Magazin Ausgabe Mai 2003 - Plattensammeln ist eine sehr gute

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Plattenbörsen
Oldie Markt 05/03
Plattenbörsen 2003
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
1. Mai
1. Mai
3. Mai
3. Mai
4. Mai
4. Mai
4. Mai
4. Mai
10. Mai
10. Mai
10. Mai
11. Mai
11. Mai
11. Mai
17. Mai
17. Mai
18. Mai
18. Mai
18. Mai
24. Mai
24. Mai
24. Mai
29. Mai
29. Mai
29. Mai
31. Mai
31. Mai
31. Mai
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
Donauwörth
Saarbrücken
Kempten
Innsbruck/Österreich
Bremen
Dortmund
Fürth
Bregenz/Österreich
Mannheim
Berlin
Salzburg/Österreich
Frankfurt
Mönchengladbach
Regensburg
Ludwigsburg
Hamburg
Marburg
Leipzig
Budapest/Ungarn
München
Amsterdam/Holland
Wien/Österreich
Berlin
Ingolstadt
Linz/Österreich
Würzburg
Wiener Neustadt/Österr.
Mailand/Italien
Schwabenhalle
Congreshalle
Kolpinghaus
Volkshaus
Messe-Centrum
Westfalenhalle 2
Stadthalle
Blumensaal
Alte Feuerwache
Berlin Arena
Kleingmainer Saal
Jahrhunderthalle
Kaiser-Friedrich-Halle
Antoniussaal
Forum am Schlosspark
Uni-Mensa Schlüterstraße
Software Center
Uni-Mensa
Varosliget,Petofi Csarnok
Kolpinghaus
Jaap Edenhal
Stadthalle
Statthaus Böcklerpark
Theater
Volkshaus Bindermichl
Matthias-Ehrenfried-Haus
Ungarviertel-Zentrum
Parco Espozioni Novegro
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
ReRo  (02 34) 30 15 60
Marylyn Stoschek  (085 09) 26 09
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Consensus  (047 46) 93 19 75
ReRo  (02 34) 30 15 60
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
First & Last  (03 41) 699 56 80
Marylyn Stoschek  (085 09) 26 09
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
ReRo  (02 34) 30 15 60
Marylyn Stoschek  (085 09) 26 09
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
WIR  (051 75) 93 23 59
Blue Velvet  (02 71) 33 44 51
First & Last  (03 41) 699 56 80
Lemezbörze  (00 36) 14 30 09 90
Marylyn Stoschek  (085 09) 26 09
ARC  (00 31) 229 21 38 91
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Dario Maffioli  (00 39) 02 29 52 46 74
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 05/03
News • News • News • News • News • News • News
*GunsʼnʼRoses, der andere Teil, wieder
einmal: Bassist Duff McKagan, Schlagzeuger Matt Sorum und Slash sind immer noch
auf der Suche nach einem Sänger und haben
die nächste Absage kassiert: Mike Patton
(Ex- Faith No More) zog es vor, bei seinem
eigenen Tomahawk-Projekt zu bleiben. Doch
der nächste Kandidat ist bereits ausgeguckt:
Scott Weiland von den Stone Temple Pilots
fand sich zu einer Audition bereit, während
er sein zweites Solo-Album einspielt.
*David Bowieʼs Aladdin Insane-Album wird
am 24. Juni als Doppelpack in der DeluxeEdition neu aufgelegt. Die zweite CD enthält
unveröffentlichtes Material aus der Phase.
* Little Eva, eigentlich Eva Boyd, verlor
am 10. April in ihrer Heimat Bellhaven in
North Carolina einen langen Kampf gegen
den Krebs. Die auch in Bellhaven geborene
Sängerin ging in den 60er Jahren nach New
York, und arbeitete dort als Babysitterin bei
dem Ehepaar Carole King und Gerry Goffin, die sie als Sängerin für das Demo einer
ihrer neuen Kompositionen, Lllloco-Motion
verwendeten. Das Ergebnis war so überzeugend, dass daraus eine Single entstand, die
zum Welthit geriet. In den nächsten Jahren
gelangen ihr noch einige Treffer, ehe sie in
Vergessenheit geriet.
* Babatunde Olatunji aus Nigeria, der in den
60er Jahren mit seinen Platten Drums Of Passion und More Drums Of Passion erstmals auf
die Popmusik aus Afrika aufmerksam machte
und in den 80er Jahren zusammen mit Mickey
Hart (Grateful Dead) Planet Drum gründete,
starb am 6. April im Alter von 75 Jahren in
Kalifornien an den Folgen der Diabetes.
* Mötley Crüe und die Prozesse ehemaliger
Mitglieder, I: Vince Neil akzeptierte seinen
Schuldspruch in dem Verfahren wegen
Misshandlung, dass er nach seiner Schlägerei Anfang April vor einem Club in West
Hollywood aufgebrummt bekam, als er einen
Plattenproduzenten vermöbelte, der sich bei
einem Sturz den Ellenbogen brach. II: Tommy
Lee steht wegen fahrlässiger Tötung seit dem
9. April vor Gericht, nachdem ein vierjähriges
Kind, das mit seinem Sohn dessen Geburtstag
feierte, im Swimmingpool des Lee-Anwesens
ertrank.
* Paul McCartney erwarb für seinen Songverlag die Rechte an 23 Songs von Carl
Perkins, beispielsweise solchen Klassikern
der Rockmusik wie Blue Suede Shoes oder
Matchbox.
* Lenny Kravitz hat in den USA für den
Song We Want Peace, den er zusammen mit
dem irakischen Sänger Kadim el Sahir, dem
palästinensischen Gitarristen Simon Shaheen
und dem libanesischen Percussionisten James
Haddad aufnahm, die genau entgegengesetzte
Reaktion: „Es gab viele seltsame Reaktionen
auf den Song. Sehr aggressiv und hasserfüllt.“
Außerdem weigern sich viele Radiostationen,
das Lied zu spielen, weil sie ihn für ein Friedenslied halten.
* Ted Nugent hat seinen Bassisten Marco
Mendoza zwar an Whitesnake verloren, doch
mit Barry Sparks (Uli Jon Roth, Dokken) hat
er einen gleichwertigen Ersatz für die am
25. April beginnende Tour gefunden, bei der
übrigens auch Bluesrock-As Kenny Wayne
Shepherd mit von der Partie sein wird.
* Mark Knopfler verunglückte mit seinem
Motorrad: Bei einer Kollision mit einem Auto
brach er sich sein Schlüsselbein und knackste
sich sechs Rippen an.
* Eric Clapton absolvierte in der Schule
seiner Tochter ein Benefizkonzert für die
Anschaffung von Computern und MusikInstrumente für dieselbe. Da 779 Besucher
34 Mark pro Platz für die 90-minütige Show
und das daran anschließende, ebenso lange
Frage- und Antwortspiel zahlten, dürften die
Geräte angeschafft werden können.
* Michael Jackson und das liebe Geld, I: Er
legte am 7. April Beschwerde gegen die Klage des Londoner Auktionshauses Sothebyʼs
wegen Zahlung von 1,7 Millionen Dollars
für Gemälde aus dem 19. Jahrhundert ein,
weil die Gemälde restauriert gewesen seien.
II: Ein Konzertveranstalter erhielt von einer
Jury 5,3 Millionen Dollar Schadensersatz für
zwei Shows zugesprochen, die Jacko 1999
ohne Angabe von Gründen abgesagt hatte.
Der Plan war, dass er eine Millennium Show
am 31. 12. in Sydney geben, danach mit einem
Jet nach Hawaii fliegen und dort einen zweiten Silvester-Gig geben sollte. Der Promoter
hatte 25 Millionen Dollars gefordert. III:
Offensichtlich hat er auch Probleme mit den
Steuerbehörden seiner Heimat im Santa Ynez
Tal in Kaliforrnien. Nachdem er Steuer-Ermäßigung wegen einer landwirtschaftlichen Nutzung auf seiner Neverland-Ranch beantragt
hat, erhält er jetzt Besuch von Steuerbeamten.
Der Grund: Die Frist für den Antrag könnte
abgelaufen sein.
* Herb Alpert & Jerry Moss – die Ex-Besitzer von A&M – erhalten für den Verkauf
ihres Songverlags an Seagram 2000, von
den Rechtsnachfolgern Universal Vivendi ei-
nen Nachschlag von 200 Millionen Dollars.
Die Ursache dafür liegt in den Modalitäten
des Verkaufs des 60.000-Lieder Katalogs.
Damals erhielt das Duo dafür 6 Millionen
Anteile von Seagram, die damals rund 350
Millionen Dollars wert waren. Da inzwischen
der Preis für eine Aktie der früher als Spirituosen-Firma firmierenden Gesellschaft unter
37,50 Dollars fiel, mussten die neuen Inhaber
einen Ausgleich nachzahlen.
* The Doors-Originale Robbie Krieger und
Ray Manzarek scheinen nicht mehr aus den
Gerichtssälen der USA herauszukommen.
Diesmal wurden sie von dem eigentlich als
Schlagzeuger von The Doors 21st Century
vorgesehenen Stewart Copeland auf die
Zahlung von 1 Million Dollars verklagt, der
diese Summe wegen des Bruchs des mündlichen Vertrags fordert. Offensichtlich haben
es sich die beiden Herren bei der Besetzung
des Schlagzeugs inzwischen anders überlegt,
obwohl noch kein neuen Kandidat feststeht.
* Dennis Doherty, ehemaliger zweiter Mann
der Mamas & Papas, hat ein Musical über den
Aufstieg seiner ehemaligen Gruppe geschrieben: Dream A Little Dream hat seinen Titel für
die ab dem 14. März laufenden Aufführungen
im Village Theatre im New Yorker Stadtteil
Greenwich Village allerdings in California
Dreaminʼ geändert.
* The Sweet, I: Steve Priest tauchte am 12.
April in Los Angeles für einen raren Auftritt
auf. Anlässlich eines Benefiz-Konzerts für
einen 5 1⁄2-jährigen Jungen in England griff
er sich seinen Bass und ging noch einmal auf
die Bühne. Er gab auch Klassiker seiner alten
Band zum besten. II: Bei Andy Scottʼs Sweet
gibt es einen neuen Sänger: Tony OʼMara
(Ex- Praying Mantis) stieg neu ein.
* Edwin Starr starb am 2. April in Nottingham an den Folgen einer Herzattacke. Der
Mann aus Tennessee feierte mit seinem Megahit War einen der größten Erfolge im Sog
des Anti-Vietnam Engagements vieler Künstler im August 1970. Dabei sollte es jedoch
bleiben und so tingelte Starr seit Jahren durch
die Oldieshows in Europa (so trat er noch im
März 2003 bei der 13 Porsche Oldie-Night in
der Stuttgarter Schleyerhalle auf).
* Diana Ross wird in Kürze den zweiten Band
ihrer Autobiographie schreiben, nach dem ersten von 1993. In Upside Down: Wrong Turns,
Right Turns And The Road Ahead wird sie auf
ihre Scheidung, die gescheiterte Reunion der
Supremes und die Zeit in einer Rehabilitationsanstalt eingehen.
3
4
Top 20/40
Oldie Markt 05/03
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
April
6 Dschinn
Same (M/M)
Bacillus Bellaphon BLPS 19120 (72/D)
125,25 €
14 Les Sauterelles
View To Heaven (M/M)
Decca SLK 16561-P (68/D)
83,07 €
7 Trees
On The Shore (M-/VG+)
CBS 64168 (70/UK)
122,85 €
15 Killing Floor
Out Of Uranus (M-/M-)
Penny Farthing Philips (71/D)
78,46 €
8 Haze
Hazecolor (Dia-Cover, M-/VG+)
Bacillus Philips 6494 007 (71/D)
121,77 €
16 Blackwater Park
Dirt Box (M-/M-)
BASF 20 21238-6 (71/D)
77,70 €
1 The Sonics
Here Are The Sonics (Mono, M/M-)
Etiquette LP-024 (66/US)
216,19 €
9 Light Of Darkness
Same (M-/M-)
Philips 6305 062 (71/D)
113,30 €
17 The Beatles
72,79 €
Rock And Roll Music (7“, Hippiecover, M/VG+)
Odeon O 22915 (65/D)
2 The Beatles
Let It Be (LP-Box + Book, M/VG+)
Apple EMI 1C062-04433 (70/D)
137,94 €
10 Ahora Mazda
Same (M-/M-)
Catfish EMI 5C054-24184 (70/NL)
111,75 €
18 Amon Düül
Psychedelic Underground (Foc, M-/M-)
Metronome MLP 15332 (69/D)
71,31 €
3 Flute + Voice
Same (M/M)
Pilz BASF 20 21088-2 (71/D)
135,84 €
11 Barbarians
Same (Mono, M-/M-)
Laurie LLP 2033 (65/US)
107,83 €
19 The Yardbirds
Over Under Sideway Down ( M-/VG+)
Epic BN 26254 (66/D)
70,09 €
4 John's Children
Orgasm (M-/M-)
White Whale WWS 7128 (69/US)
133,00 €
12 Albert Mangelsdorff Quintet
Tension (Multi-Foc, M-/M-)
CBS (63/NL)
100,73 €
20 Hölderlin
Hölderlins Traum (M-/M-)
Pilz BASF 20 21314-5 (72/D)
69,92 €
5 9.30 Fly
Same (M-/M-)
Ember NR 5062 (72/UK)
132,83 €
13 Zweistein
Trip, Flip-Out, Meditation (3 LP, M/M-)
Philips 6630 002 (70/D)
Die ewigen Price-Charts
Top 40
89,20 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 294
ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit
den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia,
Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
6
Kunst mit Platten/ Impressum
Oldie Markt 05/03
Der Klotz
Was man mit 500.000 Singles alles anfangen
kann, bewies Clemens Mitscher in Marburg.
500.000 Singles hören sich wie das Vermächtnis eines Plattensammlerlebens an. Für den Künstler
und Plattensammler Clemens Mitscher – Lehrer für Fotografie an der Hochschule für gestaltende
Kunst in Offenbach – jedoch waren sie nur Mittel zum Zweck: Für die Ausstellung Agit Pop
vom 7. März bis zum 24. April fügte er die Schallplatten zu einem optisch wie räumlich aufsehenerregenden Gebilde zusammen, das den einen Saal der Marburger Kunsthalle beherrschte.
Das Foto gibt nur eine annähernde Vorstellung von der Wucht, aber auch der Farbenfreudigkeit
des originalen Teils. Dennoch soll es hier publiziert werden, um einmal zu zeigen, dass Platten
nicht nur dank ihrer Hüllen Kunstwerke sein können, sondern auch in einer komprimierten,
acht Meter Breite, einem Meter langen und 70 Zentimeter hohen Form, wie sie Mitscher zu-
sammenfügte. Ein Vergleich mit einem Puzzle
liegt da nahe, vor allem aber überzeugt die
Zusammenstellung.
In der Ausstellung befanden sich noch andere
Objekte von Mitscher und seinem Kollegen
Michael Dreher, wobei letzterer eher auf die
Agit-Schiene setzte. Für Mitscher stellt sich
nach dem Ende der Ausstellung allerdings das
Problem, wie er die 500.000 Singles, deren
Erwerb er in einem witzigen Text beschreibt,
wieder los wird. Das bedeutet aber auch für
alle Singles-Sammler: Die Jagdsaison ist ab
dem 24. April eröffnet. Man darf auf die entsprechenden Anzeigen gespannt sein.
Oldie-Markt
05/03
Nr. 272 Mai 2003
26. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Oldie - Markt
Oldie-Markt 06/03
(= Heft 273)
Oldie-Markt 07/03
(= Heft 274)
Erscheinungsdatum:
2. Juni 2003
Erscheinungsdatum:
30. Juni 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
12. Mai 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
10. Juni 2003
Auktions-Schluß für Auktion 296
(Poststempel) am:
12. Mai 2003
Auktions-Schluß für Auktion 297
(Poststempel) am:
10. Juni 2003
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
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Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley
Chicago: Rock mit Bläsern
Oldie Markt 05/03
Rock’n’Roll-Akademiker
Chicago war eine der ersten Bands, die nur aus Musikern bestand,
die vorher das auch an der Hochschule studiert hatten. Doch das
Resultat hatte nichts mit steifen Doktoren zu tun.
Chicago 1969 (hinten v.l.): Daniel Seraphine,
James Pankow, Peter Cetera. Vorne v.l.:
Walter Parazaider, Terry Kath,
Lee Loughnane, Robert Lamm
Einer der größten Unterschiede zwischen der
europäischen Musikszene und der der USA
ist die Tatsache, dass hierzulande ein Musiker
ohne einen akademischen Abschluss schlicht
nicht für voll genommen wird – egal, ob er
nun in den klassischen Musik oder in der
leichten Muse tätig werden will. Das ist in
den USA anders: Da zählt nur eines: das, was
7
8
Chicago: Rock mit Bläsern
Oldie Markt 05/03
die Frau oder der Mann tatsächlich zu leisten
imstande ist – mit oder ohne Abschluss. Das
soll natürlich nicht heißen, das jenseits des
Atlantiks keine Musikhochschulen existieren
– das Gegenteil ist der Fall. Aber auf solchen
heute renommierten Institutionen wie der
Berklee Music School oder dem Juillard in
Boston kann man Rock genauso gut studieren
wie Jazz oder Klassik und die Eleven werden
aufgefordert, sich bereits während des Studiums in der harten Welt der real existierenden
Musik umzusehen.
Ähnlich erging es dem Saxofonisten Walter
Parazaider (* 14.3.1945, Chicago), der
während seiner Studienzeit an der DePaul
Universität in Chicago seine Kollegen Lee
Loughnane (* 21.10.1946, Chicago), James
Pankow (* 20.8.1947, Chicago) und Daniel
Seraphine (* 28.8.1948, Chicago) traf, was
mit Ausnahme von Seraphine kein Wunder
war, belegten doch die drei erst genannten
als Bläser dieselben Kurse. Der letzte wiederum stellte die Verbindung zum nächsten
Mosaikstein her. In den frühen 60ern hatte er
Oldie-Markt Discographie
Chicago
von Frank Küster
1969
Single: Questions 67 And 68 / Listen
US: Columbia 4-44909
Single: Beginnings / Poem 58
US: Columbia 4-45011
Doppel-Album: Chicago Transit Authority
D/UK/NL: CBS S 66221, US: Columbia GP 8 (CS 9809/9836), RI 1970 JP: CBS Sony 12267, RI 1976 JP: CBS Sony 40AP 1226-7, RI 1984 US: MFSL 2-128 (Halfspeed Mastered).
CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 66221, US: Columbia CGK 8 (2 CD: C2GK 8), RI 1990 US:
Columbia Legacy CK 57186-2 (Mastersound Gold Disc), RI 1993 JP: CBS Sony SRCS 6305,
RI 1999 D: CNR Zyx ARC 10005-2, US: Chicago Records CRD 3001, RI 2002 D/US: Rhino
WSM 8122-76171-2
A: Introduction / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings
B: Questions 67 And 68 / Listen / Poem 58
C: Free Form Guitar / South California Purples / Iʼm A Man
D: Prologue, August 29, 1968 / Someday (August 29, 1968) / Liberation
Single: Iʼm A Man (Part 1) / (Part 2)
D/UK/F/NL: CBS S 4503 (Diff. Covers)
Single: Iʼm A Man / Does Anybody Really Know What Time It Is?
SW: CBS S 4715
EP: Blood, Sweat & Tears: Spinning Wheel / More And More // Blues-Part II / Chicago Transit
Authority: Iʼm A Man
Iran: Top 4 EX-4337
EP: Questions 67 And 68 / Listen // Beginnings / Poem 58
SI: CBS CES 4119
Single: Make Me Smile / Colour My World
D/UK/NL: CBS S 4919 (1970, Diff. Covers, D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo With
Special Cover), US: Columbia 4-45127
1970
D-2-LP: CBS S 66221
zusammen mit dem Gitarristen Terry Kath (*
31.1.1946, Chicago) bei Jimmy & The Gentlemen gespielt. Danach hatte man sich zwar aus
den Augen verloren, aber als beide für einen
Job bei The Executives vorspielten, erneuerten sie ihre Bekanntschaft und entschlossen
sich, zusammen mit Parazaider und Pankow,
kurz danach auch mit Lee Loughnane, eine
Band zu gründen.
Der erste Name war The Missing Links – ja,
einmal mehr beschlossen junge Musiker, die
Lücke zwischen dem Jazz und dem Rock zu
schließen. Dabei half ihnen Mitglied Nr. 5,
der Pianist Robert Lamm (* 13.10.1944,
Brooklyn, New York), den sie in einer Bar
in Chicagoʼs legendärer South Side fanden,
wo er als Mitglied von Bobby Charles & The
Wanderers das Klavier spielte. Bemerkung
Single: 25 Or 6 To 4 / Where Do We Go From Here
D/UK/F/IT/NL/SP: CBS S 5076 (1970, Diff. Covers, D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo
With Special Cover), US: Columbia 4-45194, JP: CBS Sony 82074
EP: Make Me Smile / Questions 67 And 68 // Listen / Beginnings
ME: CBS EPC-1015
Doppel-Album: Chicago
D/UK/NL: CBS S 66233, US: Columbia KGP 24, RI 1975 US: CQ 33258 (Quadrophonic +
Poster). CD: 1986 D/UK/NL: CBS CDCBS 66233, US: Columbia CGK 24, RI 1999 NL: CNR
2002619, US: Chicago Records CRD 3002, RI 2002 D/US: Rhino WSM 8122-76172-2 (+ Make
Me Smile (Single Version) / 25 Or 6 To 4 (Single Version)
A: Movinʼ In / The Road / Poem For The People / In The Country
B: Wake Up Sunshine / Ballad For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-So Much To Say,
So Much To Give-Anxietyʼs Moment-West Virginia Fantasies-Colour My World-To Be FreeNow More Than Ever
C: Fancy Colours / 25 Or 6 To 4 / Prelude / A.M. Mourning / P.M. Mourning / Memories Of
Love
D: It Better End Soon: 1st Movement-2nd Movement-3rd Movement-4th Movement-Where Do
We Go From Here
Promo-Single: Does Anybody Really Know What Time It Is? (2:53) / (3:17)
US: Columbia 4-45264
Chicago: Rock mit Bläsern
am Rande: Bobby Charles, eigentlich Robert
Charles Guidry, ist der Verfasser von solchen
RockʼnʼRoll-Klassikern wie See You Later
Alligator oder Walking To New Orleans und
hatte damals einen Solovertrag mit Paula
Records. Lamm, der einzige der Band, der
nicht aus Chicago stammte, hatte schon mit
symphonischen Orchestern gespielt und kurz
überlegt, eine Laufbahn als klassischer Pianist einzuschlagen, ehe er sich der leichten
Muse zuwandte.
Mit ihm war man komplett und benannte sich
in das nur wenig originellere The Big Thing
um. Das entscheidende Daum für die folgende
Karriere jedoch war der 15. Februar 1968, als
sich die sechs Musiker im Appartement von
Walter Parazaider trafen und sich gegenseitig
versprachen, von da an dem gemeinsamen
Projekt absolute Priorität einzuräumen. Parazaider stellte auch den Keller in der Wohnung
seiner Mutter im Vorort von Chicago, Maywood, zur Verfügung, wo man sich fortan traf,
um ein Repertoire einzuüben und eine eigene
Identität zu finden.
ME-EP CBS EPC-1015
Dabei standen von vorneherein zwei feste
Säulen fest: Die Bläsersektion sollte nicht nur
begleiten, sondern, in den Worten von James
Pankow „immer eine melodische Einheit mit
dem Gesang bilden, also eine andere Stimme
zusätzlich zu dem Gesang und um ihn herum
sein.“ Und die Vokalsätze „waren stark von
den Beatles beeinflusst worden“, wie Robert
Lamm zugab. Doch was die Band vor allem
zur Zeit ihrer Gründung von anderen abhob,
war immer die klare Selbstdarstellung als
Rockband mit Bläsern, nicht etwa, wie sie
zu Beginn verkauft wurden, Jazzrock- oder
Jazz-Formation mit Rock-Anteil. „Von unserem Selbstverständnis als Musikern her war
es eine Mischung aus einer RockʼnʼRollGruppe mit drei Bläsern, die in Big Bands
und klassischen Orchestern gespielt, also
Oldie Markt 05/03
Single: Does Anybody Really Know What Time It Is? / Listen
D/NL: CBS S 5319 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45264, JP: CBS Sony 82088 (Diff.
Cover)
Doppel-Album: Chicago III
D/UK: CBS S 66260 (+ Poster), US: Columbia C2 30110 (Quadrophonic: C2Q 30110). CD:
1986 D/UK: CBS CDCBS 66260, US: Columbia CK 30110, RI 1999 US: Chicago Records
CRD 3003, RI 2002 D/US: Rhino WSM 8122-76173-2
A: Sing A Mean Tune Kid / Loneliness Is Just A Word / What Else Can I Say / I Donʼt Want
Your Money
B: Travel Suite: Flight 602-Motorboat To Mars-Free-Free Country-At The Sunrise-Happy
ʻcause Iʼm Going Home
C: Mother / Lowdown / An Hour In The Shower: A Hard Risinʼ Morning Without Breakfast-Off
To Work-Fallinʼ Out-Dreaminʼ Home-Morning Blues Again
D: Elegy: When All The Laughter Dies In Sorrow-Canon-Once Upon A Time-Progress?-The
Approaching Storm-Man Vs. Man: The End
1971
Promo-Single: Free (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45331 (White Label)
Single: Free / Free Country
D/UK/NL/SP: CBS S 7061 (Diff. Covers, D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo With Special
Cover), US: Columbia 4-45331, JP: CBS Sony 82100
Album: The Great Chicago
JP: CBS Sony SOPN 122 (Fabric-Cover + Texture)
A: Introduction / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Questions 67 And 68 / Iʼm
A Man / Prologue August 29, 1968 / Someday (August 29, 1968)
B: Poem For The People / Make Me Smile / 25 Or 6 To 4 / Flight 602 / Free / Lowdown
Promo-Single: Lowdown (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45370 (White Label)
Single: Lowdown / Loneliness Is Just A Word
D/UK/NL: CBS S 7218 (Diff. Covers, D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo With Special
Cover), US: Columbia 4-45370
Single: Beginnings / Colour My World
D/SP: CBS 7348 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45417
Promo-Single: Questions 67 And 68 (Mono) / (Stereo)
US: Columbia 4-45467 (White Label)
Single: Questions 67 And 68 / Iʼm A Man
D: CBS S 7535, US: Columbia 4-45467 (Diff. Cover), JP: CBS Sony 82126 (Diff. Cover)
Single: Questions 67 And 68 (English) / (Japanese Version)
US: Columbia 4-45467
Single: Questions 67 And 68 (Japanese Version) / Fancy Colours
JP: CBS Sony 82130
Promo-Single: Make Me Smile (Live At Carnegie Hall) / (Studio)
JP: CBS Sony SOPA 12
EP: What Else Can I Say / Free // Flight 602 / Motorboat To Mars
ME: CBS EPC 1064
Promo-LP: Various Artists: Columbia Records Hall Of Fame Vol. IX-1970-1971
US: Columbia AE2 1020
Chicago: Does Anybody Really Know What Time It Is? / Make Me Smile
4 LP-Box: Chicago At Carnegie Hall (Live)
D/UK: CBS S 66405 (+ 3 Posters), US: Columbia C4X/K4X 30865 (KG 30863/KG 30864: 2
Double Albums, 2 8 Track Tapes: GA 30863/30864), RI 1978 D/NL: CBS 28400. 3 CD: 1986
D/UK: CBS CDCBS 66405, US: Columbia XUSK05 30865, RI 1999 D/NL: CNR Zyx ARC
10035-2, US: Chicago Records CRD 3004, RI 2002 D/US: Rhino WSM 8122-76174-2
A: In The Country / Fancy Colours / Does Anybody Really Know What Time It Is? (Free Form
Intro) / Does Anybody Really Know What Time It Is?
B: South California Purples / Questions 67 And 68
C: Sing A Mean Tune Kid / Beginnings
D: It Better End Soon: 1st Movement-2nd Movement (Flute Solo)-3rd Movement (Guitar
Solo)-
9
10
Chicago: Rock mit Bläsern
Oldie Markt 05/03
eine gute Schulung durchlaufen hatten. Von
den ersten Proben an ergab sich daraus ein
natürlicher Klang – es gab keine Vorgaben,
an die wir uns gehalten hätten.“
Ob das bei dem ersten Auftritt am 22. Mai
1967 auch schon so war, als The Big Thing
ein zweiwöchiges Gastspiel in der Stardust
Lounge in Rockford, Illinois begannen, darf
man getrost bezweifeln. Aber sicher besaß
das Sextett genügend Power und Können, um
sich langsam aber sicher einen Namen auf
der Szene zu machen und um James William
Guercio genug zu beeindrucken, so dass er
ihr Manager werden wollte, nachdem er sie
in Shulaʼs Supper Club in Niles, Michigan
gesehen hatte, wo sie ebenfalls einige Wochen
auftraten. Dieser Mann war nicht irgendwer,
sondern hatte sich seine Sporen als Bassist
bei den Mothers Of Invention verdient, bevor er als Produzent die Chicagoer Band The
Buckinghams zu Hits wie Kind Of A Drag
führte, die bereits eine Bläsersektion mit
poppigem Gesang verbanden.
D-Single: CBS S 5076
Deswegen fiel ihm natürlich das Potential
des Sextetts sofort auf, das außerdem am
Ende des Jahres zu siebt war: Peter Cetera
(* 13.9.1944, Chicago) hatte The Big Thing
als Vorgruppe von The Exceptions, bei denen
der Bassist selbst spielte, im Barnabyʼs Club
in Chicago Mitte Dezember erlebt und war
so begeistert, dass er ab 1.1. 1968 zu ihnen
gehörte. Damit war das Septett zuammen, das
in den nächsten jahren den amerikanischen
Markt aufmischen sollte und das geschah
nicht ohne Grund, Alles war da: Gute Songschreiber; stilistisch unterschiedliche Sänger;
versierte Instrumentalisten; Musiker, die auch
menschlich harmonierten und schließlich ein
Produzent, der genau wusste, worauf es ankam. Dennoch folgte noch eine harte Lehrzeit.
Fortsetzung folgt
4th Movement (Preach)-5th Movement
E: Introduction / Mother / Lowdown
F: Flight 602 / Motorboat To Mars / Free / Where Do We Go From Here / I Donʼt Want Your
Money
G: Happy ʻcause Iʼm Going Home / Ballet For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-So Much
To Say, So Much To Give-Anxietyʼs Moment-West Virginia Fantasies-Colour My World-To
Be Free-Now More Than Ever
H: A Song For Richard And His Friends / 25 Or 6 To 4 / Iʼm A Man
1972
Single: A Saturday In The Park / Alma Mater
D/NL/SP: CBS S 8331 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45657, JP: CBS Sony SOPA-36 (Diff.
Cover)
Single: Iʼm A Man / 25 Or 6 To 4
D: CBS S 8345
Single: Dialogue (Parts I&II) / Now That Youʼve Gone
D/NL: CBS S 8479 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45683, ME: CBS EPC 1204 (Diff. Cover,
Switched Sides)
Single: Dialogue (Edit) / Now That Youʼve Gone
US: Columbia 4-45717
Album: Chicago V
D/UK/NL: CBS S 69018, US: Columbia KC/PC 31102 (+ 2 Posters; Quadrophonic: CQ 31102;
8 Track Tape: CA 31102), JP: CBS Sony SOPM-21 (+ Poster), RI 1978 JP: CBS Sony 25AP
1232, RI 1984 D/NL: CBS 32205. CD: 1986 D/UK/NL: CBS CDCBS 69018, US: Columbia CK
31102, RI 1999 US: Chicago Records CRD 3005, RI 2002 D/US: Rhino WSM 8122-76175-2
(+ A Song For Richard And His Friends (Studio Version Without Vocals) / Mississippi Delta
City Blues (First Take With Scratch Vocal) / Dialogue (Parts I&II, Single Version)
A: A Hit By Varese / All Is Well / Now That Youʼve Gone / Dialogue (Part One) / (Part Two)
B: While The City Sleeps / Saturday In The Park / State Of The Union / Goodbye / Alma
Mater
Album: Live In Japan
JP: CBS Sony
A: Dialogue (Part One) / (Part Two) / State Of The Union / Saturday In The Park / Does Anybody Really Know What Time It Is?
B: Make Me Smile / Lowdown / Questions 67 And 68 / 25 Or 6 To 4
Single: 25 Or 6 To 4 / Does Anybody Really Know What Time It Is?
JP: CBS Sony SOPB-205
Doppel-Album: Gift Pack Series
JP: CBS Sony SOPB-55149/50
A: Introduction / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings / Questions 67
And 68
B: South California Purples / Iʼm A Man / Prologue, August 29, 1968 / Someday (August 29,
1968)
C: Make Me Smile / Fancy Colours / 25 Or 6 To 4 / It Better End Soon-1st Movement-2nd
Movement-3rd Movement-4th Movement / Where Do We Go From Here
D: Sing A Mean Tune Kid / Flight 602 / Motorboat To Mars / Free / Mother / Lowdown (Japanese Version)
1973
Promo-Single: Feelinʼ Stronger Every Day / Same
US: Columbia 4-45880
Single: Feelinʼ Stronger Every Day / Jenny
D/NL/P: CBS S 1653 (Diff. Covers), US: Columbia 45880 (Diff. Cover), JP: CBS Sony SOPB241 (Diff. Cover)
Single: Just YouʼnʼMe / Criticʼs Choice
US: Columbia 4-45933
Golden Earring: Erfolg entstöpselt
Oldie Markt 05/03
Neues Glück mit Holz
Obwohl Twilight Zone der letzte große US-Hit bleiben sollte,
schafften die Holländer mit The Naked Truth eine substantielle
Wiedergeburt als akustische Band, der sie ähnliches folgen
ließen.
Einen Hit zu haben ist immer schön, aber er
bedeutet immer auch viel Arbeit. Auf Golden
Earring bezogen hieß das, dass man im Sog
von Twilight Zone erst einmal vor allem die
Golden Earring im Look der 80er Jahre
(v.l.): Rinus Gerritsen, Barry Hay,
George Kooymans und Cesar Zuiderwijk
Vereinigten Staaten bereiste. Um die Shows
optimal vorzubereiten, hatte man zuvor das
Live-Doppel-Album Something Heavy Going
Down – natürlich mit dem Zusatz Live Music
From The Twilight Zone versehen – auf den
Markt gebracht und außerdem den Auftritt in
Leiden, der das Material für die Platte lieferte,
auch gefilmt, so dass RCA gleichzeitig optisch
präsentieren konnte, was einen Gig der Jungs
besonders machte, wozu inzwischen die von
Cesar Zuiderwijk entwickelte elektronische
Schlagzeugjacke zählte, mit der er während
seines Solos spielte. Damit war er der Pionier
des vollelektronischen Schlagzeugs, das noch
viele Kollegen inspirieren sollte. Die nahezu
unausgesetzten Aktivitäten hatten zur Folge,
11
12
Oldie Markt 05/03
dass man Golden Earring erst einmal ad acta
legte, was speziell Schlagzeuger Zuiderwijk
für ein Projekt zusammen mit dem aus dem
Jazz renommierten Keyboarder Jasper vanʼt
Hof nützte, das die beiden am 24. August 85
mit einem Konzert in Rotterdam krönten, wo
sie zusammen mit dem lokalen philharmonischen Orchester auftraten und so für die
gemeinsame LP warben. Doch 1986 kehrten
Golden Earring wieder zurück – sowohl die
Single Quiet Eyes als auch das abwechslungsreiche Album The Hole zeigten einmal mehr
die Klasse der vier, die zum wiederholten Mal
ihren Ausnahmestatus in der holländischen
Rockwelt unterstrichen.
Doch da Cesar Zuiderwijk eine Pistole von den
USA nach Holland schmuggeln wollte, war
1987 schon wieder eine Pause angesagt, da er
dafür zuhause in den Knast kam. So beendeten
sowohl Barry Hay als auch George Kooymans
ihre Solo-Alben, die das eigene Label Ring
Records etablieren sollten. Während die beiden
Golden Earring: Erfolg entstöpselt
Oldie-Markt Discographie
Golden Earring (6)
von Frank Küster
2000
Doppel-CD: Last Blast Of The Century (Live 18.12.1999 At Groenoordhallen, Leiden)
NL: CNR 44808. DVD: 2001 NL: CNR (+ Rinus On Bass)
Tracks CD 1: Just Like Vince Taylor / Heartbeat / Another 45 Miles / Long Blond Animal /
Liquid Soul / The Fighter / Hold Me Now / Gamblers Blues / Twilight Zone / Evil Love Chain
/ Take My Hand, Close My Eyes / One Night Without You / Paradise In Distress
Tracks CD 2: In A Bad Mood / Making Love To Yourself / Whisper In A Crowd / Going To
The Run / Distant Love / She Flies On Strange Wings / Burning Stuntman / The Devil Made
Me Do It / Johnny Make Believe / When The Lady Smiles / Legalize Telepathy / Radar Love
/ I Canʼt Sleep Without You / Last Blast Of The Century
2001
D-LP: Metronome 818 427-1
durch Holland tourten, machten Rinus Gerritsen und Cesar Zuiderwijk in ihrer Heimatstadt
Den Haag ein Musikinstrumentengeschäft auf,
in dem man auch im Keller Bass- und Schlagzeug-Unterricht nehmen kann. Erst 1988 gab
es neue Aktivitäten der vier zusammen, als
das Doppel-Album The Very Best Of Golden
Earring in Holland mit Platin ausgezeichnet
wurde. Folglich taufte man die folgende Europa-Tour The Very Best Of und feierte damit
große Erfolge, die dem Quartett einen neuen
Plattenvertrag mit Virgin einbrachte. Doch
weder Keeper Of The Flame noch das Debüt
für Columbia 1991, Bloody Buccaneers konnte
die Erwartungen der jeweiligen Plattenfirmen
erfüllen, obwohl oder gerade weil die Jungs
hier so differenziert und abwechslungsreich
rockten wie kaum jemals zuvor. Allerdings war
gerade bei letzterem Album das Label selbst
schuld, weigerte man sich doch, das in Holland
4 CD-Box: The Devil Made Us Do It
NL: Universal TV 549 149-2
Tracks CD 1 Hands Wet On The Wheel: Please Go / That Day / If You Leave Me / Daddy Buy
Me A Girl / Donʼt Run Too Far / In My House / Sound Of The Screaming Day / Together We
Live Together We Love / Iʼve Just Lost Somebody / Dong Dong Diki Diki Dong / Just A Little
Bit Of Peace In My Heart / Where Will I Be / Another 45 Miles / Back Home / Holy Holy Life
/ She Flies On Strange Wings / Buddy Joe / Stand By Me / Radar Love / Instant Poetry
Tracks CD 2 I Do RockʼnʼRoll: (Kill Me) Ce Soir / Sleepwalkinʼ / To The Hilt / Bombay /
Just Like Vince Taylor / Movinʼ Down Life / Weekend Love / I Do RockʼnʼRoll / Long Blond
Animal / No For An Answer / Slow Down / Twilight Zone / The Devil Made Me Do It / When
The Lady Smiles / Clear Nite, Moonlight / N.E.W.S. / Something Heavy Going Down
Tracks CD 3 There Goes The Old Neighbourhood: Quiet Eyes / Why Do I / The Dance / My
Killer, My Shadow / Turn The World Around / Going To The Run / Temporary Madness /
Pouring My Heart Out Again / I Canʼt Sleep Without You / Another 45 Miles (Live) / As Long
As The Wind Blows (Live) / Hold Me Now / Johnny Make Believe / Angel / This Wheelʼs On
Fire / Burning Stuntman / Paradise In Distress / Yes, Weʼre On Fire
Tracks CD 4 From The Treasure Chest: Things Go Better / She Wonʼt Come To Me / Itʼs Alright
But I Admit It Could Be Better / George Kooymans: Day & Night / Barry Hay: Did You Really
Mean It? / Golden Earring: Lucky Number / I Need Love / Gerritsen/Van Dijk: Hard Bargain /
Golden Earring: Give Me Back My Feelings (Labyrinth) / Gimme A Break (Rockversion ʼ86)
/ George Kooymans: The Devil Rides Again Tonight / Barry Hay: My Favourite Spot / Golden
Earring: Time Warp / Donʼt Stop The Show (Live Acoustic ʼ93) / Murdock 9 6182 (Live) /
Yellow And Blue (Live Acoustic 95) / Try A Little Tenderness / Miles Away From Nowhere /
Last Blast Of The Century
Doppel-CD: The Devil Made Us Do It
NL: Universal TV 731454915427E
Tracks CD 1: Please Go / That Day / If You Leave Me / Daddy Buy Me A Girl / Donʼt Run
Too Far / In My House / Sound Of The Screaming Day / Together We Live Together We Love /
Iʼve Just Lost Somebody / Dong Dong Diki Diki Dong / Just A Little Bit Of Peace In My Heart
/ Where Will I Be / Another 45 Miles / Back Home / Holy Holy Life / She Flies On Strange
Wings / Buddy Joe / Stand By Me / Radar Love / Instant Poetry / (Kill Me) Ce Soir
Tracks CD 2: Sleepwalkinʼ / Bombay / Movinʼ Down Life / Weekend Love / I Do RockʼnʼRoll
/ Long Blond Animal / Twilight Zone / The Devil Made Me Do It / When The Lady Smiles /
Clear Nite, Moonlight / Quiet Eyes / My Killer, My Shadow / Turn The World
Around / Going To The Run / Hold Me Now / Burning Stuntman / Paradise In Distress / Yes,
Weʼre On Fire
Golden Earring: Erfolg entstöpselt
in Wochen mit Gold ausgezeichnete Album in
den USA zu veröffentlichen.
Also war ein Umdenken angesagt und man
wählte die damals ungemein beliebte Chance,
die eigenen Klassiker akustisch anzurichten.
Allerdings war diese Metamorphose der Gruppe kein Schnellschuss, um sich an eine Mode
anzuhängen, sondern das Quartett hatte seit
Jahren den Plan, unplugged aufzutreten.
Daraus resultierte nicht nur eine Konzertserie
von Februar bis Mai 1993, sondern auch die
CD The Naked Truth für Sony Music, die dieses Konzept erfolgreich mit einer Mischung
aus alten Hits und neuen Titeln umsetzte. Allerdings waren nicht alle Gigs in dieser Zeit
akustisch, schon wegen der Tatsache, dass
speziell Rinus Gerritsen und George Kooymans durch die ungewohnten Saiten Blasen
und Hornhaut an Stellen entwickelten, von
denen sie vorher nicht einmal wussten, dass
sie existierten. Nicht nur wegen des überzeugenden Konzepts, sondern auch wegen
NL-Single: 21 Records 21.026
der vielen Konzerte wurde The Naked Truth
eine der erfolgreichsten Platten der Band. Im
Herbst verwirklichte dann Cesar Zuiderwijk
nach über 2-jähriger Vorbereitung einen alten
Traum: Im Hafen von Rotterdam versammelte
er 1000 Schlagzeuger auf Pontons, die in vier
farblich unterschiedenen Gruppen aufgeteilt
wurden. Zuiderwijk wurde von einem Kran
heruntergelassen und begann mit einer Serie
von einfachen Trommel-Figuren, die die 1000
Kollegen mit ihm spielten.
Danach zog er sich einen Trommlerhut an und
setzte sich an ein riesiges Set. Die Show, die
so bizarre Stunts wie ein Solo unter Wasser
einschloss, erreichte ihren Höhepunkt, als seine Partner auf der Bühne auftraten und Radar
Love intonierten, wobei sie von 1000 Schlagzeugern begleitet wurden, was diese Version
ihres Klassikers sicher zur ungewöhnlichsten
in ihrer langen Karriere machte. Das Jahr
Oldie Markt 05/03
Doppel-CD: Dutch Treat
UK: Hyacinth Records HR 09/10
Tracks CD 1: Chunk Of Steel / That Day / The Words I Need / If You Leave Me / Waiting
For You / Daddy Buy Me A Girl / What You Gonna Tell / Donʼt Run Too Far / Wings / Sound
Of The Screaming Day / She Wonʼt Come To Me / Together We Live, Together We Love /
I Wonder / Dong-Dong-Diki-Diki-Dong / Just A Little Bit Of Peace In My Heart / Where
Will I Be / Another 45 Miles / Back Home / Holy Holy Life / Jessica / She Flies On Strange
Wings / Buddy Joe / Stand By Me
Tracks CD 2: Radar Love / The Song Is Over / Instant Poetry / Lonely Everyday / Things Go
Better With Coca-Cola / Rum & Coca-Cola / Wake Up Breakfast / Remember My Friend /
Itʼs Alright, But I Admit It Could Be Better / I Canʼt Get A Hold On Her / From Heaven To
Hell / Just Like Vince Taylor / Lucky Number / The Haigs: Another Saturday Night / You Got
It / From Now On / Never Die / Golden Earring: Not To Find / Barry Hay: Did You Really
Mean It? / Golden Earring: I Do RockʼnʼRoll
Doppel-CD: Music History
EU:
Tracks CD 1: Radar Love / Buddy Joe / Going To The Run / Candyʼs Going Bad / Instant
Poetry / Yellow And Blue / Twilight Zone / Please Go / See See / The Unforgettable Dream
/ Try A Little Tenderness / Legalize Telepathy / Johnny Make Believe / Iʼve Just Lost Somebody / Daddy Buy Me A Girl / Sleepwalkinʼ / Just A Little Bit Of Peace In My Heart / Slow
Down
Tracks CD 2: Temporary Madness / Movinʼ Down Life / Angel / (Kill Me) Ce Soir / Miles
Away From Nowhere / Where Will I Be / Barry Hay: My Favourite Spot / Golden Earring:
This Wheelʼs On Fire / She Wonʼt Come To Me / I Do RockʼnʼRoll / As Long As The Wind
Blows / Gerritsen & van Dijk: Hard Bargain / Golden Earring: Sound Of The Screaming Day
/ George Kooymans: The Devil Rides Again Tonight / Golden Earring: Bombay / Weekend
Love / Back Home / They Dance / Turn The World Around
CD-Single: Live: Radar Love / Twilight Zone
D: Fanclub-Edition Promo CD 001
CD: Blazing Heat - Chilling Cold
D: Fanclub-Edition AX 2101(Special Limited Edition)
Tracks: Not To Find / Rum And Cola / Wake Up Breakfast / Eight Miles High (Single Version) / I Canʼt Get A Hold On Her / Holy Holy Life / Jessica / Only A Matter Of Time /
No For An Answer (Single Version) / Annie / Twilight Zone (UK Version) / The Devil Made
Me Do It (Censored Promo Version) / Shadow Avenue / Barry Hay: What Kinda Love /
George Kooymans: All Things Are Light / Golden Earring: Angel (Special Video Remix) /
Yes! Weʼre On Fire (Extended Bridge Version)
CD: Tattoo My Heart
D: Fanclub-Edition o. Nr. (Limited Nugget Edition Of 99)
Tracks: Gimme A Break - Rock Version / King Dark / Lucky Number / I Do Rock ʻn Roll
/ I Need Love / Gimme A Break / Itʼs Alright But I Admit It Could Be Better / Triple
Treat / Why Do I - Maxi Version / Only A Matter Of Time / They Dance - Single Version
/ Clear Night Moonlight (Maxi Version) / I Canʼt Do Without Your Kiss (Campfire Version) / Going To The Run (Live) / Another 45 Miles (Live) / When The Lady Smiles (Live)
Die Soloplatten
Gerritsen & van Dijk
1979
Single: Rock & Roll Beast / Suzyʼs Song
NL: Atlantic WEA ATLN 11444
Album: Gerritsen & van Dijk
D/NL: Atlantic WEA ATL 50679, US: ATCO SD 38-119 (As Garrison And Van Dyke)
A: Rock & Roll Beast / Crusier / Hard Bargain / City Sunset
B: Mental Madness / New Shade Of Light / I Canʼt Understand It / Canʼt Make It Alone
Tonight
13
14
Golden Earring: Erfolg entstöpselt
Oldie Markt 05/03
1993 fand einen passenden Abschluss, als
der Name Golden Earring im Walk Of Fame
in Rotterdam verewigt wurde. Dabei sollte es
jedoch nicht bleiben. Zwar war Face It 1994
keine rein akustische Platte, aber die Studioproduktion wurde deutlich von The Naked
Truth beeinflusst, was das Akkordeon bei The
Unforgettable Dream und die Bluesharp bei
Minute By Minute ebenso beweisen wie die
Herstellungsweise: Die Platte wurde live im
Studio eingespielt.
Der Erfolg war erneut groß und Konzerte von
Golden Earring gefragt wie zu den besten
Zeiten, was aber auf der anderen Seite bedeutete, dass man praktisch keine Zeit hatte, um
ein neues Album einzuspielen oder die USA
als Vorgruppe von Deep Purple zu bereisen,
wofür ein Angebot vorlag. Aber bei der Nachfrage zuhause wäre nicht einmal eine Tour als
Headliner in Frage gekommen. Folglich lehnte
man ab.
Es blieb sogar kaum Zeit übrig, um ein rich-
Barry Hay
Barry Hay & The Haigs
1966
Single: Never Die / Thatʼs The Way She Is
NL: Funckler Artone AR 45.184
Single: Where To Run / Separated
NL: Funckler Artone AR 45.224
1967
Single: From Now On / Hey Baby
NL: Polydor S 1220
Solo
1972
Single: Did You Really Mean It? / Roll Another Rock
NL: Polydor 2050 193
Album: Only Parrots, Frogs And Angels
NL: Polydor 2925 006. CD: 1999 NL: Universal 547 372-2
A: Xena / Sometimes Three Times / Oh Lord Iʼm Gonna Try
B: Roll Another Rock / I Want To Be With You / Did You Really Mean It? / Once Upon A
Time / Xena-March
1987
Single: Dragginʼ The Line / What Kinda Love
NL: Ring Ariola 109 460
Single: Jezebel / Going Blind
NL: Ring Ariola 109 672
Album: Victory Of Bad Taste
D/NL: Ring Ariola 208 498. CD: 1987 D/NL: Ring Ariola 258 498
A: Dragginʼ The Line / Iʼd Lie To You For Your Love / Jezebel / My Favourite Spot
B: Firewater / Did You Really Mean It? / Sheʼs Here / Girl Is A Manʼs Best Friend / Going
Blind
& V.O.F. de Kunst
1995
D-LP: Columbia Sony Music
COL 468903 1
tiges Studio-Album einzuspielen, so dass
der als Witz gedachte Ausspruch von Cesar
Zuiderwijk „spielen wir doch einfach unsere
Lieblingssongs im Studio ein“ in die Tat umgesetzt wurde.
Eigentlich wollte man die Platte zunächst
nach einem legendären Club in Detroit, dem
GrandE Ballroom benennen, doch schließlich
entschied man sich für den etwas nichtssagenden Titel Love Sweat, doch der musikalische
Gehalt überzeugte vor allem deswegen, weil
wirklich die Lieblingstitel in Angriff genommen worden waren, wie Iʼll Be Back von den
Beatles, Darkness Darkness, das Eric Burdon
mit Jimmy Witherspoon intoniert hatten oder
der Janis Joplin-Klassiker Move Over. Wie
bei dem Unplugged-Projekt überzeugten die
substantiellen Coverversionen der Routiniers.
Fortsetzung folgt
CD-Single: Monsters te Koop / (Karaoke)
D/NL: Columbia Sony Music COL 662351 1
& Ayreon
1995
CD: Final Experiment
NL: Transmission
Tracks: Sail Away To Avalon (Feat. Barry Hay On Vocals And Flute)
George Kooymans
1971
Single: Lovinʼ And Hurtinʼ / For Gail
NL: Polydor 2050 156
Album: Jojo
NL: Polydor 2925 004, RI 1972 D: Polydor 2679 013 (2 LP, & Only Parrots, Frogs And Angels
By Barry Hay), RI NL 1973 NL: Polydor 2419 039 (As Superstarshine Vol. 23). CD: 1999 NL:
Lost&Found Universal 547 371-2
A: South Side Lady / Day And Night / Lay It On Me / For Gail / Lovinʼ And Hurtinʼ
B: Low Rider / Weʼre Just Marking Time / A Drifterʼs Love / Spending All My Time With You
/ Donʼt Be Lonely
Queen: Hits, Hits, Hits
Oldie Markt 05/03
Triumph des Bombasts
Nachdem Queen mit News Of The World bewiesen hatten, das
sie nach wie vor hauptsächlich eine Rockband waren, schlug auf
Jazz das Pendel wieder in die seit A Night At The Opera beliebte
Richtung zurück.
Queen als Edelrocker (v.l.): Roger Taylor, Freddie Mercury, Brian May, John Deacon
15
16
Queen: Hits, Hits, Hits
Oldie Markt 05/03
Wenn eine Band Songs mit Titeln wie We Are
The Champions aufnimmt, dann kann man
davon ausgehen, dass sie von den eigenen Fähigkeiten nicht gerade eine kleine Meinung hat
und – sieht man sich den bis 1977 erreichten
Erfolg an – Queen besaßen sicher zurecht ein
stark entwickeltes Selbstbewusstsein, hatten
sie es doch geschafft, innerhalb weniger Jahre
zu einer der angesagtesten Gruppen weltweit
zu werden und außerdem einen Sound zu entwickeln, der ein echtes Markenzeichen war:
Die stets voluminösen Arrangements, der einzigartige Klang der Gitarre von Brian May, der
exaltierte Gesang von Freddie Mercury und
schließlich die bestechenden Vokalharmonien
sorgten dafür, dass das Quartett von Hit zu
Hit eilte.
Die daraus resultierenden Erträge müssen aber
nun einmal versteuert werden und um die entstehenden Kosten so gering wie möglich zu
halten, beschloss man sich auf Rat der Anwälte
dazu, 1978 gänzlich außerhalb Englands zu
Oldie-Markt Discographie
Queen (10)
von Frank Küster
1996
12“-EP: You Donʼt Fool Me (Freddyʼs Club Mix) / (Dancing Divaz Club Mix) // (B.S. Project
Remix) / (Dancing Divaz Instrumental Club Mix)
IT: Parlophone EMI 7243 8 82741 6 6
12”-EP: You Donʼt Fool Me (Freddyʼs Club Mix) / (Album Version) // (Freddyʼs Revenge
Dub) / (Queen For A Day Mix)
US: Hollywood HR 66003-0
CD-Single: You Donʼt Fool Me (Edit) / (Album Version)
D/NL: Parlophone EMI 7243 8 82767 2 6 (Promo NL : FOOLME 1)
CD-Single: You Fool Me (Remix) / (Edit)
F: Parlophone EMI 7243 8 82895 2 7
CD-EP : You Donʼt Fool Me (Album Version) / (Edit) / (Sexy Club Mix) / (Dancing Divas
Club Mix)
D/AU/IT/NL: Parlophone EMI 7243 8 82768 2 5
CD-Single : We Are The Champions / We Will Rock You
NL: Parlophone CHAMP 1 (Ajax/Juventus-Edition), RI 1997 F: Parlophone EMI 07243 8
86032 2 (World Cup Reissue)
CD-EP: You Donʼt Fool Me (Remix) / (Remix) / (Remix) / You Donʼt Fool Me
F: Parlophone EMI 7243 8 82896 2 7
Promo-12”: Mother Love
UK: Virgin Radio (Onesided, Numbered Promo In Special Cover, 3 Copies Signed, 12 Unsigned:
Pressed As Prize For A Competition On The 5th Anniversary Of Freddieʼs Death)
Promo-12”: Itʼs A Beautiful Day
UK: Virgin Radio (See Above, 1 Copy Signed, 14 Unsigned)
1997
UK-LP: EMI EMA 784
verbringen, um in den Genuss der günstigeren Steuersätze der Schweiz beispielsweise zu
verbringen, weswegen die nächste LP auch in
Montreux produziert wurde.
An der Konsole saß ein alter Bekannter: Roy
Thomas Baker. „Bei einer Session, die ich
produzierte, tauchte Roger Taylor auf und
fragte mich, ob ich für den Sommer schon
etwas vorhätte. Ich verneinte und er sagte,
hast du Lust, wieder mit uns zu arbeiten? So
kamen wir zusammen.“ Tatsächlich begann
die Arbeit in Montreux genau zur Zeit des
renommierten Jazzfestivals, so dass sowohl
die Gruppe als auch der Produzent jeden
Abend zu den Konzerten gingen und am Tag
im Studio, das auch verantwortlich für die
Aufnahmen des Festivals war, an den neuen
Titeln arbeiteten. Schon die Wahl von Baker
als Produzent demonstrierte, dass die vier
CD-Promosingle: We Will Rock You (Ruined) / (Ruined Edit)
F: Parlophone SPCD 2227
Doppel-Album : Queen Rocks
UK: Parlophone EMI 8 23091 1. CD : UK : Parlophone EMI 8 23091 2
A : We Will Rock You / Tie Your Mother Down / I Want It All / Seven Seas Of Rhye / I Canʼt
Live With You (1997 Rocks Retake)
B: Hammer To Fall / Stone Cold Crazy / Now Iʼm Here / Fat Bottomed Girls / Keep Yourself
Alive
C: Tear It Up / One Vision / Sheer Heart Attack / Iʼm In Love With My Car
D: Put Out The Fire / Headlong / Itʼs Late / No-One But You (Only The Good Die Young)
1998
CD-Promosingle: No One But You
UK: Parlophone CDQUEENDJ 26
Single: No One But You / We Will Rock You
UK: Parlophone QUEENLH 26
CD-Promosingle: No One But You / Tie Your Mother Down
UK: Parlophone CDQUEDJX 27
Picture Disc-EP: No One But You / Tie Your Mother Down // We Will Rock You (Ruined) /
Gimme The Prize (Instrumental)
UK: Parlophone QUEEN PD27 (Mispressing: Lists Princes Of The Universe Instead Of Tie
Your Mother Down). CD: UK: Parlophone CDQUEEN 27
CD-Single: No One But You / Gimme The Prize (Instrumental)
D/NL: Parlophone EMI 7243 8 85003 2 6
Queen: Hits, Hits, Hits
wieder zurück zum Sound von A Night At
The Opera wollten und dieses Ziel erreichte
Jazz – der Titel wurde wohl als Reminiszenz
an die Begleitumstände in Montreux gewählt
– glänzend. Allerdings war das Stil-Spektrum
noch breiter als auf A Night At The Opera und
reichte vom unbeschwerten Pop von Bicycle
Race bis zum krachenden Rock von More Of
That Jazz.
Witzigerweise löste das Video, das als Promo
zu der ersten Single Bicycle Race / Fat Bottomed Girls entstand, eine echte Kontroverse
aus, da eine Schar nackter Frauen auf Fahrrädern offensichtlich für die große Masse in
den USA nicht akzeptabel war, so dass es dort
zensiert wurde, genauso wie übrigens das englische Singles-Cover, das mit einem Höschen
für die Radfahrerin versehen wurde und das
Poster in der LP, das in den USA ab der zweiten
Pressung nicht mehr beilag – dafür gab es eine
Karte, mit der man es bestellen konnte. Die
Kosten für die Mountain Studios in Montreux
AR-LP: EMI 8457
lösten Queen übrigens auf ihre eigene Weise:
Sie kauften schlicht das ganze Areal und hatten
von da an eine Heimat fern der Heimat, wo sie
arbeiten und proben konnten.
Doch wie bereits eingangs angesprochen war
man 1978 eh fast die ganze Zeit unterwegs. Ab
November tourte man sechs Monate durch die
USA, Japan und Europa, wobei zu dieser Zeit
die Single Bicycle Race / Fat Bottomed Girls
in England auf einem 11. Platz und das Album
dort auf dem 2. und in den USA auf dem 6.
Rang stand. In den USA wurde man schon
nach den Shows im Madison Square Garden,
wo man eine goldene Eintrittskarte erhielt,
weil bis dahin über 100.000 Zuschauer die
Konzerte von Queen in der New Yorker Halle
gesehen hatten, mit einer Platinplatte für Jazz
ausgezeichnet. Ab Januar 1979 ging es dann
durch England, wo man die Live-Doppel-LP
Oldie Markt 05/03
CD-EP: No One But You / Princes Of The Universe / We Will Rock You (Ruined) / Gimme
The Prize (Instrumental)
D/NL: Parlophone EMI 7243 8 85004 2 5, JP: EMI Toshiba TOCP-40075
Promo-CD-EP: Keep Yourself Alive (Long Lost Original Version) / (BBC Version) / (Live
Killers Version) / (Album Version) / (1998 Remastered Version)
US: Hollywood
8 CD-Box: The Crown Jewels
US: Hollywood
Contains The CDs: Queen / Queen II / Sheer Heart Attack / A Night At The Opera / A Day At
The Races / News Of The World / Jazz / The Game
1999
CD-Promosingle: Heaven For Everyone (Audio Version) / (CD-ROM Version)
CH: Parlophone EMI
CD: Greatest Hits III
D/NL: Parlophone EMI 7243 5 23894 2, UK: Parlophone EMI CDLRL021 (Advance CD In
Slimline Case, Black Artwork; Advance CD In Card Sleeve), Parlophone EMI 523 4522 (Etched Jewel Case, Fan Photos), Parlophone EMI 523 8942, US: Hollywood, JP: Toshiba EMI
TOCP-65334 (With Obi; With Obi & Special Booklet; With Obi & Limited Edition Fold Out 3
CD Slipcase), BR: Parlophone EMI 5240122 (Orange Writing On Sleeve, Fan Photos). 2 LP:
UK: Parlophone EMI 523 4521. MD: UK: Parlophone EMI 523 4528
Tracks: The Show Must Go On (& Elton John) / Under Pressure (& David Bowie, Rah Mix)
/ Freddie Mercury & Montserrat Caballe: Barcelona / Queen: To Much Love Will Kill You /
Somebody To Love (& George Michael) / You Donʼt Fool Me / Heaven For Everyone / Las
Palabras de Amor / Brian May: Driven By You / Freddie Mercury: Living On My Own / Queen:
Let Me Live / Freddie Mercury: The Great Pretender / Queen: Princes Of The Universe / Another
One Bites The Dust (& Wyclef Jean) / No-One But You / These Are The Days Of Our Lives /
Thank God Itʼs Christmas
Laserdisc: Greatest Flix III
JP: Toshiba EMI. Video-CD: TW: Parlophone
A: Under Pressure (Rah Mix) / These Are The Days Of Our Lives / Princes Of The Universe /
Freddie Mercury & Montserrat Caballe: Barcelona (Single Edit) / Queen: Too Much Love Will
Kill You (Single Edit) / Somebody To Love / Freddie Mercury: The Great Pretender / Queen:
Heaven For Everyone (Video Version) / Las Palabras
B: Las Palabras de Amor / Let Me Live / Freddie Mercury: Living On My Own (Radio Mix) /
Queen: You Donʼt Fool Me / Brian May: Driven By You / Queen: No-One But You (Only The
Good Die Young) / The Show Must Go On / Thank God Itʼs Christmas
2000
CD-Single: Princes Of The Universe / Was It All Worth It / Enhanced Section: Video: Princes
Of The Universe / Queen Screensaver / Link Queen Website
D/NL: Parlophone EMI
3” CD-Single: Bohemian Rhapsody / Now Iʼm Here / Bohemian Rhapsody (Karaoke Version)
JP: Parlophone Toshiba TODP-2560
3 CDs In Silver Slip Case: Greatest Hits I & II & III – The Platinum Collection
UK: Parlophone EMI 529 8832
Tracks CD 1: Greatest Hits (1981)
Tracks CD 2: Greatest Hits II (1991)
Tracks CD 3: Greatest Hits III (1999)
2002
CD-Promo-EP: We Will Rock You / (Fast Version, BBC Session 28.10.1977) / (London Original
Cast, Feat. Tony Vincent) / (Video From DVD Greatest Video Hits 1)
UK: The Sun Parlophone SUNW005 (For A Week Only You Received For 4 Vouchers In The
Sun This Single)
2 CD-Goldbox: Gold
KR: (2 Issues: One With Greatest Hits (Black Sleeve, Normal Track Listing) + Special CD;
The Second Issue With Greatest Hits Called I And The 2nd CD Called II)
17
18
Queen: Hits, Hits, Hits
Oldie Markt 05/03
Live Killers mitschnitt, die in England, als sie
im Juli 1979 veröffentlicht wurde, einen 3.
Platz in den Charts erreichte, während sie in
den USA einen 16. Rang belegte.
Dass Live Killers eine Art Resümee für die
ersten sechs Jahre der Karriere gewesen war,
demonstrierte die nächste Single, Crazy Little Thing Called Love, die Freddie Mercury
während eines Bads im Münchener Hilton
geschrieben hatte und die man von Mack
in seinen Münchener Studios produzieren
ließ. Das war überhaupt nicht bombastisch,
sondern leicht modernisierter Rockabilly.
Dennoch oder gerade deswegen sollte sie
zum größten Hit nach A Night At The Opera
werden: Sowohl in England als auch in den
USA – wo Elektra das gute Stück erst auf
den Markt brachte, als mehr und mehr aus
England importierte Platten über den Tisch
gingen – schaffte man den ersten Platz und
damit endgültig den Sprung in die SuperstarSphären, erst recht, als die dritte Single, das
Tracks CD 1: Bohemian Rhapsody / Another One Bites The Dust / Killer Queen / Fat Bottomed
Girls / Bicycle Race / Youʼre My Best Friend / Donʼt Stop Me Now / Save Me / Crazy Little
Thing Called Love / Somebody To Love / Now Iʼm Here / Good Old-Fashioned Lover Boy /
Play The Game / Flash / Seven Seas Of Rhye / We Will Rock You / We Are The Champions
Tracks CD 2: Under Pressure / Radio Ga Ga / I Want To Break Free (Single Version) / Body
Language / Action This Day / Love Of My Life / Dragon Attack / Freddie Mercury: The Great
Pretender / Barcelona (& Montserrat Caballe, Single Version) / Queen: ʼ39 / I Was Born To
Love You / Too Much Love Will Kill You / God Save The Queen
Die Soloplatten
John Deacon
With The Opposition
1967
Acetate: Vehicle / Transit Three / Sunny
UK: Beck Acetate
Brian May
1983
US-LP: Elektra 6E-166
von John Deacon geschriebene Another One
Bites The Dust im Oktober 1980 dasselbe
Kunststück in den USA schaffte – zuhause
erreichte das Stück den 7. Platz.
Die Reaktionen auf den prägnanten Bass-Lauf,
der das Lied charakterisierte, zeigte viel von
der Doppelmoral im Showbusiness: Da er stark
an Chic erinnerte – was der 7“ zu einem zweiten Platz in den R&B-Charts verhalf – wurde
nicht etwa Deacon eines Plagiats beschuldigt,
sondern Nile & Rodgers, obwohl deren Hit
Good Times, an dessen Basslauf Another One
Bites The Dust erinnerte, 1979 die US-Charts
getoppt hatte. Dennoch bewies der Song, dass
Queen nicht die Formation zweier Häuptlinge und zweier Indianer war, sondern alle vier
Ideen hatten, was die nächsten Jahre noch
deutlicher demonstrieren sollten.
Fortsetzung folgt
Promo-Single: Star Fleet (Edit, 4:12) / (3:07)
US: Capitol SPRO-9008/P-B-5278/S99020
Promo-Maxi: Star Fleet (7” Version) / (Edit)
US: Capitol SPRO 9009
Single: Star Fleet / Son Of Star Fleet
D: EMI 1C006-10 7815 7, UK: EMI 5436, US/CA: Capitol B 5278, AU: EMI 1185, SP: EMI
006 1078157 (Diff. Cover)
Mini-LP: Star Fleet Project (& Friends)
D: EMI 1C038 10 7806 1 (Promo: 1078061-A/B + 2 Inserts), UK/HK/MA/SI: EMI SFLT 1078061
(HK/MA/SI: Silver/Black Label), US/CA: Capitol MLP 15014 (CA: Orange Title), JP: EMI
Toshiba EMS-41013 (+ 4 Page Insert), AR: EMI 81 1078061 (Spanish Titles, B/W Back-Cover),
AU: EMI BUG 4, BR: EMI 31C064-07806, ME: EMI POP 612, P: EMI 1078061
A: Star Fleet / Let Me Out
B: Blues Breaker
1987
CD-Promosingle: A Time For Heroes (& Meat Loaf)
D: EMI SAMP 2378
CD-Promosingle: A Time For Heroes (& Meat Loaf) / Same
US: ORP 060187 D. MC: US: ORP 012387. 12”: ORP 030187
1991
CD-Promo-EP: Driven By You (Edited) / (Pollarded) / (Proper) / Special)
UK: Parlophone RDJ 6304, CDRDJ 6304 (Last 2 Tracks Switched)
Single: Driven By You / Just One Life
D: Parlophone EMI 006-20 4586 7, UK: Parlophone R 6304, NL: Parlophone EMI 5C006
204586 7
CD-Single : Driven By You / Just One Life (Dedicated To The Memory Of Philip Sayer) /
(Guitar Version)
D/NL: Parlophone EMI 20 4586 2 (Promo NL: Special Cover & Box Without CD, But With An
Order Form), UK: Parlophone EMI CDR 6304 (Diff. Cover)
David Bowie Update III
Oldie Markt 05/03
Flucht in den Hardrock
Getreu seinem Motto: nichts hält so in Bewegung wie der
Wechsel, stellte sich David Bowie 1989 plötzlich als Mitglied
einer Hardrock-Band vor.
Dass gerade für Menschen, die zwangsläufig
im Mittelpunkt stehen, sobald sie irgendwo in
Öffentlichkeit auftauchen, Anonymität einen
ganz eigenen Reiz besitzt, leuchtet ein. Und
Tin Machine (v.l.): David Bowie, Hunt
Sales, Tony Sales, Gabrel Reeves
so mag 1989 einer der wesentlichen Gründe
für David Bowie bei der Gründung der Band
Tin Machine der gewesen sein, einmal nicht
alleine im Rampenlicht zu stehen, sondern nur
ein Mitglied einer Gruppe zu sein, ohne für
alles die Verantwortung zu übernehmen, zumal
ihm in den letzten Jahren davor mehr als klar
geworden war, dass er, wenn er in der Art wie
in den mittleren 80er Jahren weiter machte,
auf dem besten Weg war, sein Renommee aus
den 70er Jahren zu zerstören. Und das wollte
er als letztes. Erfolglosigkeit meinetwegen schließlich besaß er mittlerweile genug Geld,
um sich zurücklehnen zu können - aber auf
19
20
David Bowie Update III
Oldie Markt 05/03
keinen Fall mehr jener Wischi-Waschi-Pop,
der nicht nur seine Kritiker, sondern auch seine
Fans in dieser Zeit gehörig verunsichert hatte,
erwartete man doch von ihm alles, nur nicht
diese beinahe peinliche Anbiederung an den
Pop-Mainstream. Das sah Bowie sicherlich genauso und so zog er sich mit dem Gitarristen
Gabrel Reeves 1989 zurück, um neue Wege
zu suchen und die fand er in dem Quartett Tin
Machine, zu dem außer ihm und Reeves noch
die Zwillinge Hunt und Tony Sales gehörten,
die er bei der Produktion des Iggy Pop-Albums
Lust For Life kennen gelernt hatte.
Innerhalb von sechs Wochen stand das Debüt
und bereits am 31. Mai 1989 gab man das
erste Konzert, als man bei der Präsentation
der International Music Awards Heavenʼs In
Here zum Besten gab. Die kurz darauf veröffentlichte LP schoss in England auf den dritten
und in den USA auf einen 28. Rang, doch die
Oldie-Markt Discographie
David Bowie (3)
von Frank Küster
1990
Promo-Video: Instore Video Sound + Vision
NL: EMI
Tracks: Fame 90 / Letʼs Dance / Ashes To Ashes / Heroes / China Girl / John, Iʼm Only Dancing
/ The Jean Genie / Fashion / Blue Jeans
Promo-Video: Bowie. Soul. Period.
US: Rykodisc VVHS 9016 (The High Tech Soul Sampler Consisted Of The Video + The High
Tech Soul Sampler-CD With The Same Tracks)
Tracks: Golden Years (Live At Soul Train) / Wild Is The Wind
Album: Best Of The Best
KR: Seagull Int. Dae Seong SYD-024
A: Space Oddity / Changes / Golden Years / 5 Years / Star
B: Young Americans / Starman / RockʼnʼRoll Suicide / 1984 / Beauty And The Beast
1991
JP-Single: EMI Toshiba EYS 17695
Singles fuhren weit schlechter, obwohl man
ab Juni durch die USA und England tourte.
Tatsächlich ging das Konzept von Bowie,
sich nur als einer von vier Musikern zu
präsentieren, relativ gut auf, was allerdings
gleichzeitig hieß, dass der Reiz seiner vielschichtigen Person in den Gitarrenattacken von
Reeves fast völlig unterging. Das war eng am
R&B angelegter Hardrock, der sich nicht so
furchtbar vom Sound vieler anderer Bands unterschied. So war relativ schnell abzusehen,
dass diese Formation nicht den großen Erfolg
haben konnte, da sie außer ihrem Sänger keine
herausragenden Fähigkeiten in die Waagschale
werden konnte.
Der wiederum dachte nicht daran, seine SoloAktivitäten einzuschränken und verkündete am
23. Januar 1990 in London auf einer Pressekonferenz, dass er letztmalig mit den alten Hits
unter dem Motto Sound & Vision durch die
Promo-CD: Itʼs Time To Listen (& Eno)
US: Rykodisc VRCD 0142
Tracks: Sound And Vision / Be My Wife / Some Are / Heroes / Joe The Lion / Abdulmajid / DJ
/ Boys Keep Swinging / Look Back In Anger (1988)
Promo-Video: Itʼs Time To Watch (& Eno)
US: Rykodisc VVHS 0142
Tracks: Look Back In Anger / Boys Keep Swinging / DJ / Heroes / Be My Wife
CD: Young Americans
US: Rykodisc RCD 10140 (AU20: 80140)
Tracks: Like The Original + Who Can I Be Now? / Itʼs Gonna Be Me / John, Iʼm Only Dancing
(Again)
CD: Station To Station
US: Rykodisc RCD 10141 (AU20: 80141)
Tracks: Like The Original + Word On A Wing (Live) / Stay (Live)
CD: Low
US: Rykodisc RCD 10142 (AU20: 80142)
Tracks: Like The Original + Some Are / All Saints / Sound And Vision (Remix)
CD: Heroes
US: Rykodisc RCD 10143 (AU20: 80143)
Tracks: Like The Original + Abdulmajid / Joe The Lion (Remix)
2 CD: Stage
US: Rykodisc RCD 10144/10445
Tracks: Like The Original + Alabama Song
CD: Lodger
US: Rykodisc RCD 10146
Tracks: Like The Original + I Pray, Olé / Look Back In Anger (1988)
CD: Early On
US: Rhino R2 70526 (On Some Versions, 2 Bonustracks Are Included: I Pity The Fool (Alternate
Vocal) / Take My Tip (Alternate Vocal)
Tracks: Liza Jane / Louie, Louie / I Pity The Fool / Take My Tip / Thatʼs Where My Heart Is
/ I Want My Baby Back / Bars Of The County Jail / Youʼve Got A Habit Of Leaving / Baby
Loves That Way / Iʼll Follow You / Glad Iʼve Got Nobody / Canʼt Help Thinking About Me
/ And I Say To Myself / Do Anything You Say / Good Morning Girl / I Dig Everything / Iʼm
Not Losing Sleep
CD: Love You Till Tuesday
SP: Deram RCD 017-2/844 117-2 (Together With Spanish Rock Magazine), RI 1992 UK:
David Bowie Update III
Welt touren wollte, wobei er sich eine besondere Aktion einfallen ließ: Bei jedem Auftrittsort
ließ er die Fans vorab durch Anrufe bei den
lokalen Radiostationen entscheiden, welche
Titel sie hören wollten. Ab dem 3. März, wo
der Treck in Quebec startete, umfasste diese
Reise 110 Auftritte in 15 Ländern und fuhr
beispielsweise bei der Show im Stadion des
Baseballteams von Los Angeles, den Dodgers,
am 26. Mai, alleine eine Kasse von 1.117.086
Dollars ein. Übrigens gastierte an diesem
Abend Lenny Kravitz auf der Bühne, bei der
Show in Cleveland sprang Bono von U 2 für
die Zugabe Gloria auf die Bühne.
Da mittlerweile die Best Of-Kopplung Changesbowie – nicht zu verwechseln mit den
früheren Samplern Changesonebowie und
Changestwobowie – in England nach ihrer
Veröffentlichung am 31. März direkt auf den
1. Platz der Charts geschossen war und Fame
Oldie Markt 05/03
Pickwick PWKS 3131 P (Changed Tracksequence)
Tracks: Like The Original, But Space Oddity & Ching-A-Ling Are Full Length Versions, Sell
Me A Coat & When I Live My Dream Are Lifted From The 1st LP
1992
CD: Scary Monsters
US: Rykodisc RCD 10147
Tracks: Like The Original + Space Oddity (1979) / Panic In Detroit (1979) / Crystal Japan /
Alabama Song
Single: Real Cool World (Album Edit) / (Instrumental)
D: Warner Brothers WEA 5439-18808-7. 3” CD-Single: JP: Warner Brothers Pioneer WPDP6306 (Snap Pack)
CD-EP: Real Cool World (Album Edit) / (Radio Remix) / (Cool Dub Mix #1) / (12” Club Mix)
/ (Cool Dub Overture) / (Cool Dub Thing #2)
UK: Warner Brothers WEA 9362-40575-2, US: Warner Brothers WEA 9 40575-2 (Digipak)
CD: I Miti del Rock - Ziggy Stardust (Live 20.10.1972, Santa Monica Civic Auditorium)
IT: I Miti del Rock (The CD Was In The Italian Rock Magazine Of The Same Name)
Tracks: Ziggy Stardust / The Width Of A Circle / Waiting For The Man / Space Oddity / Andy
Warhol / Moonage Daydream / John, Iʼm Only Dancing / Changes / The Supermen / Life On
Mars? / Five Years / RockʼnʼRoll Suicide
1993
JP-Single: EMI Toshiba EYS-17712
als Remix für den Soundtrack von Pretty
Woman als Fame ʼ90 im April ebenfalls in
England auf den 28. Platz der Singlescharts
belegt hatte, zudem die von RCA endlich als
CDs wiederveröffentlichten früheren Alben
fast alle wieder in den Hitparaden auftauchten, war 1990 für David Bowie ein weiteres,
äußerst einträgliches Jahr, das ihm bei den
British Music Awards am 2. April auch noch
den Ivor Novello Award für herausragende
Verdienste um die britische Musikindustrie
einbrachte.
Auffallend jedoch war, dass alle Triumphe
den Bowie der Vergangenheit betrafen. Als
er jedoch versuchte, wieder mit Tin Machine
für Furore zu sorgen, fiel das Echo wesentlich lauer aus. Sowohl die Singles als auch
der schlicht II betitelte zweite Longplayer
des Quartetts konnten nur kurz in den Charts
auftauchen und erfüllten bei weitem nicht die
Jukebox-Promosingle: Jump They Say (7”) / Pallas Athena (Donʼt Stop Praying Mix)
UK: Arista BMG 74321 139427 JB.
CD-Promosingle: Jump They Say (Single Edit) / (JAE-E Edit)
US: Savage Records 74785-50039-2
CD-Promosingle: Jump They Say (Album Edit) / (Single Version)
US: Savage Records SADJ 50039-2
CD-Promosingle: Jump They Say (Rock Mix) / (Single Edit)
US: Savage Records SADJ 50044-2
CD-Promo-EP: Jump They Say (Album Version) / (Album Version Edit) / (Radio Edit 1) /
(Exentended Radio Version) / I Feel Free
US: Savage Records SADJ 50036-2
CD-Promo-EP: Jump They Say (Brothers In Rhythm Edit) / (Brothers In Rhythm Mix) /
(Brothers In Rhythm Instrumental) / (Leftfield Remix) / (Album Version Edit)
US: Savage Records SADJ 50042-2
Promo-12”-EP: Jump They Say (Leftfield 12” Vocal) / (Hard Hands Vocal) / (Leftfield Instrumental) / (Dub Oddity Mix)
UK: Arista LEFT 1
3” CD-Single: Jump They Say (Radio Edit 2) / Pallas Athena (Donʼt Stop Praying Mix)
JP: Arista BMG BVDA-64 (3”Snap Pack)
CD-EP: Jump They Say (7” Version) / (Hard Hands Mix) / (JAE-E Remix) / Pallas Athena
(Donʼt Stop Praying Mix)
UK: Arista BMG 74321 139422
CD-EP: Jump They Say (Brothers In Rhythm Mix) / (Brothers In Rhythm Instrumental) /
(Leftfield 12” Vocal) / (Full Album Version)
UK: Arista BMG 74321 139432
CD-EP: Jump They Say (Radio Edit) / (JAE-E Edit) / (Club Hart Remix) / (Leftfield Remix)
/ Pallas Athena (Album Version) / (Donʼt Stop Praying Remix)
EU: Arista BMG BMG 74321 13696 2
CD-EP: Jump They Say (Album Version) / (Radio Edit 1) / (Club Hart Remix) / (Leftfield
Remix) / Pallas Athena (Album Version) / (Donʼt Stop Praying Remix)
US: Savage Records 74785-50034-2
12”-EP: Jump They Say (Hard Hands Mix) / (Full Length Album Version) / (Leftfiel Remix)
/ (Dub Oddity)
EU: Arista BMG 74321 139421
12”-EP: Jump They Say (Club Hart Remix) / (JAE-E Remix) / (JAE-E Dub) / (Leftfield Remix)
/ (Dub Oddity) / Pallas Athena (Donʼt Stop Praying Remix)
21
22
Oldie Markt 05/03
Aussage von Bowie: „Das Muster ist nach wie
vor sehr simpel, aber ich glaube, wir haben
schon enorme Fortschritte gemacht.“ Mit der
Feststellung, dass die Musik simpel sei, hatte
Bowie sicher Recht, nicht aber mit dem Rest:
Das war sowohl von dem Material wie von der
Aufmachung her eindeutig von der Gitarre dominierter Rock, dem aber die Klasse der Songs
abging, so dass man der Platte nicht mehr als
Durchschnitt zubilligen konnte.
Dennoch tourte das Quartett 1991 eifrig um
die Welt und trat sowohl in England im Radio
als auch in den USA im Fernsehen auf, wo sie
sowohl bei In Concert Live von ABC als auch
in Saturday Night Live von NBC gastierten.
Aufgrund der schlechten Ergebnisse war das
Ende der Tour auch das der Gruppe, die zwar
1992 noch das Live-Teil Oy Vey Baby auf den
Markt brachte, wobei der Titel ein humoristischer Seitenhieb auf das U2-Opus Achtung
D-Single: EMI America
1C006 24 0482 7
Baby darstellte. Danach war klar, dass fortan
nur noch die Solokarriere für Bowie Vorrang
hatte. Nachdem er am 24. April in Lausanne
standesamtlich und am 6. Juni in Florenz
kirchlich das Supermodell Iman geheiratet
hatte, stürzte er sich in die Produktion des
nächsten Albums, für das er erneut Nile
Rodgers als Produzenten an Bord holte, der
ja schon 1983 für Tonight enorm erfolgreich
Regie geführt hatte.
Als erstes Produkt wurde die Single Real Cool
World ausgekoppelt, die im Film Cool World
gefeatured wurde und in England auf den 53.
Platz kam. Noch vor dem Album Black Tie,
White Noise veröffentlichte das Architectural
Digest-Magazin ein Interview mit Bowie,
in dem er verkündete: „Mein Ziel ist es, so
kompromisslose Musik zu machen, dass ich
überhaupt keine Zuhörer mehr habe.“ Ja da
schau her!
Fortsetzung folgt
David Bowie Update II
EU: Arista BMG 74321 136961
CD-Promo-EP: Black Tie White Noise (Chr Mix 1) / (Chr Mix 2) / (Churban Mix) / (Urban
Mix) / (Album Edit)
US: Savage Records SADJ 50046 2
Single: Black Tie White Noise (Radio Edit) / Youʼve Been Around (Dangers Remix)
UK: Arista BMG 74321 148687
CD-EP: Black Tie White Noise (Radio Edit) / (Extended Remix) / (Urban Mix) / Youʼve Been
Around (Dangers Remix)
EU: Arista BMG 74321 14868 2
CD: Black Tie White Noise
D/UK: Arista BMG 74321 13697 2 (Promo UK: DB002), US: Savage 50212, JP: Arista BMG
BVCA-612 (+ Pallas Athena (Donʼt Stop Praying Mix), SI: Arista BMG 74321 14071 2 (Donʼt
Let Me Down & Down (Indonesian Vocal) Instead Of Jump They Say (Alternate Mix). LP:
D/UK: Arista BMG 74321 13697 1, KR: Arista BMG AL 2036 (Both Without Jump They Say
(Alternate Mix) / Lucy Canʼt Dance, KR: Without The Wedding / Jump They Say / Looking For
Lester, Changed Tracksequence)
Tracks: The Wedding / Youʼve Been Around / I Feel Free / Black Tie White Noise / Jump
They Say / Nite Flights / Pallas Athena / Miracle Goodnight / Donʼt Let Me Down & Down /
Looking For Lester / I Know Itʼs Gonna Happen Someday / The Wedding Song / Jump They
Say (Alternate Mix) / Lucy Canʼt Dance
Single: Miracle Tonight / Looking For Lester
UK: Arista BMG 74321 162267
12”-EP: Miracle Goodnight (Blunted 2) / (Make Believe Mix) // (12” 2 Chord Philly Mix) /
(Dance Dub)
D/NL: Arista BMG 74321 16226 1, UK: Arista BMG MG 1 (Promo Only)
CD-EP: Black Tie White Noise (Album Version) / (12” 2 Chord Philly Mix) / (Maserati Blunted
Dub) / Looking For Lester ( Album Version)
EU: Arista BMG 74321 16226 2
Video: Black Tie White Noise (Live At Hollywood Center Studios, Los Angeles, 8.5.93)
UK: BMG Video International BM 520. Video CD: HK: BMG 74321 166222(2)
Tracks: Youʼve Been Around / Nite Flights / Miracle Goodnight / Black Tie White Noise / I
Feel Free / I Know Itʼs Gonna Happen Someday
CD-Promosingle: Buddha Of Suburbia (Main Theme)
UK: Arista BUDDHA 1
Single: Buddha Of Suburbia / Dead Against It
UK: Arista BMG 74321 177057
CD-EP: Buddha Of Suburbia / South Horizon / Dead Against It / Buddha Of Suburbia (&
Lenny Kravitz)
EU: Arista BMG 74321 177052
CD: The Buddha Of Suburbia (Sdtr.)
D/UK: Arista BMG 74321 178222 2 (UK: 4321178222: Special Edition In A Luminous Plastic
Box + The Hanif Kureishi Book)
Tracks: Buddha Of Suburbia / Sex And The Church / South Horizon / The Mysteries / Bleed
Like A Craze, Dad / Strangers When We Meet / Dead Against It / Untitled No. 1/ Ian Fish, U.K.
Heir / Buddha Of Suburbia (& Lenny Kravitz)
Doppel-CD: The Single Collection
UK: EMI CDEM 1512
Tracks CD 1: Space Oddity / Changes / Starman / Ziggy Stardust / Suffragette City / John, Iʼm
Only Dancing / The Jean Genie / Drive In Saturday / Life On Mars? / Sorrow / Rebel Rebel /
RockʼnʼRoll Suicide / Diamond Dogs / Knock On Wood / Young Americans / Fame / Golden
Years / TVC 15 / Sound And Vision
Tracks CD 2: Heroes / Beauty And The Beast / Boys Keep Swinging / DJ / Alabama Song /
Ashes To Ashes / Fashion / Scary Monsters (And Super Creeps) / Under Pressure (& Queen)
/ Wild Is The Wind / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Blue Jean / This Is Not America (& Pat Metheny Group) / Dancing In The Street (& Mick Jagger) / Absolute Beginners /
Day-In Day-Out
CD-Promosingle: Peace On Earth / Little Drummer Boy (& Bing Crosby)
CA: Rykodisc VRCD 0218
Johny Burnette: Rockabilly & Pop
Oldie Markt 05/03
Rockabilly
&
Pop
Obwohl Johnny Burnette einige der besten
Rockabilly-Aufnahmen überhaupt vorlegte,
wurde er als Solist erst mit poppigen Titeln
bekannt.
Es ist ebenso bedauerlich wie wahr, dass die
Qualität der Musik nicht gleichbedeutend mit
ihrem Erfolg ist. Dafür ist die Karriere von
Johnny Burnette, wie man sie dank der 9 CDBox The Train Kept A-Rollinʼ-Memphis To
Hollywood (Bear Family BCD 16438 IL) von
den ersten Aufnahmen der Burnett Rhythm
Rangers 1955 bis zu seinen letzten Sessions
23
nicht stand, so dass Johnny 1957 alleine da
stand und ohne eine echte Perspektive war,
außer der des Songschreibers. Nachdem er
sich mit seinem Bruder wieder vertrug – die
Streitkultur der beiden war legendär – fuhren
die beiden nach Kalifornien und hatten Erfolg:
Ricky Nelson war von ihren Songs bei dem
oben beschriebenen Treffen schnell überzeugt
und nahm gleich zwei Lieder von ihnen auf,
von denen sowohl Waitinʼ In School als auch
Believe What You Say charteten. Unter dem
eigenen Namen klappte es zunächst nicht
– ob als Duo oder alleine. Erst als Dorsey
kaum ein anderes Trio gab, dass den neuen
Sound so wild und so gekonnt interpretierte
wie das Johnny Burnette Trio. Doch genau
die Aufnahmen, die die drei berühmt gemacht
haben, waren vom kommerziellen Standpunkt
aus gesehen derartige Flops, dass Johnny bei
dem ersten Treffen mit Ricky Nelson dem,
als er ihm zu Train Kept A-Rollinʼ gratulierte
Das Buch
Die Box
1964 in Hollywood nachvollziehen kann,
ein ausgezeichnetes Beispiel. Denn tatsächlich floppten die Platten, die seinen Namen
bis heute zu einer Legende gemacht haben,
total, doch die Produktionen, die seine Fans
eher duldend hinnehmen, ermöglichten ihm
das Überleben jenseits seiner Fähigkeiten als
Songschreiber, die ihm seine größten Erfolge
einbrachten. Doch von Anfang an: Die beiden
Burnette-Brüder Johnny und Dorsey wuchsen
im Norden von Memphis auf und fingen schon
als Teenager mit der Musik an, nachdem ihre
sportlichen Ambitionen gescheitert waren. Von
Anfang an besaßen sie zwei Eigenschaften:
Enthusiasmus und die Fähigkeit, so ziemlich
jeden Streit zu finden, der im Umkreis von
100 Metern stattfand. Deswegen waren sie
zuerst in den Musikerkreisen von Memphis
weit mehr berüchtigt als berühmt, doch als
sie Country für Rockabilly verließen und
mit Paul Burlison als Gitarristen zu arbeiten
anfingen, wurde sehr schnell deutlich, dass es
erwiderte: „Du meinst, du hast eine von den
wenigen Platten gekauft, die davon über den
Tisch gingen?“ Tatsächlich war das Trio aufgrund des mangelnden Absatzes gezwungen,
fast ständig zu touren und diesen Druck hielten
Dorsey Burnette und nach ihm Paul Burlison
1960 mit Tall Oak Tree chartete, schien der
Fluch gebrochen und auch Johnny schaffte mit
Dreaminʼ einen Nr.-11-Hit in den USA. Was
allerdings für einen so fruchtbaren und guten
Songschreiber seltsam und sicherlich auch
frustrierend war: Mit seinen eigenen Liedern
gelang ihm kein Hit, das schienen nur andere
zu schaffen. Immerhin erreichte er noch einige
andere kleiner Treffer, doch 1963 war seine
Solo-Karriere schon wieder so gut wie vorbei
. Die letzte Session fand im März 1964 statt
– produziert von David Gates – kurz darauf
starb er bei einem Bootsunfall. Die Box und
das tolle Buch erweisen ihm die Reverenz, die
ihm zukommt.
24
Demon: Drei Reissues
Oldie Markt 05/03
Metal Dämonen
Obwohl sie als Teil der New Wave Of British
Heavy Metal gehandelt wurden, zählten
Demon eher zum Progrock. Drei Reissues
unterstreichen das.
Ob man es eher von einem kommerziellen oder
von einem ästhetischen Standpunkt aus sieht,
ist nicht so wichtig: Die New Wave Of British
Heavy Metal, die als Reaktion auf die allzu
keyboardlastige New Wave entstand, zählte
zu den wichtigeren Genres der Rockmusik
in den vergangenen 30 Jahren. Was sich, geht
man nur vom Namen aus, nach einer stilistisch
eher einseitigen Sache anhört, besaß durchaus
jede Menge Facetten, die von Satanisten wie
Venom bis zu eher zum Pop hin ausgerichteten Bands wie Def Leppard reichte. Dazu
gehörten auch zumindest anfangs Demon aus
Stoke-On- Trent, die speziell mit den ersten
beiden LPs Night Of The Demon 1981 und
The Unexpected Guest 1982 im klassischen
Fahrwasser des von der Gitarre dominierten
Heavy Metal fuhren, zumal sie auch thematisch mit ihrem Dämonen- Konzept in
das Umfeld passten. Doch mit The Plague
(Spaced Out SPMCD004/Bellaphon) änderte
sich das Bild sowohl musikalisch wie textlich:
Statt der okkulten Texte beherrschten nun
düstere Zukunftsvisionen das Bild, statt der
Gitarrendominanz waren längere KeyboardPassagen zu hören. Dank der Fähigkeiten der
beiden Köpfe, dem Sänger Dave Hill und dem
Gitarristen Mal Spooner fiel die Musik jedoch
in keinster Weise ab, auch wenn man die LP
nicht mehr unter dem Gattungsbegriff Heavy
Metal rubrizieren sollte. Progressiver Rock
mit einem kräftigen Schuss Hardrock wäre
da sicherlich angemessener. Ganze sechs
Bonustracks mit den originalen Mischungen
der Lieder ergänzen die CD ideal.
Nach dem 1984er Werk British Standard
Approved, vor dessen Ende Mal Spooner an
einer Lungenkrankheit verstarb, stand die
Band an einem Scheideweg: Wie Dave Hill
selbst in den Linernotes zu Heart Of Our
Time (Spaced Out SPMCD006/Bellaphon)
feststellt, hätte die Band diesen Verlust wohl
kaum überlebt, hätte man nicht bald mit der
Arbeit an diesem Album mit dem neuen Keyboarder Steve Watts begonnen, der sowohl
als Musiker wie als Ko-Autor Mal Spooner
ersetzte. Außerdem kam für Les Hunt, der
es vorzog, als Produzent zu arbeiten, John
Waterhouse. Die Gruppe wurde durch Gavin
Sutherland zeitweise komplettiert, der den
Bass übernahm. Das Opus trägt deutlich den
Charakterzug eines Übergangswerkes. Nicht
nur das Material kann dem Vergleich mit The
Plague nicht standhalten, sondern auch die Mischung der einzelnen Instrumente wirkte nicht
so homogen wie zuvor. Immerhin findet sich
mit dem einen der beiden Bonustracks, die von
den Sessions für das Solo-Album von Dave
Hill, Welcome To The Real World genommen
wurden, Hyperactive, ein echter Kracher, der
das Niveau kräftig anhebt.
Nachdem man sich 1986 in der Besetzung
Ellis, Waterhouse, Watts, John Wright und
dem neuen Bassisten Andy Dale stabilisiert
hatte, wurden die Arbeiten an Breakout
(Spaced Out SPMCD007/Bellaphon) mit dem
produzierenden Chef des Clay Labels, Mike
Stone, von dem man nach den ersten beiden
Alben unter Vertrag genommen worden war,
begonnen. Dabei entstand das vielleicht dif-
ferenzierteste Album der Band bis dahin, das
sowohl in Hinblick auf die Arrangements, bei
denen ein Kirchenchor ebenso mitmischte wie
Bläser, wie bezüglich der Songs überzeugen
konnte. Die gesamte erste Seite (Tracks 1-5)
gehört zum besten, was in dem Stil vorgelegt
wurde und schaffte eine Fusion aus hartem und
dem progressiven Rock der 70er Jahre, der den
Melodien ebensoviel Raum gab wie den Soli
der Instrumentalisten, bei denen der Gitarrist
John Waterhouse brillierte. Dazu gibt es noch
drei Lieder, von denen End Piece und Tonight
bislang gänzlich unveröffentlicht waren und
Life On The Wire in akustischer Form geboten
wird. Damit war ein Endpunkt erreicht worden,
den die Gruppe durch die Hinzufügung eines
Rhythmusgitarristen – Streve Brookes von
Discharge – wieder in Richtung Heavy Metal
verließ, der die beiden nächsten Studio-Alben
prägen sollte. Diese drei Reissues zeigen, wie
breit die Bewegung der New Wave Of British
Heavy Metal war. aber auch, welche Qualität
durch die Rück-Besinnung auf den klassischen
Rock erreicht wurde, die hinter diesem Genre
stand. Das eigentlich bedauerliche daran ist,
dass die Briten nie den großen Durchbruch
schafften und hierzulande stets mehr Erfolg
hatten als zuhause, wo sie aufgrund ihrer Nähe
zu dem klassischen progressiven Rock bei den
Fans des Heavy Metal ebenso über die Schulter
angesehen wurden wie die poppigeren Bands
auf der anderen Seite des Spektrums. Ohne
Hit bleibt in jebem Stil der große Durchbruch
aus.
King Biscuit Flower Hour-CDs
Oldie Markt 05/03
On Stage
Die folgenden 4 CDs haben eines
gemeinsam: Sie präsentieren alle ein
Konzert einer Band, das im Radio
übertragen wurde.
Es kann keine Frage sein, dass die 70er Jahre
die goldene Zeit der Rockmusik waren: Vieles
war neu, die Umsätze überschlugen sich wie
die Gagen der Musiker – aus der anfangs über
die Schulter angesehene Gattung der Popmusik
wurde Big Business – und selten gab es eine
so ausgeprägte Stilvielfalt. In den USA konnte
jeder, der das wollte, diese Entwicklung im
lokalen Radiosender verfolgen, denn dank des
Sponsors King Biscuit Flower, einem MehlProduzenten, gab es jedes Wochenende eine
oder mehrere Shows namhafter Künstler und
Bands für lau zu hören. So trat am 18. Januar
1975 Gentle Giant (King Biscuit Flower Hour
/ in-akustik 033 88035) in der New Yorker Academy Of Music auf, anlässlich der Tour, die die
aktuelle LP Power And The Glory unterstützen
sollte, von der zwei Tracks enthalten waren.
Ansonsten gab es eine Art Best Of der vielleicht virtuosesten Artrock- Band aus England,
die versuchte, ihren für die breite Masse oft
zu schrägen Sound zu popularisieren, ohne
die Individualität dabei zu opfern. In diesem
Konzert gelang ihr der Spagat im Gegensatz
zu den späten Platten, die sich leider zu stark
vom Artrock weg und zu einem eher mediokren Hardrock hin entwickelten.
25
und krachenden Akkorden und hatte gegen
Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre die
ideale Besetzung dafür gefunden, mit Brian
Greenway und Gary Moffet an den Gitarren,
dem Bassisten Steve Lang und dem Drummer
Johnny Mercer. Damit feierte er in dieser Ära
substantielle Hits und das zeigte sich im Konzert am 21. November 1982 während der Tour,
Zumindest vom instrumentalen Können war
die Band um den Gitarristen Steve Morse, die
Dixie Dregs (King Biscuit Flower Hour / in
die das Album Power Play unterstützen sollte,
wobei der Klassiker You Couldʼve Been A Lady
von einer 1985er Show stammt. Das ist fast
perfekter Hardrock, zwischen den Polen der
Unterhaltung und dem Anspruch.
Da haben es sich die Monkees immer etwas
leichter gemacht: Ihr Programm war stets Unterhaltung pur und das prägt auch die CD der
Live Summer Tour (King Biscuit/in-akustik
033 90002) aus dem Jahr 2001, als die drei
akustik 033 88031) eine Blaupause der kunstbeflissenen Engländer, auch wenn sie musikalisch weit mehr zum Jazz tendierten als ihre
englischen Kollegen. Im Gegensatz zu Gentle
Giant traten sie in einem Studio vor Publikum
auf, den Sigma Sound Studios in Philadelphia
am 17. Juni 1979. Erstmals mit dem neuen
Keyboarder T Lavitz raste das Quintett durch
ein Programm, das sich aus dem Material der
bis dahin auf den Markt gekommenen Alben
zusammensetzte, wozu beispielsweise eine
ihrer klassischen Kompositionen, Punk Sandwich, gehörte. Zusammen war das zeitweise
faszinierend, immer virtuos und manchmal zu
verspielt, was den kommerziellen Misserfolg
nicht ganz erklärt, aber begreiflich macht, denn
einfache Musik war das gewiss nicht.
Da agierten die Kanadier von April Wine
(King Biscuit Flower Hous/in-akustik 033
88046) mit einem wesentlich geschärfteren
Blick für die Marktgesetze. Von Anfang an
agierte Sänger, Gitarrist und Songschreiber
Miles Goodwyn, als einziger Überlebender
von früher dabei, mit poppigen Melodien
willigen Originale – Mike Nesmith verweigerte sich einem solchen Ansinnen bis heute
konsequent – ihre größten Hits zum besten
gaben, mit der Souveränität von in Würde
gealterten Musikern, die sich ihrer Laufbahn
als Marionetten der Musikindustrie in den 60er
Jahren nicht schämen, sondern die beachtlichen Ergebnisse der Musik von damals für sich
sprechen lassen. Die Stimmung im Publikum
jedenfalls war toll.
26
Popfile, Serie III
Oldie Markt 05/03
Eisenhower-Pop
Die Ära des US-Präsidenten Dwight D.
Eisenhower war geprägt von Wohlstand
und einer saturierten Gesellschaft. Die
Hits dieser Ära gibt es auf der CD-Reihe
Popfile.
Bis heute wird der Sieg im zweiten Weltkrieg
in der amerikanischen Gesellschaft mit dem
Bild des gerechten Krieges verbunden, wie
beispielsweise der Journalist Studs Terkel
ein Buch mit Interviews mit Kriegsveteranen
nannte. Als Sieger des Krieges ernteten die
USA auch die Früchte des Krieges, ließen sich
beispielsweise den Einfluss auf Mittel-Europa
garantieren und starteten mit den für ganz Europa geplanten Krediten, die über den nach dem
damaligen Außenminister benannten MarshallPlan verteilt wurden, ein gigantisches Investitionsprogramm für die einheimische Wirtschaft.
Die Folge war ein Jahrzehnt voll Wohlstand, in
Mitchell, Louis Jordan, Ella Mae Morse, Roy
Milton, Shirley & Lee, Slim Whitman und
und und. Insgesamt lockert das nicht nur die
Atmosphäre der einzelnen Platten sehr gut auf,
weil sie sonst etwas zu eintönig wären, sondern
sie simulieren recht gut eine Radiosendung,
wie man sie damals hätte hören können. Denn
natürlich waren die Hitparaden in den USA
nicht uniform von dem herrschenden Stil besetzt, sondern Folk (dank der Weavers mit Pete
Seeger und Woody Guthrie), Rhythm & Blues,
der in den späten 40er Jahren seine erste ganz
große Zeit erlebte und schließlich der Jazz
bekamen ihren Anteil am Hitparadenkuchen
ab und das spiegelt sich auch in dem Material
Pop, der durch Namen wie Frankie Laine,
Doris Day, Kay Starr, Nat King Cole oder
Mel Torme auf diesen Platten verkörpert
wird, erhält. Doch das ist bei weitem nicht
alles und das macht die eigentliche Qualität
dieser Serie aus, denn gleichzeitig stellt sie das
gesamte Spektrum der damaligen Pop-Szene
in den USA dar, das natürlich, wie es sich das
heute auch verhält, weit über den gängigen
Mainstream hinausgeht.
der Platten wider, übrigens auch bezüglich der
einzelnen Künstler, die entsprechend ihrer Hits
hier auftauchen und so findet man eine Doris
Day ähnlich häufig wie einen Louis Jordan.
Aber das Salz in der Suppe sind die Songs,
die erst durch den RockʼnʼRoll mehr wurden
als nur ein weiterer Hit in dieser Zeit. Künstler wie Merle Travis, Ruth Brown, Bob Wills
Folglich findet man hier Künstler wie die
Weavers, Wynonie Harris, Tex Ritter, Guy
dem der seitdem berühmte American Way Of
Life eigentlich geprägt wurde und in dem die
Generation gezeugt wurde, die man seitdem
als Baby Boomer bezeichnet hat. Dementsprechend war die Musik, die Line Records nun in
der dritten Tranche auf ihrer Serie Popfile zu
Gehör bringt. Das Konzept ist seit der ersten
CD gleich geblieben und basiert auf den PopCharts der Jahre 1943 bis 1952, also der Ära,
die den RockʼnʼRoll zwar noch nicht umfasst,
aber durchaus vorbereitete. Logisch also, dass
man auch auf diesen 5 Silberlingen einen Mix
aus dem Mainstream dieser Zeit, also Swing
und dem mit der Big Band-Zeit verbundenen
und der bereits genannte Louis Jordan hatten
einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf
die Musiker, die später den RockʼnʼRoll ins
Leben riefen und deswegen kann man diese
Reihe auch als Spurensuche nach den Roots
dessen, was kommen sollte, hören.
Neue DVDs
Oldie Markt 05/03
Bild und Ton
Sowohl musikalisch als auch vom
Inhalt könnten die folgenden DVDs
kaum unterschiedlicher sein.
Eine gewisse Schlichtheit ist für den Blues nie
ein Nachteil gewesen, war doch sein Vorteil
immer der, dass er ohne große Hilfsmittel
auskommen konnte. Doch das große Problem
bei dieser ungekünstelten Aufmachung ist,
dass man schlicht mit einfallslos verwechseln könnte. So ist Julian Sas zwar zuhause
in Holland der einheimische Gitarrengott in
der Abteilung Bluesrock, aber seine Live-DVD
Delivered (Corazong 255140/Edel Contraire)
weist dasselbe Manko wie der im Oldie-Markt
4/03 besprochene Tonträger auf: Bei allen
handwerklichen Fähigkeiten, die man dem
klassischen Gitarrenhelden zubilligen kann
– Originalität ist nicht seine starke Seite und
das bedingt auf Dauer eine gewisse Langeweile, die noch dadurch gesteigert wird, dass man
auf dem Teil kaum Zusatzfunktionen findet.
Der Unterschied zu einem klassischen Video
ist nur der bessere Klang und die Bildergalerie
mit seinen bisher erschienenen Alben – mehr
ist nicht und das ist schon ein bisschen dürftig,
so dass Julian Sas, wie ich befürchte, eine rein
holländische Sensation bleiben dürfte. Nur den
absoluten Bluesrockfans kann man dieses Teil
uneingeschränkt ans Herz legen.
Das sieht bei Land in Sicht (Eye Tune/Indigo
etp 4001 5) von Ton Steine Scherben ganz
anders aus. Zunächst waren die Politrocker
bei ihrer letzten Tour zusammen mit den
Kölner Anarchos der Schröder Roadshow
in einer ausgezeichneten Verfassung und
ihre kurz zuvor erschienene Scherben-LP
war mit Sicherheit eine der besten in der
ganzen Karriere der Truppe um Rio Reiser.
Zum zweiten mischte man die neuen Songs
gut mit den alten Klassikern, so dass am 30.5
1983 in Offenbach die Fans von einem Hit
zum nächsten gejagt wurden, die dazu auch
noch qualitativ zu jeder Zeit makellos über
die Boxen kamen. Und zum dritten erhält
man eine Fülle von Zusatzfunktionen, die
von 3 Bonustracks über ein langes Interview
mit Rio Reiser bis zur Biografie, Diskografie,
Fotogalerie, Internet und mehr reichen. Der
Clou jedoch ist die Bonus-CD, die die DVD
mit 13 Tracks aus demselben Konzert noch
einmal Revue passieren lässt und das Erbe
der Gruppe um Rio Reiser noch einmal rein
akustisch würdigt. Wer sich nur ansatzweise
für Deutschrock oder Rio Reiser interessiert,
kommt an diesem Teil nicht vorbei, zumal es
in jeder Hinsicht befriedigend ist.
Daran heranzukommen ist für John Miles
schon ein gewisses Problem, aus diversen
Gründen. Zum einen ist der Poprocker ein
klassisches One Hit Wonder: Music war und
wird immer sein einziger, großer Hit sein.
Nun kann man zurecht anmerken, dass Ton,
Steine, Scherben nie einen Treffer landeten,
doch das geht am Ziel vorbei: Da sie sich
während ihrer gesamten Karriere konsequent
den Vermarktungstechniken der Industrie
entzogen, konnten sie kaum in den Charts
auftauchen. Dennoch erreichten sie mit ihren
Liedern ihr Publikum und da sind etliche der
Songs zu Klassikern geworden. Zum zweiten
ist die musikalische Basis von Miles deutlich
schmaler, als die von Rio Reiser&Co., die in
einem normalen Konzert zwischen sanften
Liedern und hartem Rock wechselten. Miles
ist und bleibt ein Poprocker, für den das Riff
alles ist. Schließlich ist auch In Concert (in
akustik 6520-2), das auf der 2000 beendeten
Sendereihe Ohne Filter-Musik pur basiert,
etwas schlichter eingerichtet: Zu der Show
gibt es ein Interview mit dem Produzenten
der Sendung, eine Biografie des Künstlers
und eine Liste aller Sendungen, die unter
dem Titel hergestellt wurden. Das ist sicher
nicht schlecht, aber ein Interview mit Miles
selbst und eine Fotogalerie hätten der DVD
schon noch gut getan. Auf der anderen Seite
sind Bild und Ton brilliant abgefilmt, dank der
Studio-Atmosphäre und der technischen Möglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Anstalt ist
das schlicht makellos.
27
28
Neue Bücher und Fazines
Oldie Markt 05/03
Musik zum Lesen
Eine umfassende Diskografie und einige
Fanzines bilden das Programm dieser Seite
über neue Publikationen.
Weltweiter Erfolg bedingt nicht zwangsläufig, dass ein Künstler zu einem Thema für
die Plattensammler wird und man kann nicht
gerade sagen, dass Roxette übermäßig teuer
wären. Das ist naturgemäß anders dort, wo
sie herkommen und dementsprechend kommt
das beeindruckende Buch The Look For Roxette (Premium Publishing, 66 Euro, ISBN:
91-971894-8-0, Premium Förlag, Karlavägen
84, SE-100 55 Stockholm, Schweden/Medium)
mit einem Umfang und in einer Form, die so
hierzulande wahrscheinlich nicht möglich wä-
ren. 577 Seiten mit einer Fülle von Fotografien
(schwarzweiß und farbig), einer fantastischen
Aufmachung und als Zugabe noch eine EP mit
Demofassungen von Roxette und Kompositionen, die Per Gessle später anderen Künstlern
gab. Da die Diskografien absolut umfassend
sind – der vielversprechende Untertitel The
Illustrated Worldwide Discography & Price
Guide trägt kein bisschen dick auf – und außerdem auch die Biografien der Hauptdarsteller
erzählt werden, wenn auch nur kurz, ist das
ein Buch, das für jeden Fan der Schweden
unentbehrlich ist, weil sie fast alle Platten optisch und im Text geliefert bekommen, so dass
sie die Kassette von Look Sharp aus Mexiko
genauso kennen wie die nur in Saudi Arabien
erschienene MC von Joyride. Zusammen mit
der Vielzahl an Daten – Autor Robert Thorselius, der acht Jahre an diesem Werk arbeitete,
führt auch sämtliche Konzerte von Roxette und
anderer Bands, in denen die beiden mitspielten, auf - ist das ein Buch, das alle Erwartungen
der Fans erfüllen dürfte und für das auch der
relativ stolze Preis angemessen ist.
RockʼnʼRoll und Roxette sind zwei Dinge,
die nicht viel miteinander zu tun haben,
aber die Stilart hat noch ihre Anhänger und
die finden sich gerade bei den RockʼnʼRollTänzern, die mit Rocktime (6 Ausgaben für
16,80 Euro von Deutscher RockʼnʼRoll und
Boogie-Woogie Verband, Kirchbergstr. 2,
86157 Augsburg) ihr offizielles Organ haben,
das sowohl vom Lay Out wie vom Text recht
professionell aufgemacht ist. Wer sich für
diese Seite des RockʼnʼRoll interessiert, ist
damit gut bedient.
Zu den anderen Fazines, die in der letzten
Zeit den Weg in die Oldie-Markt Redaktion
gefunden haben, gehört Long Live Rock
(5 Euro von Christian Suchatzki, Moosstr. 5,
82216 Maisach), wobei bei der Thematik des
Ganzen, den Who, natürlich John Entwistle im
Mittelpunkt steht. Sein Leben, seine Alben und
seine Songs werden noch einmal ausführlich
gewürdigt. Doch das ist nicht alles. Daneben
gibt es Nachrichten über The Who, neue Tonträger – legale und illegale – ein neues Buch
und schließlich eine längere Geschichte über
das erste Album von The Who, My Genera-
tion, in der sowohl auf die Entstehung wie
auf die Rolle des Produzenten Shel Talmy
eingegangen wird. Ein gutes Blatt, dessen
Inhalt überzeugt.
Die letzten beiden Hefte agieren übergreifend
– das RockʼnʼRoll Musikmagazin, das nun
mit seiner Nr. 147 (5 Euro von Rock And Roll
Musik Verlag, Zweigstr. 5, 26135 Oldenburg)
erscheint, das neben den üblichen Kolumnen
(Konzert-, Platten- und Bücher-Besprechungen und Lebensdaten) Stories und Diskografien über Boyd Bennett, The Cascades, das
Prep-Label und Rosemary Clooney enthält
sowie einen kurzen Artikel über Fats Domino
zu seinem 75. Geburtstag. Das ist eine gute
Mischung, die für jeden Fan dieser Musik
etwas bereithält.
Ganz übergreifend agiert das monatlich erscheinende Rock-Biographien (6,14 Euro
von Rolf Reupke, Deichstrenge 11 a, 27628
Sandstedt), das in seiner neuesten Nummer
allerdings fast ausschließlich die 80er und
90er Jahre behandelt. Von den Jahrzehnten
zuvor gibt es nur Genesis und ZZ Top, aus
der angesprochenen Ära findet man Eminem,
Shaggy, Tori Amos, Korn, Cracker oder Neal
Casal. Ob das die für so ein Projekt richtige
Zusammenstellung ist?
Plattenkritiken I
Oldie Markt 05/03
29
Walter Jurmann
100 Jahre
duophon 05 35 3
The Lovinʼ Spoonful
Do You Believe In Magic
BMG 74465 99730 2
The Lovinʼ Spoonful
Daydream
BMG 74465 99731 2
Ashton, Gardner & Dyke Summer Wine
The Last Rebel (Sdtr.)
The Fabulous
Purple PUR 309/Angel Air Angel Air SJPCD 126
Der vor 100 Jahren in Wien
geborene Schlager- und
Filmkomponist war einer
der wenigen, der nach dem
Abgang 1933 in den USA
sofort Fuß fasste und dort
ebenfalls für Film und Bühne Musik schrieb. Das ist
dann wenig überraschend,
wenn man Titel wie San
Francisco oder Veronika,
der Lenz ist da in seinem
Repertoire hat. Deswegen
ist auch diese CD äußerst
abwechslungsreich und
reicht von seichtem Stoff
bis zum Evergreen (duophon, Eislebener Str. 4,
10789 Berlin).
Das Debüt des Quartetts
um die Routiniers der
New Yorker Folkszene in
und um das Greenwich
Village versorgte es nicht
nur umgehend mit Hits wie
den Titelsong und Did You
Ever Have To Make Up
Your Mind?, sondern präsentierte eine Gruppe, die
eine andere Fassung des
Folkrock, den die Byrds
zuvor popularisiert hatten,
bot. Dank der Linernotes
und der fünf abweichenden
Bonustracks gewinnt die
CD eine zusätzliche Tiefe,
die sie insgesamt noch besser macht.
Die zweite LP von John
B. Sebastian & Co. war
noch erfolgreicher als das
Debüt, sowohl von den
Hits wie von dem Mix
der Folk- und Rockmusik
her. Das liegt vor allem
an der hohen Qualität der
Albumtracks, die wie Jug
Band Blues, Warm Baby
oder Let The Boy Rock And
Roll die diversen Facetten
der Gruppe ebenso zur
Geltung kommen ließen
wie ihre Verschmelzung.
Erneut wurde die Reissue
mit 5 Bonustracks und neuen Linernotes ausgestattet,
die sie abrunden.
Obwohl die damalige Band
von Tony Ashton als Künstler angegeben wird, waren
es tatsächlich Jon Lord und
Tony Ashton, die das Material für den Soundtrack des
Westerns mit dem FootballStar Joe Namath einspielten. Das macht deswegen
Sinn, da das typische FilmMusik ist und das bedeutet
Instrumentals, durchsetzt
mit einigen Songs, die oft
mit Hilfe eines Orchesters
vertont wurden. Deswegen
besitzen die 20 Stücke und
die 10 Bonustracks die typischen Schwächen eines
Soundtracks.
Ab 1972 rief Produzent,
Manager, Sänger und Songschreiber Mike Hurst (siehe
die Story von Deram) drei
andere Profis aus England
zusammen, um im Studio
Musik für Werbung zu erstellen. Daraus resultierte
die Band, die 1972/73 einige Singles für Phonogram
in England einspielte, von
denen ihr Cover von Why
Do Fools Fall In Love in
den USA einen 88. Platz
belegte. Auch der Rest der
Songs, der sich aus anderen Singles und Outtakes
zusammensetzt, bietet
Pop(rock) der 70er.
Randy Newman
Good Old Boys
Reprise/Rhino/WMS 812273839-2
Das 1974 erstmals auf den
Markt gekommene Album
bildete zusammen mit
Sail Away thematisch die
Auseinandersetzung des
Singer/Songwriters mit
dem Rassismus und dem
Gegensatz zwischen dem
Norden und dem Süden der
USA. Hier wie da schrieb
er ein Bündel fantastischer
Songs, die textlich ebenso
gefallen konnten wie musikalisch. Dank der Linernotes und dem Bonustrack
ist diese Ausgabe noch ein
Stück interessanter als das
Original. Das Original
bleibt ein Klassiker.
Brian Connolly
Take Away The Music
BFC CD 01/Bellaphon
Broken Home
Same
Angel Air SJPCD 129
Der Abschied von Sweet,
den der Sänger 1979 wegen
seiner Probleme mit dem
Alkohol nehmen musste,
war für ihn das Ende seiner
großen Karriere. Danach
kam nicht mehr viel. Das
wäre vielleicht anders
gelaufen, wenn er 1979
die bereits produzierte LP
Jailbait veröffentlicht hätte, aber sie sah nie das Licht
der Plattenläden. Diese CD
bringt erstmals alle dafür
gedachten Titel auf einer
Platte und lässt erahnen,
dass Connolly durchaus
auch als Solist guten Rock
herstellen konnte.
Dass ein Musiker oder
eine Gruppe den großen
Erfolg nicht gelandet hat,
muss nicht bedeuten, dass
sie schlecht ist. Ein gutes
Beispiel dafür ist die Band
um den Sänger und Songschreiber Dicken, die 1980
ein starkes Debüt im Grenzbereich zwischen Pop- und
Hard-Rock einspielte. Der
Hit blieb zwar aus, aber
zündende Stücke bekam
man dennoch. Wegen der
Kompositionen und der
Stimme von Dicken und der
Gitarre von Peter Crowther
ist das stets starker Mainstream-Rock.
Witchfinder General
Death Penalty
Heavy Metal Records HMR
XD8/Bellaphon
Es passiert gar nicht einmal
so selten, dass eine Gruppe
mit ihrem ersten Album ein
Meisterwerk vorlegt, nur um
danach sang- und klanglos
zu enden. Das war der Fall
mit dem englischen Vierer
– 1982 brachte er eine LP
heraus, die einen Klassiker
der New Wave Of British
Heavy Metal darstellt, vom
Cover bis zum eng an Black
Sabbath angelegten Stil, der
trotz seiner nur etwas über
30 Minuten dauernden
Spielzeit Heavy Metal der
besten Art darstellt und das
hört man auch über 20 Jahre
später.
Ufo
Ainʼt Misbehavinʼ
FM WKFMXD 107 / Bellaphon
Ob es ohne Pete Way überhaupt eine legitime Fassung
der Engländer geben kann,
ist eine berechtigte Frage.
Auf jeden Fall gab es
1988 diese Platte mit dem
Bassisten Phil Mogg als
einzigem Original. Und er
steuerte seine Version der
Band durch einen nicht
überragenden, aber auf jeden Fall soliden Hardrock,
der mit einigen guten Songs
und ansonsten mit der Härte aufwartet, die man von
einer solchen Produktion
erwarten darf. Mehr als
Durchschnitt ist das aber
zu keiner Zeit.
30
Plattenkritiken II
Oldie Markt 05/03
Magic System
1er Gaou (2 CD)
Sono CDS 8933 /
Bellaphon
Wer wissen will, was in
Afrika bei den Rockfans
angesagt ist, liegt hier
richtig. Denn das Quartett verständigt sich zwar
in der Sprache der alten
Kolonialmacht Frankreich
- musikalisch bevorzugt
man aber eine Mischung
aus den heimatlichen PopSounds und den Zutaten
aus dem Westen. Das ergibt zusammen teils einen
reizvollen Kontrast, insgesamt jedoch hat der Westen
mehr Wirkung, als einem
lieb sein kann, so dass
Produzent Bob Sinclair das
Ganze afrikanisierte.
Fancy
Die Hits auf deutsch
Koch Universal CD
066 802-2
Die Sprache der DiscoMusik ist englisch - dass
der Münchner nun seine
größten Treffer in deutsch
eingesungen hat, kommt da
fast schon einer Systemrevolution gleich. Die Musik
blieb natürlich dieselbe:
Disco war das und wird es
immer bleiben. Aber da die
Texte nun verständlicher
sind, ergeben sich ab und
zu Verknüpfungspunkte
mit dem deutschen Schlager, was speziell für seine
Fans im Osten sicher kein
Nachteil ist. Ansonsten
bleibt das guter DancepopSchlager Mix.
Various Artists
Schlager-Die Originale
Line Music 600001
Various Artists
Stop Hits Ahead (2 CD)
Bellaphon 5988124
Various Artists
Aktuelle Schaubude
(2 CD)
Edel 0146152ERE
Für Menschen jenseits des
Einzugsbereichs des NDR
ist der Titel der beiden
CDs nicht so ganz leicht
zu verstehen: So nennt
sich eine der beliebtesten
Magazin-Sendungen des
Senders, die auch immer
Musik im Angebot hat. Das
geht seit 45 Jahren so, doch
die zwei Silberlinge, die in
einen deutschen Schlagerund einen Rock-Teil aufgesplittet sind, holen sich
die Titel aus den 70er und
80er Jahren. Neben Hits finden sich auch unbekanntere
Songs: Das ist gut so und
das Salz in der Suppe.
Various Artists
Back To The Beatles
Stadt Bergkamen, Jugendamt o. Nr.
Alle Achtung: Bislang
ist noch keine Stadt aus
Deutschland auf die Idee
gekommen, von einer
Behörde aus eine CD auf
den Markt zu bringen, aber
Bergkamen (Bezug: Jugendamt, Hubert-BiernatStr. 15, 59192 Bergkamen)
hat sich das getraut und
lokale Bands sich an den
Beatles probieren lassen.
Das Spektrum liegt zwischen Pop und Punk und
ist nicht viel schlechter
als bei ähnlichen Samplern
von internationalen Künstlern und Bands. Soviel Mut
verdient Lob.
Es ist schon ein Kreuz
mit den Kompilationen
der Frankfurter Firma:
Während man an der Zusammenstellung nichts
bemängeln kann, ist das
Booklet mehr als dürftig:
Gerade einmal die Tracks
und die Künstler tauchen
da auf und das war es dann
schon. Das ist deswegen
schade, weil die beiden
Silberlinge sonst einen
guten Blick auf die frühen
60er ermöglichen, mit nur
wenigen Evergreens, aber
dafür um so mehr kleineren Hits, die man sonst
eher selten findet.
Jetzt fischt Uwe Tessnow
aber in bislang für ihn ganz
neuen Gewässern: Hier
gibt es nämlich nicht etwa
einen Schlager-Sampler
der üblichen Art, sondern
ähnlich wie in der Reihe
Popfile – siehe die ExtraSeite weiter vorne im Heft
– bezieht er sich hier auf
die späten 40er und frühen
50er Jahre. Das ist ein ganz
anderer Schlager, der da zu
hören ist, denn die Namen
betreffen die frühe Nachkriegszeit der Bundesrepublik und dasselbe Urteil
betrifft die Musik. Pop aus
einer anderen Zeit.
Various Artists
Sun Records-The 50th
Anniversary Collection
BMG 74465 99000 2
Im April 1952 kam die erste
Single auf dem Label von
Sam Phillips heraus – eine
7“ des Saxofonisten Johnny London. Das war der
zweite Versuch des umtriebigen Produzenten, auf
eigenen Beinen zu stehen,
nachdem er mit dem ersten
Phillips-Label gescheitert
war. Diesmal klappte es,
dank Blues, R&B und dem
Rock & Roll, ohne den diese 2 CDs nicht entstanden
wären. Doch der Sampler
ist wegen des Booklets
und wegen des Materials,
das alle Facetten der Firma
behandelt, Klasse.
Various Artists
Paul Anka Hits
auf deutsch
Bear Family BCD 16560
Wie eigentlich bekannt
sein sollte, war der Mann
als Songschreiber genauso
erfolgreich wie als Sänger
und so gab es eine Menge
von Interpretationen auf
deutsch, von denen diese
CD 34 aus den Jahren
1957-1963 vorstellt. Bei
den Namen wird man neben
solchen Stars wie Conny,
Peter Kraus, Gus Backus
oder Rex Gildo auch eher
unbekanntere Vertreter wie
Gino, Monika Grimm oder
Petra finden. Das macht die
Attraktion dieses Samplers
aus, der sonst Pop pur offeriert.
Various Artists
Too Legit For The Pit
SPV 085-74812
Crush 40
Same
Frontiers FR CD 127 /
Point Music
Der Gitarristen-Teil der
beiden Herren, die hinter
diesem Projekt stehen,
mag nur wenigen etwas
sagen, aber der Sänger,
Johnny Gioeli, hat sich
dank seiner Engagements
bei Axel Pell und Hardline
bereits einen guten Namen
gemacht. Zusammen mit
Jun Senoue, dem Japaner
aus San Francisco an der
Gitarre, schrieb er ein Bündel Songs, die alle in die
Richtung klassischer Hardrock gehen. Und die beiden
sind ein gutes Team, das zu
der Politik des italienischen
Labels passt.
Rap und Hardcore-Punk
sind zwei Stilarten der
Popmusik, die es ihren Fans
nicht gerade leicht machen,
wobei Rap den Text abdeckt
und die wahren Söhne der
Punker die Musik. Deswegen ist ein Sampler,
auf dem die Krachmacher
Rap-Hits covern, schon
eher eine grenzwertige
Erfahrung, zumal Melodie
nun einmal nicht die ganz
große Bedeutung bei beiden Genres hat. Folglich
geht es hier vor allem laut
und schnell zu, aber große
Begeisterung will zu keiner
Zeit aufkommen
Plattenkritiken III
Oldie Markt 05/03
Giant
Live And Acoustic
Frontiers FR CD 131 /
Point Music
Diese CD mit den live
eingespielten größten Hits
könnte sehr wohl die letzte
Platte der Rocker aus den
USA sein, siehe News im
Oldie-Markt 4/03. Wenn
das so wäre, hätten sie
einen guten Abgang, denn
was sie da 1989 und 1992
auf der Bühne einspielten,
bringt einen guten Querschnitt durch ihr Repertoire und die akustischen
Bonus-Tracks fügen sich
da ausgezeichnet ein. Gute,
niveauvolle Unterhaltung,
allerdings ohne die ganz
großen Höhepunkte – trotz
des Namens.
Ring Of Fire
Dreamtower
Frontiers FR CD 142 /
Point Music
Ein Blick auf das Cover
zeigt, wohin die Reise geht:
Zum progressive Metal.
Nur stimmt das nicht. Die
Band um den Sänger Mark
Boals (Yngwie Malmsteen)
und den Keyboarder Vitalij
Kuprij (Artension) ist im
AOR zuhause. Dadurch,
dass man mit Kuprij und
Tony MacAlpine, auch
Gitarrist,zwei Keyboarder in der Band hat, geht
das leicht zum Pomp, der
den progressive Metal so
dominiert, während die
Songs eher kurz gehalten
sind. An letzteren müssen
die vier aber noch feilen.
Drive, She Said
Real Life
Frontiers FR CD 140 /
Point Music
Wie bei vielen anderen
Bands ist es auch hier ein
Duo, das den Ton angibt,
doch im Gegensatz zu den
meisten anderen Gruppen
besteht die Formation auch
nur aus den beiden, die sich
für die CD einen Schlagzeuger dazu holten. Wie in den
80ern, als ihre Karriere
begann, stellen sie nach
wie vor radiotauglichen
AOR her, dem es zwar
des öfteren an der Individualität mangelt, der aber
sowohl die nötige Härte als
auch die richtigen Songs
hat. Ein gutes Stück Dreck
würde ihm aber gut tun.
On The Rise
Same
Frontiers FR CD 139 /
Point Music
Wie bei den Kollegen aus
Amerika fungiert auch bei
den Norwegern ein Duo im
Vordergrund, der Sänger
Bennech Lyngboe und der
Gitarrist Terje Eide. Und ihnen gelang ein beachtliches
Debüt im AOR-Bereich, das
Melodien ebenso besitzt wie
krachende Akkorde und gekonnte Soli. Darüber hinaus
haben sie jedoch auch noch
dasselbe Problem wie viele ihrer Kollegen: Es fehlt
ihnen das gewisse Etwas,
das sie sofort individuell
wiedererkennbar machen
würde. Nur glatt polierter
Rock ist zuwenig.
Aurora Borealis
Time, Unveiled
Diehard RRS 971/SMIS
Mephistopheles
Death Unveiled
Remedy REM 021/Zomba
Stephen Jones
Almost Cured
Of Sadness
Sanctuary 121/Zomba
Der in Sheffield lebende
Mann agierte bislang als
Babybird und war vor allem für einen Ausstoß von 2
CDs pro Jahr bekannt. Das
war auch sein größtes Problem, denn so mixte er gute
Songs mit Ausschuss-Ware.
Das macht er nach wie vor,
auch wenn er nach einem
Band-Intermezzo wieder
solo agiert. Poppiger HipHop bleibt das und es
finden sich wie immer einige gute Songs und etliche
Füller, die das Niveau der
Platte bedauerlicherweise
deutlich drücken. Weniger
wäre mehr.
Lanfear
The Art Effect
Massacre MAS CD 0349 /
Soulfood
Um im relativ überfüllten
progressive Metal-Genre
zu reüssieren, muss man
gutes Selbstbewusstsein
und das richtige Material
besitzen. Die Schwaben
haben beides und das
demonstrieren sie auf
ihrem dritten Album. Das
ist auch im Vergleich mit
den anglo-amerikanischen
Konkurrenten durchaus
gut. Allerdings taucht bei
den fünf aus dem Großraum
Heilbronn das ähnliche Problem wie bei vielen anderen
Kollegen auf: Das Können
ist wohl da, aber es fehlt an
der eigenen Identität.
Dayna Kurtz
Postcards From
Downtown
Munich 742451023824
Boshafterweise könnte man
zu der Karriere der Sängerin sagen, dass man, wenn
man aus einer eher langweiligen Stadt wie Paterson in New Jersey kommt,
nichts anderes tun kann,
als ständig on the road zu
sein. Das ist sie auf jeden
Fall und dies ist ihre erste
Studioplatte, nach diversen
MCs und einer Livescheibe.
Sie präsentiert sich als ruhige, folkige Sängerin und
Songschreiberin, die vor
allem textlich überzeugt,
bei ihren Kompositionen
aber noch etwas in punkto
Melodien zulegen muss.
Cheryl Wheeler
Different Stripe
Philo/in-akustik 065 2172
Wer den Namen der Band
auf dem Cover lesen kann
hat ein gutes Auge für
Schriften. Vielleicht gefällt
ihm ja auch die Musik, die
knüppelharten Death Metal
von einer deutschen Band
bringt, die immerhin bereits
ihr viertes Album vorlegt.
Der Einsatz stimmt – die
Musik weniger. Denn abgesehen von der Härte und
dem Stakkato-Rhythmus
fällt vor allem Sänger EikeC. Kröger auf, der sich die
Seele aus dem Leib schreit.
So etwas wie Melodien aber
gibt es nicht und deswegen
fehlt die Abwechslung.
So etwas poetisches wie
das Himmelsleuchten des
Nordens Europas als Namen für eine Death Metal
Band zu nehmen, geht
schon an die Grenze, aber
Sänger, Gitarrist, Bassist
und Songschreiber Ron
Vento und Drummer Tim
Yeung machten sich deswegen keinen Kopf. Dies
ist ihre dritte CD und mit
ihr waten sie sowohl musikalisch als auch textlich bis
zur Hüfte in den Klischees
des Genres. Das ist weder
originell noch sonderlich
beeindruckend – abgesehen
vom Cover.
Tatsächlich handelt es
sich bei dieser Platte um
eine Best Of-Kompilation
der amerikanischen Dame
plus zwei Bonustracks.
Wie ihre Kollegin zieht
sie schlichte Umfelder vor,
bezieht jedoch den Country
stärker mit ein. Sowohl vom
Gesang wie den Stimmungen her erinnert das relativ
stark an die verstorbene
Kate Wolf, die melodische,
sanfte Lieder schrieb, die
durch die Summe der Teile
überzeugten. So ähnlich ist
das auch hier, obwohl die
Stücke leider nicht ganz so
gut sind.
31
32
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 05/03
Jay Aston
Alive And Well
Angel Air SJPCD 137
Chrome Shift
Ripples In Time
DVS 008
Ehemaliges Mitglied von
Bucks Fizz zu sein ist für
eine Karriere als Solistin
nicht unbedingt die beste
Empfehlung. Aber seit
dieser Zeit hat sie sich
sowohl als Sängerin wie
als Songschreiberin und
Schauspielerin etabliert und
das hört man ihrem Debüt
an, das guten Soulpop
bietet, bei dem die Songs
genauso überzeugen wie
die Sängerin und die Musik. Dazu kommen einige
feine Soli des Gitarristen
(Angel Air, PO Box 14,
Stowmarket, Suffolk, IP14
1EN England).
Stephen Malkmus &
The Ticks
Pig Lib
Domino 122 / Zomba
Im Gegensatz zu obiger
Dame sind die Credits des
Herren wesentlich besser,
war er doch der Kopf von
Pavement. Doch seltsam ist,
dass er eine Platte vorlegt,
die schlicht und ergreifend
langweilig ohne Ende ist.
Da findet sich kein Song,
der einmal aus der drögen
Stimmung ausbricht, plätschert das Ganze einfach
so vor sich hin und wird
man den Eindruck nicht
los, dass sich hier jemand
schlicht und ergreifend
viel zu ernst nimmt. Das
ist wirklich reine Zeitverschwendung.
Wenn es ein Genre gibt,
das wahrlich überbordet,
ist es der AOR. Da kann
sich nur durchsetzen, wer
wirklich etwas zu bieten
hat. Da haben die Dänen
eher schlechte Karten,
denn dieses Element geht
ihnen ab. Das ist alles handwerklich solide und professionell, aber es fehlt der
herausragende Song oder
der Moment, wo es beim
Hörer klick macht. Das ist
einfach Durchschnitt, nicht
schlecht, aber eben auch
nicht so gut, dass man sich
die Platte unbedingt zulegen müsste.
A.C.T.
Last Epic
Atenzia ATZ 02005 /
Common Ground
Metal aus Schweden hat
eigentlich einen guten Namen, aber AOR von da? Im
Vergleich zu den Kollegen
von nebenan ist das bereits
die dritte CD des Quintetts
aus Malmö und das merkt
man ihr an der Sicherheit,
wie die Arrangements
gestaltet wurden, auch an.
Aber auf der anderen Seite
fehlt auch der Band um
den Keyboarder Jerry Sahlin, der alle Songs schrieb,
das Element, das sie aus
der Masse der Mitbewerber herausheben würde
und deswegen ist das nur
Durchschnitt.
Jim Jidhed
Full Circle
Atenzia ATZ 02006 / Common Ground
Jedes Land hat seine eigenen Stars und in Schweden
hieß einer davon Alien,
die Ende der 80er einen
massiven Hit zuhause landeten. Der Mann war ihr
Leadsänger und holte sich
mit Tommy Denander den
Produzenten von Richard
Marx. Das macht Sinn,
denn genau in die Ecke
des rockigen Mainstreams
passt er und das ist sein
Programm. Das gelingt
ihm auf dem dritten SoloAlbum nicht schlecht, auch
wenn er damit außerhalb
seiner Heimat nicht groß
abräumen dürfte.
Ritual
Think Like A Mountain
Tempus Fugit SPV
085-65602
Aus Schweden kommen
nicht nur AOR-, Metaloder Mainstream-Rocker.
Dieses Quartett beweist,
dass es nach wie vor andere
Strömungen dort gibt. Die
vier sehen ihre Vorbilder
im Art- und progressiven
Rock der 70er Jahre, den
sie allerdings modernisiert
haben. Das zeigt sich in den
Gitarrenattacken ebenso
wie den folkigen Passagen.
Weil sie auch noch einige
gute Songs zu bieten haben,
sind sie originell und besitzen damit eine Eigenschaft,
die ihren skandinavischen
Kollegen fehlt.
Jerobeam
Whatʼs The Deal?!
Polydor 065 492-2
Overkill
Kill Box 13
Spitfire Edel 0000224 SPR
Noa
Now
Polydor 566 887-2
Ob der gebürtige Hesse
Lennart A. Salomon, der
ansonsten bei Sono wirkt,
mit diesem Namen an Jamiroquai anknüpfen will,
kann nur vermutet werden
– musikalisch wäre das
aber logisch. Denn wie der
Engländer ist er mit seinen
Kollegen im Grenzbereich
von Soul und Soulpop tätig.
Was ihm jedoch fehlt, sind
zwei Zutaten: Die markante Stimme und das Gespür
für Ohrwürmer. Deswegen
ist das nett, aber es sind
nicht mehr als Fingerübungen von einem begabtem
Nachwuchsmann.
Bobby Ellsworth und seine Mitstreiter könnten als
Beispiel für eine in der
Rockmusik seltene Tugend
stehen: Sie ziehen ihr Ding
ohne jeden Kompromiss
durch und das heißt, dass
sie Metal pur bringen bis
die Stimmbänder ihres
Chefs aufgeben. Denn
Ellsworth dominiert mit
seinem gnadenlosen Gesang den Sound der New
Yorker, die fast so etwas
wie die letzten Mohikaner
des Thrash Metal darstellen.
So wie sie ihn anrichten, ist
er glaubwürdig und zu jeder
Zeit überzeugend.
Wie global die Popmusik
ist, beweist die Platte der
aus Israel stammenden
Sängerin: Die Songs, die
sie mit ihrem Gitarristen
Gil Dor zusammen schrieb
und einspielte, klängen keinen Deut anders, wenn sie
in London oder New York
eingespielt worden wären.
Das ist guter, melodischer
Pop mit einer Vokalistin,
die durchaus eine wiedererkennbare Stimme besitzt.,
was man besonders bei den
Duetten mit Lokua Kanza,
Rica Marcotuli und Mira
Awad feststellen kann. Ein
guter Start in die Welt.
Reardon
Free From Code
Yearningrocks/Point
4023136000351
Grunge geht es fast ein
wenig wie Jazz: Er ist
schon noch da, er riecht
nur komisch. Der Sänger,
Gitarrist und - zusammen
mit seinem Gitarristen und
Produzenten JK alias Jörn
Kachelriess – Songschreiber, ließ sich davon aber
nicht beirren und machte
sich daran, den Sound, der
Nirvana den Einzug in den
Rock-Olymp verschaffte,
neu zu beleben. Das klappte gut, die Gitarreneinsätze strahlen eine ähnliche
Aggression aus wie Kurt
Cobain & Co. Nur an den
Songs hapert es noch.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 05/03
33
Alain Everts
Paso a paso
Acoustic Music/
Zomba 319.1289.2
Die Abstammung des belgischen Gitarristen spiegelt sich auch in der Musik
wider: Dort bringt er einen
Mix aus Klassik, Jazz und
spanischer Musik, die ihm
als Kind einer belgischspanischen Ehe in die Wiege gelegt wurde. Diesmal
agiert er nicht nur alleine,
sondern ab und zu auch
mit Bass und Schlagzeug,
womit er die jazzigen Teile
noch verstärkt. Zusammen
ist das durchaus beachtlich, weil er zwischen den
Stilen agiert und sich auf
keine bestimmte Spielart
festlegen lässt.
Friends Of Dean
Martinez
Under The Waves
Glitterhouse/Indigo 75572
Reine Instrumentalbands
sind nicht gerade en vogue.
Da ist es umso mehr zu beachten, dass Bill Elm und
seine Partner in ihrem Stil
weitermachen, der von der
Film-Musik ebenso viel
Elemente nimmt wie vom
Country und dem Pop. Wie
Elm, der als Produzent,
Musiker und Songschreiber die Platte beherrscht,
vom Duo bis zum Quintett
das Umfeld der Stücke
mixt, macht den Reiz der
CD zusammen mit den
teilweise richtig schönen,
immer melodischen, Kompositionen aus.
Jeff Black
Honey And Salt
Blue Rose/in-akustik
071 0298
Als Songschreiber Erfolg
zu haben heißt nicht automatisch, als Solist zu
reüssieren. Diese bittere
Wahrheit kann auch der in
Nashville ansässige Mann
bestätigen, der hier seine 2
Platte vorlegt, aber nie den
Nachweis dafür erbringen
könnte, dass er seine Lieder
so gut wie seine Klienten
bringt. Hier wirkt er wie ein
Bruce Springsteen-Clone,
der etwas mehr Country zu
seinem Stil hinzugegeben
hat. Es ist ein langer Weg
zu echter Eigenständigkeit,
den er noch zurücklegen
muss.
Candlemass
Doomed For Live (2 CD)
GMR PLRCD 009 /
Bellaphon
Power ist das A und O beim
Heavy Metal. Leider verwechseln zu viele Bands das
mit Lautstärke. Die Schweden, die dank ihres Sängers
Messiah Marcolin und den
Songs von Gitarrist Lars
Johansson zu den Großen
des Doom Metal zählten,
kehrten 2003 in der besten
Besetzung zurück auf die
Bühnen ihrer Heimat und
bewiesen, was Power in
der Musik sein kann. Klar
ist das auch laut, aber der
mächtige Gesang und die
Qualität der Lieder strahlen
stets eine beeindruckende
Kraft aus.
Sunhoney
November
Vertical VRTCD005 /
Zomba
Die englische Oyster Band
hat es vorexerziert, wie man
den klassischen Folkrock
mit modernen Mitteln
aufpeppen kann und die
Schotten wollen das nachmachen. Aber das gelingt
ihnen nicht so gut wie den
Kollegen, aus verschiedenen Gründen. Zum einen
haben sie die schwächeren
Songs. Zum zweiten ist
das nicht so sehr Folkrock,
sondern Folk mit rockigen
Teilen. Und zum dritten
stimmt das Gleichgewicht
zwischen den einzelnen Instrumenten nicht. Da muss
man noch feilen.
Alpha Boy School
Big Fight
Elmo ELM-CD 1018
Beth Gibbons &
Rustin Man
Out Of Season
Go Beat 066574-2
Sensibilität ist im Rock ein
seltenes Gut. Sowohl mit
Portishead als auch auf
dieser Platte mit dem ehemaligen Talk Talk-Bassisten
Paul Webb strebt die Sängerin eine ruhige, jazzige Musik an. Das klingt gut, hört
sich hier aber nicht so toll
an, weil die beiden außer
den fein ziselierten Tracks
kaum für Melodien sorgten,
die solch zurückhaltenden
Klänge mit Leben erfüllen
würden. Deswegen strahlt
die CD vor allem eine nur
wenig befriedigende, kühle
Eleganz und zuviel Langeweile aus.
Lucas Michailidis
The Offering
Acoustic Music/
Zomba 319.1288.2
Die Zugkraft des Labels
von Peter Finger zeigt sich
auch darin, dass ein Gitarrist aus Australien letztes
Jahr am Open StringsWettbewerb teilnahm und
ihn dann prompt gewann.
Sein Debüt jedoch besitzt
die Schwäche von vielen
CDs von Newcomern: Neben seiner Technik fehlt es
ihm an Kompositionen, die
sein Können so umsetzen,
dass es nicht nur für Fachleute deutlich wird, sondern
auch für den Hörer. So ist
das nur eine Platte mit virtuoser, akustischer GitarrenMusik mehr.
Dylan Fowler
Ffynnon Ofor
Acoustic Music/
Zomba 319.1283.2
Gerade im Vergleich mit
dem Label-Neuling zeigt
sich das Können des Walisers. Zum einen hat er
ein offenes Ohr, das viele
Stilarten aufnimmt und die
stets überzeugend umsetzt.
Zum zweiten besitzt er die
Souveränität des Könners,
der nicht immer zeigen
muss, wie gut er ist. Und
zum dritten fallen ihm
Melodien ein, die ins Ohr
gehen. Das zusammen
ergibt eine sympathische,
eingängige Gitarrenplatte,
die immer wieder mit kleinen Feinheiten und filigraner Technik aufwartet.
The Minus 5
Down With Wilco
Cooking Vinyl/
Indigo 4654-2
Auch wenn sich dieses
Projekt wie eine Band anhört, ist sie tatsächlich dem
Kopf von Scott McCaughey
entsprungen, der normalerweise sowohl bei den
Young Fresh Fellows und
live bei R.E.M. mitmischt.
Mit seinen Freunden von
Wilco stellte er eine vom
Stil her ähnlichen Sound
wie den her, den man von
Jeff Tweedy gewohnt ist.
Gitarrenrock mit einem
Spurenelement Country,
der auch nicht vor Disharmonien zurück schreckt.
Doch Tweedy schreibt
bessere Songs.
Auf der Newcomer-Schiene
des mittlerweile 10 Jahre
alten Grover-Labels (P.O.
Box 3072, 48016 Münster)
beweist das Oktett aus Bochum, dass das Ska-Revival
in Deutschland ungebremst
weiterläuft. Dabei decken
die Jungs aus dem Ruhrpott dank ihrer Besetzung
mit gleich drei Bläsern
auch noch den Soul und
Instrumentals ab, zu denen
sogar der Gershwin-Klassiker Summertime gehört.
Die Mischung macht den
Reiz aus, auch wenn mehr
Drive und gute Melodien
besser wären.
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 05/03
George Thorogood &
The Destroyers
Ride Til I Die
Eagle/Edel 0000248 EAG
Seitdem Canned Heat
nicht mehr den typischen
BluesʼnʼBoogie spielt, ist
der Mann aus Wilmington
im US-Staat Delaware der
König dieses Stils, was er
mit diesem Album einmal
mehr beweist. Denn er
verbindet sein klobiges
Gitarrenspiel mit seiner
in rauchigen Clubs stark
gewordenen Stimme und
Songs, die ihm direkt auf
den Leib geschneidert zu
sein scheinen. Das hat
zwar auch Längen, aber
größtenteils ist das direkt
mitreißende Körpermusik
eines Könners.
Peter Wahleʼs
Amigo News
Tanz der Götter 2002
Amigo ML-PWAN-28
Der Titel der Platte sollte
Deutschrock-Fans nicht
fremd sein, denn so hieß
auch das erste Album von
Flaming Bess 1979 und
unter dem Namen des Gitarristen traf man sich 24
Jahre später wieder und
nahm eine neue Folge des
Erstlings auf. Das ist heute
guter Artrock wie es das
auch 1979 war, obwohl
die teilweise gesprochenen
Texte zu unvermittelt neben der Musik stehen. Die
ist auf der anderen Seite
gelungen und macht den
Schritt von den 70ern ins
neue Jahrtausend.
Daryl Hall &John Oates
Do It For Love
Sanctuary SANCD 166 /
Zomba
Nach ihrer längeren Trennung legen die beiden
Meister des Blue Eyed Soul
die zweite CD vor und sie
bewegen sich damit fast
wieder auf dem Niveau
von den Platten zuvor. Das
ist eine gute, harmonische
Mischung aus Pop, Rock
und Soul, die sie mit starken
Songs und guten Arrangements bestückt haben. Das
einzige, was noch zu den
früheren Höhen fehlt, ist
ein richtiger Ohrwurm.
Doch ansonsten braucht
sich diese CD nicht vor den
Klassikern des Duos in den
70ern zu verstecken.
Peter Green
Reaching The Cold 100
Eagle/Edel 000224 EAG
Gotthard
Human Zoo
BMG 74321986212
Bonfire
Live Over Europe
LZ CD 00023/BMG
Blue Rodeo
Palace Of Gold
WEA 0927-44915-2
In der Schweiz gibt es über
den Hardrockern nur den
Himmel, doch im internationalen Vergleich sieht das
ganz anders aus. Natürlich
ist das solider, in Teilen
sogar guter Hardrock mit
ebensolchen Songs, aber
wenn man einmal von der
rein handwerklichen Klasse
zu Dingen wie Originalität
oder Feeling weitergeht,
dann sieht es schlecht
aus. Dann ist das zwar
kommerzieller, aber fast
völlig anonymer Rock von
einer Band, die auch nicht
die geringste Individualität
besitzt.
So einen Status wie die
Schweizer hätten die Ingolstädter gerne auch hierzulande. Immerhin hatten
sie genügend Erfolg, bevor
sie sich zum ersten Mal auflösten. Im Vergleich zu den
Kollegen besitzen sie zwei
deutliche Vorteile: Eine eigene Identität aufgrund des
Gesangs von Claus Lesser
und eindeutig mehr Feeling
in den Songs. Dank der
Live-Situation konnten sie
die größten Hits in einem
Programm unterbringen
und das macht die Platte
zumindest zeitweise zu
einer Ohrenweide.
Das Design der neunten
Studioplatte der Band aus
Toronto zeigt, wo sie sich
zuhause fühlt: In den 60ern,
als Countryrock gerade erfunden wurde und man noch
nicht so festgelegt war wie
heute. Doch im Vergleich
zu den früheren Platten,
auf denen Greg Keelor &
Co. fast perfekt den Klang
der 60er mit ihrem eigenen
Stil mixten, gelang dies
ihnen diesmal nicht so gut,
weil die Songs von Keeler
diesmal nicht so schwerelos zwischen den beiden
Zeitaltern der Rockmusik
vermitteln.
Styx
Cyclorama
Sanctuary SANCD 156 /
Zomba
Für Rockbands, die einmal
erfolgreich waren, gilt nach
einer längeren Pause das,
was man von Boxern sagt:
Sie kommen nie zurück.
Tommy Shaw und James
Young hätten es mit dieser
CD aber verdient, weil sie
zusammen mit den drei
neuen Partnern eine Platte produziert haben, die
das beste von damals mit
einem gestrafften Sound
verbindet. Das ist guter,
knackiger Rock, dem nur
die für Shaw früher typischen Balladen fehlen, mit
denen die Band ihre größten
Hits feierte.
Dass der Titel dieses Albums von dem Terraplane
Blues von Robert Johnson
stammt, ist kein Zufall.
Denn mit der Splinter
Group geht Green zurück
zu den Anfängen des Blues
und das macht er recht gut.
Mit der Unterstützung des
zweiten Gitarristen Nigel
Watson ist er zurück auf
der Spur zum Blues. Zwei
Dinge jedoch trennen ihn
von früher: Der fehlende
Mut zur Innovation und
eine gewisse Müdigkeit.
Zwar war Green als Sänger
nie der lebhafteste, aber
jetzt ist er schläfrig.
35
Matchbox Twenty
More Than You
Think You Are
Atlantic 7567-93170-2
Genauso wie es englische
Bands gibt, die in Europa
Stars sind und in den USA
nichts gelten, geht das auch
andersherum. Die Gruppe
um Sänger Rob Thomas
ist nur dank seines Mitwirkens bei dem Santana-Hit
Smooth ein Begriff, während sie zuhause Millionen
Platten verkaufen. Das hat
seinen Grund: Das ist zwar
cleverer, harter Poprock,
aber bei weitem nicht so
gut, das man das unbedingt
haben müsste. Vor allem
fehlt die Qualität, die
Rockmusik auszeichnet:
Emotionen.
Procol Harum
The Wellʼs On Fire
Eagle/Edel 000209 EAG
Für die Klassiker aus den
60er Jahren gilt dasselbe
wie für die Kollegen aus
den USA – leider. Denn
im Gegensatz zum ersten
Comeback in den 90er Jahren kann sich diese CD mit
den Originalen, die noch
am Leben sind, durchaus
mit den Platten messen,
die man in den 60er und
70er Jahren vorlegte. Das
ist zwar weit weniger ausladend als damals, aber dafür
rockiger und direkter. Und
solange der Gesang von
Gary Brooker ertönt, ist
eh klar, wer da im Studio
zugange war.
36
Platte des Monats/Flohmarkt
Oldie Markt 05/03
Platte des
Monats
Flohmarkt
Mit seinem zweiten Album
Aether bringt das australische
Trio The Necks Musik ohne
Grenzen.
kosten je angefangener Zeile (1 Druck-
Musikalische Schubladen existieren im Prinzip deswegen, um dem Leser zu zeigen, wie
sich die besprochene Platte anhört. Doch sie
können auch in die Irre führen und dafür
ist das zweite Werk der Australier von The
Necks ein gutes Beispiel. Eigentlich sind
die Drei nämlich im Jazz zuhause, haben
sich aber im Lauf der Zeit zu einer der
spannendsten Formationen im großen Gebiet der Avantgarde entwickelt. Doch da
beginnt die Unschärfe: Was bedeutet schon
Avantgarde. Bei The Necks, dass es keine
Grenzen zwischen Jazz, elektronischer- und
moderner E-Musik gibt. Doch das ist auch
die Bezahlung mittels beigelegtem Verrech-
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