Excel 2002

Werbung
W-EX2002K
Autoren: Werner Hand, Birgit Swoboda, Horst Knoth
Überarbeitete Ausgabe vom 25. Mai 2007
Microsoft
Excel 2002
für Windows
© by HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH,
Bodenheim
Internet: www.herdt.com
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in
irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem
anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des
Herausgebers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Diese Unterlage wurde mit großer Sorgfalt erstellt und
geprüft. Trotzdem können Fehler nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren
können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder
eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung
übernehmen.
Die Bildungsmedien des HERDT-Verlags enthalten Links
bzw. Verweise auf Internetseiten anderer Anbieter. Auf
Inhalt und Gestaltung dieser Angebote hat der HERDTVerlag keinerlei Einfluss. Hierfür sind alleine die jeweiligen
Anbieter verantwortlich.
Diese Schulungsunterlage wurde auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier (TCF) gedruckt.
Themen-Special: Kostenrechnung
W-EX2002K
Inhaltsverzeichnis
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
1 Grundlagen der Kostenrechnung ......................................................................................................6
1.1
Aufbau des Beispielunternehmens ..................................................................................................................... 6
1.2
Was versteht man unter Kostenrechnung?......................................................................................................... 8
1.3
Grundbegriffe des Rechnungswesens................................................................................................................ 9
1.4
Methoden der Kostenrechnung ........................................................................................................................ 11
2 Analyse und Darstellung von Kosten ..............................................................................................12
2.1
Kostenarten ...................................................................................................................................................... 12
2.2
Auflösung der Kosten ....................................................................................................................................... 12
2.3
Beschreibung der Kostenfunktion..................................................................................................................... 14
2.4
Kostenverläufe darstellen ................................................................................................................................. 14
2.5
Übung............................................................................................................................................................... 21
3 Die Kostenartenrechnung .................................................................................................................22
3.1
Grundlagen....................................................................................................................................................... 22
3.2
Abgrenzungsrechnung ..................................................................................................................................... 23
3.3
Bewertung von Verbrauchsmengen.................................................................................................................. 29
3.4
Übung............................................................................................................................................................... 32
4 Die Kostenstellenrechnung ..............................................................................................................34
4.1
Grundlagen....................................................................................................................................................... 34
4.2
Die Zuschlagssätze .......................................................................................................................................... 36
4.3
Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB)............................................................................................................. 38
4.4
Übung............................................................................................................................................................... 41
5 Die Kostenträgerrechnung................................................................................................................42
5.1
Grundlagen zur Kostenträgerrechnung............................................................................................................. 42
5.2
Die Kostenträgerstückrechnung ....................................................................................................................... 43
5.3
Die Kostenträgerzeitrechnung .......................................................................................................................... 48
5.4
Übung............................................................................................................................................................... 50
6 Methoden der Kostenrechnung........................................................................................................52
6.1
Die Kostenrechnungssysteme .......................................................................................................................... 52
6.2
Die Vollkostenrechnung.................................................................................................................................... 52
6.3
Die Teilkostenrechnung.................................................................................................................................... 54
6.4
Übung............................................................................................................................................................... 58
7 Anhang................................................................................................................................................60
Stichwortverzeichnis ..............................................................................................................................62
I
3
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
3
Die Kostenartenrechnung
In diesem Kapitel erfahren Sie
Æ
die Aufgaben der Kostenartenrechnung
Æ
wie Sie Kosten den Kostenarten zuordnen
Æ
wie Sie eine Abgrenzungsrechnung in einer Ergebnistabelle durchführen können
Æ
wie Sie Materialverbrauch bewerten
Æ
wie Sie eine permanente Durchschnittsbewertung durchführen
Voraussetzungen
3.1
9
Grundlagen der Tabellenbearbeitung
9
Grundkenntnisse der Diagrammerstellung
9
Arbeiten mit Formeln und Funktionen (RUNDEN und WENN)
Grundlagen
Was ist eine Kostenartenrechnung?
Die Kostenartenrechnung ist die Basis aller kostenrechnerischen Aktivitäten. Sie bedient sich aus dem Zahlenwerk der Finanzbuchhaltung (Rechnungskreis I). Die Daten werden im Rechnungskreis II in neutrale Erträge
abgegrenzt oder in die Kosten- und Leistungsrechnung übernommen. Zum Thema Rechnungskreise vgl. Abschnitt 3.2.
Aufgaben der Kostenartenrechnung
Die Kostenartenrechnung hat folgende Aufgaben zu erfüllen:
:
:
:
:
Erfassung und Gliederung sämtlicher in der Abrechnungsperiode angefallenen Kosten
Zusammenfassung der tatsächlich entstandenen Kosten eines Betriebes; hierbei werden die einzelnen
Kostenarten unter Berücksichtigung der jeweiligen Aufgabenstellung zusammengefasst, beispielsweise
zu Einzel-, Gemein- und Sondereinzelkosten oder fixen und variablen Kosten.
Bewertung und Bereitstellung der erforderlichen Kosten für die jeweiligen Zwecke der Kostenrechnung,
beispielsweise für die Vor- und Nachkalkulation, Kostenkontrolle und Ergebnisermittlung
Abgrenzung von Kosten und Aufwendungen, die Entfernung neutraler Aufwendungen
Systematisierungsmöglichkeiten der Kosten
Sie können die jeweiligen Kostenarten in Gruppierungen zusammenfassen. Bei der Movement GmbH sieht das
folgendermaßen aus:
22
Kriterium
Unterteilung
Beschreibung
Verbrauchsart
Materialkosten
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Personalkosten
Löhne, Gehälter, Provisionen, Sozialabgaben
Abschreibungen
Kalkulatorische Wagnisse, Abschreibungen, Zinsen, Mieten
Dienstleistungskosten
Transportkosten, Kosten für Strom und Wasser, Rechtsund Beratungskosten
Fremdleistungskosten
Steuern, Gebühren, Beiträge
3
Die Kostenartenrechnung
Zurechnung zu
Kostenträgern
Beschäftigungsabhängigkeit
von Kosten
3.2
Einzelkosten
Dem Kostenträger unmittelbar zurechenbare Kosten (Akkordlöhne, Materialeinzelkosten)
Sondereinzelkosten
Fertigung:
Vertrieb:
Gemeinkosten
Einem Kostenträger nicht unmittelbar zurechenbare Kosten
(Abschreibungen auf die Betriebs- und Geschäftsausstattung,
Gehälter für das kaufmännische oder technische Personal)
variable Kosten
reagieren auf Beschäftigungsänderungen
fixe Kosten
Intervallfixe und absolutfixe Kosten zeigen keine Reaktion bei
Änderung der Beschäftigung
Mischkosten
enthalten sowohl variable als auch fixe Kostenbestandteile
Modell- und Transportkosten
Provisionen, Spesen
Abgrenzungsrechnung
Aufgabe der Abgrenzungsrechnung
Die Aufgabe der Abgrenzungsrechnung ist es, auf der Grundlage der in der Geschäftsbuchführung erfassten
Aufwendungen und Erträge das für kostenrechnerische Zwecke erforderliche Zahlenmaterial zu strukturieren
und inhaltlich aufbereitet zusammenzustellen. Die Abgrenzungsrechnung ist eine Schnittstelle zwischen der
Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung.
Ziel der Abgrenzungsrechnung
Das Ziel der Abgrenzungsrechnung ist, aus den Daten der Gewinn- und Verlustrechnung sinnvolle Daten für
die Kostenartenrechnung zu ermitteln. Mit ihrer Hilfe kann dann auf direktem Wege ein Betriebsergebnis
festgestellt bzw. eine Kostenstellen- bzw. Kostenträgerrechnung angeschlossen werden.
Welche Positionen sind abzugrenzen?
In der Finanzbuchhaltung werden Aufwendungen und Erträge mitgebucht, die betriebsfremden Charakter haben oder als periodenfremd anzusehen sind. Diese neutralen Aufwendungen und Erträge müssen abgegrenzt
werden, damit das Kostenrechnungsergebnis nicht verfälscht wird.
(1)
Neutraler Aufwand und neutrale Erträge
Als Kosten gehen in die Kostenrechnung nur die Aufwendungen ein, die im Zusammenhang mit dem Betriebszweck des Unternehmens stehen. Abzugrenzen sind:
:
:
:
:
Spekulationsverluste aus Devisengeschäften
außerordentliche Abschreibungen aufgrund nicht planmäßiger Wertminderungen
steuerliche Sonderabschreibungen, denen kein echter Werteverzehr zugrunde liegt
alle Erträge und Aufwendungen aus einem betriebsfremden Finanzergebnis
Notizen
23
3
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
(2)
Kostenrechnerische Korrekturen
Das Ziel von kostenrechnerischen Korrekturen ist eine vollständige und richtige Zuordnung der Kosten. Die
kalkulatorischen Kosten stehen für Größen, die als neutrale Aufwendungen nicht der Kostenrechnung angehören, vom Sachbezug her jedoch in die Kostenrechnung aufgenommen werden müssen. Zudem beziehen sich
Kosten und Leistungen zum Teil auf andere Mengen- und/oder Wertansätze als die entsprechenden Aufwendungen und Erträge in der Finanzbuchhaltung.
:
:
:
:
:
Die kalkulatorische Abschreibung bewertet die Abnutzung von Anlagen bezogen auf den Wiederbeschaffungswert, um die Refinanzierung zum zukünftigen Ersatzzeitpunkt zu ermöglichen. Sie entspricht
daher nicht der steuerrechtlichen Abschreibung. Der Materialverbrauch wird zu Wiederbeschaffungskosten angesetzt, um durch die Kalkulation über die Preisfestsetzung den Wert zu erzielen, der gebraucht wird, um wieder neue Materialien einkaufen zu können.
Die kalkulatorischen Zinsen bewerten die Kosten für den Produktionsfaktor Kapital. Während die als
neutrale Aufwendungen gebuchten pagatorischen, d.h. zahlungsgleichen Fremdkapitalzinsen in der
Kostenrechnung nichts zu suchen haben, ermöglicht dieser auf die Gesamtkapitalsumme gerechnete
Posten dem Kunden die Kosten für das gesamte, indirekt vom Kunden genutzte Kapital auch in den
Preis einzukalkulieren.
Tatsächlich eingetretene Wagnisverluste sind nicht in ihrer tatsächlichen Höhe und zum Zeitpunkt ihres
Anfalles einzubeziehen, sondern hier wird über die Perioden ein kalkulatorisches Wagnis verrechnet.
Der kalkulatorische Unternehmerlohn tritt in der Regel nur bei Personengesellschaftern bei den Vollhaftern auf und bewertet den Wert der von diesen geleisteten dispositiven Arbeit, den sie sich nicht auch
zugleich in Geld auszahlen. Der Kunde soll so den wahren Wert der geleisteten Führungsarbeit bezahlen und nicht nur den an den Geschäftsführer tatsächlich ausgezahlten (zumeist wesentlich niedrigeren)
Geldbetrag. Es handelt sich um echte Zusatzkosten. Ihnen stehen keine Aufwendungen gegenüber,
d.h. in der Gewinn- und Verlustrechnung werden sie nicht berücksichtigt.
Die kalkulatorische Miete bewertet bei Nutzung eigener Immobilien den Wert, der als Miete am Markt
zu erzielen wäre, aber nicht eingenommen wird, wenn die Immobilie selbst genutzt wird. Sie fällt nicht
bei gemieteten Immobilien an. Sinn ist es, dem Kunden den Mietwert in den Preis zu rechnen, denn er
nutzt die Immobilie durch Kauf des in ihr hergestellten Produktes indirekt, ist also Kostenverursacher.
Abgrenzungsrechnung mit einer Ergebnistabelle durchführen
Aufbau einer Ergebnistabelle
Rechnungskreis I
Rechnungskreis II
1
2
3
4
5
Konten nach GuV
Externe Erfolgsrechnung
Neutrales Ergebnis
Kostenrechnerische
Korrekturen
Interner Erfolg
KontoNr.
Konto- AufwenBezeich- dungen
nung
Erträge
Unternehmensergebnis
Neutrale
Aufwendungen
Neutrale
Erträge
Neutraler
Ertrag
Zweckaufwand
Anderskosten
Kostenrechnerische
Korrekturen
Kosten
Leistungen
Betriebsergebnis
Erklärung zur Ergebnistabelle
Spalte 1 Hier sind alle aus der Finanzbuchhaltung übernommenen Aufwendungen und Erträge sowie zusätzlich eingebrachte kalkulatorische Kostenarten aufgelistet.
Spalte 2 In dieser Spalte geben Sie die Beträge der einzelnen Aufwendungen und Erträge an, die aus der
Finanzbuchhaltung übernommen worden sind. Im Ergebnis muss sich die Differenz aus Aufwand
und Ertrag als Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung darstellen.
Spalte 3 In dieser Spalte filtern Sie die so genannten neutralen Aufwendungen und Erträge. Dabei handelt
es sich um
:
Bewertungserträge:
;
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
;
Erträge aus Zuschreibungen
;
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen
:
Bewertungsaufwendungen:
;
Zuführung zu Sonderposten mit Rücklageanteil
;
Aufwendungen zur Bildung von nicht betrieblich bedingten Rückstellungen
24
Die Kostenartenrechnung
3
Spalte 4 Hier führen Sie kostenrechnerische Korrekturen durch.
Als Zweckaufwand übernehmen Sie die Aufwendungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung,
die mit anderen Werten in die Kosten- und Leistungsrechnung übernommen werden sollen. Diese
Positionen werden als Anderskosten mit anderen Wertansätzen bzw. wie die kalkulatorischen
Wagnisse neu einbezogen. Weitere Positionen können der Materialverbrauch zu Wiederbeschaffungskosten oder der kalkulatorische Unternehmerlohn sein.
Spalte 5 Sie übernehmen hier die Werte aus den kostenrechnerischen Korrekturen, die Anderskosten und
die Werte aus der GuV, die nicht als neutrale Erträge abgegrenzt sind.
Das Gesamtergebnis der Unternehmung (Unternehmensergebnis) wird in ein "Neutrales Ergebnis" (Abgrenzungsergebnis) und in ein "Betriebsergebnis" aufgeteilt.
Gewinn- und Verlustkonto erstellen
⇒
⇒
⇒
⇒
⇒
Öffnen Sie eine neue Arbeitsmappe, und speichern Sie
diese unter dem Namen Kostenartenrechnung.
Benennen Sie ein Tabellenblatt GuV.
Erstellen und formatieren Sie
die nebenstehende Tabelle.
Setzen Sie zur Berechnung
des Jahresüberschusses oder
des Jahresfehlbetrages eine
WENN-Funktion ein.
Wenn die Summe der Aufwendungen nicht gleich der
Summe der Erträge ist, ergibt
die Differenz beider Summen
den Jahresüberschuss bzw.
den Jahresfehlbetrag.
Bilden Sie die Summen der jeweiligen Spalten in den Zellen GuV
C26 und F26 mit dem Symbol
.
Die Syntax der WENN-Funktion
WENN(BEDINGUNG; DANN_WERT; SONST_WERT)
Notizen
25
3
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
Argument
Beschreibung
BEDINGUNG
Zur Formulierung einer Bedingung werden zwei Werte miteinander verglichen. Dafür sind so
genannte Vergleichsoperatoren erforderlich: =, <, >; <>.
Das Ergebnis einer Bedingungsprüfung wird mit den Wahrheitswerten WAHR und FALSCH
ausgedrückt. Wird als Bedingung nur ein Zellbezug ohne Operator angegeben, ergibt die Bedingung den Wahrheitswert WAHR, wenn sich in der Zelle ein Wert befindet. Ist die Zelle
leer, wird der Wahrheitswert FALSCH angenommen.
DANN_WERT
Wenn die Bedingung WAHR ist, wird das Argument DANN_WERT ausgeführt. Dabei gilt:
:
:
SONST_WERT
Das Argument kann ein Wert, eine Formel oder eine Funktion sein.
Wird als Wert ein Text in die Zelle geschrieben, muss dieser in Anführungszeichen gesetzt werden (z.B. "Jahresendbetrag").
Wenn die Bedingung FALSCH ist, wird das Argument SONST_WERT ausgeführt. Es gelten die
gleichen Regeln wie für das Argument DANN_WERT.
WENN-Funktion zur Berechnung
Zelle Formel
Beschreibung
C25
=WENN(SUMME(C12:C24)<SUMME(F5:F Wenn die Gesamtaufwendungen kleiner sind als die Ge11);SUMME(F5:F11)-SUMME(C12:C24);"") samterträge, dann rechne Gesamterträge - Gesamtaufwendungen; ansonsten nichts ("").
Sie können in diesem Fall den SONST_WERT weglassen,
da die Berechnung nur durchgeführt werden soll, wenn
die Bedingung zutrifft.
F25
=WENN(SUMME(F5:F11)<SUMME(C12:C Wenn die Gesamterträge kleiner sind als die Gesamt24);SUMME(C12:C24)-SUMME(F5:F11);"") aufwendungen, dann rechne Gesamtaufwendungen Gesamterträge; ansonsten nichts ("").
Sie können die Texte, den Jahresüberschuss oder den Jahresfehlbetrag über die WENN-Funktion einsetzen.
Die Texte sollen nur geschrieben werden, wenn ein Überschuss bzw. ein Fehlbetrag vorhanden ist.
Die Ergebnistabelle erstellen
Ergebnistabelle als fertiges Formular
26
Die Kostenartenrechnung
⇒
⇒
⇒
3
Benennen Sie ein Tabellenblatt Ergebnistabelle.
Erstellen und formatieren Sie die oben stehende Tabelle.
Formatieren Sie die längeren Überschriften gegebenenfalls über den Menüpunkt FORMAT ZELLEN, Register AUSRICHTUNG, Kontrollfeld ZEILENUMBRUCH mit einem Zeilenumbruch.
Sie können einen Zeilenumbruch auch unmittelbar bei der Eingabe des Textes über die Tastenkombination
ALT RETURN
erzwingen.
Verknüpfung mit dem Tabellenblatt GuV erzeugen
Zahlenwerte aus der GuV übernehmen
⇒
⇒
⇒
Markieren Sie die Zelle D8, und geben Sie das Zeichen "=" ein.
Wechseln Sie in das Tabellenblatt GuV.
Klicken Sie dort in die Zelle F5, und betätigen Sie die RETURN
-Taste.
oder
⇒
⇒
⇒
⇒
Geben Sie die Formel manuell in die Zelle D8 ein:
=GuV!$F$5
Kopieren Sie die Formel aus der Zelle D8 mit der Ausfüllfunktion in die Zellen D9 bis D14.
Erzeugen Sie in der Zelle C15 ein Verknüpfung mit der Zelle C12 des Tabellenblatts GuV.
Kopieren Sie die Formel aus der Zelle C15 in die Zellen C16 bis C27.
Die Formeln zur Berechnung der Ergebnistabelle
Die Zahlenwerte in den Spalten des Abgrenzungsbereiches müssen Sie eingeben. Die Einträge der Werte der
Betriebsergebnisrechnung können Sie automatisieren.
27
3
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
Abgrenzung des Rechnungskreises I im Rechnungskreis II durchführen
Ergebnistabelle der Abgrenzungsrechnung
⇒
Fügen Sie in der Zelle I8 die Formel C8-E8-G8+H8 ein.
Sie nehmen die Aufwendungen aus Gesamt - Neutral - Kostenrechnerische Korrektur + Verrechnete Kosten und erzielen dadurch die Kosten der Betriebsergebnisrechnung.
⇒
Kopieren Sie die Formel der Zelle I8 in den Bereich I9:I28.
⇒
Klicken Sie auf die Zelle J8, um die Formel für die Leistungen einzugeben: D8-F8.
Sie subtrahieren die Gesamterträge - Neutrale Erträge.
⇒
Kopieren Sie die Formel der Zelle J8 in den Bereich J9:J28.
⇒
Bilden Sie in der Zeile 29 für alle Spalten je eine Summe.
⇒
Ermitteln Sie die Salden mit einer WENN-Funktion für den Bereich C30:J30.
⇒
Übernehmen Sie die Salden in die Ergebnisbereiche.
Unternehmensergebnis = Neutrales Ergebnis + Betriebsergebnis
Zellschutz aktivieren
Wenn Sie die Arbeiten an der Ergebnistabelle abgeschlossen haben, sollten Sie die Formeln und Formatierungen vor Veränderungen schützen.
⇒
Markieren Sie den Zellbereich E8:H28.
⇒
Wählen Sie den Menüpunkt FORMAT - ZELLEN, Register SCHUTZ und deaktivieren Sie das
Optionsfeld GESPERRT.
⇒
Rufen Sie den Menüpunkt EXTRAS - SCHUTZ - BLATT SCHÜTZEN auf.
⇒
In den Zellen, in denen zuvor die Sperrung herausgenommen wurde, können Sie nach wie
vor Eingaben vornehmen.
⇒
Über den Menüpunkt EXTRAS - SCHUTZ können Sie den Blattschutz wieder aufheben.
Sie können mit oder ohne Kennwort den Blattschutz aktivieren. Wenn Sie ein Kennwort vergeben, sollten Sie
es sich sehr gut merken, da es keine Möglichkeit gibt, das Kennwort zu entschlüsseln.
28
3
Die Kostenartenrechnung
3.3
Bewertung von Verbrauchsmengen
Bewertungsansätze bei Verbrauchsmengen
Nach der Ermittlung der Verbrauchsmengen ist es erforderlich, die Mengen mit Preisen zu bewerten, damit die
Materialkosten für die einzelnen Kostenarten festgelegt und in die Kostenstellenrechnung oder Kostenträgerrechnung übernommen werden können. Für die Bewertung des Materialverbrauchs stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Bewertung der
Verbrauchsmengen
Anschaffungswert
Wiederbeschaffungswert
Tageswert
Verrechnungswert
Bewertungsansätze bei Verbrauchsmengen
Die Movement GmbH benötigt keine hohen technischen Innovationen bei den Verbrauchsmengen, um den
Wiederbeschaffungswert zu ermitteln. Sie ist ebenfalls keinen großen Schwankungen in den Tageswerten der
Materialien ausgesetzt und tauscht keine Produkte gegen andere Produkte, um den Verrechnungswert zu ermitteln.
Sie arbeiten in der Movement GmbH mit folgenden Verfahren, die auf dem Anschaffungswert beruhen:
Bewertungsmethoden
Beschreibung
Permanente Durchschnittspreisbildung
Sie bilden die Durchschnittspreise nach jedem Zugang. Verwenden Sie dieses
Verfahren, wenn die Materialien zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Preisen
beschafft werden.
Periodische Durchschnittspreisbildung
Wenn eine direkte Preismessung nicht möglich ist, können Sie den Materialverbrauch zu Durchschnittspreisen oder zu Preisen vergleichbarer Güter ansetzen. Die einfachste Methode der Durchschnittspreisbildung ist die Berechnung des Mittelwertes aus den gewichteten Preisen bei den einzelnen Materialzugängen.
FIFO
(First-In-First-Out)
Sie veräußern zuerst die alten Bestände. Die Bewertung erfolgt mit den Anschaffungskosten der zuletzt dem Lager entnommenen Güter.
Notizen
29
3
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
LIFO
(Last-In-First-Out)
Bei diesem Verfahren gehen Sie davon aus, dass die Entnahmen in der umgekehrten Reihenfolge der Zugänge erfolgen. Die zuletzt gekauften Mengen
werden dabei als zuerst verbraucht unterstellt. Die Bewertung erfolgt zu den
Anschaffungskosten der früher ans Lager gelangten Waren.
HIFO
(Highest-In-First-Out)
Das HIFO-Verfahren wenden Sie an, wenn die am teuersten gekauften Zugänge zuerst verkauft werden, um etwa im Rahmen hoher Selbstkosten diese
Beschaffungspreise rasch auf den Markt abzuwälzen. Demzufolge geschehen
die Entnahmen in einer preisorientierten Reihenfolge der Zugänge.
LOFO
(Lowest-In-First-Out)
Diesem Verfahren liegt die Fiktion zugrunde, dass die am preiswertesten beschafften Zugänge zuerst entnommen werden.
Beispiel einer permanenten Durchschnittsbewertung
Die Movement GmbH möchte eine permanente Durchschnittsbewertung der Regalbretter aus Produktionslinie D: Aktenregale vornehmen.
Hierzu soll eine Tabelle erstellt werden, in der die Menge und der Preis
aller Zugänge chronologisch erfasst werden. Nach jedem Zugang soll
der Durchschnittspreis ermittelt werden. Dieser Durchschnittspreis entspricht dabei auch dem Preis des Materials bei Warenausgang.
Zugang
Zugang
Zugang
Zugang
Zugang
Erstellen Sie die permanente Durchschnittsbewertung anhand der Zu- Abgang
und Abgänge aus der nebenstehenden Tabelle. Der Anfangsbestand Abgang
betrug 100 Mengeneinheiten mit einem Wert von 600.
Abgang
Abgang
Datum
Menge Preis
09.01.02
50 6,00
15.01.02
50 5,50
21.01.02
100 6,50
23.01.02
100 7,00
26.01.02
50 6,00
14.01.02
100
20.01.02
60
22.01.02
40
27.01.02
100
So nutzen Sie Excel
Tabellenblatt vorbereiten
⇒
Erstellen Sie eine neue
Arbeitsmappe, und speichern Sie diese unter
dem Namen Bewertung
Materialverbrauch.
⇒
Benennen Sie ein Tabellenblatt
Permanenter
Durchschnitt.
⇒
Erstellen und formatieren Sie die nebenstehende Tabelle.
⇒
Formatieren Sie die Prei- Tabellenblatt Permanenter Durchschnitt erstellen
se und Werte in Euro.
Formeln zur Berechnung der Durchschnittsbewertung
Um die permanente Durchschnittsbewertung durchführen zu können, werden folgende Formeln verwendet:
Zelle Formel
Beschreibung
K6
Sie errechnen den Durchschnittspreis, indem der derzeitige Wert des Materials durch die Menge des Bestandes geteilt wird. Anschließend runden Sie das
Ergebnis auf zwei Dezimalstellen nach dem Komma.
= RUNDEN(J6/I6;2)
Das Runden ist hier besonders wichtig, da Sie mit dem Durchschnittspreis die
Werte der folgenden Abgänge berechnen. Ansonsten würde der Rechner mit
x-Nachkommastellen operieren, die zu einem anderen Ergebnis führen.
E7
30
=C7*D7
Damit errechnen Sie den Wert des Produktes mit Menge * Preis.
3
Die Kostenartenrechnung
G7
=K6
Verweisen Sie so auf den zuletzt (voranstehende Zeile) ermittelten Durchschnittswert als Preis für den Abgang.
H7
=F7*G7
Mit dieser Formel errechnen Sie den Wert des Abgangs mit Menge * Preis.
I7
=I6+C7-F7
Die aktuelle Bestandsmenge berechnen Sie, indem Sie zur letzten Bestandsmenge den aktuellen Zugang addieren und den aktuellen Abgang subtrahieren.
J7
=J6+E7-H7
Den aktuellen Bestandswert ermitteln Sie, indem Sie zum letzten Bestandswert den Wert des aktuellen Zugangs addieren und den Wert des Abgangs
subtrahieren.
Die Syntax der RUNDEN-Funktion
RUNDEN (Zahl;Stellen)
Beispiel:
Eine Zahl wird auf eine bestimmte Anzahl von Stellen gerundet. Wird RUNDEN()
das Argument Stellen der Funktion RUNDEN als negativer Wert ange=RUNDEN(31,446;2)
geben, wird die Zahl im Ganzzahlenbereich gerundet bzw. gekürzt. Eine
=RUNDEN(1273;-2)
positive Zahl rundet bzw. kürzt die Nachkommastellen einer Zahl.
Ergebnis
31,45
1300
Die Formeln eingeben
⇒
⇒
⇒
⇒
Tragen Sie den Anfangsbestand in die erste
Zeile ein.
Geben Sie das erste Datum ein und somit den
ersten Zugang.
Die weiteren Werte der
Zu- und Abgänge werden nach Datum chronologisch eingegeben.
Geben Sie die Formeln
zur Berechnung der Zel- Eingabe der Formeln
len K6, E7, G7, H7, I7
und J7 ein.
Kopieren Sie die Formeln innerhalb der Spalten bis Zeile 15.
Notizen
31
3
Excel 2002 - Themen-Special: Kostenrechnung
Ergebnis der permanenten Durchschnittsbewertung
;
Im Rahmen der Berechnung haben Sie für jeden
Abgang den aktuellen
Durchschnittspreis ermittelt.
;
Als Endbestand erhalten
Sie eine Menge von 150
zu einem Wert von
977,40 €.
;
6,52 € haben Sie als aktuellen
Durchschnittspreis ermittelt.
Permanente Durchschnittsbewertung
3.4
Übung
Übung 1
Sie haben eine alte Abgrenzungsrechnung der Movement GmbH bereits nachvollzogen. Jetzt ist die aktuelle
Rechnungsperiode abgeschlossen, und alle Zahlen liegen Ihnen vor. Führen Sie eine Abgrenzungsrechnung
ohne kostenrechnerische Korrekturen durch. Benutzen Sie die Daten der GuV.
Aufwendungen
Konto Kontenbezeichnung
in TEuro
Konto Kontenbezeichnung
in TEuro
6000 Aufwendungen für Rohstoffe
6.000
5000 Umsatzerlöse
7.000
6200 Löhne
2.200
5200 Bestandsveränderungen
3.000
6300 Gehälter
5.500
5300 Eigenleistungen
3.000
900
5400 Mieterträge
2.000
1.820
5710 Zinserträge
1.000
6400 Soziale Abgaben
6520 Abschreibungen auf Sachanlagen
6960 Verlust Abgang von Vermögensgegenständen
500
7000 Betriebssteuern
750
Summe
32
Erträge
Summe

Erstellen Sie eine Arbeitsmappe mit dem Titel Übung Kostenarten.

Nennen Sie das erste Tabellenblatt GuV, und erstellen Sie darin das oben abgebildete Gewinn- und Verlustkonto.

Berechnen Sie den Jahresüberschuss oder den Jahresfehlbetrag.

Erstellen Sie ein weiteres Tabellenblatt mit dem Namen Betriebsergebnis.

Ermitteln Sie das Betriebsergebnis und das neutrale Ergebnis, indem Sie eine Abgrenzung
mittels Ergebnistabelle in einem neuen Tabellenblatt durchführen.

Verwenden Sie bei der Erstellung der Ergebnistabelle Verknüpfungen zum Tabellenblatt GuV.
3
Die Kostenartenrechnung
Übung 2
Die Angebotspreise für die Aktenregale aus der Produktionslinie D müssen ermittelt werden. Sie sollen deshalb den Materialverbrauch bewerten. Erstellen Sie eine permanente Durchschnittsbewertung für den Verbrauch von Regalrollen.
Lagerdaten
Datum
Menge
Preis
Datum
Menge
Zugang
05.01.02
250
3,00 € Abgang
06.01.02
300
Zugang
12.01.02
200
3,50 € Abgang
14.01.02
200
Zugang
19.01.02
250
3,20 € Abgang
22.01.02
150
Zugang
23.01.02
200
2,90 € Abgang
28.01.02
350
Zugang
29.01.02
150
3,10 € Abgang
30.01.02
100
Der Anfangsbestand betrug 230 Mengeneinheiten mit einem Wert von 690.

Öffnen Sie die Arbeitsmappe mit dem Namen Bewertung Materialverbrauch, oder erstellen
Sie die Arbeitsmappe.

Geben Sie einem Tabellenblatt dem Namen Übung Permanenter Durchschnitt.

Erstellen Sie die permanente Durchschnittsbewertung für Regalrollen anhand der oben stehenden Angaben.
Notizen
33
Herunterladen