jugendkultur, religion und demokratie

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JUGENDKULTUR, RELIGION UND DEMOKRATIE
POLITISCHE BILDUNG MIT JUNGEN MUSLIMEN
Nr. 3/1. DEZ. 2007
Newsletter des Modellprojekts in Berlin-Neukölln und Essen-Katernberg/-Altendorf
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
dies ist der neue Newsletter des bpb-Modellprojekts „Jugendkultur, Religion und Demokratie.
Politische Bildung mit jungen Muslimen“. Der Newsletter richtet sich vor allem an Multiplikatoren, die mit Jugendlichen aus muslimisch geprägten Milieus arbeiten. Wir informieren über aktuelle Entwicklungen und Debatten zu Islam und Muslimen in Deutschland. Dabei konzentrieren wir uns auf Medien und jugendkulturelle Phänomene – mit einem besonderen Augenmerk
auf demokratiegefährdende Einstellungen unter Jugendlichen.
EDITORIAL
1. HINTERGRUND
„Was guckst Du?“ –
Mediennutzung von Jugendlichen (Teil 3)
2. MUSLIMISCHE, ARABISCHE
UND TÜRKISCHE STIMMEN
Forum-Diskussion um die
Ehe, „Deutschland“ im Hiphop, Gespräch mit türkischen Jugendlichen, Salafismus in Deutschland,
Stimmen aus der libanesischen Community
3. PUBLIKATIONEN
Comic gegen Islamismus,
Extremistische Literatur
4. NEUES AUS DEM PROJEKT
Antisemitismus und Islamophobie, Essener Erklärung
1
2
4
Zuletzt war es der Streit um den Sänger Muhabbet, der deutlich gemacht hat, wie wenig selbstverständlich Muslime und
Migranten in Deutschland immer noch sind: Für die einen
eben noch der Deutschtürke zum Vorzeigen, wurde Muhabbet
wegen seiner Äußerungen zum Mord am holländischen Filmemacher Theo van Gogh für andere zum Symbol einer islamistischen Bedrohung. Zu seiner Verteidigung erklärte Muhabbet,
dass sich das Ganze um ein Missverständnis handele und distanzierte sich von jeglicher Gewalt. Während es seine Unterstützer dabei bewenden ließen, verwiesen seine Kritiker auf
sexistische und schwulenfeindliche Liedtexte, die der Sänger
vor Jahren verfasst hatte.
Nun sind Muhabbets Aussagen in der Tat problematisch. Allerdings spiegeln die kritisierten Texte und Äußerungen des Mu11
sikers Haltungen zu Gewalt, Macht und Minderheiten wider,
die auch bei anderen nicht-migrantischen Hiphoppern zu finden sind. Das mag nicht eben Grund zur Beruhigung sein, re13
lativiert aber den Islamismus-Verdacht und stellt zudem die
unausgesprochene Vorstellung in Frage, jugendliche Migranten seien erst dann „integriert“, wenn sie keine NegativSchlagzeilen mehr machen. Vielleicht wird andersherum ein
Schuh daraus: Jugendliche Migranten sind gerade mit ihren
Problemen, Konflikten und Einstellungen als Teil dieser Gesellschaft zu akzeptieren. Schließlich
sind die meisten von ihnen mittlerweile hier geboren, sie leben seit Jahrzehnten in Deutschland und unterscheiden sich in Vielem nicht von ihren nicht-migrantischen Altersgenossen.
Probleme mit der Bewertung einzelner Aussagen, Ereignissen oder Organisationen stellen sich
auch uns, wenn wir im Newsletter unterschiedliche „muslimische Stimmen“ beispielhaft vorstellen: Wir bemühen uns, jeweils einen Kontext herzustellen, der zum Verständnis notwendig
ist. Gleichzeitig geht es uns darum, einzelne Phänomene oder Institutionen vorzustellen und
Positionen zu dokumentieren, ohne sie in jedem Fall gleich zu- und einzuordnen. Das ist immer ein Balanceakt – und ein Gesamtbild mag aus den Facetten, wenn überhaupt, erst im
Lauf der Zeit entstehen.
Zum Schluss noch der Hinweis in eigener Sache: Falls Sie den Newsletter mehrfach bekommen
sollten oder nicht weiter erhalten möchten, teilen Sie uns dies bitte in einer kurzen mail an [email protected] mit. Wir möchten Sie auch auf den Newsticker auf unserer Seite www.ufuq.de hinweisen, wo Sie mehrmals wöchentlich aktuelle Einträge zum Thema finden können.
RAA/Büro für
interkulturelle
Arbeit
MaDonna Mädchenkult.Ur e.V.
1. HINTERGRUND
Fernsehnutzung
von
Migranten
und
Deutschen mit Migrationshintergrund durch.
Danach liegt die tägliche Nutzung des
Fernsehen bei Migranten mit 83% leicht unterhalb des Wertes für die deutsche
Bevölkerung
(89%).
(Walter/Schlinker/
Fischer, Fernsehnutzung von Migranten:
436) Im Vergleich zu Hörfunk und Internet
spielt das Fernsehen unter Befragten mit
türkischem
Familienhintergrund
eine
wesentliche Rolle: Während hier täglich 211
Minuten fern gesehen wird, nehmen Radio
(42 Min.) und Internet (32 Min.) merklich
weniger Raum ein. Im Vergleich zu anderen
Migrantengruppen
schalten
türkische
Zuschauer dabei deutlich häufiger auf
heimatsprachliche Sender. Während in bosnischen,
polnischen
und
italienischen
Haushalten weit überwiegend auf deutschsprachige Sender zurückgegriffen wird, ent-
„Was guckst Du?“ – Zur Mediennutzung von Jugendlichen mit arabischen, türkischen und muslimischem
Familienhintergrund (Teil 3: Fernsehen)
In der Debatte um die Nutzung von Medien
durch jugendliche Migranten in Deutschland
geht es immer wieder um die Bedeutung
von
arabischund
türkischsprachigen
Fernsehsendern. Unter anderem trugen
Berichte
über
gewaltverherrlichende
Sendungen, die von arabischen und
türkischen Satellitensendern ausgestrahlt
und in hiesigen Haushalten empfangen werden können, zur öffentlichen Auseinandersetzung bei. Dabei wird die Sorge deutlich,
dass Inhalte und Darstellungsweisen dieser
Sender einer Radikalisierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Vorschub leisten könnten. Neben
antisemitischen Sendungen wie
der iranischen TV-Serie „Zahras
blaue Augen“, die in türkischer
Fassung vom
Sender TV5 ausgestrahlt wurde, gelten auch die
religiösen Inhalte einiger anderer
Sender als problematisch.
Genannt wird hier vor allem der
saudische Sender Iqra. Aber auch
einzelne Programme des Senders
Al-Manar, der von der libanesischen Hizbullah betrieben wird,
sowie Formate von Al-Jazeera
fallen in dieses Spektrum.
Übersehen wird dabei oft die
Zwischen Scharia und Stöckelschuh:
Breite
des
Angebotes
nichtMusikvideo des arabischen Unterhaltungssenders Rotana Europe
deutschsprachiger Sender, die von
Jugendlichen als Ergänzung zum
deutschsprachigen Angebot gefallen unter den Befragten türkischer
nutzt werden. Allein in türkischer Sprache
Herkunft 142 Minuten des täglichen Fernsind mittlerweile über 40 Sender in
sehkonsums auf türkischsprachige ProDeutschland erhältlich. Kaum weniger
gramme. (Walter/Schlinker/Fischer: 437)
vielfältig ist das arabischsprachige Angebot,
Dies spiegelt sich auch in der Rangliste der
das in Privathaushalten, aber auch in Cafés
genutzten Fernsehsender wider. Während
und Kultureinrichtungen genutzt wird.
unter Migranten allgemein die deutschen
Die
ARD/ZDF-Medienkommission
führte
Privatsender ProSieben (13,4%) und RTL
2007 eine repräsentative Studie über die
(11,7%) die größten Marktanteile besitzen,
2
2
stehen für die Bevölkerung mit türkischem
Hintergrund die türkischsprachigen Unterhaltungssender Kanal D, ATV und Show TV
auf
den
ersten
Plätzen.
(Walter/
Schlinker/Fischer: 440-2)
scheinen jedoch die Sendungen auf Al-Jazeera oder Al-Manar große Aufmerksamkeit
zu erlangen. Die oft martialischen und einpeitschenden Darstellungen hinterlassen
dabei auch unter Jugendlichen ihre Spuren.
Für die Gruppe der 14- bis 29-jährigen Migranten türkischer Herkunft bietet eine
Studie des WDR weitere wichtige Informationen. Danach nimmt unter jüngeren Befragten die Bedeutung deutschsprachiger
Programme deutlich zu. Die türkischen Befragten zwischen 14 und 29 Jahren schalten
demnach zu gleichen Anteilen deutsch- und
türkischsprachige Sender ein. (Simon/ Kloppenburg,
Das
Fernsehpublikum
türkischer Herkunft: 21)
Dennoch spiegelt die Programm- und Genrevielfalt, die von arabischen Sendern angeboten wird, ähnlich wie im Falle der
türkischen Sender eine zunehmende kulturelle und soziale Differenzierung des
Zielpublikums wider. Während einzelne
Sender und Sendungen über soziale Grenzen hinweg populär sind – hier sei als aktuelles Beispiel das Geschichtsepos „Bab al-
Die Entscheidung für einen deutschoder einen türkischsprachigen Sender
ist auch abhängig von den jeweiligen
Programmsparten: Während für Nachrichten sowohl deutsch- als auch
türkischsprachige Sender gewählt werden, entscheiden sich türkische TVZuschauer bevorzugt für das türkischsprachige Angebot, wenn sie Unterhaltungssendungen, Serien oder Musiksendungen suchen.
Für Migranten arabischer Herkunft liegen ähnlich detaillierte Daten nicht
vor. Die Ergebnisse einer kleineren
Umfrage, die von Ala Al-Hamarneh in
"Die Scharia und das Leben" - Religiöse Sendung mit dem
200 Haushalten im Rhein-Main-Gebiet
populären Scheich Yusuf al-Qaradawi auf Al-Jazeera
durchgeführt wurde, deuten allerdings
auf eine ähnlich facettenreiche, oft
Hara“ genannt, das während des Ramadans
zweisprachige Fernsehnutzung unter arab2007 nicht nur in arabischen Ländern, sonischen Migranten hin. Wie im Falle des
dern auch in Deutschland über Wochen auf
türkischsprachigen Angebots bieten auch
enormes Interesse stieß –, erreichen andere
die arabischsprachigen Fernsehsender ein
Sender nur ein deutlich begrenztes Pubbreites Sortiment an Unterhaltungssendunlikumssegment.
So
beschreibt
Jutta
gen, Nachrichten, politischen Talkshows und
Aumüller den Einfluss von türkisch-islamreligiösen Unterweisungen. (Al-Hamarneh,
istischen Fernsehsendern wie TV 5, Meltem
Re-Arabisierung arabischer Einwanderer in
TV und Mesaj TV als gering. (Aumüller,
Deutschland
durch
Satellitenfernsehen)
Türkische Fernsehmedien in Deutschland:
Während Sender wie Al-Jazeera (Qatar) und
37) Religiöse Sendungen, die auch von anAl-Arabiyya (VAE) gerade auch für ihre Inderen Fernsehsendern angeboten werden,
formationssendungen und Talkshows popstehen dennoch auch in Deutschland hoch
ulär sind, wenden sich Sender wie Rotana
auf der Beliebtheitsskala der türkischspraEurope mit Musiksendungen ausdrücklich an
chigen Fernsehzuschauer. (Simon, Kloppenein jüngeres Publikum. Vor allem in Zeiten
burg: 26) Wichtig ist dabei auch die Festsvon akuten Konflikten im Nahen Osten
3
3
tellung, dass es hier weniger um Senderpräferenzen als um Vorlieben für einzelne
Sendungen geht. Eine “Senderbindung” ist
auch bei arabischen Zuschauern weniger
ausgeprägt. (Al-Hamarneh)
Fernsehnutzung, Einstellungen, Programmerwartungen. In: WDR Köln (Hg.), Zwischen den
Kulturen. Fernsehen, Einstellungen und Integration junger Erwachsener mit türkischer Herkunft
in Nordrhein-Westfalen, Köln 2006.
Mignon Walter, Ute Schlinker, Christiane
Fischer, Fernsehnutzung von Migranten. In: Media Perspektiven, 9/2007.
Noch immer fehlen allerdings Studien über
den Einfluss dieser Sender auf die Meinungsbildung
gerade unter jugendlichen
Zuschauern. Anhaltspunkte bieten hier allein Aussagen über die Motive, weshalb jemand einen bestimmten Sender auswählt.
Für die Zuschauer mit arabischen Familienhintergrund nennt Al-Hamarneh vor allem
drei Gründe, die die Auswahl eines arabischsprachigen Senders bedingen: 1. Das
bessere Verständnis beispielsweise des Unterhaltungsprogramms
in
arabischer
Sprache, 2. der Wunsch, über die arabischsprachlichen Sender einen Kontakt zum
Herkunftsland aufrechtzuerhalten und 3.
das ausdrückliche Interesse, die “arabische”
Sichtweise auf aktuelle Themen und Debatten vermittelt zu bekommen. (Al-Hamarneh)
2. MUSLIMISCHE, ARABISCHE UND
TÜRKISCHE STIMMEN
Al-Hiwar: Dialog über die Ehe
Impulse für eine Erneuerung des Verhältnisses von Islam und Moderne seien am ehesten von Muslimen aus Europa zu erwarten,
lautet eine These des französischen Islamwissenschaftlers Gilles Kepel. Ob er dabei
auch jene jungen und sehr konservativen
religiösen Muslime im Blick hatte, die sich in
Internetforen wie Al-Hiwar über ihre Religion und deren Bedeutung für Politik, Gesellschaft und privates Leben austauschen,
ist fraglich. Grundsätzlich gilt aber: Überall
dort, wo Muslime in der Minderheit sind und
wo junge - unter ihnen viele „neue“ - Muslime das Bild prägen, werden Fragen gestellt
und Antworten gesucht, die oft weit über
das hinausgehen, was in den Gesellschaften
des Nahen und Mittleren Ostens üblicherweise diskutiert wird.
Genauere Aussagen über mögliche Einflüsse
von Sendern und Sendungen auf die Meinungs- und Einstellungsbildung von Migranten arabischer und türkischer Herkunft
liegen bisher nicht vor. Neben der Untersuchung von Sehgewohnheiten wären dazu
Inhaltsanalysen einzelner Sender und ihrer
Programme erforderlich.
In den nächsten Newslettern werden wir einzelne arabische und türkische Medien vorstellen. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere
auf die jeweils vermittelten politischen Inhalte
und Orientierungen.
Das geschieht nicht zuletzt auf den zahlreichen Websites von und für junge Muslime.
Al-Hiwar (dt. „Dialog“) ist eine deutschsprachige von schiitischen Muslimen „unterschiedlicher Nationalitäten“ geprägte Internetseite, die ihren Besuchern „ein korrektes
und tiefgründiges Islamverständnis“ vermitteln soll. Zudem diene der Dialog dazu, auf
andere Religionen einzugehen, um ein „harmonisches Miteinander zu verwirklichen“.
Lerninhalte, so heißt es in der Selbstdarstellung der Seite, sollen „durch Dialoge und
Diskussionen“ vermittelt werden, „da so das
Interesse der Jugendlichen geweckt wird
Literatur:
Ala Al-Hamarneh, Re-Arabisierung arabischer
Einwanderer in Deutschland durch Satellitenfernsehen. In: Günther Meyer (Hg.), Die arabische Welt im Spiegel der Kulturgeographie,
Mainz 2004.
Jutta Aumüller, Türkische Fernsehmedien in
Deutschland. In: Heinz Bonfadelli, Heinz Moser
(Hg.), Medien und Migration. Europa als multikultureller Raum, Wiesbaden, 2007.
Erk
Simon,
Gerhard
Kloppenburg,
Das
Fernsehpublikum
türkischer
Herkunft
–
4
4
und zusätzlich Erarbeitung und Präsentation
von Argumenten für den Alltag trainiert
wird.“
muslimischer Umgebung dazu gezwungen,
diese für sich selbst und ihre Umgebung zu
begründen. Dies fördert Debatten über
Glaubensinhalte. Ein Beispiel dafür ist ein
stark frequentierter Hiwar-Thread zum Thema „Ehe? Ja? Nein?“ Darin fragt etwa die
20-jährige, aus dem Irak stammende „notbut2001“:
Da'wa
(dt.
etwa
„Verkündung“,
„Ausrufung“, „Verbreitung“ des Islam) ist
demnach ein offenkundiges Ziel des Dialogs
von Al-Hiwar. Zu dessen Zielgruppe gehören Angehörige anderer Religionen ebenso
wie muslimische Jugendliche, die den Islam
eher kulturell als streng religiös definieren.
Einzelne Debatten auf der Seite zeigen indes die Grenzen des Dialogs: Wenn sie auf
ihren Ansichten bestehen, werden sunnitische oder christliche Forumsteilnehmer für
die Jugendlichen und jungen Erwachsenen
in den Hiwar-Foren mitunter schnell zu Ungläubigen.
„Selam, leute ich muss mit euch was diskutieren. Aber ich möchte nicht das ihr mich
als schlecht seht, weil ich eigentlich ein gutes herz habe! Aber es gibt im Islam sachen
die ich wirklich nicht verstehe! Ich akzeptiere wirklich alles was im Koran steht und
was der Islam befiehlt außer eins! Der unterschied zwischen Mann und Frau! Besonders hervorgerufen ist dies in der Ehe!
(Aber...) warum MUSS ich auf meinen Mann
hören und darf ihm nicht widersprechen?
Bin ich kein Wesen mit Hirn, der sich genau
so bilden kann und auch vielleicht besser
denken kann als der Mann? Weiß eine Frau
nicht wie sie handeln soll? Habt ihr eine
Antwort dazu?“
Dennoch können auch konservative islamische Haltungen, wie sie auf Al-Hiwar vertreten werden, kontroverse Auseinandersetzungen auslösen. Während nämlich traditionalistische Normen in den meisten islami-
Später fügt sie hinzu: „Meine Bekannte und
Verwandte sind alle religiös und die sind sich
einig das eine Frau ihren Mann gehorchen
muss, dass sie nicht rausgehen darf ohne ihren Mann zu fragen! Warum frägt der Mann
nie seine Frau? Ich denke beide sollten die
gleichen Rechten und Pflichten in einer Familie haben! (…) Ich kann mich einfach niemanden außer Gott unterordnen! Da kann ich
nicht einfach sagen, okay ich sitze jetzt daheim und hör auf meinen Mann und mach
was er mir sagt. Ich kann es einfach nicht
einsehen, mich unter dem Mann einzuordnen,
obwohl ich die selben Fähigkeiten habe!!!
Und all das was über typisch Mann und typisch Frau gesagt wird, ist bei mir und meinen Brüdern das genaue Gegenteil. In der
Familie bin ich der Denker und sie die Emotionalen.“
Im Newsletter 2-2007 haben wir die Einladung
zu einer Veranstaltung des Vereins Al-Hiwar dokumentiert. Im Online-Forum Rache-Engel.com
finden sich Videoaufnahmen [] der Vorträge,
die im Rahmen des Seminars gehalten wurden.
Im Forum wird auch davon berichtet, dass viele
muslimische Frauen deutliche Kritik an der Gestaltung des Flyers und an dem darin reproduzierten Frauenbild geäußert hätten. []
In der Folge erhält „notbut2001“ von anderen
Teilnehmern Rat. Es herrscht Einigkeit über
eine konkrete Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen. Von einer „Unterordnung“
der Frau möchte man dabei nicht reden auch wenn „notbut2001“ erklärt: „Es ist aber
doch so, es ist im Islam vorgeschrieben, dass
schen Gesellschaften als selbstverständlich
gelten, sehen sich junge Muslime in nicht-
5
5
die Frau nicht rausgehen darf wenn der Mann
nein sagt. So hab ich das im Fernsehen von
vielen religiösen Programmen gehört.“
Liedern
der
letzten
Monate
Thema.
Während in „Deutschlands Alptraum“ von
Königskette SoSa die Abgrenzung gegenüber der 'anderen' Gesellschaft im
Vordergrund steht, geht es in dem populären Stück „Ausländer“ des Berliner Rappers Alpa Gun vor allem um eine Kritik der
Stereotype und Vorbehalte, denen Migranten trotz ihres Bemühens um gesellschaftliche Anerkenung begegnen. Bei Alpa
Ihre “Ratgeber“ im Forum sind da pragmatischer: Sie fordern „notbut2001“ auf, sich
doch einfach einen muslimischen Ehemann zu
suchen, der ihre Bedürfnisse und ihre Wünsche nach Reisen, dem Kennenlernen anderer
Kulturen und nach einer beruflichen Karriere
akzeptiert.
So entsteht ein doppeltes Bild: Auf der einen
Seite die sehr konservativ-dogmatische Ausrichtung von Al-Hiwar. Auf der anderen Seite
stehen die relativ kontroversen Debatten unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen:
Hier wird der Glaube zum Inhalt kritischer
und – in Grenzen – auch pluralistischer Auseinandersetzung. Meinungen und persönliche
Überzeugungen treten dabei an die Stelle von
autoritären Texten und deren Interpreten.
„... der Umgang mit euch ist gar nicht
leicht“ – Rappen über Deutschland
In der aktuellen Kontroverse [] um den
deutsch-türkischen
Sänger
Muhabbet
traten die Inhalte seines aktuellen Lieds
„Deutschland“ in den Hintergrund. In
diesem Lied, das er als “Liebeserklärung” an
Deutschland beschreibt, setzt er sich mit
der Situation von Migranten in Deutschland
auseinander. Dabei geht es nicht um eine
konfliktfreie Erfolgsgeschichte der Integration, für die er selbst bisher gerne als Symbol genommen wurde.
Ankündigung des Lieds "Wir sind Deutschland!" von Ammar114
Im Mittelpunkt des Textes steht vielmehr
die Erfahrung, trotz des ausdrücklichen
Wunsches, an der Gesellschaft teilzuhaben,
auf Ablehnung zu stoßen: „Deutschland –
warum verschließt du dich, Deutschland –
leg deine Karten auf den Tisch. Denkst du,
ich werde mich ergeben, denkst du, ich halt
nicht dagegen, denkst du, dass ich still und
schweigend mich hier einfach auf deinen
Boden lege?“
Gun heißt es:
„Ihr müsst mir glauben, der Umgang mit
euch ist gar nicht leicht. Ihr schmeißt uns
alle auf einen Haufen und sagt, wir sind alle
gleich. Ich hab mich oft geschlagen, doch
mein Bruder wollte nicht so sein. Trotzdem
kommt er wegen seines Aussehens in keine
Disko rein. Türken töten für Ehre und dre-
Das Verhältnis zu Deutschland und zur
deutschen Gesellschaft ist in vielen Hiphop-
6
6
hen oft krumme Dinger, und manche
Deutsche machen lieber Sex mit kleinen
Kindern. Nicht jeder von uns würde mit
Koks oder Hero dealen. Ich sag doch auch
nicht, jeder Deutsche ist gestört und pädophil.“ []
der Türkei und der PKK entzündeten. Im
Anschluss an eine türkische Demonstration,
die am 28. Oktober 2007 in Berlin-Neukölln
gegen die PKK stattfand, versuchten einige
Jugendliche, kurdische Einrichtungen anzugreifen.
Besondere Beachtung fand auch Ammar
114
mit
seinem
Lied
„Wir
sind
Deutschland“, das sich als wütende Stellungnahme zu den Diskussionen um die Integration von Muslimen und Migranten verstehen lässt. (Die Zahl 114 verweist auf die
Anzahl der Suren im Koran.) Der 28-jährige
in Äthiopien geborene und zum Islam konvertierte Sänger stößt unter überzeugten
jungen Muslimen wegen seiner oft sehr religiösen Texte auf Begeisterung. In seinem
Lied „Wir sind Deutschland“ singt er:
In einem Gespräch haben wir fünf Berliner
Jugendliche türkischer Herkunft nach ihrer
Sicht der Dinge befragt. (Eine ausführliche
Fassung des von Aycan Demirel moderierten Gesprächs finden Sie hier.)
Die 16-19jährigen jungen Männer sind politisch interessiert, informiert, differenziert –
und selbstbewusst. Von Benachteiligungen
in Deutschland ist nur am Rande die Rede.
Sehr deutlich ist bei ihnen der Einfluss des
türkischen Nationalismus. Der aktuelle Konflikt mobilisiert auch unter ihnen nationalistische Stimmungen. So wurde bei den Protesten in Berlin von vielen Teilnehmern das
Handzeichen der radikal-nationalistischen
Organisation der Grauen Wölfe gezeigt. Bei
den jungen Männern, die wir zu diesem Gespräche eingeladen haben, stehen auf der
einen Seite Ressentiments gegenüber den
„PKK-Terroristen“, die „auch kleine Kinder
töten“ und „unser Vaterland“ spalten wollen. Auf der anderen Seite äußern sie auf
Nachfrage auch Verständnis für kurdische
Interessen: „Jedes Volk will ein Land haben,
damit man seine eigene Kultur leben kann.
Ich kann die schon verstehen. Ich find es
auch scheiße, dass Saddam Hussein so viele
Kurden vergast hat.“ Und: Wenn wir den
Osten aufbauen würden, so wie die WestTürkei, würde die PKK keine Unterstützer
bekommen. So aber haben die Kurden kein
Geld, sind bildungslos, die haben gar
nichts.“
„Wir sind Deutschland, ja wir sind ein Teil
davon. Es wird Zeit, dass wir endlich volle
Rechte bekommen. Wir sind Deutschland.
Es wird Zeit, dass ihr das versteht, uns
nicht mehr als Gäste seht. Unsere Kinder
sind hier geboren, manche fragen sich, was
haben die hier verloren. (...) Wir zahlen
deutsche Steuern, haben investiert, in den
deutschen Staat, der uns jetzt attackiert,
uns nicht respektiert, uns die Rechte
nimmt. Wir sollen uns integrieren, auch
wenn wir Deutsche sind. (...) Haben mit
euch aufgebaut, lang genug habt ihr auf
uns herab geschaut. Es ist Zeit, dass ihr das
versteht, uns als Bürger und nicht mehr als
Gäste seht. Ihr wollt uns ausweisen oder
raus schmeißen, wir sollen nach eurer Pfeife
tanzen oder heim reisen? Hier ist unsere
Heimat, also was ist euer Ziel? Soll ich als
deutscher Flüchtling ins Exil?“ []
Ihren Nationalismus wollen die jungen Männer aber von Rassismus und Faschismus
unterschieden wissen. Ahmed: „Die Grauen
Wölfe sind nicht rechts. Rechts sein heißt ja
rassistisch, aber die Grauen Wölfe sind nicht
gegen Ausländer, sondern sind eigentlich
gegen den Terror. Okay, es kann sein, dass
manche zwischen Kurden und PKK nicht unterscheiden können. Das finde ich auch
schlecht, die meisten unterscheiden das
„Heimat ist…“ – Ein Gespräch mit
türkischen Jugendlichen über Kurden,
Graue Wölfe, Islam und Deutschland
Ende Oktober kam es in mehreren Städten
in Deutschland zu Auseinandersetzungen
zwischen türkischen und kurdischen Jugendlichen, die sich am Konflikt zwischen
7
7
aber.“ Und Murat ergänzt: „Graue Wölfe
sind keine Faschisten. Ich bin auch von den
Grauen Wölfen, aber ich sag nie: ScheißKurden.“
Deutschland „sehr gut“, findet Murat:
„Deutschland ist das demokratischste Land
in Europa. Deutschland ist perfekt.“ Und
Dogan ergänzt: „Heimat ist dort, wo man
sich wohlfühlt. In unseren Heimatstädten
fühlen wir uns wohl, und hier fühlen wir uns
auch wohl. Hier haben wir unser Zuhause,
unsere Arbeit, die Leute, die wir mögen.
Weil wir uns hier wohlfühlen, ist das Zuhause.“
Türkischer Nationalismus und Islam schließen sich für die Jugendlichen nicht aus.
Zwar gilt Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, auch unter ihnen
als Held, der die Gesellschaft modernisierte,
die Rolle der Frau stärkte und die Religion
aus dem öffentlichen Leben drängte. Dennoch kritisieren sie die Vorbehalte gegenüber dem Islam in der deutschen Gesellschaft. Diesem müsse in der deutschen Gesellschaft mehr Raum gegeben werden. Hakan meint dazu: „Jeder Mensch hat doch ein
Recht, sich so anzuziehen, wie er will. Und
wenn eine ein Kopftuch tragen will, dann
darf sie das doch. Meinungsfreiheit. Wenn
sie das tragen will, dann muss man sie lassen.“ Trotzdem findet Hakan angesichts von
Solarienbräune und Augenschminke: „Die,
die kein Kopftuch
tragen, sind oft
sauberer, viel reiner.“
Der Islam gehört
für die Jugendlichen ganz selbstverständlich
in
den Zusammenhang von Identität und Heimat.
Sie sehen keine
Notwendigkeit,
zwischen „Deutschland“, „Türkei“
und dem „Islam“
zu wählen: „Natürlich“ sei die
Türkei „ihr“ Land,
sagt
Hakan,
schließlich seien
sie mit dem Herzen in der Türkei.
Dennoch würden
sie sich auch als
Deutsche
bezeichnen.
Schließlich
sei
8
Deutsche Libanesen:
Konfessionelles Denken statt
gemeinsamer Interessenvertretung?
Was bewegt die libanesische Community in
Deutschland? Die arabischsprachige Zeitschrift Al-Dalil befragte für ihre OktoberAusgabe libanesische Berliner nach ihren
Ansichten und Sorgen. Dabei ging es auch
um die Frage, wie sich die Spannungen im
Zum 69. Jahrestag von Mustafa
Kemal Atatürk am 10. Nov. 2007
brachte die Jugendbeilage der türkischen Hürriyet ein ganzseitiges
Bild des Begründers der modernen
Türkei. Hürriyet zählt zu den größten türkischen Zeitungen und wird
allein in Deutschland in einer Auflage von 50-70.000 Exemplaren
vertrieben. Die Jugendbeilage der
Zeitung erscheint freitags auf
deutsch.
Neben dem Bild heißt es:
„Atatürk lebt in unserem Herzen.
Atatürk hat niemals an sich selbst
gedacht. Seine ganze Existenz investierte er seinem Land und einem gehobenen Menschheitsideal.
Die Geschichte der neuen Türkei ist
fest verbunden mit der Geschichte
Atatürks. Er, Atatürk schuf die Republik. Die Türkei hat in einer Zeit, in
der man von ihr annahm, sie sei am Untergang, Europa eine gute Lektion erteilt. Er war nicht auf Illusionen aus. Daher kommt es, das selbst
69 Jahre nach Atatürks Tod seine Existenz tief in unserem Herzen weiter lebt und seiner Nation den Weg weißt.“ (Hürriyet, 9. Nov. 2007)
8
Libanon in der hiesigen Community auswirken und um die Perspektiven libanesischer
Jugendlicher in Deutschland.
„schändlicher Mangel“, wie sie sagt. Außerdem ist sie enttäuscht über die Uneinigkeit
innerhalb der hiesigen libanesischen Community. Auch der Geschäftsmann Adib alHarb hat keine gute Meinung von den libanesischen Vereinen – diese würden vor allem private Interessen verfolgen. Wenn es
diesen Vereinen um die libanesische Community insgesamt ginge, „dann würden sie
Die 1992 nach Deutschland emigrierte Bauingenieurin Zaynab Ayyad zeigt sich enttäuscht darüber, das viele Libanesen in
Deutschland wenig Interesse für die Bildung
und Erziehung ihrer Kinder aufbringen: ein
In der Agitation radikaler türkischer Nationalisten dienen Kurden als wichtiges Feindbild. Dies zeigt sich auch unter
Jugendlichen in Deutschland. Die Hetze gegen Kurden entlädt sich nicht nur in Zeiten akuter politischer Konflikte –
wie jüngst in Übergriffen auf kurdische Einrichtungen –, sondern spiegelt sich auch in allgemeineren Äußerungen, in
denen der türkischen Nation gehuldigt wird. Diese sind nicht auf Sympathisanten rechtsextremer Organisationen
beschränkt – z.B. in der Darstellung eines Wolfes, dem Symbol der „Grauen Wölfe“, der über eine kurdische Fahne
herfällt (1). Sie finden sich auch in spontanen, jugendkulturellen Ausdrucksformen. Beispielhaft steht hierfür ein Video, in dem zwei deutsch-türkische Jugendliche die Erschießung eines PKK-Anhängers nachstellen (2). Auch ein
Musikvideo, das zu einem Lied des Sängers Massiv produziert wurde, bringt dies zum Ausdruck (3): „Mit dem Säbelschwert schneide ich euch die Zungen ab!“ heißt es im Lied, während der Text „Türken, Araba, Persa vs. die
schwulen Kurden“ durch das Bild läuft.
Diese Art der Hetze ist nicht auf die türkische Seite des Konflikts beschränkt. Das Lied „Kurdistan“ des Sängers Xatar macht deutlich, dass auch unter Kurden ähnlich martialische Angriffe auf Türken verbreitet sind.
„Ich bin Kurde, bei uns hat Kämpfen Tradition“, heißt es in diesem Video, dem es an genre-typischen Darstellungen brachialer Gewalt nicht mangelt. (4)
Die Videos fanden sich ursprünglich auf Youtube. Zum Ansehen der Videos klicken Sie bitte auf die Bilder.
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einen Verein gründen, der die Interessen aller Libanesen gegenüber dem deutschen
Staat vertreten und sich für die Rechte der
hiesigen libanesischen Gemeinde einsetzen
würde.“
biens jedoch auch unter Muslimen in anderen Regionen spürbar.
Sowohl staatliche Stellen als auch private
saudische Stiftungen wenden immense
Summen auf, um weltweit islamische Einrichtungen zu gründen, zu fördern und mit
religiöser Literatur zu versorgen. Auf diesem Wege wollen sie die salafistische Ideologie verbreiten.
Erschwert wird dies indes durch die konfessionelle Spaltung: So meint Amadu Mu'ayni,
dass ein „grundsätzliches Umdenken“ erforderlich sei, um das Handeln und Denken
entlang konfessioneller Grenzen aufgeben
zu können. Vor diesem Hintergrund kritisiert er die libanesischen Vereine, die sich
immer stärker an einzelnen politischen
Strömungen und Konfessionen orientierten.
Damit sei die libanesische Community in
Deutschland nur „ein Abbild des Libanons
im Kleinen“. Außerdem, so beklagt Muayni,
würden auf Dauer immer mehr Libanesen in
Deutschland ihr „Libanesentum“ aufgeben.
Unter Salafismus versteht man eine religiöse Bewegung, die sich an einem idealisierten Bild der Frühzeit des Islam (arab. salaf
steht für „Ahnen“, „Vorfahren“) und strikt
am Wortlaut von Koran und den Überlieferungen des Propheten (sunna) orientiert. In
Saudi Arabien ist dieses Denken durch eine
enge Verbindung der Religionsgelehrten mit
dem Herrscherhaus zu einer Art Staatsislam
geworden. Dabei sind die Übergänge zwischen der hier formulierten und exportierten traditionalistischen, rigiden Form des Islam und der Ideologie des militanten Jihadismus fließend.
Wie verbreitet die Kritik am Konfessionalismus ist – und wie sehr dieser gleichzeitig
den Alltag von Libanesen auch in Deutschland prägt, kommt in der Haltung von Ibrahim Fawaz zum Ausdruck. Seit 2004 ist er
Vertreter des libanesischen Hohen Schiitischen Rates in Berlin. Diese Funktion als
Vertreter einer Gruppe hält ihn aber nicht
davon ab, in die Kritik an der konfessionellen Zersplitterung der libanesischen Community in Deutschland einzustimmen. Die
Araber, so erklärt er, neigen dazu, „die Probleme ihrer Länder in die Fremde mitzunehmen.“ (Al-Dalil, November 2007 [])
Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern findet der Salafismus unter
Jugendlichen und unter Konvertiten ein gewisses Echo. Zu nennen wären etwa Gruppen um die Prediger Pierre Vogel und Abdul
Adhim Qamous (Berlin-Neukölln). Die Popularität dieser Prediger und des Salafismus
basiert nicht zuletzt auf der eindeutigen Orientierung, die mit der dogmatischen Auslegung der religiösen Quellen angeboten wird.
Zudem scheint die Propagierung eines „vorbildlichen“ Lebens ohne Drogen, „Unzucht“
und andere Versuchungen attraktiv.
salaf.de:
Schriften und Predigten saudischer
Gelehrter auf deutsch (Teil I)
Wer sich auf der Grundlage von historischen
und aktuellen Quellentexten einen Einblick
in diese Ideologie verschaffen will, wird auf
der deutschen Website salaf.de fündig. Die
hier präsentierten und ins deutsche übersetzten Schriften stammen zum Großteil
von Gelehrten, die aus Saudi Arabien kommen oder an saudischen Einrichtungen ihre
religiöse Ausbildung absolviert haben. Auch
die von salaf.de ausgewählten und ins
Deutsche übertragenen Predigten sind in
den vergangenen Jahren in saudi-arabischen Moscheen gehalten worden.
Seit den 60er Jahren zählen islamische Gelehrte und Einrichtungen aus Saudi Arabien
weltweit zu den Protagonisten der sunnitisch-islamistischen Bewegung. Im Kampf
um die regionale Vorherrschaft mit Ägypten
und später dem Iran konzentrierten sich die
saudischen Bemühungen zunächst auf die
islamische Welt. Seit langem ist der ideologische und finanzielle Einfluss Saudi-Ara-
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10
Über die Betreiber der Seite selbst, die seit
Oktober 2001 Veröffentlichungen ins Netz
stellen, erfährt man wenig. Dennoch deutet
einiges darauf hin, dass auch diese Seite
im Kontext des saudischen Ideologieexports
anzusiedeln ist.
Konzepten wie den Menschenrechten in Einklang zu bringen.
Das alles sei falsch, denn der Koran sei Gottes unveränderliches Wort und als solches
wortwörtlich zu verstehen und zu befolgen.
So kommt der Gelehrte auch zu seinem Urteil zur Frage nach dem Geschlechterverhältnis: Frauen und Männer, meint er, seien
wie Äpfel und Birnen, die man nicht vergleichen dürfe. Dementsprechend habe der Koran die Aufgaben von Frauen und Männern
klar verteilt. Da gebe es nichts zu erklären
oder zu rechtfertigen. Und so gelte es auch
für das Kopftuch: Das haben Frauen nun
einmal zu tragen, weil es im Koran stehe.
Und weil es dort stehe, sei es auch das Beste für die Menschen und bedürfe keiner weiteren Begründung.
Eines der augenfälligen Merkmale des propagierten Salafismus ist seine extreme
Schrift- und Gelehrtenhörigkeit. Absolute
Autorität genießen dabei die religiösen
Quellen (Koran und Hadith) sowie deren
Auslegung durch einzelne Gelehrte. Beispielhaft für die Textgläubigkeit steht etwa
die Überzeugung von der Existenz des Antichristen (arab. dadschal). Dieser wird laut
einer Schrift von Scheich Muhammad Salih
al-Munadschid ein Jude sein, der aus dem
Osten kommen und von 70.000 Juden begleitet werden wird. Die Gläubigen werden
ihn, so al-Munadschid, an „seiner rötlichen
Gesichtsfarbe, dicken gekräuselten Haaren“
und seiner Einäugigkeit erkennen.
Im nächsten Newsletter geht es unter anderem um die Beschreibung von „wahrem
Islam“ und Ungläubigen auf salaf.de. Zum
Einfluss und zu den Inhalten des Salafismus
in Deutschland siehe auch die beiden Einträge zu Pierre Vogel [] und Muhammad
'Arifi [].
Dieses „Wissen“ über den Dadschal bezieht
der Gelehrte aus einer ganzen Reihe von
Hadithen - den überlieferten Aussprüchen
und Geschichten vom Propheten Muhammad, die in den Jahrhunderten nach
seinem Tod gesammelt wurden. Dabei widerspricht Al-Munadschid entschieden solchen Interpretationen, die etwa die Einäugigkeit des Dadschals als Metapher für den
einseitigen Materialismus der Menschen
deuten: Nein, der Dadschal wird ein leibhaftiger Mensch sein und er wird auf dem rechten Auge blind sein, weil es so in den Texten stehe.
3. PUBLIKATIONEN
Verfassungsschutz-Comic
für Jugendliche gegen Islamismus
Andi heißt eine Comicfigur, die sich der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen ausgedacht hat. Die erste Ausgabe der Reihe „Comic für Demokratie und gegen Extremismus“, kurz CoDex, dessen Hauptfigur Andi
ist, beschäftigte sich mit Rechtsextremismus und Skinheads. In der zweiten Ausgabe ist es nun Andis Freund Murat, der
„Stress hat“ – und zwar mit radikalen Islamisten, denen er – beinahe, versteht sich –
auf den Leim geht:
Ähnlich verfährt Scheich Yasir Qadhi in dem
Vortrag „Absolute Gerechtigkeit. Die Entlarvung des Märchens von der Bevorzugung
des Mannes“, der im April vergangenen Jahres in Chicago gehalten wurde. Qadhi beschäftigt sich darin mit der Frage, wie Muslime reagieren sollen, wenn ihnen vorgeworfen wird, dass der Islam Frauen benachteilige. Dazu setzt er sich zunächst ausführlich mit verschiedenen Bewegungen in Geschichte und Gegenwart des Islam auseinander, die darauf zielten, den Koran zu
übertragen, um ihn mit wissenschaftlichen
Erkenntnissen oder politisch-intellektuellen
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Aus Frust darüber, keine Lehrstelle zu beÜberzeugungsarbeit des Verfassungsschutkommen, freundet sich
zes für die bundesdeutsche
Murat mit einem jungen
FDGO wäre umso überzeugenIslamisten namens Hader, wenn sie den Rassismus
run an, der ihn mit zu
in der Mehrheitsgesellschaft
seinem radikalen Imam
nicht
gänzlich
ausblenden
nimmt. Dort erfährt er –
würde.
und
mit
ihm
die
All dies mögen Gründe dafür
Leser/innen –, was es
gewesen sein, dass sich der
mit dem Islamismus und
Zentralrat der Muslime verärseiner Ideologie so auf
gert darüber zeigte, bei der
sich hat: Schuld an der
Entwicklung von „Andi 2“ nicht
Misere der Muslime seium Rat gefragt worden zu
en die Ungläubigen (wir
sein. Ein lohnendes Experilernen: Ungläubige =
ment wäre dies sicherlich geKuffar) und die Zioniswesen.
"Murat hat Stress":
ten. Und um die Welt
Verfassungsschutz-Comic "Andi 2"
Ob sich nun diese spezielle Art
nach Allahs Willen umvon Aufklärung und Präventizugestalten
(Koran,
on
in
der
pädagogischen
Arbeit mit JugendSunna, Scharia) seien auch Terroranschläge
lichen
bewährt,
muss
sich
erst zeigen. Einen
(Jihad) legitim.
Versuch ist es jedenfalls wert. „Andi 2“ kann
Andere Muslime halten von diesem Denken
unter www.andi.nrw.de kostenlos bestellt
gar nichts: Zum Beispiel Murats kopftuchwerden.
tragende Schwester Ayshe, die mit Andi flirtet, und ihr Vater, der seinen Kindern einen
liberalen und toleranten Islam vorlebt: „In
der Religion gibt es keinen Zwang.“ Am
Ende muss Murat sich entscheiden …
Britische Studie über islamistische
Der Comic ist gut gemeint und „jugendgeLiteratur in Moscheen und Vereine
recht“ gemacht. Dabei geben Handlung und
eingestreute Informationskästen (zu den
Unter dem Titel “The Hijacking of British IsThemen Islam/Islamismus, Feindbild Weslam: How extremist literature is subverting
ten, Jihad und Terror, Antisemitismus,
Britain's mosques” veröffentlichte das britiScharia und Vielfalt im Islam) die verschiesche Institut Policy Exchange jüngst eine
denen Motive des Islamismus treffend,
Studie über die Verbreitung islamistischer
wenn auch einigermaßen schematisch wiTexte in islamischen Einrichtungen in Großder. So macht der Infoteil der Broschüre
britannien. [] Die Studie basiert auf der
zwar sehr deutlich, dass nur eine verAuswertung von Buchbeständen, die in den
schwindend kleine Minderheit der Muslime
Jahren 2006 und 2007 von muslimischen
in Deutschland radikalen Einstellungen anForschern in etwa 100 islamischen Einrichhängt. Gleichzeitig legt der NRW-Verfastungen gesichtet wurden.
sungsschutz in „Andi 2“ jedoch Kriterien an,
mit denen er selbst einen Großteil der MusEin Großteil der Texte sei harmlos, urteilen
lime zu Islamisten erklärt – etwa wenn die
die Autoren. Dennoch finden sich in knapp
Aussage, dass Gott den Menschen im Koran
25% der ausgewerteten Quellen Passagen,
eine perfekte Anleitung für alle Lebensbereiin denen gegen Andersgläubige, Frauen, Juche gegeben habe, als islamistisch charakden, den Westen und „schlechte Muslime“
terisiert wird. Außerdem hätte man sich
gehetzt wird. Ausdrücklich werden Muslime
Fragen wie „Sind alle Muslime Terroristen?“
in einigen Texten davor gewarnt, sich in
im Infoteil getrost sparen können. Und die
ihre nicht-muslimische Umgebung zu inte-
12
12
grieren. Die Unterdrückung und körperliche
„Züchtigung“ von Frauen wird hier ebenso
legitimiert wie Steinigungen für Ehebruch
und die Todesstrafe für Homosexuelle oder
Apostaten. Die Leser werden daher aufgefordert, sich von der nicht-muslimischen
Gesellschaft und dem Leben der „Ungläubigen“ fernzuhalten. Hinzu kommen antisemitische Verschwörungstheorien und Aufrufe
zum Jihad.
logischen Raum“, der zur Legitimation von
Abwendung und Gewalt ausgenutzt werden
könne.
Dies sei umso bedeutender als die Mehrheit
der Muslime sich nicht genügend um die radikalen Strömungen kümmere. Unter anderem fehle es ihnen an der Kompentenz,
selbst
„Koran
und
Hadithe
zu
interpretieren“. Traditionellerweise bleibt
dies den religiösen Gelehrten überlassen,
die vielfach saudischen Einrichtungen nahe
stehen.
Angesichts der Tatsache, dass ein Großteil
der Propaganda aus saudischen Quellen
stamme und von dort an Moscheen sowie
andere islamische Einrichtungen in England
und andernorts verteilt würde, formuliert
die Studie eine klare Forderung an die saudische Monarchie: Saudi Arabien solle Rechenschaft über die Inhalte von Büchern –
insbesondere von Schulbüchern – ablegen,
die dort publiziert und weltweit verbreitet
werden.
Etwas plakativ setzt die Studie an, indem
einige der in den Büchern gefundenen radikalen Passagen herausgestellt werden:
„Es gibt keinen Aufruhr, in dem die Juden
nicht eine Rolle spielen… Sie versuchen, die
Nationen in Laster zu verwickeln und außerehelichen Geschlechtsverkehr zu verbreiten.
Die Juden kontrollierten dieses Geschäft
und förderten es. Sie betreiben all die Clubs
in Europa, den USA und in Israel selbst.“
“Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine
Bewegung für die Befreiung der Frau gestartet, die das Hauptziel verfolgte, Frauen
auf Abwege zu bringen und von Juden und
Christen gefördert wurde.“
“Und wenn er dann von seiner Religion abfällt, dann soll er geköpft werden, entsprechend dem Hadith: 'Wer seine Religion
wechselt, tötet ihn.'“ „Wer an der Steinigung eines Ehebrechers teilnimmt, wird dafür belohnt. Niemand sollte sich fernhalten,
wenn eine Steinigung angeordnet wird.“
4. NEUES
PROJEKT
Veranstaltung zum Verhältnis von
Antisemitismus und „Islamophobie“
in der pädagogischen Arbeit
Zwar ließe sich, so die Autoren, aus einzelnen Werken in den Buchbeständen von Moscheen oder anderen islamischen Einrichtung nicht direkt auf deren politische Orientierung schließen. Auch riefen nicht alle der
zitierten Passagen gleich zum Terrorismus
auf. Aber – so die Schlussfolgerung – in ihnen komme eine Weltanschauung zum Ausdruck, die „eine Art kulturelles und in religiöse Terminologie gebettetes Hinterland darstellt, auf das die Minderheit der Muslime,
die mit Gewalt sympathisiert, zurückgreifen
kann“. Das Predigen von Abscheu und Abgrenzung von den „Ungläubigen“ oder „dem
Westen“ und seiner liberalen Kultur (insbesondere in punkto Religion, Moral, Sexualität und Rolle der Frau) erzeuge einen „ideo-
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AUS DEM
„Wieso Antisemitismus?! Lasst uns lieber
über Islamophobie sprechen!“ So oder ähnlich reagieren Jugendliche muslimischer
Herkunft mitunter, wenn es um die Auseinandersetzung mit Hass auf Israel und Antisemitismus geht. Weil viele Pädagogen von
solchen Erfahrungen berichten, hat MaDonna Mädchenkult.Ur e.V. und ufuq.de sie und
Vertreter von muslimischen Einrichtungen
zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung eingeladen. Die Veranstaltung stand
unter dem Titel „Wer vom Antisemitismus
sprechen will, darf über die Islamophobie
nicht schweigen…!?“ Auf dem Podium sprachen Ufuk Topkara (Politikwissenschaftler
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und Tour-Guide im Jüdischen Museum Berlin), Khaled al-Khatib (Sozialwissenschaftler, leitete Workcamps mit palästinensischen und israelischen Jugendlichen) und
Jochen Müller (Islamwissenschaftler, ufuq.de). Die anschließende Diskussion mit etwa
80 Zuhörern machte noch einmal deutlich,
dass die Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der pädagogischen Arbeit mit jungen Muslimen noch in den Anfängen steckt.
Zwar waren sich alle Seiten einig, dass Antisemitismus ein Problem darstellt (Ufuk Topkara sprach von einer großen „Affinität zu
Verschwörungstheorien“ unter türkischen
Jugendlichen). Schon an der Frage, welche
Motive dem Hass auf Juden zugrunde liegen, schieden sich dagegen die Geister.
Khaled Al-Khatib betonte die konkreten Erfahrungen vieler arabischer Familien mit der
Gewalt des Nahostkonflikt. Zudem betonte
er, dass islamophobe Haltungen in Deutschland nicht mehr auf den rechten Rand der
Gesellschaft beschränkt seien, sondern zunehmend auch zu einem Problem der politischen Mitte würden. Gegen Khatibs These,
man müsse die direkte Betroffenheit der
hiesigen Palästinenser verstehen, um deren
Bild von den Juden einordnen zu können,
gab es Widerspruch aus dem Publikum:
Antisemitismus sei schließlich eine Weltanschauung, deren Zerrbild von den Juden
weit mehr umfasse als Israels Rolle im
Nahostkonflikt. Jochen Müller plädierte dafür, konkrete Erfahrungen von Jugendlichen
und ihren Eltern ernst zu nehmen und anzuerkennen, sie aber in der pädagogischen Arbeit deutlich von ideologischen Verzerrungen zu unterscheiden.
Essener Erklärung: Muslime für Dialog,
Integration und Frieden
Die RAA/Büro für interkulturelle Arbeit unterstützt die „Essener Erklärung“, mit der
sich zahlreiche muslimische Einrichtungen
gegen Terroranschläge im Namen des Islam
ausgesprochen haben:
„Anlässlich des Gedenkens an die weltweiten Terrorakte, anlässlich des großen Schadens, den diese beispiellosen Gewaltakte
dem Ansehen muslimischer Gläubigen auf
der ganzen Welt zufügen, erklären wir als
Multiplikatoren, Vertreter, Repräsentanten
der Essener Muslime in aller Deutlichkeit
und Schärfe:
• Islam bedeutet Frieden.
• Wir Muslime verurteilen Terror und Gewalt, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und
Ausgrenzung, Pauschalisierungen und Unfrieden, gleich von wem und wo dies verübt
oder geduldet wird.
• Wir Muslime treten ein für Integration, gegenseitigen Respekt und Toleranz, Menschenwürde und Frieden.
Wir Muslime bekennen uns eindeutig zur
Verfassung der Bundesrepublik Deutschland
und der freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Wir Muslime erachten es als selbstverständlich und verpflichten uns erneut, demokratische Strukturen zu unterstützen und mit Sicherheitsbehörden
zusammenzuarbeiten
und entsprechend Anzeige zu erstatten,
wenn im Einzelfall erkennbar das friedliche
Zusammenleben gefährdet ist.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser
Diskussionen werden im Rahmen des Projekts weitere Treffen stattfinden, die auf
einen Erfahrungsaustausch mit und unter
Pädagogen abzielen.
Wir Muslime fordern auf, zu einem zivilen
und demokratischen Engagement gegen
Tendenzen, welche die Angst in unserer Gesellschaft schüren, Muslime in ihrer Gesamtheit dabei in den Fokus rücken und
eine Ausgrenzung im sozialen, schulischen
und beruflichen Lebensalltag erreichen wollen.
Wir Muslime haben mit Mördern unschuldiger Menschen und Selbstmordattentätern
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14
nichts gemeinsam. Unsere Religion steht
unmissverständlich für den Erhalt und die
Rettung von Leben.
JAMIA MASJID e. V., Kultur und Solidaritätsverein aus Bartin e. V., Kulturzentrum Dzemat Essen e. V., Libanesische Renaissance e.
V., Libanesischer Zedernverein e. V., Marokkanischer Verein-Moschee ELMUAHIDDIN e.
V., Medical Islamic Bridge e. V., PG Katernberg e. V., Salah Eddin Moschee e. V.,
Schonnebeckhöfe,
Türkische
Gemeinde
Rhein-Ruhr e. V., Türkischer Elternverband
in Essen und Umgebung e. V., Türkischer
Kulturverein e. V., Türkischer Sport- und
Kulturverein, TSK Essen e. V., Türkisch-Islam.-Kulturverein Essen-Dellwig e. V., Türkiyemspor Essen e.V., Türkspor Essen e.V.,
Verband der islamischen Kulturzentren e.V. Zweigstelle Essen, Verbund muslimischer Medizinstudentinnen Essen e.V., Verein für Christlich-Islamische Begegnung, Vereinigung demokratischer Frauen Afghanistans e.V.
Terrorismus hat keine Religion. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Unterzeichner:
Arabische Frauengruppe e. V., Barisspor Essen, D.I.T.I.B Islamische Gemeinde zu Essen-Kray e. V., D.I.T.I.B Islamische Gemeinde zu Essen-Steele e. V., D.I.T.I.B. Türkische Moschee Essen-Katernberg e. V.,
D.I.T.I.B. Türkisch-Islamische Union e. V.,
Helenenstr., Deutsch-Arabischer Kulturverein
e. V., Deutsch-Tunesischer Verein für Familien und Kultur e. V., Fatihspor Essen e. V.,
FC Alanya 1990 Essen e. V. , Horizont Bildungszentrum e. V., Interkulturelles Bildungszentrum e. V. (IBZ), Internationaler
Ruhr Akademikerbund Essen e. V., ISB-Islamischer Studentenbund Universität Essen,
Islam. Gem. Zentrum Essen e. V. - AYASOFYA Moschee, Islamisch-Deutscher Kulturverein e. V., Islamische Elterninitiative e.V., Islamische Gemeinde Essen-Kupferdreh und
Umgebung e.V., Islamischer Bund Essen e.
V., Islamischer Förderungsverein e.V., Islamischer Verein für soziale Aktivitäten e. V.,
Diese gemeinsame Aktion wird unterstützt durch
Dr. Wolfgang Reiniger, Oberbürgermeister der
Stadt Essen, Gudrun Hock, Geschäftsbereichsvorstand Soziales, Arbeit und Gesundheit, Polizei Essen, Integrationsbeirat der Stadt Essen,
RAA/Büro für interkulturelle Arbeit, Essener Verbund der Immigrantenvereine e. V., Zentrum für
Türkeistudien, Islambeauftragte der Polizei, der
katholischen und der evangelischen Kirche in
Essen“
Impressum:
ufuq.de – Medienforschung und politische Bildung in
der Einwanderungsgesellschaft, Dieffenbachstr. 74,
10967 Berlin, [email protected].
Redaktion:
Götz Nordbruch und Dr. Jochen Müller.
Der Newsletter erscheint sechswöchentlich im Rahmen des Modellprojekts “Jugendkultur, Religion und
Demokratie. Politische Bildung mit jungen Muslimen”
der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB). Kooperationspartner sind das Bezirksamt Berlin-Neukölln, die RAA/Büro für interkulturelle Arbeit der
Stadt Essen, der RAA Verein in NRW e. V., der Berliner Mädchentreff MaDonna e.V. und ufuq.de.
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