Zikavirus-Infektionen Aktuell häufen sich in den Medien die Nachrichten über Zikavirus- Was ist das Infektionen in den Ländern Lateinamerikas. Das Zikavirus (ZIKV) gehört Zikavirus? zur Familie der Flaviviridae und wurde 1947 erstmals in Rhesusaffen aus dem Zikawald in Uganda gefunden. Einige Jahre später ließ das Virus sich auch im Menschen nachweisen. Das Virus hat bereits in der Vergangenheit sporadische Erkrankungen wie auch kleine Ausbrüche in Afrika, Amerika, Asien und der Pazifikregion verursacht. In Brasilien traten Anfang 2015 die ersten Fälle der jüngsten und bisher größten ZIKV-Epidemie auf, die sich seitdem in fast allen Ländern Süd- und Mittelamerikas ausgebreitet hat. Auch in Europa sind mehrere importierte Fälle bekannt geworden. Die Übertragung des Erregers erfolgt durch Stechmücken der Gattung Wie wird das Aedes und vor allem durch die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, die in Virus weiten Teilen der Tropen und in den Subtropen verbreitet sind. Auch die übertragen? asiatischen Tigermücken Aedes albopictus gelten als übertragungskompetent. In Einzelfällen wurde über eine sexuelle Übertragung berichtet. Das Reservoir des Virus ist noch unbekannt. Die Symptome einer Zikavirus-Infektion sind am häufigsten Fieber, Hautausschlag, Kopf-, Gelenkschmerzen und Konjunktivitis. Die Symptome treten in einem Zeitraum von drei bis 12 Tagen nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an. In seltenen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Verläufen des GuillainBarré-Syndroms kommen. Die Mehrheit der infizierten Menschen zeigt jedoch keine Symptome. Welche Symptome treten bei der Infektion auf? In vielen Fällen verläuft die Zikavirus-Infektion milde und heilt ohne Folgen aus. Häufig wird sie von den Infizierten gar nicht bemerkt. Die Gesundheitsbehörden in den betroffenen Ländern melden jedoch einen deutlichen Anstieg der Zahl von Mikrozephalie-Fällen bei Neugeborenen. Hierbei handelt es sich um eine Entwicklungsanomalie des Kopfes, die zu einem kleinen Kopfumfang und schweren mehrfachen Behinderungen des Neugeborenen führt. Wie gefährlich ist das Zikavirus? Am 1.2.2016 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die ZikavirusEpidemie zum internationalen Gesundheitsnotstand erklärt, insbesondere im Hinblick auf einen möglichen Zusammenhang mit Gehirnfehlbildungen bei Neugeborenen und anderen neurologischen Erkrankungen. Die WHO hat zudem vor einer Ausbreitung der Zikavirus-Infektion auf dem gesamten amerikanischen Kontinent gewarnt. Zurzeit gibt es weder einen Impfstoff noch Medikamente, mit dem sich Wie wird die die Zikavirus-Infektion gezielt behandeln lässt. Die Therapie erfolgt Infektion symptomatisch mit schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten. behandelt? Alle Patienten, die nach Rückkehr aus Epidemie- und Endemiegebieten Für wen ist die oben genannten Symptome entwickeln, können sich auf das die LaborZikavirus untersuchen lassen. Diagnostik sinnvoll? Bis zum 7. Tag nach Symptombeginn ist eine PCR aus Serum/Plasma Wie erfolgt sowie Urin sinnvoll. die Diagnose einer ZIKV- Zwischen dem 8. und 27. Tag nach Symptombeginn wird der Nachweis von IgM- und IgG-Antikörper aus Serum sowie eine PCR aus Urin Infektion? empfohlen. Mehr als 28 Tage nach Symptombeginn ist nur die Serologie sinnvoll. Die Diagnostik wird in Deutschland vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg angeboten. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): http://ecdc.europa.eu/en/healthtopics/zika_virus_infection/Pages/index.aspx Weitere Informationen Reisen von schwangeren Frauen in Länder, in denen ZikavirusInfektionen vorkommen: http://www.dtg.org/24.html?&tx_ttnews[tt_news]=135&cHash=a1472a41911d6b b4ecec2bbbc7cc55d4 Diagnostisches Vorgehen bei Patienten ohne Symptome, Schwangere und deren Geschlechtspartnern: http://www.bnitm.de/uploads/media/Empfehlungsschema_Zika-Diagnostik.pdf Mit freundlichen Grüßen MVZ Laborzentrum Ettlingen Februar 2016