1 © Anja Köhler BLUTHOCHZEIT FEDERICO GARCÍA LORCA in der Übersetzung von Rudolf Wittkopf Schauspiel mit Musik 1 Inhaltsverzeichnis 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Besetzung Der Autor- Federico García Lorca Inhalt Hintergrund & Entstehungsgeschichte Lorcas Werk Hauptfiguren Inszenierung, Bühne, Kostüme Kontakt Quellen 2 v.l.n.r.: Laura Mitzkus, Anna Rajah, Klara Pfeiffer, Charlotte Schwab , Elzemarieke de Vos , Bettina Hauenschild © Anja Köhler 2 1. Besetzung Die Mutter: Charlotte Schwab Die Braut: Elzemarieke de Vos Die Dienstmagd: Laura Mitzkus Leonardos Frau: Klara Pfeiffer Die Nachbarin: Bettina Hauenschild Der Bräutigam: Michael Stange Leonardo: Paul Walther Der Vater der Braut: Otto Kukla Ein Holzfäller: Eberhard Peiker Ein Bursche: Benjamin Schroeder Sopran: Anna Rajah Tenor: Richard Resch Bariton: John Capenter Musiker: Valeriya Kachurovskaya (Klavier/Korrepetition) und das ensemble plus Regie: Sigrid Herzog Komposition/Musik: Benedikt Brachtel Bühne: Simone Grieshaber Kostüme: Bettina Werner Choreographie: Magdalena Padrosa Dramaturgie: Frank Zipfel Lichtgestaltung: Arndt Rössler Ton: Andreas Niedzwetzki Regieassistenz: Deike Wilhelm Bühnenbildassistenz: Fivos Theodosakis Inspizienz: Eva Lorünser Hospitanz: Lena Carle, Ines-Veronika Grosch Materialmappe: Leonie Pfaff PREMIERE: 13.01.2015, 19.30 Uhr, GROSSES HAUS Weitere Vorstellungen: 15/01, 10/02, 13/02, 20/02, 25/02, 27/02 | 19.30 Uhr, GROSSES HAUS Stückeinführungen: 13/02, 27/02 | 19.00 Uhr, T-Café 3 2. Der Autor- Federico García Lorca3 4 Federico García Lorca wurde am 5. Juni 1898 (nach eigenen Angaben soll 1900 sein Geburtsjahr sein) in Fuente Vaqueros in der Provinz Granada geboren und wurde am 19. August 1936 in Viznar nahe Granada ermordet. Er zählt zu den bedeutendsten spanischen Autoren des 20. Jahrhunderts und ist heute vor allem für seine Werke für das Theater bekannt. Die Leidenschaft für das Theater war bei Lorca schon früh erkennbar. So war das erste Spielzeug das er sich von seinem ersparten kaufte, ein Miniaturtheater. Sein künstlerisches Interesse lebte er zuerst in der Musik aus; er wollte Konzertpianist werden. Seine Eltern verweigerten ihm jedoch die Ausbildung zum Pianisten in Paris und bestanden auf ein Universitätsstudium. Er begann daraufhin ein Studium der Rechtswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Granada. Es folgten viele ausgedehnte Reisen durch das ganze Land. Bis 1928 studierte er an der Universität Complutense in Madrid. Hier entstanden auch seine ersten literarischen Werke: u.a. das „Libro de poemas“ und sein erstes Theaterstück „Mariana Pineda“ (1928), sowie sein berühmtestes lyrisches Werk „Llanto por Ignacio Sánchez Mejías“ (1935). „Romancero gitano“ (1928) wurde nicht nur zum erfolgreichsten Werk Lorcas, sondern auch das erfolgreichste, das ein Dichter der „Generación del 27“ je geschrieben hatte. Während der Studienzeit in Madrid schließt Lorca dann prägende Freundschaften, u.a. zu Salvador Dali, zu dem späteren Filmregisseur Luis Buñuel sowie zu dem Komponisten Manuel de Falla, der Lorca die traditionelle spanische Volksmusik näher bringt. In diesem Umfeld können die Talente des vielseitig begabten Künstlers bestens gedeihen: er wird Musiker, Schriftsteller, Zeichner und Vortragsredner. Nach seiner Zeit in Madrid ging Lorca im Sommer 1929 nach New York, wo er an der Columbia University studierte und Vorträge hielt. Allerdings fühlte er sich dort nicht wohl. Die Stadt war ihm zu groß und er vermisste die Natur, deren Zerstörung durch Technik und Fortschritt er in seinem surrealistischen Werk „Poeta en Nueva York“ beklagt.1930 reiste er nach Kuba, wo er seine tiefe Verbundenheit zur spanischen Landbevölkerung, besonders zu den Gitanos, durch ein Theaterprojekt, welches von der damaligen, provisorischen Regierung initiiert wurde, als Regisseur leitete. Ziel dieses reisenden Studententheaters das vor allem klassische spanische Bühnenwerke von Cervantes und Calderón aufführte, war es, Kultur und Bildung auch in die ländlichen Regionen zu bringen. Es wurden vor allem klassische spanische Bühnenwerke von Cervantes und aufgeführt. Seine Herkunftsregion spielt eine große Rolle in seinem Werk, von „Ersten Liedern“ (Primeras Canciones) bis zu „Bernarda Albas Haus“ (La casa de Bernarda Alba), das zusammen mit „Yerma“ und „Bluthochzeit“ (Bodas de Sangre) eine Trilogie bildet. Deren Hauptthema die Stellung der Frau in der ländlichen Bevölkerung ist. Sein Stil ist durch die Kombination aus säkularer Tradition und dem Modernismus des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet. In seine Dramen flossen sowohl Elemente volkstümlicher Musik wie auch Poesie des Surrealismus ein. Seine melodische und reine Sprache ist stark lyrisch und romantisch geprägt und zeichnet sich durch ungewöhnliche, bisweilen komplizierte Metaphern aus. Sein Ziel war es, der Beschränktheit gesellschaftlich bedingter Denkweisen den Facettenreichtum menschlicher Gefühle entgegenzusetzen. 4 Neben seiner Dichtkunst galt Lorca auch als ein begnadeter Musiker, er improvisierte auf der Gitarre und auf dem Klavier und komponierte zudem einige Lieder. Durch seine gesellschaftskritischen Arbeiten machte Lorca sich bei der politischen Rechten unbeliebt. Sowohl dies als auch seine Homosexualität führten schließlich, obwohl er Zuflucht bei einer bekannten Familie der rechten Szene gefunden hatte, zu seiner Ermordung am 19. August 1936 durch eine Falange-Milizgruppe unter dem „Guardia Civil“-Kommandanten Alonso, zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs. Nach seinem Tod war sein Name unter der Diktatur „Francos“ in Spanien etwa zwanzig Jahre lang tabu und seine Bücher verboten. Theater ist Poesie, die aus dem Buch steigt und menschlich wird, wobei sie spricht und schreit, weint und verzweifelt. Das Theater braucht Gestalten auf der Bühne, die ein poetisches Gewand tragen und zugleich ihre Knochen, ihr Blut erkennen lassen. Sie müssen so menschlich, so entsetzlich tragisch dem Leben verbunden sein, dass man ihren Geruch wahrnimmt, und dass die volle Kraft ihrer Worte der Liebe oder des Ekels über ihre Lippen kommt. Federico García Lorca (1898-1936) 5 3. Inhalt5 In der „lyrischen Tragödie“, wie Lorca das Drama nennt, wird unter der brennenden Sonne Andalusiens die Hochzeit eines jungen Mannes und einer jungen Frau, die er liebt und die ihn liebt, vorbereitet. Das Stück verdankt seinen Entwicklungsmotor einer Reihe von Ereignissen, die noch tiefer in der Vergangenheit liegen. Denn die Vermählung steht von vornherein unter keinem guten Stern: Vergessen soll sein, dass die junge Frau bereits mit einem gewissen Leonardo Felix -die einzige Figur der Tragödie, der ein Eigenname zugestanden wird- verlobt war. Diesen Leonardo hat die Braut sehr geliebt. Allerdings stammt er aus einer armen Familie; für den Vater der Braut Grund genug, die Beziehung abzulehnen und zu untersagen. Der Vater beschließt, seine Tochter stattdessen mit einem wohlhabenden, aber leider wenig charismatischen jungen Mann zu verheiraten, der mit seiner verwitweten Mutter alleine lebt und in Liebesdingen über keinerlei Erfahrung verfügt. Leonardo heiratet schließlich die Cousine der Braut. Vergessen soll auch sein, dass Vater und Bruder des Bräutigams vor Jahren im Zuge einer blutigen Familienfehde ermordet wurden ausgerechnet von direkten Verwandten des Leonardo Felix. Die Mutter des Bräutigams ist dementsprechend entsetzt, diesen Mann aus der verfeindeten Familie auf der Hochzeit ihres Sohnes als Gast zu entdecken. Und ihr ungutes Gefühl soll sich bewahrheiten, denn Leonardos Herz schlägt immer noch für die Braut: Auf dem fröhlichen Höhepunkt der Feierlichkeiten fliehen sie gemeinsam. Die Hochzeitsgesellschaft verwandelt sich in eine blutrünstige Jagdmeute, angeführt vom Bräutigam. Leonardo und die Braut suchen Schutz in den dunklen Wäldern des Hinterlands wohl wissend, dass ihre Flucht ihren Tod bedeuten wird. Und sie sollen Recht behalten: Denn die sinnbildlichen Figuren Mond und Tod, die als Holzfäller und Bettlerin im nächtlichen Wald aufeinander treffen, beratschlagen bereits, wie man Mörder und Opfer zusammenbringen wird. Das Schicksal nimmt seinen Lauf: Der Bräutigam bringt sie auf blutige Weise zur Strecke. Es kommt zum Zweikampf zwischen ihm und Leonardo, bei dem sowohl Leonardo als auch der Bräutigam sterben. Die Braut kehrt blutbeschmiert in das Haus der Schwiegermutter zurück. Noch immer unberührt, und nur noch von dem Wunsch beseelt zu sterben. Die alte Mutter bleibt allein zurück, niemand ist mehr da, um den sie sich sorgen muss. 6 Paul Walther, Elzemarieke de Vos © Anja Köhler 6 4. Hintergrund & Entstehungsgeschichte7 Erscheinungsjahr: 1933 Uraufführung: 05.03.1933 Erste deutschsprachige Aufführung: 1944 in Zürich Land der Erstveröffentlichung: Spanien Verfasser: Federico García Lorca Deutscher Titel: Bluthochzeit Original-Titel: Bodas de sangre Genre: Lyrische Tragödie in drei Akten Die Macht des Schicksals, die menschliche Leidenschaft, das Ehrgefühl, Liebe und die Allgegenwart des Todes sind zentrale Themen von García Lorcas literarischem Werk, das tief in der Kultur Andalusiens verwurzelt ist, welche wiederum Einflüsse sowohl der arabischen Kultur und der Schriften Luis de Góngora y Argote als auch der Lebenswelt der Zigeuner (der „Gitos") aufweist. Er beschreibt elementare Gefühle und Konflikte des Menschen und zeigt, wie Traum und Wirklichkeit einander durchdringen. Lorca zeigt in „Bluthochzeit“ in dem konkreten Hintergrund einer spanischen Dorfgemeinschaft der 1930er Jahre gänzlich zeitlose Konflikte auf: Der individuellen Selbstverwirklichung stehen familiäre Zwänge entgegen, die Sehnsucht nach Sicherheit wird von den Unberechenbarkeit des Schicksals durchkreuzt, rationale Planungen werden durch emotionale Verstrickungen zunichte gemacht. Das Spektrum der damit verknüpften Themen ist weit: Rache und Vergebung, eheliche Treue und sexuelle Anziehung, persönliche Hoffnungen und gesellschaftliche Konventionen, Lebensfreude und Todesahnung. Aus dem Text deutlich abzuleitende Intention Lorcas ist die Kritik an der in seinen Augen archaischen Mentalität der besitzenden Bauernschaft: an ihren Zweckheiraten, ihrem rigiden, die Blutrache heimlich immer noch fordernden Ehrenkodex, ihrem patriarchalischen Rollenverständnis von Mann und Frau, ihrem Fixiert-Sein auf Familienkontinuität und Besitzvermehrung. Die Bauernfiguren wiederum sollen zweifellos als typisch erscheinen für das konservative „rechte“ Spanien insgesamt, dem Lorca quasi als ein Aufklärer und Modernisierer den Spiegel vorhält im Sinne seiner eigenen als fortschrittlich verstandenen Vorstellungen. Diese „linken“ Vorstellungen, mit denen er dem Sozialismus jener Jahre nahe stand, werden nicht zuletzt in dem Punkt explizit deutlich, wo er seinen Leonardo und die Braut vor allem deshalb nicht zueinander finden lässt, weil die beiden sich durch den Klassenunterschied zwischen armem Tagelöhner und reicher Bauerntochter getrennt wissen. „Die Bluthochzeit“ ist die früheste lyrische Tragödie des spanischen Autors. Hauptthema des Dramas ist die Problematik der Blutrache. Des Weiteren thematisiert wird auch der Konflikt zwischen Gefühl und Vernunft in den Zwängen einer archaischen und sittenstrengen Gesellschaft. Inspiration für das Stück bezog er aus vielen verschiedenen Quellen. Besonderes eine Zeitungsmeldung über ein Verbrechen in der spanischen Provinz zog Lorcas Aufmerksamkeit auf sich. Diese handelte von der mysteriösen Flucht einer jungen Braut und der Ermordung ihres Liebhabers, dessen Leiche von der Hochzeitsgesellschaft während der Suche nach der Braut mitten in der andalusischen Einöde gefunden wird. Auch Musik, sowohl Bach-Kantaten und traditionelle spanische Musik, spielten für Lorca, der auch als Musiker und Komponist tätig war, während der Arbeit an der „Bluthochzeit“ eine wichtige Rolle. 7 5. Lorcas Werk8 Lorcas Stücke sind durch starke Frauenfiguren, die wissen, wie sie ihren Platz in der von Männern dominierten Gemeinschaft verteidigen können, und die sich gegen zu enge gesellschaftliche Konventionen und erstarrte Traditionen auflehnen, gekennzeichnet. Es ist nicht möglich und letztendlich auch unwichtig, Lorcas „Bluthochzeit“ literaturgeschichtlich einzuordnen. Dazu war er ein zu eigenständiger Künstler. Fest steht, dass sowohl der Lebens-Kosmos, aus dem Lorca seine Inspiration bezog, als auch der literarische Kosmos, dessen Grenzen er ständig erweiterte, von einer überwältigenden und aufregenden Vielschichtigkeit sind. Der intuitiv verstehende Zugang zu Lorcas Werk hat sich in den 75 Jahren seit seinem Tod sukzessive verkompliziert. Viele der kulturellen Referenzen sind mittlerweile aus dem Bewusstsein des 21. Jahrhunderts verschwunden. Schon während Lorcas Schaffensperiode kam ein stilles, im Verschwinden begriffenes, überwiegend im regional begrenzten Raum Südspaniens verwurzeltes Wissen über eine andere Ordnung der Dinge dar auf, um dessen Erhalt und Verstehen Lorca gerungen hat. Unsere gegenwärtigen Vorstellungen der Welt erleichtern den Zugang zu bestimmten Regionen des Lorcaschen Kosmos nicht, im Gegenteil: Wir bilden unsere Vorstellungen seit langem auf Grundlage von technischen Messungen, massenmedialer Berichterstattung, sorgfältiger Klassifikation, Rasterung, Kartographisierung und Kontrolle jedes Lebensdetails. Von dieser Ordnung, in der jedem Ding und jedem Lebewesen ein mit sich selbst identischer Ort mit bekannten Eigenschaften, Regeln der Beziehungsaufnahme und unverrückbaren Relationen zu den anderen Dingen und Lebewesen zugewiesen ist, geben diverse Konstellationen bei Lorca Rätsel buchstäblich kosmischen Ausmaßes auf, wie zum Beispiel die mörderische Kooperation zwischen Mond und Tod in „Bluthochzeit“. Mond: Sie nähern sich. Die einen durch den Hohlweg, die anderen durch den Fluss. Was brauchst du? Tod: Viel Licht! Schnell! Hast du gehört? Kein Entweichen! Beleuchte die Weste und trenne die Knöpfe ab, damit später die Messer ihren Weg wissen. Welche Ordnung der Dinge erlaubt es, sich zwischen Mond und Tod ausreichend Ähnlichkeit vorzustellen, dass zwischen ihnen nicht nur Kommunikation sondern sogar eine Praxis des Tötens möglich wird? In welchem Raum begegnen sie sich? Es ist ein „Rätsel kosmischen Ausmaßes“. Aber müsste das in der Konsequenz nicht auch eine Verunsicherung kosmischen Ausmaßes bedeuten? Auf jeden Fall ist es gedanklich reizvoll, diese und unzählige andere Konstellationen bei Lorca nicht vorschnell mit dem einen Stichwort zu neutralisieren oder mit fortschrittlichem Geist in die Niederungen des Voraufgeklärten abzuschieben. Es ist ohnehin klar, dass unsere angeblich aufgeklärte Gegenwart von mindestens ebenso vielen Fiktionen durchdrungen ist wie in den sog. nicht aufgeklärten Epochen oder Bevölkerungen: Auch an Verträge, Geld oder das Grundgesetz muss man glauben, damit sie in der Gesellschaft funktionieren können. Mond und Tod vollstrecken in gemeinsamer Sache das Schicksal der menschlichen Figuren. Was für ein Mörder-Duo! Wozu aber benötigt der Tod den Mond? Woraus bezieht der Mond die Macht, um auf Augenhöhe mit dem unerbittlichsten aller Handwerker verhandeln zu können? Lorcas „Bluthochzeit“ beantwortet die Frage schnörkellos: Ohne Mondlicht wäre der Tod im nächtlichen Wald praktisch blind und würde die fliehenden Menschen nicht einmal finden. Eine Argumentation von einfacher und bestechender Logik, die jedes Kind versteht. Und doch wird sie als ganz unterschiedlich empfunden: phantastisch, gewitzt, kindisch, märchenhaft, archaisch, was auch immer, aber eines niemals: wahr. Bei Lorca muss man allerdings davon ausgehen, denn für ihn geht es immer um die Wahrheit, oder, wie es in „Ode an Salvador Dalí“ (1926)“ deutlich wird, um Objektivität. Das ist die erste Lorcasche Zerreißprobe: Das Ringen um eine andere Objektivität in der Beschreibung der Welt, objektiver noch als jede empirische Wahrheit. 8 Die leichte Verstörung, die bei der Lektüre von Lorcas Stücken fast unmerklich auftritt, macht jedoch gerade ihre Spannung aus. Lorcas Werk ist eine Begegnung mit dem sich Entfernenden und Abwesenden. Der Dichter interessierte sich für das im Verschwinden begriffene (das ist sein historisches Interesse), das stimmlose Ausgeschlossene (sein politisches Interesse) und das Unsagbare (sein zwischenmenschliches Interesse). Denn Lorcas literarische und intellektuelle Lieblingsaufenthaltsorte waren die Peripherien Europas. Er bewegte sich mit Vorliebe dort, wo das bürgerliche Europa an eine seiner zahlreichen Grenzen stößt, die es von dem abschotten sollen, was es noch nie sein wollte: Die nomadischen Völker auf der iberischen Halbinsel mit ihren oralen Traditionen, die intellektuelle und künstlerische maurisch-islamische Erbschaft Südspaniens, die Erfahrungen gleichgeschlechtlicher Liebe und die Einflüsse des radikal antibürgerlichen Pariser Surrealismus. Hinzu kamen Lorcas zunehmend marxistische Geisteshaltung, sein Aufstand gegen das Patriarchat und nicht zuletzt seine Rückgriffe auf den spanischen Barock jene Periode wuchernder Literaturen, die dem klassischen, früh-bürgerlichen Zeitalter vorausgegangen war. Lorca setzte sich also zahlreichen Kräften aus, diese in Werk vom Rand her in Bewegung setzten und jedem totalitären Denken den Kampf ansagten. Bemerkenswerterweise verstand er sein Schaffen dennoch als Suche nach dem Wesen, was aus zahlreichen biographischen Notizen hervorgeht. Das ist die zweite Lorcasche Zerreißprobe: Die Suche nach Identität und Subjektivität im Kräftefeld der Peripherien. Beispielweise suchte er manisch nach künstlerischen Wegen, die wahre Identitätseiner Heimat Andalusien zum Ausdruck zu bringen. Aus Lorcas früher Kindheit ist eine hinreißende Anekdote überliefert, die diesen Gedanken illustriert: Der achtjährige Federico beobachtet einen Bauern dabei, wie dieser mit seinem Pflug die Erde aufreißt und umschichtet. Vom Bauern unbemerkt kommen eine Handvoll kunstvoll verzierter Fliesen aus der Zeit römischer Besatzung an die Oberfläche, die unter der Erde Jahrhunderte überdauert haben müssen: Das Kind ist wie hypnotisiert. Rückblickend beschreibt Lorca den Vorfall als wegweisendes Erlebnis für seine Expedition in die Welt, das selbst einer gewissen poetischen Qualität nicht entbehrt. Die Kunst kommt für den jungen Lorca also aus der Erde, als rätselhaftes Fragment einer vergangenen Epoche. Sie ist mit den vergessenen und vom Vergessen bedrohten Überlieferungen und Traditionen einer spezifischen Region verbunden, sonst wäre sie für Lorca schlichtweg keine Kunst. „Die Erde“, das meint durchaus auch: Mutter Erde. Die lokalen, mündlich von Generation zu Generation überlieferten Traditionen und Vorstellungen spielen dabei für Lorca eine entscheidende Rolle. Das von einer Mutter gesungenen Wiegenlied und die von ihr vorgetragene Kindergeschichte beispielsweise werden als Nährboden vorgestellt, aus dem heraus die Kunst buchstäblich geboren wird. Der Künstler ist Spurensucher, Entdecker, Zeuge und Erzeuger, als fleißiger Landwirt beackerter er den mütterlichen Kulturboden und fördert die Kunst als zu entziffernde Spur zutage. Natürlich ist diese Lesart selbst folkloristisch. Sie gleicht strukturell dem Dreiecks-Modell der patriarchalen Familie, das doch zu Lorcas prominentesten Feindbildern gehörte. Der schaffende Vater/Künstler dringt in die fruchtbare Mutter/Erde, und diese gebiert das Kind/ die Kunst. Das Beispiel wurde jedoch genau wegen dieser Analogie gewählt. Es veranschaulicht die verbreitete, romantisierte Vorstellung der Künstlerexistenz; allerdings bemerkt sie nicht den Widerspruch, den das Aufeinandertreffen eines patriarchalem Künstler-Modells und den emanzipatorischen Intentionen des Künstlers beinhaltet. Zweitens beschreibt es die Realität in den künstlerischen Kreisen zwischen Madrid, Barcelona, Paris und Andalusien, in denen Lorca sich Zeit seines Lebens bewegte. Diese waren ausschließlich männlich dominiert, Frauen waren „höchstens“ Schauspielerinnen. Bis auf wenige Ausnahmen wurden sie, auch von Lorca selbst, als Schriftstellerinnen oder bildende Künstler nicht wahr bzw. ernst genommen. Bei der Wahl eines Autors für die Bühne kann man sich von verschiedenen Intentionen leiten lassen. Für gewöhnlich wird die sogenannte Aktualität eines Autors in den Vordergrund gestellt und die Zeitlosigkeit seiner Themen hervorgehoben. Man nimmt sich das heraus, von dem man meint, das es in der Gegenwart auf dieses oder jenes bekannte „Problem“ anzuwenden ist. Ein anderer Grund, der häufig aufgeführt wird, ist die Bewahrung eines 9 Stoffes im kollektiven Bewusstsein. Das ist der Bildungsauftrag, der dem Theater zugeschrieben wird. Ein weiterer Grund könnte auch sein, sich einer Begegnung mit dem Fremden auszusetzen. Für das Publikum sicherlich die aufregendsten Herausforderung: Sie fordert eben nicht, das Bekannte wiederzuerkennen, sondern das Fremde als solches wahrzunehmen und die Erschütterung der eigenen Weltsichten zuzulassen. Das Theater ist dann kein „Spiegel der Verhältnisse“ mehr, sondern wird im Besten Fall zu einem gähnenden Abgrund. Der Mond von Lorca ist nicht derselbe Mond wie jener der deutschen Romantik, und seine Dahlien sind nicht die berühmten Blauen Blumen eines Novalis. Das Metaphern-Spiel Lorcas entstammt einem völlig anderen Kosmos und funktioniert nach anderen Regeln, die vielleicht nicht einmal mehr zulassen, sie als „Metaphern“ zu bezeichnen, denn Lorcas Natur ist belebt bis zum kleinsten Stein auf einem Acker: Der Mond hat eher einen Willen, als dass er etwas bedeuten würde. 9 v.l.n.r.: Otto Kukla, Charlotte Schwab, Michael Stange © Anja Köhler 10 6. Die Hauptfiguren10 Die Mutter (La Madre) Sie repräsentiert den Archetyp der besitzenden und besitzstolzen Bäuerin. Ihr Lebensraum sind Haus und Familie, ihr Lebensinhalt die damit verbundenen Pflichten und Aktivitäten. Ihr Verhältnis zur "Liebe" ist bestimmt von der Vorstellung eines Macho-Mannes und einer passiven, duldenden, treuen Frau, die für Nachwuchs sorgt und die ihre Ehre und damit die Familienehre wahrt. Als es um diese geht, nimmt sie zwar nur widerwillig Abstand vom Gedanken der Blutrache, führt sie aber am Ende nicht mehr durch. Lorca zeichnet sie nicht ohne Sympathie, aber sehr aus der Distanz. Identifikationsfigur für ihn und den Zuschauer/Leser ist sie nicht. Die Braut (La Novia) Sie wird zwar als sowohl äußerlich als auch im Wesen der Mutter ähnlich dargestellt, hat aber die Mentalität ihres Vaters. Sie ist nicht nur bereit, sondern will sich auch bewusst allen Normen der Gesellschaft unterwerfen. Sie will den Bräutigam heiraten, um das zu erreichen, was ihrer Meinung nach richtig und erstrebenswert ist: das Leben einer reichen Bäuerin, ehrbaren Gattin und Mutter zu führen. Zugleich hegt sie insgeheim den Wunsch nach einer Leidenschaft in Freiheit, den sie in ihrem Verhältnis mit ihrem Ex-Geliebten Leonardo entwickelt, dann aber unterdrückt hat. Tragischerweise folgt sie unüberlegt diesem Wunsch einen unbedachten Augenblick lang, ehe sie reumütig unter das Joch (wie Lorca es sieht) der ihr anerzogenen Vorstellungen zurückkehrt und für die kurzfristige Emanzipation ein Leben lang zu büßen bereit ist. Unübersehbar verfügt sie über große Anteilnahme und wirkt wesentlich weniger typisiert als die anderen drei Figuren, zur Identifikationsfigur wird sie dennoch nicht. Der Bräutigam (El Novio) Er repräsentiert dieselbe Sozialkategorie und dieselbe Mentalität wie seine Mutter. So wie die Frau für den Fortbestand und die Ehre der Familie zuständig ist, muss er als Mann ihren Besitz erhalten und ihn mit harter Arbeit vermehren. Er "liebt" die Braut, vor allem als Erbin größerer Ländereien und als notwendige Ehepartnerin. Die Sexualität ist für ihn eine zur Ehe gehörige, immerhin auch Lustgewinn versprechende Begleiterscheinung. Auch er ist nicht ohne Sympathie, aber aus der Distanz gezeichnet. Leonardo Er ist als einzige der handelnden Figuren des Stücks kein Archetyp; seine soziale und mentalitätsmäßige Zuordnung bleibt sehr vage. So ist er offensichtlich kein besitzender Bauer, sondern eher nur Tagelöhner, andererseits hat er ein Pferd. Er ist Teil der bäuerlichen Welt seiner Gegend, doch hat er ihre Normen und Werte nicht verinnerlicht, sondern stellt sie in Frage. Er ist ein von der Leidenschaft Getriebener, dessen Versuch sie in einer Ehe zu kanalisieren, misslungen ist. Er trägt als einzige Figur einen Namen, Leonardo Félix, doch ist dieser sprechende Name (lat. Leo=Löwe und felix=glücklich) sichtlich Ausdruck seiner zwiespältigen Natur und das Gegenteil eines guten Omens. Er ist die einzige Figur im Stück, mit der sich der Autor zu identifizieren scheint, allerdings bewirkt dies keine Identifikation beim Zuschauer/Leser, denn dieser erlebt ihn als einen zwar tragischen, aber schroffen und destruktiven Charakter. Leonardos Überzeugung, zu der er sich erst spät durchringen kann, dass ein Individuum seine Leidenschaft nicht unmenschlich unterdrücken soll, wird zudem nicht direkt von ihm dem Zuschauer/Leser übermittelt, sondern muss von den Holzfällern verkündet werden, die selbst konturlose Randfiguren bleiben. Sein Tod wirkt wie eine selbstgewählte Bestrafung für den Verstoß der Norm. Augenscheinlich liebt Lorca seinen Leonardo trotz Identifikation mit ihm nur wenig. Das Verhalten, das er ihm zuweist, erscheint ihm sichtlich selbst 11 als problematisch. Die Vermutung drängt sich auf, dass sich in Leonardos ambivalenter Einstellung gegenüber seiner Leidenschaft, in seinen Versuchen, sie zu kontrollieren und zu unterdrücken, und in seinem plötzlichen Drang, sie auszuleben, Lorcas eigenes gespaltenes Verhältnis zur Sexualität spiegelt, das ihm im überwiegend konservativ denkenden Spanien seiner Zeit durch seine Homosexualität aufgezwungen wurde. Der Vater (El Padre) Er verkörpert ebenfalls den typischen Bauern. Anders als die von Haus aus, reiche Mutter und ihr ermordeter Mann, ist er offenbar erst durch harte Arbeit wohlhabend geworden. Diese Arbeit war, so soll der Zuschauer/Leser wohl vermuten, ohne Konkretes zu erfahren, auch deshalb nötig, weil er aus Liebe eine unvermögende Frau geheiratet hat, die ihm zwar in die Einöde gefolgt ist, ihn aber später nicht mehr geliebt und das harte und entbehrungsvolle Leben an seiner Seite nicht lange überstanden hat. Er wirkt eigentlich nicht unsympathisch, aber ziemlich beschränkt in seinem Besitz- und Standesdenken. 11 Paul Walther, Klara Pfeiffer Gruppe im Hintergrund: Otto Kukla, Elzemarieke de Vos, Bettina Hauenschild, Laura Mitzkus, Benjamin Schroeder, Richard Resch © Anja Köhler 12 7. Inszenierung, Bühne, Kostüme12 Der Ausgangspunkt von Sigrid Herzogs Regiearbeit ist immer die Körperlichkeit der Schauspieler. Sie verbindet in ihren Inszenierungen psychologisch nachvollziehbare Figurendarstellungen mit Elementen, die über das reine Schauspiel hinausgehen. Dazu gehört zuweilen eine teilweise formalisierte, jedoch immer ausdrucksstarke Gestik. Die das Schauspiel erweiternden Elemente werden dabei nicht als die Handlung unterbrechende Nummern eingesetzt, sondern dienen dazu, die durch das Stück vorgegebenen Situationen zu verstärken. Ausgangs- und Mittelpunkt ist immer die Arbeit mit den Schauspielern und eine klare Darstellung der Handlung. Die Konflikte der Figuren werden in differenzierter Weise auf die Bühne gebracht mit dem Ziel, ihre Emotionen und Handlungsmotivationen dem Zuschauer nachvollziehbar zu machen. Lorcas „Bluthochzeit“ besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Elementen: aus Dialogen, die der Autor aus seinen Gesprächen mit der andalusischen Landbevölkerung entwickelt und deren authentischer Ausdruck ihm wichtig ist, und aus dezidiert lyrischen, in Versform verfassten Passagen. Eine wichtige Grundlage der Inszenierung ist Sigrid Herzogs Idee, die lyrischen Passagen von Opernsängern in einer eigens für die Inszenierung komponierten Vertonung darbieten zu lassen. Damit entsteht eine Form, die an die barocke Semi-Opera erinnert und an Lorcas Bezug zum spanischen Barockdrama anknüpft. Dieser Bezug wird besonders in den allegorischen Figuren Mond und Tod sichtbar, die ebenfalls von den Sängern dargestellt werden. So fungieren die gesungenen Passagen, wie es auch Lorcas Text vorgibt, mal als Teil der Handlung, mal als deren Kommentar oder Verstärkung. In Zusammenspiel von Text, Schauspiel, Musik, Gesang, Bühne, Kostüme und Choreographie soll ein Theaterabend entstehen, der Lorcas Vorstellung vom Theater als Gesamtkunstwerk aufnimmt. Lorcas „Bluthochzeit“ ist in Andalusien angesiedelt. Die Geschichte geht auf eine Zeitungsnotiz von 1928 zurück, die Uraufführung erfolgte 1933 in Madrid. Die Bregenzer Inszenierung benutzt in der Darstellung und Ausstattung diverse Elemente aus der spanischen Kultur der Entstehungszeit des Stückes. Diese Elemente sind Inspirationsquellen für die Kostüme, das Bühnenbild, die Musik und die Choreographie. Sie werden mit zeitgenössischen und zeitlosen Elementen kombiniert und zielen nicht auf eine folkloristische Nachahmung einer bestimmten Epoche oder Kulturlandschaft. Die für die Inszenierung von Benjamin Brachtel komponierte Musik kombiniert die Rhythmik der traditionellen spanischen Volksmusik, mit der sich Lorca zeit seines Lebens auseinandergesetzt hat, mit Elementen zeitgenössischer U- und E-Musik. Das Bühnenbild von Simone Grieshaber verweist mit seinen schlichten Stegen auf Lorcas Engagement für ein fahrendes Theater, das sich zum Ziel setzt, mit einem Theaterkarren und einfachen Mitteln die spanischen Landbevölkerung an kultureller Bildung teilhaben zu lassen. Das Weiß der klappbaren Bühnendecke geht auf die weiß getünchten Häuser Andalusiens zurück. Die im Text mehrfach erwähnten Glocken markieren traditionell nicht nur die Hochzeit, sondern alle einschneidenden Ereignisse im Leben eines Menschen, von der Geburt bis zum Tod. Die Kostüme von Bettina Werner übernehmen Elemente aus der Kleidung des ländlichen Andalusien und der spanischen Tradition ohne jedoch durchgängig einen bestimmten Regional- oder Epochenstil zu imitieren. So ist z. B. das Hochzeitskleid der Braut schwarz, wie Lorca es vorschreibt und wie es traditionell in Spanien üblich war, jedoch ohne die klassischen Spitzen und den Schleier. Zu den Kostümen kommt ein farbenkräftiges Maskenbild, das sich an Gesichterdarstellungen der bildenden Kunst der Entstehungszeit des Stückes (z. B. Picasso) orientiert. Es unterstreicht die Typisierung der Figuren, die 13 (außer Leonardo) keine Namen tragen, und erinnert in seiner Maskenhaftigkeit an die griechische Tragödie, in deren Nachfolge Lorca insbesondere dieses Stück sah. Die Choreographie der Spanierin Magdalena Padrosa basiert auf Elementen des Flamenco und kombiniert diese mit verschiedensten Tanz- und Bewegungsformen. 13 v.l.n.r.: Anna Rajah, Bettina Hauenschild, Charlotte Schwab, Michael Stange, Elzemarieke de Vos, Otto Kukla, Klara Pfeiffer, Paul Walther, Laura Mitzkus, Eberhard Peiker, Benjamin Schroeder, Richard Resch, John Carpenter © Anja Köhler 14 8. Kontakt Nina Fritsch Theaterpädagogin [email protected] Vorarlberger Landestheater Seestraße 2 6900 Bregenz T +43 5574 428 70-618 www.landestheater.org 15 9. Quellen 1 http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/szenenfoto17_bluth ochzeit140471__c__anja_koehler.jpg 2 http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/szenenfoto22_bluth ochzeit140789__c__anja_koehler.jpg 3 http://de.wikipedia.org/wiki/Federico_Garc%C3%ADa_Lorca https://www.theaterdo.de/uploads/events/downloads/begleitmaterial_bluthochzeit.pdf http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/PM_Bluthochzeit.pdf https://www.theaterdo.de/uploads/events/downloads/begleitmaterial_bluthochzeit.pdf 4 http://spanischkurse-granada-spanien.delengua.es/wpcontent/uploads/2010/04/federico_garcia_lorca.jpg 5 http://www.theaterkritiken.com/index.php?option=com_content&view=article&id=463&catid=42 http://landestheater.org/kalender/2015/01/13/bluthochzeit-1.html 6 http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/szenenfoto21_bluth ochzeit140600__c__anja_koehler.jpg 7 http://www.wissen.de/lexikon/garcia-lorca-federico-bluthochzeit https://www.theaterdo.de/uploads/events/downloads/begleitmaterial_bluthochzeit.pdf; 8.1.2015 https://www.theaterdo.de/uploads/events/downloads/Essay_Bluthochzeit.pdf http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/PM_Bluthochzeit.pdf http://www.gert-pinkernell.de/romanistikstudium/lorca_trilogie.htm 8 https://www.theaterdo.de/uploads/events/downloads/Essay_Bluthochzeit.pdf 9 http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/szenenfoto20_bluth ochzeit140563__c__anja_koehler.jpg 10 http://www.gert-pinkernell.de/romanistikstudium/lorca_trilogie.htm 11 http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/szenenfoto13_bluth ochzeit140099__c__anja_koehler.jpg 12 Text von Dr. Frank Zipfel (Dramaturg Bluthochzeit) 13 http://landestheater.org/fileadmin/user_upload/landestheater/Presse/Bluthochzeit/szenenfoto15_bluth ochzeit140315__c__anja_koehler.jpg 16