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Neubau Montagezentrum
Bauherr:
Nutzer:
Planungszeit:
Fertigstellung:
BAII:
BGF:
BRI:
Baukosten:
Architektur und
Generalplanung:
Dr. Peter Kulitz
ESTA Apparatebau GmbH & Co. KG
05/05 bis12/06
BA I:
06/07
12/07
3.800m²
15.625m³
7,2 Mio. EUR
gerken.architekten+ingenieure
Für das neue Montagezentrum wurden gemeinsam mit dem
Bauherren Prämissen festgelegt. Das Gebäude sollte den innovativen Arbeitsansatz der Firma ESTA widerspiegeln, es
sollte kommunikativ und offen sein, integrativ Entwicklung,
Produktion und Montage verzahnen und komplett mit regenerativer Energie beheizt und gekühlt werden. Das Nutzungskonzept sieht für das Erdgeschoss die Großgerätemontage
vor, eine umlaufende Stahlbetongalerie ermöglicht Einblicke
in die Montage und dient gleichzeitig als Ausstellungsfläche.
Das zentrale Atrium der darüber liegenden vier Geschosse ist
der kommunikative Mittelpunkt der Firma. Im 1. OG befindet
sich die Kleingerätemontage, die Geschosse 2. OG bis 4. OG
werden von der Verwaltung und der Konstruktionsabteilung
genutzt, die Büroflächen sind zu beiden Seiten des Atriums
angeordnet.
Konstruktion
Erschwerend für die Umsetzung des Bauvorhabens war die
Beschaffenheit des Baugrundes. Das neue Montagezentrum
gründet auf einem bestehenden Kellergeschoss. Die Auflast
aus dem Gebäude musste daher so gering wie möglich gehalten werden, so dass als Baustoff somit nur mehr Stahl in
Frage kam. Eine weitere Einschränkung resultiert aus der Nutzung im Erdgeschoss. Die Montage der Großgeräte sollte stützenfrei sein. Fachwerkträger spannen über 17,95m zwischen
den vier Hauptstützen, auf denen das gesamte Gebäude ablastet. Zur Horizontalaussteifung bindet die Galerie, die sich
als Stahlbetonaufkantung aus dem Außenbelag entwickelt, an
Hauptstützen und Fachwerkträger an. Die vier Obergeschosse
sind als Verbundkonstruktion von Stahl-Vierendeelträgern
und Sichtbetondecken ausgebildet, die zusätzlich durch Verbände ausgesteift werden. Bei der Gestaltung der stark biegebeanspruchten Stahlknoten konnte eine reduzierte und hocheffiziente Lösung realisiert werden.
Für die Fassade kam ein neu entwickeltes Isolierglas der Fa.
Trösch zum Einsatz, das erstmals bei 70-prozentiger Lichttransmission einen g-Wert von nur 36% erreicht. Mit der Gestaltung des 40-prozentigen Siebdrucks als über das gesamte
Gebäude laufendes Netz, das sich zu den Geschossdecken
verdichtet und zur Fenstermitte beinahe vollständig auflöst,
konnte für den Nutzer maximale Transparenz erreicht werden.
Brandschutzkonzept
Auch beim Brandschutzkonzept konnte ein innovativer Weg
beschritten werden. Dem Wunsch des Bauherren nach einem
offenen, hoch transparenten Gebäude entsprechend, wurden
die notwendigen Fluchttreppenhäuser vollständig verglast
ausgeführt. Zwei grundlegende Maßnahmen haben hierzu
beigetragen: Zum einen eine flächige Sprinklerung des gesamten Neubaus, zum anderen konnte entsprechend dem
Brandschutzkonzept statt der sonst üblichen G30-Verglasung
eine VSG-Verglasung mit Seitenwandsprinklerung eingebaut
werden. Eine weitere Voraussetzung für die Konstruktion in
Stahl war, dass Zu- und Abluftflächen in Fassade und Innenhof eine hinreichende Entrauchung des Montagezentrums
garantieren.
Energiekonzept
Für das Energiekonzept wurde ein Ansatz gewählt, der vollständig auf regenerativen Energien aufbaut. Mittels Wärmepumpen wird das Grundwasser zur Gebäudewärmung herangezogen. Die dafür erforderliche elektrische Energie liefert ein
Rapsöl-BHKW sowie die Solaranlage auf dem Dach des Montagezentrums.
Mittels Bauteilaktivierung werden die Geschossdecken des
Neubaus als Flächenelemente im Winter zur Heizung und im
Sommer zur Kühlung herangezogen. Flankiert wird dieses relativ träge reagierende Element des Klimakonzeptes durch
Kühlsegel in den Deckenrandfeldern, die nach Bedarf unterstützend zur Gebäudetemperierung hinzugezogen werden
können. Eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung garantiert den erforderlichen Luftwechsel und die
Behaglichkeit der Arbeitsplätze entlang der Fassade.
Architektur und
Generalplanung:
gerken.architekten+ingenieure
Entwurfsbegleitung
und Beratung:
Dirk Henning Braun
Tragwerksplanung: Teuffel Engineering Consultants
Ing.-Büro Knöller
Scherr+Klimke AG
Bünninghoff+Rampf
Energiekonzept:
Dr. T. Stark / ee-plan Energiekonzepte
TGA-Planung:
Ing.-Büro Dörr
Brandschutz:
Ing.-Büro Dr. Düh
Fassadenplanung:
Fassadentechnik F. Scharl
Lichtkonzept:
gerken.architekten+ingenieure mit ERCO
Innenraum:
gerken.architekten+ingenieure mit VITRA
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