Wilhelm Alexander Frömgen 13.01.1999 Die Brennstoffzelle Wasser als Abgas Die Brennstoffzelle ist die modernste Energiequelle die uns bekannt ist. Sie hat seit Jahren einen festen Platz in der Raumfahrt und seit 1½ Jahren forscht man für zivile Zwecke. Mercedes-Benz plant z.B. ein Auto, das mit einer Brennstoffzelle angetrieben wird. Wasserstoff, ein besonderer Energieträger Wasserstoff ist ein ganz besonderer Energieträger. Erstens kommt er in gebundener Form in riesigen Mengen vor, und zweitens kann er beliebig reproduziert werden, d.h. er ist ein unerschöpflicher Stoff auf unserem Planeten Erde. Er ist z.B. generierbar aus allen pflanzlichen Kohlenwasserstoffen oder direkt aus Wasser mit Hilfe solarer Energie, wie Wärme, Licht, Wind, Wasserkraft, etc. Unerschöpflich, weil regenerativ, erneuerbar, solange die Sonne auf die Erde scheint: Wasserstoff ist auch deshalb ein besonderer Energieträger, weil sein Verbrennungsprodukt Wasser ist. Brennstoffzellensysteme als Kraftwerke Solarzellen erzeugen elektrische. Energie; aber diese Energie ist von der Sonne abhängig. Weil der Mensch auch nachts Energie benötigt, ist eine Energieversorgung nur mit solaren Energien nicht möglich. Es sei denn, man würde tagsüber die überschüssige Energie in einem HoffmanschenZersetzungsaparat zur Wasserstoffgewinnung einsetzten. Den erzeugten Wasserstoff kann man fast ohne Verluste speichern und bei Bedarf ( in diesem Beispiel: nachts und bei geringer Lichtstärke ) , unter Verwendung einer Brennstoffzelle abrufen. Was versteht man unter einer Brennstoffzelle? Eine Brennstoffzelle ist eine elektrochemische Zelle, die chemisch gebundene Energie eines Energieträgers mit hohem Wirkungsgrad in elektrische Energie umwandelt. Brennstoffzellen sind also Energiewandler. In der Regel ist ein derartiger Energieträger ein Brennstoff, der mit einem Oxydanten durch Oxidation seine Reaktionsenergie zur Verfügung stellt. In der Brennstoffzelle findet diese Umwandlung auch statt. Man spricht hier von einer „kalten Verbrennung“, weil der Vorgang auch bei niedriger Temperatur stattfinden kann. Ein besondere Vorteil von Brennstoffzellen ist, daß zur Energieerzeugung keine bewegten Teile erforderlich sind. Direktumwandlung von chemisch gebundener Energie in elektrische Energie mittels Brennstoffzelle Funktionsweise einer Niederdruck-, Niedertemperatur-, selbstatmende Brennstoffzelle Die Niederdruck-, Niedertemperatur-, selbstatmende Brennstoffzelle benötigt als Brennstoff reinen Wasserstoff und zur Oxidation nur Luft, bzw. den darin enthaltenen Sauerstoff. Der Wasserstoff besteht aus 2 Wasserstoffatomen, welche jeweils 1 Proton und 1 Elektron besitzen. Der Sauerstoff besitzt 6 Protonen und 6 Elektronen. Desweiteren ist in der Valenzschale noch „Platz“ für 2 weitere Elektronen, z.B. für die des Wasserstoffs. Vereinfacht kann man sich die Brennstoffzelle so vorstellen: Der Zelle wird Wasserstoff angeboten. Er liegt jedoch molekular vor und ist deshalb nicht reaktionsfähig. Er muß erst in Wasserstoffradikale umgewandelt werden, was durch einen Platin-Katalysator auch bei Raumtemperatur möglich ist. Es finden folgende Reaktionen statt: H2 2H und 2H 2H+ + 2eJedes Wasserstoffatom gibt sein Elektron ab und wandert als H+ - Ion durch einen Elektrolyten, in diesem Fall eine Teflon ähnliche Polymerfolie. Weil diese Folie nur Protonen durchläßt heißt sie: PEM (ProtonExcange-Membrane oder Polymer-Elektrolyte-Membrane). An der Sauerstoffseite findet folgendes statt: Der Sauerstoff reagiert kurzfristig mit 2 H-Ionen und 2 Elektronen zu H2O2. Bei einer weiteren Aufnahme von 2 H-Ionen und 2 Elektronen zu 2 Molekülen Wasser. Bei diesem Vorgang ensteht an der Wasserstoffseite ein Elektronenüberschuß und an der Sauerstoffseite ein Elektronenmangel, also baut sich eine Spannung auf. Wenn die beiden Seiten nun verbunden werden, so fließt ein Strom, der durchaus in der Lage ist einen Verbraucher anzutreiben. Die Reaktion auf der Sauerstoffseite lautet: O2 + 4H+ + 4e- 2*H2O Dabei ensteht eine Spannung von In der Praxis sind es bei Sauerstoffatmung: Luftatmung: 1,229 V 1,05 V 0,95 V Vergleichswerte zum Wirkungsgrad Der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle liegt bei Der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerks bei Der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors bei 35%. Der Wirkungsgrad eines Autos bei Gewicht-Leistungs-Verhältniss Außerdem ist das Gewicht-Leistungs-Verhältniss der Brennstoffzelle besser als das von Akkumulatoren. Deshalb werden sie gerne in der Raumfahrttechnik eingesetzt. 57%. 36%. 16% Gewicht Leistung Gewicht/ Leistung Verhältniss 265gr / 166 Wh 21gr / 0,6 Ah *1,2 V 1,5963 g/Wh 42 g/Wh 1 26 Vorteile: Nachteile: Hoher Wirkungsgrad verschleißfrei Unabhängig Explosiver Brennstoff hohe Anschaffungskosten schlecht nutzbarer Energie ( niedrige Spannung, hoher Strom ) beinahe Wartungsfrei geringe Betriebskosten Technische Daten: Typ: Membran: Aktive Fläche: Katalysator: Gasdifusionslayer: Elektroden: Leerlaufspannung: Kurzschlußstrom: Nennleistung: Leistung: Betriebsdauer mit einer Füllung: ges. Gewicht: Niederdruck-, Niedertemperatur-, selbst-luftatmende Brennstoffzelle PEM (Proton-Excange-Membrane) 12cm² Platin schwarz Kohlefaserpapier Stahl vergoldet 930 mV 4000mA bei 80 mV max. 1000 mW ca. 166 Wh ca.1 Woche 265 gr.