Die Brennstoffzelle: Bisherige Methode zur Gewinnung elektrischen Stromes: − Verbrennen fossiler Brennstoffe, die Wärme erzeugt Wasserdampf, welcher mit einem Druck von ca. 200 bar eine Turbine betreibt − Energieverlust durch ungenutzte Wärme, daher nur ein Wirkungsgrad von maximal 40% Grundgedanke der Brennstoffzelle: − Umgehen der Wärmeverlust durch einen stärker kontrollierten Verlauf der Redoxreaktion (bzw. Verbrennung) in einer galvanischen Zelle − Elektronenübertragung der Reaktion wird abgefangen und als elektrischer Strom genutzt − man bedient sich dabei einer möglichst exothermen und fast vollständig ablaufenden Redox - Reaktion: es bietet sich die Knallgas – Reaktion an Aufbau und Funktion einer Brennstoffzelle: − besteht aus zwei platinierten (also mit Platin beschäumten) Platin- Elektronen, die von Wasserstoff- und Sauerstoffgas umspült werden − dabei wird der Wasserstoff oxidiert und die Elektronen zur anderen Elektrode geleitet, wo sie den Sauerstoff reduzieren: das ist der Stromfluss − dadurch ergibt sich folgende Reaktionsgleichung: ô 2 H+ (aq) + 2eH2 (g) O2 (g) + 4e ô 2 O2- (aq) ô 2 H2O 2 H2 (g) + O2 (g) − der Elektrolyt, also die Flüssigkeit oder der Feststoff zwischen den beiden Elektroden leitet nur Protonen und ist gasdicht: Somit werden ungewollt heftige Reaktionen unterbunden − die H+ - Ionen wandern durch die Lösung und reagieren an der Anode mit dem Sauerstoff − die abgreifbare Spannung einer Brennstoffzelle liegt zwischen 0,5 und 0,7 Volt Verschiedene Arten von Brennstoffzellen: Brennstoffzellen sind genau auf ihre Einsatzgebiete eingepasst, wodurch sich verschiedene Charakteristika und Unterscheidungsmerkmale ergeben: − die maximale Leistung − die Wahl des Elektrolyten − die Betriebstemperatur − die Rohstoffquellen − der maximale Wirkungsgrad Alkalische Brennstoffzelle – die bekannteste ihrer Art − Verwendung in Raumfahrt und U – Boot Technologie − Leistung bis 150 kW (entspricht dem Verbrauch von 2500 Glühlampen à 60 W) − Kaliumhydroxid – Lösung als Elektrolyt − Betriebstemperatur liegt unter 100 °C − benötigt als Rohstoffe hochreinen Wasserstoff und reinen Sauerstoff aus mitgeführten Tanks (aufgrund der großen Gefahr auch die eher peripheren Anwendungsgebiete) − hat einen Wirkungsgrad von ca. 60% − ablaufende Reaktion: Polymerelektrolytmembran Brennstoffzelle – die am weitesten verbreitete Brennstoffzelle − Verwendung in Kraftfahrzeugen und mobilen Stromaggregaten − Leistung bis 250 kW (entspricht dem Verbrauch von 4160 Glühlampen à 60 W) − Protonenleitende Polymerelektrolytenmembran (genannt: Nafion) als Elektrolyt − Betriebstemperatur zwischen 60°C und 120° C − Kann benötigten Wasserstoff durch ein Reforming Verfahren aus z.B. Methanol oder Methan gewinnen, verwendet wird Luftsauerstoff − hat einen Wirkungsgrad von ca. 70% Fragen: 1.) Welche Reaktion ist die Grundlage von Brennstoffzellen ? 2.) Warum ist der Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle höher als der von konventionellen Technologien? Quelle: Riedel/Janiak „Anorganische Chemie“, S. 372 ff., 7. Auflage, deGruyter Verlag