Übungen zur Aufbau der Materie IIb für LA Gymnasium WS15/16 W. Söldner Blatt 6 — Ausgabe: 23.11.2015 — Abgabe: 30.11.2015 Aufgabe 1: Kernspaltung Komplettieren Sie folgende Reaktionen und berechnen Sie, welche Energie freigesetzt wird. a) 235 U + n →90 Kr +144 Ba+? b) 239 P u + γ →92 Sr+? + 3n c) 252 Cf →106 N b+? + 4n Aufgabe 2: Radioaktiver Zerfall (Staatsexamen Frühjahr 2015, nicht-vertieft) a) Stellen Sie die Ratengleichung des radioaktiven Zerfalls auf, also den Zusammenhang zwischen der zeitlichen Änderung der Teilchenzahl und der Teilchenzahl selbst, und leiten Sie daraus das radioaktive Zerfallsgesetz her. b) Beim radioaktiven Zerfall von 60 Co wandelt sich im Kern ein Neutron in ein Proton um. Stellen Sie die vollständige Zerfallsgleichung auf! Wie heißt dieser radioaktive Zerfall? c) Die Aktivität einer 60 Co-Probe nimmt innerhalb von 142 Tagen um 5% ab. Berechnen Sie mit Hilfe dieser Angabe die Halbwertszeit von 60 Co! d) Begründen Sie mit Hilfe der Eigenschaften der beteiligten Quarks, wieso ein freies Neutron zerfallen kann! Hilfe: Recherchieren Sie aus welchen Quarks ein Proton bzw. Neutron besteht und welche Massen die entsprechenden Quarks haben. e) Beim in Teilaufgabe b) betrachteten radioaktiven Zerfall von 60 Co wird auch γStrahlung beobachtet. Geben Sie an, was γ-Strahlung ist, und erläutern Sie, durch welchen Teilprozess sie im vorliegendem Fall entsteht! f ) Erläutern Sie mit Hilfe einer aussagekräftigen Skizze des Potentialverlaufs, auf welchem quantenmechanischen Effekt der α-Zerfall von Kernen beruht! Hilfe: Recherchieren Sie im Zusammenhang der α-Strahlung nach dem ”quantenmechanischen Tunneleffekt”. g) Zeichnen Sie qualitativ in jeweils ein Diagramm die typischen Spektren der Strahlungsenergie von α- und β-Strahlung, die durch Kernzerfälle verursacht wird! Begründen Sie jeweils kurz die Form der Spektren! Hilfe: In der Vorlesung hatten wir die Kinematik von Zwei- bzw. Drei-Teilchenzerfällen im Laborsystem betrachtet. Sind die möglichen Energien der Zerfallsprodukte jeweils diskret oder kontinuierlich? Aufgabe 3: Kernreaktionen mit Neutronen (Teilaufgabe aus Staatsexamen Frühjahr 2014, nicht-vertieft) Die erste Kernspaltungsreaktion wurde im Frühjahr 1939 von Hahn, Meitner und Frisch bestätigt. Einlaufende Neutronen reagierten dabei mit 235 U Kernen unter Aussendung zweier Neutronen neben dem Spaltprodukten. Die Reaktion kann wie folgt beschrieben werden: A2 A1 1 139 1 235 0 n +92 U →Z1 X1 →Z2 Ba +Z3 X2 + 20 n Bestimmen Sie die Elementnamen X1 und X2 sowie alle Größen Ai und Zi und geben Sie deren Bedeutung an! Aufgabe 4: Thorium-Zerfallsreihe 244 P u zerfällt via α-Strahlung mit einer Halbwertszeit von 8 · 107 a in 240 U . Dieses ist ein kurzlebiger β-Strahler, ebenso wie das Tochternuklid 240 N p. 240 P u ist dann wieder ein relativ stabiler α-Strahler mit einer Halbwertszeit von 6561 Jahren. Nehmen Sie nun an, Sie hätten nur eine Ausgangsmenge N0 von 240 U . Leiten Sie unter der Annahme, daß 240 P u stabil wäre, die zeitliche Entwicklung der Stoffmenge von 240 U , 240 N p und 240 P u her. Hinweise: Nehmen Sie für die zerfallenden Nuklide exponentielle Zerfallsgesetze mit Zerfallskonstanten α und β an. Für die zeitlichen Änderungen der Teilchenzahlen ergeben sich dann folgende Ausdrücke: dN1 = −αN1 (t), dt dN2 = αN1 (t) − βN2 (t), dt dN3 = βN2 (t). dt Die Bestimmung von N1 (t) sollte kein Problem bereiten, für die Bestimmung von N2 (t) verwenden Sie am besten den Ansatz N2 (t) = C(t) e−β t , wobei C(t) zu bestimmen ist. N3 (t) bestimmen Sie dann am einfachsten durch raten. Aufgabe 5: Beschleuniger Erläutern Sie Aufbau und Funktionsweise des Van-de-Graaff-Beschleunigers und des Zyklotrons. Aufgabe 6: Detektoren Erläutern Sie Aufbau und Funktionsweise der Blasenkammer und des Proportionalzählrohrs.