Physikalisches Praktikum I Versuchsvorbereitung : Resonanz Tim IJsselstein Allgemeines: Um die spezifische Kenngröße e/m experimentell bestimmen zu können, beobachtet man im Verlauf dieses Versuches das Verhalten von geladenen Teilchen innerhalb elektrischer und magnetischer Felder. Unter Benutzung bestimmter Gerätschaften ( Plattenkondensator, Hallsonde, etc. ) ist es dann möglich aus den Versuchsergebnissen die gesuchte Größe zu bestimmen. Um den Versuch in der benötigten Art und Weise auswerten zu können, ist es nötig sich mit dem generellen Verhalten von geladenen Teilchen ( insbesondere Elektronen ) in Feldern auseinander zu setzten. 1. Teilchen im E-Feld Jedes Teilchen erfährt im Einflussbereich eines E-Feldes eine Kraft, welche sich proportional zur Ladung des Teilchens einstellt. Diese Kraft lässt sich durch folgende Formel beschreiben, F = m*a = e* E Wobei e als Ladung des Teilchens und E als elektrische Feldstärke anzusehen ist. Wird dieses elektische Feld nun durch einen Plattenkondensator generiert, lässt sich E auch als die Spannung; U geteilt durch den Plattenabstand; d darstellen. m*a = e* E = e* U d Aus dieser Grundlegenden Beziehung lässt sich eine Energiebilanz ermitteln, welche die kinetische Energie des Teilchens bedingt durch die Potentialdifferenz ausdrückt. Dieses Verhältnis lässt sich nu wiederum leicht derart auflösen, dass sich die Geschwindigkeit der Teilchen ergibt. 1 m * v ² = e *U 2 2. v= 2 * e *U m Teilchen im B-Feld Auch in Einflussbereich eines B-Feldes, erfahren die geladenen Teilchen eine Kraft proportional zu ihrer Ladung. Im Gegensatz zum E-Feld wirkt diese Kraft jedoch immer senkrecht zur jeweiligen Bewegungsrichtung. Aus dieser Tatsache ist es leicht ersichtlich, dass die Teichen durch die Lorentzkraft genannte, stets senkrecht wirkende Kraft auf eine Kreisbahn gezwungen wird, wobei die Lorentzkraft als Zentripetalkraft wirkt. FL = e * v * B = m * v² r Bei der Benutzung dieser Formel ist zu beachten, dass nur Geschwindigkeitskomponenten berücksichtigt werden dürfen, welche senkrecht zum wirkenden B-Feld liegen. Aus dieser Beziehung heraus lassen sich dann auch Radius und Umlaufzeit der sich einstellenden Kreisbahn ermitteln. r= m*v e* B , T= 2 *π * r 2 *π * m = v e* B Um die Effekte innerhalb der 2 Felder richtig beschreiben zu könne, ist es wichtig die vorherrschenden Feldstärken zu kenne. Während sich das E-Feld mit U/d leicht ermitteln lässt, bringt das B-Feld größere Schwierigkeiten mit sich. Aus diesem Grund wurde die so genannte Hallsonde entwickelt. Dieses, in der Hauptsache aus einem dünnen Leiterplättchen beststehende Gerät, macht sich die Lorentzkraft zu nutze. Die Elektronen des fließenden Stromes werden alle in eine Richtung abgelenkt, wodurch sich an den beiden Seiten eine messbare Potentialdifferenz einstellt.( e-Überschuss bzw. E-Mangel ). Diese Hall-Spannug genannte Differenz verhält sich nun proportional zum B-Feld und kann deshalb zu Messung des selbigen benutzt werden. U Hall = I *B n*d *e ( d = Dicke des Plättchens , I = fließende Strom , n = Ladungsträgerdichte ) Aufgaben Versuch 1 1.1 Dieser Versuch ist als Vorbereitung für den eigentlichen Versuch zu sehen. Da das später verwendete Fadenstrahlrohr innerhalb eines Spulenpaares hinter Plexiglas geschützt ist ( oder wir vor ihm ), bleibt uns, die wir die Feldstärke während des Versuchs kenne müssen, nur die Möglichkeit ein baugleiches Spulenpaar mit der Hall-Sonde auszumessen. Dies sollte möglichst bei verschiedenen Strömen innerhalb der Spulen geschehen. 2.1. Um die in Aufgabenteil 1.1. gemessenen Werte auch wirklich als die authentischen Feldstärken annehmen zu könne, ist es notwenig die Hall-Sonde einer Eichmessung zu unterziehen. Hierbei wird eine lange Spule verwendet, deren B-Feld sich über die Formel B = µ0 * µ r * N * I ( N= Windungszahl , l = Länge ) l ausdrückt. Trägt man nun die Hallspannung bei verschiedenen Strömen ( = Feldstärken ) auf, erhält man über die Regressionsgerade einen „Eichwert“, um den man die mit der Hall Sonde erzielten Werte korrigieren muss. 1.3. Um die ausreichende Homogenität des, durch das Spulenpaar gebildeten Feldes nachzuweisen, vergleichen wir die gemessenen Werte mit den Werten, welche wir über die gegebene Formel B = 0,7155 * µ0 * N *I R errechnen könne. Dabei ist zu beachten, das diese Formel von der Tatsache Spulenradius = Spulenabstand = R ausgeht. 1.4. Nach den obigen Vorversuchen kann nun der eigentliche Versuch eingeleitet werden. Hierbei werden Elektonen innerhalb eines Fadenstrahlrohres gebündelt und beschleunigt. Beim Austritt aus dem Rohr werden die in ein Magnetfeld geleitet, wo sich eine Kreisbahn einstellt, deren Radius die zu messende Größe darstellt. ( Messung erfolgt paralaxenfrei über Spiegelskala und verschiebbare Regler ). Der gemessene Radius kann dann wiederum in folgender Formel verwandt werden: r² = 2 * m *U e * B² Bei dem Versuch sollen 2 Messreihen durchgeführt werden : 1. Feste Spannung ( 2 Werte ) bei verschiedenen Spulenströmen 1/r² = const.* B² 2. Fester Spulenstrom ( 2 Werte ) bei verschiedenen Spannungen r² = const.* U Diese Beziehungen erlauben nun jeweils über mehrere Messwerte hinweg aufgetragen eine Bestimmung von e/m. Das beste Ergebnis dürfte man erhalten, wenn man die beiden Messreihen kombiniert und e/m über die Konstante in folgender Beziehung bestimmt. 1/r² = const.* U/B² Versuch 2 2.1 Auch in diesem Versuch soll die Größe e/m bestimmt werden, jedoch auf einem anderen Weg. Dieses BuschMethode genanntes Verfahren beruft sich auf eine Kathodenstrahlröhre, in der wiederum Elektronen gebündelt und beschleunigt werden. Im Gegensatz zu Aufgabe 1 werden sie jedoch nun durch einen Plattenkondensator periodisch abgelenkt. Dies geschieht durch anlegen einer Wechselspannung, wodurch sich das E-Feld und somit auch der Ablenkwinkel; Θ periodisch ändern. Die so geartete Apparatur wird nun von einer Spule umgeben welche ein Magnetfeld in Richtung der Bewegungsrichtung der direkt aus dem Rohr kommenden Elektronen aufbaut. Solange dar Ablenkwinkel bei null liegt, hat das Magnetfeld keinerlei Auswirkungen. Mit Ablenkwinkel jedoch besitzt die Bewegungsrichtung eine zum B-Feld senkrechte Komponente, wodurch sich Spiralbahnen ergeben.