Aggregatszustände & einfache Phasenübergänge Aggregatszustände der Natur! Festkörper Flüssigkeiten Gase Plasmen Bose Einstein Kondensate Das Phasendiagramm / p‐T‐Diagramm Phasendiagramm = Beschreibt Aggregatzustand (Phase) in Abhängigkeit von Druck und Temperatur in Abhängigkeit von Druck und Temperatur. Phasengrenzlinie = Gleichgewicht zwischen 2 Aggregatzuständen g gg g Sublimationskurve = Koexistenz zwischen fester und gasförmiger Phase. Schmelzkurve = Trennlinie zwischen fester und flüssiger Phase Schmelzkurve = Trennlinie zwischen fester und flüssiger Phase Siedepunktskurve = Trennlinie zwischen Flüssigkeit und Gas. An den Phasengrenzlinien sind entweder Druck oder Temperatur frei wählbar. Tripelpunkt = Die p,V,T‐Konstellation, bei der die drei Aggregatszustände (gasförmig fest flüssig) im dynamischen Gleichgewicht stehen (gasförmig, fest, flüssig) im dynamischen Gleichgewicht stehen. kritische Temperatur = darüber gibt es keine Kondensation (unabhängig vom Druck !) kritischer Punkt = Punkt im T‐p‐Diagramm, bei dem Dichte von Dampf und Flüssigkeit gleich sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Phasendiagramme.png Sonderfall: Phasendiagramm von Helium Helium besitzt keinen Tripelpunkt Es gibt zwei flüssige Phasen Es gibt zwei flüssige Phasen die miteinander die miteinander und dem Festkörper (2 Phasen) im Gleichgewicht stehen können Helium gefriert nicht durch Abkühlen alleine: man muss mindestens einen Druck von 25 bar aufwenden Ursache: quantenmechanische Nullpunktsenergie http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/b7/Phasendiagramm_He4.gif Sonderfall: Kohlendioxid CO2 Der handelsübliche Name für das feste Kohlendioxid ist Trockeneis: Sublimation bei ‐79 °C, ohne Übergang in die flüssige Phase. Der Tripelpunkt liegt bei T=‐56,6 °C und P=5,18 bar S. 64 Anomalie des Wassers (I) Phasendiagramm http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Phasendiagramme.png Wassereis kann unter Druck verflüssigen („Regelation“): die Dichte des Festkörpers ist kleiner als die der Flüssigkeit p g Anordnung der gewinkelten Wassermoleküle im Festkörper durch G tte st u tu „spe ge a s Gitterstruktur „sperriger“ als im Wasser asse Anomalie des Wassers II: Temperaturabhängigkeit der Dichte Höchste Dichte (kleinstes Volumen) bei T= +4°C Höchste Dichte (kleinstes Volumen) bei T= +4 C Dichte sinkt und Volumen wächst um ca. 8 % beim Gefrieren Anomalie des Wassers II: Temperaturabhängigkeit der Dichte Mikro‐Sprengungen: Die Blume findet ein Loch im Asphalt, Die Blume findet ein Loch im Asphalt da im Winter Wasser zunächst wg. in Mikroporen fließt und beim Gefrieren dann durch die 8%ige Ausdehnung den dann durch die 8%ige Ausdehnung den Asphalt sprengt Schutz der Fische vor Erfrieren: Wasser sinkt bei Abkühlung auf 4°C wg. der höheren Dichte ab der höheren Dichte ab Die sich darüber bildende Eisschicht isoliert thermisch das darunter liegende Wasser http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:IceBlockNearJoekullsarlon.jpg S. 67 Warum beeinflusst nur das Schmelzen der Antarktis direkt den Meeresspiegel ? Abschmelzen des Nordpols (Eis auf Wasser) Abschmelzen des Südpoles (Eis auf Festland) N h http://www.igw.uni-jena.de/angeol/vorlesungen/eis/Tassen.gif Nach: htt // i ij d / l/ l / i /T if 1. Nach oben: Auftriebskraft: = Gewichtskraft des verdrängten Wassers (Archimedes). 2. Nach unten: Gewichtskraft des Eisberges 3. Schmelzen erhält das Gewicht auch wenn die Dichte sich ändert S. 68 Relevanz der Regelation (wörtlich: Wiedervereisung) Gletscher gleiten auf Flüssigwasserschicht Wie ist es beim Schlittschuhlaufen ? (s. auch: R. Rosenberg ‐ Physics Today, S. 50‐56, Dec. 2005) Der Druck auf das Eis reduziert den Schmelzpunkt um 3‐5°C Aber: Schlittschuhlauf funktioniert bis –35 °C !! • Eistanzen am besten bei ‐5.5 °C (weicher) Ei t b t b i 5 5 °C ( i h ) • Eishockey am besten bei ‐9 °C (härtere Eisschicht, schneller) Aber: • Eis hat immer bei T<0°C eine dünne obere Flüssigschicht . • Die Reibungswärme des Schlittschuhs trägt zum Schmelzen bei S. 69 Anomalie des Wassers Experiment: Uni Würzburg Anomalie des Fullerenes (Buckyball, Kohlenstoffmolekül C60) Es gibt keine flüssige Phase ! Nur Sublimation vom Festkörper in die Gasphase. Nur Sublimation vom Festkörper in die Gasphase. Dampfdruck von C60 25 20 15 -4 1x10 Dampfdruck[P Pascal] Da ampfdruckk[Pascal] 30 -5 8x10 -5 6x10 -5 4x10 fest -5 2x10 0 400 gas 450 500 550 600 Temperatur[K] 10 fest gasförmig 5 600 800 Temperatur[K] 1000 Latente Wärme Schmelz & Schmelz‐ & Verdampfungswärme Nachweis latenter Wärme im Experiment Latente Wärme tritt bei den Phasenübergängen auf: Schmelzwärme: fest ⇒ flüssig Verdampfungswärme: flüssig ⇒ flüssig ⇒ gasförmig Kondensationswärme: gasförmig ⇒ flüssig Erstarrungswärme: flüssig ⇒ fest In der Latenzphase bleibt die Temperatur konstant ! Bei konstanter Heizleistung P und konstanter B ik H il i P dk Wärmekapazität C steigt die Temperatur linear um ΔT in der Zeit Δt : http://webgeo.de t(s) Versuch Gefrierkurve von Paraffin Paraffin besteht aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen mit leicht unterschiedlichen Gefrierpunkten. Die Überlagerung der verschiedenen Stoffeigenschaften führt zu einer leicht fallenden anstatt einer völlig horizontalen Gefrierkurve. flüssig fest Gefrieren flüssig/fest Thermometer Paraffinblock S. 74 Schmelzwärme (Schmelzenthalpie) Schmelzwärme/ Schmelzenthalpie = Energie, um einen Stoff vom festen in den flüssigen Zustand zu überführen. Dazu werden zunächst nur die Bindungen gelöst also ausschließlich potentielle Energie aufgewandt. Die Temperatur bleibt dabei so lange konstant bis alle Teilchen in der flüssigen Phase sind. Aluminiumgewinnung g g ist sehr energieaufwendig und daher teuer. Stoff Aluminium Blei Chrom Wassereis Eisen Gold Kupfer Platin Pl ti Quecksilber Silber Sili i Silicium Wachs Schmelzwärme (kJ/kg) 398 25 314 333,7 268 63 205 100 11,3 105 142 176 Versuch Verdampfungswärme (Verdampfungsenthalpie) Die Verdampfungswärme ΔQv wird benötigt, um eine bestimmte Menge Flüssigkeit zu verdampfen Menge Flüssigkeit zu verdampfen Bei der Kondensation wird die gleiche Energie als Kondensationswärme ΔQv frei. chem. Element mol. Masse [g/mol] Sdp. [°C] ΔHv (kJ/mol) . Wasserstoff Wasser Eisen Molybdän Wolfram Rhenium Platin Gold Quecksilber 1,008 1 008 18 55,85 95 94 95,94 183,8 186,2 195,1 197,0 200,6 -253°C 253 C 100°C 2750°C 4639°C 4639 C 5555°C 5596°C 3827°C 2856°C 357°C 0,449 41 350 598 824 715 510 334 59,2 Praktische Bedeutung der Verdampfungswärme Wasser hat eine Verdampfungswärme von Hverdampf = 2257 kJ/kg (bei 100°C) F Feuerlöschen durch rasche Temperaturreduzierung des Brandherdes lö h d h h T d i d B dh d Abkühlen auch im Sommer wenn man das Wasser (Meer, …) verlässt Technische Kühlung durch Vereisungsspray (Tetrafluorethan‐Dimethylether) Flüssigkeit unter Druck (Achtung brennbar nicht zum Löschen !!) Bei Entspannung : Verdampfung und Kühlung Sättigungsdampfdruck, Partialdruck & & relative Feuchte Definition des Sättigungsdampfdrucks Beim Sättigungsdampfdruck liegt ein dynamisches Gleichgewicht vor zwischen Verdampfen ⇔ Kondensieren Sublimieren ⇔ Resublimieren Auf den Phasengrenzflächen herrscht Sättigungsdampfdruck Die Phasengrenzflächen werden durch die Die Phasengrenzflächen werden durch die Clausius‐Clapeyron Gleichung beschrieben Herleitung der Clapeyron‐Gleichung („Goodie für Interessierte“) (Gültig für alle Phasengrenzen) Zustandsgleichung: molare Entropie molares Volumen System auf Phasengrenzlinie System auf Phasengrenzlinie ⇔ chemische Potentiale der beiden Phasen (a,b) sind gleich! Damit folgt für im dynamischen Gleichgewicht der beiden Phasen Die Clapeyron Gleichung Spezialisierung auf die Clausisus Clapeyron Gleichung Im reversiblen Prozess ist die Umwandlungsentropie über die ausgetauschte Wärme bestimmbar V d f d S bli ti V l d G h d i i t! Verdampfung oder Sublimation: Volumen der Gasphase dominiert ! Für dieses gilt näherungsweise das ideale Gasgesetz Damit folgt die Clausius‐Clapeyron Gleichungg g p y Anwendung der Clausius‐Clapeyron Gleichung Annahme: Enthalpie ΔH sei temperatur‐unabhängig: ΔH ≠ ΔH (T) (g (gilt in beschränktem T‐Intervall näherungsweise) g ) Integration beider Seiten ⇒ Dampfdruck‐ und Sublimationskurven sind Exponentialfunktionen Partialdruck und relative Feuchte: Sättigungsdampfdruck von Wasser Partialdruck: Sind mehrere Stoffe im Gas so ergibt sich der Gesamtdruck als Summe der Partialdrücke: Feuchte: Liegt der Dampfdruck des Wassers in der Atmosphäre unterhalb des Sättigungsdampfdrucks so ist die relative Feuchte r: Kondensation und Verdampfung im Gleichgewicht bei r=1 Taupunkt Temperatur bei der r=1: d dort verdunstet genauso viel Wasser wie auch wieder kondensiert d i lW i h i d k d i Aber: nur indirekter Zusammenhang mit Regen S. 83 Joule‐Thomson Effekt Im idealen Gas kinetische Energie pro Teilchen unabhängig vom Volumen kinetische Energie pro Teilchen unabhängig vom Volumen ⇒ Druckänderung bewirkt keine Temperaturänderung ⇒ p = nkBT ändert nur die Dichte „n“ Im realen Gas: Druckänderung bewirkt Temperaturänderung Druckänderung bewirkt Temperaturänderung Es muss Arbeit gegen die interatomaren Kräfte geleistet werden Gasexpansion ist mit Kühlung verbunden ! Joule‐Thomson‐Koeffizient Wird bestimmt bei konstanter Enthalpie Enthalpie = innere Energie, die in Bindungen steckt Beispiel : adiabatische Expansion • Adiabatisch = kein Übergang ( hier: kein Wärmeaustausch mit Umgebung ) Luftverflüssigung im Lindeverfahren Luftreinigung g g von Staub, Wasser und Kohlendioxid , Kompression (und Vorkühlung) der Luft auf 200 bar Entspannung über Drosselventil ⇒ adiabatische Expansion um ∆T ≈ 45 K. Abgekühlte Luft über Gegenstrom‐Wärmetauscher (Kühler) zurückgeleitet: Vorkühlung weiterer komprimierter Luft & Wiederholung bis Verflüssigung eintritt. Zum Verständnis der Abkühlung Volumenarbeit gegen innere Energie Definition und Erhalt der Enthalpie (im abgeschlossenen System) Die innere Energie ist bestimmt durch Die thermische Energie pro Molekül im Gas Die intermolekulare potentielle Energie (Vol intengration über Binnendruck) (Vol.intengration über Binnendruck) Unter Verwendung der realen Gasgleichung und obiger Energien S. 86 Kein Energieaustausch mit der Umwelt: Enthalpie erhalten Nochmals die Enthalpie einfach notiert Erhalt der Enthalpie (Gesamtenergie): Erhalt der Enthalpie (Gesamtenergie): U f Umformen nach der Temperatur hd T t S. 87 Forsetzung Kühlung durch Entspannung Der Zähler ist bei hoher Temperatur positiv! Der Zähler ist bei hoher Temperatur positiv! ⇒Es gibt Erwärmung bei Entspannung (Zusatz zu Fragen der Woche: warum geht das ?) S. 88 Forsetzung Kühlung durch Entspannung Man kann eine Inversions‐Temperatur identifizieren, unterhalb derer E t Entspannung zur Abkühlung führt: Abkühl füh t Die Inversions‐Temperatur des van‐der‐Waals Gases liegt deutlich über der kritischen Temperatur über der kritischen Temperatur Für Luft, Freon etc.. : Abkühlung unter Normalbedingungen Wasserstoff: muss erst auf unter ‐80°C vorgekühlt werden ! S. 89 Einführung in die in die kinetische Gastheorie “Atomare/Molekulare Sicht” auf die Thermodynamik auf die Thermodynamik Historischer Exkurs Ludwig Boltzmann Student und Assistent in Wien Professor in Graz (mit 25 Jahren !!) , ⇒ München ⇒ Leipzig ⇒ Wien http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Boltzmann Selbstmord in Duino (1906) Selbstmord in Duino Begründer der statistischen Physik Interpret der Entropie, als Zahl der zugänglichen Mikrozustände Ω eines Makrosystems. Wegbereiter der modernen atomistischen Weltsicht und Quantenphysik Früher: stark umstritten, aber: Entropieformel auf Grabstein am Zentralfriedhof http://www.dieuniversitaet-online.at/beitraege/news/ludwig-boltzmann-leben-und-werk-zu-besichtigen/10.html S. 91 Kinetische Gastheorie, die Grundideen Stochastische freie Bewegung der Atome im Volumen. Thermalisierung durch zufällige „Billard“‐Stöße zwischen den Atomen mit Streudurchmesser 2d. Druck im Behälter entsteht durch zufällige Stöße der Atome mit der Wand. Stöße der Atome mit der Wand. Zusammenhang von: Druck, Energie und Temperatur A Druck = Kraft / Fläche = Impulsübertrag pro Zeit und Fläche Bei einer Geschwindigkeit v g g x in Wandrichtung kollidiert mit der Wand der Inhalt des Volumens Bei einer Dichte nx von Teilchen mit v=vx sind das Z Teilchen Jedes Gasmolekül überträgt beim elastischen Stoß den Impuls Kinetische Theorie: Druck, Energie, Temperatur Damit wird der Druck Zusammenhang Druck ⇔ kinetische Energie jedes Atoms Zusammenhang mit idealem Gasgesetz: Thermodynamische Temperatur = Maß für mittlere kinetische Energie jedes Atoms Jedes Atom hat drei Freiheitsgrade (3 Richtungen) ⇒ Energie pro Freiheitsgrad: Gleichverteilungssatz = Äquipartitionstheorem In einem System, dessen Teile im vollständigen thermodynamischen Gleichgewicht stehen, verteilt sich die Energie gleichmäßig auf alle g , g g g Freiheitsgrade so dass Hierbei ist f die Zahl der Freiheitsgrade, darunter Translationsbewegungen Vibrationsmoden Rotationsformen Evtl. auch • elektronische Anregungen elektronische Anregungen • Magnetische Anregungen… • Besetzungen von Zuständen in Atomfallen Freiheitsgrade verschiedener physikalischer Systeme atomares Gas aus N Atomen: f=3N 3 Ri ht 3 Richtungen der Translation d T l ti Gas aus 2‐atomigen Molekülen: f=5 (f=6 wenn T=groß) 3 x Translation h k h h 2 x Drehungen senkrecht zur Achse 1 x Drehung um die Achse trägt aber nicht bei, da das Trägheitsmoment verschwindet und die Drehung keine Energie speichert. 1 x Streckschwingung die kann aber erst bei hohen Temperaturen signifikant Energie aufnehmen p g g Freiheitsgrade polyatomarer Systeme Gas aus N Molekülen mit je m Atomen Allgemein f = 3∙N∙m • 3 x Translation des Schwerpunkts • 3 x Rotation des Gesamtmoleküls • 3m‐6 Vibrations‐Normalmoden Homogener Festkörper Allgemein f = 6∙N • 3 x kinetische Energie • 3 x potentielle Energie im Gitter 3 i ll E i i Gi http://chsfpc5.chem.ncsu.edu/~franzen/CH795N/lecture/XIV/image964.gif Ergoden‐Theorem Ein System wird als ergodisch bezeichnet, wenn Der zeitliche Mittelwert der Größe A eines Teilsystems = d dem Ensemblemittelwert der Größe A des Gesamtsystems E bl i l d G öß A d G z.B. sollte im ruhenden idealen Gas jedes Teilchen im Ri h Richtungsmittelwert den Impuls p=0 haben, ebenso wie das i l d I l 0h b b i d Gesamtensemble aller Teilchen: Der Boltzmannfaktor Eine Wahrscheinlichkeitsbetrachtung Randbedingungen System aus N Einzelteilchen der Energie E1…Er Ni = Zahl der Einzelteilchen mit Energie Ei Erhaltung der Teilchenzahl Erhaltung der Teilchenzahl Erhaltung der Energie Ziel: Suche die Teilchenanordnung mit Welche die Randbedingungen erfüllt Mit der größten Zahl an Realisierungen (höchste Wahrscheinlichkeit) Gedächntisstütze: Erinnern Sie sich an Berechnung von Lotto 6 aus 45: Erinnern Sie sich an Berechnung von Lotto 6 aus 45: Ein paar mathematische Tricks Große Zahlen leichter nach Logarithmieren zu behandeln Stirling Näherungsformel Einbeziehung der Randbedingungen: Erweiterung mit Null“ Einbeziehung der Randbedingungen: Erweiterung mit „Null“ Maximieren: Ergibt die Boltzmannverteilung : Mit Normierung durch die Zustandssumme : Wiederanbindung der Mathematik an die Physik Der Boltzmannfaktor β gewinnt man aus der Betrachtung der mittleren Energie: Der Einfachheit halber: 1D Betrachtung Dabei wieder zwei mathematische Tricks: Zusammenfassung Boltzmannverteilung Wir wissen schon, dass allgemein pro Freiheitsgrad gilt: ⇒ Boltzmannverteilung: Mit der Zustandssumme N.B.: Die Zustandssumme setzt eine zählbare Menge von Zuständen voraus: ⇒ für Ort/Impuls in der klassischen Mechanik unzutreffend. In der Quantenmechanik: Phasenraum quantisiert in Einheiten des Planck‘schen Wirkungsquantums h Anwendung der Boltzmannverteilung (1) Barometerische Höhenformel Energie eines Atoms (m) im Gravitationsfeld (g) der Erde: In thermalisierter (T) Atmosphäre gibt die Boltzmannverteilung die Wahrscheinlichkeits ein Teilchen in der Höhe (h) zu finden Wahrscheinlichkeits, ein Teilchen in der Höhe (h) zu finden Bei fixer Temperatur und gleichem Volumen ist der Druck proportional der Teilchenzahl also proportional der Teilchenzahl also Das ist wieder die barometrische Höhenformel ! Anwendung der Boltzmannverteilung (2) Geschwindigkeitsverteilung im thermalisierten Gas 1‐Dim. Fall Verteilung der kinetischen Energie im idealen Gas Verteilung der kinetischen Energie im idealen Gas C1 ist eine Konstante, zur normierung ist eine Konstante zur normierung der Wahrscheinlichkeit: der Wahrscheinlichkeit: Mit Trick: und: erhalten wir die Maxwell‐Boltzmannverteilung (1‐Dim) Anwendung der Boltzmannverteilung (2) Geschwindigkeitsverteilung im thermalisierten Gas 3‐Dim. Fall Die Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen Richtungen sind Die Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen Richtungen sind unabhängig voneinander und daher multiplikativ: Und damit in 3D Und damit in 3D Anwendung der Boltzmannverteilung (2) Geschwindigkeitsverteilung im thermalisierten Gas Verteilung des Betrages der kinetischen Energie im idealen Gas C3 ist eine Konstante, zur Integration im 3D Raum Mit Trick: und: erhalten wir die Maxwell‐Boltzmannverteilung für den Betrag Maxwell‐Boltzmann Verteilung für den Betrag der Geschwindigkeit Mit wachsender Temperatur Wächst die mittlere Geschwindigkeit + mittlere kin. Energie Wächst die Breite der Verteilung Charakteristische Geschwindigkeiten in der Maxwell‐Boltzmann Verteilung Wahrscheinlichste Geschwindigkeit = Maximum der Verteilung. Mittlere Geschwindigkeit RMS (root‐mean square) Geschwindigkeit (= repräsentiert d. Energie) Praktisches Beispiel: Luft (N2) bei 300 K Weitere Anwendungen für die Boltzmannverteilung (3 von unzählig vielen …) Elektronenstromdichte bei der Glühemission Thermische Ionisation von Molekülen Thermische Ionisation von Molekülen Reaktionsrate bei thermisch aktivierten Molekülreaktionen Mittlere freie Weglänge im Gas (1) Fall 1: Teilchen A1 (Radius r1) fliegt durch Gas von ruhenden Teilchen A2 (Radius r1) Geometrischer Streuquerschnitt : Das Teilchen A1 überstreicht längs der Strecke dx das Volumen Mit der Gasdichte n gibt es Z Mit der Gasdichte n gibt es Z „Streupartner“: Streupartner“: Die Zahl der Streuprozesse dN ist somit: Abklinglänge = Strecke auf der mit W‘kt 1/e kein Stoß stattfindet : S. 111 Mittlere freie Weglänge im Gas (2) Die mittlere freie Weglänge vor einem Stoß ist damit ⇒ Mittlere Stoßzeit τ Mittlere Stoßzeit τ Fall 2: bewegtes Gas im bewegten Gas bei gleicher rms‐Geschwindigkeit bewegtes Gas im bewegten Gas bei gleicher rms‐Geschwindigkeit mittlere Gelativgeschwindigkeit S. 112 Praktische Gedanken zur mittleren freien Weglänge Druckbereich Druck in hPa Moleküle / cm3 freie Weglänge Umgebungsdruck 1013 2,7∙1019 68 nm Grobvakuum 300 … 1 1019 … 1016 0,1 … 100 μm Feinvakuum 1 … 10‐3 1016 … 1013 0,1 … 100 mm H h k Hochvakuum (HV) (HV) 10‐3 … 10 10‐7 1013 … 10 109 10 10 cm … 1 km 1k Ultrahochvakuum (UHV) 10‐8 … 10‐12 108 … 104 1 km … 105 km extr Ultrahochv (EHV) extr. Ultrahochv. (EHV) <10‐12 <104 >105 km Bedingung für freien Molekularstrahl: Mittlere freie Weglänge >> Dimension des Vakuumgefäßes Achtung: Van der Waals Wechselwirkungen sind langreichweitig (500 nm)! Oft: Streuquerschnitt >> geometrischer Streuquerschnitt Bsp: Fulleren C60 ⇔Luft !! Effusive Atom‐ und Molekularstrahlen Ad n,P,T As r Di h d id l Gases im Dichte des idealen G i Ofen: Of Darin ist P der Sättigungsdampfdruck über dem Molekülpulver im Ofen bei Temperatur T Molekularer Fluss Φ = Zahl der Teilchen pro Öffnungsfläche und Zeit : Molekularer Fluss Φ = Zahl der Teilchen pro Öffnungsfläche und Zeit : Intensität des effusiven Molekularstrahls ⇒ Zahl der Moleküle, die von der Quellfläche As pro Zeiteinheit unter dem Raumwinkel dΩ in die Richtung Θ emittiert werden : ⇒ Molekularer Teilchenfluss längs der Hauptachse (Θ=0): ( ) S. 115 Anwendungen für effusive Molekularstrahlen (alte) Cs‐ Atomuhr: Messung der Sekunde am atomaren Übergang MBE = Molecular beam epitaxy Schichtweises Aufwachsen von Halbleiterstrukturen Allgemeine Beschichtungsprozesse Vergütung von Brillengläsern, Teleskopen etc… Untersuchung atomarer und molekularer Eigenschaften Moleküllithographie Molekulare Nanostrukturen durch Abbildungen in der Gasphase Materiewelleninterferometrie Exkurs: Methoden zur Geschwindigkeitsselektion von Molekularstrahlen Selektiere Freiflugparabeln im Schwerefeld der Erde Braucht 3 Spalte zur Begrenzung der Flugparabeln Braucht 3 Spalte zur Begrenzung der Flugparabeln Kann mit kontinuierlichen Strahlen arbeiten Flugzeiten Braucht Start/Stop –Signal Beispiel: Laserdesorption + Laserionisation S. 117 Mechanische v‐Selektoren Schlitzscheiben‐Selektoren Universell Mechanisch etwas aufwendiger Arndt / Uni Wien Helikale Turbinen Universell i ll Mechanisch aufwendig http://www.gkss.de/templates/images_d/werkstoff/genf_book.pdf