ausgewogen essen

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AUSGEWOGEN ESSEN
auch mit wenig Geld
GESUNDHEIT
noe.arbeiterkammer.at/ernaehrung
Können sich nur Menschen ein „gesundes“ Essen leisten, die auch
genügend Geld zur Verfügung haben? Eine Frage, die immer wieder
auftaucht, wenn es um die Kosten von Biolebensmitteln geht.
Es tauchen aber auch immer Statistiken auf, die von ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen in Bevölkerungsschichten, denen es
nicht so gut geht, sprechen. Und nach der großen Finanzkrise wird nur
mehr vom Sparen gesprochen. Trotzdem gibt es genug Möglichkeiten,
auch mit wenig Geld auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, oder
wie man gerne sagt, sich gesund zu ernähren.
Es muss nicht überraschen, wenn so manche Tipps, Rezepte und Vorschläge bekannt erscheinen. Schließlich wussten doch schon unsere
Großeltern, wie man in kargen Zeiten gut über die Runden kommen
kann und so ist der Spruch „meine Großeltern haben immer gesagt….“
die Grundlage für so manche gute Idee.
Die Broschüre „Ausgewogen essen auch mit wenig Geld“ fügt sich bestens in die erfolgreiche Reihe der Ernährungsbroschüren der AK Niederösterreich ein und deckt einen wichtigen Aspekt der Ernährung ab.
Mag. Helmut Guth
Markus Wieser
PräsidentDirektor
Mag. Helmut Guth, Markus Wieser
Foto: VYHNALEK
VORWORT
AUSGEWOGEN ESSEN AUCH MIT WENIG GELD
Tipps zur Ernährung bei knappem Budget
Hinweis:
Die Inhalte der Broschüre entsprechen dem aktuellen Wissensstand bei
Fertigstellung der Broschüre.
Eine Haftung der Autorinnen und des Herausgebers für Personen-, Sachoder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Konzept und Text:
Dipl. oec. troph. Britta Macho
Mag. Sonja Reiselhuber-Schmölzer
http://www.e-drei.at
Idee und Coverfoto:
DI Helmut Bohacek, Abteilung Wirtschaftspolitik,
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich
INHALTSVERZEICHNIS
Wie ernähre ich mich richtig?
Allgemeine Ernährungsempfehlungen
Die Ernährungspyramide
Essen von unten nach oben
Auf Auswahl und Menge kommt es an
3 oder 5?
Ausgewogen essen muss nicht teuer sein
Von Dritteln und Halben
Ich kann aber nicht kochen
Noch ein paar Tipps
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Einfluss des sozialen Status auf Ernährung und Gesundheit
Was bedeutet eigentlich sozialer Status?
Und was ist mit geringem Einkommen und Armut gemeint?
Sozialer Status und Unterschiede im Ernährungsverhalten
Sozialer Status und Auswirkungen auf die Gesundheit 15
15
16
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Wie teuer ist es eigentlich, sich gesund zu ernähren?
Unterschiede zwischen ausgewogener Vollwertkost und
landesüblicher Kost
Wie viel kosten die verschiedenen Ernährungsweisen?
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Von der Erdbeer-, Kürbis- und Weintraubenzeit
Regionale und saisonale Produkte und deren Preise
Wann reifen welche Obst- und Gemüsesorten?
Saisonalität und Regionalität …
Konkrete Vorteile von saisonalen und regionalen Produkten
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Selbsternte
Der Schrebergarten für Städter
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Obst von scheinbar besitzerlosen Obstbäumen
Wie sieht die rechtliche Lage aus?
Die Plattform der besitzerlosen Obstbäume …
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30
30
AK Infoservice
Die geheimen Verführer
Einkaufsfallen im Supermarkt
Der Weg durch den Supermarkt
Das Einkaufswagerl
Der Slalomlauf
Kauf 3 für 2 und XXL
Solange der Vorrat reicht
Die Duftzone
Keine Chance …
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36
36
Sozialmärkte
Einkaufen mit wenig Geld
Das Konzept der Sozialmärkte
Wer darf in Sozialmärkten einkaufen?
Wie finanziert sich ein Sozialmarkt?
Die Frage der Haftung
Zusätzliche Projekte für Langzeitarbeitslose
Anbieter und Filialennetz in Österreich
Die Tafeln – eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel
Ein abschließender Hinweis
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40
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Preisbewusst einkaufen, richtig lagern und verarbeiten
Einkaufen – ausgewogen und dennoch schonend
für die Geldbörse
Auf die richtige Lagerung kommt es an
Lebensmittel im Müll – eine Geldverschwendung
Tipps und Tricks bei der Zubereitung
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43
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Wie haben unsere Großeltern gekocht?
Lassen wir sie einfach zu Wort kommen: Berichte aus den
Kriegs- und Nachkriegsjahren
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Preiswert und effizient kochen
Eine Rezeptauswahl
Was mache ich mit – Vorschläge zur Restlverwertung
Ich habe zu viel von – Vorschläge zur Vorratshaltung
Günstig kochen – Rezepte, die die Geldbörse schonen
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57
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Serviceteil72
AK Infoservice
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WIE ERNÄHRE ICH MICH RICHTIG?
ALLGEMEINE ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN
Ein Auto fährt nur mit dem richtigen Treibstoff, eine Heizung funktioniert
nur dann, wenn der Brennstoff stimmt.
Genauso funktioniert unser Körper nur dann wirklich gut, wenn er das
Richtige zum Essen und Trinken bekommt.
Essen und Trinken garantieren das Überleben. Der Körper kann zwar eine
Zeitlang ohne Essen auskommen, aber nicht ohne Trinken.
Unser Körper besteht zu 60 % aus Wasser. Der Verlust von Körperflüssigkeiten, z.B. durch Schwitzen, Ausscheidung oder Atmung, muss täglich
ersetzt werden. Damit der Mensch auch sonst „funktionsfähig“ ist, müssen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe
und natürlich Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate über die Nahrung zugeführt
werden.
Gerade wenn wenig Geld zum Essen zur Verfügung steht, sollte besonders darauf geachtet werden, wofür es ausgegeben wird.
Ausgewogenes Essen und Trinken steht für Gesundheit und damit für
Lebensqualität.
Egal ob StudentIn mit geringfügigem Einkommen, AlleinerzieherIn, MindestpensionistIn, MigrantIn oder arbeitslos – alle trachten danach, gesund zu bleiben – eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen.
4
AK Infoservice
Die Ernährungspyramide – 7 Stufen zum
ausgewogenen Essen
Die Ernährungspyramide gibt Hilfestellung zur Auswahl der Lebensmittel.
Sie besteht aus 6 Lebensmittelgruppen sowie den Getränken.
DIE IDEALE DOSIS
SELTEN
SPARSAM
WÖCHENTLICH
TÄGLICH
TÄGLICH
TÄGLICH
TÄGLICH
Abb. 1: Österreichische Ernährungspyramide (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit)
AK Infoservice
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Essen von unten nach oben
Hand auf`s Herz - sieht Ihre Verteilung so aus?
Auch mit wenig Budget ist eine ausgewogene Ernährung ohne viel „Wissenschaft“ möglich. Jeder Würfel steht hier für 1 Portion.
Aber was heißt „eine Portion“ nun genau?
Ganz praxisbezogen und ohne viele Umstände mit Abwiegen oder Abmessen, hier eine einfache Orientierungshilfe:
Die Portionsgrößen
1 Handvoll oder 1 Faust = 1 Portion
Getreide
1 Handvoll Handfläche mit Fingern für die Brotmengen oder
2 Fäuste für Getreideflocken, Reis, Nudeln, Kartoffeln
Obst und Gemüse
1 Handvoll
1 Stück Obst oder Gemüse, das in die Hand passt,
2 Fäuste für klein geschnittenes Obst oder Gemüse
6
Fette
1 Handvoll
entspricht 1,5 – 2 EL
Fleisch
1 Handvoll
1 Handteller
Damit die Portionsmengen bei Fleisch größer
bemessen werden können, wird empfohlen, Fleisch
und Wurst nur 2 – 3 x pro Woche zu essen.
Fisch
1 Handvoll
1 Handfläche
1 - 2 Portionen Fisch (fettreiche Seefische wie Makrele,
Tunfisch oder Hering sowie heimische
Kaltwasserfische) pro Woche
Eier
1 Handvoll
1 – 2 Eier, je nach Größe
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Nachdem Flüssigkeiten schlecht mit 1 Hand gemessen werden können:
Milch und Milchprodukte
Milch oder Milch-Drink: 250 ml
1 Handvoll
Jogurt: 150 ml
Käse: 2 Scheiben à 15 g
Getränke
1 Handvoll für Wasser: ein großes Glas mit 300 ml
Für Fruchtsaft: ein kleines bzw. ½ Glas mit 100 ml
Süßigkeiten, Knabbereien und fettreiche Lebensmittel
1 Riegel, 1 Glas (200 ml): Gummibärlies, Zuckerln,
1 Handvoll Kekse, gesüßte Getränke, Pommes Frites etc.
sind ebenfalls hier dazu zu zählen – genauso wie
alle alkoholischen Getränke.
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Auf Auswahl und Menge kommt es an
Abb. 2, Quelle: BMG
6 Portionen Getränk = mind. 1, 5 l
am besten Wasser, Mineralwasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees
oder mindestens 1:1 gespritzte Fruchtsäfte.
Abb. 3, Quelle: BMG
5 Portionen Obst und Gemüse = 650 g
je bunter desto besser,
Optimal wären 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst. Auch sollten die
Hülsenfrüchte nicht vergessen werden: Linsen, Bohnen und Co. sind auch
heute noch günstige Sattmacher und enthalten wertvolle Inhaltsstoffe.
1 Portion Obst oder Gemüse kann auch gelegentlich durch 1 Glas
100 %igen Obst- oder Gemüsesaft ersetzt werden.
Abb. 4, Quelle: BMG
4 Portionen Getreideprodukte = ca. 500 g
Brot, Gebäck, Getreideflocken, Kartoffeln, Reis, Nudeln und andere Getreide (z.B. Grünkern, Dinkel, Polenta, Emmer…)
Die Hälfte davon sollte als Vollkornprodukte gegessen werden.
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Abb. 5, Quelle: BMG
3 Portionen Milch und Milchprodukte = 600 ml
Täglich fettarme Milch, Jogurt, Buttermilch, Sauermilch, Käse – das ist
gut für die Knochen!
Am einfachsten: 2 mal weiß (Milch, Jogurt …), einmal gelb (Käse)
15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkäse entsprechen 100 ml Milch
Abb. 6, Quelle: BMG
2 Portionen Fett
1 - 2 Portionen pflanzliche Öle (am besten Rapsöl), Nüsse oder Samen –
sie enthalten besonders wertvolle Fettbestandteile.
Streichfette und fette Milchprodukte sollten dagegen nur sehr sparsam
verwendet werden.
Abb. 7, Quelle: BMG
1 Portion Fleisch, Fisch oder Eier
Maximal 2 - 3 mal pro Woche fettarmes Fleisch oder fettarme Wurst
150 – 200 g Fisch (= 1 Portion), ein- bis zweimal die Woche
maximal 3 Eier pro Woche
Auch wenn mageres Fleisch und Wurstwaren meist teurer sind, die Devise lautet hier: weniger ist mehr (Tipps dazu auch auf Seite 57 „Rezepte“)
AK Infoservice
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Abb. 8, Quelle: BMG
1 Portion Süßigkeiten oder Knabbereien
Süße Gerichte sind gerade in der österreichischen Küche eine willkommene Gelegenheit, schmackhaft und trotzdem günstig zu kochen. Trotzdem sollte auch hier ein wenig auf die Ausgewogenheit geachtet werden.
Der Tipp unserer Großmütter: vor dem Genuss von Süßem eine Gemüsesuppe als Ausgleich.
3 oder 5?
Kein Frühstück und wenig zu Mittag? Der Magen kracht und man fühlt
sich müde und abgeschlafft. Kein Wunder, in diesen Fällen geht uns im
wahrsten Sinne des Wortes die Energie aus.
Regelmäßige Mahlzeiten, auch wenn sie klein sind, halten unseren Körper
fit. Der Blutzuckerspiegel bleibt konstant und man ist leistungsfähiger.
Ob jetzt 3 Mahlzeiten oder 5 Mahlzeiten gegessen werden, das kann individuell entschieden werden, ob die Hauptmahlzeit zu Mittag oder am
Abend erfolgt – auch dies ist individuell. Jeder hat seinen eigenen Biorhythmus und damit auch seinen persönlichen Mahlzeitenrhythmus.
Die Mahlzeiten sollten relativ konstant erfolgen – so bewahren Sie sich
Ihre Leistungsfähigkeit über den Tag.
Ausgewogen essen muss nicht teuer sein
Betrachten Sie die Pyramide einmal unter dem Gesichtspunkt des Sparens. Welche Lebensmittel würden Sie als erstes streichen? Wahrscheinlich alle diejenigen, die an der Spitze stehen.
Süßigkeiten und Knabbereien stehen für Genuss, gelegentlich kann man
sie sich auch sicher gönnen – kleine Portionen sind meist ausreichend,
aber im Regelfall kann darauf verzichtet werden.
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AK Infoservice
Auch beim Streichfett kann gespart werden. Verwenden Sie weniger bis
gar keines. Hier ist es viel wichtiger, ein gutes Speiseöl zu verwenden.
Das liefert essentielle Fettsäuren, die unser Körper braucht.
Können Sie sich noch an Ihre Kindheit erinnern? Es gab wahrscheinlich
nicht jeden Tag Fleisch oder Wurst und auch die Fleischportionen waren
früher viel kleiner.
Studien haben übrigens nachgewiesen, dass auch in alten Kochbüchern
die eingesetzten Fleischmengen viel kleiner waren als in den Neuauflagen
des selben Buches bzw. in neueren Büchern. Oft gab es auch Ragouts
oder Saftfleisch – alles Gerichte, bei denen zwar der Fleischgeschmack
vorhanden war, aber nicht viel Fleisch gebraucht wurde.
Auch Wurst muss es nicht täglich als Brotbelag geben. Wenn Sie Wurst
kaufen, achten Sie auf Angebote.
Fisch ist erfahrungsgemäß ein teures Lebensmittel. Kaufen Sie auch hier
kein Fertigprodukt mit Gemüse und Sauce überbacken, sondern entweder Fisch im Angebot, und auch hier nicht unbedingt das Filet, sondern
einen ganzen Fisch und filetieren Sie ihn selber. Eine Alternative ist auch
Naturfisch tiefgekühlt.
Milch und Milchprodukte sind wichtig für die Knochen. Daher sollten Sie
darauf nicht verzichten. Es muss ja aber nicht das teure kleine Fruchtjogurt oder das kleine Spezialjoghurt sein, versuchen Sie statt dessen ein
Naturjogurt mit einem Löffel Marmelade. Kaufen Sie die 500 g Packung
Jogurt, die ist in der Regel günstiger. Grießkoch, Milchreis oder Haferflocken mit Milch eignen sich auch gut als eigenständige günstige Mahlzeit – freilich selbst gemacht und nicht als Fertigprodukte gekauft. Käse
liefert ebenfalls Calcium, schauen Sie hier nach Angeboten, gerade bei
Schnittkäse sind immer wieder die unterschiedlichsten Sorten günstiger
zu haben.
Getreideprodukte sind Sättigungsbeilagen und eine der Hauptenergiequellen.
Sie sollten zumindest zu einem Drittel auf dem Teller vorkommen. Hier
kann bei der Auswahl gespart werden. Grundnahrungsmittel sind günstiger als Fertigprodukte. Kartoffelpüree, Wedges, Pommes, Gnocchi oder
auch Risotto lassen sich kostengünstiger selbst herstellen. Beim Brot
lohnen sich Preisvergleiche, Gebäck und Semmeln sind immer teurer als
Brot – auch wenn Sie diese beim Discounter besorgen.
Statt eines Fertigmüslis oder Spezialcerealien verwenden Sie Haferflocken und eventuell einfache Cornflakes.
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Obst und Gemüse sind in den letzten Jahren teuer geworden. Aber als
Hauptnahrungsmittel bei einer ausgewogenen Ernährung unumgänglich. Auch hier gilt es wie bei den Getreideprodukten: Bevorzugen Sie die
Rohware, Fertigprodukte kommen um einiges teurer. Bevorzugen Sie bei
Tiefkühlgemüse die 1 kg Packungen, die sind in der Regel günstiger als
kleine. Heutzutage hat eigentlich jeder Kühlschrank ein kleines Tiefkühlfach, frieren Sie die übergebliebenen Reste einfach ein.
Hülsenfrüchte (egal ob getrocknet oder aus der Dose) sind immer noch
eine kostengünstige Alternative zu anderen Gemüsesorten.
Kochen Sie aus den restlichen Äpfeln, die niemand mehr essen mag, ein
Apfelkompott und genießen Sie dieses statt des Fertigproduktes.
In der Saison sind die Produkte meist auch günstiger zu haben als außerhalb – außerhalb zahlen Sie die teuren Herstellungskosten (z.B. das
Heizen im Glashaus) mit, von den Transportwegen ganz zu schweigen.
Regional heißt leider nicht immer günstiger, aber da kann es helfen zu
überlegen, welche Mengen denn tatsächlich gebraucht werden. Wenn
dann von den Großpackungen die Hälfte weggeschmissen wird, wird das
Produkt auch um das doppelte teurer.
Getränke sind einfach unumgänglich. Das günstigste Getränk, preislich
wie auch energetisch, ist Leitungswasser aber auch Mineralwasser. Limonaden, Säfte, auch 1:1 gespritzt, sollten für den Genussfaktor stehen. Früchte- und Kräutertees sind ebenfalls gute Durstlöscher „mit Geschmack“.
Von Dritteln und Halben
Noch einmal zurück zu den Portionsgrößen. Wie eingangs schon erwähnt, ist der beste Messbecher die eigene Hand. Ganz automatisch
kommt man damit zur richtigen Verteilung auf dem Teller.
1/3 Sättigungsbeilage, 1/3 Gemüse, 1/3 Fleisch
oder
½ Sättigungsbeilage und ½ Gemüse
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AK Infoservice
Sättigungsbeilage z.B. Nudeln, Kartoffeln
Gemüsebeilage
Fleisch
Abb. 9
Es erinnert Sie an die Teller in Betriebskantinen? Richtig, hier ist diese
Einteilung oft schon vorgegeben.
Ich kann aber nicht kochen
Sicher, wenn man kochen kann, sind diese Tipps alle relativ einfach umzusetzen. Was aber tun, wenn man im Kochen nicht ganz so geübt ist?
Fertiggerichte sind für das kleine Budget oft zu teuer. Man muss allerdings
auch unterscheiden: Ist die Mahlzeit komplett fertig oder sind es, wie z.B.
bei den Tiefkühlgemüsen, eigentlich nur Teilfertiggerichte? Diese Gerichte
lassen sich mit frischen Produkten auch kostengünstig kombinieren.
Um aber das Budget nicht zu sehr zu belasten, macht es Sinn, so viel
wie möglich selbst zu kochen. Wenn Sie Glück haben, gibt es eine Großmutter, Mutter oder Vater, die einem zumindest die Grundzüge beibringen können. In Büchereien gibt es oft ganz gute Kochbuchabteilungen,
in denen man auch Grundkochbücher findet. Oder fragen Sie im Bekanntenkreis nach – oft verstaubt irgendwo ein Schulkochbuch im Regal, das
gerne verborgt wird.
In unserem Serviceteil, Seite 72, finden Sie Wissenswertes zu Kochkursen.
AK Infoservice
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Noch ein paar Tipps
n Alte Kochbücher sind eine wahre Fundgrube für kostengünstige Rezepte
nEin Speiseplan macht eine ausgewogene Ernährung einfacher – mit
einem Blick sehen Sie, was diese Woche noch fehlt.
nEin Ernährungsprotokoll gibt Ihnen den Überblick über Ihre Essgewohnheiten – machen Sie bei jeder Lebensmittelgruppe, die Sie gegessen haben, einen Strich, am Ende der Woche vergleichen Sie die
Stricherln mit den Portionsempfehlungen in der Pyramide.
Ein Beispiel dazu finden Sie in der Broschüre „Ernährung am Arbeitsplatz“ von der AK NÖ 2009.
n Weitere Tipps finden Sie auf Seite 31 im Kapitel „Die geheimen Verführer, Einkaufsfallen im Supermarkt“ und auf Seite 43 im Kapitel „Preisbewusst einkaufen, richtig lagern und verarbeiten“.
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AK Infoservice
EINFLUSS DES SOZIALEN STATUS AUF
ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT
Gerade in den letzten Jahren wurde zu diesem Thema viel geforscht und
alle Studien kommen zu relativ einheitlichen Ergebnissen:
Der soziale Status hat einen bedeutenden Einfluss auf das Ernährungsverhalten und in weiterer Folge auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerungsgruppen.
Was bedeutet eigentlich „sozialer Status“?
Liest man in Wikipedia nach, findet man folgende Definition:
„Der soziale Status bezeichnet eine soziale Position innerhalb einer sozialen Struktur.“
In der Praxis meint man, wenn man von „sozialen Schichten“ spricht,
Menschen, die sich in vergleichbaren Situationen/Lagen befinden.
Als Merkmale des sozialen Status werden häufig drei Aspekte herangezogen:
nBildung
n Beruflicher Werdegang/berufliche Stellung
nEinkommen
Personen mit hohem sozialen Status weisen demnach häufig hohe Bildung (z.B. Universitäts-/Fachhochschulabschluss), hohe berufliche Stellung und dadurch bedingt ein hohes Einkommen auf.
Personen mit niedrigem sozialen Status verfügen eher über geringere
Bildung (z.B. Pflichtschulabschluss), niedriges Einkommen und geringen
beruflichen Status.
AK Infoservice
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Und was ist mit geringem Einkommen und Armut gemeint?
Der Verein „Die Armutskonferenz“ (www.armutskonferenz.at, siehe auch
Serviceteil S. 72) befasst sich umfangreich mit dieser Thematik, macht
immer wieder auf Sachverhalte aufmerksam und setzt sich für deren Bekanntmachung ein.
In einem Bericht der „Armutskonferenz 2009“ findet sich folgende Aussage: „Arm ist nicht nur, wer in Pappschachteln am Bahnhof übernachten
oder die Tage auf Parkbänken verbringen muss, sondern arm ist, wer am
Alltagsleben nicht teilnehmen kann.“
Unter geringem Einkommen (Einkommensarmutsschwelle) versteht man
ein Einkommen, das weniger als 60 % des Durchschnittshaushaltseinkommens ausmacht. Gemäß Daten von 2009 ergibt dies € 951,- für einen
Einpersonenhaushalt. Häufig liegen die Einkommen armer Menschen jedoch deutlich unter diesem Wert. Laut derzeitiger Zahlen haben mehr als
300.000 Menschen weniger als € 600,- pro Monat zur Verfügung.
In Österreich sind derzeit fast 500.000 Menschen von Armut und sozialer
Ausgrenzung betroffen – das sind knapp 6 % der Wohnbevölkerung.
12 % der Bevölkerung gelten als armutsgefährdet.
Sozialer Status und Unterschiede im Ernährungsverhalten
Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten unterscheiden sich
auch in ihrem Ernährungsverhalten. Auch dazu gibt es bereits einige umfangreiche Untersuchungen.
Man kann bei niedrigen sozialen Schichten einen geringeren Obst- und
Gemüsekonsum beobachten. Auch Vollkornprodukte, Milchprodukte,
Frischfleisch und fettbewusste Fleischprodukte stehen seltener auf dem
Speiseplan.
Dafür greifen sie häufiger zu Konserven, fettem Fleisch und billigen (fettreichen) Wurstsorten. Was vielleicht auf den ersten Blick erstaunlich
scheint – auch der Anteil an Halbfertig- und Fertiggerichten, Fastfood und
Snacks ist in dieser Gruppe deutlich höher. Dabei handelt es sich durchwegs um eher teurere Lebensmittel.
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AK Infoservice
Es ist bekannt, dass zu Hause zubereitete Mahlzeiten meist vielfach günstiger sind als die Snacks zwischendurch in Fastfood Restaurants oder
Imbissbuden. Dennoch finden wir in sozial niedrigen Schichten oftmals
derartige Verzehrmuster.
Häufig besteht nicht die Möglichkeit, Speisen im größeren Stil selbst zuzubereiten. Dies kann unter anderem daran liegen:
Teilweise fehlt es an küchentechnischem Wissen und an sonstigen kochtechnischen Ressourcen.
Günstige Großeinkäufe beim Discounter oder Großpackungen aus dem
Supermarkt sind oft nicht möglich, da kein Auto zur Verfügung steht.
Es sind nur begrenzte Lagermöglichkeiten vorhanden (z.B. keinTiefkühlfach oder nur ein sehr kleines, keine Tiefkühltruhe). Im Tiefkühlfach hat
die 1 kg Tiefpreis-Tiefkühl-Gemüsemischung einfach keinen Platz und so
wird zu kleineren (meist teureren) Packungsgrößen gegriffen.
Der Wohnraum ist beschränkt und lässt keine größere Lagerhaltung zu –
somit sind auch günstigere Großeinkäufe nicht möglich.
Mit welchen Problemen haben Menschen mit niedrigem Sozialstatus
zu kämpfen:
nDurch fehlende finanzielle Ressourcen werden Lebensmittel ausschließlich nach dem Preis ausgewählt. Andere Auswahlkriterien können meist gar nicht berücksichtigt werden.
n In sozial niedrigeren Schichten hat die Ernährung generell nicht so große Bedeutung. Die ungesunde Ernährung ist schlichtweg nicht das
Hauptproblem – die Menschen haben mit vielfältigen Alltagsschwierigkeiten zu kämpfen, deren Lösung dringlicher ist, als die ungesunde
Ernährung zu verbessern.
n Durch armutsbedingte Lebensmittelknappheit neigen Personen aus
sozial niedrigen Schichten dann in finanziell besseren Zeiten dazu, vor
allem energiedichte Lebensmittel oder gezielt Lebensmittel mit Statussymbol (Fast Food Restaurant, Markenschokoriegel für das Kind usw.)
zu konsumieren.
n Armut bedeutet ein hohes Maß an Stressbelastung. Der Konsum von
energiedichten Lebensmitteln (z.B. Süßigkeiten, Schokolade, Snacks)
kann als Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt werden.
AK Infoservice
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n Menschen mit sozial niedrigerem Status leben oft auch in Wohngebieten, in denen größere Lebensmittelgeschäfte (Discounter) schlechter
erreichbar sind. Die Mobilität mit dem Auto ist wie bereits erwähnt
häufig nicht gegeben – somit werden Großeinkäufe schwierig.
Speziell zum Monatsende hin ist das Geld für Großeinkäufe oder Großpackungen (die im Prinzip günstiger wären) oft nicht mehr vorhanden.
n Die Wohnverhältnisse sind in vielen Fällen auch schlechter (weniger
Platz für Lagerung, keine Tiefkühltruhe usw.) und bieten weniger Möglichkeiten für flexible Lagerung von Lebensmitteln.
n Bei benachteiligten Statusgruppen ist das Ernährungswissen geringer
als bei privilegierten Gruppen. Studien haben gezeigt, dass mit steigendem Ernährungswissen auch das Ernährungsverhalten gesundheitsbewusster ausgerichtet wird.
n Soziale Kontakte leiden armutsbedingt – Personen mit niedrigem Sozialstatus können sich Restaurantbesuche, gemütliche Abendessen
mit Freunden und sonstige Einladungen (Kaffeejause, Kindergeburtstag) meist nicht leisten. Dies trägt ebenfalls zur gesellschaftlichen und
sozialen Ausgrenzung bei.
All diese Aspekte zeigen deutlich, dass Personen mit niedrigerem sozialen Status aufgrund vielfältiger Benachteiligungen häufig gar nicht in
der Lage sind, Sonderangebote und sonstige Einsparungspotenziale
zu nutzen oder sich vermehrt Gedanken um eine abwechslungsreiche/
ausgewogene Ernährung zu machen. Dazu fehlen schlichtweg die Ressourcen.
Sozialer Status und Auswirkungen auf die Gesundheit
Die zuvor beschriebenen Gründe erklären bereits recht deutlich, warum
Personen mit geringerem sozialen Status auch häufiger von ernährungsbedingten Erkrankungen betroffen sind.
Die Anfälligkeit für Übergewicht, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes
mellitus und einige andere Erkrankungen steigt mit sinkendem sozialen
Status.
Dies zeigt sich besonders deutlich am Beispiel Übergewicht: Der in den
letzten Jahrzehnten beobachtete Anstieg an Übergewichtigen lässt sich
vor allem auf die steigende Anzahl in den sozial niedrigen Bevölkerungs-
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AK Infoservice
gruppen zurückführen. Übergewicht ist generell ein massives Problem,
das sich durch alle Bevölkerungsschichten zieht, aber auch hier zeigt es
sich, dass die Häufigkeit mit sinkendem Sozialstatus steigt.
Vor allem die Gruppe der Kinder und Jugendlichen – und hier wiederum
jene mit Migrationshintergrund – ist hiervon stark betroffen.
Je niedriger der Schulabschluss der Eltern desto häufiger sind deren Kinder übergewichtig – auch hier zeigt sich der Zusammenhang mit dem
Sozialstatus sehr deutlich.
Und da schließt sich auch scheinbar der Kreis: Je niedriger der Sozialstatus desto höher die Wahrscheinlichkeit für einen ungesunden Lebensstil,
der sich durch folgende Merkmale kennzeichnet:
n Ungünstige Ernährungsmuster: Fastfood, Softdrinks, fettreiche Speisen, wenig Obst und Gemüse
n Weniger Bewegung und sportliche Aktivitäten
n Erhöhter psychischer Stress durch Lebenssituation und Sorgen des
Alltags
n Soziale Ausgegrenztheit
n Häufig höherer Alkohol- und Zigarettenkonsum (starke Raucher treten
in sozial niedrigen Schichten auch gehäufter auf)
n Maßnahmen zur Gesundheitsförderung erreichen Menschen mit niedrigem sozialen Status häufig nicht. Dies kann mehrere Ursachen haben: Einerseits erfahren die Menschen aufgrund ihrer sozialen Ausgegrenztheit häufig gar nicht von den jeweiligen Angeboten und
andererseits sind die vermittelten Botschaften häufig zu komplex und
wenig ansprechend für diese Zielgruppe.
All diese Aspekte tragen zur erhöhten Anfälligkeit für Übergewicht und
sonstigen Erkrankungen bei.
AK Infoservice
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Die folgende Grafik veranschaulicht die erhöhte Übergewichtsneigung bei
einem niedrigen sozioökonomischen Status sehr deutlich:
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Übergewicht
Adipositas
Prävalenz (%)
10
8
6
4
2
0
niedrig
mittel
hoch
sozioökonomischer Status
Abb. 10: Häufigkeit (Prävalenz) von Übergewicht und Adipositas in Abhängigkeit vom Sozialstatus (Quelle: Soziale Ungleichheit im Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen, Ernährungsumschau 2/10)
Die gesamte Diskussion zeigt sehr deutlich: Die Gesundheit und der Ernährungsstil von Menschen mit niedrigem sozialen Status ist zu einem
großen Teil ein gesellschaftliches Problem.
Die erhöhte Häufigkeit bei diversen Erkrankungen und vor allem beim Übergewicht ist durch die ungleiche Verteilung von Möglichkeiten und Ressourcen begründet (Stichworte wie Bildung, Beschäftigung, Einkommen).
Es ist somit erforderlich, die Anstrengungen vor allem dahingehend zu
fokussieren, die Lebensbedingungen für die besagten Bevölkerungsgruppen zu verbessern und die Ressourcen gerechter zu verteilen. Nur dann
wird es möglich sein, wirksam gegen die sozialen Unterschiede in Gesundheit und Krankheitsneigung vorzugehen.
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AK Infoservice
Wie teuer ist es eigentlich, sich ausgewogen zu
ernähren?
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist eine wichtige
Grundvoraussetzung für unser Wohlbefinden und für die Gesunderhaltung unseres Körpers. Ziel ist es, Krankheiten zu vermeiden und fit und
agil zu bleiben – und das bis ins hohe Alter!
Wie eine derartige gesundheitsfördernde, ausgewogene Mischkost aussehen sollte, wurde ausführlich im Kapitel „Wie ernähre ich mich richtig?
Allgemeine Ernährungsempfehlungen“ (Seiten 4-14) beschrieben.
Immer wieder hört man, dass eine ausgewogene Ernährung bei knappem
Budget gar nicht leistbar ist und dass daher für Menschen mit geringem
Einkommen eine derartige Ernährungsweise nicht umsetzbar ist.
Geht man diesem Sachverhalt jedoch näher auf den Grund, zeigt sich ein
anderes Bild: Wissenschaftliche Studien aus Deutschland haben ergeben,
dass die Kosten für eine ausgewogene Vollwertkost sogar geringfügig
niedriger sind, als jene Kosten für eine „langläufig übliche Ernährung“, die
meist nicht in allen Aspekten den Ernährungsempfehlungen entspricht.
Somit ist gesundheitsbewusstes Essen doch auch bei knapper Kasse
leistbar?
AK Infoservice
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Unterschiede zwischen ausgewogener Vollwertkost
und landesüblicher Kost
Zunächst müssen wir einmal den wesentlichen Unterschieden dieser beiden Ernährungsformen auf den Grund gehen.
Die folgende Tabelle zeigt die relevanten Aspekte auf, in denen die beiden
Ernährungsweisen voneinander abweichen:
Ausgewogene Ernährungsweise
Durchschnittliche/übliche
Ernährungsweise
Hoher Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, v.a. Obst und
Gemüse
Relativ hoher Konsum von Fleisch
und Fleischwaren
Getreideprodukte (Schwerpunkt auf Vollkornprodukten!), Kartoffeln und Hülsenfrüchte spielen eine
wichtige Rolle
Vor allem Gebäck aus Auszugsmehlen
wird bevorzugt (geringer Vollkornanteil)
Bevorzugen von frischen Produkten, gering verarbeiteten Lebensmitteln, reichlich Rohkost
(unerhitzte Frischkost),
geringer Anteil an Fertiggerichten
und Fastfood
Fertiggerichte und Fastfood stehen
öfters am Speiseplan
Sparsamer Einsatz von Fetten;
Frittiertes steht öfters am Speiseplan
Anteil an pflanzlichen Ölen ist höher
Beliebte Getränke: Leitungswasser, Höherer Konsum von
Mineralwasser, Kräuter/Früchtetees, Erfrischungsgetränken, alkoholischen
100 % Fruchtsäfte
Getränken, Schwarztee/Kaffee
Sparsamer Umgang mit Süßigkeiten, Süßigkeiten, Snacks und Knabberartikel
Snacks und Knabberartikeln
werden öfters konsumiert
Tab. 1: Ausgewogene Ernährung versus landläufig übliche Ernährungsweise
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AK Infoservice
Wie viel kosten die verschiedenen Ernährungsweisen?
In einer deutschen Studie wurden die Lebensmittelpreise für die beiden
beschriebenen Ernährungsweisen erhoben und somit die Summe der
durchschnittlichen Lebensmittelkosten pro Monat ermittelt.
Die folgende Grafik zeigt die wesentlichen preislichen Unterschiede dieser beiden Kostformen.
Kosten pro Person und Monat in €
300
250
200
150
Sonstiges
Getränke
Pflanzliche Lebensmittel
100
Tierische Lebensmittel
50
0
Abb. 11: Kosten für verschiedene Lebensmittelgruppen
bei ausgewogener und landesüblicher Ernährung
(Quelle: Studie Lebensmittelkosten bei verschiedenen Ernährungsweisen, Ernährungsumschau 3/08)
Die Unterschiede in der Lebensmittelauswahl spiegeln sich auch in den
Lebensmittelkosten wider.
Bei einer ausgewogenen Ernährung wird deutlich mehr für pflanzliche Lebensmittel ausgegeben (höherer Konsum an Obst, Gemüse, Vollkorn-/
Getreideprodukten) – genauer betrachtet zeigt sich, dass die Kosten für
pflanzliche Lebensmittel sogar mehr als doppelt so hoch sind als bei der
landesüblichen Mischkost.
Dafür ergeben sich deutlich geringere Kosten im Bereich der tierischen
Lebensmittel – hier wird gespart!
Bei der landesüblichen Ernährung wird fast neunmal so viel für Fleisch
und Fleischwaren ausgegeben als bei der ausgewogenen Ernährung.
AK Infoservice
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Auch bei den Getränken kommt der ausgewogene Ernährungsstil günstiger weg – Wasser, Mineralwasser, gespritzte Fruchtsäfte und Tees sind
kostengünstiger als Erfrischungsgetränke, Bier & Co.
Die durchschnittlichen Kostenunterschiede von wichtigen Lebensmittelgruppen sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:
Lebensmittelgruppe
Ausgewogene Durchschnittliche/übliche
Ernährungsweise Ernährungsweise
monatl. Kosten in € monatl. Kosten in €
Brot, Gebäck
28,13
25,40
Gemüse, Hülsenfrüchte
37,76
21,83
Obst
32,93
18,71
Nüsse/Samen
8,70
2,47
Fleisch(-waren)
5,95
53,53
Fertigprodukte
14,98
21,93
Süßigkeiten
3,53
8,65
Getränke
36,78
48,26
Tab. 2: Monatliche Kosten für verschiedene Lebensmittelgruppen im Vergleich zwischen
ausgewogener Kost und durchschnittlicher Normalkost
(Quelle: Studie Lebensmittelkosten bei verschiedenen Ernährungsweisen, Ernährungsumschau 3/08)
Die Studie hat folgende Gesamtkosten für die beiden Ernährungsweisen
ermittelt:
Lebensmittelgesamtkosten Lebensmittelgesamtkosten
ausgewogene Ernährungsweise
durchschnittliche/übliche
Ernährungsweise
rund € 227,-
rund € 259,Dieses Experiment zeigt somit:
Die Aussage „Eine ausgewogene Ernährung ist zu teuer für mich“ ist
nicht unbedingt zutreffend. Bei gezielter Lebensmittelauswahl ist eine
bewusste Ernährung, die den aktuellen Empfehlungen entspricht,
durchaus im gleichen preislichen Segment angesiedelt wie die durchschnittliche „Ottonormalverbraucher“ Ernährung.
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Im Falle dieser Studie waren die Kosten für die ausgewogene Speisenzusammenstellung sogar etwas geringer.
SPARTIPP:
Wenn man zusätzlich noch Sonderangebote berücksichtigt und Teile
seiner Einkäufe beim Discounter erledigt (diese beiden Aspekte wurden
in der Studie nicht berücksichtigt!), lässt sich der genannte Gesamtbetrag noch deutlich senken.
Das hier gezeigte Bild muss jedoch schon relativiert werden:
Es mag zwar stimmen, dass eine ausgewogene Ernährung geringfügig
günstiger sein kann als die durchschnittliche Ernährung. Dies setzt jedoch
ein gewisses Maß an Ernährungswissen, küchentechnische Fertigkeiten
und sonstigen Ressourcen voraus.
Gerade diese Voraussetzungen sind bei Menschen mit geringem sozialen
Status und knappem Budget häufig schwieriger umzusetzen bzw. nicht
gegeben.
Andere Studien (vor allem aus Deutschland, Stichwort Harz IV) zeigen,
dass es vor allem für Sozialhilfeempfänger schwierig ist, eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung umzusetzen. Hierfür reicht das vom
Staat zur Verfügung gestellte Geld nicht aus und auch die Ressourcen
und Möglichkeiten (z.B. Benutzen eines Autos für Großeinkäufe im Supermarkt, Möglichkeiten auf Sonderangebote mit größeren Einkaufsmengen
zu reagieren usw.) stehen – wie bereits erwähnt – oft nicht zur Verfügung.
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VON DER ERDBEER-, KÜRBIS- UND
WEINTRAUBENZEIT
REGIONALE UND SAISONALE PRODUKTE UND
DEREN PREISE
Versetzen Sie sich einmal gedanklich in die Gemüse-/Obstabteilung einer
Supermarktkette – das dortige Angebot ist atemberaubend und die meisten Produkte sind das ganze Jahr verfügbar.
Das Supermarktangebot hat sich somit von den Jahreszeiten entkoppelt
– das meiste ist ganzjährig vorhanden.
Die dargebotenen Produkte stammen aber größtenteils nicht mehr aus
der Region, sondern eine Vielzahl an Lebensmitteln hat bereits eine lange
Transportreise hinter sich.
So sind Kiwi aus Neuseeland, Weintrauben aus Chile, Äpfel aus Argentinien, Kartoffeln aus Ägypten und Paprika aus Spanien keine Seltenheit.
Wann reifen welche Obst- und Gemüsesorten?
Saisonalität und Regionalität ….
Aufgrund des Supermarktsortiments in der Obst- und Gemüseabteilung ist
es uns meist nicht mehr möglich, auf die aktuelle Jahreszeit zu schließen.
Kinder und Jugendliche verlieren damit zunehmend das Wissen und die
Erfahrung, wann welche Produkte Saison haben.
Aber ganz ehrlich: Wissen Sie genau wann beispielsweise österreichische
Gurken, Paprika, Salate, Kirschen und Birnen die Haupterntezeit haben?
In so einem Fall ist ein Saison-Kalender ein hilfreicher Begleiter. Die Erntezeiten der jeweiligen Obst- und Gemüsesorten sind über die Kalendermonate hinweg grafisch dargestellt.
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Hier 2 Beispiele:
Gemüse
Tomaten
JÄN FEB MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUG SEP OKT NOV DEZ
Obst
Äpfel
JÄN FEB MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUG SEP OKT NOV DEZ
Legende:
dunkelgrün gefärbte Monatskästchen bedeuten, dass das Produkt in diesen Monaten
gerade Saison hat und dass das Angebot an dieser Obst-/Gemüsesorte gerade sehr groß
ist – somit auch, dass die Preise eher gering sind.
hellgrün gefärbte Monatskästchen bedeuten, dass für das Produkt zwar noch Hauptsaison ist, aber nicht ausschließlich aus heimischem Anbau kommt.
gelb gefärbte Monatskästchen bedeuten, dass Vor- bzw. Nachsaison für das Produkt
herrscht und es entweder im Glashaus gewachsen ist oder aus dem Ausland kommt.
rot gefärbte Monatskästchen bedeuten, dass in diesen Monaten ein geringeres Angebot
des jeweiligen Produktes herrscht – es hat gerade nicht Saison. Die Preise sind in diesen
Zeiten auch meist höher.
So ein Saisonkalender unterstützt Sie auch beim preisbewussten Einkaufen – denn Obst und Gemüse, das gerade Saison hat und aus der
Region kommt, ist meist auch billiger als Sorten, die per Flugzeug, LKW
oder Bahn aus anderen Ländern zu uns transportiert werden müssen.
Diese Broschüre enthält einen Saisonkalender: Nehmen Sie einfach
das beigelegte Blatt heraus und schon kann der Saisonkalender Sie
künftig bei Ihren Obst- und Gemüseeinkäufen begleiten.
Nicht nur bei Obst und Gemüse ist die Regionalität von Bedeutung.
Auch bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten ist es nicht egal, woher die
Lebensmittel kommen. Produkte aus Österreich sind jedenfalls besser für
Klima und Umwelt, da sie weniger Transportkilometer verursacht haben.
Und beim Fleisch ist oft auch die Ware aus Österreich preislich günstiger
als z.B. das Rindfleisch aus Argentinien.
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Konkrete Vorteile von saisonalen und regionalen Produkten
n Sie sind meist frischer, da sie nicht so lange Transportwege hinter sich
haben.
n Sie schmecken meist besser, da sie reifer geerntet werden als z.B.
Produkte aus Übersee.
n Saisonale Produkte sind häufig niedriger im Preis als Produkte außerhalb der Saison. Erdbeeren im Winter sind um einiges teurer als Erdbeeren im Mai oder Juni.
n Sie sind umweltfreundlich und schonen das Klima aufgrund geringerer Transportwege und niedrigerer Energiekosten (Stichwort: beheizte
Glashausproduktion).
n Das Angebot an saisonalen Produkten ist meist vielfältig und reichhaltig. In letzter Zeit lässt sich auch ein Trend hin zu regionalen Produkten erkennen. Das ist positiv für die heimische Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion.
SELBSTERNTE
DER SCHREBERGARTEN FÜR STÄDTER
Haben Sie schon einmal weiße Cocktailtomaten oder gelbe Zucchini gekostet? Im Winter selbsteingelegte Paprika oder selbstgetrocknete Petersilie gegessen?
Fragt man die Kriegs- und Nachkriegsgeneration wie sie es geschafft haben – trotz geringer Mittel – günstig und trotzdem abwechslungsreich zu
essen, ist die Antwort oft:
„Wir hatten einen Schrebergarten“ oder „Die Oma hatte ein kleines Stück
Land“.
Heute sind Schrebergärten seltener geworden, die meisten weichen Autobahnprojekten, U-Bahn- oder Großbaustellen. Wenn man keinen eigenen Garten oder einen Balkon hat, auf dem man in Töpfen Gemüse und
Kräuter ziehen kann, wird es mit der Selbstversorgung schwierig.
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Seit einigen Jahren gibt es jedoch Abhilfe. In vielen Bundesländern bieten
Bauern, oft sind es Bio-Bäuerinnen/-Bauern, ein Stück Land zum Bewirtschaften an.
Das Konzept des „Community Gardens“ stammt eigentlich aus Amerika.
In den Siebzigerjahren wurden in New York erstmals brach liegende Flächen und Höfe begrünt und bepflanzt.
In letzter Zeit erfreut es sich auch bei uns großer Beliebtheit.
Auf Parzellen unterschiedlichster Größe pflanzen sie im Frühjahr die unterschiedlichsten Gemüsesorten an. Danach können die Parzellen gemietet
werden. Die Preise bewegen sich je nach Größe zwischen € 90,- und
€ 195,- für die Saison.
Die Selbsternte basiert auf dem Prinzip der Arbeitsteilung.
Die Bäuerin/Der Bauer pflanzt an, düngt und gießt (in den meisten Fällen)
– Sie pflegen und ernten.
Natürlich gibt es auch immer noch Platz eigene Ideen zu verwirklichen –
Sie können auch selbst gewählte Gemüsepflanzen anbauen.
Sollte die Parzelle zu groß sein, auch Pflegen und Ernten kann man sich
teilen.
Kinder erleben oft das erste Mal wie Gemüse wächst, sie kosten es gerne,
denn es ist ja „selbstgemacht“. Der Erntezeitpunkt kann selbst bestimmt
werden, somit kann auch der Speiseplan darauf abgestimmt werden.
Aber nicht nur die Ernte ist ein Genuss, viele BesitzerInnen solcher Parzellen schwärmen inzwischen davon, wie erholsam und ruhig die Arbeit dort
ist – nebenbei ein wenig abschalten vom Alltag, das tut gut.
Es gibt bereits auch hier innovative Projekte, wie beispielsweise die „interkulturellen Gemeinschaftsgärten“.
Die Kommunikation unter den Parzellenbesitzerinnen/Parzellenbesitzern
trägt oft zum besseren Verständnis von „Hiesigen“ und „Migranten“ bei
– Bekanntschaften entstehen und man lernt neue Kulturen und Zubereitungsweisen kennen: Wozu verwendet man dieses Gemüse, was macht
man mit diesem Kraut in anderen Ländern?
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Spannende Fragen, die meist gleich an Ort und Stelle beantwortet werden können. Der Speiseplan wird so um neue Gerichte aus anderen Ländern erweitert, ohne viel in Kochbüchern schmökern zu müssen.
Falls die Ernte wesentlich üppiger ausfällt als erwartet: Auf Seite 63 dieser
Broschüre finden Sie einige Rezeptvorschläge zur Haltbarmachung – damit auch im Winter weiterhin kostengünstig gegessen werden kann – wie
unsere Großmütter dies schon taten.
OBST VON SCHEINBAR BESITZERLOSEN OBSTBÄUMEN
In vielen Gegenden gibt es sie – durchaus auch im städtischen Bereich:
Obstbäume auf verlassenen Streuobstwiesen oder am Straßenrand, die
scheinbar niemandem gehören und deren Obst zur Erntezeit verfault.
Wie sieht die rechtliche Lage aus?
Darf man sich von solchen Bäumen einfach bedienen?
Nur weil Äpfel oder Birnen von Streuobstwiesen auf dem Boden liegen,
heißt das grundsätzlich noch nicht, dass sie niemandem gehören.
Obstbäume auf öffentlichem Grund gehören den Gemeinden oder der
Straßenverwaltung.
Somit ist in allen Fällen ratsam, nachzufragen und sich die Erlaubnis fürs
Obstpflücken zu holen.
Beeren aus dem Wald dürfen ohne nachfragen gepflückt werden – man
kann davon ausgehen, dass die/der WaldbesitzerIn damit einverstanden
ist – es gibt für Beeren auch keine Obergrenzen für die gesammelten
Mengen (bei Pilzen ist dies schon der Fall).
Die Plattform der besitzerlosen Obstbäume …
Es gibt im Zusammenhang mit besitzerlosen Obstbäumen eine interessante Web-Initiative: http://www.mundraub.org/map (siehe auch Serviceteil S. 72).
Hier hat man die Möglichkeit, besitzerlose Obstbäume einzutragen bzw.
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nachzusehen, ob in der eigenen Wohngegend derartige Obstbäume vorhanden sind.
Für Österreich sind leider noch relativ wenige Obstbäume vermerkt – in
Deutschland funktioniert die Initiative bereits deutlich besser.
Es sind jedenfalls alle zum Mitmachen bei dieser Initiative aufgerufen. Die
Initiative ist unter anderem auch für Menschen mit knappem Budget interessant, weil sie Möglichkeiten aufzeigt, wie eventuell Obst im Sommer
gratis bezogen werden kann.
DIE GEHEIMEN VERFÜHRER
EINKAUFSFALLEN IM SUPERMARKT
Einkaufen muss jeder irgendwann und irgendwo einmal.
Gut, dass alle Supermärkte ähnlich aufgebaut sind, so findet man sich
schnell zurecht. Obst und Gemüse stehen am Anfang, die Milchprodukte
meist irgendwo in der Mitte, Fleisch und Gebäck ganz hinten – und auf
dem Rückweg kommt man noch am Knabbergebäck und den Süßigkeiten vorbei.
Da sollte man meinen, einkaufen geht schnell und problemlos.
Einen Wagen – ach den brauch ich nicht, ich kaufe nur geschwind Milch
und Brot – und dann steht man mit vollen Händen balancierend an der
Kasse. So ist es Ihnen bestimmt auch schon einmal ergangen.
Wussten Sie, dass 70 % der Kaufentscheidungen erst vor dem Regal
getroffen werden?
Supermarktbetreiber und Werbepsychologen wissen das. Sie sind es, die
unsere Supermärkte erfolgreich einrichten – und uns damit zum Kaufen
verführen.
Um zu sparen, sollte man sich dessen bewusst sein. Denn nur wenn man
sich etwas bewusst ist, kann man es umgehen.
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SPARTIPP:
Gehen Sie nie müde einkaufen, Impulskäufe sind dann wahrscheinlicher.
Der Weg durch den Supermarkt
Bild 12: Gängige Wege im Supermarkt
Gestresst von der Arbeit, auf dem Heimweg schnell noch einkaufen, dann
nach Hause und es sich gemütlich machen …
Aber so schnell geht es meistens dann doch nicht. Zum Einkaufen braucht
man Ruhe und Zeit – wer schnell, gestresst und unkoordiniert einkauft,
neigt ebenfalls zu Impulskäufen.
Die Chillzone
Obst und Gemüse am Anfang des Supermarktes – sie versprühen Marktflair, Frische. Sie erfüllen folgende Aufgabe im Supermarktkonzept: Die
Kundin/der Kunde soll von Schnellgeschwindigkeit auf Einkaufsgeschwindigkeit gebracht werden.
Ansprechende Musik, eventuelle Marktinformationen aus dem markteigenen Radiosender, aufgebaute Hindernisse mit Sonderangeboten – all das
wird eingesetzt, um uns zu bremsen.
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Der Linksdrall
Haben Sie sich schon einmal überlegt, warum man in so vielen Supermärkten immer nach links geht?
Ganz einfach, Psychologen fanden heraus, dass wir lieber links herumgehen – angeblich liegt es an der Asymmetrie unseres Gehirns - rechts
werden somit die gängigsten Produkte hingestellt – und da die meisten
Menschen noch dazu Rechtshänder sind, greifen sie auch lieber mit der
rechten Hand zu.
Die Gymnastikzone
Sie hatten heute noch keine Bewegung, gehen Sie einkaufen und nehmen
Sie nur Produkte die entweder unten im Regal stehen oder oben – das
macht nicht nur fit, sondern spart auch Geld.
Die gängigen und teuren Produkte stehen in Sichthöhe, weder bücken
noch recken ist notwendig, um sie zu nehmen.
Reckzone
Sichtzone
Greifzone
Bückzone
> 180 cm
140 cm – 180 cm
60 cm – 140 cm
< 60 cm
Die Verbraucherzentrale in Nordrhein Westfalen erklärt es so: „Ein Artikel,
der in Kniehöhe im Regal platziert ist und dort 30-mal verkauft wird, bringt
es in der Hüfthöhe auf 70 Verkäufe, in Augenhöhe auf 100.“.
Dazu kommt noch unsere Sichtweise: wir lesen von links nach rechts –
die teuren Produkte stehen also da, wo unser Blick zum Schluss hängen
bleibt.
SPARTIPP:
Beim Einkaufen öfters Bücken und Strecken.
Die Schnelldreherzonen
Als Schnelldreher werden die Produkte bezeichnet, die am kürzesten im
Supermarkt verweilen – also schnell verkauft werden.
Dazu gehören Milchprodukte, Fleisch und Brot.
Milchprodukte stehen meist in der Mitte des Supermarktes. Somit muss
die Kundin/der Kunde zumindest durch die Hälfte des Supermarktes
wandern, um dorthin zu gelangen.
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Fleisch, Wurst, Käse und Brot – meist offen angeboten – stehen an der
Rückseite des Marktes. Somit werden wir veranlasst, den ganzen Supermarkt einmal hin und einmal retour zu durchqueren – dabei kann schon
einiges zusätzlich im Einkaufswagen landen.
Die Kassenzone
Das Paradies für Impulskäufer – der Untergang für die Geldbörse.
Hier finden wir alles, was wir sicher nicht mehr brauchen, Kaugummis,
Schokoladen, kleine Packungen an Batterien, Zeitschriften, Lollies, Getränke und vieles mehr.
Es ist der wichtigste Bereich im Supermarkt, angeblich wird hier bis zu
10-mal so viel Umsatz gemacht, wie im restlichen Bereich – und richtet
sich hauptsächlich an Kinder. Daher auch der Ausdruck „Quengelware“.
SPARTIPP:
Lassen Sie sich nicht zu Impulskäufen hinreißen – halten Sie es notfalls
aus, wenn Ihre Kinder quengeln – Ihre Geldbörse dankt es Ihnen.
Der letzte Schrei: der/die KassiererIn fragt vor der Abschlussrechnung:
„Wir haben noch Marillenschnitten im Angebot, möchten Sie diese noch
mitnehmen?“.
Das Einkaufswagerl
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum die Einkaufswagerln so groß
sind? Einerseits um die Kinder in dem Sitz unterzubringen – sehr praktisch – so gelangen auch sie in die Sichthöhe der Produkte, andererseits
damit das Wagerl mit nur 3 Produkten leer ausschaut und man noch etwas dazulegt.
SPARTIPP:
Wenn möglich, nehmen Sie am Eingang einen Einkaufskorb, kein Wagerl – das spart Geld.
Sie wissen ja schon: 70 % der Kaufentscheidungen werden erst vor
dem Regal gefällt.
Eigene Kindereinkaufswagen locken schon die ganz Kleinen zum Zugreifen und Einräumen – und am Ende ist wieder mehr Geld ausgegeben als
geplant.
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SPARTIPP:
Lassen Sie Ihr Kind nur das einräumen, was Sie auch wirklich brauchen.
Der Slalomlauf
Breite Gänge laden zu einem flüssigen und damit schnellen Einkauf ein.
Damit das nicht so bleibt, fährt man Slalom – um die ganzen Schüttkörbe
herum, die mit Sonderangeboten locken.
Sind Sonderangebote immer Sonderangebote? Oft stehen diese weiter
weg vom Regal mit der regulären Ware, damit Preisvergleiche mit günstigeren Produkten in Bück- und Reckzonen schwieriger werden. Damit Sie
auch sicher aufmerksam werden, sind die Preisschilder schön bunt und
die Preise immer gebrochen z.B. 0,99 €, man rundet automatisch ab und
nicht auf.
SPARTIPP:
Vergleichen Sie trotzdem die Preise.
Kaufe 3 für 2 und XXL
Um beim Einkaufen wirklich zu sparen, fragen Sie sich immer:
Brauche ich das Produkt wirklich?
Brauche ich wirklich so viel davon oder landet die Hälfte im Müll - weil
das Haltbarkeitsdatum überschritten wird oder weil ich mich einfach satt
gegessen habe und den Rest nicht mehr mag.
Auch hier gilt: Augen auf beim Kauf – Impulskäufe werden teuer.
Großpackungen müssen nicht unbedingt günstiger sein – ein Preisvergleich lohnt sich.
SPARTIPP:
Sonderangebote immer vorher heraussuchen – vergleichen – überlegen, ob Sie das Produkt wirklich brauchen.
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Solange der Vorrat reicht
Ein uralter Trick – und trotzdem zieht er. Verknappung verführt uns zum
Kaufen – auch wenn wir das Produkt nicht brauchen.
Dazu zählen auch die „limitierten Auflagen“ von z.B. Schokoladeprodukten, Getränken …
SPARTIPP:
Brauche ich das Produkt wirklich?
Die Duftzonen
Stellen Sie sich vor, Sie kommen in einen Supermarkt und es riecht nach
gekochtem Kohl und Fisch.
Ganz anders ist doch dagegen ein Supermarkt, der nach frischem Gebäck und Erdbeeren duftet.
Nicht nur Musik stimmt uns beim Einkaufen milde, auch ein angenehmer
Duft – und er erhöht auch zusätzlich die Verweildauer im Supermarkt.
SPARTIPP:
Nie hungrig einkaufen gehen, das verführt noch mehr und Impulskäufe
sind vorprogrammiert.
Keine Chance …
… zu entkommen?
Mit ein paar Tipps und Regeln haben Sie Chancen – vielleicht nicht immer,
aber dafür immer öfter.
Das A und O – der Einkaufszettel
Umgehen Sie die Impulskäufe, indem Sie wirklich nur das kaufen, was
auf Ihrem Zettel steht und machen Sie sich vorher einen Speiseplan, auch
dann geht man wesentlich gezielter einkaufen.
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Das Haushaltsbuch
Unumgänglich für unsere Großmütter, das Führen des Haushaltsbuches.
Hier kann man genau kontrollieren wo, wann, für was und wie viel ausgegeben wurde.
Die Zahlen schwarz auf weiß zu sehen, macht bewusst, was eingekauft
wird.
Nehmen Sie ein Heft und teilen Sie es einfach ein in:
DatumLebensmittel Kosmetik KleidungSonstiges
oder verwenden Sie beigelegte Kopiervorlage!
SOZIALSUPERMÄRKTE
EINKAUFEN MIT WENIG GELD
Sozialsupermärkte sind keine Erfindung der letzten Jahre. Der erste Sozialmarkt wurde bereits 1999 in Linz vom gemeinnützigen Verein SOMA
eröffnet. Was einst mit einem engagierten Sozialprojekt begann, ist mittlerweile zu einer relevanten Einrichtung geworden – von großer Bedeutung für viele Menschen mit knappem Budget.
Wie bereits erwähnt, sind 12 % der österreichischen Bevölkerung armutsgefährdet – sie haben somit ein erhöhtes Risiko, an den Rand einer gesicherten Existenz gedrängt zu werden. In den Ballungszentren ist die
Armutsgefährdung am größten. Die Wirtschaftskrise trägt das ihre dazu
bei und verschärft für viele Menschen die ohnehin schon prekäre Situation weiter.
In Österreich gibt es derzeit rund 40 Sozialmärkte. Der gemeinnützige
Verein SOMA Österreich & Partner agiert hier als größter Dachverband –
er umfasst rund 25 Sozialmärkte.
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Das Konzept der Sozialmärkte
Die heutige Lebensmittelproduktion ist auf ein umfangreiches Sortiment,
das jederzeit verfügbar ist, ausgerichtet – Ausverkaufssituationen sollen
tunlichst vermieden werden. Dabei sind Überschuss- und Ausschussmengen unvermeidbar. Vieles wird „entsorgt“. Untersuchungen haben
gezeigt, dass ein ¼ der erzeugten Lebensmittel originalverpackt im Müll
landen.
Das Konzept der Sozialmärkte setzt genau hier an. Unter dem Motto „Versorgen statt Entsorgen“ werden Waren angeboten, die sonst im Müll landen würden.
Die Waren an sich sind vollkommen in Ordnung – sie stammen z.B. aus
Überproduktionen oder sind falsch etikettiert oder weisen leichte Verpackungsschäden auf. Auch Waren, die knapp vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind, werden in den Sozialmärkten angeboten. Handel
und lebensmittelproduzierende Betriebe stellen diese Waren gratis zur
Verfügung.
Hier fungiert z.B. der Verein SOMA als Verteiler der Ware. Der Verein holt
die Produkte direkt von Industrie oder Handel ab und verteilt sie dann
anhand von Bedarfsmeldungen an seine Partner, die Sozialsupermärkte.
Man kann sich vorstellen, dass die Abholung und Verteilung eine große
logistische Herausforderung darstellt.
Wer darf in Sozialmärkten einkaufen?
Es müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, um in einem Sozialmarkt einkaufen zu dürfen. Das monatliche Netto-Einkommen darf einen gewissen
Betrag nicht überschreiten – dieser liegt bei max. € 700,- bis € 900,- pro
Person, je nach Organisation unterschiedlich. Für Mehrpersonenhaushalte gibt es eigene Einkommensgrenzen und für Kinder gibt es zusätzliche
gesonderte Fixbeträge, die hinzukommen dürfen.
Sozialmärkte sind für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen, wie
SozialhilfeempfängerInnen, MindestpensionistInnen, AlleinerzieherInnen,
MigrantInnen, StudentInnen usw. gedacht.
Die Bedürftigkeit muss vor dem ersten Einkauf nachgewiesen werden.
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InteressentInnen müssen sich mittels Lichtbildausweis, Meldezettel, Foto
und Einkommensnachweis registrieren und erhalten so einen Einkaufspass bzw. eine Kundenkarte.
Damit es zu keinen Hamsterkäufen kommt und eine halbwegs gerechte Verteilung der vorhandenen Produkte sichergestellt wird, gibt es eine
wöchentliche Maximalsumme, um die eingekauft werden darf. Diese
schwankt wieder je nach Organisation zwischen rund € 20,- und € 30,-.
Für die niederösterreichischen Sozialmärkte von SOMA gelten derzeit folgende Einkommensgrenzen, um einen Einkaufspass zu erlangen:
1 Personenhaushalte
2 Personenhaushalte
€ 820,- netto pro Monat
€ 1.230,- netto pro Monat
Besondere finanzielle Belastungen (z.B. Schuldentilgung) werden gesondert berücksichtigt.
Mit dem Einkaufspass kann man maximal 3 x die Woche um jeweils
maximal € 10,- einkaufen.
Die genannten Limits erscheinen relativ niedrig. Es gilt jedoch zu bedenken, dass die Waren in Sozialmärkten um 30 - 60 % günstiger als Diskontware angeboten werden. Ein Liter Milch kostet beispielsweise rund
20 Cent. Brot wird häufig gratis abgegeben. Somit sind die Einkäufe trotz
dieser niedrig erscheinenden Limits „einkaufswagenfüllend“.
Wie finanziert sich ein Sozialmarkt?
Öffentliche Gelder stehen den Sozialmärkten meist nicht zur Verfügung.
Die Produkte werden von Industrie und Handel generell gratis zur Verfügung gestellt.
Viele namhafte lebensmittelproduzierende Unternehmen sowie Handelsketten versorgen die Sozialmärkte regelmäßig mit Produkten.
Daher schwankt das Sortiment natürlicherweise – es steht das in den
Regalen, was die Sozialmärkte zur Verfügung gestellt bekommen. Freilich
gibt es auch gezielte Anfragen an Handel und Industrie – vor allem im Bereich von Frischprodukten, wie Obst, Gemüse, Milchprodukte usw.
Kosten fallen jedoch für die Räumlichkeiten, teilweise für die Logistik
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(Transport) sowie für die Mitarbeiter in den Sozialmärkten an.
Durch den Verkauf der Waren ist eine kostendeckende Finanzierung der
Sozialmärkte nicht möglich. Sie sind vor allem auf das Geld von Spenderinnen/Spendern, Sponsorinnen/Sponsoren und teilweise auch auf Unterstützungen von Ländern/Gemeinden/Städten angewiesen. Einen wichtigen Beitrag leistet auch das freiwillige ehrenamtliche Engagement der
meisten MitarbeiterInnen – nur wenige von ihnen sind angestellt.
In einigen Bundesländern gibt es Kooperationen mit dem AMS.
Die Frage der Haftung
Für die Unbedenklichkeit der Waren haftet immer jene Organisation, die
die Waren übernimmt und im jeweiligen Sozialmarkt anbietet.
Die Sozialmärkte haben in den letzten Jahren diesbezüglich einen deutlichen Professionalisierungsschub erlebt. Die Abholung und Verteilung
wird teilweise zentral organisiert, Frischware, Obst, Gemüse und Ware
kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums werden vor dem Verkauf nochmals kontrolliert.
Abgelaufene Ware wird als solche gekennzeichnet.
Zusätzliche Projekte für Langzeitarbeitslose
Teilweise gibt es Kooperationen zwischen den Sozialmärkten und dem
AMS. In den SOMA-Märkten trainieren beispielsweise Langzeitarbeitslose unter Begleitung von SozialarbeiterInnen/Sozialarbeitern für einen
möglichen späteren regulären Job im Einzelhandel.
Auch Lehrlinge werden in Sozialmärkten ausgebildet – unter anderem erhalten auch Jugendliche mit Lernschwäche die Möglichkeit für eine sogenannte integrierte Berufsausbildung (IBA) – die Lehre dauert vier statt wie
üblicherweise drei Jahre.
Durch derartige Kooperationen werden neue Arbeitsplätze geschaffen
und Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt.
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Anbieter und Filialennetz in Österreich
Das Konzept der Sozialmärkte boomt – sie schießen förmlich wie die
Schwammerln aus dem Boden.
Derzeit gibt es in Österreich rund 40 Sozialmärkte – Anzahl steigend.
Die Erfolgsgeschichte begann 1999 in Linz mit dem ersten SOMA-Markt.
In Wien wurde erst 2008 der erste Sozialmarkt eröffnet.
Verschiedene gemeinnützige Organisationen betreiben die Sozialmärkte.
Der gemeinnützige Verein SOMA Österreich & Partner ist, wie bereits erwähnt, der größte Dachverband – er umfasst rund 25 Sozialmärkte. Auch
der Vinzi Markt in Wien und der Verein „Sozialmarkt Kärnten“ agieren unter dem SOMA-Dach.
Weitere Anbieter sind z.B. Sozialmarkt Wien, die Laube GmbH (in Salzburg), Vinzi Gemeinschaft (Wien, Steiermark), TISO Tiroler Sozialmarkt
Lebensmittelversorgung GmbH (Tirol) oder die Pannonische Tafel (Burgenland).
In Vorarlberg gibt es den mobilen Sozialdienst „Tischlein-deck-dich“, der
an fünf Standorten (Bludenz, Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Götzis) im
Ländle Lebensmittel verschenkt.
Mobile Sozialmärkte scheinen ein Zukunftskonzept zu sein. Neben
„Tischlein-deck-dich“ in Vorarlberg gibt es bereits einige weitere Angebote in diese Richtung, wie beispielsweise:
n SOMAMobil im Waldviertel
n Mobile Lebensmittelausgaben vom Roten Kreuz in Tirol
n LAUBE Markt-Mobil in Pinzgauer Gemeinden
Die Tafeln – eine Brücke zwischen Überfluss und
Mangel
Ein weiteres Konzept in diese Richtung sind die Tafeln. Auch sie setzen
sich für einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen und für die Umverteilung von Ausschussware an sozial Bedürftige ein.
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Es handelt sich dabei ebenfalls um ehrenamtliche Organisationen. Bekannte Vertreter sind z.B.:
n Die Wiener Tafel
n Die pannonische Tafel, Die Tafel Oberwart (Burgenland)
n Team Österreich Tafel in Kooperation mit dem Roten Kreuz und Hitradio Ö3 (österreichweites Projekt)
Das Konzept der Tafeln beruht ebenfalls darauf, Ausschussware von Handel und Produzenten zu sammeln und an sozial Bedürftige zu verteilen.
Hier unterscheiden sich die verschiedenen Tafeln vor allem in der Verteillogistik. Während z.B. die Wiener Tafel mit den Waren zahlreiche soziale
Einrichtungen (z.B. Frauenhäuser, Flüchtlingsheime, Gruft usw.) versorgt,
verteilen andere Tafeln die Waren direkt an bedürftige Menschen (z.B. Die
Team Österreich Tafel über Verteilzentren in Kooperation mit dem Roten
Kreuz).
Ein abschließender Hinweis
Neben den Sozialmärkten und Tafeln gibt es zahlreiche weitere Projekte, die
ebenfalls Lebensmittel an sozial schwache Bevölkerungsgruppen verteilen,
verschenken bzw. günstig abgeben (wie z.B. Projekt LE+O von der Caritas
und den Wiener Pfarren, Essensausgabe der Mutter Teresa Schwestern,
die Gruft, Mittagstisch vom Roten Kreuz u.v.m.). Eine Aufzählung aller Einrichtungen würde den Rahmen dieser Broschüre sprengen.
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PREISBEWUSST EINKAUFEN, RICHTIG LAGERN
UND VERARBEITEN
Einkaufen – ausgewogen und dennoch schonend für
die Geldbörse
Preiswert einkaufen – das heißt, möglichst günstig hochwertige Lebensmittel beziehen. Ist das überhaupt möglich?
Und ob – wenn ein paar grundsätzliche Regeln eingehalten werden, ist es
heutzutage durchaus machbar, geldbörsenschonend qualitativ hochwertige Produkte zu bekommen.
Im Kapitel „Die geheimen Verführer – Einkaufsfallen im Supermarkt“ (Seite 31) sind schon viele Aspekte genannt worden. Fallen Sie nicht auf die
Tricks der Supermärkte herein. Es wird gezielt versucht, Sie zum Kauf von
Dingen zu animieren, die Sie eigentlich gar nicht brauchen.
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Spartipps beim
Einkaufen:
n Niemals hungrig und ohne Einkaufszettel einkaufen gehen – dann landen Dinge in Ihrem Einkaufswagen, über die Sie sich zu Hause wahrscheinlich selbst wundern.
n Nicht auf die Fallen und Tricks der Supermärkte herein fallen.
n Verzichten Sie konsequent auf teure Markenprodukte.
n Kaufen Sie bevorzugt die Eigenmarken der Handelsketten.
n Achten Sie gezielt auf Sonderangebote – in diesem Fall zahlt sich die
„Schnäppchen-Jagd“ aus. Schauen Sie regelmäßig die Flugzettel der
Supermarktketten auf Angebote durch.
n Vermeiden Sie den Kauf von Kleinpackungen – sie sind immer teurer
(z.B. Jogurt im 500 g Becher ist billiger als im 200 g Becher usw.).
Überlegen Sie aber bei Großpackungen dennoch, ob Sie die jeweilige
Menge des Produktes tatsächlich benötigen bzw. bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum verbrauchen können.
n Bei Angeboten immer auch auf die Füllmenge achten – manchmal
stellt sich heraus, dass trotz Angebot ein anderer Artikel (z.B. die Eigenmarke) mengenmäßig günstiger kommt.
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n Gehen Sie kurz vor Ladenschluss einkaufen. Bei einigen Supermärkten gibt es dann Brot/Gebäck günstiger.
n Achten Sie auf Preisreduktionen bei Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum knapp vorm Ablaufen ist – sie werden oft um 30 - 50 %
billiger abgegeben.
n Kontrollieren Sie nach dem Bezahlen den Kassenbon – sind alle Angebote berücksichtigt worden? Sind alle Preisreduktionen ausgewiesen?
Wurde kein Artikel irrtümlich zweimal über die Scannerkasse gezogen?
n Nutzen Sie die Vorteilskarten der Supermarktketten – sie tragen zwar
zur Kundenbindung bei, aber viele Angebote gibt es nur mehr für
„Stammkunden“, die über eine Kundenkarte verfügen.
n Lassen Sie sich jedoch von Angeboten nicht unnötig hinreißen. Überlegen Sie immer, ob Sie das jeweilige Produkt tatsächlich (und auch in
der angebotenen Menge) benötigen.
n Nehmen Sie Ihre eigene Einkaufstasche oder einen Einkaufskorb mit
– dann brauchen Sie kein Sackerl kaufen – die Umwelt und Ihre Geldbörse werden es Ihnen danken.
Mit diesen Tipps und Tricks im Hinterkopf können teure Impulskäufe
deutlich reduziert und somit die Geldbörse geschont werden.
Auf die richtige Lagerung kommt es an
Die Qualität von Lebensmitteln kann durch sachgemäße Lagerung deutlich positiv beeinflusst werden. Bei unsachgemäßer Lagerung verderben
Lebensmittel rascher als vorgesehen und werden somit verschwendet, da
sie im Müll landen.
Bei den meisten Lebensmitteln wird am Etikett angegeben, bei welchen
Temperaturen sie zu lagern sind.
„Gekühlt lagern“ bedeutet: Lagerung im Kühlschrank
„Kühl lagern“ bedeutet: Lagerung bei 18°C. Ideal wäre ein Keller oder
eine kühlere Speisekammer – leider gibt es dies in den heutigen Haushalten kaum mehr.
Unter anderem findet man noch folgende Hinweise auf Lebensmittelverpackungen: „Trocken lagern“, „Lichtgeschützt lagern“ oder „Vor
Wärme geschützt lagern“.
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Die Lagerung im Kühlschrank - jedes Lebensmittel hat seinen Platz
Jeder Kühlschrank hat verschiedene Temperaturbereiche – sie reichen
idealerweise von + 2°C (direkt oberhalb vom Gemüsefach) bis + 8°C
(oberstes Fach des Kühlschranks). Am kältesten ist es beim Verdampfer
an der Rückwand des Innenraumes und im untersten Fach (oberhalb und
vor dem Gemüsefach), da kalte Luft nach unten fällt.
EIN SPARTIPP:
Auf welche Stufe ist Ihr Kühlschrank eingestellt? Auf der kältesten?
Dann können Sie getrost zurückschalten (meist auf Stufe 2 - 3). Wenn
der Kühlschrank voll funktionstüchtig und nicht extrem gefüllt ist, reicht
auch diese geringe Kältestufe aus, um ein zufriedenstellendes Kühlergebnis zu erzielen.
Durch diese Maßnahme sparen Sie Strom und somit Geld.
Überprüfen Sie einfach mit einem Kühlschrankthermometer die Temperaturen Ihres Kühlschranks – so können Sie feststellen, ob die eingestellte Kältestufe ausreichend ist.
Welche Lebensmittel lagere ich nun wo im Kühlschrank?
n Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch gehören an
die kältesten Plätze im Kühlschrank
n Milch, Jogurt, Sauermilch und ähnliche Produkte können eine Etage
darüber gelagert werden.
n Käse mag es etwas wärmer. Er kann mit bereits zubereiteten Lebensmitteln und geräucherten Produkten im obersten Fach Platz finden.
n Butter, Getränke, Milch, Eier, Dressings lagern Sie am besten in den
Türfächern
n Obst und Gemüse gehören in das entsprechende Fach ganz unten im
Kühlschrank. Durch eine Glasplatte abgetrennt ist es hier meist 2 – 3°C
wärmer als im Fach darüber.
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Zubereitete Speisen
Kuchen
Eier, Butter, Marmelade
Käse, Jogurt, Sahne,
Feinkost
Dosen, Ketchup,
Mayonnaise, Senf
Fleisch, Fisch, Wurst
Getränke, Milch
Salat, Obst, Gemüse
Abb. 13: Richtige Latelgruppen im Kühlschrank
gerung von Lebensmit-
Weitere Praxistipps zum Thema Kühlschrank:
n Den Kühlschrank nicht zu voll räumen, damit die kühle Luft zwischen
den Lebensmitteln gut zirkulieren kann.
n Leicht verderbliche Lebensmittel trotz guter Kühlung rasch verbrauchen.
n Die Kühlschranktür nicht unnötig lange offen lassen. Schließen Sie
diese jedes Mal, nachdem Sie etwas herausgenommen haben.
Wenn es länger halten soll – der Weg in die Tiefkühltruhe
Um Lebensmittel länger haltbar zu machen, ist tieffrieren eine gute und
schonende Form. Die wesentlichen Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
Es ist jedoch ein Irrglaube, dass Lebensmittel in der Tiefkühltruhe ewig
haltbar sind. Die Haltbarkeit verlängert sich – das ist klar – aber auch nur
in einem begrenzten Maß.
Die folgende Tabelle gibt dazu eine Übersicht:
Tab. 3: Lagerfähigkeit einzelner Lebensmittel im Tiefkühler, Quelle: Hygieneratgeber, powered by Siemens Hausgeräte
Lebensmittel
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Lagerfähigkeit im Tiefkühler
Fische, Meeresfrüchte
Faschiertes
Schweinefleisch
Rind- und Kalbfleisch
Geflügel
Fertigspeisen
Gemüse
Beeren
Brot
Kuchen
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6 Monate
6 Monate
8 – 10 Monate
10 – 12 Monate
12 – 18 Monate
9 - 12 Monate
6 – 12 Monate
18 – 24 Monate
3 Monate
12 – 15 Monate
Noch ein paar Praxistipps zum Einfrieren:
n Behälter (mit Saucen oder ähnlichem) nicht zu voll füllen - bis maximal
2 cm unter den Rand ist genug, da sich das Gefriergut noch ausdehnt
und somit den Deckel von der Verpackung ablösen kann – das verkürzt die Haltbarkeit.
n Tiefkühl-Sackerln mit Gefriergut möglichst „luftfrei“ einfrieren. Am besten die Luft ausstreichen. Die Enden der Sackerln gut verdrehen und
verschließen.
n Die Packungen mit Inhalt, Menge, Verpackungs- oder Verbrauchsdatum beschriften – damit man auch nach ein paar Monaten noch weiß,
was man eingefroren hat und nach dem Auftauen nicht eine Überraschung erlebt und den Speiseplan kurzfristig abändern muss.
Optimal verpackt während der Lagerung
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die richtige Verpackung – vor allem
von bereits offenen/geöffneten Lebensmitteln.
Milch- und Milchprodukte nehmen Fremdgerüche leicht an – daher sollte man sie unbedingt abgedeckt bzw. gut verschlossen im Kühlschrank
aufbewahren.
Fleisch entweder in der Originalverpackung lagern, solange sie noch verschlossen ist, offenes Fleisch oder Fleischreste werden dann am besten
unverpackt, aber abgedeckt z.B. in einer Schüssel mit Deckel/Teller darauf oder in einem Plastikgefäß mit Deckel gelagert.
Wurst lagert man am besten in einem luftdurchlässigen Vorratsbehälter,
Käse ebenso. Wenn der Behälter zu fest schließt, bildet sich „Schwitzwasser“ und das Lebensmittel verdirbt wesentlich schneller. Wenn Sie
Wurst oder Käse in den immer häufiger verwendeten wiederschließbaren
Verpackungen aufbewahren – auch hier auf eventuell Schwitzwasserbildung achten.
Brot und Gebäck entweder in einem Brotkasten, Brottopf oder einem
Baumwollsackerl aufbewahren. Brot immer mit der Anschnittseite nach
unten lagern – dann bleibt es länger frisch.
In Plastikverpackungen beginnt bereits geöffnetes Brot und Gebäck eher
zu schimmeln, da es unter dem Plastik zu schwitzen beginnt.
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Obst und Gemüse gehören die meisten Sorten in den Kühlschrank.
Länger frisch bleiben sie, wenn man sie in ein feuchtes Geschirr- oder
Baumwolltuch einschlägt oder sie in einem Plastikgefäß aufbewahrt (das
Kondenswasser allerdings immer abwischen beim Öffnen) – das verhindert das rasche Austrocknen. Dafür eignen sich unter anderem: Karotten,
Radieschen, Gurken, Broccoli, Sellerie, Karfiol, Fenchel, Lauch, frische
Kräuter usw.
Paradeiser, Äpfel, Bananen und Zitrusfrüchte verlieren im Kühlschrank an
Aroma – sie werden am besten bei Raumtemperatur offen gelagert.
Kartoffel und Zwiebel halten bei kühler und dunkler Lagerung am besten
– so verhindert man das Auskeimen. Da es selten einen Keller oder kühle Speisekammer gibt, ist es mit der „Kühllagerung“ oft schwierig. Aber
zumindest ein dunkler Küchenschrank wäre eine praktikable Alternative.
Schauen Sie Ihre Lebensmittel regelmäßig durch – auch bei noch so optimaler Lagerung kann es passieren, dass sich Schädlinge einnisten.
Lebensmittel im Müll – eine Geldverschwendung
Das Jogurt ist „bereits abgelaufen“ – das Mindesthaltbarkeitsdatum ist
einen Tag überschritten …
Der Paprika sieht bereits runzelig aus …
Das Brot schmeckt schon altbacken …
Vom selbstgemachten Pudding ist ein Rest übrig geblieben, den nun niemand mehr mag ….
All diese Situationen kennen Sie wahrscheinlich aus Ihrem Alltag. Leider
neigen wir viel zu schnell dazu, Dinge wegzuschmeißen.
Pro Jahr landen pro Person Lebensmittel im Wert von mindestens 100
Euro im Müll – 12 % des gesamten Mülls sind originalverpackte oder angebrochene Lebensmittel.
Diese Zahlen zeigen, dass hier ein Einsparungspotenzial vorhanden ist. Wir
müssen nur gezielt versuchen, derartige Verschwendung zu vermeiden.
Dies beginnt – wie bereits mehrfach erwähnt – bereits beim Einkaufen.
Lassen Sie sich nicht von Angeboten und Großpackungen hinreißen,
wenn Sie die Produkte eigentlich gar nicht brauchen.
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Mit gezielter Planung (Stichwort: Einkaufszettel und Speiseplan) schaffen
Sie es, dass möglichst keine Lebensmittel im Müll landen.
Der 2. wichtige Schritt betrifft die Lagerung. Durch gezielte, produktspezifische Lagerung stellen Sie sicher, dass die Produkte mindestens bis zu
ihrem Ablaufdatum haltbar und schmackhaft bleiben.
Die Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums
Das Mindesthaltbarkeitsdatum oder MHD, gekennzeichnet mit „Mindestens haltbar bis …“ (manchmal auch mit „Mindestens haltbar bis Ende …“),
gibt an, bis zu welchem Termin der Produzent mindestens garantiert, dass
das originalverpackte Lebensmittel in einem einwandfreien Zustand ist. Die
richtige Lagerung wird dabei freilich vorausgesetzt.
Eine Überschreitung der Frist des Mindesthaltbarkeitsdatums bedeutet
daher nicht automatisch, dass das Lebensmittel verdorben ist oder hygienische Mängel aufweist. Es muss somit nicht sofort in den Müll wandern.
PRAXISTIPP:
Wenn das MHD gerade abgelaufen ist, überprüfen Sie es genau, bevor
Sie es verarbeiten oder verzehren.
Es gilt das Motto: anschauen, riechen, kosten!
Wenn das Produkt verfärbt ist, schimmelt, eigenartig riecht oder
schmeckt, dann ist es verdorben und muss entsorgt werden.
Speziell Trockenprodukte, Tiefkühlprodukte und Konserven (also Lebensmittel mit einer längeren Haltbarkeitsfrist) können meist etwas
über das MHD hinaus verwendet werden, auch Jogurts und Sauermilchprodukte sind oft ein paar Tage länger haltbar.
Bei sensiblen Produkten, wie Wurst und sonstigen Fleischwaren, ist
jedoch Vorsicht geboten.
Und noch ein Hinweis: Wenn eine Lebensmittelpackung bereits geöffnet ist, verliert das MHD seine Gültigkeit. Es bezieht sich wie gesagt
nur auf originalverpackte Produkte.
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Es gibt jedoch auch Produkte, die mit einem Verbrauchsdatum gekennzeichnet sind. Für diese gelten die oben angeführten Spartipps nicht.
Im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum ist das Verbrauchsdatum
sehr genau einzuhalten. „Zu verbrauchen bis …“ weist auf Lebensmittel
hin, die hygienisch heikel sind. Darunter fallen z.B. Faschiertes oder Fisch.
Ist das Verbrauchsdatum überschritten, dürfen die Lebensmittel im Handel nicht mehr angeboten werden. Auch im Haushalt sollten Produkte mit
einem Verbrauchsdatum nach dessen Ablauf nicht mehr verzehrt werden.
Hier gilt wieder: Planung ist das halbe Leben – überlegen Sie bereits beim
Einkaufen, ob Sie das Produkt bis zum Ablauf des Verbrauchsdatums
verarbeiten können.
EIN GENERELLER TIPP ZUM MHD:
Schauen Sie beim Einkaufen auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und
versuchen Sie vor allem bei frischen Produkten (z.B. Milchprodukten)
darauf zu achten, dass sie ein möglichst langes MHD haben. Die Produkte mit dem kürzesten MHD stehen meist ganz vorne im Regal – etwas weiter hinten findet man oft Ware mit längerem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Tipps und Tricks bei der Zubereitung
Restlverwertung: weniger Müll, mehr Geld
Durch gezielte Verarbeitung von Restmengen können Lebensmittel im
Müll vermieden und somit auch Geld gespart werden.
Unsere Großmütter wussten mit allen Restmengen etwas anzufangen –
nichts landete im Müll. Wir haben diese Fähigkeit leider teilweise wieder
verlernt. Hier ist Kreativität und Experimentierfreude gefragt.
Experimentieren Sie ruhig und lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.
Einige Beispiele aus der Restl-Küche finden Sie im Kapitel „Preiswert und
effizient kochen – eine Rezeptauswahl“ (siehe Seite 57).
Beim Fleisch – es müssen nicht immer die Edelteile sein
Fleisch zählt zu den hochpreisigeren Lebensmitteln.
Grundsätzlich essen die meisten von uns zu viel Fleisch. Somit kann bereits gespart werden, wenn wir – den Ernährungsempfehlungen entsprechend – den Fleischkonsum etwas einschränken. Es muss nicht jeden
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Tag Fleisch geben – zwei- bis dreimal pro Woche ist völlig ausreichend.
Auch bei der Auswahl der Fleischteilstücke gibt es Einsparungspotenzial.
Greifen Sie beispielsweise nicht zur Großpackung Schweinefleisch mit
Schwarte – auch wenn sie auf den ersten Blick günstig erscheint. Das
Fett wird verworfen und die verbleibende Fleischmenge ist dann oft nicht
mehr so ausgiebig. Preislich steigt man mit mageren Fleischstücken oft
besser aus.
Derzeit herrscht in der Fleischküche ein absoluter Trend zu Edelteilen (z.B.
Lungenbraten, Gustostücke, Hendlbrust) – diese sind jedoch kostenintensiv. Und auch ohne Edelteile kann man zufriedenstellende Ergebnisse
erzielen.
Für einen Zwiebelrostbraten muss man nicht immer Rostbraten verwenden – es könnte auch ein Teil von der Schulter oder das magere Meisel
oder ein Stück vom hinteren Ausgelösten verwendet werden.
Kaufen Sie nicht immer nur die Hendlbrust, aus einem ganzen Hendl lassen sich gleich mehrere Speisen zubereiten.
Alle diese Beispiele sind preisbewusster und das Ergebnis am Teller kann
sich dennoch sehen lassen.
Weitere Spartipps
Auch in der Küche selbst kann gespart werden – hier geht es primär um
die Einsparung von Energiekosten.
Hier einige Praxistipps:
n Kochen Sie bei Elektroherden mit Restwärme – hier können Sie einiges an Energie sparen – Reis lässt sich z.B. hervorragend mit Restwärme fertig dünsten.
n Heizen Sie das Backrohr nicht vor – auch hier geht einiges an guter
Energie flöten.
n Benutzen Sie immer einen Deckel – frei nach dem Motto: In der Küche nicht oben ohne. Wertvolle Wärme zum Garen geht sonst förmlich
in die Luft.
n Garen Sie Gemüse und Kartoffeln mit wenig Wasser (und Deckel),
erstens bleiben Vitamine und Mineralstoffe besser erhalten, zweitens
brauchen große Mengen Wasser auch mehr Energie fürs Erwärmen.
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WIE HABEN UNSERE GROSSELTERN GEKOCHT …
LASSEN WIR SIE ZU WORT KOMMEN: BERICHTE
AUS DEN KRIEGS- UND NACHKRIEGSJAHREN
Frühere Generationen wussten und wissen aufgrund der Lebensmittelknappheit während und nach Beendigung des Krieges relativ genau, was
Restlverwertung konkret bedeutet und welche Gerichte preisgünstig und
sättigend sind.
In der heutigen Zeit droht dieses wertvolle Wissen verloren zu gehen – wir
neigen eher zum Verschwenden als zum Verwerten.
Aber gerade wenn das Budget knapp ist, zahlt es sich aus, auf diese
langjährig erprobten Praxistipps zurückzugreifen. Es ist freilich nicht mehr
alles zeitgemäß, aber die eine oder andere Einsparmöglichkeit kann auch
in der heutigen Zeit noch praxistauglich eingesetzt werden.
In Folge kommen Annemarie, Klaus und Frederike zu Wort. Sie berichten
über ihre Erfahrungen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Was wurde
damals gekocht? Wie wurden Restl verwertet? Welche preisgünstigen
Gerichte standen am Speiseplan?
Annemarie R., Pensionistin
Familiensituation zur Kriegs-/Nachkriegszeit
In der Zeit des 2. Weltkriegs hat sie zunächst mit ihrer
Mutter und ihren 3 Geschwistern in Waidhofen an der
Ybbs gelebt und die Hauptschule besucht. Dann hat
sie in Znaim studiert (Ausbildung zur Lehrerin).
Wie viele Personen mussten in den Kriegs-/Nachkriegsjahren ernährt werden?
5 Personen im Haushalt in Waidhofen.
Welche Gerichte wurden gegessen? Was sind sparsame Gerichte?
Es gab Verwandte, die eine Landwirtschaft hatten und die Familie mit Produkten versorgte: Obst, Gemüse, Kartoffeln, ganz selten ein Kaninchen
oder Huhn.
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Es wurden eigentlich ausschließlich Produkte gegessen, die gerade Saison hatten und heimisch waren.
Ein typisches Frühstück bestand aus Kathreiner Kaffee,
einer Scheibe dunklem Brot, Margarine und Marmelade
(selbstgemacht).
Abends gab es oft Kartoffeln (auch als Brotersatz) mit
Margarine oder Milchspeisen (Grießkoch, Milchreis …).
Typische Mittagessen waren: Krautgerichte, viele Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen), Eintopfgerichte, Paradeissauce, Obstknödel (selbst gemacht), Brandteig (aus
Mehl und Wasser), Grießschmarren, Apfelkompott, Hollerkoch, Spinatlaibchen (Spinat aus dem Garten).
Ganz selten gab es einen „Sonntagsbraten“ – z.B. ein Kaninchen von den
Verwandten.
Worauf musste man verzichten? Was wurde vielleicht adaptiert?
Es gab eigentlich nahezu nie Schweine- oder Rindfleisch oder Fisch.
Bei Gerichten mit Ei wurden Eier eingespart. „Bananen waren unerschwinglich“, erinnert sich Frau R.
Ein Ersatz für Fleischlaibchen waren Haferflocken mit Trockenmilch und
Trockenei und Wasser. Ein Ersatz für Speisen mit Mehl waren Rollgerste
(v.a. für Suppe) und Polenta (Sterz).
Kuchen und dergleichen gab es auch kaum – bei den Süßspeisen waren vor allem Milchspeisen (Grießkoch usw.) üblich. Kletzenbrot wurde im
Herbst selbst gemacht (aus den Zwetschken vom Garten).
Wie oft gab es Fleisch?
Frau R. erinnert sich, dass es nur ganz selten Fleisch gab und dann war
es meist ein Kaninchen oder Huhn von den Verwandten.
Wie erfolgte die Lagerhaltung?
Es gab einen Keller und eine Speisekammer. Milch und dergleichen wurden täglich frisch gekauft.
Thema Restlverwertung in der damaligen Zeit?
Es gab sehr häufig Eintopfgerichte – diese eignen sich hervorragend zur
Restlverwertung. „Es wurde alles verwendet, was da und übrig war“, so
Frau R.
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Klaus R., Pensionist
Familiensituation zur Kriegs-/Nachkriegszeit?
Klaus wurde in die Kriegszeit 1943 hineingeboren und
war der Älteste von 5 Geschwistern. Er machte eine
Gärtner- und Floristenlehre in Wien und war lange Jahre selbstständig.
Wie viele Personen mussten ernährt werden?
Insgesamt lebten 8 Personen im Haushalt.
Welche Gerichte wurden gegessen? Was sind sparsame Gerichte?
Hinter dem Haus war ein kleines Grundstück. Damals nannte man das
„Grabeland“, hier wurde etwas Gemüse angebaut oder auch das Futter
für die Tiere, wie Hühner und Hasen.
Hauptsächlich wurde gegessen: Bohneneintopf ohne Fleisch mit Nockerln aus Mehl, Wasser und Ei (die gab es durch die Hühner), Semmelschmarrn, Kohlgemüse, Karfiol mit Brösel, Bröselnudeln, Grießsuppe
(„Wir nannten diese immer Millionensuppe, aufgrund der Millionen Grießkörner“), Germknödel, Bohnen mit Brot, Naschereien waren Trockenmilch
mit Ei und Zucker. Abends gab es oft Sardinen mit Margarine vermischt
als Aufstrich und Butter.
Worauf musste man verzichten? Was wurde vielleicht adaptiert?
Es wurde viel eingebrannt, dadurch konnte das Essen gestreckt werden,
es mussten ja viele satt werden. „Verzichten mussten wir auf Südfrüchte
und Bananen. Mit 16 Jahren kam ich das erste Mal nach England, auf
dem Rückweg hatte ich den Koffer voll mit Ananasdosen, die waren dort
wesentlich günstiger und leistbar.“
Wie oft gab es Fleisch?
Fleisch und Wurst waren eine Ausnahme, die gab es nur am Sonntag.
Freitags gab es immer Spinat oder Fisch. Kabeljau war damals recht
günstig. „Im Wiener Dialekt sagten wir dazu: heute gibt’s schon wieder
Seehund.“ Heimischer Fisch wurde selbst geangelt.
Wie erfolgte die Lagerhaltung?
Eingekauft wurde fast täglich, da es noch keinen Kühlschrank gab. „Den
bekamen wir erst ca. 1956“, erinnert sich Klaus. Zu Hause gab es einen
Erdkeller, den Boden konnte man sogar umgraben. Das Fleisch war in
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Schmalz eingelegt, um es länger haltbar zu machen, sonst war es geselcht oder geräuchert und aufgehängt. Eier wurden in Kalkwasser eingelegt. „Im Sommer legten ja die Hühner die Eier, die mussten auch für den
Winter reichen. Ein hartes Ei konnte man zwar nicht mehr daraus machen,
aber zum Backen und Kochen ging es noch.“ Auch wurde das Gemüse
und Obst im Sommer eingekocht und eingelegt. Im Nebensatz: „daher
war man auch immer in Bewegung und im Sommer an der frischen Luft.“.
Thema Restlverwertung in der damaligen Zeit?
Oft gab es Grenadiermarsch, das klassische Restlgericht, da kam alles
rein, was übrig war. Weggeschmissen wurde überhaupt nichts, alles wurde verwertet.
Viel lief über Nachbarschaftshilfe, z.B. wurden kleine Arbeiten oft mit Lebensmitteln „bezahlt“ oder es wurde getauscht.
Es gab auch schon Ausspeisungen über die Pfarre/Caritas. Nach der
Schule bekamen Kinder dort ein warmes Essen.
Frederike T., Pensionistin
Familiensituation zur Kriegs-/Nachkriegszeit?
Frederike wurde 1922 als jüngstes von 5 Kindern in
Wien geboren und hat eine Handelsschule besucht.
Wie viele Personen mussten ernährt werden?
Im Haushalt lebten 5 Kinder (3 Burschen, 2 Mädchen)
sowie die Eltern. Der Vater verstarb 1931 und die Mutter war seit diesem Zeitpunkt Alleinerzieherin. Frederike verbrachte im Sommer viel Zeit auf dem Land bei Verwandten.
Welche Gerichte wurden gegessen? Was sind sparsame Gerichte?
„Freitags gab es immer Apfelstrudel und davor eine Suppe aus Pferdefleisch. Das war zu der Zeit das billigste Fleisch. Schnitzel gab es manchmal am Sonntag, auch aus Pferdefleisch, was anderes war nicht leistbar“,
berichtet Frederike. Ansonsten stand viel Gemüse auf dem Speiseplan,
natürlich eingebrannt „das hat einfach viel mehr ausgegeben“. Eingebrannte Kartoffeln, Mehlspeisen mit Grieß, wie z.B. Grießknödel standen
regelmäßig auf dem Speiseplan. Als Obst gab es Äpfel „die wachsen ja
bei uns“, manchmal Apfelkompott und in der Saison auch heimische
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Zwetschken. „Schmalzbrot hat es auch immer gegeben, das war gut gegen den Hunger, Brot gab es genügend. Die anderen Kinder bekamen
Wurstbrote mit in die Schule und dann haben wir getauscht.“
Worauf musste man verzichten? Was wurde vielleicht adaptiert?
Verzichtet wurde auf Fleisch und Wurst, es gab wenig Butter. „Wenn die
Mutter Waschtag hatte und keine Zeit zum Kochen, gab es für meine
Schwester und mich Kartoffeln mit etwas Butter, die Burschen waren
zu der Zeit schon eher aus dem Haus.“ Süßigkeiten gab es nie, Besuch
brachte manchmal etwas Schokolade mit. Um Süßigkeiten zu bekommen, gingen die Kinder für Nachbarn kleine Erledigungen machen „da
gab es dann manchmal 10 Groschen, die in Süßigkeiten umgesetzt wurden, ich sparte aber lieber auf 20 Groschen, da konnte ich mir dann ein
Gebäck mit Göderlspeck kaufen“.
Wie oft gab es Fleisch?
1 mal pro Monat ein Schnitzel aus Pferdefleisch, manchmal gab es Dürre
als Fleischersatz.
Wie erfolgte die Lagerhaltung?
„Der Markt war ganz in der Nähe, da wurde bei den fliegenden Händlern
jeden Tag eingekauft. Einen Eiskasten gab es nicht, die frische Milch wurde abgekocht damit sie nicht sauer wurde und durch die Hautschicht war
sie länger haltbar.“
Thema Restlverwertung in der damaligen Zeit?
Es wurde alles verwendet, Reste gab es selten bei Frederike, da es meist
zu wenig gab und die Burschen einen großen Appetit hatten. Meistens gab
es Gemüse und wenn tatsächlich was übrig blieb, wurde es am Abend
gegessen. Klassisch war der Grenadiermarsch zur Restlverwertung.
„Wir hatten keinen eigenen Garten, aber ein Bekannter von uns hielt
Hendln und wir bekamen dann Eier. Bei meiner Hochzeit 1947 bekamen
wir als Geschenk einen Hasen, damit es ein ordentliches Hochzeitsessen
geben konnte.“
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PREISWERT UND EFFIZIENT KOCHEN
EINE REZEPTAUSWAHL
Was mache ich mit …
Vorschläge zur Restlverwertung
Restln fallen immer wieder an – so genau kann das Kochen gar nicht
geplant werden. Nur was tun mit 2 übriggeblieben Kartoffeln oder einer
Hand voll Reis? Was tun, wenn man sich beim Einkaufen verschätzt hat
und sich jetzt noch Käseecken und Wurstreste im Kühlschrank tummeln?
Unsere Großmütter warfen nichts weg – außer es war nicht mehr genießbar. Bevor die Lebensmittel allerdings diesen Zustand erreichen, lohnt es
sich, sie noch zu verwerten.
In diesem Kapitel finden sich einige Vorschläge zur Verwertung – Ihrer
Phantasie ist allerdings keine Grenze gesetzt. Meist braucht es nur einen
kleinen Stups und es fallen einem wie von selbst Restlrezepte aus der
Kindheit wieder ein.
Hinweis: Die Restlrezepte sind für 1 Person ausgelegt. Um Zeit und
(Koch)Energie zu sparen lohnt es sich manchmal, bewusst „Reste“ zu
produzieren, z.B. bei Kartoffeln, Reis oder Nudeln.
Kartoffeln
Erdäpfelkas
Menge für 1 kleine Schüssel
1 – 2 Kartoffeln, gekocht
2 – 3 EL Sauerrahm, Topfen oder Cottage Cheese
½ Zwiebel, fein gehackt
Prise Muskat
Salz
Kartoffeln mit einer Gabel zerdrücken und die restlichen Zutaten untermengen. Mit einem Brot ergibt dies eine feine Abendmahlzeit.
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TIPP:
Sie haben noch Reste von einem Aufstrich, egal ob Frischkäse oder
Wurstaufstriche oder Reste eines Paprikas? Mengen Sie diese einfach
mit darunter und würzen Sie dementsprechend.
Kartoffellaibchen
Menge je nach Rest
Reste von Kartoffelpüree
1 EL Rapsöl für die Pfanne
Das Öl in einer Pfanne erhitzen, mit einem Esslöffel Kartoffelpüree hineingeben, etwas flachdrücken und von beiden Seiten goldbraun braten.
Dazu passen: Apfelmus, Apfelkompott für Süßspechte, Gemüse oder
Kräuterjogurt für diejenigen, die es lieber pikant mögen.
TIPP:
Sie können das restliche Kartoffelpüree auch in eine Gemüsecremesuppe zum Binden geben.
Kartoffelcremesuppe
Menge für 1 Portion
1 – 2 Kartoffeln, gekocht
½ TL Rapsöl
1 TL Mehl
¼ l Wasser oder Gemüsebrühe oder Reste einer Bouillon
Salz
Muskat
Pfeffer, schwarz
Petersilie, fein gehackt
Das Rapsöl erhitzen, das Mehl einrühren und mit Flüssigkeit aufgießen,
mit Salz, Muskat und Pfeffer würzen. Die Suppe 10 Minuten köcheln lassen, öfters umrühren, dann die Kartoffeln in Würfel schneiden, dazu geben und erwärmen. Mit Petersilie bestreut servieren.
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TIPP:
Diese einfache Cremesuppe können Sie mit allen Gemüseresten bereiten. Falls Sie noch eine Scheibe Speck oder z.B. Cabanossireste
haben, geben Sie diese ebenfalls dazu.
Reis
Reisreste lassen sich immer gut in einer klaren Suppe als Einlage verwerten, aber auch in den verschiedensten Gerichten.
Gebratener Reis mit Gemüse
Menge für 1 Portion
1 Portion Reis (ca. 150 – 180 g gekocht)
250 g Gemüse
1 TL Rapsöl
Salz
Pfeffer, schwarz
Das Gemüse putzen, in Streifen oder Würfel schneiden und bissfest in
wenig Wasser dünsten. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und Reis und Gemüse unterrühren, kross anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen.
Dazu passend: Salat
TIPP:
Sie können den gebratenen Reis natürlich auch als Beilage zu Fleisch
oder Würstel essen bzw. Fleisch- oder Wurstreste gleich mit dazugeben. Eine exotische Note bekommt das Gericht wenn Sie z.B. mit Curry, Ingwer und Kreuzkümmel würzen, als Beilage dazu eignet sich ein
selbstgemachtes Chutney.
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Risi Pisi mit Ei
Menge für 1 Portion
1 Portion Risi pisi (Reis mit Erbsen)
1 Ei
2 EL Milch
Salz
1 TL Rapsöl
1 – 2 EL geriebener Käse(-reste)
Kerbel oder Petersilie, gehackt
Die Eier mit der Milch und dem Salz verquirlen, das Öl in einer Pfanne
erhitzen und den Reis kurz anbraten, dann die Eiermilch dazu gießen und
unter Rühren stocken, den Käse unterheben und ein wenig zergehen lassen. Vor dem Servieren mit Kerbel oder Petersilie bestreuen.
Dazu passend: Blattsalat oder Rohkostsalat
Reis-Obst-Pudding
Menge für 2 Portionen als Hauptspeise oder 4 Portionen als Dessert
1 Portion Reis (ca. 150 - 180 g gekocht)
1 Packung Vanillepuddingpulver
½ l Milch
2 EL Zucker
Zimt
2 Äpfel oder 250 g Obst der Saison
1 Gewürznelke
Minzeblätter oder Zitronenmelisseblätter zur Dekoration (falls vorhanden)
Das Puddingpulver nach Packungsanweisung zubereiten, den gekochten
Reis, Zucker und Zimt zufügen und nochmals aufkochen lassen. Die Äpfel
schälen, in Spalten schneiden und in wenig Wasser mit der Nelke bissfest
dünsten.
Die Äpfel abwechselnd mit dem Reispudding in zwei Suppenteller schichten oder in Dessertgläser füllen, mit Zimt bestreuen und mit Minzeblättern
oder Zitronenmelisseblättern dekorieren.
Schmeckt kalt und warm.
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Nudeln
Nudeln eignen sich in allen Varianten, um mit den verschiedensten Zutaten wieder ein „gleichwertiges“ Gericht zu gestalten. Ob einfach in etwas
Öl mit gebratenem Knoblauch oder getrockneten Tomaten geschwenkt,
mit Käseresten bestreut serviert, mit etwas Speck und Bohnen vermengt,
dazu Blattsalate, es wird immer eine vollwertige Mahlzeit daraus.
Der Klassiker:
Nudelsalat
Menge für 1 Portion
1 Portion Nudeln (gekocht ca. 150 – 180 g)
1 Paprikaschote
½ kleine Zwiebel
1 Gewürzgurke
30 g Salami/Schinken/Extrawurst
1 – 2 Scheiben Käse
1 EL Sauerrahm oder Jogurt
1 Spritzer Zitronensaft oder Essig
Salz
Pfeffer, schwarz
Paprikapulver
eventuell Currypulver und Kreuzkümmel
1 EL Petersilie/Basilikum/Kerbel/Koriander (je nach Geschmacksrichtung),
gehackt
Paprikaschote und Zwiebel putzen, Gewürzgurke, Paprikaschote, Wurst
und Käse kleinwürfelig, Zwiebel in Ringe schneiden und mit den Nudeln
vermengen. Aus Sauerrahm, Zitronensaft und Gewürzen eine Marinade
bereiten und unter den Nudelsalat rühren. Mit Kräuter bestreut servieren.
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Gemüse
Einige Rezepte mit Gemüseresten sind schon vorgestellt worden, der
Klassiker ist:
Gemüse auf polnische Art
Menge für 1 Portion
1 Portion Gemüsereste
1 Ei, hart gekocht
1 TL Rapsöl
3 EL Semmelbrösel
Schnittlauchröllchen zum Bestreuen
Das Ei schälen und würfelig schneiden, das Rapsöl erhitzen und Semmelbrösel und Ei darin anrösten, eventuell etwas salzen. Das Gemüse erhitzen und vor dem Servieren mit dem Semmelbrösel-Ei Gemisch bestreuen
und mit Schnittlauchröllchen bestreuen.
Brot
Brotreste lassen sich gut zu Würfeln schneiden und diese dann auf die
verschiedensten Arten verwenden.
Egal ob Weiß-, Misch oder Vollkornbrot
Das Brot zunächst in Scheiben und nach dem Entfernen der Brotrinde
in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Locker auf ein Tablett auslegen und
mehrere Tage wirklich gut trocknen lassen. Danach in ein verschlossenes
Gefäß geben und lagern.
Daraus lassen sich dann Semmelknödel, Semmelrolle oder in Rapsöl geröstete Croutons bereiten.
Wenn Ihnen das Mischbrot oder Vollkornbrot zu exotisch ist, mischen Sie
es im Verhältnis 1:3 mit Semmelwürfel oder Weißbrotwürfel oder schneiden Sie selbst Semmeln zu Würfeln.
Brotsuppe süß
Die Brotreste zerkleinern und über Nacht in Buttermilch einweichen. Am
nächsten Tag aufkochen und durch ein Sieb streichen, mit etwas Butter,
Zucker, Salz und Rosinen nochmals aufkochen. Falls die Suppe zu dick
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AK Infoservice
wird, etwas Buttermilch dazugeben.
Etwas moderner wird dieser Klassiker, wenn Sie statt Rosinen Obst dazu
geben, eventuell etwas Obstsaft statt nur Buttermilch und mit z.B. Zitronenmelisse (im Sommer) würzen.
Brotsuppe pikant
Die Brotreste zerkleinern und in Gemüsebrühe kochen, bis das Brot weich
ist, durch ein Sieb streichen, abschmecken und nochmals aufkochen. Ein
Ei verquirlen und in die Suppe einrühren, mit Petersilie bestreut servieren.
Ich habe zu viel von …
Vorschläge zur Vorratshaltung
Zur sommerlichen Erntezeit hat man oft viel zu viel an Obst und Gemüse.
Man kann es verschenken (oder geschenkt bekommen) oder einen Vorrat
für den Winter anlegen.
Einkochen mag zwar nicht jeder, aber es lohnt sich gerade in Zeiten wie
diesen wieder.
Sammeln Sie Schraubgläser mit Deckeln, die noch in Ordnung sind.
Freunde und Bekannte sind meist froh, wenn man ihnen den Weg zum
Glascontainer erspart und geben gerne Vorratsgläser her.
Bevor Sie diese zum Einkochen verwenden, waschen Sie Gläser und Deckel gründlich heiß aus, am besten auskochen – damit Ihr Eingemachtes
auch längere Zeit haltbar wird und die Arbeit nicht umsonst war.
Aber zunächst kommen wir einmal zu einer ganz einfachen Art des Haltbarmachens: das Trocknen.
Es eignet sich für Kräuter und Pilze. Apfelringe oder Tomaten selbst zu
trocknen kostet auf Grund der langen und langsamen Trocknung im
Backrohr einiges an Energie. Hier ist es sinnvoller Kompotte, Mus oder
Marmeladen herzustellen.
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HINWEIS:
Sollten sich doch einmal Schimmelpilze in Ihren selbstgemachten Vorrat schleichen, bitte entsorgen Sie die befallenen Produkte, auch wenn
es schwer fällt. Abschöpfen und nochmaliges Aufkochen bringt in diesem Fall nichts.
Kräuter trocknen
Am besten eignen sich die Kräuter zum Trocknen kurz vor der Blüte.
Schneiden oder zupfen Sie sie ab, waschen Sie die Kräuter und trocknen
Sie diese vorsichtig mit einem sauberen Geschirrtuch oder Küchenpapier,
dann auf einer trockenen Unterlage ausbreiten.
TIPP:
Sammeln Sie im Supermarkt leicht stapelbare Pappkartons (am besten
womit das Gebäck angeliefert wurde) und legen Sie diese mit Küchenrolle oder Pergamentpapier/Backpapier aus. So können Sie relativ einfach und platzsparend trocknen.
Nach 1 - 2 Stunden können die Blätter meist schon einfach von den Stilen gezupft werden. Legen Sie die Blätter dann wieder auf eine trockene
Unterlage und lassen Sie die Kräuter an einem luftigen, trockenen Ort
trocknen, ab und zu werden sie gewendet. Sobald die Kräuter zwischen
den Fingern zerteilt werden können, sind sie durchgetrocknet. Füllen Sie
die Kräuter dann in gut verschließbare, trockene Behälter.
Schwammerln trocknen
Putzen Sie die Schwammerln gut, Schadstellen entfernen, mit Küchenpapier oder einem sauberen Geschirrtuch abtupfen und je nach Größe in
kleinere Stücke zerteilen. Legen Sie die Stücke auf einer trockenen Unterlage (siehe Kräuter) an einen luftigen Ort. Unter Wenden trocknen und in
geschlossenen Behältern aufbewahren.
Wurzelwerk eingesalzen
Immer eine Gemüsesuppe oder eine Würzung parat ohne teure Suppenwürfel – das geht relativ einfach!
Im Oktober/November bieten viele Gemüsebauern Wurzelwerk kistenweise zu günstigeren Preisen an.
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Auf 1 kg geputztes und grob geraspeltes Wurzelwerk kommen 250 g Salz.
Die Zutaten gut durchmischen und in Schraubdeckelgläser füllen. Aufgehoben werden sie trocken und lichtgeschützt, angefangene Gläser kommen in den Kühlschrank. 1 – 2 EL sind als Würzung meist ausreichend.
TIPP:
Falls Ihnen einmal Lauch oder Zeller über bleiben sollte, statt in den
Tiefkühler können Sie es auf die gleiche Art mit Salz haltbar machen
und als Würze verwenden.
Noch ein Hinweis: Gerade gegen Ende des Glases sammelt sich viel
Salz an, spülen Sie das Gemüse immer kurz in einem Sieb unter fließendem Wasser ab. Besser das Gericht nachsalzen als ein versalzenes
Gericht zu essen!
Tomatenpüree
Für ca. 4 Schraubgläser à 250 ml
2 kg Tomaten
2 EL Salz
2 EL Oregano
4 Knoblauchzehen
Die Tomaten waschen, den Strunk entfernen und grob zerkleinern. 10 Minuten unter mehrmaligem Rühren kochen, pürieren, alles vermengen und
noch heiß in gut ausgespülte Schraubdeckelgläser füllen.
Das Püree eignet sich als Sugo (eventuell etwas mit Mehl andicken), als
Grundlage für eine Tomatensuppe, als Zugabe zu z.B. Reisfleisch.
Eingelegte Paprika
Für ca. 5 Schraubgläser à 250 ml
1 kg Paprikaschoten
½ l Wasser
½ l Essig
1 TL Salz
3 TL Zucker
1 TL Koriandersamen
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Paprikaschoten waschen, putzen und in grobe Stücke schneiden, in gut
ausgewaschene Gläser schlichten. Wasser mit Essig, Salz, Zucker und
Koriandersamen aufkochen und über die Paprika gießen. Die Paprika
sollten mit der Flüssigkeit bedeckt sein, noch heiß zuschrauben.
Apfelmus
Die Äpfel vierteln, das Kerngehäuse entfernen, schälen und die Äpfel in
Stücke schneiden. Mit wenig Wasser dünsten, pürieren und noch heiß in
ausgewaschene Gläser füllen und verschließen.
TIPP:
Zum Würzen eignen sich Gewürznelken oder Zimt.
Günstig kochen …
Rezepte, die die Geldbörse schonen
Je edler, je weiter weg oder je weniger der Saison entsprechend, alle diese Aspekte verteuern ein Essen. Wie schon besprochen (Seite 51 Edelteile Fleisch, Seite 28 saisonal und regional) kommt gerade Fleisch besonders teuer.
Das Kreislaufkonzept …
… besagt, dass aus einer Portion bzw. Zutat mehrere Rezepte gekocht
werden können. So ist ein ganzes Huhn meist günstiger als Brustteile und
Keulen extra. Nur, was mache ich mit dem restlichen Hendl?
Wie wäre es mit einer Hendlsuppe?
Hühnersuppeneintopf mit Gemüse und Reis
Menge für 4 Portionen
1 Bund Suppengrün oder eingelegtes Wurzelwerk
Hendlreste, ungegart im Ganzen
Salz
Korianderkörner
Ysop oder Petersilie
800 g Gemüsemischung (z.B. Kohlrabi, Paradeiser, Paprika, Karfiol, Porree)
50 g Reis oder gekochte Reisreste
Kerbel
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Wurzelwerk putzen und grob zerkleinern. Das Huhn, Wurzelwerk, Salz, Koriandersamen und Petersilie/Ysop mit Wasser bedeckt köcheln lassen.
Verschiedene Gemüsesorten waschen, putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Das Huhn herausnehmen, überkühlen lassen und das
Fleisch von den Knochen befreien. In der Zwischenzeit das Suppengemüse bissfest in der Suppe garen.
Den Reis extra in der doppelten Menge Wasser mit etwas Salz dünsten,
zum Schluss Reis und Fleischstücke in die Suppe geben.
Die Suppe mit Kerbel oder Petersilie bestreut servieren.
Dazu passend: Brot
TIPP:
Die Würzung hängt ganz von Ihren Vorlieben ab, mit Curry und Apfel
bekommt diese Suppe einen indischen Touch, mit Oregano und Rosmarin einen mediterranen.
Preis pro Portion ca.: € 1,09
Um nicht nur Kosten bei den Lebensmitteln zu sparen sondern auch
Energiekosten, macht es Sinn, mehrere Portionen auf einmal zu kochen.
Das setzt natürlich etwas Planung voraus (siehe Beilage „Speiseplan“).
Aus Kartoffeln lassen sich z.B. Salzkartoffeln zubereiten und am Abend
oder am nächsten Tag Erdäpfelschmarrn oder eine Cremesuppe.
Den Reis kann man als Beilage kochen, am nächsten Tag ergibt er die
Zutat für einen Eintopf.
Suppenfleisch kann nicht nur in der Suppe sondern auch für einen Eintopf
verwendet werden. Meine Großmutter faschierte das gekochte Fleisch
dann meistens oder schnitt es in sehr kleine Stücke.
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Günstig kochen …
Hier einige Anregungen für günstige Rezepte. Die Preise beziehen sich
auf die Zutaten.
Dillkartoffeln
Menge für 1 Portion
350 g Kartoffeln
½ kleine Zwiebel
1 EL Rapsöl
1 EL Mehl
¼ l Wasser oder Gemüsebrühe
ev. Salz
Pfeffer, schwarz
Dille
Kartoffeln in der Schale kochen, noch warm schälen und in Scheiben
schneiden. Die Zwiebel hacken, das Öl erhitzen und die Zwiebel darin
dünsten, mit Mehl stauben und mit kaltem Wasser oder Gemüsebrühe
unter Rühren aufkochen, ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen, dann die
geschnittenen Kartoffeln zufügen, mit Salz, Pfeffer und Dille abschmecken.
Dazu passend: Blattsalat oder Rohkostsalat
Preis pro Portion ca.: € 0,60
Pasta asciutta
Menge für 1 Portion
100 g Spaghetti
½ Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Karotte
4 Tomaten
1 EL Rapsöl
50 g Faschiertes, gemischt
Salz
Oregano
ev. Prise Zimt
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Spaghetti in reichlich Wasser kochen, das Gemüse putzen, Zwiebel und
Knoblauch hacken, die Karotte in kleine Würfel und die Tomaten in Stücke
schneiden. Das Öl erhitzen, die Zwiebel kurz dünsten und das Faschierte
dann anbraten, das restliche Gemüse mit dem Knoblauch zufügen und
dünsten bis die Karotten bissfest sind, mit Salz, Oregano und etwas Zimt
würzen.
Dazu passend: Salat
Preis pro Portion ca.: € 1,82
Fischgulasch mit Erbsen
Menge für 1 Portion
150 g Dorsch TK (3 Stücke), aufgetaut oder Pangasiusfilet
1 Zwiebel
1 EL Rapsöl
Paprikapulver
1 TL Essig
1 l Wasser
/8
Majoran
Kümmel
Salz
200 g Erbsen tiefgekühlt
3 – 4 Stk. Kartoffeln
Zwiebel putzen und fein hacken, das Öl erhitzen und die Zwiebel darin
dünsten, mit Paprikapulver stauben, mit Essig ablöschen und das Wasser
zugießen, mit Majoran, Kümmel und Salz würzen. Die Erbsen zufügen
und 5 Minuten garen, den Fisch in große Stücke schneiden und im Gulaschsaft nur noch gar ziehen lassen (5 - 10 Minuten), nicht kochen. Die
Kartoffeln schälen und in wenig Wasser dünsten.
TIPP:
In die Grundbasis des Gulaschsaftes können Sie nach Belieben Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Würstl geben, es muss kein Fisch sein.
Preis pro Portion ca.: € 1,93
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Fleischspieß mit Potatoe wedges
Menge für 1 Portion
80 g Schweinsschulter (4 Stücke à 20 g)
1 Knoblauchzehe
1 EL Rapsöl
Salz
Pfeffer, schwarz
1 Zwiebel
1 Paprikaschote (oder Zucchini)
250 g Kartoffeln
1 TL Rapsöl
Salz
Paprikapulver
Knoblauch putzen und zerdrücken, mit Öl, Salz und Pfeffer verrühren und
das Fleisch damit marinieren. Die Zwiebel putzen und in Viertel schneiden, die Paprikaschote waschen, putzen und in Stücke schneiden. Zwiebel, Paprikaschote und Fleisch abwechselnd auf den Spieß stecken.
Die Kartoffeln waschen und in Viertel schneiden (je nach Größe auch in
Achtel), in einer Schüssel mit Öl beträufeln und mit Salz und Paprikapulver würzen. Die Kartoffeln bei 220°C ins Backrohr geben und 10 Minuten
braten, öfters wenden, dann den Spieß dazulegen und weitere 20 Minuten braten, immer wieder wenden.
Preis pro Portion ca.: € 2,02
Gnocchi in Salbeibutter
Menge für 4 Portionen
1 kg Kartoffeln, mehlige
200 g Mehl
1 Ei
Salz
2 EL Rapsöl
3 EL Butter
Salbei oder andere Kräuter, gehackt
Kartoffeln ungeschält kochen, noch heiß schälen und durch eine Kartoffel-presse pressen (oder mit einer Gabel sehr fein zerdrücken). Mit Mehl,
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Ei, Salz vermengen und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
Aus dem Teig eine Rolle mit ca. 1,5 cm Durchmesser formen und Gnocchi
in ca. 2 cm Länge abstechen. Die Gnocchi auf ein bemehltes Geschirrtuch legen und dann portionsweise in leicht kochendem Wasser garen.
In der Zwischenzeit Öl erhitzen und die Butter darin zerlassen, die Kräuter
zufügen, die gekochten Gnocchi darin schwenken.
Dazu passend: Salat
TIPP:
Dieses Gericht ist für 4 Portionen, da es einfach für Gäste zum Zubereiten ist.
Preis pro Portion ca.: € 0,46
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SERVICETEIL
Weiterführende Informationen
http://www.oege.at
Österreichische Gesellschaft für Ernährung
http://www.dge.de
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
http://www.bmg.gv.at/cms/site/thema.html?channel=CH0773
Alles zur österreichischen Lebensmittelpyramide
http://www.forum-ernaehrung.at
Viele Informationen rund um das Thema Ernährung und Bewegung
http://www.was-wir-essen.de
Viele Informationen und die Möglichkeit zur Broschürenbestellung von
Materialien des AID (allgemeiner Informationsdienst Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
http://www.gesundesnoe.at
Gesundes Niederösterreich
http://www.soschmecktnoe.at/
so schmeckt NÖ – die regionale Vielfalt erfahren
http://www.biolebensmittel.at
Alles über Biolebensmittel, eine Seite des Lebensministeriums
http://www.fairtrade.at
Informationen zum Fairen Handel
http://images.umweltberatung.at/htm/appetit_auf_klimaschutz-infobl-ernaerung.pdf
Infoblatt von “die umweltberatung” zum Thema Klimaschutz und Ernährung
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http://images.umweltberatung.at/htm/bio-oekonomiestudie2007.pdf
Broschüre “Umweltauswirkungen der österreichischen Ernährung am
Beispiel Treibhauseffekt”
http://www.umweltberatung.at/start.asp?ID=1205&b=2518&layout=
download
Saisonkalender “die umweltberatung”
http://www.mundraub.org/map
Finden und auch Eintragen von frei nutzbarem Obst und Gemüse
http://www.armutskonferenz.at/
Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung
http://www.sozialmarkt.at
Infoseite zu den SOMA-Sozialmärkten
http://www.soma-noe.at
Informationen über SOMA Niederösterreich
http://www.vinzi.at
Informationen zu den VINZI-Märkten
http://www.tastethewaste.com
Plattform zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung
Buchtipps
besser essen – tut gut
Rezeptordner von „die umweltberatung“
für NÖ kostenlos erhältlich unter der Gesünder leben – Hotline.
02742/22655 oder www.tutgut.at
Glinka U., Meier K.
Das Sparkochbuch
Günstig und ausgewogen ernähren nach dem Regelsatz Hartz IV
EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
ISBN 978-3-8025-3692-2
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Selbsternteadressen in NÖ
http://www.selbsternte.at
selbsternte Deutsch Wagram
Biohof Bona Terra
Ernst Friedrich
2232 Deutsch Wagram
Rohrergasse 14
Tel. (43) 02247 / 241467
http://www.selbsternte.at/index.php?id=159
selbsternte Höbersdorf
Georg Berger
2011 Sierndorf
Höbersdorf 33
Mobil ( 43) 0664/414 74 48
Fax ( 43) 02267/3386
http://www.selbsternte.at/index.php?id=85
selbsternte Maria Enzersdorf / Mödling
Regine Bruno
2340 Mödling
Grenzgasse 111/15
Tel. (43) 02236/866 373
Mobil ( 43) 0664/262 53 16
http://www.selbsternte.at/index.php?id=86
selbsternte Tribuswinkel
Maria und Leopold Osterer
2512 Tribuswinkel
Traiskirchnerstr. 1
Tel. & Fax ( 43) 02252/45767
http://www.selbsternte.at/index.php?id=87
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selbsternte Asperhofen
Lucia und Walter Resch
3041 Asperhofen
Hermanngasse 2
Tel. und Fax (+43 2772) 58276
Ernährungsberatung
Beim Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs VEÖ erfahren
Sie, welche ErnährungswissenschafterIn in Ihrer Nähe Ernährungsberatung anbietet.
http://www.veoe.org
Die NÖGKK bietet in verschiedenen niederösterreichischen Bezirken kostenlos Ernährungsberatung an. www.noegkk.at bzw. irene.feichtinger@
noegkk.at
Kochkurse
Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Referat Haushaltsberatung
3100 St. Pölten, Wiener Straße 64
Tel.: 02742/259-6200
Fax: 02742/259-6009
E-Mail: [email protected]
LK-Kochseminare für Konsumenten „Genießen und Schmecken“
Die Kochkurse bieten:
Produktinformation über heimische landwirtschaftliche Spezialitäten aus
NÖ
Information über Einkauf und Lagerung
Ernährungsphysiologische Bedeutung der Lebensmittel
Praktische Zubereitung kulinarischer Schmankerl
Gemeinsame Verkostung der Gerichte
die umweltberatung
besser kochen – gesund genießen
Termine und Orte auf Anfrage in ganz NÖ
Gesünder leben – Hotline: 02742/22655 oder www.besser-essen.at
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Kammer für Arbeiter und
Angestellte für Niederösterreich
AK-Platz 1, 3100 St. Pölten
SERVICENUMMER
05 7171-0
[email protected]
noe.arbeiterkammer.at
ÖFFNUNGSZEITEN
Montag bis Donnerstag 8 − 16 Uhr
Freitag 8 − 12 Uhr
BERATUNGSSTELLENDW
ÖSTERREICHISCHER
GEWERKSCHAFTSBUND
Amstetten, Wiener Straße 55, 3300 Amstetten. . . . . . . . . . . . . . . 25150
Baden, Elisabethstraße 38, 2500 Baden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25250
Flughafen-Wien, Objekt 103, Top A325, 1300 Wien . . . . . . . . . . 27950
(vis à vis Ruefa vor Bordkartenkontrolle 1/Stiege rechts)
Landesorganisation Niederösterreich
AK-Platz 1, 3100 St. Pölten
niederö[email protected]
Gänserndorf, Wiener Straße 7a, 2230 Gänserndorf. . . . . . . . . . . 25350
Gmünd, Weitraer Straße 19, 3950 Gmünd. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25450
Hainburg, Oppitzgasse 1, 2410 Hainburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25650
Hollabrunn, Brunnthalgasse 30, 2020 Hollabrunn . . . . . . . . . . . . 25750
Horn, Spitalgasse 25, 3580 Horn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25850
Korneuburg, Gärtnergasse 1, 2100 Korneuburg. . . . . . . . . . . . . . . 25950
Krems, Wiener Straße 24, 3500 Krems. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26050
Lilienfeld, Pyrkerstraße 3, 3180 Lilienfeld. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26150
Melk, Hummelstraße 1, 3390 Melk. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26250
Mistelbach, Josef-Dunkl-Straße 2, 2130 Mistelbach . . . . . . . . . . 26350
Mödling, Franz-Skribany-Gasse 6, 2340 Mödling . . . . . . . . . . . . . 26450
Neunkirchen, Würflacher Straße 1, 2620 Neunkirchen. . . . . . . . 26750
Scheibbs, Burgerhofstraße 5, 3270 Scheibbs. . . . . . . . . . . . . . . . . 26850
Schwechat, Sendnergasse 7, 2320 Schwechat. . . . . . . . . . . . . . . . 26950
SCS, Bürocenter B1/1A, 2334 Vösendorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27050
St. Pölten, AK-Platz 1, 3100 St. Pölten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27150
Tulln, Rudolf-Buchinger-Straße 27 − 29, 3430 Tulln. . . . . . . . . . . 27250
Waidhofen, Thayastraße 5, 3830 Waidhofen/Thaya . . . . . . . . . . 27350
Wien, Plößlgasse 2, 1040 Wien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27650
Wr. Neustadt, Babenbergerring 9b, 2700 Wr. Neustadt. . . . . . . . 27450
Zwettl, Gerungser Straße 31, 3910 Zwettl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27550
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