6. Mai 2005 Arbeitsblatt 6 Übungen zu Mathematik IV für das Lehramt an der Grund- und Mittelstufe sowie an Sonderschulen B. Werner SoSe 05 9.5.05 Präsenzaufgabe: 1. Das berühmte Geburtstagsproblem kann auch so formuliert werden: Aus einer Urne mit n Kugeln werden k Kugeln mit Zurücklegen gezogen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle k Kugeln verschieden sind? Was ist hier der Merkmalraum? 2. Analysieren Sie das Ziegenproblem“ mit 4 Türen (wobei hinter drei Türen eine Ziege“, ” ” hinter einer der Hauptgewinn steht. Die SpielerIn hat zwei Versuche, nach dem ersten wird eine Ziegentür“ geöffnet). ” 3. Für einen Euro Einsatz gewinnen Sie einen weiteren Euro, wenn Sie mit 4 Spielwürfeln mindestens eine 6 werfen. Lohnt sich das Spiel? Übungsaufgaben: (Abgabe 24.5.05 in den Übungen) Aufgabe 21: Man stelle zufällig 3 Flaschen Saft aus drei verschiedenen Sorten (Apfel, Orange, Birne) zu einem Saftkorb“ zusammen. ” (a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass (mindestens) eine Sorte nicht im Saftkorb vertreten ist? (b) Man könnteso (falsch) rechnen: es gibt mit n = 3 und k = 3 nach der vierten Urnenfor ” n+k−1 5 mel“ = 3 = 10 mögliche verschiedene Zusammenstellungen des Saftkorbes“. k ” Von denen gibt es nur eine mit genau 3 (verschiedenen) Säften. Also ist die Wahrscheinlichkeit 9/10. Worin liegt der Fehler in der Argumentation? 3 (c) Oder so: Aus 2 Sorten kann man 2 = 8 verschiedene Saftkörbe mit drei Säften zusam3 menstellen. Da es 2 = 3 Möglichkeiten gibt, 2 Sorten aus drei Sorten auszuwählen, gibt 24 es 3 · 8 = 24 Saftkörbe mit nur 2 Sorten. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist also 27 = 89 . Aufgabe 22: Sechs Kugeln fallen zufällig und unabhängig voneinander in eines von 3 verschiedenen Fächern. Mit welcher Wahrscheinlichkeit bleibt mindestens ein Fach leer? Aufgabe 23: Im Folgenden handelt es sich um klassische Fragen im Staatsexamen. Es geht um ein sprachlich ausgedrücktes Verständnis. 1 (a) Sei |A| = n. Denken Sie sich die n Elemente von A durchnummeriert und durch n Plätze veranschaulicht. Begründen Sie unter Verwendung von |{0, 1}n | = 2n die Aussage |P otA| = 2n . (b) Erklären Sie, warum hieraus und aus der kombinatorischen Interpretation von nk sofort n X n k k=0 = 2n folgt. (c) Begründen Sie n X n k k=0 = 2n mit Hilfe des binomischen Lehrsatzes. Aufgabe 24: Sei A := {1, 2, ..., n} und Ω1 (n, k) := Ak = {(a1 , a2 , ..., ak ) : aj ∈ A, j = 1, 2, ..., k}, Ω2 (n, k) := {(a1 , a2 , ..., ak ) ∈ Ak : ai 6= aj , i, j = 1, 2, ..., k, i 6= j}, Ω3 (n, k) := {(a1 , ..., ak ) ∈ Ak : a1 < a2 < · · · < ak }. (a) Geben Sie die Mengen Ωj (4, 2) durch Auflistung und ihre Anzahlen |Ωj (4, 2)|, j = 1, 2, 3 an. (b) Sei Ω13 (n, k) := {(1, a2 , ..., ak ) ∈ INk : 2 ≤ a2 < · · · < ak ≤ n} und Ω23 (n, k) := {(a1 , a2 , ..., ak ) ∈ INk : 2 ≤ a1 < a2 < · · · < ak ≤ n} Zeigen Sie: Ω3 (n, k) ist die disjunkte Vereinigung von Ω13 (n, k) und Ω23 (n, k). (c) Jetzt folgt |Ω3 (n, k)| = |Ω13 (n, k)| + |Ω23 (n, k)|. Was hat diese Aussage mit dem Pascalschen Dreieck zu tun? 2