Oper in drei Akten (Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln) Sonntag 29. Mai | 18:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. 12 „Die Frau, die dann dasteht und mordet, wahnsinnig wird oder leidet, hat wirklich nichts mit mir persönlich zu tun“, scherzt Diana Damrau. Obwohl sie schon zugeben muss, dass auch ihr Leben als internationaler Opernstar eine einzige Reihung von Ausnahmesituationen ist. „Vielleicht muss man ein bisschen wahnsinnig sein, um diesen Beruf auszuüben.“ Ihre beiden Söhne reisen oft mit und werden von einem Privatlehrer unterrichtet. Zum Glück hat sie auch ihren Ehemann, den Sänger Nicolas Testé, oft an ihrer Seite. In der philharmonischen „Lucia“ übernimmt er die Rolle des Raimondo. Weniger verrückt als wunderbar ist es, wie stringent Diana Damraus Karriere verlaufen ist. Als 15-Jährige sieht sie Franco Zeffirellis „La Traviata“-Film: Er zeigt ihr, dass die Oper ihre Bestimmung ist. „Das habe ich mir gewünscht. Dass ich, wenn ich in die Oper gehe, genau das erlebe. Ich möchte hören, sehen und ich möchte spüren.“ Diana Damrau debütiert 1995 in Würzburg. Als Stationen folgen Mannheim und Frankfurt, dann erste Rollen an großen Opernhäusern. Damrau singt 2004 zur Wiedereröffnung der Scala in Mailand. Ein Jahr später debütiert sie an der Metropolitan Opera in New York, wo man sie heute heiß und innig liebt. Kein Wunder, denn sie begeistert jeden durch ihre Natürlichkeit, Bodenständigkeit und herzliche Art. Mit Dirigent Gianandrea Noseda und seinem Orchester und Chor des Teatro Regio Torino hat sie schon 2015 im Rahmen ihrer CD „Fiamma del Belcanto“ zusammengearbeitet. Beste Voraussetzungen also für einen spannenden Opernabend mit ihrer „Lucia“. Diana Damrau 13 A A LTO -T H E AT E R DI E N E U E A A LTO -S P I E L Z E I T Ein Ausblick auf die Opern- und Ballettaufführungen 2016/2017 im Aalto-Theater. A A LTO - M U S I K T H E AT E R A A LTO B A L L E T T E SS E N PREMIEREN PREMIEREN Norma Don Quichotte Oper von Vincenzo Bellini | Premiere: 8. Oktober 2016 Ballett von Ben Van Cauwenbergh | Premiere: 5. November 2016 Lohengrin 3 BY EKMAN Oper von Richard Wagner | Premiere: 4. Dezember 2016 Ballettabend von Alexander Ekman | Premiere: 4. März 2017 Rigoletto E D U C AT IO N - P R O J E K T Oper von Giuseppe Verdi | Premiere: 21. Januar 2017 Queeny Unplugged | ab 15.6.2017 Le Prophète JUNGE CHOREOGRAFEN Oper von Giacomo Meyerbeer | Premiere: 9. April 2017 Vibrations | 12.5.2017 Ptah IV | ab 25.5.2017 La clemenza di Tito Oper von Wolfgang Amadeus Mozart | Premiere: 3. Juni 2017 W I E D E R AU F N A H M E N Tanzhommage an Queen | Romeo und Julia | Archipel W I E D E R AU F N A H M E N Les contes d’Hoffmann | Il barbiere di Siviglia Le nozze di Figaro | Die Csárdásfürstin | Die Liebe zu den drei Orangen | Die Zauberflöte | Der Rosenkavalier | Carmen Tristan und Isolde | Nabucco | Elektra | L’elisir d’amore Die Märchenwelt zur Kur bestellt (Musical) 14 Der Nussknacker | Carmen /Boléro Sir Simon Rattle B E R L I N Z U G A ST A N D E R R U H R Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker gestalten vier Abende in Essen und Dortmund. Mit der RuhrResidenz von Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern setzt die Philharmonie Essen gemeinsam mit dem Konzerthaus Dortmund in der kommenden Spielzeit ein ganz besonderes Ausrufezeichen. Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Sir Simon Rattle gestalten die Berliner Philharmoniker vom 23. bis 26. Februar 2017 vier Abende in den Konzertsälen in Essen und Dortmund mit Werken von Gustav Mahler und György Ligeti. Neben der von Star-Regisseur Peter Sellars inszenierten Oper „Le Grand Macabre“ darf man vor allem auf die Interpretation von Mahlers sechster Sinfonie gespannt sein, die 1906 im historischen Essener Saalbau uraufgeführt wurde. Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker „Le Grand Macabre“ In der Philharmonie Essen wird die RuhrResidenz zudem angereichert durch Auftritte von Solisten und Ensembles der Berliner Philharmoniker: Albrecht Mayer, Schumann Quartett Mittwoch 26. Oktober 2016 | Philharmonie Essen Weihnachten mit Berlin Philharmonic Brass Montag 5. Dezember 2016 | Philharmonie Essen 5. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Andreas Ottensamer Bruckner 7 Donnerstag/Freitag 5./6. Januar 2017 | Philharmonie Essen Freitag 23. Februar 2017 | Konzerthaus Dortmund Samstag 25. Februar 2017 | Philharmonie Essen Emmanuel Pahud Mozart Flötenkonzert Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker Mahler 4 Sonntag 5. Februar 2017, Philharmonie Essen Freitag 24. Februar 2017 | Konzerthaus Dortmund Concerto Melante Buxtehude „Membra Jesu nostri“ Sir Simon Rattle, Berliner Philharmoniker Mahler 6 Samstag 4. März 2017, Philharmonie Essen Sonntag 26. Februar 2017 | Philharmonie Essen 15 ÜBERSICHT MAI | JUNI | JULI Mo | 2. Mai 2016 | 20:00 Uhr Marc-André Hamelin Do | 5. Mai 2016 | 20:00 Uhr Krystian Zimerman, Klavier Franz Schubert Sonate Nr. 20 A-Dur, D 959 Franz Schubert Sonate Nr. 21 B-Dur, D 960 Marc-André Hamelin, Klavier Franz Schubert Drei Klavierstücke, op. posth., D 946 Ferruccio Busoni „Sonatina seconda“ Samuil Feinberg Sonate Nr. 2 a-Moll, op. 2 Samuil Feinberg Sonate Nr. 1 A-Dur, op. 1 Johannes Brahms Sonate Nr. 3 f-Moll, op. 5 Alfried Krupp Saal | € 10 – 85 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Alfried Krupp Saal | € 12 – 75 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Mi | 4. Mai 2016 | 9:30 + AU 11:30 UF T KAr* SVERUh Babykonzert „Hör mal, wie das klingt“ III Angelo Bard, Violine Gabriele Bamberger, Harfe Ursula Henkys, Moderation und Singspiele Konzert für Babys bis 1 Jahr. RWE Pavillon | € 3,30 (Kinder) / 9,90 (Erw.) Konzertdauer rund 45 Minuten. Mi | 4. Mai 2016 | 20:00 Uhr Jörg Widmann Arcanto Quartett & Jörg Widmann Brahms Klarinettenquintett Arcanto Quartett: Antje Weithaas, Violine Daniel Sepec, Violine | Tabea Zimmermann, Viola Jean-Guihen Queyras, Violoncello Jörg Widmann, Klarinette Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 15 a-Moll, op. 132 Johannes Brahms Klarinettenquintett h-Moll, op. 115 Alfried Krupp Saal | € 33 Konzertende gegen 21:45 Uhr. Sa | 7. Mai 2016 | 20:00 Uhr* Große Stimmen Simon Keenlyside Andris Nelsons Kristine Opolais Boston Symphony Orchestra Kristine Opolais, Sopran Boston Symphony Orchestra Andris Nelsons, Dirigent Dmitri Schostakowitsch „Hamlet“ – Schauspielmusik nach Shakespeare, op. 32a Sergej Rachmaninow „Zdes horosho“ (Hier ist es schön), op. 21 Nr. 7 Pjotr I. Tschaikowski Tatjanas Briefszene aus der Oper „Eugen Onegin“ Claude Debussy „La mer – Trois esquisses symphoniques“ Maurice Ravel „La valse – Poème choréographique“ für Orchester Alfried Krupp Saal | € 18,70 – 137,50 Gefördert von der NATIONAL-BANK AG. Essener Philharmoniker Marko Letonja, Dirigent Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115 Max Reger Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin, op. 128 Pjotr I. Tschaikowski Sinfonie Nr. 2 c-Moll, op. 17 „Kleinrussische“ Alfried Krupp Saal | € 13,20 – 40,70 Konzertende gegen 21:45 Uhr. Veranstalter: Essener Philharmoniker. Sa | 21. Mai 2016 | 16:00 Uhr* Familienkonzert Smetana „Die Moldau“ Alfried Krupp Saal | € 27,50 Konzertende gegen 21:45 Uhr. So | 8. Mai 2016 | 16:00 Uhr* Orgelvorführung Alfried Krupp Saal | € 6,60 (Kinder) / 9,90 (Erwachsene) Konzertende gegen 17:00 Uhr. Eingang Stadtgarten. Die Besucherzahl ist begrenzt, wir empfehlen daher, Karten im VVK zu erwerben. € 3 (erm.) | 6 So | 8. Mai 2016 | 20:00 Uhr* Jazz Andreas Schaerer „At the Age of Six I Wanted to Be a Cook“ Rom/Schaerer/Eberle: Andreas Schaerer, Gesang Martin Eberle, Trompete | Peter Rom, Gitarre RWE Pavillon | € 22 Konzertende gegen 22:00 Uhr. Mo | 9. Mai 2016 | 20:00 Uhr* Monty Alexander & The Harlem Kingston Express Monty Alexander, Klavier Harlem Kingston Express Alfried Krupp Saal | € 12 – 75 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Tickets T 02 01 81 22-200 www.philharmonie-essen.de 16 Do | 19. Mai 2016 | 20:00 Uhr Fr | 20. Mai 2016 | 20:00 Uhr 10. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Tschaikowski 2 Essener Philharmoniker Johannes Witt, Dirigent Juri Tetzlaff, Moderation Bedřich Smetana „Die Moldau“ aus „Mein Vaterland“ Familienkonzert für Kinder ab 6 Jahren. Simon Keenlyside, Bariton Malcolm Martineau, Klavier Lieder von Franz Schubert Kristine Opolais Fr | 13. Mai 2016 | 20:00 Uhr* Krystian Zimerman So | 22. Mai 2016 | 11:00 Uhr* Philharmonieführung Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Std. € 3 (erm.) | 6 So | 22. Mai 2016 | 17:00 Uhr* Schumann-Szenen Mikhail Pletnev Gidon Kremer Russian National Orchestra Gidon Kremer, Violine Mikhail Pletnev, Klavier Russian National Orchestra Alexander Sladkovsky, Dirigent Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115 Konzert a-Moll für Violine und Orchester (Transkription des Cellokonzerts op. 129) Sonate Nr. 1 a-Moll für Violine und Klavier, op. 105 Konzert a-Moll für Klavier und Orchester, op. 54 Alfried Krupp Saal | € 16,50 – € 82,50 Konzertende gegen 18:45 Uhr. Gefördert von der Philharmonie-Stiftung der Sparkasse Essen. ÜBERSICHT MAI | JUNI | JULI Do | 26. Mai 2016 | 20:00 Uhr David Garrett David Garrett, Violine | Julien Quentin, Klavier Alfried Krupp Saal | € 63 – 115 Veranstalter: handwerker promotion e. gmbh. Fr | 27. Mai 2016 | 20:00 Uhr Blechschaden mit Bob Ross in Concert Die Fremdenlegion der Münchner Philharmoniker Alfried Krupp Saal | € 19,75 – 69,20 Veranstalter: handwerker promotion e. gmbh. Sa | 28. Mai 2016 | 20:00 Uhr das junge orchester NRW Sebastian Lambertz, Klarinette das junge orchester NRW Ingo Ernst Reihl, Dirigent Carl Nielsen „Helios“ – Ouvertüre für Orchester, op. 17 Konzert für Klarinette und Orchester, op. 57 Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68 Alfried Krupp Saal | € 16,50 – 27,50 Für Schüler und Studenten bis 27 Jahre Eintritt frei Konzertende gegen 22:00 Uhr. Veranstalter: Verein zur Förderung des jungen orchesters NRW e.V. So | 29. Mai 2016 | 11:00 Uhr* Sonntag | 29. Mai 2016 | 18:00 Uhr* Große Stimmen Diana Damrau „Lucia di Lammermoor“ Diana Damrau, Lucia | Piero Pretti, Sir Edgardo di Ravenswood | Gabriele Viviani, Lord Enrico Ashton | Nicolas Testé, Raimondo Bidebent Francesco Marsiglia, Lord Arturo Bucklaw Daniela Valdenassi, Alisa Saverio Fiore, Normanno Orchester und Chor des Teatro Regio Torino Gianandrea Noseda, Dirigent Gaetano Donizetti „Lucia di Lammermoor“, Oper in drei Akten (Konzertante Aufführung) (in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln, nicht von allen Plätzen einsehbar) Alfried Krupp Saal | € 16,50 – 114,50 Konzertende gegen 21:00 Uhr. Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Do | 2. Juni 2016 | 20:00 Uhr* Maria João Pires und Antonio Meneses Maria João Pires, Klavier Antonio Meneses, Violoncello Ludwig van Beethoven Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 4 C-Dur, op. 102 Nr. 1 Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 32 c-Moll, op. 111 Manuel de Falla „Suite Populaire Espagnole“ für Violoncello und Klavier Johannes Brahms Sonate Nr. 1 e-Moll für Violoncello und Klavier, op. 38 Alfried Krupp Saal | € 12 – 75 Kristian Bezuidenhout Kristian Bezuidenhout, Klavier Kammerorchester Basel Giovanni Antonini, Dirigent Joseph Haydn Sinfonie Nr. 79 F-Dur, Hob. I:79 Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 2 B-Dur für Klavier und Orchester, op. 19 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 36 Alfried Krupp Saal | € 16,50 – 49,50 Konzertende gegen 12:45 Uhr. Yefim Bronfman, Klavier WDR Sinfonieorchester Köln Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 3 c-Moll für Klavier und Orchester, op. 37 Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 4 G-Dur für Klavier und Orchester, op. 58 Alfried Krupp Saal | € 12 – 75 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. So | 12. Juni 2016 | 11:00 Uhr* Orgelvorführung für Kinder Kindgerecht erklärt Orgelkustos Prof. Roland Maria Stangier den jungen Besuchern die große Kuhn-Orgel. Für Kinder ab 6 Jahren. Eingang Stadtgarten, Dauer ca. 1 Stunde. € 3 (erm.) | 6 Do | 16. Juni 2016 | 20:00 Uhr Fr | 17. Juni 2016 | 20:00 Uhr 11. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Sacre Essener Philharmoniker Tomáš Netopil, Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92 Igor Strawinsky „Le Sacre du printemps“ (Das Frühlingsopfer) Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Alfried Krupp Saal | € 13,20 – 40,70 Konzertende gegen 21:45 Uhr. Fr | 3. Juni 2016 | 17:00 Uhr* Philharmonieführung Veranstalter: Essener Philharmoniker. Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Std. € 3 (erm.) | 6 Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 So | 5. Juni 2016 | 20:00 Uhr Yefim Bronfman & das WDR Sinfonieorchester Köln Sa | 4. Juni 2016 | 20:00 Uhr Jazz WDR Big Band „Ellington Unheard“ Dick Oatts, Altsaxofon Garry Dial, Klavier WDR Big Band Köln Richard DeRosa, Arrangements und Musikalische Leitung Der zu Lebzeiten unveröffentlichte musikalische Nachlass von Duke Ellington, exklusiv und autorisiert gesichtet von Garry Dial, neu orchestriert und arrangiert von Richard DeRosa. Alfried Krupp Saal | € 33 Konzerteinführung für Kinder: Kinder ab 10 Jahren Konzertende gegen 22:00 Uhr. werden während der ersten Konzerthälfte auf die Werke der zweiten Hälfte vorbereitet. Die Eltern So | 5. Juni 2016 | 11:00 Uhr* können das ganze Konzert genießen, die Kinder Kinderführung kommen nach der Pause dazu. Konzerteinführung Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Stunden. für Kinder plus Konzertkarte: Der Preis beträgt € 3 (erm.) | 6 17 Euro für einen Erwachsenen und ein Kind. Eine zweite erwachsene Person zahlt weitere 17 Euro. Kartenreservierung erforderlich: *Eigenveranstaltung oder Kooperation [email protected] der Philharmonie Essen. T 02 01 81 22-826 Gefördert von der Philharmonie-Stiftung Alle angegebenen Preise verstehen sich der Sparkasse Essen. inklusive Systemgebühren. So | 19. Juni 2016 | 11:00 Uhr* Philharmonieführung Eingang Stadtgarten. Dauer ca. 1,5 Std. € 3 (erm.) | 6 So | 19. Juni 2016 | 20:00 Uhr Leif Ove Andsnes Leif Ove Andsnes, Klavier Werke von Jean Sibelius, Ludwig van Beethoven, Claude Debussy und Frédéric Chopin Alfried Krupp Saal | € 12 – 75 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Mo – Fr 20. – 24. Juni 2016 | 20:00 Uhr* Park Sounds Faszinierende elektronische Klänge im gesamten Stadtgarten laden ein zum Picknick, zum Promenieren und zum Genießen der Sommerabende. Stadtgarten | Eintritt frei. Veranstaltungsende gegen 22:00 Uhr. Eine Kooperation der Philharmonie Essen mit dem ICEM (Institut für Computermusik und Elektronische Medien) der Folkwang Universität der Künste. Gefördert von der RWE Deutschland AG. 17 ÜBERSICHT MAI | JUNI | JULI Sa | 25. Juni 2015 | 18:00 Uhr * Di | 28. Juni 2016 | 20:00 Uhr Hélène Grimaud & Kammerphilharmonie Bremen Hélène Grimaud, Klavier Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Paavo Järvi, Dirigent Johannes Brahms Konzert Nr. 1 d-Moll für Klavier und Orchester, op. 15 Johannes Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll, op. 98 Alfried Krupp Saal | € 12 – 90 Konzertende gegen 22:00 Uhr. Beim Kauf beider Konzerte mit Hélène Grimaud erhalten Sie einen Rabatt von 20% Joachim Król Ein Sommernachtstraum: „Shakespeare Variationen“ Joachim Król, Rezitation Jake Arditti, Countertenor Essener Philharmoniker Antony Hermus, Dirigent Aalto Ballett Theater Essen Ben Van Cauwenbergh, Choreografie Claudia Isabel Martin, Regie Henry Purcell „The Fairy Queen“ (Auszüge) Felix Mendelssohn Bartholdy „Ein Sommernachtstraum“, op. 61 (Auszüge) Sergej Prokofjew „Romeo und Julia“ – Ballett in vier Akten und Epilog (Auszüge) sowie Werke von John Dowland, Ludwig van Beethoven, Aribert Reimann u.a. Texte von William Shakespeare Philharmonie und Stadtgarten | € 27,50 Veranstaltungsende gegen 23:00 Uhr. So | 26. Juni 2016 | 15:00 Uhr* Jubiläumskonzert des Essener Studentenorchesters „20 bESOndere Jahre“ Lisa Schumann, Violine Essener Studentenorchester Johannes Witt, Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67 sowie Werke von Georges Bizet, Georg Friedrich Händel, Johann Strauß, Jean Sibelius, Vittorio Monti, Johannes Brahms und Charles Ives Jubiläumskonzert anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Essener Studentenorchesters der Universität Duisburg-Essen. Alfried Krupp Saal | € 7 (erm.) | 12 Mo | 4. Juli 2016 | 20:00 Uhr* Sommerkonzert Essener Jugend-Symphonie-Orchester Essener Jugend-Symphonie-Orchester Tobias Liedtke, Musikalische Leitung Anton Bruckner Sinfonie Nr. 5 B-Dur Alfried Krupp Saal | € 16,15 (erm) / 19 Veranstalter: Essener Jugend-Symphonie-Orchester Do | 7. Juli 2016 | 20:00 Uhr Fr | 8. Juli 2016 | 20:00 Uhr Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Mi | 29. Juni 2016 | 20:00 Uhr Hélène Grimaud & Kammerphilharmonie Bremen Hélène Grimaud, Klavier Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Paavo Järvi, Dirigent Johannes Brahms Konzert Nr. 2 B-Dur für Klavier und Orchester, op. 83 Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68 Alfried Krupp Saal | € 12 – 90 Konzertende gegen 22:00 Uhr. Beim Kauf beider Konzerte mit Hélène Grimaud erhalten Sie einen Rabatt von 20% Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Fr | 1. Juli 2016 | 11:00 Uhr* Philharmonie entdecken Kompositionsprojekt „Kusagauma – Kauderwelsch für den Körper“ Stephanie Riemenschneider, Künstlerische Leitung Ömer Bektas, Percussion Schülerinnen und Schüler der Friedenschule Essen Die wunderbar assoziative Offenheit der Gedichte des Dadaisten Hugo Ball sowie eine orientalische Rhythmussprache stehen im Mittelpunkt von „Kusagauma“, wobei Grundschüler ihren eigenen Sprach- und Körperrhythmus entdecken und selbst fantasievolle Gedichte entwickeln. RWE Pavillon | € 6,60 Konzertende gegen 12:00 Uhr. Michael Sanderling 12. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Schumann 3 Boris Brovtsyn, Violine Essener Philharmoniker Michael Sanderling, Dirigent Aram Chatschaturjan Konzert d-Moll für Violine und Orchester Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 „Rheinische“ Alfried Krupp Saal | € 13,20 – 40,70 Konzertende gegen 21:30 Uhr. Veranstalter: Essener Philharmoniker. So | 10. Juli 2016 | 17:00 Uhr Martha Argerich und Daniel Barenboim Martha Argerich, Klavier Daniel Barenboim, Klavier Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Alfried Krupp Saal | € 25 – 160 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Veranstalter: Universität Duisburg-Essen. So | 26. Juni 2016 | 17:00 Uhr* Das Mannheimer Streichquartett auf Zollverein Mannheimer Streichquartett: Daniel Bell, Violine Shinkyung Kim, Violine | Sebastian Bürger, Viola Armin Fromm, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento D-Dur, KV 136 Alexander Borodin Streichquartett Nr. 2 D-Dur Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 9 C-Dur, op. 59 Nr. 3 Zeche Zollverein, Erich Brost-Pavillon | € 20,90 Konzertende gegen 18:45 Uhr. 18 So | 3. Juli 2016 | 16:00 Uhr Preisträger Nordrhein-Westfälischer Jugendwettbewerbe „Ausgezeichnete Kinder“ Guido Hammesfahr, Moderation Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Alfried Krupp Saal | € 4 (Kinder) | 8 (erm) | 12 Veranstalter: Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Tickets T 02 01 81 22-200 www.philharmonie-essen.de Wir wünschen Ihnen einen spannenden Spielzeit-Ausklang und eine angenehme Sommerpause! Freuen Sie sich auf viele weitere philharmonische Höhepunkte in der neuen Spielzeit 2016/2017. Die ausführliche Jahresvorschau der Philharmonie Essen ist bereits erhältlich. JAZZ N E U E S VO M DUKE „Ellington Unheard“ mit der WDR Big Band. Über kaum einen Musiker des 20. Jahrhunderts steht das Urteil so fest und sicher: Duke Ellington ist der bedeutendste Komponist und Bandleader des Jazz. Kein zweiter schuf so souverän und raffiniert zeitlose Stücke von unvergänglichem Glanz. Und das in opulenter Breite – von frühen Stride-Piano- und Tanz-Nummern über den mitreißenden Drive seiner „Jungle Style“-Phase und den unverwechselbaren federnd eleganten Sound seiner Big Band bis hin zu orchestralen Werken, die Strawinsky als die „herrlichen Jazz-Sinfonien Ellingtons“ rühmte. Dass angesichts von über 2000 Kompositionen selbst ausgebuffte Jazzkenner den Überblick verlieren, verwundert nicht. Und dennoch hat der Programmtitel „Ellington Unheard“, mit dem sich die WDR Big Band am 4. Juni in der Philharmonie präsentieren wird, seine Berechtigung. Fand doch seine Familie 1974 nach dem Tod des Duke im Nachlass stapelweise unveröffentlichtes Material. Sie bat deshalb den Pianisten Garry Dial, dieses zu sichten und zu sortieren. Der 60-Jährige, zu dessen Meriten etwa die Einspielung des gesamten Klavierwerks des Duke gehört, stieß auf eine große Menge Noten, Partituren, Einzelstimmen und Skizzen, die Richard DeRosa für die WDR Big Band neu orchestrierte und arrangierte. Natürlich übernimmt den Klavier-Part als bester Kenner Garry Dial höchstselbst, dem als Solist sein langjähriger Kollege an der Manhattan School of Music, der Altsaxofonist Dick Oats, zur Seite stehen wird. Freuen Sie sich auf eine Wundertüte voller unbekannter Ellingtonia! WDR Big Band „Ellington Unheard“ Dick Oatts, Altsaxofon Garry Dial, Klavier WDR Big Band Köln Richard DeRosa, Arrangements und Musikalische Leitung Duke Ellington Samstag 4. Juni | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal 19 A A LTO - M U S I K T H E AT E R NAH AN DER MUSIK Ein Gespräch mit Jan Philipp Gloger, der am Aalto-Musiktheater Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ inszeniert. Vor 200 Jahren, am 20. Februar 1816, ging in Rom die Uraufführung von Gioacchino Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ über die Bühne. Am Aalto-Musiktheater ist das Stück jetzt in einer Neuinszenierung des jungen Regisseurs Jan Philipp Gloger zu erleben. Der gebürtige Hagener inszenierte unter anderem den „Fliegenden Holländer“ bei den Bayreuther Festspielen, ist aber auch in Essen kein Unbekannter: 2008 stellte er sich mit Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ am Grillo-Theater vor. Im Interview verrät er, was ihn an Rossinis Oper besonders reizt. Im „Barbiere“ geht es um Adel und Dienerschaft, um ein eingesperrtes Mündel. Was konntest du Heutiges in diesem Stoff entdecken? Jan Philipp Gloger: Ich finde, der Stoff passt sehr zu unserer Zeit! Die Figuren sind Getriebene – von Geldgier und Geltungssucht, Eitelkeiten ... Trotzdem können sie in ihrer teilweise brutalen Fremdsteuerung witzig und darin liebenswert sein. Es ist Teil dieser Komödie, dass hier keiner sein eigener Herr zu sein scheint – außer Figaro. Er steuert alle, und die anderen sind ihm ausgeliefert – seinen Machenschaften, ihren eigenen Eitelkeiten und eben auch der Musik, die wie eine übermächtige Maschine Macht über die Menschen zu haben scheint. Rossinis Stück ist eine Nummernoper. Wie geht man als Regisseur mit dem Wechsel zwischen Rezitativen und Arie und den zahlreichen Wiederholungen um? Gloger: Für mich bedeuten die zahlreichen Wiederholungen und Koloraturen, dass die Musik nicht etwa die Übersetzung einer Gefühlswelt ist, sondern eher eine gigantische Maschine, ein Triebwerk von Gier und Begehren. Das kann man bis in die Bewegungen der ihr ausgelieferten Figuren hinein spürbar machen. Außerdem mag ich Nummernopern, weil sie viel Offenheit lassen für Geschichten und Einfälle. Was macht man damit, wenn einer achtmal dasselbe singt? Das ist alles andere als realistisch, das ist „bigger than life”. 20 Aber Oper ist eben eine Überhöhung. In dieser Künstlichkeit Identifikationsmomente zu finden, im Fremden das Eigene zu suchen, das finde ich am Theatermachen ungeheuer spannend. Viele Regisseure haben sich bei Rossini zu einer sehr choreografischen Herangehensweise entschlossen. Wie stehst du dazu? Gloger: Man kann der Übermacht der Musik nicht ausweichen. Und wenn ich gerade in der Fremdsteuerung der Figuren eine Aktualität des Stoffes sehe, dann möchte ich das auch auf der Bühne deutlich machen. Ich werde also nah an der Musik arbeiten. Wir werden versuchen, wie es aussehen kann, wenn die Musik immer wieder Macht – auch über Körper und Bewegungen – hat. Gleichzeitig wird es eine Arbeit an Figuren geben, wie ich sie auch aus anderen Inszenierungen kenne: Wer ist dieser Mensch? Was will er? Und wie können wir uns – bei aller Übertreibung und Komödiantik – in ihm wiedererkennen? Deine erste Operninszenierung war in Augsburg Mozarts „Le nozze di Figaro“, die auf Beaumarchais‘ Fortsetzung des „Barbiere“ basiert – du hast die Figuren des Stücks also schon einmal auf die Bühne gebracht. Gloger: Der „Figaro“ in Augsburg vor sechs Jahren war ein ungeheuer beglückender Start in die Opernwelt, weil diese Figuren so nachvollziehbar und plastisch sind – trotz der historischen Distanz. Und es ist einfach wunderbar, diesen Figuren noch einmal zu begegnen – wie alten, lieb gewonnenen Bekannten, die man nicht vergisst. Es ist aber tatsächlich eher so, dass man über Rossinis Geschichte etwas über die Mozart-Figuren lernt: Auf dem Grund von Liebe, Erotik und Politik in Mozarts „Figaro“ scheinen auf einmal Geltungssucht, Berechnung, Geldgier und die Komödie der Fremdsteuerung aus Rossinis „Barbiere“ zu liegen. Interview: Christian Schröder Il barbiere di Siviglia Komische Oper in zwei Akten von Gioacchino Rossini In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Giacomo Sagripanti Inszenierung Jan Philipp Gloger | Bühne Ben Baur Kostüme Marie Roth | Choreinstudierung Patrick Jaskolka Dramaturgie Christian Schröder Einführungsmatinee So 29.5.2016 | 11:00 Uhr Premiere Sa 4.6.2016 | 19:00 Uhr Weitere Vorstellungen Do 9.6. | Sa 18.6. | Mi 22.6. | Fr 24.6. So 26.6. | Do 30.6. | So 3.7. | Sa 9.7. | Aalto-Theater Jan Philipp Gloger Gefördert von der Funke Mediengruppe und dem Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen 21 22 E SS E N E R P H I L H A R M O N I K E R B E E T H OV E N , R E G E R U N D M E H R Drei abwechslungsreiche Konzerte zum Spielzeitende. Regers „Böcklin-Suite“ am Ort der Uraufführung. Zum Ende der Spielzeit warten die Essener Philharmoniker noch einmal mit drei abwechslungsreichen Sinfoniekonzerten auf, in denen die Musiker die ganze Bandbreite ihres Repertoires zeigen können. Ein speziell für Essen bedeutendes Werk steht dabei im 10. Sinfoniekonzert auf dem Programm: Max Regers vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin wurden 1913 im historischen Vorkriegssaalbau uraufgeführt. Wenige Tage nach dem 100. Todestag des Komponisten erklingen die beeindruckenden Sätze nun unter der Leitung des slowenischen Dirigenten Marko Letonja, der seit 2012 Chefdirigent des Orchèstre Philharmonique de Strasbourg ist (Dirigent der Uraufführung war der damalige Chef des Essener Orchesters Hermann Abendroth). Darüber hinaus spielen die Philharmoniker neben Schumanns „Manfred“-Ouvertüre Tschaikowskis Sinfonie Nr. 2 c-Moll. Die Sinfonie trägt den Beinamen „Kleinrussische“, da sich der Komponist verschiedener Volksmelodien bediente, die er während seines Urlaubs bei seiner Schwester 1872 in Kamjanka – der heutigen Ukraine und dem damaligen Kleinrussland – hörte. Eine ungewöhnliche Mischung bietet das 11. Sinfoniekonzert: Im ersten Teil dirigiert Generalmusikdirektor Tomáš Netopil Beethovens Sinfonie Nr. 7 A-Dur, während im zweiten Teil Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“ (Das Frühlingsopfer) im Mittelpunkt steht. Beide Werke eint ihre starke Fokussierung auf den Rhythmus und das Tänzerische. Der sich in Beethovens erstem Satz über 62 Takte entwickelnde, das ganze Werk bestimmende Rhythmus veranlasste Richard Wagner, die Sinfonie als „Apotheose des Tanzes“ zu bezeichnen. Genau einhundert Jahre nach der Uraufführung von Beethovens Siebter (1813) erblickte Igor Strawinskys „Sacre“ das Licht der Bühnenwelt. Diese moderne Ballettmusik wurde für das wohl bedeutendste Ballettensemble des 20. Jahrhunderts, die Ballets Russes von Sergej Diaghilev, komponiert. Sie präsentiert in Strawinskys eigenen Worten „die Vision einer großen heidnischen Feier: Alte weise Männer sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen“. Das letzte und 12. Sinfoniekonzert der Spielzeit wird mit einem virtuosen Violinkonzert des sowjetischarmenischen Komponisten Aram Chatschaturjan eröffnet. Bekannt für seinen „Säbeltanz“ aus dem Ballett „Gayaneh“, schuf er auch mit diesem Werk Musik „voll melodischer Schönheit, volkstümlicher Klangfarbe und Witz“, so der Violinist David Oistrach, dem das Konzert zugedacht ist. In Essen interpretiert der in Moskau geborene Boris Brovtsyn das Werk unter der Leitung von Michael Sanderling, aktuell Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Schumanns dritte Sinfonie, die berühmte „Rheinische“, lädt schließlich zu einem musikalischen Spaziergang entlang des Rheins ein. 10. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Tschaikowski 2 Essener Philharmoniker | Marko Letonja, Dirigent Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115 Max Reger Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin, op. 128 Pjotr I. Tschaikowski Sinfonie Nr. 2 c-Moll, op. 17 „Kleinrussische“ Do/Fr, 19./20. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Veranstalter: Essener Philharmoniker. 11. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Sacre Essener Philharmoniker | Tomáš Netopil, Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92 Igor Strawinsky „Le sacre du printemps“ (Das Frühlingsopfer) Do /Fr, 16./17. Juni | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Veranstalter: Essener Philharmoniker. 12. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker Schumann 3 Boris Brovtsyn, Violine | Essener Philharmoniker Michael Sanderling, Dirigent Aram Chatschaturjan Konzert d-Moll für Violine und Orchester Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 „Rheinische“ Do /Fr, 7./8. Juli | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Veranstalter: Essener Philharmoniker. 23 KAMMERMUSIK Arcanto Quartett „ J E D E R E I N E P E R S Ö N L IC H K E I T “ Das Arcanto Quartett vereint große Namen – und mit Jörg Widmann gesellt sich ein weiterer dazu. Streichquartette sind Ensembles, die menschliche Beziehungen verändern. Gezankt wird dort, geliebt und gestritten. Man wird einander ähnlich oder entwickelt sich auseinander. Leben im Streichquartett: eine Herausforderung. Besonders brenzlig wird es, wenn nicht demütige Diener der Musik, sondern vier Solisten zusammenkommen, denn Egoismen aller Art muss man beiseite schieben können. Das Arcanto Quartett beherrscht diese Kunst. Hier spielen vier WeltklasseMusiker, die ihre Karrieren als Solisten und Hochschulprofessoren verfolgen. „Wir versuchen auf keinen Fall, zusammen zu verschmelzen“, meint der Cellist JeanGuihen Queyras. „Ich glaube, das Besondere am Arcanto Quartett ist, dass jeder der vier Mitglieder eine eigene Persönlichkeit bleibt.“ Queyras, Antje Weithaas, Tabea Zimmermann und Daniel Sepec sind gut miteinander befreundet. Das tut der Musik gut, auch wenn sich Spannungen aufbauen. „Das sind sicher Elemente, die zur Intensität unseres Musizierens in der Gruppe beitragen.“ Ob sie miteinander auskommen, haben die Musiker zunächst vor24 sichtig erprobt, bevor sie 2004 ihr Debüt gaben. „Arcanto“ meint „singende Bögen“; für das Quartett op. 132 von Beethoven sind sie eine unbedingte Voraussetzung. Im tiefgründigen Klarinettenquintett von Brahms – der Summe eines Komponistenlebens – erweitert das Arcanto Quartett die Runde der Freunde auf Fünf, der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann kommt hinzu. Gemeinsam erschaffen sie spektakulär intime Momente. Oder, wie es die Frankfurter Rundschau formuliert: einfach „große Musik“. Arcanto Quartett & Jörg Widmann Brahms Klarinettenquintett Arcanto Quartett: Antje Weithaas, Violine | Daniel Sepec, Violine Tabea Zimmermann, Viola | Jean-Guihen Queyras, Violoncello Jörg Widmann, Klarinette Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 15 a-Moll, op. 132 Johannes Brahms Klarinettenquintett h-Moll, op. 115 Donnerstag 5. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal LIED „ IC H L I E B E SCHUBERT“ Simon Keenlyside und Malcolm Martineau. Eigentlich hatte Simon Keenlyside 1988 seine englische Heimat verlassen, um fortan an der Hamburger Staatsoper den Grundstein für seine Opernweltkarriere zu legen. Doch in dieser Zeit zog er mit seinem körperreichen wie enorm nuanciert aufgestellten Bariton eben nicht nur erfolgreich alle Arien-Register. Auch als Liedsänger machte er international rasend schnell auf sich aufmerksam. Als er 1994 schließlich sein Lied-CD-Debüt mit ausgewählten Schubert-Liedern gab, sprudelte selbst der extrem kritische Kritiker vom „Gramophone“-Magazin, Alan Blyth, vor Begeisterung über: „Simon Keenlyside ist der beste Bariton und der beste Schubert-Interpret, den dieses Land jemals besessen hat.“ Knapp ein Vierteljahrhundert und viele Live-Triumphe und Studioaufnahmen später gehört der gebürtige Londoner weiterhin zu den herausragendsten, weil beglückendsten Liedsängern unserer Tage. Und nicht zuletzt in der großen und doch so intimen Liederwelt von Schubert fühlt sich Keenlyside unüberhörbar zu Hause. „Alles, was in deinem Leben passiert, findet sich in seinen Liedern wider. Und auch wenn ich Brahms, Wolf oder Debussy verehre – ich liebe Schubert mehr als alle anderen.“ Diese Innigkeit und Vertrautheit, die zwischen ihm und Schubert besteht, zeichnet aber auch die Künstlerfreundschaft mit Pianist Malcolm Martineau aus. Und so schlagen die beiden Musiker, die seit ihrem ersten gemeinsamen SchubertCoup im Jahr 1994 fast unzertrennlich sind, nun auch in Essen ein neues Kapitel auf – im Lieder- und Lebensbuch des österreichischen Romantikers. Simon Keenlyside Simon Keenlyside, Bariton | Malcolm Martineau, Klavier Lieder von Franz Schubert Samstag 7. Mai | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Simon Keenlyside 25 K L AV I E R KO N Z E R T J E N S E I T S D E S G E FÄ L L IG E N Kristian Bezuidenhout spielt Beethovens zweites Klavierkonzert auf dem modernen Flügel. Hammerklavier? Oder doch ein moderner Konzertflügel? Die Wahl des passenden Instruments will wohl überlegt sein. Das gilt selbst für Kristian Bezuidenhout. Denn so sehr der aus Südafrika stammende Pianist für das Hammerklavier schwärmt, weiß er natürlich auch: Nicht die Musik einer jeden Epoche eignet sich gleichermaßen für dieses historische Tasteninstrument. Für Beethoven findet er eine differenzierte Antwort. Die frühen Sonaten könne man durchaus auf dem Hammerklavier spielen. Für das mittlere und späte Klavierschaffen „braucht man dann wirklich den modernen Konzertflügel“. Wenn in der Philharmonie Beethovens zweites Klavierkonzert auf dem Programm steht, setzt sich Kristian Bezuidenhout gerne wieder einmal an das Pianoforte. Ihm zur Seite steht das hochgelobte Kammerorchester Basel, „eine der spannendsten Formationen, die sich derzeit in der weltweiten Orchesterlandschaft tummeln“ (Fono Forum). Der Klangkörper spielt auf historischen Instrumenten und fasziniert immer wieder durch sein spannungsreiches und farbiges Spiel. Geleitet wird er vom gefeierten Alte-Musik-Dirigent Giovanni Antonini, der sich trefflich darauf versteht, auch bekannte Werke mit unerhörter Frische zum Klingen zu bringen. Ein anderer Komponist, der Bezuidenhout besonders am Herzen liegt, ist Mozart. Mit zehn erhielt der Spätanfänger seinen ersten Klavierunterricht, in dem sich bald seine starke Affinität zum 18. Jahrhundert zeigte. Als er später die Aufnahmen der Mozartʼschen Klavierkonzerte mit Malcolm Bilson am Hammerflügel hörte, änderte sich sein Leben: „Unbeschreiblich, wie mich das bewegte! Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 Kristian Bezuidenhout, Klavier Kammerorchester Basel | Giovanni Antonini, Dirigent Joseph Haydn Sinfonie Nr. 79 F-Dur, Hob. I:79 Ludwig van Beethoven Konzert Nr. 2 B-Dur für Klavier und Orchester, op. 19 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 36 Sonntag 29. Mai | 11:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Gefördert von der Philharmonie-Stiftung der Sparkasse Essen. 26 Ich war verzweifelt entschlossen, auch so etwas zu machen“. Da Australien ausgesprochenes HammerklavierMangelgebiet war und dort kompetente Lehrer für das historische Instrumentarium rar waren, begab sich Bezuidenhout an die Eastman School in Rochester, New York. Er wurde Schüler bei seinem Vorbild Malcolm Bilson und gewann mit 21 Jahren den bedeutenden Hammerklavier-Wettbewerb in Brügge. Dieser Sieg war der Startschuss zu einer internationalen Karriere. „Als ich sehr jung war, hatte Martha Argerich eine immense Bedeutung für mich. Ich war von der Verletzlichkeit ihres Spiels beeindruckt. Argerich ist als Interpretin im besten Sinne unvorhersehbar.“ (Kristian Bezuidenhout) Wer Bezuidenhouts Mozart hört, merkt sofort, dass dieser der gefälligen Zuckergussästhetik konventioneller Mozart-Deutungen denkbar fernsteht. Vielmehr setzt der Südafrikaner auf Dramatik und extreme Kontraste, oft fühlt man sich bei seinem Mozart wie auf einer Opernbühne, auf der sich immer wieder neue Figuren mit wechselnden Charakteren präsentieren. Für Mozart kommt ausschließlich der Hammerflügel zum Einsatz. Zwar ist der Künstler am modernen Flügel groß geworden und empfiehlt diesen sogar als Basis für eine sichere Technik. Aber bei Mozart wirke er verheerend. „Wenn du da im Bass einen vierstimmigen Akkord spielst und nicht eine Stimme heraushebst, klingt es wie dreckiges Spülwasser“, formulierte er in einem Interview mit der „Zeit“. Kristian Bezuidenhout 27 S C H U M A N N -S Z E N E N L A N G J Ä H R IG E W E G G E FÄ H R T E N Schumann-Abend mit Gidon Kremer und Mikhail Pletnev. Zwei Weltstars als Solisten in einem Konzert, das funktioniert nicht immer. Oft nehmen sie sich gegenseitig das Licht. Bei Michail Pletnev und Gidon Kremer kann das nicht passieren, denn beide sind langjährige Weggefährten. In diesen russischen „Schumann-Szenen“, in denen man vor allem dem Schumann der frühen 1850er Jahre begegnet, werden beide Meistersolisten nicht nur ein Konzert interpretieren, sondern auch gemeinsam Kammermusik machen. Die „kleine“ a-Moll-Sonate, 1851 entstanden, ist eine kapriziös-romantische Welt für sich. Die oft riesenhaften Ansprüche an sich selbst hat Schumann hier einmal glücklich beiseite gelassen. Ansonsten zeigen die Mitglieder des Russian National Orchestras, dass sie ihren Ruf als neugierige und leidenschaftliche Musiker nicht umsonst genießen. „Was ich an diesem Orchester so schätze: Es ist sehr offen. Die gehen an Nichts nur mit reiner Routine heran“, meint Michail Pletnev. Er hat das RNO 1990 gegründet, ohne Unterstützung des Staates, dafür aber mithilfe von Michail Gorbatschow. Der Politiker sorgte dafür, dass die besten russischen Musiker für das Orchester gewonnen werden konnten. Pletnev wird diesmal nicht als Dirigent, sondern als Pianist zu erleben sein – im Klavierkonzert, der großen Liebeserklärung Robert Schumanns an seine Frau Clara. Gidon Kremer dagegen, der eine immense Liebe für seltenes Repertoire hegt, ist der vielleicht bedeutendste Interpret der Violinbearbeitung von Schumanns Cellokonzert. Mikhail Pletnev, Gidon Kremer Russian National Orchestra Gidon Kremer, Violine | Mikhail Pletnev, Klavier Russian National Orchestra | Alexander Sladkovsky, Dirigent Robert Schumann Ouvertüre zu „Manfred“, op. 115 | Konzert a-Moll für Violine und Orchester (Transkription des Cellokonzerts op. 129) | Sonate Nr. 1 a-Moll für Violine und Klavier, op. 105 | Konzert a-Moll für Klavier und Orchester, op. 54 Sonntag 22. Mai | 17:00 Uhr | Alfried Krupp Saal Gidon Kremer 28 Gefördert von der Philharmonie-Stiftung der Sparkasse Essen. KAMMERMUSIK T R A DI T IO N S R E I H E Zum Ende der Saison ist das Mannheimer Streichquartett wieder auf Zollverein zu Gast. Das Mannheimer Streichquartett setzt seine traditionsreiche Konzertreihe auf dem Welterbe Zollverein fort. Und das mit einem neuen Mitglied: Daniel Bell hat den Platz von Andreas Krecher eingenommen. Der Violinist ist seit 2013 1. Konzertmeister der Essener Philharmoniker. Zuvor war er bereits Mitglied so renommierter Orchester wie der Academy of St Martin in the Fields und der Berliner Philharmoniker. In neuer Formation widmet sich das Mannheimer Streichquartett im 41. Jahr seines Bestehens diesmal Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Alexander Borodin und Ludwig van Beethoven. In Texten über Borodin findet sich oft das Wort „Dilettant“ – der russische Komponist entschied sich für eine Karriere als Chemiker und Mediziner, bevor er anfing zu komponieren. Angesichts seines zweiten Streichquartetts kann man jedoch kaum von Dilettantismus sprechen. Besonders das Violoncello hat einen dankbaren Part, da Borodin selbst leidenschaftlich gern Cello spielte. Beeinflusst wurde Borodin durch die Streichquartette Beethovens. Das Mannheimer Streichquartett auf Zollverein Mannheimer Streichquartett: Daniel Bell, Violine | Shinkyung Kim, Violine Sebastian Bürger, Viola | Armin Fromm, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento D-Dur, KV 136 Alexander Borodin Streichquartett Nr. 2 D-Dur Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 9 C-Dur, op. 59 Nr. 3 Sonntag 26. Juni | 17:00 Uhr | Zeche Zollverein, Erich Brost-Pavillon Mannheimer Streichquartett 29 K U N ST 5 UN BESCH REIBLICH WE IB L ICH Die ersten TUP-Festtage begeisterten nicht zuletzt durch ihre Vielfalt. Hier einige Impressionen. „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ im Grillo-Theater. Karin Strobos und Felix Lampert bei „mehrmusik“. Meike Sislian musizierte bei der KlassikLounge. Ute Lemper trat in der Philharmonie auf. „Selbst ist die Frau“: Talkrunde im RWE Pavillon. Mit Tangomusik klangen die Festtage aus. 30 M U S I KQ U I Z Karten für das Konzert mit Daniel Hope zu Beginn der neuen Spielzeit zu gewinnen. Er ist ein Mann des Ruhrgebiets: Geboren wurde der gesuchte Künstler in Herne. Er spielte mehrfach am Bochumer Schauspielhaus, und von 2007 bis 2010 wirkte er in einer in Essen spielenden TV-Reihe mit. Gemeinsam mit Nina Kunzendorf stand er in einer weiteren Produktion vor der Kamera. Dass auch die englische Dichtkunst des 16. Jahrhunderts bei ihm bestens aufgehoben ist, wird er nun in der Philharmonie zeigen. Wie heißt der gesuchte Künstler? Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 1. Juni 2016 mit Ihrer Adresse und dem Stichwort „Musikquiz“ an die Philharmonie Essen, Huyssenallee 53, 45128 Essen oder per E-Mail an [email protected]. Unter allen richtigen Antworten verlosen wir 3 mal 2 Karten für das Konzert mit dem Klavierquartett um den Geiger Daniel Hope am 25. September 2016. Auflösung Quiz März/April 2016 Edita Gruberová heißt die Sängerin, die wir beim letzten Quiz gesucht haben. Gewonnen haben Henryk Warszwaski aus Gelsenkirchen, Jürgen Hinninghofen aus Oberhausen und Anne Koch aus Essen. I M P R E SS U M Philharmonie Essen, Huyssenallee 53 · 45128 Essen T 02 01 81 22-810 | F 02 01 81 22-812, eine Sparte der Theater und Philharmonie Essen GmbH, HRB Essen 5812 Geschäftsführer Berger Bergmann Intendant Hein Mulders Vorsitzender des Aufsichtsrates Franz-Josef Britz Redaktion Christoph Dittmann Mitarbeit Markus Bruderreck, Guido Fischer, Katja Goepel, Maria Hilber, Christian Schröder, Martin Siebold, Sven Thielmann, Mario-Felix Vogt Fotos Uwe Arens (25), Marco Borggreve (8 Nelsons, Opolais; 16 Opolais; 16 Widmann; 17; 18 Sanderling; 24; 26), Pari Dukovic (32), Robert Eikelpoth (10; 18 Król), Karl Forster (6 Don Giovanni), Simon Fowler/Erato (12), Chris Gonz (4 Müller), Saad Hamza (5 beide Fotos; 6 Aida; 22), Oliver Hausen (30 Ute Lemper), Kasskara (28), Sven Lorenz (3), Mojika Rittershaus/Warner Classics (15), Niklas Schwarz (29), Thomas Schwörer (14), Bettina Stöß (7 Odyssee), Kerstin Stremels (31), Theater Drak (7 Georges Méliès), Heinrich Voelkel (21), Lukas Zander (4 Kunst⁵; 30 alle Bilder außer Ute Lemper) Layout & Produktion DesignKultur Negelen & Repschläger GmbH Druck Margreff Druck und Medien GmbH, Essen Programmänderungen und Druckfehler sind vorbehalten. Tickets TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen GmbH: T 02 01 81 22-200 | www.philharmonie-essen.de Kulturpartner der TUP: PARK SOUNDS Elektronische Klänge verzaubern den Stadtgarten. Zum Beginn des Sommers verwandelt sich der Essener Stadtgarten wieder in einen außergewöhnlichen Ort der Kunst. Täglich von 20:00 bis 22:00 Uhr wird das Institut für Computermusik und elektronische Medien der Folkwang Universität der Künste die große Wiese im Park mit abwechslungsreichen Zusammenstellungen unterschiedlichster Musikstile beleben. Die Park Sounds, die auch in diesem Jahr von RWE Deutschland gefördert werden, sind für viele Essener längst ein fester Eintrag im Terminkalender. Jeder genießt das Ereignis anders – vom entspannten Zuhören bis zur geselligen Picknickrunde. Hier zu sehen ist übrigens das Siegerfoto von Kerstin Stremels, die den „Park Sounds“-Fotowettbewerb 2015 gewonnen hat. 20. – 24. Juni 2016 | 20:00 – 22:00 Uhr | Stadtgarten H Ö H E P U N K T E 2016/2017 Sa | 24. September 2016 Do | 16. Februar 2017 Riccardo Chailly Filarmonica della Scala Ein Opernabend mit Hanna-Elisabeth Müller Sa | 19. November 2016 So | 26. Februar 2017 Herbert Blomstedt Gewandhausorchester Leipzig Beethoven „Eroica“ Sir Simon Rattle Berliner Philharmoniker Mahler 6 Do | 1. Dezember 2016 So | 26. März 2017 Sol Gabetta, Bertrand Chamayou Di | 24. Januar 2017 Ingo Metzmacher, Joshua Bell Wiener Philharmoniker Sa | 4. Februar 2017 Philippe Herreweghe Beethoven 8 – 9 Alan Gilbert New York Philharmonic Sa | 20. Mai 2017 Fabio Luisi, Anne-Sophie Mutter Philharmonia Zürich Sa | 27. Mai 2017 Joyce DiDonato Tickets T 02 01 81 22-200 www.philharmonie-essen.de Joyce DiDonato