53 Jahre alter Patienten mit neurologischer Störung nach Nierentransplantation Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Aufnahmegrund: „Die Aufnahme erfolgte aufgrund eines deutlich verschlechterten Allgemeinzustandes. Der Patient berichtet über Übelkeit und massives Erbrechen in den vergangen 10 Tagen und über Diarrhoe in den ersten 5 Tagen. Außerdem Schwindel zunehmend. Vor 1 ½ Tagen Sturz, seit dem könne er „sich an nichts mehr erinnern““. April, 2006 Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Vorerkrankung: 2002 HD bei Sclerodermie und Nephrosklerose 2003 TIA 2005 Koronare Herzerkrankung, 3-fach ACVB 10 / 2005 11 / 2005 Nierentransplantation 2 Vaskuläre Rejektionen Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Medikamente Prograf 2 x 2 mg Cellcept 2 x 500mg Predni H 1 x 5 mg Unat 1 x 5 mg HCT 1 x 25 mg Nexium 1 x 20 mg Ramipril 1 x 5 mg Ca-Vit. D 1 x Kps. Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Befund am Tage der Aufnahme RR 140/70 mmHg, HF 68/min , AF 15, Temp. 37.0°C Cor: 2/6 Syst. Erb, Pulmo: broncho-vesikuläres AG Abdomen: Leber ca. 2 cm unter dem Rippenbogen in der MCL tastbar Milz nicht tastbar, TX nicht schmerzhaft keine Ödeme prätibial, trocken Haut / Sclerodermie Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Neurologische Befund am Tage der Aufnahme wach, orient vertikaler Nystagmus (down beat) Stand und Gangunsicherheit Okolomotorik und Puppillenreaktion nicht pathologisch keine Zeichen für Hirnnervenschädigung keine Zeichen für Sensibilität- oder motorische Störung keine Meningismus Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Befunde nach Transplantation Chemisches Labor Blutbild / Gerinnung Kreatinin 3,0 Leuko 128 Neutrophile Lympho Mono BZ (md/dl) Amylase (U/l) 96 GOT(U/l) 42 LDH 180 CRP 21 Na (mmol/l) 142 K (mmol/l) 4,2 Thrombo Hb PTT Quick 6.400 75 23 2 160 Tds 11,5 32 normal Sediment: nicht pathologisch Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Befunde II Liquor: keine Zellen keine Eiweiß Tac-Spiegel: 11 ng/ml Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Zu welcher Gruppe gehört die Erkankung des Patienten ? A) Infektion B) Prograf - Toxizität C) Hormonelle-Störung D) Stoffwechsel/Elektrolyt – Störung E) Cerebraler Insult Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Infektion ? JN 2005; Vol.18 n.5: 521-528 Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Prograf-Toxizität ? BMC Nephrology 2006, 7:7 Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Hormonelle – Störungen ? - Schildrüsen Über- oder Unterfunktion - Nebennieren-Insuffizienz (prim. / sekundär) Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Welche Elektrolytstörung würde am ehesten zu diesem Fall passen ? A: Hyponatriämie B: Hypercalciämie C: Hypernatriämie D: Hypomagneämie E: Aluminium-Intoxikation Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Elektrolytstörung des Patienten Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Symptome der Hypomagnesämie - Zentrales Nervensystem - Knochen - Herz-Kreislauf Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Welche Medikamente führen nicht zu einer Hypomagnesämie A: Calcineurin-Inhibitoren (Prograf/Cyclosporin) B: Amilorid C: Furosemid D: Thiazide E: Cortikosteroide Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Renale Calcium- und Magnesiumregulation Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel Eine metabolische Encephalopathie nach Nierentransplantation ist häufig assoziiert mit: 1. Hohen Konzentrationen von Prograf oder Cyclosporin oder deren Metabolite 2. Hypomagesämie 3. Hypocholesterinämie Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel